Außergewöhnlich brillant von Kindheit an
Śrī Śrīmad Bhakti Gaurava Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja erschien in dieser Welt in Baḍagaḍa-grāma, ein Dorf im Bezirk Gañjām von Orissa, an dem Tag von Kṛṣṇa Pratipadā während des Monats Kārtika. Er wurde in eine erlesene brāhmaṇa-Familie geboren, und seine Eltern gaben ihm den Namen Śrī Ujjvaleśvara Ratha. Für Generationen nahmen seine Ahnen ehrfürchtig die bedeutende Rolle als königliche Priester ein, die den König von Baḍagaḍa dienten.
Da Śrī Ujjvaleśvara Ratha der Sohn eines königlichen Priesters war, hatte der König eine besondere Vorliebe für ihn. Er bemerkte die außergewöhnliche Brillanz von Śrī Ujjvaleśvara Ratha und lud den Jungen in die königliche Versammlung ein, wo viele Würdenträger, wie königliche Dichter und Gelehrte anwesend waren. Dort hatte der König die Absicht, die Gelehrsamkeit des Jungen vorzuführen, indem er ihn in Diskussionen und Debatten über viele verschiedene Themen verwickelte. Śrī Ujjvaleśvara Ratha besiegte alle versammelten Gelehrten durch seine intelligenten Argumente. Der König war von Śrī Ujjvaleśvara Rathas Brillanz so beeindruckt, dass er ihn den Titel ‘Pāṭa-yośī, ’ 'Meister des Studiums' verlieht. Der König anerkannte ihn auch als ein śreṣṭha-sabhākavi, ein großer Dichter der königlichen Versammlung und ernannte ihn rāja-guru, der königliche spirituelle Ratgeber.
Die Einfachheit wertschätzen
Śrī Ujjvaleśvara Ratha studierte sowohl Sanskrit als auch Englisch während seiner Ausbildung, aber als er die große Diskrepanz in der Aussprache zwischen ähnlich geschriebenen Wörtern im Englischen, feststellte, wie ‘put’ und ‘but, ’ kam er zu dem Schluss, dass Englisch unpassend für diejenigen ist, die die Logik schätzen. Daher machte er die Exzellenz des Sanskrits zu seinem einzigen Ziel und erlangte große Kenntnisse in dieser Sprache.
Die Seltenheit der wohlmeinenden Kritik
Zu der Zeit, als der König plante, einen neuen Flügel im königlichen Palast bauen zu lassen, nahm Śrī Ujjvaleśvara Ratha die Rolle des rāja-guru an. Nachdem Śrī Ujjvaleśvara Ratha die Blaupausen gesehen hatte, sagte er dem Ingenieur: „Wenn du es auf diese Weise baust, werden Risse im Gebäude entstehen. Mein Rat an dich ist, dass du diesen Plan neu überdenken solltest, bevor du weitermachst.“ Der Ingenieur schenkte seinem Ratgeber keine Beachtung und natürlich erschienen Risse, sowie das Gebäude fertig war.
Der Ingenieur erinnerte sich, was ihm Śrī Ujjvaleśvara Ratha vorhergesagt hatte und stattete ihm einen Besuch ab.
Als der Ingenieur ihn fragte, auf welcher Grundlage er seine Vorhersage gemacht hat, sagte Śrī Ujjvaleśvara Ratha: „Siehe, Ich bin kein Ingenieur, das ist wahr. Aber weil diese Stelle so nah am reißenden Fluss liegt, konnte ich abschätzen, dass die Dinge mit Sicherheit schief gehen in der Form wie du das Fundament und die Struktur des Gebäudes geplant hast.
„Meine Eltern haben mir eingeflößt, dass wir den Worten von angesehenen Persönlichkeiten Aufmerksamkeit schenken sollen. Aufrichtige Kritik, die unsere Schwachstellen offenlegt und uns aufzeigt, ist in der Tat sehr selten. Wenn du auch nur einen Hauch von Wert meinen Worten gegeben hättest, dann hättest du nicht so viel Zeit und Geld vergeudet. Merke dir, es wird dir von großem Nutzen sein, wenn du dich entschließt, die Ansichten der Weisen anzuerkennen und dementsprechend deine Fehler berichtigst.
Als Ergebnis seiner furchtlosen Entschlossenheit wird er von einer Leiche gesegnet
Śrī Ujjvaleśvara Ratha, der rāja-guru von Baḍagaḍa, und Śrī Liṅgarāja Miśrā, der rāja-guru von Dharākoṭa, begannen zusammen die Kunst des tantra (1) zu praktizieren. Als Teil dieser Praxis gingen sie einmal in einer dunklen Mondnacht zu einer Einäscherungsstätte. Dort praktizierten sie ihre mantras während sie auf dem Brustkorb einer Leiche saßen. Als die Leiche, durch die Kraft des mantras, die Hand hob, stand Śrī Liṅgarāja Miśra auf und rannte aus Angst davon. Śrī Ujjvaleśvara, auf der anderen Seite, begann die Leiche anzuschreien: „Mṛṣā, mṛṣā—Was immer du machst, es wird umsonst sein,” und fuhr fort seine mantras zu rezitieren.
Immer wieder stieß er die Hand der Leiche zurück, bis die Leiche, erschöpft, ihn letztendlich fragte: “Warum machst du das?”
„Um Wissen zu erlangen,” antwortete Śrī Ujjvaleśvara Ratha.
„Dann gehe,” sagte die Leiche, „und du wirst das höchste Wissen erlangen. Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen.” Und so geschah es, dass Śrī Ujjvaleśvara Ratha ein angesehener Gelehrter wurde.
