1. Sri Mahaprabhu beginnt die Sankirtana-Bewegung

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Alle Ehre, alle Ehre sei Lord Viśvambhara, dem Kronjuwel unter den brāhmaṇas. Alle Ehre sei den geliebten Gefährten Viśvambharas! 

Alle Ehre sei Lord Gauracandra, der Getreue unter allen religiösen Predigern; Er ist die sichere Brücke zum spirituellen Himmel! Er hat seine körperlichen und geistigen Triebe vollständig besiegt. 

Alle Ehre sei Lord Gauracandra, dem besten Vorbild aller religiösen Prediger, der uns eine sichere Brücke zum spirituellen Himmel gewährt! Er ist der absolute Beherrscher Seiner physischen und geistigen Dränge. 

Alle Ehre sei dem Herrn. Er besitzt unvergleichliche Schönheit und Er ist die Verkörperung des gemeinschaftlichen Chantens von Śrī Kṛṣṇas Heiligen Namen! 

Alle Ehre sei Lord Gauracandra, weil Er der liebste Freund und das Leben von Nityānanda Prabhu ist und für Gadādhara Paṇḍita und Advaita Ācārya Prabhu ist Er das erhabenste Ziel der Liebe! 

Er ist Śrī Jagadānanda Paṇḍita und den zarten liebenden Herzen von Vakreśvara Paṇḍita und Kāśīśvara sehr lieb. Er ist der Herr und Meister von Śrīvāsa und Seinen anderen geliebten Gefährten. Oh Herr, richte gütiger Weise Deinen Blick mit göttlichem Wohlwollen auf die Lebewesen. 

Die Beschreibungen, die im Madhya-khaṇḍa aufgezeichnet sind, gleichen einem Strom von Nektar, der sich in unser Ohr ergießt. Er lässt in den tiefen Regionen des Herzens die Zweifel und atheistischen Gedanken, die hartem Granit ähneln schmelzen. 

Bitte hört aufmerksam und mit unbeirrbarem Glauben und Vertrauen die Erzählungen des Madhya-khaṇḍa, die die Anfänge des gemeinschaftlichen Chantens des Heiligen Namens beschreiben. 

Die gesamte Bürgerschaft von Navadvīpa brachte dem Herrn ein lautes, jubilierendes, Willkommen dar, der gerade aus Gayā-dhāma zurückgekehrt war, Freunde und Verwandte eilten herbei, um den Herrn zu treffen. Der Herr sprach zu allen liebevoll und sie waren von der Rückkehr Lord Viśvambharas überwältigt. Alle begleiteten den Herrn und viele von ihnen gingen vor Ihm her. Sie brachten Ihn zu Seinem Haus und Er begann von den Erfahrungen seiner Pilgerreise zu erzählen. 

Der Herr sprach: „Durch eure Segnungen und guten Wünsche konnte ich Gayā dhāma besuchen und ohne irgendwelche Schwierigkeiten wieder zurückkehren.“ Der Herr redete in einer sehr bescheidenen Art und Weise, dass jeder erfreut war. Sie waren alle sehr von Seiner Freundlichkeit beeindruckt. 

Die älteren Mitglieder der Gesellschaft berührten den Kopf des Herrn und segneten Ihn mit einem langen Leben. Andere Wohlmeinende rezitierten mantras zu Seinem Schutz, wobei sie verschiedene Teile Seines Körpers berührten. Andere flehten um die Barmherzigkeit von Govinda, während sie ihren Kopf an Seine Brust legten. Sie sagten: „Möge Govinda Dir glückseligen Frieden zuteilwerden lassen.“ 

Niemand konnte die Freude beschreiben, die Śacīmātā erfuhr, als sie ihren Sohn wieder sah. Als Viṣṇupriyā das Angesicht des Herrn erblickte, glühte sie vor Glück und die Wolke ihrer Einsamkeit löste sich auf. Die freudige Nachricht verbreitete sich bis zum Haus Seiner Schwiegereltern, wo diese jubelnd aufgenommen wurde. 

Die Vaiṣṇavas waren besonders glücklich und sie rannten, um den Herrn zu sehen. Der Herr sprach mit jedem sehr sanft und bescheiden. Später verabschiedete Er Sich und kehrte in Sein Zimmer zurück. Er nahm ein paar wenige Gottgeweihte mit, um über vertraulichere Themen Seiner Pilgerreise nach Gayā zu sprechen.  

Der Herr sagte: „Meine lieben Freunde, Ich möchte Euch die wundervollen Orte beschreiben, die mich immerfort an Lord Kṛṣṇa erinnert haben. Sobald ich Gayā betrat, hörte ich das Glück verheißenden Klänge des Chantens, der Muschelhörner und Glocken. Hunderte und Hunderte von brāhmaṇa-Priestern chanteten aus den Veden. Sie priesen Lord Kṛṣṇa und den Pilgerort, wo Er den Abdruck Seiner Lotosfüße hinterlassen hat.“ 

Sie sagten: „Willkommen zu dem Heiligen Ort, an dem der Herr Seine Lotosfüße gewaschen hat. In früheren Zeitaltern, als Lord Kṛṣṇa Gayā besuchte, wusch Er Seine transzendentalen Lotosfüße an diesem Platz. Mutter Gaṅgā wurde glorreich und heilig, als die Lotosfüße des Herrn ihre Wasser berührten. Lord Śiva hält dieses Wasser über seinen Kopf mit der vollkommenen Erkenntnis, dass dieses Wasser von den Lotosfüßen Śrī Kṛṣṇas kommt. Deswegen wurde dieser Pilgerort einer der heiligsten und ist als Pādodaka tīrtha bekannt – der Pilgerort, wo der Herr die Wasser Seiner Lotosfüße hinterließ.“ 

Sobald der Herr den Namen Gayā-dhāma wiederholte und Pādapadma-tīrtha, verstärkte sich Seine Erinnerung an die Lotosfüße von Lord Viṣṇu und Tränenströme rannen unablässig aus Seinen Augen. Er wurde äußerst unruhig. Er war nicht in der Lage, seine spirituellen Gefühle zu kontrollieren und so begann er den Namen Lord Kṛṣṇas auszurufen. Seine Tränen, die voller kṛṣṇa prema, voller Liebe zu Gott waren, ergossen sich so reichlich, dass sie einen ganzen Blumengarten hätten bewässern können. 

Er seufzte tief und wiederholte Kṛṣṇas Namen. Auf seinem ganzen Körper sträubten sich die Haare. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und zitterte wie ein Herbstblatt. Śrīmān Paṇḍita und andere anwesende Geweihte konnten davon nicht unberührt bleiben; sie waren erstaunt, diese wundervolle Manifestation der Liebe zu Kṛṣṇa zu sehen. Tränen quollen aus ihren Augen und sie strömten ungehindert, als hätte Mutter Gaṅgā eine neue Quelle gefunden. 

„Was ist das für ein Anblick?“, dachten alle. „Wir haben den Herrn noch nie so gesehen. Es muss eine große Barmherzigkeit von Lord Kṛṣṇa sein, dass Er uns erlaubt, solche spirituellen Emotionen zu sehen.“ Nach einer Weile wurde der Herr ruhig und das äußere Bewusstsein kehrte erneut zu Ihm zurück. Er begann wieder zu sprechen. „Meine lieben Freunde! Bitte geht heute nach Hause, aber morgen möchte Ich Euch alle wiedersehen, um an einem einsamen Ort etwas sehr Vertrauliches zu diskutieren. Ich möchte Euch die tiefe Traurigkeit in meinem Herzen enthüllen. Śrīmān, komm in der Frühe mit Murāri und Śadāśiva in das Haus von Śuklāmbara Brahmacāri". 

Alle kehrten nach Hause zurück und der Herr zog Sich in Seine eigene Welt zurück. Der Geist des kṛṣṇa-prema hatte sich im Körper des Herrn manifestiert und nun verlor Er den Geschmack für alles Weltliche. Śacīmātā konnte diese neue Wandlung, die ihren Sohn überkommen hatte, nicht verstehen, aber sie war glücklich Ihn einfach in ihrer Nähe zu haben. Sie sah, wie ihr Sohn Kṛṣṇas Namen rief und die Tränen des kṛṣṇa-prema, die in reichlichem Ausmaß aus Seinen Augen strömten. Der Herr rief: „Wo ist Mein geliebter Kṛṣṇa, wo ist mein geliebter Kṛṣṇa?“ Dies vertiefte Seine Gemütsstimmung der Liebe in Trennung von Kṛṣṇa mehr und mehr. 

All diese Aktivitäten des Herrn waren für Śacīmātā unverständlich; also betete sie mit gefalteten Händen in großer Ehrfurcht zu Lord Govinda und bat um Seinen Schutz. Die Zeit brach nun an, wo Lord Caitanya Seine wahre Identität enthüllen würde und das ganze Universum taumelte in Wellen der Freude. Dir Neuigkeit, dass Lord Caitanya beständig Tränen des kṛṣṇa-prema vergoss, erreichte schnell die Vaiṣṇava Gottgeweihten und alle versammelten sich rasch in Seinem Haus, um Ihn zu sehen. Der Herr verhielt Sich ihnen gegenüber sehr demütig und Er sprach mit jedem. 

Er bat die Vaiṣṇavas: „Bitte kommt und trefft Mich morgen in Śuklāmbaras Haus. Ich möchte euch allen mein Schmerz beladenes Herz öffnen.“ 

Śrīmān Paṇḍita war äußerst glücklich, als er diese wunderbare Wandlung des Herrn – Seine außergewöhnliches kṛṣṇa-prema - sah. Am nächsten Morgen in der Frühe, ging Śrīmān wie üblich zu Śrīvāsas Haus, um Blumen zu pflücken. Dort befand sich ein Jasmin Baum, der wie ein kalpa-vṛkṣa, ein Wunschbaum, aussah. Viele viele Blumen wurden von ihm gepflückt, aber der Baum war nie ohne Blüten. Unerschöpflich blühten immer neue Blumen. Normalerweise trafen sich dort während des Morgens alle Gottgeweihten, um Blumen zu pflücken und ein paar Worte über Kṛṣṇa und Seine wundervollen Spiele auszutauschen. Auf diese Weise erfreuten sich Gadādhara, Gopīnātha, Rāmāi und Śrīvāsa jeden Tag in der Frühe an der gegenseitigen Gemeinschaft. 

