2. Mahaprabhu beginnt Sankirtana im Haus von Srivasa Pandita

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Alle Ehre sei dem Mond gleichenden Śrī Gauracandra, dessen kühlende Strahlen das gesamte Universum segnen! Bringe mir gütiger Weise Deine Lotosfüße als einen ewigen Schatz meines Herzens dar. 

Alle Ehre sei Lord Gaurāṅga und Seinen Geweihten! Wenn man die transzendentalen Spiele von Śrī Caitanya hört, erreicht man gewiss die höchste Stufe der Liebe zu Kṛṣṇa. 

Advaita Ācārya Prabhu hörte die verschiedenen Bemerkungen der Vaiṣṇavas über die ekstatische Trance des Herrn und er war außerordentlich erfreut. Von Freude überwältigt, sprach er zu den Vaiṣṇavas: „Meine lieben Gottgeweihten Brüder, ich hatte letzte Nacht einen Traum, den ich euch gerne enthüllen möchte. Ich ruhte mich aus, fühlte mich sehr traurig und niedergeschlagen; Ich fastete, weil ich einen Text aus der Bhagavad-Gītā nicht verstehen konnte. Nach einer gewissen Zeit, mitten in der Nacht kam im Traum eine Person zu mir und sagte: 'Wach auf, Ācārya! Nimm sofort etwas Speise zu dir. Ich werde dir die wahre Bedeutung des Bhagavad-Gītā-Textes offenbaren. Zuerst musst Du jedoch aufstehen, essen und Mich dann verehren. Vertreibe die Melancholie in Deinem Herzen, weil Deine Bußen und Gelübde letztendlich zur vollen Ernte gereift sind. All Dein Fasten, deine Verehrung, Dein endloses Flehen und Anrufungen zum Herrn, 'Kṛṣṇa! Kṛṣṇa!', und das Gelübde, das du mit erhobenen Händen für die Ankunft des Herrn abgelegt hast, alles wird nun zur Erfüllung kommen. Das Chanten des Heiligen Namens von Lord Kṛṣṇa wird unaufhörlich in jedem Land, in jeder Stadt und in jedem Dorf erschallen. Durch Deine Gnade, wird nun jeder in der Lage sein, hier in Navadvīpa, in Śrīvāsas Haus hingebungsvolle Ekstase, die sogar von Lord Brahmā selten erlangt wird, zu erfahren. Nun werde ich Dich verlassen, aber Du musst zuerst essen. Ich werde in Zukunft wieder vor dir erscheinen.'" 

„Als ich meine Augen öffnete, sah ich unseren Lord Viśvambhara, aber im nächsten Augenblick war Er aus meinen Augen verschwunden. Ich verstehe die mysteriösen Wege von Lord Kṛṣṇa nicht, wie Er handelt und wem Er welche Geheimnisse offenbart. Viśvambharas älterer Bruder, Viśvarupa, kam regelmäßig in Mein Haus und diskutierte die Bhagavad-Gītā. Zu dieser Zeit war Viśvambhara ein außergewöhnliches Kind, das sehr charmant anzusehen war. Er kam in mein Haus, um Seinen Bruder zu holen. Das kleine Kind, Viśvambhara nahm durch Seine außergewöhnliche Schönheit, mein ganzes Sein gefangen. Ich segnete Ihn spontan und sagte: „Mögest Du reine Hingabe zum Herrn entwickeln.“ 

„Das Kind stammt aus einer illustren Familie großer Gelehrter; Sein Großvater mütterlicherseits war Śrī Nilambara Cakravartī. Lord Viśvambhara ist ein großer Gelehrter, also war es natürlich, dass Er an Lord Kṛṣṇa angehaftet sein würde. Es ist außerordentlich erfreulich, von all den wundervollen Aktivitäten Viśvambharas zu hören. Seid so gütig und segnet Ihn, dass Er die reinste und höchste hingebungsvolle Gemütsstimmung entwickeln kann. Möge der Höchste Herr, Kṛṣṇa allen so barmherzig sein und sie damit segnen, dass sie durch und durch verrückt nach dem Chanten des Heiligen Namens werden. Sollten Meine Worte irgendeine Wahrheit enthalten, dann werden wir alle zukünftig in das Haus dieses großen brāhmaṇa, Śrī Viśvambhara gehen.“ 

Advaita Ācārya Prabhu brüllte jubilierend und alle Gottgeweihten stimmten mit ein. Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist in der Form Ihres Namens herabgekommen und jeder chantete 'Hari! Hari!' 

Jemand sagte: „Nimāi Paṇḍita ist nun ein großer Gottgeweihter geworden, also wird er das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens verbreiten und unsere Freude steigern. Die Gottgeweihten brachten Advaita Ācārya Prabhu ihre Ehrerbietung dar. Sie verließen das Haus in großer Ekstase und chanteten den Heiligen Namen des Herrn Lord Hari. 

Wann immer Viśvambhara irgendjemanden auf der Straße traf, sprach Er mit demjenigen mit großer Zuneigung. Wenn Er für Sein frühmorgendliches Bad zur Gaṅgā ging, dann traf Er unterwegs immer alle Vaiṣṇava Gottgeweihten. Wenn Er Śrīvāsa Ṭhākura sah, dann brachte Er ihm Ehrerbietung dar. 

Die Gottgeweihten waren mit Seinem Verhalten sehr zufrieden. Sie segneten Ihn und sagten: „Mögest Du unbeirrbare Hingabe zu den Lotosfüßen von Lord Kṛṣṇa entwickeln. Chante immer Lord Kṛṣṇas Namen und höre einzig die Herrlichkeiten Kṛṣṇas. Alles wird glücksverheißend und erfolgreich, wenn man den Höchsten Herrn Kṛṣṇa verehrt. Ohne hingebungsvollen Dienst zu Seinen Lotosfüßen sind körperliche Schönheit, Gelehrtheit usw., nutzlos. Kṛṣṇa ist der höchste Vater und das Leben und die Seele eines jeden. Versuche einfach unerschütterliche Liebe für die Lotosfüße von Lord Kṛṣṇa zu entwickeln.“ 

Herzerwärmende Worte, wie diese, erfüllten Viśvambhara mit Freude. Mit erhobenem Gesicht blickte Er jeden an und ließ Seine Barmherzigkeit auf alle herabregnen. Er sagte: „Eure Segnungen tragen das Gewicht der echten Wahrheit. Wer, außer euch, kann mich mit der Barmherzigkeit segnen, eine hingebungsvolle Bindung an die Lotusfüße des Herrn zu empfangen? NUR erhabene Gottgeweihte, wie ihr es seid, sind in der Lage, hingebungsvollen Dienst zum Höchsten Herrn zu gewähren. Lord Kṛṣṇa ist sehr zufrieden und lässt Seine Barmherzigkeit auf diejenigen herabregnen, die Seinen Geweihten dienen. Ich denke, dass es Meinem guten Schicksal zu verdanken ist, dass ihr Mir den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zum Höchsten Herrn lehrt. Ich weiß, dass ich nur dann an die Lotosfüße des Höchsten Herrn angehaftet sein werde, wenn ich reinen Gottgeweihten, wie ihr es seid, diene.“ 

In großer Demut fiel der Herr zu Boden und griff nach den Füßen der Vaiṣṇavas. Er leistete ihnen niedere Dienste. Für den einen wrang Er das nasse Tuch aus und für einen anderen faltete ER den dhotī. Manchmal brachte Er jemandem Lehm aus der Gaṅgā und manchmal brachte Er für jemanden einen schweren Korb mit Blumen zu dessen Haus. Alle Vaiṣṇavas protestierten ein bisschen. Sie sagten: „Oh Viśvambhara, warum machst Du das?“ Der Herr jedoch fuhr fort den Vaiṣṇavas zu dienen. Auf diese Weise diente der Herr jeden Tag Seinen eigenen Geweihten und Dienern und machte für Sie verschiedene Besorgungen. Er ist die Höchste Persönlichkeit Gottes, Lord Kṛṣṇa Selbst, und doch gab Er Seine eigene Stellung auf, um Seinen Geweihten zu dienen. 