Gespräch mit einem Geist
Einmal geriet rāja-guru Śrī Ujjvaleśvara Ratha in einen heftigen Taifun artigen Sturm, als er unterwegs nach Hause war. Er hatte gerade die Ernte der Saison verkauft, die von den Feldern stammte, die er an Bauern verpachtet hatte. Der sintflutartige Regen und der vernichtende Hagel hielten ihn davon ab, weiterzugehen, und so suchte er Schutz in einem Pān-Laden, den er in einem nahen gelegenen Dorfe fand. Dort fragte er den Ladenbesitzer, ob er über Nacht bleiben könne.
Der Ladenbesitzer fragte: „Haben Sie Ihr eigenes Bettzeug?" „Ja, das habe ich", sagte er.
„Dann können sie dort gegenüber in dem leeren Haus bleiben.” Der Ladenbesitzer zeigte ihm das Haus und ging fort. Kurze Zeit, nachdem Śrī Ujjvaleśvara Ratha eingeschlafen war, verursachte ein böser Geist, der das Haus bewohnte, einen Aufruhr. Śrī Ujjvaleśvara Ratha wachte auf und sah einen riesigen Geist vor sich. Er fragte den Geist in Sanskrit: „Wer bist du?” Der Geist antwortete: „Ich bin ein brahma-daitya (2).” „Was machst du hier?“, fragte Śrī Ujjvaleśvara Ratha. „Ich wohne hier. Du bist derjenige, der hier eingedrungen ist.“ „Na gut, was willst du?” „Ich möchte dich verschlingen.” „Warum?” Der Geist war verblüfft. „Was für eine Frage ist das? Ich bereite eine Mahlzeit aus jedem, der es wagt, dieses Haus zu betreten.“
Śrī Ujjvaleśvara Ratha sagte: „Aber ich bin ein brāhmaṇa. Hast du keine Angst einen brāhmaṇa zu töten? Was hast du davon, wenn du mich isst? Du wirst für immer in dieser Form als Geist steckenbleiben.” „Was gibt es zu befürchten, wenn man einen brāhmaṇa tötet? Ich bin ein brahma-daitya; ich war einst selbst ein brāhmaṇa. Ich bin dazu bestimmt, ein Geist zu bleiben, egal was passiert, also kann ich auch eine gewisse Befriedigung erlangen, indem ich dich esse.”
“Warum hast du kein Interesse daran, dich aus deinem jetzigen Zustand zu befreien?”
„Wo kann ich denn jemanden finden, der ausreichend qualifiziert ist mich zu erlösen?“
„Ich werde dich erlösen,” versicherte Śrī Ujjvaleśvara Ratha ihm.“
„Schau,” sagte der Geist, „nicht jeder kann mich erlösen. Nur ein außergewöhnlicher Mensch, der Ekādaśī so einhält wie Śrī Ambarīṣa Mahārāja, wie im im Śrīmad-Bhāgavatam beschrieben, kann mich befreien, indem er mir die Früchte eines solchen Ekādaśī darbringt. (3), aber, wie gesagt, wo kann ich solch einen erhabenen Menschen finden?”
Śrī Ujjvaleśvara Ratha sagte: „Ich halte Ekādaśīs auf diese Weise ein. Ich werde dich erlösen.” Als er das gesagt hatte, nahm er Wasser in seine Hand, gelobte, die Frucht eines seines Ekādaśī Fastens zu opfern und warf das Wasser auf den Geist. Der Geist war sofort erlöst und verschwand mit einem scharfen Zischen, das sich anhörte, als würde eine Soda-Flasche geöffnet.
Da diese Begegnung recht lange gedauert hatte, schlief Śrī Ujjvaleśvara Ratha erst spät in der Nacht ein. Am nächsten Morgen, als der Ladenbesitzer bemerkte, dass das Haus immer noch von innen verriegelt war, versammelte er seine Dorfnachbarn um sich, um herauszufinden was im Haus geschehen war. Als er den Lärm der Dorfbewohner vor der Tür hörte, öffnete Śrī Ujjvaleśvara Ratha die Tür. Die Dorfbewohner waren von Ehrfurcht ergriffen. „Ist alles in Ordnung mit dir?” fragten sie, „ist dir nichts geschehen?”
„Was hätte geschehen sollen?” fragte er. Die Dorfbewohner sagten: „Eine Art Monster lebt hier. Niemand überlebt eine Nacht in diesem Haus. Dieser Ladenbesitzer ist ein Narr, wenn er dich in dem Haus schlafen lässt. Wir sind Gott so dankbar, dass dir nichts geschehen ist. Hat der Geist irgendetwas zu dir gesagt?”
„Er hat gesagt, was er zu sagen hatte und ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Ich habe ihn erlöst, indem ich ihm die Frucht eines einzigen eingehaltenen Ekādaśī gab. Er hat jetzt diesen Ort verlassen. „Von nun an wird niemand mehr Probleme haben, hier zu bleiben.“
Als die Dorfbewohner herausfanden, dass er Śrī Ujjvaleśvara Ratha, der guru des Königs war, sagten sie zu dem Ladenbesitzer, dass er Glück hatte, dass Śrī Ujjvaleśvara Ratha nichts geschehen ist, ansonsten, wer weiß, welche Strafe der König sonst nicht nur ihm, sondern auch allen anderen Dorfbewohnern hätte auferlegen können.
