6. Die Herrlichkeiten des Sri Nityananda

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Alle Ehre, alle Ehre sei Gauracandra und Lord Nityānanda! Alle Ehre sei allen Gefährten des Herrn! Lord Nityānanda setzte Seine Spiele des gemeinsamen Chantens fort und erfuhr große Freude in der Gemeinschaft Seiner ewigen Gefährten und Diener. Lord Nityānanda vollführte Seine Spiele hier in Navadvīpa, genau wie Er es in Seiner letzten Inkarnation in Vṛndāvana getan hat. Er brachte jedes Lebewesen dazu, sich einfach grundlos den Lotosfüßen von Lord Caitanya zu ergeben. 

Śrī Nityānanda war wie die strahlende Sonne, die von Seinen beseelten und begeisterten Geweihten umgeben war, als sie überall in Navadvīpa umherstreiften und kīrtana ausführten. Sein göttlicher Körper war von Edelsteinen besetzten Geschmeide und Girlanden bedeckt. Seine Lippen waren rubinrot vom Kauen auf Betel und Kampfer. Manche, die die Aktivitäten von Lord Nityānanda sahen, erfuhren göttliche Begeisterung, aber andere hatten Zweifel und wurden argwöhnisch. 

Ein bestimmter brāhmaṇa, der in Navadvīpa wohnte und der in seiner Jugend mit Śrī Caitanya zusammen studiert hatte, misstraute Nityānandas Benehmen. Der brāhmaṇa war Caitanya in Hingabe zugetan, aber unglücklicherweise war er sich der transzendentalen Kräfte Nityānandas nicht bewusst. Eines Tages entschied der brāhmaṇa nach Nīlācala, Purī zu gehen. Er blieb dort in erhabener Freude versunken. Jeden Tag besuchte er Caitanya und spürte, wie er sich mehr und mehr zum Herrn hingezogen fühlte. An einem der täglichen Besuche spürte er plötzlich den Drang, den Herrn einige vertrauliche Fragen zu stellen. 

Der brāhmaṇa fragte: „Oh Herr, ich habe eine Bitte. Wenn Du mir erlaubst, möchte ich sie vor Dich bringen. Wenn Du mich als einen Deiner Diener betrachtest, dann würde ich gerne Deine Meinung über bestimmte Punkte hören. Lord Nityānanda, der avadhūta, ist jetzt in Navadvīpa. Ich kann Sein Benehmen nicht verstehen. Die Leute sagen, dass Er im Lebensstand der Entsagung ist, namentlich sannyāsa, aber ich sehe, wie Er die ganze Zeit Betel und Kampfer kaut. Ein sannyāsa soll bestimmte Dinge nicht einmal berühren, wie Gold, Silber, wertvolle Edelsteine und so weiter, aber ich sehe, dass Er Seinen ganzen Körper mit Geschmeide bedeckt, die aus diesen Materialien gemacht sind. Anstatt eines Safran Lendenschurzes bekleidet Er Sich mit fließenden Seidenroben und benutzt Sandeilholzpaste und Blumengirlanden.“ 

Ein anderer Teil der kuriosen Aktivitäten des Herrn ist, dass er keinen sannyāsa daṇḍa trägt, sondern einen eisernen Stab. Er wird immer in der Gesellschaft von sudras gesehen, mit Leuten, die aus einer niedrigen Kaste abstammen. Ich habe nie gesehen, dass Nityānanda jemals streng nach den Unterweisungen der Schriften gehandelt hat; deswegen wurde ich Ihm gegenüber von Zweifel befallen. Viele Menschen feiern Ihn als große Persönlichkeit, warum verhält Er Sich dann nicht auf eine Weise die Seinem Stand als sannyāsī entspricht? Oh Herr, bitte erinnere Dich, dass ich nur ein niedriger Diener bin. Bitte erkläre mir, was das alles bedeutet.“ 