Alle Heiligen Schriften verkünden, dass Lord Kṛṣṇa der liebste Freund eines jeden ist; Lord Kṛṣṇa hasst oder lehnt niemanden ab. Er ist allen Lebewesen gleichgesinnt. Er ist aber sogar gewillt diese Verfügung für seine reinen und ergebenen Geweihten zu brechen. Der Beweis für diese Aussage ist, dass Lord Kṛṣṇa Duryodhanas gesamte Familie vernichtete. Es ist die natürliche Tendenz eines reinen Geweihten dem Höchsten Herrn Kṛṣṇa zu dienen und es ist Kṛṣṇas Natur Seinen Geweihten zu dienen. Lord Kṛṣṇa ist mit der Liebe Seiner hingegebenen Geweihten käuflich, die dadurch in der Lage sind, Ihn zu kontrollieren. Satyabhāmā in Dvārakā kann Zeugnis von dieser Aussage ablegen. 

Die Höchste Persönlichkeit, Lord Kṛṣṇa lebte nun heimlich in Navadvīpa als Lord Gaurasundara, Śrī Viśvambhara. Jedoch konnte noch niemand den Herrn erkennen und den Zweck, wofür Er diese Inkarnation angenommen hat. 

Jeder, der sich wünscht Zuflucht bei den Lotosfüßen von Kṛṣṇa zu nehmen, muss Seinen reinen Geweihten dienen. Lord Gauracandra lehrte persönlich all den Lebewesen, dass Dienst zu den Vaiṣṇavas die höchste Form von Verehrung ist. Lord Viśvambhara schämte Sich nicht Seinen Geweihten zu dienen. Er machte alle möglichen niederen Dienste für sie – trug Dinge für sie, wusch ihre Kleidung. Die Vaiṣṇavas jedoch, hielten respektvoll Seine Hände und versuchten Ihn davon abzubringen. 

Die Gottgeweihten waren von der Demut des Herrn sehr beeindruckt. Mit allen guten Absichten segneten sie Ihn. „Verehre die Lotosfüße von Kṛṣṇa, erinnere nur Kṛṣṇa und chante Seinen Heiligen Namen. Möge Śrī Kṛṣṇas Dir so lieb sein, wie Dein Leben. Wiederhole immer Lord Kṛṣṇas Namen und werde Sein hingebungsvoller untergeordneter Diener. Möge Sich nur Lord Kṛṣṇa in Deinem Herzen manifestieren und möge Deine Gemeinschaft uns von allen Leiden befreien.“ 

„Möge durch Deine Gnade, all die erbärmlichen Dummköpfe, die das Chanten des Heiligen Namen des Herrn ins Lächerliche ziehen, in einer nektarinen Flut von kṛṣṇa-prema ertrinken. Du hast die gesamte Welt mit Deinem Wissen über die Heiligen Schriften besiegt. Nun, musst Du auf dieselbe Weise alle gefallenen Atheisten mit der Reinheit Deiner Hingabe auslöschen. Mögen wir durch Deine Barmherzigkeit vom Chanten von Kṛṣṇas Namen und dem Tanzen in Ekstase mit Freude überwältigt werden.“ 

Alle Vaiṣṇava Geweihten berührten den Herrn und segneten Ihn. Dann offenbarten sie Ihm die Sorgen in ihren Herzen. „Oh weh! In Navadvīpa sprechen alle Gelehrten und Lehrer endlos über verschiedene Themen, aber wenn es dazu kommt den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zu Kṛṣṇa zu erläutern, bleiben sie still. Da sind viele große Gelehrte, Getreue des entsagten Lebensstandes und Asketen, die in Navadvīpa leben, aber man kann keinen von ihnen hören, wie er Lord Kṛṣṇa verherrlicht. Anstatt des Herrn Spiele zu lobpreisen und den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zu erklären, kritisieren sie nur. Ein sündhaftes Publikum hört ihre Worte und glaubt ihnen. Folglich behandeln sie uns schlimmer als Schmutz oder Gras in der Straße. Mein Herr, das Chanten von Kṛṣṇas Namen wird nirgendwo gehört, deswegen brennen wir im Feuer der Bedrängnis. Wir sehen jedoch, dass Lord Kṛṣṇa jetzt mit uns zufrieden ist; deswegen hat Er Dich im Inneren inspiriert den Pfad der Hingabe einzuschlagen. Nun sind wir sicher, dass Du ganz bestimmt der Grund für die Vernichtung der Atheisten sein wirst. Mögest Du für immer leben um den Heiligen Namen Kṛṣṇas zu chanten und mögen alle transzendentalen Eigenschaften von Kṛṣṇa der gesamten Welt durch Dich offenbart werden.“ 

Der Herr nahm die Segnungen Seiner Geweihten mit tiefer Dankbarkeit an, weil die Segnungen eines Vaiṣṇavas gewiss die Anhaftung zu den Lotosfüßen Kṛṣṇas steigern werden. Jedoch wurde Śrī Viśvambhara von der betrüblichen Misere und den Worten der Geweihten berührt und Er überlegte, dass Er Sich bald offenbaren würde. Der Herr erwiderte: „Ihr seid alle geliebte Geweihte des Herrn, was immer Ihr sagt, muss gewiss geschehen. Mein Leben ist durch eure ermutigenden Worte wahrlich gesegnet. Ich weiß, dass, wenn ihr den Höchsten Herrn Kṛṣṇa verherrlicht und Seinen Heiligen Namen chantet, dann gibt es nichts, das euch aufhalten könnte, nicht einmal der Tod! Was könnte euch ein sündhafter Atheist anhaben? Fahrt einfach fort über die Herrlichkeiten von Kṛṣṇacandra zu chanten. Der Höchste Herr kann es nicht ertragen, Seine Geweihten leiden zu sehen; deswegen erscheint Lord Kṛṣṇa in verschiedenen Inkarnationen, um Seine Geweihten zu beschützen. Ich sehe jetzt, dass ihr die Ursache für das Erscheinen von Śrī Kṛṣṇacandra sein werdet und Seine nächste Inkarnation in Navadvīpa wird den gesamten Ort in den spirituellen Planeten von Vaikuṇṭha verwandeln. Ihr werdet diese Welt von der Illusion heilen. Bitte gewährt mir die Gunst, dass Ich immer euer demütiger Diener sein darf.“ 

Lord Viśvambhara berührte dann die Füße aller Vaiṣṇavas und die 39

Gottgeweihten im Gegenzug, segneten Ihn spontan und überschwänglich. Nachdem sie ihr Bad in der Gaṅgā beendet hatten, trennten sie sich und alle kehrten in ihre jeweiligen Häuser zurück. 

Der Herr war voller Freude, aber als Er über die Worte der Geweihten nachdachte und über das Leiden, das sie erduldeten, spürte Er Zorn in sich aufsteigen und den Wunsch die atheistische Gesellschaft zu bestrafen. Er brüllte wütend und wiederholte: „Ich werde sie vernichten! Ich werde sie vernichten! Ich bin Er! Ich bin Er!“ Widerstreitende Gefühle ergriffen den Herrn, manchmal lachte Er, manchmal weinte Er, manchmal wurde Er bewusstlos und manchmal wollte Er losschlagen und sie vernichten. Der Herr manifestierte auf diese Weise Seine schreckliche Gemütsstimmung zur Vernichtung der Schurken. 