Erkennen eines tantrischen Zaubers
Als Śrī Ujjvaleśvara Ratha einmal mit einer großen Gruppe von Leuten über Nacht in einem Dorf blieb, kam ein tantrischer Priester und verteilte Süßigkeiten an alle. Weil Śrī Ujjvaleśvara Ratha tantra-yoga praktiziert hatte, konnte er erkennen, dass die Süßigkeiten eigentlich aus tierischen Ausscheidungen bestanden. Er sagte es allen, aber ein oder zwei hatten ihre Zweifel. Śrī Ujjvaleśvara Ratha sammelte dann eine bestimmte Art Gras und berührte damit die Süßigkeiten, worauf sie sich verwandelten und es wurde offenbar, dass sie in der Tat aus tierischen Exkrementen gemacht waren.
Entlarvung eines Betrügers
Einmal verkündete ein Mann, dass er an einem bestimmten Tag in das Dorf von Śrī Ujjvaleśvara Ratha kommen würde, um ein phantastisches Feueropfer zu veranstalten. Er behauptete, er würde Chilischoten auf so magische Weise ins Feuer werfen, dass die Anwesenden weder Atembeschwerden noch Augenreizungen bekämen. Fast alle Dorfbewohner waren darauf neugierig. In den kommenden Tagen sprachen sie nur noch von dem geheimnisvollen Mann und erwarteten sehnsüchtig den geplanten Termin.
Als dies Śrī Ujjvaleśvara Ratha zu Ohren kam, entschloss er sich, diesen Mann als Betrüger zu entlarven. Er begann zu experimentieren. Er wandte verschiedenen Methoden an, um herauszufinden, wie man die Chilis verbrennen konnte, ohne dass schädlicher Rauch entstehen würde. Letztendlich fand er heraus, wie es geht. Nachdem er die Chilis für eine Weile in Ghee eingeweicht hatte, verbrannte er sie vor allen Dorfbewohnern in einem Feueropfer. Die Dorfbewohner waren erstaunt, wie harmlos der Rauch war, den sie einatmeten. „Wie ist das möglich?”, fragten sie. „Welches mantra hast du benutzt?” Śrī Ujjvaleśvara Ratha sagte zu ihnen: „Dieser Mann hat versucht Dummköpfe aus euch zu machen. Nach vielen Experimenten fand ich heraus, dass Chilis, die in Ghee eingeweicht wurden, harmlos sind, wenn sie verbrannt werden. Viele Leute benutzen mantras als ein Hilfsmittel um gewöhnliche Menschen für dumm zu verkaufen, aber es ist nicht so schwer, die Wahrheit hinter den Betrügereien und böswilligen Absichten von solchen Leuten herauszufinden.” Als der Betrüger erfuhr, dass Śrī Ujjvaleśvara Ratha ihn entlarvt hatte, beschloss er, an dem vorgesehenen Tag nicht zu erscheinen.
Seine vorbildliche Ehrlichkeit
Weil Śrī Ujjvaleśvara Ratha ein rāja-guru war, kamen die Angestellten des Königreiches in sein Haus, um ihm ab und an Waren wie Getreide, Bohnen und Mehl zu schenken, manchmal im Auftrag des Königs und manchmal aus eigenem Antrieb. Sie sagten ihm, dass er die Vorräte nicht aufheben, sondern alles verbrauchen sollte.
Einmal lehnte er ihre Opfergaben ab. Er sagte: Ich habe immer noch so viel übrig vom letzten Mal.” Die königlichen Angestellten sagten: „Noch nie zuvor, haben die anderen rāja-gurus jemals diese Opfergaben abgelehnt.”
Śrī Ujjvaleśvara Ratha erwiderte: „Wie man solche riesigen Mengen verbrauchen kann, das kann ich nicht sagen. Vielleicht vergraben sie sie in den Boden oder machen etwas anderes damit. Aber was mich betrifft, kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich kein Elefant bin. Ich kann diese große Menge, die ihr mir sendet, nicht verbrauchen, und ich habe auch keine Neigung unehrlich zu sein. Bitte nehmt eure Sachen wieder mit.”
Aus dieser Begebenheit können wir schließen, dass Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja von Kindesbeinen an einen solchen entschiedenen und vorbildlichen Charakter besessen haben muss.
Der Dienst darf die Bildgestalt, die man verehrt, nicht stören
Bevor Śrī Ujjvaleśvara Ratha Śrīla Prabhupāda Bhaktisiddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura begegnete, verehrte er Sūrya, den Sonnengott. Er hatte ein festes Gelübde abgelegt, nichts zu essen, bevor er nicht die Sonne gesehen und angebetet hatte.
Einmal, als er sich auf einer Pilgerreise nach Śrīdhāma Vṛndāvana befand, versperrte der Winternebel vom Morgen bis fast zum Abend seine Sicht auf die Sonne und so fastete er, ohne einen Tropfen Wasser zu sich zunehmen. Als sein Zug Delhi erreichte, erhaschte er mit einem Blick aus seinem Fenster die Sonne. Er dachte daran auszusteigen, um auf dem Bahnhof Wasser zu holen und Früchte zu kaufen, aber bevor er das tun konnte, ertönte das Signalhorn des Zuges, das anzeigte, dass der Zug sich anschickte, den Bahnhof zu verlassen.
In diesem Augenblick eilte ein Mann, der einen großen Korb auf den Kopf trug zu Śrī Ujjvaleśvara Rathas Fenster, und bat ihn, ihm zu helfen, den Korb abzunehmen, aber als er sich umdrehte, war niemand da und der Zug hatte schon den Bahnhof verlassen. Als er den Korb wieder in Augenschein nahm, sah er, dass er voller reifer, nicht saisonaler Früchte und erstklassiger Süßigkeiten war.
