1. Das Wiedersehen im Haus von Advaita Acarya

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Ich verehre die beiden Brüder Śrī Caitanya und Śrī Nityānanda. Sie sind die großmütigen Höchsten Herrn, transzendental und Sie verkörpern die unvorstellbare spirituelle Kraft. Diese beiden Höchsten Kontrollierenden sind nun auf dieser Erde in Ihrer ewigen Gestalt erschienen. 

Oh Herr! Du bist die ewige Wahrheit – nicht gebunden an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und doch bist Du jetzt als der Sohn von Śrī Jagannātha Miśra erschienen. Ich bringe Dir wiederholt Ehrerbietung dar, gemeinsam mit Deinen vertrauten Dienern, Deinen reinen Geweihten, Deinen Söhnen, (Deinen entsagten Gosvamī Schülern, die im hingebungsvollen Vorgang den Heiligen Namen von Kṛṣṇa zu singen) Deinen Gefährtinnen Śrī Bhū Devī, die als Śrī Viṣṇupriyā erschien, Śrī Devī, die als Śrī Lakṣmīpriyā erschien und Śrī Līlā Devī, auch bekannt als Nilā oder Durgā, die sich in Navadvīpa-dhāma manifestierte und den beiden Gadādharas (einer ist Śrī Gadādhara Paṇḍita, Erweiterung von Śrīmatī Rādhārāṇī und der andere ist Śrī Gadādhara Bhaṭṭa aus Südindien, der Śrī Ranga-devī ist) und Dāmodara, Narahari, Rāmānanda, Jagadānanda und allen Deinen unbegrenzten Gefährten. 

Alle Ehre sei Śrī Kṛṣṇa Caitanya, der geliebte Herr von Lakṣmī Devī, der Glücksgöttin! Śrī Nityānanda ist Ihm sehr lieb. 

Alle Ehre sei dem Herrn von Vaikuṇṭha und dem Besten unter allen sannyāsīs! 

Alle Ehre sei Seinen illustren Geweihten! Śrī Gauracandra, Du bist der Freund aller gefallenen Seelen, bitte lege Deine Lotosfüße auf den Thron meines Herzens. 

Bitte hört aufmerksam die in den Antya-khaṇḍa beschriebenen Themen an, die von den Aktivitäten handeln, nachdem der Herr sannyāsa angenommen und Seine Reise nach Jagannātha Purī angetreten hatte. 

In der Nacht seiner sannyāsa-Einweihung blieb Lord Caitanya in Katwa. Unmittelbar nach Abschluss der sannyāsa-Zeremonien beauftragte der Herr Mukunda zu singen. 

Lord Caitanya blieb in der Nacht, nach Seiner sannyāsa Einweihung, in Katwa. Sofort nachdem die sannyāsa Zeremonien beendet waren, wies der Herr Mukunda an zu singen. Er stand auf und begann energisch zu tanzen. Die Geweihten umringten Ihn und schlossen sich dem Chor an. Der Herr wurde sofort von Ekstase überwältigt. Als der Herr tanzte, begann Er schwer zu Atmen und zu Lachen, Schwitzen, Zittern. Er bekam gesträubtes Körperhaar und brüllte. Dann mit einer Stimme wie Donner und dem Brüllen von eintausend Löwen, stürzte Er auf den Boden. Die Härte seines Sturzes sandte Schockwellen unter die Zuschauer. Die kamaṇḍalu flog aus Seiner Hand auf die eine Seite und das sannyāsa daṇḍa in eine andere Richtung. Der Herr war entzückt und verrückt mit Liebe zu Sich Selbst. Dann, tanzend und wirbelnd ging Er zu Seinem guru und umarmte Ihn mit glühender Freude. 

In der barmherzigen Umarmung des Herrn wurde Keśava Bhāratī mit der Liebe zu Hari erleuchtet. Er begann zu tanzen, singen und sich ekstatisch zu drehen. Ähnlich flog Sein kamaṇḍalu und daṇḍa aus seinen Händen. Er nahm die Außenwelt nicht mehr wahr. Berauscht von kṛṣṇa-prema, wälzte er sich auf dem Boden und er war sich nicht bewusst, dass seine Kleidung seinen Körper nicht mehr angemessen bedeckte. Der Herr war zufrieden, als Er Keśava Bhāratī in solcher Ekstase sah. Sie tanzten zusammen und brachten die Geweihten zur Ekstase. Die Geweihten begrüßten diesen seltenen Anblick mit lautstarken Chanten des Heiligen Namens. 

Ich bringe demütig den Füßen von Śrī Keśava Bhāratī, dem unerschütterlichen sannyāsī, meine Ehrerbietung dar, weil er mit dem Höchsten Herrn tanzte, dessen Gemeinschaft sogar für die personifizierten Veden schwer zu erlangen ist. Er ist der guru des Herrn, der der Herr der gesamten grenzenlosen Schöpfung ist. Die Nacht verging im Fluge, als der guru und sein Schüler zusammen tanzten. 

In der Morgendämmerung bat der Herr Seinen guru zu gehen und Er sagte: „Ich werde in den Wald gehen und den Herrn Meines Herzens finden, Śrī Kṛṣṇacandra.“ Sein guru erwiderte: „Ich werde Dich begleiten und mit Dir die Ekstase des saṅkīrtana genießen.“ Der Herr segnete Seinen guru und erlaubte ihm, Ihn zu begleiten, indem er ihn bat, vor ihm zu gehen, während Er hinter ihm herging.“ 

Als der Herr die Vorbereitungen traf zu gehen, umarmte Er Candraśekhara Ācārya und weinte laut. Lord Caitanya sagte: „Bitte geh nach Hause zu allen Vaiṣṇavas und sage ihnen, dass Ich in den Wald gegangen bin. Bitte geh zurück, ohne die geringsten Gewissensbisse, Ich bin für immer in deinem Herzen eingeschlossen. Du bist Mein Vater und Ich dein Sohn. Du bist Mein ewiger Gefährte.“ Der Herr ging danach weg. Candraśekhara Ācārya war von starken Gefühlen überwältigt und wurde bewusstlos. Niemand kann die unvorstellbare Kraft des Herrn verstehen und deswegen kann der unerträgliche Trennungsschmerz eine Person am Leben erhalten. 