Als Śrīmān Paṇḍita eintraf, lachte er vor Freude. Alle begrüßten ihn und fragten: „Warum bist du heute so fröhlich?“ Fröhlich lächelnd sagte Śrīmān: „Dafür gibt es einen gewissen Grund.“ Die anderen Blumen pflückenden Geweihten erwiderten: „Warum verrätst du ihn dann uns nicht?“ 

Śrīmān Paṇḍita begann: „Sehr gut, ihr müsst den Grund hören. Etwas ganz Wundervolles und vollkommen Unmögliches ist geschehen! Nimāi Paṇḍita wurde ein großer Vaiṣṇava Geweihter. Ich hörte, dass Er aus Gayā zurückgekehrt war, also ging ich am Abend zu Ihm, um Ihn zu treffen. Er sprach mit jedem in aller Bescheidenheit und Zurückhaltung. Er zeigte nicht das geringste Zeichen von Arroganz oder Frechheit.“ 

„Dann nahm Er die Vaiṣṇavas zur Seite und begann Seine Pilgerreise und Gefühle für Lord Kṛṣṇa, zu beschreiben. Sobald Er die Lotosfüße von Lord Kṛṣṇa und Pādapadma-tīrtha erwähnte, waren Seine Augen überschwemmt mit Tränen des kṛṣṇa-prema. Sein ganzer Körper war übermannt von ekstatischen Symptomen wie Zittern und Sträuben der Haare. Als Er Kṛṣṇas Namen ausrief, fiel Er bewusstlos zu Boden. Als Er sein Bewusstsein wiedererlangte, rief Er erneut Lord Kṛṣṇas Namen und begann wieder in Trennung vom Herrn zu weinen – ein Fluss von Tränen strömte wie Gaṅgā devī aus Seinen Augen!“ 

„Nachdem ich solch erhabene Liebe zu Kṛṣṇa gesehen habe, bin ich überzeugt, dass Er keine gewöhnliche Person ist. Als er sich beruhigt hatte und die Selbstbeherrschung zurückerlangt hatte, sagte Er uns, dass wir alle kommen sollen, um Ihn heute im Haus von Śuklāmbara Brahmacāri zu treffen. Ich soll Śadāśiva und Murāri mitbringen und er würde uns heute Seine Herzensqualen enthüllen. Nun habe ich euch den Grund meiner Freude und diese verheißungsvollen Neuigkeiten mitgeteilt.“ Śrīmāns Worte bereiteten all den Gottgeweihten große Freude und sie wiederholten laut Hari, den Namen des Herrn. Śrīvāsa Ṭhākura bemerkte: „Möge Lord Kṛṣṇa unsere Gemeinde erweitern.“ 

Die versammelten Gottgeweihten würdigten die Gemütsstimmung von Śrīvāsa Ṭhākura und freudig diskutierten sie Themen des Kṛṣṇa-Bewusstseins. Die fröhlichen Klänge, die sie umgaben, erfreuten das Herz. Die Gottgeweihten segneten jeden. Sie sagten: „Möge ein jeder, der die Lotusfüße von Lord Kṛṣṇa verehrt, gesegnet sein!“ Śrīmān Paṇḍita verließ dann die Vaiṣṇava Versammlung und ging zum Haus von Śuklāmbara Brahmacāri. 

Gadādhara Paṇḍita, der diese Diskussionen still mitangehört hatte, während sie alle Blumen pflückten, ging auch in die Richtung des Hauses von Śuklāmbara Brahmacāri, als die anderen ihre tägliche Verehrung des Herrn ausführten. Gadādhara Paṇḍita dachte: „Lass mich gehen und hören, was Er über Kṛṣṇa spricht.“ So erreichte er Śuklāmbaras Haus, trat ein und versteckte 

sich drinnen. Śadāśiva, Murāri, Śrīmān, Śuklāmbara und andere solch überaus  fortgeschrittene liebende Geweihte hatten sich dort schon versammelt. 

Gerade dann erschien Lord Viśvambhara, das Kronjuwel der brāhmaṇas, in der Versammlung. Fröhlich begrüßten sich alle, aber der Herr war die ganze Zeit in Sich Selbst vertieft. Sobald Er in der Versammlung der Vaiṣṇava Geweihten eintraf, begann er verschiedene ślokas zu rezitieren, die die Natur des bhakti, des hingebungsvollen Dienstes, verherrlichen. 

Er sagte: „Ich habe meinen geliebten Herrn gefunden, aber dann verschwand Er. In welche Richtung ist Er gegangen?“ Als Er das gesagt hatte, fiel er um und war vollkommen bewegungslos. Der Herr umarmte die Säulen im Haus und begann zu rufen. „Wo ist Kṛṣṇa?“, und dann fiel Er wieder hin. 

Die Gottgeweihten wurden von der heftigen Gemütsstimmung der Trennung des Herrn von Seinem geliebten Lord Kṛṣṇa berührt. Er wiederholte immerfort: „Oh Kṛṣṇa, wo ist Mein Kṛṣṇa?“ Die Atmosphäre berauschte die Gottgeweihten, sie schwankten und taumelten im Raum umher. 

Dort im Raum fiel Gadādhara Paṇḍita, für alle unsichtbar, bewusstlos nieder. Die Geweihten verloren jedes Gefühl für Richtung und Identität – niemand wusste, wo oder wer er war. Sie waren von der Liebe zu Kṛṣṇa überwältigt und ihr äußeres Bewusstsein verschwand. Dieser spirituelle Schauplatz erstaunte Jāhnavī devī, Mutter Gaṅgā. Nach einer Weile kehrte das Bewusstsein zum Herrn zurück und erneut wiederholte Er Kṛṣṇas Namen und begann bitterlich zu weinen. 

Es war eine wundersame Szene - jeder hatte sich in einen Ozean der ekstatischen Glückseligkeit in Liebe zu Kṛṣṇa verloren. Der Herr fiel wiederholt zu Boden und klagte unentwegt. „Oh mein geliebter Lord Kṛṣṇa, wo bist Du hingegangen?“ In dieser ekstatischen Gefühlsstimmung fiel der Herr viele Male bewusstlos zu Boden, aber es waren keine Verletzungen oder Schmerzen auf Seinem transzendentalen Körper zu sehen. Laute jubilierende Ausrufe und Weinen in Liebe zu Kṛṣṇa schallten durch das ganze Haus und Śuklāmbaras Haus war mit Ekstase des kṛṣṇa-prema erfüllt. 

Nach einer gewissen Zeit beruhigte Sich der Herr und Er setzte Sich, aber Tränen ekstatischer Liebe strömten ungehindert aus Seinen Augen. Er fragte: „Wer ist hier im Haus?“ Śuklāmbara Brahmacāri antwortete: „Dein geliebter Gadādhara Paṇḍita.“ Gadādhara Paṇḍita kam mit gesenktem Kopf herein und  

ungehindert rannen seine Tränen in Strömen herab. Dies erfreute den Herrn jenseits aller Worte. Der Herr sagte: „Lieber Gadādhara! Du bist sehr von Glück begünstigt und fromm, weil du von Kindheit an unerschütterliche Liebe zu Kṛṣṇa entwickelt hast, aber Mein Leben wurde bis jetzt vergeudet in dem nutzlosen Bestreben nach materiellem Wissen. Dann, letztendlich, als ich das wertvollste Ziel der Liebe gefunden hatte, ist Es als ein Ergebnis meiner früheren unfrommen und weltlichen Aktivitäten verschwunden. 

Als Er das sagte, fiel Lord Viśvambhara wieder bewusstlos zu Boden und der Staub bedeckte Seinen ganzen Körper. Später kehrte Sein äußeres Bewusstsein wieder zu Ihm zurück und dann wurde Er wieder bewusstlos und verlor sich vollkommen in ekstatischer Trennung von Seinem geliebten Lord Kṛṣṇa. Es war gewiss der Vorsehung geschuldet, dass Sich der Herr nicht verletzte. Es war für den Herrn unmöglich Seine Augen zu öffnen, weil sie mit Tränen der Liebe zu Kṛṣṇa übervoll waren. Die einzigen Worte, die Er immer wieder sagte, waren die Namen Kṛṣṇas. 

Er umarmte jeden und bitterlich weinend fragte Er: „Wo ist Mein geliebter Kṛṣṇa?“ 

„Meine lieben Brüder, bitte sagt es Mir schnell.“ Die Gottgeweihten waren sehr bewegt, als sie Seine intensiven Schmerzen der Trennung von Kṛṣṇa sahen. Sie waren verblüfft und konnten keine Worte finden. 

Der Herr sagte: „Bitte befreit mich von dieser Qual, ich brauche nur den Sohn von Nanda Mahārāja, der Herr der gopīs. Ich brauche Lord Kṛṣṇa.“ 

Mit diesen Worten fiel Er wieder hin und Sein loses Haar vermischte sich mit dem Staub. Der Tag verging von allen unbemerkt und letztendlich verabschiedete sich der Herr von allen Gottgeweihten. 

Als der Herr gegangen war, sprachen die Gottgeweihten offen miteinander und drückten ihre Überraschung aus. Jeder staunte über den Herrn und ihre äußeren Sinne und Körper waren wie betäubt. Die ganze Vaiṣṇava Gesellschaft war überglücklich mit der neuen Wendung der Ereignisse. 