Er erkannte, dass seine verehrungswürdige Gottheit, Sūrya-deva, ihm persönlich diese Dinge gegeben hatte. Daraus zog er folgende Schlussfolgerung: „Es ist die Pflicht des Geweihten seine verehrungswürdige Gottheit zu verehren. Aber ein Gelübde auf sich zu nehmen, womit der verehrungswürdigen Gottheit Unannehmlichkeiten bereitet werden, ist grob unangemessen.” Anstatt diese Früchte und Süßigkeiten für sich selbst zu nehmen, verteilte er sie an die sādhus, als er Vṛndāvana erreichte. Danach beschloss er, das Gelübde aufzugeben, das seine verehrungswürdige Gottheit dazu veranlasste, ihm zu dienen.
Einfachheit ist beim Besuch des dhāma notwendig
Während seiner Reisen ging Śrī Ujjvaleśvara Ratha nach Śrīdhāma Vṛndāvana und danach nach Navadvīpa, wo er in Śrīdhama Māyāpura ankam. Dort empfing er darśana von Śrīla Prabhupāda Bhaktisiddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura. Wie es der Zufall wollte, stand das jährliche Śrī Navadvīpa-dhāma parikramā kurz bevor, und so beschloss Śrī Ujjvaleśvara Ratha zu bleiben und sein Lager unter einem Jackfruit-Baum aufzuschlagen. In jenen Tagen bestand das parikramā prasāda aus lokal geerntetem Fettkorn-Braunreis, den Śrī Ujjvaleśvara Ratha nicht essen konnte. Anstatt dessen ernährte er sich von zerbrochenem Gebäck, das er in Wasser einrührte. Obwohl Śrī Ujjvaleśvara Ratha ein Gelehrter war, geboren in einer erlesenen Familie von brāhmaṇas, und ein geschätzter rāja-guru, besaß er nicht den leisesten Sinn zur Selbstherrlichkeit. Aus seinem Beispiel können wir die Mentalität ableiten, die wir beim Besuch des dhāma einhalten sollten.
Die Macht einer einzigen Aussage von Śrīla Prabhupāda
Eines Tages, während dem Śrī Navadvīpa-dhāma parikramā, überquerte Śrī Ujjvaleśvara Ratha mit dem Boot den Fluss Sarasvatī um nach Śrī Godrumadvīpa zu gehen. Śrīla Prabhupāda war auch in dem Boot, gemeinsam mit mehreren sannyāsīs und brahmacārīs. Śrī Ujjvaleśvara Ratha hatte die Angewohnheit pān zu kauen, und so geschah es, dass er durch die Kraft der Gewohnheit, in den Sarasvatī-Fluss spuckte. Śrīla Prabhupāda sah das und sagte sofort: „Wir betrachten Sarasvatī als unverschieden von der Gaṅgā.”
Srila Prabhupadas Aussage war so mächtig, dass sich Śrī Ujjvaleśvara Ratha Vorwürfe machte. Er dachte: „Die Leute nehmen so viele Schwierigkeiten auf sich und geben so viel Geld aus, nur um einen Blick auf die Ganga zu werfen und um ein Bad in ihren heiligen Wassern zu nehmen. Sie wird von Halbgöttern, Weisen, Sehern und großen Persönlichkeiten angebetet. Wegen meiner schlechten Angewohnheit habe ich ein Vergehen begangen und in ihr Wasser gespuckt. Außerdem habe ich dadurch einen sādhu unglücklich gemacht.” Mit diesen Gedanken nahm er die Schachtel mit pān aus seiner Tasche und warf sie in die Sarasvatī. Er gelobte: „Von diesem Tag an, werde ich nie mehr pān nehmen, solange ich lebe.”
Diese Anekdote lehrt uns wie man auf die Worte der sādhus hören und ihnen aufrichtig folgen sollte.
Sein Leben den Lotosfüssen von Śrīla Prabhupāda opfern
Während eines kurzen, mehrtägigen Besuchs in Śrīdhāma Māyāpura, hörte Śrī Ujjvaleśvara Ratha Śrīla Prabhupādas charismatischen hari-kathā und wie er über die Herrlichkeiten aller Orte, die während des Śrīdhāma Navadvīpa parikramā besucht wurden, sprach. Dadurch verinnerlichte er die Strömung des Gauḍīya-Vaiṣṇavismus mit seinen makellosen Grundsätzen und erkannte dadurch, dass seine Gelehrsamkeit und seine respektable Position als rāja-guru wertlos waren. Ohne weiteren Verzug nahm er Zuflucht zu den Lotosfüssen von Śrīla Prabhupāda und empfing harināma und dikṣā von ihm. Mein śikṣā-guru Śrī Kṛṣṇakeśava Brahmacārī erhielt am selben Tag dikṣā. Nachdem Śrīla Prabhupāda Śrī Ujjvaleśvara Ratha beobachtete, wie er den bhajana ausführte, seine unbeirrbare Haltung Dienst zu leisten und seine grenzenlose Überzeugung, verlieh er ihm etwa zwei Jahre nach seiner dikṣā-Einweihung sannyāsa, und er gab ihm persönlich den sannyāsa-Namen: Śrī Bhakti Gaurava Vaikhānasa Mahārāja.