Nach einer gewissen Zeit, als Candraśekhara Ācārya wieder zu Bewusstsein kam, ging er nach Navadvīpa. Er erzählte jedem in Navadvīpa, dass der Herr in den Wald gegangen ist und Sein sannyāsa-Gewandt trug. Diese Neuigkeiten bereiteten den Geweihten großen Schmerz und sie weinten in der Qual der Trennung. Diese verheerenden Folgen der Neuigkeiten verbreiteten sich und zeigten eine starke Wirkung. 

Advaita Ācārya, von Kummer betäubt, schrie: „Ich kann nicht leben!“, und wurde bewusstlos. Die herzerweichenden Schreie der Geweihten hätten die grausamsten Herzen zum Schmelzen gebracht. Śacīdevī stand bewegungslos wie eine hölzerne Puppe in versteinertem Schweigen, schockiert von den Neuigkeiten. Die anderen Frauen fielen mit jämmerlichen Klagen zu Boden. Advaita Ācārya, der Sein Bewusstsein wieder erlangte, rief: „Was für einen weiteren Nutzen habe ich für dieses Leben, jetzt wo mein Herr weg ist? Ich werde Mich in die Gaṅgā werfen und wenn ihr mich davon abhaltet, werde ich es in der Dunkelheit der Nacht tun!“ 

Der pochende Trennungsschmerz ließ jeden rastlos und in düsterer Stimmung zurück. Sie fühlten sich krank, beklommen und bereit ihr Leben zu beenden. Obwohl die Geweihten ernsthaft und gelehrt waren, waren sie jetzt sehr besorgt und ihr Geist war in Aufruhr. 

Als die Gottgeweihten sich darauf vorbereiteten, ihr Leben und ihr unerträgliches Elend zu beenden, erregte plötzlich eine himmlische Stimme ihre Aufmerksamkeit: „Oh Advaita Ācārya und alle Geweihten, seid nicht traurig und verehrt Kṛṣṇa fröhlich. Euer Herr und Meister werden in ein paar Tagen zurückkehren und wieder unter euch sein. Gebt euren Entschluss auf, euer Leben zu beenden, weil ihr mit dem Herrn sein werdet, genauso wie vorher.“ Als die Geweihten diese himmlische Botschaft hörten, vergaßen sie ihr Leben aufzugeben. Sie setzten sich um Śacīdevī, und besangen die Herrlichkeiten des Herrn. 

Gauracandra, der beste der sannyāsīs, reiste nun zusammen mit Nityānanda, Gadādhara und Mukunda Richtung Westen. Sie chanteten die ganze Zeit den Heiligen Namen. Vor dem Herrn lief Keśava Bhāratī und hinter Ihm war Govinda. Der Herr ging wie der König des Waldes und wurde von tausenden von klagenden Menschen gefolgt. Sie alle stampften durch den schwierigen Wald, aber sie ließen sich nicht abschrecken. 

Voller Mitgefühl wandte sich der Herr ihnen zu und sagte: „Geht nun alle nach Hause und chantet Kṛṣṇas Heiligen Namen. Möget ihr bald mit Kṛṣṇa gesegnet werde, der das unschätzbare Geschenk in eurem Leben sein wird. Möge dieser hingebungsvolle Geschmack, der von Lord Śiva, Lord Brahmā, Śukadeva Gosvāmī und anderen großen Persönlichkeiten ersehnt wird, in eurem Herzen erscheinen.“ Die Geweihten brachten laut ihrer Zustimmung und Freude zum Ausdruck und kehrten wie in Trance nach Hause zurück. 

Der Herr betrat nun den Bezirk von Rāḍhadeśa und segnete diesen Teil des Landes. Dieses Gebiet ist freundlich, überall gibt es aśvatthāmā Bäume. Die Kühe weideten friedlich in der schönen Natur, und als der Herr diese Szene sah, begann er selig zu tanzen. Die Geweihten versammelten sich rasch singend und klatschend um Ihn. Der Herr sang: „Hari! Hari!“ in einer dröhnenden Stimme, die durch das Universum donnerte, und wer immer Ihn hörte, wurde von seiner materiellen Verunreinigung gereinigt. Auf diese Weise war er den Einwohnern vom Rāḍhadeśa Bezirk gnädig und Er tanzte den ganzen Weg entlang. 

Der Herr sagte: „Ich möchte im Wald bleiben in der Nähe der Vakreśvara Bildgestalt. Dort ist es ruhig und einsam.“ Der Herr, begleitet von Seinen Anhängern, setzte Seinen Weg fort und tanzte und sang ekstatisch. Die Anwohner liefen hinaus, um den Herrn und Seinen wundervollen Tanz zu sehen. Obwohl saṅkīrtana noch niemals in dieser Gegend ausgeführt wurde und noch nie jemand die Auswirkungen von kṛṣṇa-prema, das in einem Geweihten manifestiert ist, gesehen hat, brachten sie dem Herrn Ehrerbietung dar, als Er ekstatisch tanzte und weinte. Dies war eine seltene Erfahrung für sie. 