Das Wort verbreitete sich schnell und mit großer Freude wurde es von allen Gottgeweihten empfangen und sie reagierten spontan mit dem Chanten des Heiligen Namens. Sie konnten ihre Verwunderung nicht zurückhalten und  

machten Bemerkungen wie: „Er wird Kṛṣṇa allen Menschen offenbaren.“ Jemand anderes sagte: „Wenn Nimāi Paṇḍita sich etwas besser fühlt, dann kann er sogar die Köpfe der Atheisten mit Leichtigkeit brechen.“ 

Ein anderer kommentierte: „Ich habe keine Zweifel, dass Er der Welt die vertraulichsten Spiele von Lord Kṛṣṇa offenbaren wird.“ Ein anderer äußerte: „Möglicherweise sah Er wegen Seiner Gemeinschaft mit einem reinen Gottgeweihten wie Īśvara Purī den Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa,.“ Endlos versuchten sie einen möglichen Grund für die Wandlung des Herrn herauszufinden. 

Aber die Gottgeweihten waren sehr glücklich über Nimāi Paṇḍitas Zustand und sie alle segneten Ihn und sagten: „Möge Er durch die Barmherzigkeit Lord Kṛṣṇas gesegnet sein.“ Die Gottgeweihten waren wahrhaftig sehr glücklich; sie tanzten, sangen und erneut belebt, weinten sie Tränen der Liebe. 

Während die Gottgeweihten äußerst fröhlich sich im Tanzen und Singen engagierten, tauchte der Herr immer stärker in Seine Stimmung der ekstatischen Trennung ein. Er ging zum Haus von Gaṅgādāsa Paṇḍita und brachte den Füßen Seines Lehrers Achtung entgegen, der erhob sich und umarmte seinen Studenten liebevoll. 

Gaṅgādāsa Paṇḍita sagte: „Was für ein glorreiches Leben! Du hast die beiden Familien, die von Deiner Mutter und Deinem Vater, befreit. All Deine Studenten haben auf Dich gespannt gewartet; sie haben ihre Bücher nicht geöffnet, seit du weggegangen bist. Auch wenn Lord Balarāma persönlich gekommen wäre und ihnen gesagt hätte, dass sie studieren sollen, sie hätten es abgelehnt. Du bist zurückgekommen, um die Tage eines jeden aufzuhellen. Aber geht jetzt nach Hause und kommt morgen wieder, um Euren Unterricht aufzunehmen.“ Bevor Er ging, brachte der Herr dem Lehrer noch einmal Seine Ehrerbietung dar und alle Studenten umringten den Herrn, wie viele Sterne den Mond. 

Er ging zum Haus von Mukunda Sañjaya und saß an Seinem üblichen Lehrplatz im Hof des Durgā Tempels. Alle die dem Haushalt von Mukunda Sañjaya angehörten waren von Freude überwältigt. Der Herr umarmte Puruṣottama Sañjaya und durchnässte ihn mit Tränen der Liebe. Die Frauen gaben, erfüllt mit erhabener Freude, glücksverheißende Töne von sich und das ganze Haus erschallte mit jubilierenden Klängen. Der Herr blickte auf jeden voller Barmherzigkeit und kehrte nach Hause zurück. 

Zu Hause angekommen, setzte Er Sich auf die Türschwelle Seines Viṣṇu Tempels und entließ liebevoll Seine Studenten. Wer immer jetzt nach Seiner Rückkehr zum Herrn kam und mit ihm ein Gespräch führte, ging ganz verwirrt wieder weg, unfähig die Veränderung der Gemütsstimmung des Herrn zu verstehen. Keine Spur der vorherigen Arroganz und der unverfrorenen Verherrlichung Seiner Gelehrsamkeit blieb im Charakter des Herrn übrig. Jeder sah, dass Er vollständig losgelöst und in tiefer Meditation versunken war. 

Śacīmātā wusste nicht mehr weiter. Sie konnte ihren Sohn nicht mehr verstehen. Sie betete dauernd zu Mutter Gaṅgā und Lord Viṣṇu um das Wohlergehen ihres Sohnes. Sie betete: „Oh, mein Herr, Kṛṣṇacandra, Du hast meinen Ehemann genommen. Du hast auch meinen Sohn genommen. Da ist nur noch Nimāi, der mir geblieben ist. Oh Kṛṣṇa, Ich bin hilflos und allein, bitte gewähre mir diese eine Bitte: Lass mein Kind Viśvambhara im Haus bleiben, gesund und ganz". 

Śacīmātā führte manchmal Viṣṇupriyā zum Herrn und ließ sie vor dem Herrn sitzen, aber der Herr hatte einen starren Blick und bemerkte sie nicht. Der Herr rezitierte unaufhörlich ślokas und fuhr fort zu klagen. Er wiederholte immer: „Wo ist Kṛṣṇa? Wo ist Kṛṣṇa?“ In Zeiten, wenn der Herr in ekstatischer Glückseligkeit brüllte, rannte Viṣṇupriyā aus Angst davon, während Śacīmātā hilflos und ängstlich zurückblieb. Die Ekstase der Liebe zu Kṛṣṇa ließ Ihn die ganze Nacht nicht schlafen, und Sein unerträglicher Trennungsschmerz von Kṛṣṇa zwang Ihn, die Nacht hindurch aufrecht da zu sitzen. Jedoch, sobald Er eine materialistische Person sah, zog Er Sich sofort in Sich zurück und zeigte keines Seiner ekstatischen Symptome. 

Jeden Morgen in der Frühe, ging der Herr zur Gaṅgā, um Sein Bad zu nehmen und nach Seiner Rückkehr, fand Er Studenten vor, die auf Ihn warteten. Der Herr sagte nur Kṛṣṇas Namen und nichts weiter; die Studenten konnten die Gemütsstimmung ihres Lehrers nicht verstehen. Auf die Bitte der Studenten setzte Sich der Herr nieder, um sie zu unterrichten. Die Studenten nahmen Platz, öffneten ihre Bücher und sangen den Namen des Herrn 'Hari', so wie sie es gewohnt waren. Der Sohn von Śacīmātā, Nimāi Paṇḍita, war überglücklich den Namen Seines geliebten Herrn zu hören. Er versank wieder in Sich, vergaß 

Seine äußeren Sinne und ließ auf jeden Seinen barmherzigen Blick ruhen. 

Vollständig in Kṛṣṇa vertieft, begann der Herr Seinen Studenten Erklärungen zu geben. Er sagte Seinen Studenten, dass die Essenz aller Lehren 'Kṛṣṇa' ist; alle Aphorismen, Kommentare und Dissertationen, beschreiben im Grunde die Herrlichkeit des Heiligen Namens. 

Der Herr sagte: „Die einzige ewige Wahrheit ist der Heilige Name von Kṛṣṇa; Kṛṣṇa ist der einzige verehrungswürdige Herr in allen Heiligen Schriften. Kṛṣṇa ist der Höchste Kontrollierende, der Erhalter und der Herr der gesamten Schöpfung. Lord Śiva, Lord Brahmā und jede andere Gottheit sind Seine Diener. Jeder der irgendetwas zu erklären versucht, ohne die Lotosfüße von Lord Kṛṣṇa zu beschreiben, befindet sich in Illusion; seine Worte sind unwahr und seine Geburt ist nutzlos. Das gesamte Vedānta, die āgamas und alle anderen philosophischen Traktate zeigen auf, dass Hingabe bei den Lotosfüßen von Kṛṣṇa das endgültige und einzige Ziel ist.“ 

„All die weltlichen Gelehrten sind von der illusionären Energie des Herrn hypnotisiert und vollkommen verloren, weil sie keine Zuflucht bei den Lotosfüßen von Kṛṣṇa finden können. Lord Kṛṣṇa ist ein Ozean der Barmherzigkeit. Er ist das Leben und die Seele eines jeden Lebewesens. Er ist Seinen hingegebenen Seelen sehr lieb und Er ist der liebe Sohn von Mutter Yaśodā. Eine Person mag in allen Heiligen Schriften sehr bewandert sein, aber wenn sie keine Anziehung und Anhaftung an den Heiligen Namen Lord Kṛṣṇas besitzt, dann folgt sie dem Pfad der Zerstörung und Hölle. Auf der anderen Seite, wenn eine erbärmliche und abscheuliche Person Lord Kṛṣṇas Namen chantet, auch wenn sie die sündhafteste ist, erreicht sie das höchste Reich Lord Kṛṣṇas, nachdem sie diese materielle Welt verlassen hat. Dies ist das Urteil aller Heiligen Schriften und wenn das jemand bezweifelt, dann leidet er am meisten. Wenn jemand die Schriften zu erklären versucht, ohne Zuflucht bei den Lotosfüßen von Lord Kṛṣṇa genommen zu haben, dann kann ein derart degradierter Mensch niemals die wahre Erläuterung der Schriften erkennen. 

Er gibt vor Lehrer der Schriften zu sein, obwohl er die Essenz und Botschaft der Schriften nicht kennt. Er gleicht dem Esel eines Wäschers, der das ganze Gewicht aller Schriften auf seinem Rücken trägt. Solch eine Seele ist wahrhaft unglücklich, denn trotz ihrer Bildung hat sie die Freude des Kṛṣṇa-Bewusstseins verpasst.“ 

„Die Leute im Allgemeinen sind so töricht, dass sie, anstatt auf den Höchsten  Herrn, Śrī Kṛṣṇa, zu meditieren, nur auf andere Persönlichkeiten meditieren, ohne zu wissen, dass der Höchste Herr, Kṛṣṇa, derjenige war, der sogar der Dämonin Pūtanā barmherziger Weise Befreiung anbot, die nur gekommen war, um Ihn zu töten. Welch größeres Glück können sie erlangen, als das, welches man erfährt, wenn man Lord Kṛṣṇa verherrlicht – hat Er nicht sogar den sündhaftesten Dämonen, Aghāsura, erlöst? Es ist einzig und allein der Heilige Name des Höchsten Herrn, Kṛṣṇa, der das gesamte Universum läutern kann. Sogar das höchste Lebewesen im Universum, Lord Brahmā, erfährt in seinem Leben große Not, jedoch wurde sogar Er von Freude überwältigt, als er an den großen saṅkīrtana Festlichkeiten für Lord Kṛṣṇa teilnimmt. Nichtsdestotrotz diese unglücklichen, gefallenen Seelen missachten es, solch erhabenen Nektar zu singen und dabei zu tanzen und versuchen lieber die unglücksverheißenden weltlichen Feierlichkeiten zu 'genießen'.  