Der fromme brāhmaṇa fragte Śrī Caitanya in einem günstigen Moment demütig und der Herr offenbarte ihm die esoterischen Bedeutungen von allem, ohne Vorbehalt. Der Herr lächelte gütig zu den Worten des brāhmaṇas und sprach wie folgt. Er sagte: „Höre aufmerksam zu, Oh brāhmaṇa. Wenn man sehr erhaben und eine spirituell verwirklichte Seele ist, dann ist man zweifellos frei von allen Fehlern. Das Śrīmad Bhāgavatam 11.20.36 sagt: „Diejenigen, die frei sind von überflüssigen Wünschen, wie Dinge, die nicht mit Śrī Kṛṣṇa verbunden sind, diejenigen, die die weltliche Sicht, die nur die Bedeckungen der Seele sehen, namentlich den grobstofflichen Körper transzendiert haben und sich zu der Ebene erhoben haben, auf der sie den spirituellen Funken in jedem Lebewesen wahrnehmen, die folglich eine gleiche Sicht auf alle haben, diejenigen die auf die spirituelle Ebene erhoben wurden und den Höchsten Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen, der jenseits der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur ist, diese großen Seelen, die Mir hingegeben sind, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, müssen weder die Ergebnisse, seien sie fromme oder unfromme Aktivitäten, genießen noch unter ihnen leiden, noch müssen sie gemäß der Regeln und Regulierungen handeln.“ 

„Lord Nityānanda ist absolut rein. Er ist in dieser materiellen Welt wie der Lotos, der vom Wasser, in dem er steht, unberührt bleibt. Oh, brāhmaṇa, wisse, dass Śrī Kṛṣṇa ewig in Ihm ist. Wenn jedoch eine Person versucht, Nityānanda zu imitieren, dann wird er unter schrecklichen Konsequenzen leiden und schwere sündhafte Reaktionen auf sich laden. Wenn irgendjemand anderer als Lord Śiva versucht das tödliche Gift zu trinken, dann wird derjenige zweifellos sterben. Die Schriften enthalten ausreichende Beispiele, um diese Tatsache zu untermauern. Im Śrīmad Bhāgavatam 10.33.29-30 steht: „Niemand sollte auf diese Weise handeln, nicht einmal in Gedanken. Genauso, wenn jemand anderer als Lord Śiva, versucht das tödliche Gift zu trinken, das aus dem Milchozean hervorkam, dann wird er zweifellos sterben; ähnlich, wenn jemand aus Dummheit versucht die Spiele des Höchsten Herrn zu imitieren, dann wird er mit Sicherheit vernichtet. Oh König, Feuer ist all vernichtend, es bleibt jedoch unberührt und rein von jeder Sünde oder Schmutz; ähnlich, eine sehr kraftvolle und mächtige Persönlichkeit soll nicht dafür verurteilt werden, wenn sie religiöse Gesetze übertritt oder sogar Gemeinschaft mit einer Frau hat.'“ 

„Deswegen, Oh brāhmaṇa, wenn irgendjemand Śrī Nityānandas Aktivitäten kritisiert, dann wird der Kritiker für diesen Fehler unter schwerwiegenden Reaktionen zu leiden haben, Leben für Leben. Wenn eine sehr erhabene Seele auf eine Weise handelt, dass es aussieht als würde sie Vergehen begehen und lächerlich gemacht wird, oder nur kritisiert, dann ist der Kritiker zweifellos verdammt.“ 

„All diese Schlussfolgerungen können aus dem Śrīmad Bhāgavatam erfahren werden, aber nur, wenn ein reiner Vaiṣṇava dieses Thema erläutert. Höre aufmerksam zu, was das Śrīmad Bhāgavatam über eine Person zu sagen hat, die über eine große Persönlichkeit gelacht hat und sie lächerlich gemacht. Lord Kṛṣṇa und Lord Balarāma hielten Sich im Haus Ihres gurus, Sāndīpani Muni auf. Nachdem sie den Unterricht beendet hatten, wollten Sie nach Hause gehen, aber zuerst fragten Sie Sāndīpani was sie ihm als guru-dakṣiṇa darbringen könnten, eine Spende für den Lehrer. Der guru beratschlagte sich mit seiner Frau und er antwortete, dass er und seine Frau sich wünschen, dass ihr toter Sohn wieder zum Leben erweckt werden sollte. Lord Kṛṣṇa und Lord Balarāma gingen sofort zu Yamarāja, den Herrn des Todes. Auf die Bitte von Kṛṣṇa und Balarāma wurden alle Formalitäten abgeschlossen und ihr Sohn wurde lebend an Śrī Sāndīpani zurück gegeben. 