Unter ihnen waren einige gefallene Sünder, die fragten: „Warum weint Er so viel?“ Nichtsdestoweniger, sogar diese gefallenen Sünder waren von diesem Auftritt berührt und durch die Gnade des Herrn, begannen sie auch sich auf den Boden zu wälzen und zu weinen. Im gesamten Universum erschallte jetzt der Namen des Herrn, obwohl einige übrigblieben, die sich weigerten zu chanten. Jeder, der sich entgegen des Chanten des Namens des Herrn stellt, ist in der Tat die schlimmste Art eines Sünders. Letztendlich, am Ende des Tages, kam der Herr mit all Seinen Anhängern in ein Dorf, wo Er im Haus eines frommen brāhmaṇas die Nacht verbrachte. 

Dort nahm der Herr Sein Mahl ein und legte Sich schlafen. Die Geweihten schliefen um den Herrn herum; jedoch, ein paar Stunden vor Sonnenaufgang stahl Sich Caitanya vom Rest der Geweihten heimlich davon und machte sich auf zu einem unbekannten Ziel. Als die Geweihten am nächsten Morgen erwachten, fanden sie den Herrn abwesend. Wieder wurden sie in Wellen der Verzweiflung und Melancholie hinweggefegt und sie begannen bitterlich zu weinen. Sie suchten Ihn überall; sie fragten in jedem Dorf nach Ihm, aber vergeblich. Sie verließen die Straßen und Wege und suchten in den Feldern. 

Der Herr war in der transzendentalen Liebe zu Kṛṣṇa vertieft. Er ging inmitten der ausgedehnten Wiesen, weinte und klagte laut. Er rief laut aus: „Oh Kṛṣṇa! Mein Herr! Mein Vater!“ Der Herr von Vaikuṇṭha, der Höchste Herr aller Lebewesen und der beste der sannyāsīs, weinte frei heraus. Er weinte so laut, dass Er einige Meilen weit gehört werden konnte. Die Geweihten, die ziemlich weit von ihm entfernt nach dem Herrn suchten, hörten das ungewöhnliche Klagen. Sie begannen dem Klang zu folgen und sahen bald den Herrn laut weinen. Als die Geweihten ihren geliebten Herrn laut weinend sahen, begannen sie auch zu weinen. Letztendlich fing Mukunda an zu singen. Als der Herr den kīrtana hörte, fing Er an zu tanzen und alle Geweihten umringten ihren Herrn und stimmten fröhlich in den kīrtana mit ein. Der Herr fuhr fort  

Seine Reise in Richtung Westen fortsetzend, tanzte Er auf dem ganzen Weg und die Geweihten folgten Ihm mit singendem kīrtana

Als sie nur noch acht Meilen von Vakreśvara entfernt waren, entschied Sich der Herr die Richtung zu ändern. Er drehte sich um und ging Richtung Osten, immer noch in der Ekstase des Tanzens vertieft. Er war glückselig und lachte in Sich hinein. Letztendlich offenbarte Er das Geheimnis hinter Seinem Lachen und dem Richtungswechsel. Er sagte: „Ich gehe nach Nīlācala, Purī, weil Lord Jagannātha Mich angewiesen hat, 'Du solltest sofort nach Purī kommen!'“ Die Geweihten waren erleichtert, als sie von dem Plan des Herrn erfuhren. 

Niemand weiß, wie der Geist des Herrn arbeitet, außer Seinen vertrauten Geweihten und auch dann mögen sie Seine innersten Wünsche nur durch Seine Gnade erkennen. Wer kann ergründen, weshalb der Herr zuerst nach Vakreśvara ging und schlussendlich nicht dorthin ging? Es sah so aus, als hätte der Herr die Einwohner von Rāḍhadeśa auf trügerische Weise durch Seine Anwesenheit gereinigt. Es gab keinen anderen Grund für Ihn nach Rāḍhadeśa zu gehen. 

Der Herr reiste nun in Richtung der Gaṅgā, die in einiger Entfernung lag. Er war immer in der Liebe zu Kṛṣṇa vertieft, aber Er sah, dass die Bewohner in der Gegend dieses Landes, das Er gerade durchquerte, kein Interesse an hingebungsvollem Leben hatten. Niemand chantete den Heiligen Namen von Kṛṣṇa; kṛṣṇa-kīrtana war ihnen fremd. Schmerzvoll sagte der Herr: „Warum bin Ich in ein solches Land gekommen, in dem sie nie den Heiligen Namen Kṛṣṇas singen? Es war ein schwerer Fehler, für den ich mein Leben aufgeben muss. 

Gerade dann kam eine Gruppe von kleinen Burschen vorbei, die ihre Kühe grasen ließen. Einer von ihnen war ein sehr frommer Junge und plötzlich begann er den Namen Kṛṣṇas zu chanten. Der Herr war sehr froh den Heiligen Namen aus dem Mund von diesem kleinen Jungen zu hören. Fröhlich genoss Er diesen Augenblick und sagte: „In den letzten paar Tagen kam ich durch viele Dörfer und nirgendwo wurde Kṛṣṇas Name gesungen. Ganz plötzlich, unerwartet, singt ein kleiner Junge den Heiligen Namen. Sag mir was der Grund dafür sein könnte?“ 

Der Herr sprach noch einmal: „Wie weit ist die Gaṅgā von hier?“ Die Geweihten antworteten: „Ungefähr eine Stunde zu Fuß.“ Der Herr fuhr fort: „Dies ist die Größe von Mutter Gaṅgā. Durch ihren Einfluss hört man hier das  

Chanten von Kṛṣṇas Namen. Die Brisen der Gaṅgā haben diesen Ort gereinigt.“ Als der der Herr Gaṅgā devī auf diese Weise verherrlichte vergrößerte sich die Ehrfurcht aller ihr gegenüber. Dann begann er aufs neue Seine Reise. Auf diese Weise verherrlichte der Herr Gaṅgā devī und vertiefte so die Ehrfurcht eines jeden zu ihr. Der Herr sprach wieder: „Ich werde mich heute vollständig in den Gaṅgā reinigen.“ Dann trat Er seine Reise wieder an. 