Śacīmātā konnte ihren Sohn nicht verstehen; alles erschien ihr sehr verblüffend. Sie dachte, dass eine Krankheit den Herrn angegriffen hatte. Śacīmātā fühlte nichts anderes als Zuneigung für ihren Sohn, so war sie tief berührt von dieser eigentümlichen Veränderung in Ihm. Sie diskutierte darüber mit jedem, dem sie begegnete. „Der Herr hat schon meinen Ehemann und meinen Sohn weggenommen und alles was ich noch habe, ist dieser Junge. Nun machen mich Seine Handlungen ratlos; ich weiß, nicht was ich von Ihm denken soll. Manchmal weint Er, manchmal schreit Er und zu anderen Zeiten fällt Er bewusstlos nieder. Oft spricht Er zu Sich Selbst und manchmal schreit Er gellend und sagt: 'Brecht die Köpfe dieser Atheisten!' Manchmal rennt Er zu einem Baum und klettert auf seine Äste, dann plötzlich fällt Er mit geschlossenen Augen zu Boden. Manchmal machen Seine mahlenden Zähne ein knirschendes Geräusch. Manchmal klatscht Er die Hände auf Seinen Körper, dann fällt Er hin, wälzt Sich auf den Boden und sagt kein Wort.“ 

Die gewöhnlichen, unwissenden Leute konnten die Symptome des kṛṣṇa prema im Herrn nicht erkennen und sie dachten, dass es eine Krankheit wäre, eine Art Funktionsstörung der Lebenslüfte. Sie schlugen vor, dass Er festgebunden bleiben sol. Śacīmātās Beschreibung über den Zustand des Herrn zog viele Leute an, die kamen, um Ihn zu sehen. Wenn der Herr diese Leute sah, dann stürmte Er auf sie zu. Diese unwissenden Dummköpfe lachten und rannten davon; sie dachten, dass Er unter einer Störung der Lebensluft- oder Windes litt. 

Śacīmātā rannte aufgeregt den Leuten hinterher, um sie zu beruhigen. Einige der Leute sagten ihr: „Er leidet definitiv unter einer Störung.“ 

Während andere sagten: „Du bist nur die Frau eines einfachen brāhmaṇas, was kann man sie darüber fragen? Es ist offensichtlich, dass er an einer Art inneren Störung leidet. Gib Ihm Kokosnuss Wasser zu trinken und binde Seine Füße zusammen, falls Er gewalttätig wird, wenn der Wahnsinn über Ihn kommt.“ 

Andere schlugen vor: „Man kann Ihn nicht mit einfacher Medizin heilen, du musst Ihm zumindest śiva-ghee geben, um Ihn von diesen Anfällen zu befreien. Gieße das Ghee über Seinen Kopf und dann gib Ihm ein Bad.“ 

Śacīdevī, die liebevolle, gütige und edelmütige Mutter des gesamten Universums, wurde von einer dunklen Vorahnung überkommen. Sie wusste nicht mehr weiter und betete einfach zu Lord Govinda und nahm vollständig Zuflucht zu Ihm. Sie sandte Leute zum Haus von Śrīvāsa und verschiedenen anderen Gottgeweihten und bat sie in ihr Haus zu kommen. 

Eines Tages besuchte Śrīvāsa Paṇḍita den Herrn und Viśvambhara stand sofort auf und begrüßte ihn mit Respekt. Nachdem Viśvambhara einen reinen Geweihten des Herrn sah, verstärkten sich Seine ekstatischen Gefühle. Als Śrīvāsa Paṇḍita Tulasī devī umkreiste, manifestierte der Herr ekstatische Symptome; Weinen, Zittern, Haar sträuben und Er fiel bewusstlos zu Boden. Nach einer Weile, als das äußere Bewusstsein zum Herrn zurückkehrte begann Er im Überfluss zu weinen und unkontrollierbar zu schütteln. Für Śrīvāsa Paṇḍita waren all diese Manifestationen des Herrn sehr wunderbar. Er dachte bei sich: „Dies sind die Symptome der höchsten spirituellen Ekstase in kṛṣṇa prema. Törichte Menschen missverstehen dies und denken, dass es eine Wind oder Lebensluftstörung sei.“ 

Als der Herr wieder sprechen konnte, sagte Er zu Śrīvāsa Paṇḍita,:„Oh, du bist es Paṇḍita! Was denkst du über meinem Zustand? Manche Leute schlagen vor, dass man Mich festbinden sollte, weil ich unter einer schrecklichen Windkrankheit leide. Was ist deine Meinung?“ Lächelnd antwortete Śrīvāsa Paṇḍita: „Welch wundervoller Wind! Ich möchte auch von demselben Wind befallen werden, der diese Störung bei Dir verursacht. Eigentlich sehe ich Zeichen einer großen Ekstase von kṛṣṇa-prema in Dir. Du bist von Kṛṣṇas Barmherzigkeit begünstigt.“ 

Der Herr war sehr erfreut dies von Śrīvāsa Paṇḍita zu hören, und Er umarmte ihn liebevoll. Er sagte: „Jeder meint, dass das eine Windstörung sei, aber nun hast du Mir große Hoffnung gegeben. Dafür bin ich Dir dankbar und für immer in deiner Schuld. Wenn auch du gesagt hättest, dass ich unter einer Windstörung leide, dann wäre Ich gewiss in die Gaṅgā gesprungen.“ 

Śrīvāsa entgegnete: „Deine Liebe für den Höchsten Herrn Kṛṣṇa hat solch eine ekstatische Höhe erreicht, dass sich sogar Lord Brahmā, Lord Śiva und die Weisen, wie Śaunaka danach sehnen. Lass uns alle zusammenkommen und Kṛṣṇas Heiligen Namen verherrlichen, und uns nicht um die Kritik der Atheisten und Sünder scheren.“ 

Śrīvāsa Paṇḍita sagte zu Śacīmātā: „Leg deine Sorgen beiseite, dein Sohn leidet nicht unter einer Windstörung. Ich kann dir positiv versichern, dass diese Symptome die Zeichen der höchsten Liebe zu Kṛṣṇa sind. Auch wenn du diese wundervollen ekstatischen Spiele von Lord Kṛṣṇa bezeugen kannst, diese Aktivitäten und Themen sind weit jenseits des intellektuellen Fassungsvermögens von unwissenden, materialistischen Nichtgottgeweihten, also sollten solche Themen nicht in ihrer Anwesenheit diskutiert werden.“ 

Śrīvāsa verließ das Haus von Lord Caitanya und ging nach Hause und ließ eine beruhigte und erleichterte Śacīmātā zurück. Sie konnte jedoch nicht vollständig die Verzagtheit, die sie in sich spürte aufgeben, weil sie immer fürchtete, dass ihr Sohn in jedem Moment das Heim verlassen würde. 

Das sind die wunderbaren Aktivitäten von Lord Viśvambhara. Wie kann irgendjemand diese transzendentalen Spiele verstehen, wenn der Herr Selbst sie ihnen nicht offenbart? 

Eines Tages besuchten der Herr und Gadādhara Paṇḍita das Haus von Advaita Ācārya Prabhu. Als sie das Haus betraten, sahen sie, dass Er damit beschäftigt war, dem Herrn Wasser und tulasī zu opfern. Mit erhobenen Händen rief Er 'Hari! Hari!' Manchmal lachte Er und manchmal weinte Er, vollkommen selbstvergessen. Er gab brüllende Töne wie ein verrückter Löwe in rasendem Zorn von sich, als wäre Er die Inkarnation von Rudra, dem Herrn der Vernichtung. Als Lord Viśvambhara sah, wie Advaita Ācārya Prabhu von spirituellen Emotionen überwältigt wurde, fiel Er bewusstlos nieder. 