„Berauscht von Reichtum, hoher Geburt, Bildung und ähnlichem, wissen sie nichts von den Wundern des Heiligen Namen Kṛṣṇas, der Ajāmila befreite, obwohl er Ihn nur einmal gechantet hat. Meine lieben Studenten und Brüder, bitte hört genau zu, weil, alles was ich sage, sehr wahr ist; ihr solltet einfach die Lotosfüße von Śrī Kṛṣṇa verehren, den wertvollsten Schatz. Lakṣmī Devī sehnt sich immer danach diesen Lotosfüßen zu dienen. Lord Śiva wurde ein reiner Geweihter, einzig deshalb, weil er Zuflucht bei Ihnen genommen hat. Diese höchst erhabenen Lotosfüße sind die letztendliche Quelle von Mutter Gaṅgā. Also, Ihr alle, Meine lieben Brüder, bitte nehmt einfach Zuflucht bei den Lotosfüßen des Herrn. Nun fordere ich euch heraus: Widerlegt die Erklärung, die Ich gerade abgelegt habe!“ 

Śrī Viśvambhara ist die Höchste Absolute Wahrheit, die Verkörperung der transzendentalen Klangschwingung; was immer Er spricht, ist die Absolute Wahrheit. Die hypnotisierten Studenten hörten die Worte mit ungeteilter Aufmerksamkeit, während der Herr wie in Trance immer weitersprach und die Absolute Wahrheit offenbarte. Der Herr erklärte alles im Licht des Kṛṣṇa Bewusstseins und erstellte zwischen jedem Wort eine klare Verbindung mit dem Höchsten Herrn, Kṛṣṇa. Das war ein erstaunliches Kunststück, sogar für den Höchsten Herrn Selbst. Lord Viśvambhara wurde Sich bald Seiner geäußerten Worte bewusst und erwachte aus Seiner Trance; Er wurde schüchtern und er fragte Sich, ob Seine Studenten dachten, dass Er verrückt oder aus dem Gleichgewicht geraten sei. Er sprach ein paar Worte, um das ein bisschen zu verbergen. Er fragte die Studenten: „Wie waren Meine Kommentare heute?“ 

Die Studenten erwiderten: „Wir konnten nichts verstehen. Du hast Kṛṣṇa als Erläuterung eines jeden Wortes beschrieben. Wer kann Deine Erklärungen verstehen?“ Lord Viśvambhara lachte und sagte: „Hört, Meine lieben Brüder, packt eure Bücher und lasst uns zur Gaṅgā gehen, um ein Bad zu nehmen.“ Die Studenten legten ihre Bücher beiseite und begleiteten Lord Viśvambhara hinunter zur Gaṅgā. Fröhlich spielten und scherzten sie im Wasser. Lord Viśvambhara, umgeben von all Seinen Studenten, sah wie der glühende Vollmond aus, der aus dem Ozean emporsteigt. All jene, die den Herrn in den Wassern herumtollen sahen, waren äußerst frommer Natur und von großem Glück begünstigt. Sogar Lord Brahmā ist bestrebt den Herrn auf diese Weise, wie Er im Wasser spielt, zu sehen. Jeder, der gekommen war, um zu baden, blickte sehnsuchtsvoll auf das wunderschöne Gesicht von Lord Gauracandra. Sie sagten zueinander: Wie wunderschön Er ist. Sein Vater und Seine Mutter sind wirklich gesegnet.“ 

Mutter Gaṅgā konnte ihre Freude, die sie durch die Anwesenheit des Herrn in ihren Wassern erfuhr, nicht zügeln. Ihre Wasser wirbelten auf und sandten tanzende Wellen der Ekstase. Sie tanzte voller Freude, sie wollte diesen Lotosfüßen dienen, nach denen sich sogar Ananta Śeṣa und alle Halbgötter sehnen. Deswegen wuschen tausende von Wellen die Lotosfüße des Herrn. Nur die Veden kennen die Wahrheit über diese transzendentalen Aktivitäten des Herrn und Seiner Geweihten. In der Zukunft wird jemand erscheinen und diese wundervollen Spiele des Herrn offenbaren. 

Nachdem der Herr Sein Bad beendet hatte kehrte Er nach Hause zurück und Seine Studenten kehrten auch in ihr jeweiliges Zuhause zurück. Er wechselte Seine Kleidung, wusch Seine Füße und opferte der tulasī-Pflanze Wasser. Er führte Seine tägliche Verehrung für Lord Govinda aus und kam um Sein Mahl einzunehmen. Śacīmātā brachte Seinen Teller mit tulasī mañjaris, Reis und anderen Zubereitungen. Der Herr opferte das Essen Viśveśvara und dann nahm der Herr des ganzen Universums Sein Mahl ein. Śacīmātā, die Mutter des Universums, saß vor dem Herrn. Während Er aß, blieb die keusche Viṣṇupriyā ungesehen im Nebenraum und blickte auf Ihren Herrn. 

Śacīmātā fragte: „Mein Sohn, welches Buch hast Du heute gelesen? Und mit wem hast Du heute debattiert?“ Der Herr erwiderte: „Heute haben wir über 

den Heiligen Namen von Kṛṣṇa und die Herrlichkeiten Seiner Lotosfüße, den Ort aller Vorzüge, gelesen. Sein Name und Seine transzendentalen  

Eigenschaften sind ewig – den Namen des Herrn zu hören und zu chanten ist ewig. Seine ergebenen Diener und Geweihten sind auch ewig. Die Heilige Schrift ist wahr und ewig, die den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zum Höchsten Herrn, Lord Kṛṣṇa, erklärt. Andernfalls kann solch ein Buch nicht eine 'Heilige Schrift' genannt werden – es ist vielmehr ein atheistisches und oberflächliches Buch. Die vedischen Schriften sagen, 'diejenige Schrift, die es versäumt, den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zu erstellen, muss abgelehnt werden. Auch wenn Lord Brahmā selbst kommen würde, um über sie zu sprechen, sollte man solch einer Rezitation niemals zu hören.“ 

„Wenn andererseits der niedrigste der menschlichen Gesellschaft, der Hundeesser, Kṛṣṇas Heiligen Namen spricht, dann ist er nicht der niedrigste der Menschheit. Und wenn ein Brahmane, der in einer hohen Familie geboren wurde, den Prinzipien der Schriften und der Religion nicht folgt, dann ist er kein Brahmane.“ Lord Viśvambhara sprach zu Seiner Mutter, so wie Lord Kapila einst zu Seiner Mutter Devahūti gesprochen hatte. 

„Liebe Mutter, versuche den wundervollen Einfluss des Vorgangs des hingebungsvollen Dienstes Lord Kṛṣṇa zu verstehen. Versuche in jeder Hinsicht Anhaftung an den Höchsten Herrn zu entwickeln. Die Geweihten von Lord Kṛṣṇa können niemals vernichtet werden. Der ängstliche Tod selbst fürchtet sich vor dem Diener des Herrn. Die Geweihten des Herrn erfahren niemals die quälenden Schmerzen des Lebens im Mutterleib, Geburt und nachfolgenden Tod. All solche Leiden sind dem Gottgeweihten unbekannt. 

„Wer sich weigert, die Lotosfüße von Kṛṣṇa, dem Vater eines jeden Lebewesens, anzubeten, ist ein großer Sünder, ein Feind seines eigenen Vaters und wird Leben für Leben ein Bewohner der Hölle sein. Meine liebe Mutter, bitte höre aufmerksam, wie furchtbar ein Lebewesen leidet, wenn es nicht gewillt ist den Lotosfüßen des Herrn zu dienen.“ 

„Immer und immer wieder muss er als sündige Schöpfung in die Gebärmutter seiner Mütter eingehen. Er wird in jedem Leib unerträglichen Leiden ausgesetzt sein. Alles was die Mutter isst, gibt ihm Schmerzen. Ob es würzig, salzig oder sauer ist, er leidet und ist nicht in der Lage irgendetwas dagegen zu tun. Er kann sich selbst nicht vor den vielen Würmern und Bakterien schützen, die an seinem weichen ungeschützten Fleisch knabbern. Unfähig sich zu bewegen, muss er alle Bedingungen in dem heißen und stickigen Mutterleib  

erleiden. Wenn es sein Schicksal erlaubt, überlebt er diesen Albtraum. Diejenigen, die im höchsten Maße sündhaft und verflucht sind, sterben schon im Leib immer wieder.“ 

„Nach sieben Monaten im Mutterleib, beginnt das Lebewesen allmählich seine Situation zu verstehen. Es erinnert sich an seine früheren Versprechen und Leben und beginnt seine Fehler zu bereuen. Es seufzt und betet achtsam zu Lord Kṛṣṇa: 'Oh Lord Kṛṣṇa! Bitte rette mich! Du bist das Leben und die Seele aller Lebewesen.' “ 

„'Du bist die einzige würdige Zuflucht für die Lebewesen, die in Bedrängnis sind. Weil ich Dich, Kṛṣṇa, vergessen habe, wurde ich von Deiner äußeren Energie gefangen genommen. Oh Herr, der Du der Herr aller Energien bist, bitte erlöse mich durch einen leichten Tod. Ich habe mein Leben verschwendet, indem ich nach illusorischem und zeitweiligem Glücke, wie Familie, Kinder und Reichtum hinterhergejagt bin und Deine unschätzbaren ewigen Lotosfüße vernachlässigt habe.'" 