Der Herr hatte den Gang und die Grazie eines verrückten Löwen und die Geweihten rannten hinterher, um ihn einzuholen. Die Begierde des Herrn Gaṅgā devī zu sehen, beschleunigte Seine Schritte und für die Geweihten war es unmöglich mit Ihm Schritt zu halten. Nur Lord Nityānanda, der auch wie ein Löwe wandelte, begleitete Ihn. Sie erreichten am frühen Abend die Ufer von Gaṅgā devī. Śrī Caitanya und Nityānanda betraten mit Genuss ihre Wasser ein, wuschen sich sorgfältig und lobpreisten die Gaṅgā mit ausgewählten Versen. Sie tranken ihre kühlen Wasser und brachten ihr Ehrerbietungen dar. 

Der Herr betete: „Oh Gaṅgā devī, deine Wasser sind das Ambrosia der Liebe zu Kṛṣṇa. Lord Śiva ist mit der Wahrheit über dich vertraut. Deine Kraft ist von solcher Art, dass, wenn man einfach deinen Namen äußert, hingebungsvoller Dienst zum Höchsten Herrn hervorgerufen wird und wenn man dein Wasser trinkt ist das Ergebnis wundersam. Durch deine Barmherzigkeit erwerben die Lebewesen Geschmack für das Chanten von Kṛṣṇas Heiligen Namen. Durch deinen Einfluss sind sogar die wilden Tiere und Vögel, die nahe an deinen Wassern leben, mehr von Glück begünstigt, als reiche Menschen, die weit weg von dir leben. Niemand ist kraftvoller als du, Sünden zu reinigen. In der Tat, du bist nur deswegen auf diese materielle Ebene herabgekommen, um die Sünden der Lebewesen zu lindern.“ 

Als der Herr Gaṅgā devī auf diese Weise verherrlichte, wurde sie verlegen, weil sie vonm Höchsten Herrn verherrlicht wurde, dessen Füße ihre Quelle sind. Wie wundervoll ist die Inkarnation des Höchsten Herrn in der Form von Śrī Caitanya. Wenn man mit Vertrauen diese lobpreisenden Verse an Gaṅgā devī hört, wird man mit Sicherheit Anhaftung für Śrī Caitanya entwickeln. 

Diese Nacht verbrachten der Herr und Nityānanda Prabhu im Haus eines rechtschaffenen brāhmaṇas. Am nächsten Tag traf der Rest der Geweihten im Haus ein, wo sie Śrī Caitanya vorfanden. Zusammen setzten sie ihre Reise wieder in Richtung Nīlācala, Purī, fort. Śrī Caitanya sagte zu Nityānanda Prabhu: „Mein lieber großmütiger Prabhu Nityānanda, Du musst sofort nach Navadvīpa gehen. Śrīvāsa Paṇḍita und die anderen Geweihten sind wegen Meiner Abreise schmerzlich betrübt. Du musst ihren Schmerz lindern. Nimm diese Nachricht von Mir, dass Ich, auf Meinem Weg nach Nīlācala, in Śantipur, im Haus von Advaita Ācārya, auf sie warten werde. Bring sie sofort dahin. Ich gehe Phuliyā um Haridāsa zu treffen.“ Nachdem Caitanya Nityānanda weggeschickt hatte, eilte Er zu dem Dorf Phuliyā. 

Als Nityānanda Prabhu Seine Anweisung von Lord Caitanya erhalten hatte, reiste Er voller Freude in Richtung Phuliyā. Nityānanda ist immer in der glückseligen Liebe zu Kṛṣṇa vertieft. In Ekstase dröhnte Seine Stimme wie Donner. Jetzt reiste Er fast wie ein verrückter Elefant, ohne Rücksicht auf alles um Ihn herum, keine Regeln oder Tabus, die Seine Handlungen einschränkten. 

Er blieb eine Weile unter einem kadamba Baum stehen wie Kṛṣṇa. Sein Körper beugte sich an drei Stellen und Er begann hinreißend die Flöte zu spielen. 

Als Er ein paar Kühe in der Nähe grasen sah, wälzte Er Sich auf die Erde und dann bewegte Er sich wie ein Kalb. Er saugte die Milch der Kühe. Manchmal, während des Gehens, brach Er in einen Tanz aus, ohne Seine Umgebung zu bemerken, immer in Glückseligkeit versunken. 

Zu anderen Zeiten setzte Er Sich einfach auf die Straße und weinte bitterlich, dass es schmerzte Ihn in diesem Zustand zu sehen. Dann hörte Er plötzlich auf zu weinen und begann wie Donnerschläge zu lachen. Dann wieder nahm Er die Kleidung, die Seinen Körper bedeckte und wickelte sie um Seinen Kopf. Er blieb nackt. 

Zu anderen Zeiten fühlte Er sich in der Stimmung von Ananta Śeṣa. Mit schlangenähnlichen Bewegungen tauchte Er in die Wasser der Gaṅgā und graziös trieb und schwamm Er in den Strömungen. Lord Nityānandas Kräfte sind unvorstellbar, transzendental und geheimnisvoll. Seine grenzenlose Barmherzigkeit ist in den drei Welten unvergleichlich. 

