Seine Kühnheit
Einmal, in Burma, tauchte Śrī Śrīmad Bhakti Sarvasva Giri Gosvāmī Mahārāja im Haus des britischen Gouverneurs auf. In einem Pferdewagen sitzend! Der Gouverneur war wütend über seinen Pförtner und seine Wachen. „Selbst große, wichtige Offiziere haben nicht die Frechheit, hier auf einem Pferd reitend hereinzukommen. Wie ist dieser sādhu hier auf einem Pferdewagen hereingekommen? Warum habt ihr ihn hereingelassen?"
Weil Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja sehr gut Englisch sprach, konnte er alles verstehen, was der Gouverneur sagte. Er war daran gewöhnt gemäß den Anweisungen von Śrīla Prabhupāda auf Englisch zu dozieren, und so zögerte er nicht, den Gouverneur auf Englisch anzusprechen. Er sagte: „Ich bitte Sie, nicht wütend auf diese Leute zu sein. Sie haben mich nur hereingelassen, weil ich ihnen die Briefe des Generalgouverneurs gezeigt habe.“ Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja reichte
ihm die handgeschriebenen Briefe, die persönlich an Śrīla Mahārāja adressiert waren.
Der Gouverneur war erstaunt. „Wer sind Sie?", fragte er. „Wo kommen Sie her? Und warum hat der Generalgouverneur Ihnen diese Briefe geschrieben? Ich bekomme auch Briefe von ihm, aber bis heute habe ich keinen einzigen Brief mit seiner Unterschrift erhalten. Sie sind immer mit den Worten 'vom Generalgouverneur.' unterzeichnet. Und Sie haben nicht einen, nicht zwei, sondern drei Briefe und nicht weniger als von seiner eigenen Hand geschrieben.“ Während er dies sagte, begleitete er Śrīla Mahārāja. mit größter Hochachtung in seine Gemächer.
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja erklärte: „Ich traf den Generalgouverneur zum ersten Mal als ich ihm in Kolkata einen Vorschlag unterbreitete. Ich schlug vor, dass die Regierung Land für die Mission meines Gurudevas zur Verfügung stellen sollte, um uns beim Predigen zu unterstützen. Er fragte mich nach der Mission, und ich erklärte ihm, dass das Ziel zum Nutzen der ganzen Welt sei. `Offen gesagt kann ich mich nicht an etwas beteiligen, das einer bestimmten Kaste oder einem bestimmten Glauben zugutekommt', sagte er mir.
Freimütig frage ich ihn: 'Wenn ich beweisen kann, dass Sie einer bestimmten Kaste oder religiösen Gruppe in der Vergangenheit geholfen haben, werden Sie dann auch uns helfen, indem Sie meinem Vorschlag zustimmen?
Der Generalgouverneur ließ den Kopf hängen und wurde still. Er war nicht verärgert über meine Aussage, sondern erfreut. Er sagte: 'Ich schätze diejenigen, die so direkt mit mir sprechen, wie Sie es gerade getan haben.'
Nachdem wir uns lange unterhalten hatten, entwickelte sich eine gegenseitige Freundschaft, und wann immer ich ihm Nachrichten zu seinem Geburtstag und anderen Anlässen schickte, antwortete er mit persönlichen, handgeschriebenen Briefen.
Ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Sie zu bitten, in ähnlicher Weise meinem Gurudeva bei seiner Mission des Predigens zu helfen.“
Auf diese Weise überzeugte Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja viele Würdenträger, der Mission von Śrīla Prabhupāda zu dienen. Er pflegte zu sagen: „Als Śrīla Prabhupāda die Briefe las, die der Generalgouverneur mir schickte, war er sehr erfreut und sagte, 'Meine Freude kennt keine Grenzen, wenn ich sehe, wie unsere sannyāsīs und brahmacārīs von Ort zu Ort gehen und die Menschen mit ihrer Kompetenz bekannt machen.“
Dem richtigen Objekt zur richtigen Zeit Ehre erweisen
Einmal, als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja in Burma predigte, sagte der Leiter des dortigen Bengali-Komitees zu ihm: „Mahārāja, du bist während der Zeit der Durgā-pūjā gekommen. Wer wird dir zuhören, wenn du über Śrī Caitanya Mahāprabhu oder Śrī Kṛṣṇa sprichst, wenn alle damit beschäftigt sind, die Göttin Durgā zu verehren?"