Als Mutter Devakī von diesem wundervollen Geschehnis hörte, wollte sie auch ihre toten Söhne zurückbekommen. Deswegen näherte sie sich eines Tages Kṛṣṇa und Balarāma und bat: „Oh bitte hört mir zu, allerliebster Kṛṣṇa und Balarāma. Ihr seid die Herren aller Mysterien. Ihr seid die ursprünglichen Herren der gesamten Schöpfung, ewig und absolut rein. Ihr seid die Väter dieses Universums und die Ursache aller Ursachen. Die Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung von diesem Universum werden einfach von einer Teilerweiterung Eurer Erweiterung ausgeführt. Jedoch, trotz dieser unendlichen Kräfte, seid Ihr beiden in dieser Welt als meine Söhne erschienen, nur um das Leiden dieser Welt zu lindern. 

„'So wie Ihr den Sohn Eures gurus aus der Wohnstätte von Yamarāja als Abschiedsspende an Euren guru und seine Frau zurückgebracht habt; genauso sehne ich mich danach alle meine sechs Söhne wiederzusehen, die der niederträchtige und herzlose Kaṁsa gnadenlos gemordet hat. Der Sohn des gurus war schon lange tot und doch habt ihr ihn wieder durch Eure mystischen Kräfte lebendig gemacht. Seid so gütig und stillt meinen Durst meine Söhne wiederzusehen, und erweckt sie wieder zum Leben.' 

„Sobald Sie den Wunsch Ihrer Mutter gehört hatten, machten sich Kṛṣṇa und Balarāma auf den Weg zum Palast von Bali Mahārāja. Als Bali Mahārāja sah, dass die Besucher seine am höchsten verehrungswürdigen Herren, Kṛṣṇa und Balarāma waren, spürte er eine Welle der Glückseligkeit in seinem Herzen. Er hat alles was er besaß, seinen Reichtum, Frau und Kinder und sich selbst den Lotosfüßen Ihrer Lordschaften hingegeben. Die Ekstase des kṛṣṇa-prema baute sich in ihm auf und seine Haare sträubten sich auf dem ganzen Körper, als er begann Tränen der göttlichen Glückseligkeit zu vergießen. Bali fiel zu den Füßen von Kṛṣṇa und Balarāma und presste sie an sein Herz, er brachte Gebete dar. 

„Bali Mahārāja betete: 'Alle Ehre sei Śrī Ananta, der als Saṅkarṣaṇa erschienen ist und alle Ehre sei Śrī Kṛṣṇa, das Kronjuwel von Gokula. Oh Balarāma, Haladhara, Du bist der beste Freund und Anführer aller kleinen Kuhhirtenjungen. Oh Kṛṣṇa, Du bist der kostbarste Schatz Deiner hingegebenen Geweihten. Oh Herren, Ihr beide werdet sogar von großen reinen Weisen, die auf der Stufe der Transzendenz sind, nur selten gesehen. Dennoch, meine Herren Ihr seid so großmütig, dass Ihr vor mir, einen Dämon, der von dunkelster Unwissenheit durchdrungen ist, erschienen seid. Deswegen ist es klar, so wie es in der vedischen Literatur beschrieben steht, dass Ihr keinen Freund oder Feind besitzt – das bezeuge ich in diesem Moment. Pūtanā, die Dich Lord Kṛṣṇa, ermorden wollte, indem sie Dich an ihrer vergifteten Brust saugen ließ, erlangte Befreiung auf den Vaikuṇṭha Planeten, nachdem sie von Dir getötet wurde. Daher ist es schwer Dein Herz zu verstehen. Sogar die Veden und große mystische yogis sind daran gescheitert. 

„'Deine illusorische Energie ist so unbegreiflich, dass Meister der Mystik damit ringen und scheitern. Wie kann dann ein sündhafter Dämon sie jemals verstehen? Oh Du Herr des Universums, mein einziges Gebet ist, dass Du mich nicht hinunter in den dunklen Brunnen der materiellen Existenz wirfst. Ich werfe mich an Deine Lotosfüße. Bitte lass mich einfach unter einem Baum leben und meine Tage in Frieden verbringen. Sei so gütig und rechne mich zu Deinen Dienern und gib mir ihre Gemeinschaft, damit ich niemals etwas anderes begehren werde.' Bali Mahārāja betete auf diese Art und Weise zui den Lotosfüßen von Kṛṣṇa und Balarāma. 