Śrī Nityānanda schwamm in der Gaṅgā bis nach Navadvīpa, wo Er ans Ufer trat und Seine innere Gemütsstimmung zurückzog und direkt zum Haus des Herrn ging. Was Er dort sah, schmerzte Ihn sehr. Śacīdevī hatte seit zwölf Tagen vollständig gefastet. Allein Kraft ihres hingebungsvollen Dienstes blieb sie am Leben. Sie war von der Stimmung von Mutter Yaśodā ganz durchdrungen und verschmachtete nach Ihrem Sohn. Tränen regneten aus ihren Augen. Wen immer sie traf fragte sie eifrig: „Bist du aus Mathurā? Hast Du Neuigkeiten von Kṛṣṇa und Balarāma?“ und dann fiel sie ohnmächtig in ekstatische spirituelle Glückseligkeit. Dann, allmählich, begann sie wieder zu sprechen: „Da! Ich kann Ihre Flöten und Hörner hören. Kommt Akrūra um Sie zu holen?“ Auf diese Weise war sie in die Stimmung der intensiven Trennung versunken, sie hatte ihre körperlichen Bedürfnisse vollkommen vergessen. 

Nityānanda fiel Śacīdevī zu Füßen und brachte ihr Ehrerbietung dar. Die Geweihten begrüßten Ihn begeistert, aber Seine Anwesenheit verstärkte ihren Schmerz nur noch mehr und sie begannen zu weinen. Mutter Śacīmātā rief aus: „Mein Sohn! Mein lieber Junge!“ und sie wurde ohnmächtig. In den Geweihten wogten neue Gefühle hoch, die ihre Herzen zerrissen. Sie umarmten Nityānanda und wurden von Seinen Tränen der Ekstase gebadet. Er beruhigte sie und erzählte ihnen die guten Neuigkeiten. 

Er sagte: „Ihr müsst sofort kommen, der Herr wartet auf uns in Advaita Ācāryas Haus in Śāntipur. Ich bin gekommen, um euch dahin zu bringen.“ Die Geweihten, die mager und schwach geworden waren, weil sie ihren Herrn so sehr vermisst hatten, erlangten neues Leben. Sie jubelten und chanteten laut Kṛṣṇas Namen. 

Von dem Tag an, an dem Nimāi Śacīdevī vor zwölf Tagen verlassen hatte, um sannyāsa anzunehmen, hatte sie weder Essen noch Trinken angerührt. Nur die Gedanken an Nimāi konnten ihr Leben erhalten. Ihr Zustand war für Nityānanda unerträglich. Er sprach sanfte beruhigende Worte zu ihr. „Nichts von den geheimnisvollen Aktivitäten Kṛṣṇas sind dir unbekannt. Welches Wissen kann ich dir über Kṛṣṇa geben? Belaste dein Herz nicht mit Verzweiflung. Sogar die personifizierten Veden können die Gnade und das gute Schicksal, die schon in deinem Besitz sind, nicht erlangen, weil das höchste Ziel, das von den Veden begehrt wird, dein Sohn ist. Er ist das Leben und die Seele eines jeden Lebewesens und dieselbe Höchste Persönlichkeit hat alle spirituellen und materiellen Verantwortungen, die dich betreffen, übernommen. Er gab das Versprechen mit der Hand auf Seiner Brust. Der Herr weiß immer, was das Beste für jeden ist. Du solltest einfach alles zu Seinen Füssen legen und glücklich und friedlich leben. Jetzt, Mutter, bitte koche zur Zufriedenheit aller Geweihten, weil das hingebungsvoller Dienst zu Kṛṣṇa ist. Jeder möchte unbedingt dein Essen kosten. Wenn du weiterhin fastest, dann muss Kṛṣṇa auch fasten. Ich habe den großen Wunsch die Opfergaben, die du für Kṛṣṇa zubereitet hast zu genießen.“ 

Nityānandas süße Worte waren wie schmerzlindernder Balsam für ihr geplagtes Herz. Sie stand auf und traf alle notwendigen Vorbereitungen zum Kochen. Zuerst fütterte sie Nityānanda Prabhu und dann alle Vaiṣṇavas. Sie achtete genau darauf, dass jeder vollkommen zufriedengestellt war und dann setzte sie sich hin und aß selbst. Die Geweihten waren erleichtert, dass Śacīdevī ihr Zwölf-Tage-Fasten gebrochen hatte. 

Belebt von dem prasāda, bereiteten sich die Vaiṣṇavas vor mit Nityānanda zu gehen und ihren geliebten Herrn zu treffen. Die Bewohner von Navadvīpa waren nun vertraut mit den Einzelheiten von Nimāis sannyāsa Zeremonie. Der wundervolle sannyāsa-Name des Herrn, Kṛṣṇa Caitanya, zeigte eine wundersame Wirkung auf sie. Sie sangen laut den Namen des Herrn und verherrlichten Ihn. 

Als die Leute von Navadvīpa erfuhren, dass der Herr gerade im Dorfe Phuliyā war, waren sie begeistert und entschieden sich, ihn dort aufzusuchen. Alte, Junge, Männer, Frauen und Kinder eilten nach Phuliyā und chanteten jubelnd, „Hari! Hari!“ Die Atheisten und Kritiker, die früher den Herrn schmähten, waren nun bestrebt mit ihren Freunden Phuliyā zu erreichen. Sie sagten: „Er wurde in Navadvīpa geboren, aber Seine wahre Identität blieb ein Geheimnis. Aufgrund von Unwissenheit verleumdeten wir Seine Arbeit und spirituelle Mission. Nun müssen wir zu Seinen Füßen fallen und um Vergebung bitten. Nur dann werden wir von unseren Vergehen freigesprochen.“ 