Śrīla Giri Mahārāja antwortete: „Es gibt drei Arten von offiziellen Telegrafen: Standard-, Express- und Staatstelegrafen. Wenn ein Staatstelegraf in irgendeinem Büro eintrifft, betrachtet das Personal die Nachrichten aller Standard- oder Express-Telegrafen, möglicherweise im Vergleich als unbedeutend. Die Priorität verschiebt sich zu Gunsten des Staatstelegrafen und der Stab setzt seine ganze Energie ein, um die darin enthaltenen Anweisungen zu erfüllen.
Also ist es eine einmalige Gelegenheit, etwas über Svayam Bhagavān Śrī Kṛṣṇa und die Lehren und den beispielhaften Charakter Seiner identischen Manifestation zu erfahren,— Śrī Caitanya Mahāprabhu, der Retter in diesem-Zeitalter des Kalis, — bietet unendlich mehr Nutzen als die Verehrung Seiner äußeren Energie, Durgā-devī. Einer, der nicht die Verehrung von Durgā-devī vernachlässigt, um diese Gelegenheit zu nutzen, wird ihrer glorreichen Ergebnisse beraubt werden. Wenn eine Person zwei Objekte in ihrer Bedeutung nicht vergleicht, versäumt sie es, die ihnen gebührende Ehre zu erweisen und betrügt sich dadurch selbst. Auf diese Weise wird sie zum Verlierer."
Seinen Gottbrüdern finanziell zu Diensten sein
Wenn irgendein brahmacārī oder sannyāsī in Not geriet, dann sendete Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja, ihm sofort Geld. Zum Beispiel, als Guru Mahārāja Geld für die Kaution sammelte für Śrī Śrīmad Bhakti Prajñāna Keśava Gosvāmī Mahārāja, Śrī Śrīmad Kṛṣṇadāsa Bābājī Mahārāja, und eine Anzahl anderer Gottgeweihten, die aufgrund falscher Anschuldigungen im Gefängnis gelandet waren, gab Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja sofort Guru Mahārāja fünfundvierzig von den fünfzig Rupien, die er besaß.
Śrīla Keśava Gosvāmī Mahārāja (zu der Zeit Śrī Vinoda-bihārī Brahmacārī) wurde einmal von seinem Gottbruder Śrī Nārāyaṇa Mukhopādhyāya am Tag von Ekādaśī in seiner maṭha besucht, die damals in einem gemieteten Haus in der Bospada Lane in Kolkata untergebracht war. Śrī Vinoda-bihārī Brahmacārī war an dem Tag sehr betrübt, da er in der Tat keinen einzigen paisā hatte, um seinen Gottbruder zu Diensten zu sein. Auf wundersame Weise ließ ein Spatz ein kleines Päckchen im Hof fallen, in dem sechseinhalb annas (ungefähr vierzig paisā) enthalten waren und damit konnte er seinen Gottbruder bedienen. Am selben Tag empfing er auch eine Geldanweisung über einhundert Rupien von Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja, der ihn ausfindig gemacht hatte und ihm das Geld geschickt hat, als er gehört hatte, dass er die Śrī Caitanya Maṭha verlassen hatte, ohne etwas mitzunehmen.
Als Śrī Śrīmad Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja in den Westen ging, um zu predigen, nahm er kein Geld mit, sondern er war entschlossen, vollkommen von dem abhängig zu sein, was immer er an Spenden durch sein Predigen einnehmen würde. Als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja das herausfand, schickte er ihm auch eine Geldanweisung. Nachdem er ein paar winzige Ausgaben getätigt hatte, spendete Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja immer den gesamten Erlös, den er aus seinen Predigten erhielt, für den Dienst an seinen Gottbrüdern. Das war das Ausmaß seiner Entsagung. Er pflegte zu sagen: „Śrīla Bhaktivinoda Thākura hat uns unterwiesen:
ĵadi thāke bahu dhana, nije ha’be akiñcan
vaiṣṇavera karô upakāra
jīve dayā anukṣaṇa, rādhā-kṛṣṇa-arādhana,
karô sadā ha’ye sadācāra
Kalyāṇa-kalpataru (1.12.4)
Wenn Ihr großen Reichtum besitzt, dann bindet Euch nicht daran und benutzt es, den Vaisnavas zu dienen. Bleibt immer allen wohlgesonnen und beschäftigt Euch ständig in der Verehrung von Śrī Śrī Rādhā Kṛṣṇa, während Ihr ein frommes Leben führt.