Durch Sein reines hingebungsvolles Verständnis, konnte Advaita Ācārya Prabhu sehen, dass Lord Viśvambhara Sein am höchsten verehrungswürdigen Herrn ist. Er dachte bei sich: „Heute habe Ich Dich eingefangen, Du bist ein Betrüger, aber heute wirst Du mir nicht entkommen. All diese Zeit hast Du Deine wahre Identität vor Mir und vor allen anderen versteckt, aber jetzt bist Du irgendwie hierhergekommen. Du wirst Mich nicht immer betrügen; ich weiß, wer Du bist und jetzt werde Ich den Betrüger betrügen.“ 

Advaita Ācārya Prabhu bereitete alles vor, um den Herrn zu verehren und wollte der Welt die erhabene absolute Stellung von Śrī Viśvambhara offenbaren, der so weit, Seine wahre Höchste spirituelle Identität sehr listig verborgen hatte. Er sammelte alle verschiedenen Paraphernalien, und opferte Räucherwaren, Blumen und eine Ghee Lampe den Lotosfüßen von Lord Caitanya. Er wiederholte dabei einen Vers immer und immer wieder: „Mein Herr, Du bist der wohlmeinende Herr der Kühe und der brāhmaṇas und Du bist der wohlmeinende Herr der gesamten menschlichen Gesellschaft und der gesamten Welt.“ 

Śrī Advaita war überkommen von größter Glückseligkeit, als er den Herrn seines Herzens erkannte und Er weinte Tränen der Freude, die die Lotosfüße von Lord Caitanya wuschen. Er sang ununterbrochen den śloka, stand mit gefalteten Händen vor ihm und verehrte seine Lotosfüße. 

Ein bisschen amüsiert, aber nichtsdestoweniger respektvoll sagte Gadādhara Paṇḍita zu Advaita Ācārya Prabhu: „Oh Gosvāmī, es mag nicht angemessen sein, sich auf diese Weise einem einfachen Burschen gegenüber zu verhalten, der so viel jünger ist als Du.“ 

Advaita Ācārya Prabhu lachte etwas über Gadādhara Paṇḍitas Worte und erwiderte: „Oh Gadādhara Paṇḍita! Wie lange wirst du Ihn noch wie einen gewöhnlichen Burschen sehen?“ Ein tiefgründiger Gedanke dämmerte im Herzen von Gadādhara Paṇḍita. Er sagte: „Ist Er die Inkarnation der Höchsten Persönlichkeit Gottes?“ 

Nach einer Weile erlangte Viśvambhara sein äußeres Bewusstsein wieder und sah, dass Advaita Ācārya, vertieft in ekstatischer Trance, Ihn verehrte. Lord Viśvambhara zog Sich schnell in Sich Selbst zurück und versteckte Seine wahre Identität. Mit gefalteten Händen begann Er die Herrlichkeiten von Advaita Ācārya zu lobpreisen. Er brachte Advaita Ācārya Seine Ehrerbietung dar und berührte seine Füße, nahm deren Staub und legte ihn auf Seinen Kopf, was bedeutete, dass Er Sein Leben Advaita Ācārya Prabhu hingab. 

„Du bist eine edelmütige Person," sagte Er. „Bitte sei Mir gnädig. Ich bin immer Dein demütiger Diener. Dich heute zu sehen, ist eine Segnung für Mich und wenn Du barmherzig bist, dann werde Ich in der Lage sein, den Heiligen Namen Lord Kṛṣṇas zu chanten. Du kannst die Dunkelheit der Unwissenheit vernichten, weil Dein Herz der ständige Wohnsitz der Höchsten Persönlichkeit Gottes Lord Kṛṣṇa, ist.“ Der Herr ist ein Meister darin, Seine Geweihten zu verherrlichen und dieser wundervolle Austausch von Liebe und Zuneigung zwischen dem Geweihten und dem Herrn ist spontan. 

Sir Advaita dachte bei sich: „All das ist tollkühn! Heute habe ich den größten Betrug übertroffen.“ Der lächelnde Advaita Ācārya antwortete: „Mein Höchster Herr, für Mich bist Du höher als jeder andere. Bitte bleib hier, Ich möchte mit Dir sein und von den wundervollen transzendentalen Spielen von Lord Kṛṣṇa hören. Ich wünsche Mir, Dich immer zu sehen, es ist das Begehren eines jeden, mit Dir zu sein und in Deiner Gemeinschaft die Herrlichkeiten Lord Kṛṣṇas zu chanten.“ 

Der Herr akzeptierte und schätzte die Empfindungen von Advaita Ācārya und Er kehrte in Sein Haus zurück. Advaita Ācārya Prabhu war nun überzeugt, dass sein lieber Herr erschienen ist. Heimlich verließ er Navadvīpa und ging nach Śāntipur um das Band der Zuneigung mit dem Herrn zu prüfen. Er dachte: „Wenn Er wahrhaftig die Höchste Persönlichkeit Gottes ist, dann bin Ich einfach Sein demütiger Diener. Gewiss wird Er dann fähig sein, diesen Diener mit dem Band der Liebe zu binden und ihn an Seine Seite zu bringen.“ 

Wer ist in der Lage, die Gedanken von Śrī Advaita Ācārya zu verstehen? Durch seine spirituelle Kraft war er fähig, das Erscheinen des Höchsten Herrn in dieser Welt heraufzubeschwören. Wenn man keinen Glauben und kein Vertrauen in diese Worte hat, wird man bald vom richtigen Pfad abfallen und vernichtet werden. 

Der Höchste Herr Viśvambhara setzte das gemeinsame Chanten des Heiligen Namen des Herrn zusammen mit allen Vaiṣṇavas fort. Alle waren sehr froh, den Herrn dabei zu haben, aber niemand konnte ihn eigentlich als die Höchste Person erkennen. Jeden Tag sahen sie, wie der Herr in eine wundervolle ekstatische Trance einging. Das war für sie ein außergewöhnlicher Anblick und deshalb fragten sie sich, ob diese Persönlichkeit nicht eigentlich der Höchste Herr Selbst ist. Wenn der Herr in eine Seiner ekstatischen Trancen einging, hätte nur nur Ananta Śeṣa versuchen können dies zu beschreiben. 

Wenn der Herr in Ekstase war, dann zitterte Er wie ein fallendes Herbstblatt. Dieses Zittern war so unkontrollierbar, dass tausend Geweihte Ihn nicht stillhalten konnten. Tränen strömten ungehindert wie Hunderte von Flüssen. Auf Seinem ganzen Körper sträubte sich das Haar, wie eine reife goldene Jack Frucht (engl. Jackfruit). Von Zeit zu Zeit brach Er in lautes Gelächter aus und amüsierte Sich über Sich Selbst. Zu anderen Zeiten fiel Er bewusstlos zu Boden, unfähig die brodelnde Ekstase im Zaum zu halten. Wenn das äußere Bewusstsein wieder zu Ihm zurückkehrte, wiederholte Er ständig den Namen Lord Kṛṣṇas. 

Es schien, als würde der laute brüllende Ton, den Er manchmal von sich gab, die Trommelfelle der Nicht-Gottgeweihten zum Platzen bringen. Wenn jedoch die Geweihten des Herrn dasselbe hörten, kamen sie durch Seine Gnade allmählich der Überquerung des Ozeans der materiellen Existenz immer näher. Manchmal wurde Sein Körper steif wie eine Marmorstatue und zu anderen Zeiten weich und formbar wie Butter. Die Gottgeweihten sahen die wundervollen Transformationen im Herrn und jeder von ihnen war überzeugt, dass es für einen Menschen unmöglich ist, solche ekstatischen Symptome zu manifestieren. 

Jeder brachte Kommentare ein, entsprechend ihrer eigenen Ebene des Verständnisses. Jemand sagte: „Er ist definitiv eine Teilinkarnation des Höchsten Herrn.“ Jemand anderes sagte: „Er ist ein großer Gottgeweihter. Vielleicht ist Er Śukadeva Gosvāmī, oder Prahlāda oder sogar Nārada Muni.“ Ein anderer sagte: „Er ist hier, um alles Unheil zu beseitigen.“ Die Ehefrauen der Vaiṣṇava-Geweihten beobachteten all dies und bemerkten, dass Lord Kṛṣṇa wieder Geburt genommen habe.“ Eine andere Frau sagte: „Ich glaube, dass Er eine Inkarnation von Kṛṣṇa ist.“ Auf diese Weise gaben verschiedene Leute verschiedene Meinungen über den Herrn ab. Als der Herr schließlich wieder Sein Bewusstsein erlangte, umarmte Er jeden. 