Tausende rotteten sich auf der Anlegestelle zusammen. Die Bootsleute waren in einem Dilemma, weil jeder der erste sein wollte und sie konnten es nicht riskieren den Fluss überladen mit Menschen zu überqueren. Deswegen fanden viele ihre eigenen Mittel, den Fluss zu überqueren. Manche fuhren mit kleinen Booten. Andere banden sich an umgedrehte Wasserkrüge, mit denen sie leicht hinüber trieben. Manche benutzten ein Floß aus Bananenbaumstämmen, die auch sehr praktisch waren. Sogar schwangere Frauen wagten sich in die Menge und rempelten. Schwer atmend vor Anstrengung, chanteten sie einfach Śrī Caitanyas Namen und irgendwie schafften sie die Reise. Für die Blinden und Lahmen weitete sich plötzlich der Weg und wurde leicht, einfach, indem sie sich an Caitanyas Namen erinnerten. Ein Boot, das mit Hunderten beladen war, konnte unmöglich das andere Ufer erreichen und kenterte mitten in der Strömung. Das hielt die Leute aber nicht ab. Sie chanteten jubelnd den Namen des Herrn und sie trieben flussaufwärts. Die Herzen waren so voller Freude, dass es schien, als ob sie tatsächlich in einem Meer göttlicher Freude schwammen 

Diejenigen, die nicht schwimmen konnten, schienen auf wundersame Weise schwimmen zu können. Durch die Gnade des Herrn konnten sie auch ohne Schwierigkeiten den Fluss überqueren. Der Himmel hallte von ekstatischen Klängen des Heiligen Namens wider. Die Leute hatten nur einen Gedanken – Phuliyā zu erreichen. Sie missachteten jede Bequemlichkeit und körperliche Notwendigkeit, sie gaben alles sorglos und froh auf und schlossen sich dem Chanten der Massen an. Ihre lauten Rufe von, „Hari! Hari! Hari! Hari!“, erschallten in den Gewölben der kosmischen Schöpfung, als sie sich Phuliyā näherten. 

Dieser wundervolle Klang so vieler Leute, die sangen, erreichte den Herrn und Er kam heraus, um sie zu begrüßen. Die Leute sahen Ihn und hielten den Atem an. Seine exquisite Erscheinung als ein sannyāsī und Sein außergewöhnlich schönes Gesicht, das die Schönheit von Millionen von Monden in den Schatten stellt, war für alle ein unvergesslicher Anblick. Der Herr chantete ohne Unterbrechung den Heiligen Namen, als Tränen der Ekstase an Seinen Wangen herabrannen. 

Jeder fiel nun zu Boden, um ihre Ehrerbietung zu erweisen. In ihrer Leidenschaft fielen die Leute einen auf den anderen, um ihren Herrn ihre Achtung zu erweisen. Sie kümmerten sich nicht darum, ob Dornen auf dem Boden lagen. Sie alle waren grenzenlos glücklich. Sie hoben ihre Hände und beteten zum Herrn um Seinen Schutz und dass Er ihnen Zuflucht gewährt. Sie riefen: „Rette uns! Rette uns!“ In dem Dorf Phulliyā wimmelten nun Millionen von Leuten, die von dem unendlich bezaubernden Gesicht des Herrn gefangen waren. Die Felder und Straßen waren von Menschen überflutet, die vergessen hatten in ihre Häuser zurückzukehren, weil sie, wenn auch nur für einen Moment, das glänzende, liebevolle Gesicht des Herrn betrachten wollten. 

Der Herr segnete alle mit Seinem barmherzigen Blick und ging weiter in Richtung Śāntipur. Als Er am Haus von Advaita Ācārya ankam, fiel Advaita Prabhu zu den Lotosfüßen Seines geliebten Herrn. Er begann zu weinen, erleichtert von dem jämmerlichen Schmerz der Trennung. Er blieb auf dem Boden, Seine Arme waren um die Lotosfüße des Herrn gewickelt. Er badete sie mit Seinen Tränen der Liebe. Zum Schluss beugte sich Śrī Caitanya und hob Advaita Ācārya hoch in Seine warme Umarmung. Advaita, nun durchweicht von den ekstatischen Tränen des Herrn, fiel wieder in spiritueller Unruhe zu Seinen Lotosfüßen. Um Sich und Advaita zu beruhigen, setzte Sich der Herr, während Advaitas Haus im lauten Jubel vibrierte. 

Acyutānanda war Advaitas Sohn. Er war ein bezauberndes und strahlendes kleines Kind, ausgestattet mit außergewöhnlicher Intelligenz und höchstem Einfluss. Nackt, wie üblich in dem Alter und mit Staub bedeckt, kam Acyutānanda angerannt, um den Herrn zu begrüßen. Sein großes Glück war es, Advaitas Sohn zu sein. Er war glückselig und lächelte, weil er die Identität von Lord Caitanya kannte. Er fiel voller Respekt dem Herrn zu Füßen. Der Herr nahm ihn liebevoll in Seine Arme, trotz des Staubes, der auf seiner kleinen Gestalt verschmiert war. 