„'Der Sohn, den ich in einem Leben voller Sünde so liebevoll großzog, wo ist er jetzt? Wo ist alles? Was haben mir alle Aktivitäten eingebracht? Wer wird mich von all diesen unermesslichen Leiden erretten? Mein Herr, Du bist mein einziger Freund in dieser Bedrängnis. Nun erkenne ich, dass Deine Lotosfüße meine einzige ewige Zuflucht sind, Oh Lord Kṛṣṇa! Bitte rette mich. Ich nehme Zuflucht zu Deinen Lotosfüßen. Oh, törichtes Ich, ich habe solch einen barmherzigen Herrn wie Dich, der wie ein Stein der Weisen alle Wünsche erfüllt, verlassen und wegen der Jagd nach dieser Illusion den Verstand verloren, da ich Dich dabei vergessen habe.'“ 

„'Für dieses Verbrechen ist meine gegenwärtige Situation des Leidens eine angemessene Strafe, aber jetzt, Oh Herr, bitte sei barmherzig mit mir. Gewähre mir diese eine Bitte, dass ich Deine Lotosfüße niemals vergesse und vernachlässigen möge. Wo immer ich sein möge, ob lebendig oder sterbend, möchte ich mich immer an Dich erinnern. Ich möchte nicht an einem Ort bleiben, wo es keine Gemeinschaft mit Deinen Geweihten gibt. Ich möchte nicht einmal Indraloka betreten, wenn sie dort nicht deine Feste zelebrieren. 

 „'Das Śrīmad Bhāgavatam 5.19.24 sagt: „Ein intelligenter Mensch strebt nach keinem Ort - selbst wenn sich dieser auf dem höchsten Planetensystem befindet, wo nicht die reine Gangä der Gespräche über die Taten des Höchsten  

Herrn fließt, wo es keine Gottgeweihten gibt, die am Ufer eines solchen heiligen Flusses dem hingebungsvollen Dienst nachgehen, und wo keine Feste des saṅkīrtana-yajña gefeiert werden, um den Herrn zufriedenzustellen (vor allem, weil das saṅkīrtana-yajña für dieses Zeitalter empfohlen worden ist).“ Es ist besser, Oh Herr, fortwährend eingeengt in einem luftdichten Mutterleib zu leben und unausgesetzt zu leiden, solange ich mich an Deine Lotosfüße erinnern kann. Ich möchte nie an einem Ort leben, wo ich Deine Lotosfüße vergessen muss. Oh Herr, sei barmherzig und bring mich niemals an einen solchen Ort.'“ 

„'So viele Millionen von Leben, habe ich in dieser abscheulichen Position gelitten, Oh Herr. Diese Geburten geschahen aufgrund meiner eigenen sündhaften Aktivitäten. Lass mich immer in dieser prekären und leidenden Position bleiben, wenn Du barmherzig auf dem Spiegel meiner Erinnerung erscheinst, denn Du bist die Essenz aller vedischen Schriften. Oh Herr, bitte verleihe mir eine dienende Haltung zu Dir und behalte mich ewig bei Deinen Lotosfüßen, so wie einen verkauften Sklaven. Wenn Du mich jetzt aus meinem schmerzhaften Umstand befreist, dann möchte ich nichts anderes als Deine Lotosfüße.'“ 

„Auf diese Weise erleidet das Lebewesen unerträglichen Schmerz im Mutterleib, aber er liebt trotzdem diesen schmerzhaften Umstand, weil er sich dort immer noch an Lord Kṛṣṇa erinnern kann. Wenn der Geweihte auf diese Weise zum Herrn betet, spürt er keine Schmerzen mehr und bald kommt er wider seinen Willen aus dem Leib heraus.“ 

„Oh Mutter, bitte höre sorgfältig über die Lage des bedingten Lebewesens. Sobald es diese Welt betritt, verliert es dieses ganze Wissen. Manchmal schläft es, als wäre es bewusstlos, manchmal weint es und atmet tief. Unfähig sich selbst auszudrücken, ertrinkt es in einen Ozean des Leidens.“ 

“Die Lebewesen sind ewige Diener von Lord Kṛṣṇa. Wenn sie sich vom Herrn abwenden, dann erleiden sie die Bestrafung, die von der illusorischen Energie des Herrn verhängt wird. Nach einigen Jahren blühen Wissen und Intelligenz in ihnen auf und wenn sie Lord Kṛṣṇa verehren sind sie wirklich glücklich und fromm. Wenn sie jedoch durch schlechte Gemeinschaft die Lotosfüße von Kṛṣṇa nicht verehren, dann fallen sie in den dunklen Brunnen der Sünde und des Leides. 

Das Śrīmad Bhāgavatam 3.31.32 sagt: 'Wenn daher das Lebewesen wieder den Pfad der Sündhaftigkeit einschlägt, beeinflusst von sinnlichen Menschen, die nur nach sexuellem Genuss und Gaumenfreuden streben, geht es wieder wie zuvor zur Hölle.' 

„Es wird in den Schriften auch gesagt: "Wie kann eine Person, die die Lotosfüße Lord Kṛṣṇas nicht verehrt, ein ungestörtes Leben und einen friedlichen Tod haben?'“ 

„Um ein ruhiges Leben zu führen und friedlich zu sterben, muss man Lord Kṛṣṇa verehren und in Erinnerung halten. Deswegen, Oh Mutter, bitte suche die Gemeinschaft mit Gottgeweihten auf und verehre Lord Kṛṣṇa. Sei in Gedanken immer bei Lord Kṛṣṇa und mit deinem Mund chante immer 'Hari!' Nicht-hingebungsvolle Aktivitäten sind jeder guten Frucht beraubt und bringen nur Unheil und Leiden.“ Auf diese Weise, indem Er die Gemütsstimmung von Lord Kapila annahm, belehrte Lord Caitanya Seine Mutter und als sie diese Worte hörte, erfuhr Śacīdevī große Freude. 

Ob Er aß, schlief oder wach war, Lord Caitanya sprach von nichts anderem als von Lord Kṛṣṇa. Als die Gottgeweihten die Beschreibungen dieser Aktivitäten des Herrn hörten, diskutierten sie sie unter sich und betrachteten sie in ihrem Herzen. „Hat Lord Kṛṣṇa Sich in Seinem Körper manifestiert? Vielleicht geschah dies durch die Gemeinschaft mit Gottgeweihten oder vielleicht durch einen früheren Vorgang der Läuterung?“ Als die Gottgeweihten es in ihren Herzen auf diese Weise betrachteten, erfuhren sie große Freude. Durch Seine Manifestation in dieser Welt besiegte Lord Viśvambhara das Leiden Seiner Geweihten und vernichtete die materialistischen Atheisten und Angreifer. 

Nun, da Mahāprabhu Viśvambhara vollständig die Rolle eines Vaiṣṇava angenommen hatte, sah Er Lord Kṛṣṇa immer und überall in der Welt gegenwärtig. Unaufhörlich, Tag und Nacht hörte Er mit Seinen Ohren nur den Namen Lord Kṛṣṇas und mit Seinem Mund sprach Er nur 'Kṛṣṇacandra'. Der Herr, der einst in den Geschmack der Gelehrsamkeit versunken war, konnte jetzt nichts anderes als Kṛṣṇa genießen. 

Jeden Morgen in der Frühe versammelten sich alle Seine Studenten für ihr Studium. Wenn sich jedoch Er, der Meister aller drei Welten, hinsetzte und zu unterrichten begann, dann erschien nichts anderes auf Seiner Zunge als Kṛṣṇa. 

Die Studenten fragten: „Was ist das richtige und korrekte Verständnis des Alphabets?“ Der Herr entgegnete: „Nārāyaṇa befindet sich in jedem Buchstaben des Alphabets.“ 

Die Studenten fragten: „Wie wurden die Buchstaben des Alphabets vervollkommnet?“ Der Herr antwortete: „Der barmherzige Blick von Lord Kṛṣṇa hat das Alphabet geschaffen.“ Die Studenten antworteten: „Oh Paṇḍita, bitte gib uns das rechte Verständnis.“ Der Herr erwiderte: „In jedem Moment sollte man sich an Lord Kṛṣṇa erinnern. Ich beschreibe die Verehrung von Lord Kṛṣṇa, die der Zweck aller Heiligen Schriften ist. An ihrem Anfang, Mitte und Ende lehren die Heiligen Schriften einzig und allein die Verehrung Lord Kṛṣṇas.“ 

Nachdem die Studenten die Erklärung des Herrn gehört hatten, begannen sie zu lachen. Einer murmelte: „Die Ursache dieser seltsamen Erklärung ist ein Ungleichgewicht der Lebenslüfte.“ Die Studenten fragten noch einmal. „Von wem hast Du diese Anschauung?“ Der Herr erwiderte: „Dies ist die ultimative Schlussfolgerung der Heiligen Schriften.“ 

Der Herr sagte: „Wenn ihr das jetzt nicht verstehen könnt, dann denkt über diese Sache nach und ich werde euch heute Nachmittag alles im Einzelnen erklären. Jeder Student sollte an einen einsamen Ort gehen und seine Bücher studieren. Wir treffen uns am Nachmittag wieder.“ Nachdem sie die Worte des Herrn gehört hatten, packten die überraschten Studenten ihre Bücher zusammen und gingen. 

Alle Studenten gingen dann zu Gaṅgādāsa und erzählten ihm die Worte und Erklärungen des Herrn. Sie sagten: „Nimāi Paṇḍita verkündet nun, dass sich alle Worte der Heiligen Schriften ausschließlich auf Lord Kṛṣṇa beziehen. Seit Er aus Gayā zurückgekommen ist, spricht Er nur noch von Lord Kṛṣṇa und gibt keine andere Erklärung mehr. Er chantet immer den Namen Lord Kṛṣṇas und verspürt große Ekstase. Manchmal lacht Er laut, manchmal brüllt Er laut und manchmal sträuben sich die Haare Seinen auf Seinem ganzen Körper. Auf diese Weise manifestieren sich verschiedene Symptome in Ihm. Wenn Er sich setzt, um zu unterrichten setzt, verbindet Er die Wurzel eines jeden einzelnen Wortes mit Kṛṣṇa. All Seine Darlegungen und Kommentare beschreiben Kṛṣṇa. Diese neue Transformation in Ihm erscheint uns sehr fremd. Bitte, Oh Meister, bitte sag uns was wir tun sollen?“ 

Gaṅgādāsa Paṇḍita der juwelengleiche Lehrer aus Navadvīpa, lächelte und nachdem er die Beschwerden der Studenten gehört hatte, sagte er ihnen: „Geht jetzt nach Hause und kommt heute Nachmittag wieder, ich werde Nimāi unterweisen. Ich werde dafür sorgen, dass Er euch alle von jetzt an in der geeigneten Weise unterrichtet. Ihr könnt auch zusammen mit Nimāi kommen; kommt mit euren Büchern heute Nachmittag hierher." 