Es ist unmöglich für mich, Seine Ekstase vollständig zu beschreiben. Er rief bemitleidenswert nach Kṛṣṇa. „Oh Du Verführer, der die Herzen der Mädchen von Vṛndāvana stiehlt! Oh, göttlicher Freund der Schwachen und Gebrechlichen! Oh Du Ozean der Barmherzigkeit! Oh Mein Herr, Syama! Oh weh! Oh weh! Sag mir, wie ich diese schrecklichen und ärgerlichen Tage verbringen soll, wenn ich nicht in der Lage bin Dich zu sehen?“ 

Zu anderen Zeiten rief Er schwer seufzend: „Wo kann Ich das süße Gesicht Meines Herrn, das der schönsten aller Blumen gleicht, finden.“ Dann, wenn Er allmählich ruhig wurde, offenbarte der Herr sanft den Schmerz in Seinem Herzen. „Bitte seid barmherzig und hört von meinem bedauernswerten Zustand. Hier ist kein Ende Meiner Sorgen. Obwohl ich Mein Leben, Meinen lieben Kṛṣṇa gefunden hatte, habe Ich Ihn jetzt verloren.“ 

Die Gottgeweihten waren sehr verzaubert, diese Worte zu hören, die das Geheimnis seines Verhaltens erklärten und ihren Glauben und ihre Ehrfurcht erhöhten. Alle saßen um den Herrn herum und hörten dem Herrn zu, als Er fortfuhr: „Auf der Rückreise von Gayā kam Ich an einem Dorf mit dem Namen Kānāi Nāṭaśālā vorbei. Dort sah ich einen kleinen Jungen von erlesener Schönheit. Er hatte eine glühende dunkle Hautfarbe, wie die Rinde eines tamāla-Baumes. Sein lockiges Haar war mit Wildblumen geschmückt. Er trug eine wunderschöne Krone, in der eine Pfauenfeder steckte. All Seine Schmuckstücke und Edelsteine leuchteten hell wie die Sonne. Es ist für mich unmöglich, die zierlich geschmückte Flöte zu beschreiben, die Er in Seiner linken Hand hielt und damit jedermanns Herz einfing. Seine zarten Lotosfüße mit den Fußglöckchen, die sanft Seine Haut berührten, waren so anziehend. Seine anmutigen starken Arme, mächtiger als blaue Säulen, waren mit glitzernden Juwelen und Edelsteinen bedeckt. Von Seinem Hals hing der berühmte Kaustubha Stein und Seine Brust war mit dem Śrīvatsa gezeichnet. Wie kann Ich Euch die Schönheit Seines goldgelben seidenen dhotīs, Seine baumelnden Fisch-Ohrringe und die schweren Lider Seiner Lotosaugen beschreiben? Süß lächelnd näherte Er Sich Mir und umarmte Mich. Dann plötzlich rannte Er weg. Fürchtete Er etwas? Ich weiß es nicht.“ 

Niemand kann in diese intimen liebevollen Stimmungen von Lord Caitanya eintreten, es sei denn, er ist vom Herrn besonders gesegnet, um sie zu verstehen. 

Der Herr kam mit Seiner Erzählung nur so weit, dann rief Er aus: „Oh, Mein Lord Kṛṣṇa!“, und fiel bewusstlos zu Boden. Sehr beunruhigt entfernten die Gottgeweihten sorgfältig den Staub vom Körper des Herrn, während sie laut chanteten 'Kṛṣṇa, Kṛṣṇa!' Manchmal etwas ruhiger, manchmal wieder äußerst unruhig würde Er ausrufen: „Wo ist Mein geliebter Kṛṣṇa? Wo ist mein geliebter Herr?“ Er weinte bitterlich. Letztendlich konnte der Herr sich kontrollieren und ruhig bleiben. Sein Körper kehrte allmählich in den butterweichen Zustand zurück und die Geweihten waren erleichtert. 

Die Worte des Herrn, durchtränkt von hingebungsvollen Emotionen, füllten die Herzen der Geweihten im höchsten Maße. Sie sagten: „Wir fühlen uns alle sehr vom Glück begünstigt und gesegnet, dass wir Deine Gemeinschaft haben. Wer fühlt sich von der Opulenz des Vaikuṇṭha-dhāma angezogen, wenn Du hier bist? Ein Moment Deiner Gemeinschaft befähigt jeden, den höchsten Geschmack des Nektars der Hingabe zu kosten. Wir alle sind Deine Anhänger; so leite uns gütiger Weise unter Deinem Schutz an, die Herrlichkeiten des Höchsten Herrn, Kṛṣṇa zu besingen. Wir sind von den beißenden Worten der Atheisten verbrannt worden, mögen uns Deine Tränen des kṛṣṇa-prema für immer kühlen.“ 

Der Herr war sehr glücklich, als Er diese Worte von den Vaiṣṇavas hörte und Er kehrte in Sein Haus zurück; voller Liebe zu Kṛṣṇa lief Er wie ein verrückter Löwe. 

Obwohl Er nach Hause zurückkehrte, verhielt Er Sich nie wie ein gewöhnlicher, weltlicher Mann der Familie. Er war immer in der Liebe zu Kṛṣṇa vertieft. Liebende Tränen der Trennung von Kṛṣṇa rannen überreichlich wie Ströme aus Seinen Augen. Wie konnten die Wasser, die Seine Lotosfüße in der Form der Gaṅgā, gewaschen hatten, nun in Seinen Augen erscheinen? Er hatte nur eine Antwort auf die Fragen eines jeden. Wann immer Er einen Vaiṣṇava Geweihten sah, eilte Er zu ihm und fragte: „Wo ist mein geliebter Kṛṣṇa? Wo ist mein geliebter Kṛṣṇa?“ Auf diese Weise rufend, brach Er weinend zusammen und die Geweihten versuchten Ihn zu beruhigen. 

Eines Tages, als Gadādhara den Herrn besuchte, bemerkte er, dass der Herr ein Betelblatt in Seiner Hand versteckt hielt. Sobald der Herr Gadādhara Paṇḍita sah, fragte Er: „Wo ist der schwärzliche Junge, der goldgelb gekleidet ist und in blühender jugendlicher Schönheit strahlt?“ 

Dieses ernste Verlangen des Herrn nach Kṛṣṇa war wahrlich herzzerbrechend und ließ jeden sprachlos zurück. Gadādhara Paṇḍita erwiderte mutig: „Lord Kṛṣṇa wohnt in aller Ewigkeit in Deinem Herzen.“ 

Als der Herr hörte, dass Kṛṣṇa in Seinem Herzen ist, begann Er Seine Brust mit Seinen Fingernägeln zu durchbohren. Mit äußerst großer Anstrengung war Gadādhara Paṇḍita in der Lage den Herrn davon abzuhalten, indem er Seine Hände eng zusammenhielt und versuchte Ihn zu beruhigen. „Da, Kṛṣṇa wird jetzt gleich kommen, versuche Dich zusammenzunehmen. 

Śacīmātā sah, dass Gadādhara Paṇḍita in der Lage war, den Herrn zu beruhigen und sie war mit ihm sehr zufrieden. Sie dachte: „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so intelligent ist, wie dieser Junge. Ich fürchte mich sogar Ihn zu trösten und dieser junge Bursche hat Nimāi so intelligent und freundlich beruhigt.“ Sie sprach zu Gadādhara Paṇḍita: „Lieber Junge, bleibe immer hier, verlasse niemals die Gemeinschaft von Nimāi Paṇḍita um irgendwo anders hinzugehen.“ 

Śacīmātā war von den ekstatischen hingebungsvollen Trancen des Herrn von Ehrfurcht ergriffen. Sie sah Nimāi nicht mehr als nur ihren Sohn an. „Er ist kein gewöhnlicher Sterblicher,“ dachte sie. „Wie ist es für einen gewöhnlichen Menschen möglich, Tränen wie sprudelnde Kaskaden zu vergießen? Ich weiß nicht, welche außergewöhnliche Persönlichkeit hierhergekommen ist.“ Deswegen hatte Śacīmātā Angst vor den Herrn zu treten. 