Die Schüler von Śrīla Prabhupāda waren erstaunt darüber, dass Śrī Ujjvaleśvara Ratha sannyāsa in so kurzer Zeit erhalten hatte, vor allem, weil Śrīla Prabhupāda dafür bekannt war, vielen Gottgeweihten die dikṣā-Einweihung vorzuenthalten, selbst denen, die schon mehrere Jahre gewartet hatten.
Die Feststellung, dass vaiṣṇavatā dem brāhamaṇatā überlegen ist
Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja besuchte viele Orte, um zu predigen, nachdem er sannyāsa angenommen hatte. Einmal, nach einer Tour durch Balasore, Orissa, ging er in die Stadt Berhampura, wo sich die raja-gurus aus drei verschiedenen Staaten ihm näherten und sagten: „Obwohl du eine kulīna-brahmana bist und vorher ein raja-guru warst, hast du, als du der Gaudiya Matha beigetreten bist, begonnen die Gesellschaft von Menschen aus allen Kasten und Rassen zu akzeptieren. Das hat dem Ansehen unserer respektablen Stellung sehr geschadet, sowohl den rāja-gurus als auch den brāhmaṇas.”
Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja erklärte ihnen mit aller Bescheidenheit die Herrlichkeiten des daiva-varṇāśrama, ein Prinzip, das von Śrīla Prabhupāda wiederbelebt wurde. Er verhalf den rāja-gurus zu der Erkenntnis, den Unterschied zwischen der konstitutionellen und bedingten Stellung der Seele zu verstehen. Er erklärte, dass die wahre innewohnende Identität des jīvas (Lebewesen) die eines ewigen Dieners von Bhagavān ist, aber im bedingten Stadium, diese Identität von vielen zeitweiligen materiellen Bezeichnungen bedeckt ist, von denen 'brāhmaṇa' nur eine ist.
Nach weiteren Diskussionen entwickelten die rāja-gurus Vertrauen in die Gauḍīya Maṭha und in Śrīla Prabhupāda. Obwohl sie zuvor schlecht über Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja sprachen, stimmten sie schließlich zu, dass er ihre Ehre und Würde tatsächlich um ein Vielfaches erhöht hatte.
Das Gefäß, das den Glauben der anderen enthält
Einmal äußerte Śrīla Prabhupāda den Wunsch eine einmonatige Veranstaltung in Śrī Puruṣottama Maṭha, seine maṭha in Cāṭaka-parvata in Purī zu veranstalten. Als die Geweihten ihn fragten, wer die Verantwortung für die Organisation übernehmen sollte, sagte er: „Śrīpāda Vaikhānasa Mahārāja kann alles sehr gut organisieren.”Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja predigte gerade in einer anderen Stadt, als er die Nachricht von Śrīla Prabhupādas Anweisung erhielt. Auf der einen Seite war er sehr erfreut, aber auf der anderen Seite machte er sich Gedanken, wie er alles regeln sollte. Zu dieser Zeit sagte ein Geschäftsmann zu ihm: „Mach dir überhaupt keine Sorgen. Du brauchst keine Mühe aufwenden, die notwendigen Dinge zusammen zu sammeln oder sie nach Purī zu transportieren. Ich werde alles arrangieren, ohne auch nur meinen Sessel zu verlassen." Dieses Beispiel verdeutlicht den Glauben, den die Menschen an ihn hatten. Sie waren ihm so sehr zugetan, dass sie es nicht ertragen konnten, ihn auch nur für einen Moment beunruhigt zu sehen.
Die richtige Methode, Eine Bildgestalt zu installieren
Bevor Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja darśana von einer Bildgestalt Bhagavāns nehmen würde, pflegte er zu fragen: „Wer hat diese Bildgestalten installiert?“ Wenn er die Information erhielt, dass ein echter Vaiṣṇava sie installiert hatte, dann brachte er praṇāma dar. Aber wenn nicht, dann war seine nächste Frage: „Hat ein distinguierter Vaiṣṇava jemals darśana von Ihnen?” Wenn das bestätigt wurde, dann brachte er praṇāma dar. Ansonsten verließ er sofort diesen Ort.
Er pflegte oft zu sagen: „Die Heiligen Schriften haben verboten, dass man Bildgestalten, die nicht von einem verwirklichten Vaiṣṇava installiert worden sind, praṇāma darbringen soll. Bildgestalten werden nur dann unmittelbar verehrungswürdige Persönlichkeiten von Bhagavān, wenn einer der Sinne eines mahā-bhāgavata mit Ihnen in Kontakt gekommen ist. Mit anderen Worten, Sie, werden śrī vigraha, wenn ein Vaiṣṇava sie berührt, darśana von ihnen nimmt, sie benennt oder
ihnen praṇāma darbringt, indem er mantras der Verherrlichung rezitiert. Ansonsten bleiben sie nichts als Statuen, die aus materiellen Elementen wie Holz oder Stein bestehen. Welcher intelligente Mensch würde Unglück heraufbeschwören wollen, indem er Gottheiten Ehrerbietung erweist, die von Nicht-Vaiṣṇavas aufgestellt wurden?
„Auch wenn ein Anwalt eine einwandfrei verständliche Urkunde für die Übertragung einer Immobilie verfasst hat, auch wenn die Schreibkraft alles fehlerfrei auf gestempeltes Papier fertiggestellt hat, auch wenn der Name des potenziellen Käufers ausdrücklich genannt wird, aber ohne die Unterschrift des jetzigen Eigentümers ist die Urkunde wertlos, genauso wie Geld ohne die Unterschrift des Gouverneurs keinen Wert hat.