„Gaṅgā devī, die Bhagīratha, entspringt den Lotosfüßen von Śrī Nārāyaṇa läutert die Wohnorte von Lord Śiva, Lord Brahmā und so weiter, wenn sie durch sie hindurch fließt. Jetzt, nachdem Bali Mahārāja und seine Familie die Lotosfüße Ihrer Lordschaften gewaschen hatten, tranken und besprenkelten sie ihre Köpfe mit eben diesem heiligen Wasser der Gaṅgā. Bali Mahārāja verehrte Ihre Lordschaften, indem er Ihnen Weihrauch, parfümierte Öle, Blumen, Kampfer und Gheelampen, Bekleidung und wunderschönes Geschmeide darbrachte. Er betete dann zu den Herren: 'Oh Herr, bitte unterweise mich, wenn Du mich als Deinen Diener betrachtest. Wer immer Deinen Unterweisungen folgt, transzendiert sehr leicht alle Regeln und Regulierungen.' Bali Mahārājas Worte erfreuten Ihre Lordschaften und jetzt legten ihm Ihre Angelegenheit vor. 

„Der Herr sagte: 'Sehr geehrter Herr, Bali, bitte vernimm den Grund, weswegen wir heute zu Dir gekommen sind. Die sechs Söhne Meiner Mutter wurden von dem niederträchtigen Kaṁsa ermordet; später wurde er als Folge seiner schweren Sünden getötet. Mutter Devakī leidet sehr unter dieser Katastrophe und wann immer sie sich an ihre Söhne erinnert, weint sie erbärmlich. Diese sechs Jungen sind bei dir und Ich bin gekommen, sie mitzunehmen, weil Ich Meine Mutter erfreuen möchte. Alle sechs waren die Enkel von Lord Brahmā, sehr erhabene Halbgötter und vollkommene Lebewesen. Ich möchte dir die Zusammenhänge erklären, wie sie sich in diese qualvolle Situation brachten. Ein Sohn von Lord Brahmā war Prajapati Marīci und diese sechs Seelen waren früher seine Söhne. 

„'Einmal wurde Brahmā ganz überraschend vom Pfeil des Liebesgottes getroffen. Blind vor Begierde, lief er seiner eigenen Tochter hinterher. Diese sechs Enkel von Brahmā – die in dieser Zeit gerade kleine Jungen waren – begannen spöttisch zu lächeln und zu lachen, als sie diese Szene sahen. Das Ergebnis war, dass sie sofort von ihrer göttlichen Position herabfielen. Da sie sich über eine große Persönlichkeit lustig gemacht hatten, wurden sie in die Familie eines tückischen Dämons, Hiraṇyakaśipu wiedergeboren, der geschworen hatte mit dem Schwert zu regieren und alle zu unterwerfen. Während des nächsten Kampfes zwischen den Halbgöttern und den Dämonen, besiegte Indra diese sechs mit seinem mächtigen Donnerkeil und sie starben nach großen Qualen. Yoga-māyā veranlasste dann für sie, dass sie einer nach dem anderen als die Söhne von Mutter Devakī geboren wurden. In diesem Leben litten sie auch sehr von dem Moment ihrer Geburt an. Selbst als kleine Kinder wurden sie von ihrem Onkel mütterlicherseits, Kamsa, ermordet. Mutter Devakī ist sich dieser verborgenen Tatsachen natürlich nicht bewusst und sie betrachtet sie als ihre Söhne. Ich möchte sie zu Meiner Mutter, Devakī, zurückbringen, deswegen bin Ich heute hier. Wenn sie die Muttermilch von Mutter Devakī trinken, werden sie sofort von all ihren vorangegangen Sünden befreit.'“ 