Sein Wunsch, bevor er diese Welt verlässt
Śrī Giridhārī Lāla Bhārgava, wohnhaft in Kānpura, spendete Land in Vṛndāvana an Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja, damit er dort die Śrī Vinoda-vāṇī Gauḍīya Maṭha errichten konnte. Kurze Zeit später wollte derselbe Śrī Giridhārī Lāla Bhārgava ein anderes, nahegelegenes Grundstück an Guru Mahārāja spenden. Als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja davon erfuhr, sagte er zu Guru Mahārāja: „Ich würde mich freuen, wenn du dieses Land annimmst und hier allein in Vṛndāvana bleibst. Aber wenn du eine maṭha so nahe an meiner baust, dann hat meine Anwesenheit hier keinen Zweck.”
Guru Mahārāja sagte: „Sollte Giridhārī Śrī Kṛṣṇa, der den Govardhana Hügel anhob, es wünschen mir persönlich Land durch diesen anderen Giridhārī (Lāla Bhārgava) zukommen zu lassen, dann sollte ich Seinen Wunsch nachkommen. Obwohl ich eine maṭha errichten werde, bleibe ich bei deinen Lotosfüßen, weil du mein Senior Gottbruder bist.” Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja antwortete: „In der Gegenwart deiner Herrlichkeit bin ich winzig klein. Wegen deines enormen Einflusses folgen dir viele Menschen, wohin du auch gehst. Was wird dann mit meiner Mission geschehen?"
Seine Bedenken würdigend, überdachte Guru Mahārāja einfühlsam seine vorherige Aussage und beschloss: „In diesem Fall werde ich dieses Land nicht annehmen. Meine oberste Priorität ist es, den Vaiṣṇavas zu dienen. Ich werde mich niemals in eine Situation bringen, in der ich Grund zu ihrer Beunruhigung bin. Ich werde eine maṭha anderswo in Vṛndāvan errichten, in einiger Entfernung von Deiner. Bitte mach Dir keine Sorgen.“
Viele Jahre später, brachte Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja seinen Wunsch zum Ausdruck, Guru Mahārāja die Śrī Vinoda-vāṇī Gauḍīya Maṭha zu überlassen, der ihm mitteilte: „Wir haben hier schon eine Niederlassung der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha errichtet. Es wäre unklug von mir eine zweite Einrichtung in derselben Region anzunehmen. Bitte versuche einen anderen Gottbruder von uns dafür zu gewinnen.“
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja nahm dann Guru Mahārājas Hände in seine und sagte: „Nur wenn du diese maṭha akzeptierst, werde ich meinen Körper in Frieden aufgeben können.“ Nachdem er das gesagt hatte, weinte Śrīla Mahārāja. Stark mitgenommen von seinen Gefühlen, stimmte Guru Mahārāja zu, Śrī Vinoda vāṇīs Gauḍīya Maṭha anzunehmen.
Als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja später von einem Dach stürzte, engagierte Guru Mahārāja Śrī Nitāī Prabhu, seinen eigenen Schüler, in den Dienst von Śrīla Mahārājas. Guru Mahārāja war sehr mit der Art und Weise zufrieden, wie Śrī Nitāī Prabhu Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja diente.
Den Segen von Śrīla Prabhupāda bekräftigen
Guru Mahārāja organisierte ein großes Drei-Tage-Festival, um die Zeremonie der Installation der Bildgestalten in der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha in Śrīdhāma Vṛndāvana zu feiern. Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja befand sich unter den prominenten Schülern von Srila Prabhupāda, die bei dieser Feier anwesend waren. In seiner Ansprache sagte er: „Srila Prabhupāda hat mich und Śrīpāda Paramānanda Prabhu gesendet, genau diesen Ort für die Gauḍīya Maṭha zu beschaffen, aber wir haben es nicht geschafft. Heute bin ich mir absolut sicher, dass Śrīla Prabhupāda überaus erfreut ist, daß Śrīla Mādhava Mahārāja hier eine maṭha errichtet hat, und dass er seine Gnade auf ihn herabregnen lässt. Śrīpāda Mādhava Mahārājas Erfolg, diesen Ort zu gewinnen, ist ein Beweis dafür, dass er ein besonderer Empfänger von Śrīla Prabhupādas grenzenloser Gnade ist."