In ähnlicher Weise kann sich kein Mensch Bhagavān nähern oder Ihm dienen, wenn er nicht von einem mahā-bhāgavata dessen prāṇa-dhana (den Reichtum des Lebens) empfangen hat - den unvorstellbaren, unfassbaren und unnahbaren Höchsten Herrn selbst.
“Das ist der echte Vorgang, wie man Bildgestalten installiert. Warum sollte ich praṇāma
einem Götzen darbringen und damit diejenigen unterstützen, die einen nicht authentischen Prozess folgen?" Dies ist eine Lehre, die ich durch seine direkte Unterweisung und durch Beobachtung seines Verhalten empfangen.
Ein Experte im Rezitieren von mantras
Solange Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja physisch in dieser Welt war, ließ Guru Mahārāja ihn die Bildgestalten in allen Einrichtungen der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha, die zu dieser Zeit gegründet wurden, installieren. Mir ist aufgefallen, dass er sich bei den Installations-Zeremonien, wenn er mantras rezitierte, nie auf ein Buch bezog, sondern, dass ein ununterbrochener Strom von mantras aus seinem Mund sprudelte. Obwohl er seinen Assistenten bei den Installationen, meinen Gottbruder Śrī Bhakti Suhṛt Dāmodara Mahārāja, aufforderte, seine Rezitation mit einem Nachschlagewerk abzugleichen und ihn bei Bedarf zu korrigieren, hat er nie einen Fehler gemacht.
Darauf achten, nur das zu akzeptieren, was erforderlich ist
Auf Anweisung von Guru Mahārāja überreichte ich Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja einmal vier Garnituren von Gewändern, die ich nach seinen Körpermaßen gefärbt und vorbereitet hatte. Er gab sie mir jedoch zurück und sagte: „Ich habe immer nur drei Garnituren Kleidung gleichzeitig. Wenn ich vier besitze, werde ich zu einem Sinnesgenießer. Bitte denke an mein Wohlergehen und behalte die vierte Garnitur für dich."
Eine außergewöhnliche Demonstration von Herzensgüte
Einmal nahm Guru Mahārāja Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja mit, als er mit dem Flugzeug von Kolkata nach Guwāhaṭī flog, um zu predigen. Während sie in der Luft waren, sagte Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja zu Guru Mahārāja: „Mahārāja, ich muss Wasser lassen.”
„Dann geh zur Toilette und erleichtere dich.“ antwortete Guru Mahārāja. Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja sagte unschuldig: „Mahārāja, unsere guru-paramparā hat uns angewiesen, ‘jīve sammāna dibe jāni kṛṣṇa-adhiṣṭhāna— respektiere alle Lebewesen mit dem Wissen, dass Kṛṣṇa in jedem einzelnen anwesend ist.' Kṛṣṇa wohnt als die Überseele, paramātmā, in allen Lebewesen. Wie kann ich dann Urin im Flugzeug lassen?“
„Was meinst du?” fragte Guru Mahārāja. „Der Urin, den ich ablasse, wird auf den Kopf von jemandem landen, wenn er aus dem Loch der Flugzeugtoilette fällt, und das wird ein ernsthaftes Hindernis für meinen spirituellen Fortschritt."
Guru Mahārāja stellte klar, dass das so nicht funktioniert und Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja stand dann auf und ging unbesorgt zur Toilette.
Sein genaues Urteilsvermögen
Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja verpflichtete andere dazu, ihm prāsada oder Wasser zu servieren, nachdem er ihren Bewusstseinszustand überprüfte. Er stellte verschiedene Fragen, wie zum Beispiel: „Was ist die oberste Pflicht derer, die das menschliche Leben erlangt haben?“ „Was ist der Zweck in der maṭha zu leben?" „Warum sollten wir hari-bhajana ausführen?", und so weiter. Er würde sie erst um etwas bitten, wenn ihre Antworten zufriedenstellend ausfielen und geeignet waren, um hari-bhajana auszuführen. Ansonsten würde er schweigen und nichts verlangen.
Einmal, als Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja zu r Kolkata maṭha kam, rief er einen brahmacārī zu sich heran und fragte ihn: „Warum wohnst du in der maṭha?”
Der brahmacārī: antwortete „Es ist leicht in der maṭha das Zölibat einzuhalten; deshalb bin ich gekommen.
Als Śrīla Mahārāja mich vorbeigehen sah, während er mit der brahmacārī sprach, rief er mich und sagte dem brahmacārī, dass er gehen solle. Als der brahmacārī gegangen war, hatte Śrīla Mahārāja einen merkwürdigen Blick. Er sagte zu mir in einer leisen lieblichen Stimme: „Narottama, dieser brahmacārī ist hierhergekommen, um das Zölibat zu praktizieren und nicht wegen hari-bhajana. Wenn ich Wasser aus seiner Hand annehme, dann dringen seine Neigungen in mich ein. Deswegen möchte ich, dass nur du mir Wasser zum Trinken bringen sollst.“
Ich war immer erstaunt festzustellen, wie subtil und vorsichtig er jede Handlung analysierte.
Seine sanfte, aber bestimmte Art, auf Fehler hinzuweisen
Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja fand einmal einen Fehler bezüglich des
Datums eines Ekādaśī im Śrī Navadvīpa-Kalender, der von Śrī Śrīmad Bhakti Kusuma Śramaṇa Gosvāmī Mahārāja veröffentlicht wurde. Als er den Fehler bemerkte, konsultierte er zunächst Śrī Śrīmad Bhakti Vicāra Yāyāvara Gosvāmī Mahārāja, Śrī Śrīmad Bhaktyāloka Paramahaṁsa Mahārāja und Śrī Śrīmad Bhakti Pramoda Purī Gosvāmī Mahārāja. Als der Fehler einstimmig bestätigt wurde, setzte er einen Brief auf, den er meinem Patenbruder Śrī Bhakti Suhṛt Dāmodara Mahārāja und mir gab, um ihn an Śrīla Śramaṇa Gosvāmī Mahārāja zu überbringen.