Gegen Abend versammelten sich allmählich alle Vaiṣṇavas in Lord Caitanyas Haus. Śrī Mukunda Mahāśaya begann mit einer süßen melodiösen Stimme Verse zu rezitieren. Mukunda war mit so einer wunderschönen Stimme gesegnet, dass, sobald der Herr ihn rezitieren hörte, verfiel Er in ekstatische Trance. Er ließ den Namen des Herrn laut erschallen und brüllte wie ein Löwe. Er verlor Sein Gleichgewicht und fiel in alle Richtungen. Deswegen war es für die Gottgeweihten schwierig Ihn zu halten. Alle ekstatischen Symptome manifestierten sich gleichzeitig in Ihm. Er drückte Besorgnis aus, Gelächter, Zittern, Blässe, Haar sträuben, Brüllen, Selbstvergessenheit, Schwindel und alles. Die Gottgeweihten waren von diesem wundervollen Anblick mit Erstaunen erfüllt. Die ekstatische Versunkenheit in die Liebe für Kṛṣṇa nahm allmählich an Intensität zu. Die ganze Nacht verging wie in einem Augenblick und in den frühen Morgenstunden erwachte der Herr aus der Trance. 

Tag und Nacht war der Herr in den Nektar des kīrtana, dem Chanten des Heiligen Namens, vertieft. Der Herr hatte schon angefangen, den Heiligen Namen zu verbreiten und allein, wenn die Gottgeweihten Ihn sahen, wurde all ihre Bedrängnis vernichtet. Der geliebte Sohn von Śacīmātā, Gaurasundara, chantete ununterbrochen und laut den Namen des Herrn, wie ein brüllender Löwe. Ihr kīrtana störte die Nichtgottgeweihten, weil er die Atheisten aus ihrer Benommenheit aufweckte. 

Dadurch wurde die atheistische Bevölkerung wütend und sie bewarf die Gottgeweihten mit beleidigenden Worten. Jemand sagte: „Ich kann nicht einmal mehr nachts schlafen.“ Ein anderer kommentierte. „All ihr Heulen und Schreien wird den Herrn erzürnen und ihre vollständige Vernichtung verursachen.“ Ein anderer sagte: „Sie vermeiden die Philosophie und spekulatives Wissen und so verhalten sie sich arrogant.“ Ein anderer sagte: „Wer weiß worüber sie singen? Hinter all diesem Unfug steckt dieser brāhmaṇa, Śrīvāsa. Er und seine drei Brüder kommen zusammen und schreien, 'Kṛṣṇa! Kṛṣṇa!', wie Verrückte, nur um ihre Bäuche zu füllen. Gewinnt man nicht Frömmigkeit, wenn man im Geist chantet? Ist dies nicht reiner Wahnsinn? Das ganze Land wird wegen diesem Śrīvāsa ruiniert. Heute habe ich vom Königshof gehört, dass sie zwei Boote mit Regierungsbeamten schicken und jeden gefangen nehmen, der kīrtana in Nadia singt. Das ist der Befehl des Königs.“ 

„Śrīvāsa Paṇḍita und seine Männer werden weglaufen und entkommen, aber wir werden die volle Wucht abbekommen. Ich habe euch alle schon früher gewarnt, dass man das Haus von Śrīvāsa in den Fluss werfen sollte. Ihr habt jedoch nichts getan, weil ihr dachtet, dass ich scherze und nun ist es zu spät, die Gefahr schwebt schon über uns.“ 

Ein anderer sagte: „Was kümmert es uns? Wenn die Regierungsbeamten hierherkommen, dann nehmen wir Śrīvāsa fest und übergeben ihn.“ Die atheistische Einwohnerschaft von Navadvīpa diskutierte auf diese Weise über die Vaiṣṇavas, während die beiden Boote mit den Regierungsbeamten auf dem Weg nach Navadvīpa waren. 

DIe Vaiṣṇavas hörten diese Neuigkeiten und nahmen einfach Zuflucht beim Höchsten Herrn, indem sie sich Seiner erinnerten. So lösten sich all ihre Ängste auf. Sie sagten: „Was immer der Höchste Herr Kṛṣṇacandra möchte, das geschehen soll, ist zum Besten. Was haben wir von diesen erbärmlichen Leuten zu befürchten, solange Er hier ist?“ Śrīvāsa Paṇḍita war eine weichherzige und großmütige Seele; diese Neuigkeiten beunruhigten ihn und er wurde ängstlich besorgt um das Wohlergehen der Vaiṣṇavas. Er hatte Bedenken, weil er wusste, das unter der muslimischen Herrschaft alles geschehen konnte. 

Der Höchste Herr, Gaurasundara, die Überseele in jedem Herzen, wusste alles. Die Gottgeweihten waren sich immer noch nicht bewusst, dass die Höchste Persönlichkeit Gottes gekommen ist und mitten unter ihnen weilte. Nun beschloss der Herr Sich zu manifestieren. Śrī Viśvambhara streifte überall umher, gelassen und ungestört, seine transzendentale Schönheit war in der gesamten Schöpfung unvergleichlich. Sein Körper war mit Sandeilholzpaste geschmückt, Seine rötlichen Lippen waren wie die Sonne am frühen Morgen und Seine Augen wie blühender Lotos. Seine Locken, die wie Kaskaden um Sein glühendes, dem Mond gleichendem Gesicht fielen, leuchteten wie ein Heiligenschein. Er trug eine brāhmaṇa Schnur um Seine Schultern und war in feinem Tuch gekleidet. Seine erlesene Schönheit nahm den Geist vollständig gefangen. Lässig auf Betelpan kauend, spazierte Er am Flussufer entlang. 

Als die Geweihten den Herrn sahen, waren sie voller Freude, aber die atheistischen Leute fühlten sich eingeschüchtert. „Er muss alles von dieser Bedrohung gehört haben“, sagten sie, „aber trotzdem zeigt Er keine Anzeichen von Angst. Er schlendert umher, als wäre Er ein Prinz.“ Eine andere Person sagte: „Hört meine Freunde, ich verstehe all das, wartet und seht. Was ihr jetzt beobachtet ist nur eine andere List, um zu entkommen.“ 

Furchtlos blickte Lord Viśvambhara in jede Richtung, beobachtete die landschaftliche Schönheit, der schnell dahin strömenden Gaṅgā und ihre Ufer. Er sah eine Kuhherde an den Ufern grasen. Einige Kühe gingen zum Fluss, um Wasser zu trinken und ein paar Kälber sprangen mit aufgestelltem Schwanze umher. Manche stießen einander mit den Hörnern, während andere lagen und wiederkäuten. Dieser Anblick wühlte den Herrn sofort auf. Er vergaß Sich Selbst und gab laute brüllende Geräusche von Sich. Er sagte dauernd: „Ich bin Er, Ich bin Er.“ In diesem Zustand, vertieft in Sich Selbst, als der Höchste Herr, rannte Viśvambhara schnell zu Śrīvāsas Haus und rief: „Was machst Du jetzt Śrīvāsa?“ 

Śrīvāsa war gerade darin beschäftigt hinter verschlossenen Türen Lord Nṛsiṁhadeva zu verehren. Der Herr kam und trat wiederholt gegen die Tür. Der Herr schrie: „Wen verehrst du? Auf wen meditierst du? Die Person, die du verehrst, ist hier!“ Śrīvāsa öffnete die Tür. Er zitterte und setzte sich hin, vor Ehrfurcht erstarrt. Der Herr rief aus: „Oh Śrīvāsa, die ganze Zeit hast du nicht gewusst wer Ich bin. Ich habe Meine spirituelle Wohnstätte, Vaikuṇṭha, verlassen und bin auf dein Bitten hin auf diese materielle Welt herabgekommen - wegen deinem lautem Chanten des Heiligen Namens und Advaita Ācārya Prabhus lautem Rufen. 