Die Bedeutung der Einhaltung von Regeln
Einmal, als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja in unsere Niederlassung der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha in Kṛṣṇanagara kam, erkannte er, dass er das erforderliche Erlaubnisschreiben von Guru Mahārāja nicht erhalten hatte, um dort ein paar Tage zu bleiben, und dass er überhaupt ganz vergessen hatte, ihn über seine Absicht, dies zu tun, zu informieren. „Was soll ich jetzt tun?", fragte er. "Mahārāja", sagte ich, "eine so angesehene Person wie Du braucht kein Erlaubnisschreiben. Jeder hier weiß, wer Du bist und dass Guru Mahārāja Dich niemals zu solchen Formalitäten anhalten würde.“
Śrīla Mahārāja antwortete: „Das mag wahr sein, aber es ist immer gut den Regeln zu folgen. Obwohl es einer einflussreichen Person nicht schaden mag, ihren Status auszunutzen, um das vorgeschriebene Protokoll zu vernachlässigen, diejenigen, die sich ihrer Qualifikation und Absichten nicht bewusst sind imitieren sie vielleicht und beschwören dadurch Unglück für sich selbst herauf. Indem wir uns selbst gewissenhaft an die Regeln halten, bewirken wir Glück für alle."
Die Speise-Reste seiner Gottbrüder zu ehren.
Einmal lud Guru Mahārāja viele seiner Gottbrüder zu einem großen Fest in die Zweigniederlassung der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha in Kolkota ein, die in jener Zeit in einem gemieteten Gebäude in der Rāsa-bihārī Avenue untergebracht war. Es gab drei bestimmte Orte, an denen prasāda den anwesenden Gottgeweihten, die an der Veranstaltung teilnahmen, serviert wurde, aber Guru Mahārājas Gottbrüder bekamen prasāda in Guru Mahārājas Räumlichkeiten. Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja war der ranghöchste Gottbruder dort, und so platzierten wir ihn an die Spitze der Sitzreihe und servierten ihm die verschiedenen prasāda-Zubereitungen zuerst.
Als Guru Mahārājas Gottbrüder die Ehrung des prasāda beendet hatten, riefen sie aus: „Nitāi-Gaura haribolo!” und einer nach dem anderen verschwand durch die Tür, bis letztendlich nur Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja übrigblieb. Als ich gerade im Begriff war die zurückgelassenen Teller aus Bananenblätter einzusammeln, um sie zum Mülleimer zu bringen, sah ich, dass Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja die Überreste von jedem einzelnen Teller seiner Gottbrüder einsammelte, um sie zu ehren. Ich benachrichtigte sofort Guru Mahārāja über dieses Geschehen, der gerade draußen stand. Guru Mahārāja betrat daraufhin den Raum und begann, Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja folgend, auch die Speise-Überreste seiner Gottbrüder zu ehren.
Mein Erstaunen war grenzenlos. Ich dachte: „Obwohl Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja der älteste aller anwesenden Śrīla Prabhupādas Schüler ist, hat seine Demut, vollständig das Konzept von tṛṇādapi sunīcatā erhellt, sich niedriger als Stroh zu fühlen, die Hauptpfeiler der Welt der Vaiṣṇavas.”
Als ich einen günstigen Moment fand, befragte ich Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja bezüglich seiner erstaunlichen Tat. „Als eine Maßnahme zum Schutz vor blindem Glauben, ist es meine Praxis, etwas erst dann zu folgen, nachdem ich tatsächlich seine Bedeutung verstanden habe. Deswegen kam mir folgende Frage in den Sinn, als ich dich sah, wie du die Speisereste der Vaiṣṇavas ehrtest. Sollte man die Stufe des Fortschritts eines Vaiṣṇavas berücksichtigen, bevor man seine Speisereste annimmt? ”
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja antwortete: „Das kann ich nicht sagen, aber ich kann mit Gewissheit sagen, dass man, wenn man die Speise-Überreste der Vaiṣṇavas ehrt, ihre Gemütsstimmungen erlangen wird. Śrīla Raghunātha dāsa Gosvāmīs Verwandter, Śrī Kālidāsa, hat immer vertrauensvoll die Speise-Überreste der Vaiṣṇavas geehrt, ohne auf ihre Qualifikationen zu achten, und als Ergebnis wurde er qualifiziert, das Wasser zu erhalten, das die Lotosfüße von Sri Caitanya gewaschen hat. Es wird auch im Śrī Caitanya-caritāmṛta (Antya-līlā 16.60 beschrieben:
bhakta-pada-dhūli āra bhakta-pada-jala
bhakta-bhukta-avaśeṣa tīna mahā-bala
Der Fußstaub der Gottgeweihten, das Wasser, das ihre Füße wäscht und ihre Speise-Überreste, sind drei sehr mächtige Objekte.