Als ich seinen Brief las, schätzte ich seine Fähigkeit, gleichzeitig entschlossen und behutsam zu sein aber auch auf den echten Fehler eines anderen hinzuweisen. Er schrieb: „Śrīpāda Śramaṇa Mahārāja, wenn du Ekādaśī zu diesem bestimmten Datum in deinem Kalender zuordnest, wie wird dann der Vers von Śrī Hari-bhakti-vilāsa zutreffen, der beschreibt, wie man ekādaśī-tithis richtig berechnen sollte?" Śrīla Śramaṇa Mahārāja antwortete später, dass ihm der Fehler leid tut, und dass er ihn berichtigten würde, indem er einen Hinweis mit der Korrektur auf alle nicht verteilten Kalender kleben würde.
Damals schämten sich die Gottgeweihten nicht, wenn andere sie auf ihre Unzulänglichkeiten hinwiesen. Vielmehr würden sie ihre Schwächen mit Anstand akzeptieren. Heutzutage gibt es jedoch ein anderes Vorbild. Obwohl sich viele Gottgeweihte äußerlich als Vaiṣṇavas präsentieren, empfinden sie keine Scham, wenn sie ein Verhalten an den Tag legen, das einem Vaiṣṇava nicht angemessen ist, wenn ihr Fehlverhalten aufgedeckt wird. Sie empfinden dies als persönlichen Angriff auf ihr Ansehen und ihre Selbstachtung, auch wenn sie nach sorgfältiger Selbstbeobachtung innerlich ihre Unzulänglichkeiten zugeben. Selbst wenn die Schriften und die von erhabenen Persönlichkeiten geschaffenen Präzedenzfälle ihre Ansichten nicht untermauern, verteidigen solche Personen weiterhin ihre Übertretungen. Mit ihrer starrköpfigen Haltung fügen sie sich selbst nur Unglück zu.
Den Vaiṣṇavas auf jede erdenkliche Weise dienen
Wir, die Geweihten von Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha, hatten die strikte Anweisung von Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja, dass wir ihn benachrichtigen sollen, wann immer wir durch Berhampura fahren würden. Er pflegte zu sagen: „Auch wenn ich nicht in der Lage bin,
den Vaisnavas einen großen Dienst zu erweisen, so kann ich doch zumindest prasāda von meiner
maṭha in Gañjam an diejenigen schicken, die durch Berhampura reisen. Natürlich werde ich zornig, wenn ihr mich von diesem Dienst beraubt. Jetzt, wo ich euch das mitgeteilt habe, seid ihr selbst schuld, wenn ich zornig werde; gebt mir nicht die Schuld dafür."
Seine maṭha in Gañjam war ziemlich weit vom Bahnhof in Berhampur entfernt, und wir wollten ihn nicht in irgendeiner Weise belästigen. Dennoch ehrten wir stets seine Anweisung, indem wir ihn über unsere Reisen informierten und das von ihm gesandte prasāda wohlwollend annahmen, da wir es als Zeichen seiner wahren Barmherzigkeit verstanden. Auf diese Weise, wann immer ein Gottgeweihter durch Berhampura reiste, würde mein Gottbruder Śrī Bhakti Lalita Giri Mahārāja oder ich, einen Brief an Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja schicken und ihn über die Reise informieren, weil unsere Bengalische Handschrift die einzige war, die er lesen konnte.
Ehrung eines sehr jungen Geweihten
Im Jahr 1962, als Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja Krankheits-Spiele manifestierte und im Krankenhaus in Berhampura aufgenommen wurde, schickte mich Guru Mahārāja zu ihm, um ihm zu Diensten zu sein. Bevor ich nach Berhampura abreiste, erzählte er mir viele Geschichten über Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja, die seine Dienstbereitschaft illustrierten. Nachdem ich Berhampura erreicht hatte, diente ich Śrīla Mahārāja so viel ich konnte.
Nach ein paar Tagen sandte mir Guru Mahārāja einen Brief, in dem er mir mitteilte: „Viele der Dienste in der Māyāpura maṭha sind in deiner Abwesenheit auf Eis gelegt worden. Ich schicke Śrī Bhakti Śaraṇa Sādhu Mahārāja nach Berhampura. Wenn er ankommt, kehre nach Māyāpura zurück, nachdem du die Erlaubnis von Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja eingeholt hast."
Als Śrī Sādhu Mahārāja ankam und ich Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja um Erlaubnis bat zu gehen, so wie es Guru Mahārāja angewiesen hatte, sagte Śrīla Mahārāja: „Das ist das erste Mal, dass du hierhergekommen bist. Also nimm darśana von Śrī Śrī Kiśora-Kiśorī-jī in unserer Gañjam maṭha bevor du gehst.”
„Wie du wünscht, Mahārāja,” sagte ich. Śrīla Mahārāja beauftragte dann einen seiner Schüler meinen Besuch in der maṭha zu organisieren und er sollte gemeinsam mit mir zur maṭha in Gañjam fahren.