Später, an diesem Nachmittag besuchte der Herr Seinen Meister Gaṅgādāsa Paṇḍita und berührte respektvoll dessen Füße. Gaṅgādāsa Paṇḍita seinerseits segnete Ihn mit den Worten. „Mögest Du hoch gelehrt werden.“ Dann fuhr Er fort: „Mein lieber Viśvambhara, ich muss Dir etwas sagen. Du weißt, dass es für einen Brahmanen keine kleine Sache ist, zu unterrichten. Es ist eine Frage von gutem Schicksal.“ 

„Dein Großvater ist niemand anderes als Śrī Nilāmbara Cakravartī und Dein Vater ist Śrī Jagannātha Miśra; beide sind große Gelehrte. Niemand in den Familien Deiner Eltern ist ungebildet und Du, Du Selbst bist ein sehr fähiger Gelehrter, mit einer außergewöhnlichen Begabung, Kommentare zu geben. Würdest Du sagen, dass man den Pfad der Hingabe erlangt, wenn man Bildung und Gelehrsamkeit aufgibt? Wenn das der Fall ist, sind Deine Eltern nicht Geweihte des Herrn? Du solltest richtig lernen und studieren, denn nur durch angemessene Bildung und Gelehrsamkeit kann man ein Vaiṣṇava Brahmane werden.“ 

Wie kann ein ungebildeter Brahmane die Fähigkeit entwickeln, zwischen gut und schlecht, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden? Wenn Du das weißt, dann chante Kṛṣṇas Namen und fahre gleichzeitig mit Deiner Ausbildung fort. Gehe und lehre die Heiligen Schriften in der angemessenen Weise mit den angemessenen Erläuterungen und versuche nicht die Bedeutungen zu missdeuten. Es würde mir gewaltiges Unbehagen bereiten." 

Der Herr erwiderte: „Durch deine Gnade und der Barmherzigkeit deiner Lotosfüße, gibt es niemanden in Navadvīpa, der irgendeines Meiner Argumente schlagen könnte. Wer kann Meine Argumente widerlegen und dann ein neues und originales Konzept errichten? Ich werde in das Zentrum der Stadt gehen und öffentlich unterrichten. Ich möchte sehen, wer den Mut hat, Irrtümer und Fehler in Meinen Kommentaren zu finden.“ 

Der Lehrer Gaṅgādāsa Paṇḍita war sehr zufrieden, als Viśvambhara Seinem  Meister Ehrerbietung erwies und dann fort ging. Gaṅgādāsa Paṇḍita ist so von Glück begünstigt und eine erhabene Persönlichkeit, weil der Schüler, der seinen Füßen Ehrerbietung erwies, niemand anderes war als der Herr von Sarasvatī Devī, der Göttin der Gelehrsamkeit. Was könnte Gaṅgādāsa SICH sonst noch ersehnen? Sein Schüler ist der höchst verehrungswürdige Herr des gesamten Universums. 

Lord Viśvambhara ging die Straße hinunter, umgeben von Seinen Studenten wie der scheinende Vollmond, der von so vielen Sternen am samtblauen Firmament umgeben ist. 

Lord Viśvambhara dessen Lotosfüße ewig im Herzen von Lakṣmī Devī verehrt werden, saß am Ufer der Gaṅgā. Dort begann Er Seine Erläuterungen und Kommentare zu erstellen, zu widerlegen und dann verschiedene Punkte wiederaufzustellen. 

Der Herr sagte: „Im Kali-yuga hat der sogenannte Gelehrte keine Ahnung von Konjugation, aber erhält dennoch den Titel 'Bhaṭṭācārya'. Wenn man kein Wissen über Philosophie besitzt, wie kann man so verwegen sein zu debattieren? aber keiner dieser Gelehrten kann Mich jemals herausfordern. Was immer ich aufstelle und was immer ich widerlege, da lasst Mich sehen, ob da irgendjemand ist, der das bestreiten kann!“ Auf diese Weise forderte der Herr des Universums, Viśvambhara, auf kühne Weise jeden heraus. Aber wer ist da, der diese Herausforderung auf sich nehmen könnte? 

Die Gelehrten, die kamen, um Mutter Gaṅgā Respekt zu erweisen, hörten Lord Viśvambharas mutige Worte mit ängstlichem Schweigen und der Stolz ihrer Gelehrsamkeit zerbröckelte in Stücke. Gab es irgendjemanden in Navadvīpa, der Viśvambhara zu einer Debatte herausfordern konnte? Der Herr fuhr fort und sprach vier weitere Stunden, als wäre Er in Trance und gab Kommentare und erklärte sie. Es war spät am Abend, aber der Herr hörte nicht auf. 

Dann besuchte der Herr das Haus eines anderen Edelmannes, ein sehr frommer brāhmaṇa, dessen Name Ratnagarbha Ācārya war, ein enger Bekannter von Lord Viśvambharas Vater – beide waren im selben Dorf geboren. Er hatte drei Söhne, die erhabene Geweihte des Herrn waren, voller spirituellem Geschmack. Sie waren wie die Bienen, die Pollen voller Nektar von den Lotosfüßen von Lord Kṛṣṇa sammelten. Ihre Namen waren Kṛṣṇānanda,  

Jīva und Yadunātha Kavicandra. Ratnagarbha Ācārya war ein großer Geweihter des Herrn und liebte sehr das Śrīmad Bhāgavatam. In der Zeit las er gerade das Bhāgavatam mit großer Achtung und Liebe. 

Er las: „Die Frauen der yajña brāhmaṇas sahen einen wunderschönen kleinen Jungen. Seine Hauttönung war schwärzlich und Er war mit einem goldgelben Tuch bekleidet. Er war mit Blumengirlanden um Seinen Hals hübsch geschmückt eine Pfauenfeder steckte schräg in Seiner Krone, die mit wertvollen Steinen und Metallen besetzt war, die hell wie Sterne glitzerten. Er war mit Seinen Freunden zusammen und mit Seiner linken Hand lehnte er an der Schulter eines lieben Freundes; mit Seiner rechten Hand wirbelte Er eine wunderschöne Lotosblume. Seine Ohren waren mit Ohrringen in Form von Lotosblumen geschmückt. Seine Wangen waren mit Sandelholzpaste verziert und ein süßes Lächeln spielte auf Seinem lotosgleichen Mund.“ Diese Worte aus dem Śrīmad Bhāgavatam, die mit großer Hingabe gesprochen wurden, erreichten die Ohren von Lord Viśvambhara. Sobald Er diese Worte hörte wurde der Herr von der Hingabe des Sprechers berührt und überwältigt von liebender spiritueller Ekstase fiel Er bewusstlos nieder. 

Alle Studenten waren von diesem Anblick erstaunt. Nachdem der Herr für eine Weile in Trance blieb, erlangte Er Sein äußeres Bewusstsein wieder. Als Er in der Lage war zu sprechen, sagte der Herr zu Ratnagarbha Ācārya. „Mach weiter! Mach weiter!“ Er wälzte Sich in Ekstase auf dem Boden. Der Herr drängte ihn weiter mit den Worten: „Mach weiter! Mach weiter!“ Der brāhmaṇa las weiter und jeder schwamm auf einem nektargleichen Ozean der Liebe zu Kṛṣṇa. Ungehemmt traten Tränen aus den Augen des Herrn und überfluteten die ganze Welt. All die ekstatischen Symptome, wie Zittern, Sträuben der Haare und Weinen manifestierten sich in der Person des Herrn. 

Der brāhmaṇa war äußerst glücklich und er fuhr fort die ślokas mit großer Inspiration zu lesen. Der Herr war mit der Hingabe des brāhmaṇas sehr zufrieden und Er umarmte ihn warm. Nachdem er berührt wurde, erfuhr Ratnagarbha Ācārya unermessliche Glückseligkeit. Er fiel hin und mit Tränen der Liebe hielt er die Lotosfüße des Herrn. Von diesem Augenblick an wurde er von der Liebe Śrī Caitanya seingefangen. 

Ununterbrochen las er die ślokas aus dem Śrīmad Bhāgavatam und der Herr reagierte darauf mit lautem Brüllen: „Mach weiter! Mach weiter!“ Die Leute 

waren bei diesem Anblick sehr erstaunt und sie erkannten, dass etwas Außergewöhnliches geschah. Dann schritt Gadādhara Paṇḍita ein und sagte zum Ācārya: „Lese nicht weiter.“ Ratnagarbha hörte auf zu lesen und alle umringten den Herrn. Als das äußere Bewusstsein wieder zum Herrn zurückkehrte, erkundigte Er Sich: „Sagt mir was geschehen ist! Habe ich mich sehr ruhelos verhalten?“ 

Die Studenten erwiderten: "Welche Fähigkeiten haben wir, um Deine Aktivitäten zu erklären? Alles was wir wissen ist, dass Du sehr vom Glück begünstigt bist.“ Die Freunde und Angehörigen des Herrn aber entmutigten sie und sagten: „Lobpreist Ihn nicht auf diese Weise.“ Der Herr zog nun Seine Gefühle in Sich zurück und begleitete alle Studenten zum Ufer der Gaṅgā. Der Herr sprenkelte etwas Wasser auf Seinen Kopf, brachte Gaṅgā Seine Ehrerbietung dar und setzte Sich an Ihrem Ufer nieder. 