“Außerdem im Śrīmad Bhāgavatam, schreibt Śrī Nārada Ṛṣi persönlich über seine Überzeugung, dass das Akzeptieren von Speise-Überresten von den ṛṣis das spirituelle Leben bereichert. Auch in dieser Darstellung ist keine Rede vom unterschiedlichen Status der Vaisnavas. Warum sollte ich also versuchen, denjenigen, die śrī gurudeva als Vaiṣṇavas akzeptiert und zertifiziert hat, eine andere Zertifizierung zuzuweisen? Aus meiner Sicht sind sie alle meinem Dienst würdig, weil sie mehr Überzeugung als ich besitzen und mehr dienen als ich. So ist es eine Sache des guten Schicksals, eine Gelegenheit zu erhalten, die Speise-Überreste der lieben Verwandtschaft meines Meisters fröhlich zu ehren, denn es steht geschrieben: 'Gurura kiṅkara haya mānya se āmāra - der Diener von śrī guru ist für mich immer ehrwürdig, ' (Śrī Caitanya-caritāmṛta, Madhya-līlā 10.142)
Die Segnungen von Śrī Gaura
Guru Mahārāja benutzte viele Techniken in seinen aufrichtigen Bemühungen, die gegenwärtigen Prinzipien und Grundsätze von Śrīla Prabhupāda Bhaktisiddhānta Sarasvatī Ṭhākuras zu verbreiten. Er reiste zu vielen Orten, gründete maṭha-mandiras, veröffentlichte Magazine, verlieh dīkṣā an neu Eingeweihten, verlieh den Lebensstand des sannyāsa, spendete den maṭha-Bewohnern Saffran-Kleidung und er war in vielen anderen nützlichen Aktivitäten tätig.
Es war üblich, dass Śrīla Prabhupāda am Tag des Śrī Gaura-pūrṇīmā das Śrī Gaura Āśīrvāda- Zertifikat, das die Segnungen von Śrī Gaura anzeigte, an diejenigen überreichte, die außerordentlichen Dienst an Śrīman Mahāprabhu geleistet hatten. Auf dieselbe Weise verlieh Guru Mahārāja später dasselbe Zertifikat an verschiedene brahmacārīs, gṛhasthas und vānaprasthīs im Namen von Śrī Caitanya-vāṇī Pracāriṇī Sabhā.
Das einzigartige war, anstatt das Zertifikat selbst zu unterschreiben, ließ Guru Mahārāja es von seinem älteren Gottbruder Śrī Śrī Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja unterschreiben, und nach Śrīla Gosvāmī Mahārājas Verscheiden, wurde Śrīla Giri Gosvāmāī Mahārāja diese Aufgabe übertragen. Guru Mahārāja erwies ihm große Ehre, indem er ihn zum Vorsitzenden der Śrī Caitanya-vāṇī Pracāriṇī Sabhā ernannte, und Er bat ihn, persönlich aus seinen eigenen Lotoshänden die
Zertifikate an ihre jeweiligen Empfänger zu überreichen. Zum Beispiel wurde mir Śrī Gaura Āśirvāda von Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja überreicht, als ich ein brahmacārī war, und es trug seine Unterschrift.
Eine spezielle Unterweisung für Haushälter
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja sagte oft zu den gṛhastha Geweihten: „Die Heiligen Schriften besagen, dass ein gṛhastha einen bestimmten Anteil seines monatlichen Einkommens in den Dienst von Bhagavān und Seinen Geweihten stellen soll. Sollte das aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, dann sollte er mindestens jährlich ein Monatseinkommen darbringen. Letztendlich ist alles für Bhagavān bestimmt. Allein zu Seinem Dienst haben wir alles erhalten, was wir haben. Wir machen uns schuldig, wenn wir dies nicht anerkennen und entsprechend handeln.”
Auf diese Weise inspirierte Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja viele gṛhastha Geweihte von Burma (jetzt Myanmar) und Indien, jährlich ein Monatseinkommen in den Dienst von Bhagavān und Seinen bhaktas zu stellen.