Als wir den Busbahnhof in Gañjam erreichten, wurde ich von einer großen saṅkīrtana Gruppe von Gottgeweihten empfangen. Als sie mich zur matha begleiteten, setzten sie in einer großen Prozession den saṅkīrtana fort. Zu meinem Erstaunen rollten sie während dem Gehen vier Bahnen weißen Stoffs aus. Es war mir peinlich und ich zögerte, meinen Fuß darauf zu setzen. Als ich den Gottgeweihten, der mich begleitete, fragte, warum sie sich so viel Mühe gegeben hatten, jemanden wie mich respektvoll zu empfangen, sagte er: „Wir befolgen einfach Guru Mahārājas Anweisungen, wie man Vaiṣṇavas wie dich ehrt."
Ich war sprachlos. Ich begann, meinen eigenen Zustand gegen den von Śrīla Mahārāja im Lichte eines Verses aus dem Śrīmad-Bhāgavatam abzuwägen (10.81.16):
kvāhaṁ daridraḥ pāpīyān
kva kṛṣṇaḥ śrī-niketanaḥ
brahma-bandhur iti smāhaṁ
bāhubhyāṁ parirambhitaḥ
[Sudāmā Brāḥmaṇa sagte:] Ich bin ein sündiger, elender und unqualifizierter brāhmaṇa, und Kṛṣṇa ist der Schutz der Glücksgöttin. Dennoch hat Er mich in Seine Arme genommen.
Obwohl dieser Vers von Sudāmā in Bezug auf Śrī Krsna gesprochen wurde, bringt er perfekt zum Ausdruck, wie ich die Ehre empfand, die mir Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja erwies, der nicht nur mein guru-varga, sondern auch Guru Maharajas sannyāsa-guru war
In seinem Kochdienst keusch bleiben
Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja war ein außergewöhnlich talentierter Koch. Er kochte persönlich für seine Bildgestalten, Śrī Śrī Kiśora-Kiśorī-jī, obwohl er schön älter war und viele Schüler hatte. Wenn er uns etwas von Śrī Śrī Kiśora-Kiśorī-jī’s prasāda, anbot, waren wir zurückhaltend und zögerten, die von ihm zubereiteten Speisen anzunehmen, da wir ihn für einen Vaiṣṇava hielten, der unserer Dienste würdig war. Einmal fragte ich ihn: „Warum kochst du immer noch in deinem fortgeschrittenen Alter?”
Er antwortete: „Bin ich eine Art unkeusche Ehefrau, die nicht mehr für ihren Mann kocht? Wem soll ich dienen, wenn nicht Ihnen?"
Das Chutney das er aus Bananenschalen machte, und sein süßer Reis waren so köstlich, dass ich mich noch heute an ihren Geschmack erinnern kann.
Ein humorvoller und liebevoller Kommentar
Jedes Mal, wenn mein Gottbruder Śrī Lalitā-caraṇa Prabhu Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja eine Vielzahl von prasāda-Zubereitungen servierte, scherzte Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja: „Lalitā-caraṇa, heute bist du der freigiebige Dātā Karṇa geworden."
(4)
Diese Bemerkung hat mich so beeindruckt, dass ich noch heute das Gleiche sage, wenn mir jemand viele Dinge zu essen gibt.
Lehren auf Schritt und Tritt
Wo immer Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja hinkam, beschrieb er Śrīla Prabhupādas Herrlichkeiten, seinen beispielhaften Charakter und seine Lehren. Obwohl Śrīla Mahārāja alle seine Vorträge in Sanskrit hielt, war sein Gebrauch der Sprache so einfach, dass jeder sie verstehen konnte, ob Bengali, Oriya, Assamese oder Hindustani. Seine Vorträge, sein persönliches Verhalten und seine Interaktionen mit anderen waren vollgepackt mit Lehren; es gab bei jedem Schritt und Tritt eine Lektion zu lernen
Die Vorzüge des kīrtanas der Vaiṣṇavas
Einmal ging ich zu einem saṅkīrtana-Programm in Berhampura unter der Führung von Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja, das im Haus einer seiner Schüler stattfand. Die vielen Gottgeweihten, die dort versammelt waren, sangen verschiedene Vaiṣṇava-Lieder. Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārāja gab hari-kathā und am Ende sprach er zu den Gastgebern: „Heute hatten die Vaiṣṇavas kīrtana in eurem Haus und das brachte euch zweifellos großes Glück. Śrī Prahlāda Mahārāja hat gesagt, dass ein Haus, in dem sich Heilige nicht versammeln und hari-kathā und kīrtana ausführen, mit einem furchterregend tiefen, dunklen Brunnen vergleichbar ist."
Eine Vorhersage
Als sich die maṭha von Śrīla Vaikhānasa Gosvāmī Mahārājas im Bau befand, machte er eine Art Vorhersage, als er zu seinen Schülern sagte: „Sorgt Euch nicht ums Geld. Jemand wird kommen und alle notwendigen Vorkehrungen treffen. Beschäftigt Euch einfach im bhagavad-bhajana.” Śrīla Mahārāja verließ diese Welt, kurz nachdem er diese Vorhersage gemacht hatte, und seine Worte erwiesen sich als wahr. Eine wunderschöne maṭha wurde gebaut, und so erfüllte sich die Aussage "satyaṁ vidhātu nija-bhṛtya-bhāṣitam -Bhagavān hält die Worte seiner Geweihten ein und lässt sie wahr werden."
Die Trennung von ihm spüre ich noch heute
Obwohl es schon über fünfzig Jahre her ist, dass Śrīla Vaikhānasa GosvāmīMahārāja in nitya-līlā eingetreten ist, ist es, wenn ich an ihn denke, so, als sähe ich ihn vor mir stehen.