Nimāi Paṇḍita, der Sohn von Śacīmātā, saß mit all den Studenten zusammen um Themen über Kṛṣṇa zu diskutieren, gerade so wie Lord Kṛṣṇa mit den jungen Mädchen in Vṛndāvana an den Ufern der Yamunā saß. Er verbrachte einige Zeit mit den Jungs und dann gingen alle nach Hause. Der Herr kehrte in Sein Heim zurück und nach Seiner Mahlzeit legte Er sich nieder, gerade so wie Mahā Viṣṇu sich zum yoga-nidrā, dem mystischen Schlummer, niederlegt. Gut ausgeruht kehrten die Studenten mit ihren Büchern früh am Morgen zurück, um den Herrn zu sehen. 

Der Herr ging zur Gaṅgā um Seine täglichen Waschungen auszuführen. Nach Seiner Rückkehr setzte Er sich mit Seinen Studenten hin und begann ihnen verschiedene Aspekte der Grammatik zu erklären und zu kommentieren. All Seine Erklärungen und Kommentare jedoch drehten sich NUR um ein und denselben Gegenstand: Kṛṣṇa und der Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zum Herrn. 

Die Studenten fragten, „was ist die Definition von 'dhātu’, Wurzelworte?“ 

Der Herr antwortete: „Sie sind die Energie von Lord Kṛṣṇa. Meine lieben Studenten, ich möchte nun die Aphorismen der Wurzelworte erklären. Lasst mich sehen, wer Meine Erklärungen widerlegen kann! 

„Es gab einst viele Könige, deren schöne Körper mit goldenem Geschmeide, Blumengirlanden und Sandeilholzpaste geschmückt waren. Die Leute sagen,  

dass sie Repräsentanten von Lakṣmī, der Glücksgöttin sind und dass ihre Worte, die Worte von Yamarāja sind, des Halbgottes, der den religiösen Prinzipien vorsitzt. Lasst mich euch erklären, was geschieht, wenn 'dhātu', das Leben, ihre Körper verlässt. 

„Wohin gehen die physische Schönheit, Schmuck und Macht dieser Könige? Einige ihrer königlichen Körper werden zu Asche und andere werden in der Erde begraben. Lord Kṛṣṇa ist in jedem gegenwärtig in der Form Seiner Energie, 'dhātu'. Die Lebewesen sind von dieser Lebensenergie angezogen und lieben sie. Auf diese Weise bringen sie Ihm ihre Hingabe dar. Alle anderen sogenannten Gelehrten und Lehrer sind sehr verwirrt. Sie verstehen die richtige Bedeutung von 'dhātu', Wurzelworte, nicht. Also, hört nun alle aufmerksam zu. 

“Die königliche Person, die so lange verehrt und respektiert wurde, wird verunreinigt, sobald das Leben sie verlässt; und wenn man ihren Körper berührt, muss man ein Bad nehmen. Der Sohn, der glückliche Stunden auf dem Schoß seines Vaters verbracht hat, muss den Mund des Vaters mit Feuer berühren und seinen Körper zu Asche verbrennen. Deswegen, die Definition von 'dhātu, die essenzielle Substanz, ist die Energie Lord Kṛṣṇas, der von jedem geliebt wird.“ 

„Nun möchte ich sehen, ob jemand dazu fähig ist, diese Erläuterung zu widerlegen. Diese essentielle Energie Kṛṣṇas ist rein, transzendental und verehrungswürdig; also sollte man unerschütterliches Vertrauen und Glauben zu Lord Kṛṣṇa entwickeln. Chantet einfach Kṛṣṇas Namen, verehrt Seine Lotosfüße und hört nur die Namen Lord Kṛṣṇas.“ 

„Verbringt all eure Zeit damit über die Lotosfüße des Herrn zu meditieren. Nehmt einfach Zuflucht zu den Lotosfüßen des Sohnes von Nanda Mahārāja. Wenn man einfach die Lotosfüße mit ein wenig Wasser, etwas Gras oder einem Blatt verehrt, dann kann sich der Herr des Todes niemals nähern. Verehrt einfach Ihn, der Aghāsura, Bakāsura und Pūtanā getötet hat und ihnen dadurch Befreiung gab. Ajāmila rief zum Zeitpunkt seines Todes den Namen seines Sohnes, Nārāyaṇa. Trotz eines sündhaften Lebens gab er die Anhaftung an seinen Sohn auf und kam in den spirituellen Himmel, den Vaikuṇṭha Planeten, weil er die Lotosfüße des Herrn verehrt hatte und sich nun an Ihn erinnerte.“ 

„Nehmt einfach Zuflucht zu den höchsten Lotosfüßen des Herrn, Śrī Kṛṣṇa. Lord Śiva und Lakṣmī Devī verlangt es immer danach diese Lotosfüße zu verehren. In Demut verherrlicht Ananta Śeṣa ewig die wundervolle Barmherzigkeit der Lotosfüße Lord Kṛṣṇas. So lange Leben im Körper und Kraft in den Gliedmaßen und im Geist ist, nehmt Zuflucht im hingebungsvollen Dienst zu den Lotosfüßen Lord Kṛṣṇas. Kṛṣṇa ist eure Mutter, Kṛṣṇa ist euer Vater und Kṛṣṇa ist euer Leben und eure Seele. Umarmt einfach Seine Lotosfüße und bringt Ihm vollkommen euren Geist, Worte und Körper dar.“ 

Lord Viśvambhara, der die Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī Kṛṣṇa, ist, erklärte die hingebungsvolle Gemütsstimmung des Dienens zu Ihm Selbst. Er machte stundenlang weiter, ohne sich bewusst zu sein, dass die Mittagszeit schon vorüber war. Mit ungeteilter Aufmerksamkeit, wie hypnotisiert, hörten die Studenten zu. Niemand wollte stören oder Einwände erheben. Man muss verstehen, dass diese Studenten keine gewöhnlichen Sterblichen waren. Sie alle waren Diener von Lord Kṛṣṇa. Andernfalls, wie konnten sie persönlich von dem Höchsten Herrn, Lord Kṛṣṇa, unterrichtet worden sein? Nach einer Weile erwachte Lord Viśvambhara aus der Trance und blickte auf jedes einzelne Gesicht. Er fühlte sich ein wenig beschämt und scheu und fragte: „Wie waren Meine Erläuterungen über die Wurzelworte? 

Die Studenten erwiderten: „Du hast uns die Wahrheit offenbart. Deine Erläuterungen der Wortbedeutungen können unmöglich von irgendjemanden widerlegt oder widersprochen werden. All Deine Erläuterungen sind ewige Wahrheiten. Die Referenzen, die wir für unser gewöhnliches Verständnis benutzen, mögen mit den gegenwärtigen grammatischen Konzepten der sogenannten Gelehrten im Einklang stehen, aber wir verstehen jetzt, dass sie nicht die richtigen Bedeutungen kennen.“ 

Der Herr sagte: „Kann jemand von euch erklären, wie die Störung Meiner Lebenslüfte Meinen Geist beeinflussen kann? Anstatt das Wesen der Wurzelworte zu erklären, weiß ich nicht, wovon oder worüber Ich spreche!“ 

Die Studenten erwiderten: „Du hast immer die Herrlichkeiten des Heiligen Namen von Kṛṣṇa beschrieben. All Deine Kommentare, Definitionen und Erläuterungen beschreiben Lord Kṛṣṇa und Seine transzendentalen Kräfte. Wer kann solch esoterische Thematik verstehen? Die Veränderungen, die wir sehen, kommen über Dich, sobald Du die transzendentalen Themen von kṛṣṇa-līlā und 

Kṛṣṇas Heiligen Namen hörst. Sie sind so wundervoll, dass wir uns nicht vorstellen können, dass Du ein gewöhnlicher Mensch bist.“ 

Der Herr fragte: „Welche Art von Transformation habt ihr in Mir gesehen?“ 

Die Studenten erwiderten: „Da waren wunderbare verschiedene Emotionen, die in Dir spielten und die ein Zittern sowie eine große Tränenflut erzeugten. Dein ganzer Körper war bedeckt vom gesträubten Haar. Wir haben so etwas noch nie zuvor gesehen. Gestern begleiteten wir Dich zum Ufer der Gaṅgā, wo Du uns Erläuterungen aus unseren Büchern gabst. In einem Haus in der Nähe, rezitierte ein brāhmaṇa einen śloka und plötzlich fielst Du bewusstlos zu Boden, als hätte die Lebensluft Deinen Körper verlassen. Wir waren verwirrt und erstaunt. Als Du aus der Trance erwacht bist, ergossen sich ungebremst Tränenströme aus Deinen Augen wie die fließende Gaṅgā. Letztendlich fingst Du an so unkontrollierbar zu zittern, dass auch tausend Männer Dich nicht hätten ruhig halten können. Gesträubtes Haar bedeckte Dich von Kopf bis Fuß und Du hast reichlich geschwitzt. Du lagst auf dem Boden, wie eine goldene Statue im Staub. Jeder Anwesende bestaunte Dich. Manche sagten, dass Du der Höchste Herr, Nārāyaṇa wärst. Andere schlugen vor, dass Du Śrīla Vyāsadeva, Śukadeva Gosvāmī, Nārada Muni oder sogar Prahlāda Mahārāja bist und dass Du gewiss im gleichen Maß wie sie berechtigt bist, die Barmherzigkeit des Höchsten Herrn zu erhalten. Wir alle zusammen hielten Dich fest auf dem Boden und allmählich kam Dein äußeres Bewusstsein wieder zurück. Dir war nicht bewusst, was wir gerade beschrieben. Wir möchten Dir noch etwas erzählen, bitte höre uns aufmerksam zu.“ 