„Du erkennst Mich nicht und lebst vollkommen selbstzufrieden und unbekümmert. Advaita Ācārya Prabhu geht Mir aus dem Weg und ist zurück nach Śāntipur gegangen. Ich bin gekommen, um die Frommen zu beschützen und die Schurken zu bestrafen. Es gibt für dich keinen Grund zur Sorge, mach einfach weiter und verehre Mich.“ 

Śrīvāsas Augen füllten sich mit Tränen und sein Herz schwoll mit der Liebe zum Herrn. Alle seine Ängste waren durch das beruhigende Wort des Herrn zerstört. Ströme der Freude durchliefen Śrīvāsas Körper. Er stand mit gefalteten Händen auf und brachte dem Herrn Gebete dar. Śrīvāsa Paṇḍita ist ein großer und reiner Gottgeweihter und ein erhabener Gelehrter. Nachdem Er den Befehl des Herrn erhalten hatte, begann er Gebete darzubringen. 

Er rezitierte aus dem Śrīmad Bhāgavatam, die Gebete von Lord Brahmā zu Lord Kṛṣṇa: „Oh Herr, Du bist die ewige verehrungswürdige Höchste Persönlichkeit Gottes. Deine Hauttönung ist dunkelblau wie die Monsunwolke und die Farbe Deines Tuches ist leuchtend gelb, wie das Leuchten eines Blitzes. Wilde Blumen und guñjā Ohrringe verzieren Deine Ohren und eine Pfauenfeder schmückt Deine Krone. Die sanft schwingenden Blumengirlande, die um Deinen Hals liegt, unterstreicht Dein exquisites Gesicht. Wunderschön stehst du da und hast etwas zu essen in Deiner Hand; Dein Mund ist mit dem Joghurt verschmiert, den Du gerade gegessen hast.“ 

„Deine transzendentalen Besitztümer – ein Hirtenstab, ein Büffelhorn und eine Flöte sind besondere Attribute Deiner Schönheit. Deine Füße sind so weich wie die Blütenblätter des Lotos. Ich verehre Dich, Oh Sohn von Mahārāja Nanda." 

„Ich verehre die Lotosfüße von Lord Viśvambhara, dessen Hauttönung der dunkelblauen Monsunwolke gleicht und der ein gelbes Gewand trägt. Ich bringe meine Ehrerbietung den Lotosfüßen des Sohnes von Śacīmātā dar, dessen Schmuck ein Bund wilder Blumen und eine Pfauenfeder ist.“ 

„Ich bringe meine Ehrerbietung den Lotosfüßen des Schülers von Gaṅgādāsa  51

Paṇḍita, Nimāi, dar, der mit einer Blumengirlande geschmückt ist und eine Zubereitung aus süßem Reis in Seinen Händen hält. Ich bringe meine Ehrerbietung den Lotosfüßen des Sohnes von Śrī Jagannātha Miśra, Nimāi, dar; eine Million Vollmonde verblassen vor der exquisiten Schönheit Seines Gesichtes. Ich bringe meine Ehrerbietung Deinen Lotosfüßen dar, mein Herr, der Du den Stab und die Flöte hältst. Ich bringe Dir, der von den Veden als Sohn von Mahārāja Nanda erklärt wurde, meine Ehrerbietung entgegen.“ 

Śrīvāsa Paṇḍita betete wie Brahmā zu den Lotosfüßen des Herrn. Die Worte der transzendentalen Lobpreisungen strömten mit Leichtigkeit aus seinem Mund und er sprach weiter: „Du bist der Höchste Herr Lord Viṣṇu, Du bist Lord Kṛṣṇa. Du bist der Herr aller Opfer. Der heiligste aller Flüsse, die Gaṅgā, entsprang von Deinen Lotosfüßen. Du bist das Leben und der geliebte Sohn von Janaka Mahārāja, Śrī Rāmacandra und Du bist Lord Nṛsiṁhadeva. Lord Brahmā und Lord Śiva suchen wie Hummeln an Deinen Lotosfüßen nach Honig. Du bist der Kenner und Verfasser der Veden und Du bist der Höchste Herr Nārāyaṇa.“ 

„Du erschienst als Lord Vāmana um Bali Mahārāja zu überlisten. Du bist Lord Hayagriva. Du bist die Seele des Universums. Du bist Lord Jagannātha, der Mond von Nilācala und Du bist die ultimative Ursache aller Ursachen. Gibt es jemanden, der nicht Deinen Energien unterstellt ist, ob es die unüberwindliche materielle Energie oder Deine innere spirituelle Energie ist? Sogar Lakṣmī Devī ist sich Deiner Herrlichkeiten nicht vollständig bewusst, auch wenn sie sogar Deine ewige Gefährtin ist. Lord Śeṣa, der wie ein Freund, Gefährte und Bruder handelt und der Dir in jeder Hinsicht dient, ist sogar Deiner illusorischen Energie unterworfen, was zu sprechen von anderen. 

„Du hast mich in diesen Zustand des Familienlebens gebracht, der ein dunkler Brunnen des Vergessens ist. Meine selten erlangte menschliche Geburt wurde vergeudet, weil ich Dich nicht erkannt habe. Auf mannigfaltige Weise hast Du mich getäuscht, mein Herr. Du bist so weit gegangen, dass Du edle Kleidung angelegt und Spiele der Gelehrsamkeit ausgeführt hast, so dass ich unfähig war Dich zu erkennen.“ 

„Oh, Herr meines Herzens, bitte höre mir zu. Nun, da ich Dir begegnet bin, werde ich alle meine Ängste ignorieren. All meine Sorgen und Leiden sind verschwunden. Mein Leben hat wieder angefangen, mein Tag ist gekommen. 

Mein ganzes Leben und all meine Bemühungen wurden nun zum Erfolg geführt. Die Sonne des Glückes ist in meinem Herzen aufgegangen. Meine Vorfahren wurden befreit und mein Haus wurde geheiligt. Meine Augen wurden noch nie mit solch einem wunderbaren Anblick gesegnet, wie dem heutigen. Ich darf jemanden sehen, dessen Lotosfüße von der Glücksgöttin, Śrī Ramā Devī, als höchst verehrungswürdig betrachtet werden. 

Śrīvāsa Paṇḍita war nicht mehr in der Lage sich zu kontrollieren, als er die wundervolle Form des Herrn sah; er fiel in ekstatische Trance. Ströme der Freude durchliefen seinen Körper und er verschmolz in einen Ozean des Glücks. Mit erhobenen Armen weinte er und atmete schwer, dann wälzte er sich auf den Boden. 

Der Herr lächelte und nahm Śrīvāsas Gebete mit großer Zufriedenheit an. „Versammle alle Familienmitglieder des Hauses und lass sie Meine transzendentale Form sehen,“ sagte der Herr. „Zusammen mit deiner Frau verehre Meine Füße und bitte um jede Segnung, die dein Herz begehrt.“ 

Śrīvāsa folgte den Anweisungen des Herrn. Er ging ins Haus und rief alle seine Familienangehörigen, Freunde und Frau zusammen. Dann kehrte er schnell in die Gegenwart des Herrn zurück. Weinend vor Freude opferte Śrīvāsa alle Blumen, die er für die Verehrung der Lotosfüße von Lord Viṣṇu gesammelt hatte, den Lotosfüßen von Lord Caitanya. Gemeinsam mit seiner Frau, Brüdern, anderen Verwandten, Dienern und Hausmädchen brachte Śrīvāsa mit duftenden Blumen, Räucherwerk und Lampe den Lotosfüßen des Herrn Ehrerbietungen dar. Sie alle fielen nieder, beteten ernst und baten inbrünstig um die Barmherzigkeit des Herrn. 