„'Achtung, Oh Bali Mahārāja, die Konsequenzen, wenn man einen Geweihten des Herrn lächerlich macht sind sehr ernst. Sogar vollkommene yogis müssen schwer leiden, wenn sie einen Vaiṣṇava missachten, was zu sprechen von geringeren Menschen. Jemand der ein Vergehen gegen einen Vaiṣṇava begeht, muss einen hohen Preis bezahlen, Leben für Leben. Ich vertiefe dieses Thema zu deinem Nutzen, damit du davon lernst und niemals einen Vaiṣṇava beleidigst. Wenn eine Person Mich verehrt und Meinen Namen chantet, aber gegen einen Vaiṣṇava ein Vergehen begeht, dann muss er schwere Rückschläge in seinem hingebungsvollen Leben hinnehmen. Für diejenigen, die Meine Geweihten lieben und respektieren, mach Ich Mich leicht erreichbar.'“ 

„'Das Varaha Purāṇa sagt: „Es mag ein gewisser Zweifel am Erfolg geben, Vollkommenheit zu erlangen, indem man der Höchsten Persönlichkeit Gottes dient, aber es gibt keinen, was auch immer gearteten Zweifel darin, dass man Vollkommenheit erreicht, wenn man einen reinen Geweihten des Höchsten Herrn dient.“ Weiter wird im Hari-bhakti-sudhdaya 13.76 ausgesagt: „Diejenigen, die nur Śrī Govinda verehren, aber nicht den Geweihten des Herrn, sind ausgesprochen hochmütig. Sie empfangen niemals die Segnungen des Herrn.“ Lieber Bali, du bist Mir sehr lieb und du bist Mein Diener, deswegen habe Ich dir diese esoterischen Bedeutungen der Schriften offenbart.' 

„Bali Mahārāja empfand göttliche Heiterkeit, als er die Anweisungen des Herrn hörte. Er handelte sofort und brachte die sechs Söhne als Geschenk dem Herrn dar. Balarāma Und Kṛṣṇa begleiteten die sechs Jungen zu Ihrer Mutter, Devakī. Mutter Devakī war vor Freude und Liebe überwältigt, als sie tatsächlich ihre sechs toten Söhne vor sich sah. Aus Zuneigung floss ihre Muttermilch und sie stillte die sechs Söhne. Als diese sechs Jungen die Muttermilch von Devakī saugten, nahmen sie tatsächlich die Überreste des Höchsten Herrn zu sich. Damit erkannten sie sofort die Wahrheit. Sie brachten dem Herrn und allen anderen Ehrerbietung dar und fielen wie Stöcke flach zu Boden.“ 

„Der Herr blickte freundlich auf sie und begann sie zu unterweisen. Er sagte: 'Nun kehrt zurück zu den himmlischen Wohnstätten der Halbgötter, euer eigentlicher Wohnort, aber vergesst nicht dass ihr niemals wieder eine große spirituelle Persönlichkeit lächerlich macht oder über sie lacht. Lord Brahmā ist eine Erweiterung des Höchsten Herrn, deswegen erhält er den gleichen Respekt wie der Höchste Herr. Er soll nicht verurteilt werden, auch wenn er augenscheinlich etwas falsch macht. Ihr habt schon unter schwere Konsequenzen leiden müssen, weil ihr ihn verspottet habt, also seid vorsichtig, dass ihr in Zukunft keine weiteren Fehler mehr macht. Nun müsst ihr gehen und Lord Brahmā um Verzeihung bitten, erst dann werdet ihr gereinigt und glückselig sein.'“ 

„So, mein lieber brāhmaṇa, Ich habe dir diese Themen aus dem Śrīmad Bhāgavatam erläutert, damit du deinen Argwohn gegen Śrī Nityānanda aufgibst, der die höchste Transzendenz ist. Menschen mit wenig Wissen und Frömmigkeit können Seine Stellung nicht begreifen. Wenn jedoch ein Mensch nur ein wenig Anziehung für Ihn empfindet wegen der Wunder die er von Zeit zu Zeit vollbringt, dann wird diese Seele zweifellos Befreiung erlangen. Nityānanda ist nur deshalb erschienen, um die gefallenen bedingten Seelen zu retten, und eigentlich werden sie nur durch Seine grundlose Barmherzigkeit erlöst.“ 