"In den letzten zehn Tagen haben alle Deine Erläuterungen der Wortbedeutungen und Aphorismen den hingebungsvollen Dienst zu Lord Kṛṣṇa und die Herrlichkeiten des Heiligen Namen Kṛṣṇas beschrieben. Deswegen waren wir in den letzten zehn Tagen nicht in der Lage, den Lektionen in den Büchern zu folgen. Wir haben uns etwas davor gefürchtet, Dir das zu sagen. Deine tiefgründige Gelehrsamkeit kann unendliche Bedeutungen der Worte erläutern. Das ist wahrhaft erstaunlich – niemand ist dieser Meisterleistung ebenbürtig.“ 

Der Herr entgegnete: „Zehn Tage ohne Studien! War es nicht eure Pflicht, Mir das früher mitzuteilen?“ 

Die Studenten antworteten: „Deine Erläuterungen waren sehr korrekt – Lord Kṛṣṇa ist gewiss die Ewige Wahrheit. Das ist das Urteil aller Heiligen Schriften. Deine Erläuterungen über die Absolute Wahrheit ist das Absolute Wissen und es ist die Essenz aller Schriften, aber wegen unserer eigenen Fehlerhaftigkeit und begrenzten Intelligenz sind wir unfähig sie zu verstehen.“ 

Diese Worte stellten den Herrn sehr zufrieden. Er segnete sie sanft und sagte: „Meine lieben Studenten, ihr habt wahrhaftig die Wahrheit gesprochen. Meine Worte waren für niemand anderen gedacht. Ich spreche immer auf diese Weise, weil ich dauernd einen kleinen Jungen sehe, der eine glühende schwärzlich-blaue Hauttönung hat und die Flöte spielt. Alles was ich höre, ist der Name Kṛṣṇas und überall erblicke ich die spirituelle Welt von Goloka Vṛndāvana. Deswegen möchte ich mich demütig bei euch entschuldigen, da Ich euch nicht mehr unterrichten werde. Ich gebe euch die vollkommene Freiheit zu irgendjemanden eurer Wahl zu gehen, und unter ihm zu studieren. Um die Wahrheit zu sagen, Ich kann nicht über etwas anderes, als über Lord Kṛṣṇa, Seinen Namen und Seine Spiele sprechen; deswegen ist es für mich in diesem Zustand nicht mehr länger möglich euch zu unterrichten.“ 

Dann packte Lord Viśvambhara Seine Bücher zusammen und übergab sie mit Tränen in den Augen den Studenten. Dann sprachen die Studenten: „Wir haben beschlossen, Deinem Wunsch zu folgen und unsere Studien aufzugeben. Da wir einmal unter Dir studiert haben, wie können wir dann einen anderen Lehrer finden, der die Fähigkeit besitzt auf dieselbe Weise zu erläutern und zu lehren, so wie Du es tust?“ Der Gedanke sich von ihrem Lehrer zu trennen, war für die Studenten zu schwer zu ertragen und sie begannen zu klagen. Sie sagten: „Diese Erläuterungen, die wir von Dir gehört haben, werden wir in unsere Herzen schließen und Leben für Leben werden wir darüber meditieren. Was ist der Nutzen weiter zu studieren und zu wem sollten wir gehen? Alles was wir von Dir gelernt haben, ist für uns mehr als ausreichend.“ 

Von Gefühlen überwältigt, beteten sie mit gefalteten Händen zum Herrn und packten ihre Bücher zusammen. Die Studenten waren nun außerordentlich glücklich und jubelnd riefen sie den Namen Lord Haris. Lord Viśvambhara umarmte Seine Studenten und begann zu weinen. 

Alle ertranken in Wellen der Freude. Ihre Stimmen stockten in ekstatischer Glückseligkeit. Der Sohn von Mutter Śacī, Śrī Caitanya segnete sie. „Sollte Ich jemals ein wahrer Diener von Śrī Kṛṣṇa werden, dann mögen alle eure  

Wünsche erfüllt werden. Ihr alle, bitte nehmt Zuflucht zu Lord Kṛṣṇa und chantet immer Lord Kṛṣṇas Heiligen Namen. Versucht immer Kṛṣṇas Namen zu hören und möge Kṛṣṇa euer kostbarstes Ziel, euer Leben und eure Seele werden. Was immer ihr bis jetzt studiert habt, ist jetzt genug. Es ist nicht nötig weiter zu studieren. Nun kommt alle an einen Ort zusammen und chantet Lord Kṛṣṇas Namen. Mittels Kṛṣṇas Barmherzigkeit möge sich die Erläuterung aller Heiligen Schriften in euch manifestieren. Ihr alle seid meine geliebten Freunde, Leben für Leben.“ 

Die Worte des Herrn klangen in den Ohren der Studenten wie Nektar und sie wurden überglücklich. Ich erweise meine Ehrerbietung den Füßen der Studenten, die so erhaben und von Glück begünstigt waren, dass sie die direkten Schüler des Höchsten Herrn, Śrī Viśvambhara wurden. Alle waren ewige Diener des Höchsten Herrn, Kṛṣṇa. Wie konnte es auch anders sein – Kṛṣṇa Selbst unterrichtete sie. 

Allein wenn man eine Person sieht, die diese wundervollen Gelehrten Spiele des Höchsten Herrn gesehen hat, wird man von materieller Knechtschaft befreit. Wie jämmerlich ist meine Geburt, dass ich von diesen transzendentalen Spielen und dem Anblick des Herrn ausgeschlossen wurde. 

Oh Lord, ich bete um Deine Barmherzigkeit, dass diese Spiele von Dir in der Gemütsstimmung eines Gelehrten, ewig in meinem Herzen bleiben. Der Herr von Vaikuṇṭha erschien in Nadia, um in der Gemütsstimmung eines Gelehrten zu unterrichten. Die Zeichen Seiner Erscheinung sind jetzt noch sichtbar. 

Die transzendentalen Spiele des Herrn sind ewig und unbegrenzt, ohne Anfang und Ende. Die Schriften beschreiben Seine ewigen Spiele als unmanifestiert und manifestiert. Der Herr begann nun Seine Spiele des gemeinsamen Chantens des Heiligen Namens, was das Ultimative aller Gelehrsamkeit und Bildung ist. 

Die Studenten, die sich vor der Trennung vom Herrn fürchteten, wurden emotional und weinten. Der Herr war sehr bewegt und Er sprach tröstende Worte zu ihnen: „Nun könnt ihr den Zweck eurer Studien erfüllen, indem ihr den Heiligen Namen Kṛṣṇas chantet und singt.“ 

Die Studenten fragten: „Oh Herr, wir wissen nicht, wie man diesen saṅkīrtana ausführt. Bitte bringe uns das bei. 

Der Herr begann zu singen: „Haraya namaḥ, kṛṣṇa yādavāya namaḥ, gopāla govinda rāma śrī-madhusūdana.“ Lord Viśvambhara demonstrierte es Seinen Studenten, klatschte in die Hände und führte die Studenten in einen wunderschönen kīrtana. Śrī Viśvambhara ist der Herr und Verbreiter des kīrtana von Kṛṣṇas Heilen Namen und nun sang Er, umgeben von Seinen Studenten, den Heiligen Namen des Herrn. Er befand sich in ekstatischer Trance und kostete den berauschenden Nektar Seines eigenen Namens, wälzte sich auf den Boden ohne Notiz von seiner Umgebung zu nehmen. Er wiederholte: „Singt weiter! Singt weiter!“ und fiel immer wieder auf den Boden. Jedes Mal wenn Er zu Boden stürzte, schien es als würde die Erde aufbrechen. 

Die Einwohner von Navadvīpa kamen angelaufen, als sie die große Aufregung hörten, die aus dem Hause des Herrn drang. Als die Vaiṣṇavas in der Nachbarschaft den lauten kīrtana hörten, kamen sie auch schnell zum Haus von Lord Caitanya. Die Vaiṣṇavas sahen des Herrn ekstatische Trance und sie staunten tief in ihrem Innern. Sie spürten große Freude und dachten: „Zu guter Letzt ist kīrtana auch in Navadvīpa erschienen. Wo im gesamten Universum gibt es die Praxis und Verbreitung von solch seltenem hingebungsvollen Dienst? Solche hingebungsvolle Ekstase ist der vollkommene Anblick. 

„Dieser selbe Viśvambhara war der Inbegriff von Arroganz, aber jetzt können sogar Nārada Muni und andere große Gottgeweihte nur schwer diese hingebungsvolle Ekstase erlangen, die Er spontan manifestiert. Wenn ein solcher Grad von Hingabe von einer ehemals so arroganten Persönlichkeit gezeigt wird, dann können wir den Willen von Lord Kṛṣṇa nicht verstehen und das, was die Zukunft bringen wird.“ 

Etwas später kam Lord Viśvambhara aus Seiner ekstatischen Trance heraus und wiederholte einfach, ‘Kṛṣṇa! Kṛṣṇa! Kṛṣṇa!'. Obwohl Sein äußeres Bewusstsein wiedergekehrt war, sprach der Herr überhaupt nicht über diese materielle Welt. Er umarmte einfach alle Vaiṣṇavas und weinte. Die Vaiṣṇavas sahen, dass der Herr von ekstatischen Emotionen agitiert war und sie beruhigten Ihn. Mit großer Freude verließen sie dann das Haus des Herrn. 

Viele Studenten des Herrn waren durch Sein kṛṣṇa-prema beeinflusst und schlugen den Pfad der Entsagung ein, kultivierten Loslösung von der materiellen Existenz und Anhaftung an die Lotosfüße des Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa. 

Glorreich hatte Śrī Caitanya Mahāprabhu das gemeinsame Chanten des Heiligen Namen von Śrī Kṛṣṇa, als die Essenz der Vollkommenheit initiiert. Der Höchste Herr, Der Sich Selbst manifestiert hatte begann in freier und reichlicher ART den Nektar Seines eigenen Namens zu verteilen, um auf diese Weise die Leiden aller Vaiṣṇava Gottgeweihten hinweg zu spülen. 

Lord Kṛṣṇa Caitanya und Lord Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa bringe dieses Lied demütig Ihren Lotosfüßen dar.

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