Die Betrachtung, wer wahrhaftig Senior ist
Einmal, als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja in unsere maṭha in Kṛṣṇanagara kam, bat ich ihn eines Morgens Hari-katha zu sprechen. “Eigentlich habe ich dich niemals sprechen hören“, sagte er. „Sprich heute hari-kathā und ich werde oben in meinem Zimmer zuhören.“ „Mahārāja,” sagte ich „Du bist einer meiner gurus. Du bist Senior zu mir. Warum möchtest du meinen Vortrag hören?” Er sagte: „Im Reich des bhajana, gibt es keinen Unterschied von Senior oder Junior. Śrīla Kavirāja Gosvāmī hat geschrieben: ‘ĵei bhaje sei baḓô— diejenigen die Śrī Kṛṣṇa dienen sind großartig. Die wahre Stellung eines Seniors in der maṭha hängt davon ab, zu welchem Ausmaß er die Lehren, die man hier vermittelt, respektiert und folgt und nicht die Anzahl der Tage, die er physisch in dieser maṭha verbracht hat“. „Da gibt es noch eine weitere Sache,“ fuhr Śrīla Mahārāja fort. „Mit vaiṣṇavatā kommt die Berechtigung verehrt zu werden, weil man an diesem Punkt als tadīya-vastu, der Besitz Bhagavāns betrachtet wird. Mit diesen Prinzipien in meinen Herzen, bitte ich dich heute hari-kathā zu sprechen.“
Śrīla Mahārājas freundliche Anweisung beherzigend, sprach ich an diesem Morgen hari-kathā. Danach, als ich ihm praṇāma darbrachte, sagte er: „Ich habe heute deinen Unterricht gehört. Er war ausgezeichnet. Du hast ein gutes Thema gewählt und du hast es mit guter Argumentation dargelegt. Das wahre hari-kathā wird erreicht, wenn das Motiv des Sprechers nicht darin besteht, sich dem Stolz hinzugeben, andere durch Belehrung zu beeinflussen, sondern um seinen eigenen spirituellen Nutzen, indem er sich immer wieder an das erinnert, was er zuvor von seinem guru-varga gehört hat. Auf diese Weise vermeidet er es, ein Podiumsredner zu werden. Er predigt, indem er den Idealen folgt, die er lehrt. Dieses Predigen durch Praxis ist die höchste Fähigkeit derer, die bei Mahāprabhu Zuflucht genommen haben."
Eine Lektion in Vaiṣṇava-Geduld
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja war in all seinen Aktivitäten nicht hektisch. Er brauchte länger als gewöhnlich, um sein Bad zu beenden, sich anzuziehen oder überhaupt irgendeine Tätigkeit zu vollenden. Diejenigen, die für ihn kochten, traten oft an ihn heran, lange bevor sie mit der Zubereitung seiner Mahlzeit begonnen hatten, und fragten: „Mahārāja, wie lange brauchst du noch? Dein prasāda ist fast fertig, und es wäre gut, wenn du es zu dir nimmst, solange es noch warm ist.“ Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja antwortete: „Ich komme sehr bald.” Er war jedoch nicht fertig, auch nachdem das Mahl angerichtet war. Als er nochmal gerufen wurde, sagte Mahārāja: „Warum hast du mich ein zweites Mal gerufen? Ich habe dir beim ersten Mal schon gesagt, dass ich jetzt komme.“
Eines Morgens, als er und ich zusammen nach Kṛṣṇanagara gehen sollten, um den Verkauf seines Landes in Svarūpa Gañj registrieren zu lassen, bat er um heißes Wasser für sein Bad. Dementsprechend brachte ich ihm heißes Wasser, aber weil er mit etwas anderem beschäftigt war, wurde das Wasser nach einiger Zeit kalt. Also erhitzte ich das Wasser zum zweiten Mal. Vor dem Bad fragte ich ihn: „Mahārāja, möchtest du flachen Reis mit Milch oder Joghurt zum Frühstück haben?"
„Milch möchte ich nicht,” sagte er, „aber ja, ich esse Joghurt mit flachem Reis. Das wird gut sein.”
„In Ordnung“, sagte ich. „Ich werde es zubereiten. Während du dein Bad nimmst und dein āhnika chantest.“
Ich bereitete sein Frühstück, aber er brauchte so lange, für sein āhnika, dass unsere Aufgabe in Kṛṣṇanagara gefährdet war. „Mahārāja, es wird spät,” sagte ich ihm. „Bitte iss dein Frühstück.”