Der Herr sagte: „Acyuta, du weißt, dass Advaita Ācārya auch Mein Vater ist, deswegen sind wir beide Brüder. Klein Acyuta erwiderte: „Du bist der wohlmeinende Freund aller Lebewesen. Die Veden beschreiben Dich als den ursprünglichen Vater eines jeden.“ Das erfreute und amüsierte den Herrn sehr und Er lächelte wissend. Die Vaiṣṇavas waren über die Worte Acyutas erstaunt. Sie sagten: „Diese Worte sind nicht das Gebrabbel eines einfachen Kindes, sondern sie enthalten eine tiefe Bedeutung. Acyuta muss eine große Persönlichkeit sein.“ 

In diesem Moment traf Nityānanda Prabhu mit allen Geweihten und vertrauten Diener des Herrn aus Navadvīpa ein. Als die Geweihten ihren lieben Herrn sahen, begannen Śrīvāsa Paṇḍita und die anderen laut zu chanten, fielen flach zu Boden und brachten Gebete und Tränen den Lotosfüßen des Herrn dar. Diese Geweihten waren dem Herrn so kostbar, wie Sein eigenes Leben und Er umarmte jeden einzelnen liebevoll. Die Geweihten schrien vor Schmerz der Ekstase und Trennung. Ihre Schreie reinigten die gesamte Erde. Wenn man die reinen Geweihten, die in Liebe zu Kṛṣṇa weinen, hört, dann kann die Knechtschaft der Geburt und des Todes aller Lebewesen durchtrennt werden. Diese wundervolle Gelegenheit wurde nun durch die Barmherzigkeit von Lord Caitanya für alle zur Verfügung gestellt. Sogar Lord Brahmā erhält nur selten eine solche Begünstigung. 

Als Śrī Kṛṣṇa Caitanya Seine geliebten Gefährten aus Navadvīpa wiedersah, nach, wie es schien, so langer Abwesenheit, begann Er stürmisch zu tanzen, vertieft in die Liebe zu Sich Selbst, weil Er allein der Höchste Herr ist. Die Geweihten begannen zu singen und der Herr ermutigte sie mit lauten Ausrufen: „Singt! Singt!“ Der Herr ergriff die Hand von Nityānanda Prabhu und drehte sich in ekstatische Freude. 

Heimlich kam Advaita Ācārya von hinten und berührte die Füße des Herrn, um den Staub auf Seinen Kopf zu legen. Die Tanzstellungen des Herrn waren bezaubernd. Gleichzeitig manifestierte er verschiedene Symptome von hingebungsvoller Unruhe, wie Weinen, Zittern, gesträubtes Haar, Heiterkeit und so weiter. Die Bewegungen und Nuancen der Gliedmaßen und der verschiedenen Teile Seines transzendentalen Körpers waren eine ausdrucksvolle Komposition von göttlicher Liebespoesie. Er hielt Seine Arme jubelnd erhoben und chantete: „Hari! Hari!“ Er bezauberte die Geweihten und tauchte sie in einen Ozean von unsagbarer Glückseligkeit ein. 

Die Geweihten waren erst vor kurzem von der Anwesenheit des Herrn beraubt worden und jetzt, durch Seine Gnade, da sie wieder in Seiner Gesellschaft waren, war es mit Sicherheit ein Grund von außerordentlicher Freude und Festlichkeit. Sie umringten den Herrn, tanzten und rempelten, gleichgültig allem anderen gegenüber. Sie fielen übereinander, stießen sich gegenseitig, wälzten sich auf den Boden, schmierten sich den Staub eines jeden auf ihre Körper. Man drückte die Füße eines anderen Geweihten gegen die Brust und blieb eingetaucht in Glückseligkeit, Tränen der Freude flossen uneingeschränkt aus ihren Augen. Die Geweihten konnten ihre Freude nicht an sich halten, als sie ihren geliebten Herrn und Meister wieder gefunden hatten. Der Anblick, als der Herr von Vaikuṇṭha, frei von allen Sorgen mit Seinen Gefährten tanzte, war in der Tat ein außergewöhnlicher Anblick. 

Über den Klängen des Tanzes, ertönte der Name des Herrn laut und klar. Advaita Ācāryas Haus erschallte mit den Klängen der Heiterkeit, denen Sich nur Nityānanda Prabhu vollkommen bewusst war. Śrī Caitanya ging umher, umarmte Seine liebenden Gefährten und gab ihnen kṛṣṇa-prema ein. Als die Geweihten die Berührung des Herrn erfuhren, wurden sie verrückt vor Freude. Mit lauter Stimme, die dem Donner glich, drückten sie ihre grenzenlose Freude aus. Das verstärkte weiterhin das Vergnügen der anderen Anwesenden. 

Als der Herr mit Seinen Gefährten tanzte, schien es als würde Mutter Erde schaukeln und sich zur Seite neigen. Nityānanda, Advaita und alle Geweihten waren in einen Strudel von endloser Ekstase gefangen und sie erlaubten ihren Gliedmaßen und Körper ungezwungen ihre andauernde Freude auszudrücken.  

Nach einer Weile hörte der Herr auf zu tanzen und trat in die Stimmung des göttlichen Herrn ein. Er setzte Sich auf den Thron von Śrī Viṣṇu. 

Die Geweihten standen mit gefalteten Händen in großer Ehrfurcht und Scheu, um Ihn, als der Herr begann, Seine wahre Identität als der Höchste Herr zu offenbaren. Er sagte: „Ich bin Kṛṣṇa, Rāma, Nārāyaṇa und Matsya. Ich habe diese Inkarnationen angenommen und noch mehr. Ich bin Kūrma, Varāha, Nṛsiṁha, Vāmana, Buddha und Ich werde Kalki sein. Ich bin Pṛśnigarbha und Hayagriva, der Höchste Herr, der Herren. Ich bin der Mond von Nīlācala, Lord Jagannātha, und Ich bin Kapila und Nṛsiṁha. Alle Lebewesen, sichtbar und unsichtbar, sind Meine Diener. Die Veden besingen Meine überirdischen Eigenschaften und das endlose planetarische System dient Mir. Ich bin die Zeit, die alles vernichtet, außer meine Geweihten. Alle Gefahren werden leicht ausgemerzt, einfach, indem man sich an Mich erinnert. Auf diese Weise errettete Ich Draupadī vor einer großen öffentlichen Schande und Kränkung. Ich errettete auch die Pāṇḍavas aus der Feuerfalle im Hause von lakh. Ich beschützte Lord Śiva, indem Ich den schrecklichen Dämon Vṛkāsura tötete. Ich befreite Meinen Diener, Gajendra, den Elefanten, von qualvollen Todesschmerzen. Ich stand Prahlāda bei, in all Seinen Folterqualen. Ich beschützte die Kuhhirtenjungen vor aller Art von Schaden und Angriffen. Ich wirbelte den Milchozean auf, um den Nektar der Unsterblichkeit zu entnehmen. Ich entzog den Dämonen diesen Nektar und gab ihn den Halbgöttern, dies verhalf ihnen zum Sieg. Ich tötete den widerwärtigen Dämon Kaṁsa, der Meine Geweihten bedrohte. Ich machte dem Dämon, König Rāvana ein Ende und vernichtete seine gesamte Rasse. Ich hob den Govardhana Hügel mit Meiner linken Hand und ich zähmte den bösartigen Schlangendämon, Kāliya. 