Śrīvāsa ist dem Herrn äußerst lieb; deswegen segnete ihn der Herr und alle Anwesenden, indem Er Seine Lotosfüße auf ihre Köpfe setzte. Lächelnd sagte Viśvambhara: „Möge sich Deine Anhaftung und Anziehung an Mich steigern.“ Der Herr sprach laut, wie ein brüllender Löwe und Sich an Śrīvāsa wendend, sagte Er: „Oh Śrīvāsa, fürchtest du dich vor etwas? Die Nachricht hat Mich erreicht, dass die Regierungsbeamten dich gefangen nehmen wollen und dass sie mit zwei Booten gekommen sind. Ich bin die Überseele in jedem Herzen. Also kontrolliere und leite Ich die Aktivitäten eines jeden, gemäß Meinem süßen Willen. Der König kann dich nur gefangen nehmen, wenn Ich, der Ich in seinem Herzen wohne, ihn dazu auffordere es zu tun. 

„Wenn er jedoch aus irgendeinem Grund unabhängig handelt und Befehl gibt dich gefangen zu nehmen, dann werde Ich folgendes tun. Ich werde der erste sein, der sein Boot betritt um Mich dem König zu präsentieren. Wenn er Mich sieht, denkst du, er wird auf seinem Thron sitzen bleiben? Ich werde ihn täuschen, die Kontrolle über ihn übernehmen und ihn herunterholen.“ 

„Sollte dies nicht geschehen, dann werde ich zu dem König sagen, 'Höre die Wahrheit, Oh König! Rufe all deine religiösen Köpfe und Richter zum Gericht. Versammele all deine Elefanten, Pferde, Tiere und Vögel; welche Kreaturen du auch immer besitzt, bringe sie zu deinem Palast. Dann befiel all deinen Kazi Priestern aus deinen Heiligen Schriften zu lesen und die Kreaturen so zu inspirieren, dass sie in einen Zustand der spirituellen Emotionen geraten und anfangen zu weinen.' Wenn die Priester scheitern, dann werde ich meine Macht dem König offenbaren.“ 

„Ich werde sagen: 'Oh König, auf die Anweisungen jener Kazi-Priester, deren Mangel an spiritueller Kraft wir gerade Zeuge wurden, willst du das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens von Kṛṣṇa verbieten. Nun sollst du zur vollen Zufriedenheit deiner Augen, Meine ganze Macht sehen.' Dann werde ich einen verrückten Elefanten einfangen und ihn vor den König bringen, zusammen mit anderen Elefanten, Pferden, Rehen und anderen Tieren und werde sie sofort dazu bringen in Ekstase zu weinen und den heiligen Namen Kṛṣṇas zu chanten. Ich werde den König und all seine Männer dazu bringen zu weinen und Kṛṣṇas Namen zu chanten. Ich weiß, dass du nicht glaubst, dass das möglich ist, aber ich will dir gleich jetzt zeigen, dass das möglich ist und du kannst es selber sehen.“ 

Der Herr bemerkte ein kleines Mädchen, das die Tochter von Śrīvāsa Paṇḍitas Bruder war, mit dem Namen Nārāyaṇī. Lord Gauracandra, die Höchste Persönlichkeit Gottes, die Überseele im Herzen eines jeden, befahl dem kleinen Mädchen: „Nārāyaṇī! Chante Kṛṣṇas Namen und weine in Ekstase.“ Das vier Jahre alte Mädchen gebärdete sich außerordentlich aufgeregt und mit ekstatischen spirituellen Emotionen rief es aus, „Oh Kṛṣṇa!“ Sie begann zu weinen und verlor jede Wahrnehmung von der äußeren Welt. Tränen rannen an ihrem Körper herab und sie fiel zu Boden. Lächelnd fragte Viśvambhara Śrīvāsa: „Bist du nun beruhigt?“ Die Vaiṣṇavas werden sich noch nach vielen Jahren daran erinnern, wie Nārāyaṇī die Empfängerin der Barmherzigkeit des Herrn wurde. 

Śrīvāsa, ein sehr gelehrter Paṇḍita, der sehr bewandert in allen Schlussfolgerungen der Schriften war, warf beide Hände in die Höhe und sagte: „Mein Herr, wenn Du Deine schreckliche Form zeigst, die alles verschlingende Zeit und die gesamte Schöpfung auslöscht, werde ich furchtlos Deinen Heiligen Namen chanten. Nun, da Du hier bist, vor meinen Augen gegenwärtig, in meinem Haus, welche Furcht sollte ich noch haben?“ 

Der Herr manifestierte Seine opulente Vaikuṇṭha Gestalt und nachdem Śrīvāsa zusammen mit allen Verwandten, Brüdern, Ehefrau und Dienern diese erhabene Offenbarung gesehen hat, gerieten sie in transzendentale Trance. Sogar die Diener und Hausmädchen von Śrīvāsa Ṭhākura sahen jetzt die transzendentale Gestalt des Herrn, die sogar von den personifizierten Veden ersehnt wird. Wie kann Ich überhaupt die glorreiche und edelmütige Natur von Śrīvāsa Paṇḍita beschreiben? Ein wenig Staub von seinen Lotosfüßen kann die gesamte Schöpfung läutern. 

Lord Kṛṣṇa erschien in Vasudevas Gefängnis, Jedoch führte Er Seine Spiele im Haus von Nanda Mahārāja aus. In ähnlicher Weise erschien Lord Caitanya im Haus von Śrī Jagannātha Miśra, jedoch erfreute Er Sich Seiner Spiele im Haus von Śrīvāsa Paṇḍita. Alle Vaiṣṇavas liebten Śrīvāsa Paṇḍita und jeder, der in Śrīvāsas Haus kam, erfuhr große Freude. Sogar die Diener und Dienstmädchen im Haus eines solchen Gottgeweihten können den äußerst seltenen Anblick, den Anblick der Höchsten Persönlichkeit Gottes in Person erfahren. Von daher können wir verstehen, dass es der beste Vorgang ist, das höchste Ziel zu erreichen, wenn man einem reinen Gottgeweihten dient, weil man durch die Barmherzigkeit eines Vaiṣṇavas gewiss die Zuflucht zu Kṛṣṇas Lotosfüßen erlangen kann. Lord Viśvambhara befahl Śrīvāsa Paṇḍita: „Sprich mit Niemanden über diese Begebenheit.“ 

Als der Herr Sein äußeres Bewusstsein wiedererlangte, fühlte Er Sich etwas verlegen und widerwillig. Nachdem Er Śrīvāsa Paṇḍita beruhigt hatte, kehrte Er in Sein eigenes Haus zurück. Das ganze Haus von Śrīvāsa Paṇḍita war eingetaucht in Jubel. 

Wer immer die Gebete von Śrīvāsa Paṇḍita an den Herrn liest, wird sofort in die Position eines ewigen Gefährten von Lord Kṛṣṇa erhoben. 

Lord Balarāma, mein geliebter Herr und Meister, hat in meinem Herzen als die Überseele zu mir gesprochen und so, auf Seinen Befehl hin beschreibe ich die wundervollen Aktivitäten von Lord Caitanya. 

Ich bete zu den Lotosfüßen aller Vaiṣṇavas, dass sie mich segnen, dass ich Leben für Leben den Dienst zu Lord Balarāma, meinem Herrn und Meister, erlangen möge. 

Ebenso wie es keinen Unterschied gibt zwischen dem Namen Nṛsiṁha und Yadusiṁha, genauso weiß ich, dass Lord Balarāma und Nityānanda Prabhu ein und dieselbe Person sind. 

Lord Balarāma ist Lord Caitanyacandra sehr lieb und in seiner gegenwärtigen Inkarnation, verherrliche ich Ihn mit dem Namen Avadhūtacandra. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Lord Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich Vṛndāvana dāsa, bringe demütig dieses Lied Ihren Lotosfüßen dar.

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2021
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