„Nityānandas Verhalten ist jenseits jeder Gerichtsbarkeit von Regeln und Regulierungen. Wer hat die Kapazität Seinen Geist zu verstehen? Wenn man Seinen außergewöhnlichen und überirdischen Charakter nicht richtig ermessen kann und jemand Śrī Nityānanda kritisiert – auch wenn solch ein Kritiker direkt dem Höchsten Herrn dient – dann wird dieser Kritiker ohne Zweifel all seine Hingabe verlieren. Deswegen musst du sofort nach Navadvīpa aufbrechen und alle Menschen dazu bringen, diese esoterischen Tatsachen über Śrī Nityānanda zu verstehen. Sollte jemand Ihn zufällig kritisieren, dann kann niemand diesen Kritiker von seinem unmittelbar bevorstehenden Schicksal retten. Auf der anderen Seite, wer immer Nityānanda liebt und respektiert, wird in seiner Hingabe zu Mir wahrhaftig sein. Das bestätige ich hiermit eindringlich. Wenn Śrī Nityānanda ein moslemisches Mädchen heiratet oder sogar eine Kaschemme betritt, Seine Lotosfüße sind höchst verehrungswürdig, auch für Lord Brahmā.“ 

Diese kraftvollen Worte von Śrī Caitanya zeigten große Wirkung im Herzen des brāhmaṇa. Er wurde glückselig und sein Vertrauen und Liebe für Śrī Nityānanda nahmen enorm zu. Der brāhmaṇa kehrte nach Navadvīpa zurück. Nach seiner Ankunft ging er direkt zu Nityānanda und gab ehrlich seine Vergehen gegenüber dem Herrn zu, der im Gegenzug ihm geduldig zuhörte und ihn dann mit Seiner grundlosen Barmherzigkeit segnete. 

Der Charakter und Aktivitäten von Śrī Nityānanda sind die vertraulichsten Themen in den Veden. Sie sind für das menschliche Verständnis unergründlich. Er ist der höchste Mystiker, der auch bekannt ist als ursprüngliche Höchste Herr, Ananta, der die gesamte materielle Schöpfung auf einen Seiner Tausenden von Hauben trägt. Sein Körper ist absolut und transzendental. Ohne die Barmherzigkeit von Śrī Caitanya ist es unmöglich Śrī Nityānanda vollständig zu verstehen. Verschiedene Menschen kennen Nityānanda auf unterschiedliche Weise. Manche sagen, dass Er genau wie Balarāma ist. Andere sagen, dass Er der führende und liebste von Śrī Caitanyas Geweihten ist. Jemand anderer sagte wieder, dass Er äußerst mächtig ist, eine Erweiterung des allmächtigen Herrn. Viele Menschen geben ehrlich zu, dass sie Seinen Charakter überhaupt nicht begreifen können. Auf diese Weise teilen die Menschen ungezwungen ihre Ansichten über den Herrn mit. Was immer die Leute vielleicht über Śrī Caitanya und Śrī Nityānanda sagen, mögen die Lotosfüße dieser beiden Herrn für immer in meinem Herzen eingeprägt sein. Ich bete zu Füßen aller Geweihten, 

um diesen Segen heraufzubeschwören: Möge ich Leben für Leben der Diener meines ewigen Meisters, Śrī Nityānanda bleiben. Dies ist mein einziger Wunsch. 

Sollte jemand alles über die grenzenlose Gnade von Śrī Nityānanda gehört haben und er ist so gefallen und sündhaft, dass er immer noch den Herrn kritisiert, dann werde ich ihm fest gegen den Kopf treten. Śrī Caitanya ist der Herr meines Herrn und Meisters Śrī Nityānanda. Diese Tatsache gibt mir große Hoffnung und Kraft. Werde ich jemals gesegnet sein und Śrī Nityānanda Prabhu und Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu gemeinsam auf dem Thron sehen, umgeben von all Ihren dienenden Gefährten? 

Alle Ehre sei Śrī Caitanya. Oh Gaurāṅga, bitte sei gütig und segne mich, dass ich die Zuflucht zu Śrī Nityānanda erlange. 

Mit dieser Bitte bete ich auch darum, dass ich niemals Deine Lotosfüße vergesse, nachdem ich die Gemeinschaft mit Śrī Nityānanda erlangt habe. 

Wo immer Du und Lord Nityānanda als Inkarnationen erscheint, bete ich, dass ich geeignet bin, als Euer ewiger Diener dort sein zu dürfen. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Śrī Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa bringe dieses Lied demütig Ihren Lotosfüßen dar.

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