„Ich erschien in Satya-yuga, um die Praxis der Entsagung und Meditation zu verbreiten und im Treta-yuga, den Vorgang des Opferns einzuführen. In Dvāpara-yuga war mein Ziel die angemessenen Vorgehensweisen in den Tempelverehrungen zu begründen. Gegenwärtig, im Kali-yuga, bin ich gekommen, um das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens von Kṛṣṇa zu verkünden. Sogar die Veden scheitern daran all Meine Inkarnationen aufzuzählen. In Kali-yuga wird jede aufrichtige Seele, wenn sie an der saṅkīrtana-Bewegung teilnimmt, den Nektar von kṛṣṇa-prema kosten. Dies ist der Grund für Mein Erscheinen in diesem yuga. Die gesamte vedische Literatur weist die suchende Seele an, in Mir Zuflucht zu nehmen, aber ich bin nur in der Gesellschaft Meiner ergebenen Geweihten zu finden. Sie sind alles für Mich – Vater, Mutter, Freund, Sohn und Bruder. Obwohl Ich absolut unabhängig bin, wird Meine Natur von der reinen Liebe Meiner Geweihten gefangen genommen. Ihr alle seid Meine ewigen Gefährten. All Meine Inkarnationen sind nur zu eurem Vergnügen und Schutz. Wisset, dass Ich mit Sicherheit nicht einen Moment von eurer Gemeinschaft beraubt sein kann.“ 

Aufgrund Seiner grundlosen Barmherzigkeit für Seine Geweihten und allen Lebewesen, offenbarte der Herr dieses vertrauliche Wissen über Sich Selbst. Die Geweihten jubelten. Sie fielen flach auf den Boden und brachten ihre Ehrerbietung dar. Sie waren in solch hingebungsvolle Unruhe, dass sie unfähig waren, irgendetwas zu tun. Sie beteten, wälzten sich auf den Boden, kosteten das höchste Ambrosia von kṛṣṇa-prema. Die Gefährten des Herrn waren jetzt von göttlichem Nektar durchtränkt, ihre vormaligen Herzschmerzen, wegen der Trennung vom Herrn, waren jetzt geheilt. Der barmherzige Herr ist ein Sachverständiger darin, das Leid eines jeden zu lindern, also warum sollte die leidende Menschheit nicht Zuflucht zum Herrn nehmen? Śrī Gauracandra ist ein Ozean der Barmherzigkeit. Er erlässt immer die launischen Fehler der Seelen und und sieht nur ihre Tugend. 

Danach zog Er Seine Gemütsstimmung der höchsten Opulenz und absoluten Autokratie zurück und der Herr gewann wieder Sein normales Selbst. Ruhig und gelassen führte Er alle hinunter zur Gaṅgā um zu baden. Er spielte und tollte mit den Geweihten in den Wassern umher. Nach der Rückkehr gab Er der Tulasīpflanze Wasser, umkreiste sie, und gab Zeichen, dass die Ihn begleitenden Geweihten Seinen Aktivitäten folgen sollten. Dann gingen alle in den Tempelraum, brachten Śrī Viṣṇu Ehrerbietung dar und umkreisten den Herrn. Śrī Gaurahari rief alle und sie setzten sich gemeinsam nieder, um zu essen.  

Der Herr setzte Sich neben Nityānanda, inmitten der glücklichen und heiteren Geweihten. Der Herr war der Anziehungspunkt eines jeden, mit Seinem lächelnden Gesicht und goldenen Körper, der mit Sandeilholzpaste bedeckt war. Die Szene, wie die Geweihten um Śrī Kṛṣṇa Caitanya, mit Śrī Nityānanda Prabhu an Seiner Seite, saßen, war die genaue Nachbildung von Kṛṣṇa und Balarāma im Wald von Vṛndāvana, umgeben von Ihren Kuhhirtenfreunden, die alle mit ihrer Brotzeit Picknick hielten. Wer kann dieses wundervolle Ereignis vollständig beschreiben. 

Sobald der Herr fertig und gegangen war, sprangen die Geweihten auf und schnappten sich die Reste von Seinem Teller. Sogar die alten Männer verhielten sich wie kleine Jungen, dies ist die Verwandlung, die aufgrund des Kontakts mit der göttlichen Kraft des Herrn stattfindet. 

Wenn man von diesen Spielen des Herrn und Seiner Gefährten, ihre Wiedervereinigung, saṅkīrtana und ihr gemeinsames Essen hört, wird man sicher Śrī Caitanyas Barmherzigkeit erlangen und kṛṣṇa-prema kosten. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa bringe dieses Lied demütig Ihren Lotosfüßen dar.

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