„Heb es für später auf. Ich werde es mit dem Mittags-prasāda zu mir nehmen,“ sagte er, als er mit anderen morgendlichen Pflichten fortfuhr.
Ehe ich mich versah, war es Zeit für das Mittagessen und Śrīla Mahārāja war immer noch nicht fertig mit seinen Aktivitäten. Als nächstes brauchte er so lange zum Mittagessen, dass der Büroangestellte, als wir ankamen, um den Verkauf seines Grundstücks zu registrieren, sagte: „Es ist zu spät, um heute neue Formulare anzunehmen. Bitte kommen Sie morgen wieder.
Ich bat den Beamten, den Registerführer zu rufen und dem beschrieb ich dann die Herrlichkeiten von Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja. Irgendwie überzeugte ich ihn, unser Formular anzunehmen.
Es dämmerte bereits, als wir alles erledigt hatten. Als wir zurück zur Maṭha gingen, sagte Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja: „Heute hast du dich nicht ein einziges Mal von meiner langsamen Art irritieren lassen. Stattdessen hast du mich verherrlicht und mir geholfen, indem du sie sachkundig davon überzeugt hast, den Verkauf meines Grundstücks zu registrieren. Ich habe dieselbe Art von Geduld in deinen Gurudeva, Śrī Mādhava Mahārāja beobachtet. Er achtet nicht auf die Marotten der Vaiṣṇavas, sondern schenkt der Tatsache, dass sie Vaiṣṇavas sind, größere Beachtung und verhält sich ihnen gegenüber entsprechend."
Wir können einen Vaiṣṇava nicht daran erkennen, ob er langsam oder schnell, pünktlich oder zu spät, sauber oder schmutzig, gut oder schäbig gekleidet ist, oder an seiner Gewohnheit, große oder kleine Mengen zu essen. Das wahre Maß für vaiṣṇavatā ist keine äußere Eigenschaft, sondern die citta-vṛtti (Neigungen des Herzens) und die Prinzipien des Menschen. So wie Du es vermiedest, mit mir ungeduldig zu werden, so tun es auch meine Gottbrüder. Meine gemächliche Art beobachtend, necken sie mich als Geste süßer Freundschaft. Und was könnte ich tun, selbst wenn ich mich schneller bewegen wollte? Ich bin durch meine Gewohnheit und Natur begrenzt. Sollte ich für etwas verantwortlich gemacht werden, das ich nicht kontrollieren kann? Die kindliche Art, in der Śrīla Mahārāja mir sein Herz anvertraute, war zutiefst bescheiden und unschuldig.
Einfache, aber lebenswichtige Unterweisungen
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja nahm mich einmal beiseite und gab mir die folgende Anweisung: „Wenn du nicht in einer Gruppe prasāda ehrst, dann iss niemals etwas vor den Augen der anderen, damit du sie nicht dazu anregst, dasselbe haben zu wollen. Trage keine Kleidung, die andere auch haben möchten und richte dein Zimmer nicht so ein, wie es Haushälter tun; halte es einfach und ordentlich." Dies waren Prinzipien, die er nicht nur lehrte, sondern auch selbst befolgte, indem er ein sehr enthaltsames Leben führte.
In Erinnerung an seine Invokation
Obwohl Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja mager und dünn war, seine Stimme jedoch war so ausgeprägt laut, dass er in keiner Versammlung den Einsatz eines Mikrofons benötigte, selbst wenn das Publikum riesig war. Unweigerlich begann er die Anrufung seines hari-kathā immer mit demselben Vers, bei dessen göttlicher Schwingung seine Zuhörer in Ehrfurcht versetzt wurden:
ājānu-lambita bhujau kanakāvadātau
sankīrtanaika pitarau kamalāyatākṣo
viśvambharo dvija-varau yuga-dharma pālau
vande jagat-priya-karau karuṇāvatārau
Śrī Caitanya-bhāgavata (Ādi-khaṇḍa 1.1) Ich verehre Śrī Gaurāṅga Prabhu und Śrī Nityānanda Prabhu, deren Arme lang sind und bis über die Knie reichen, deren Teint wie reines Gold ist, die sankīrtana eingeweiht haben, deren Augen die Form von Lotos haben; die das Universum erhalten; die die besten der dvijas (Zweifachgeborenen) sind; die die höchste spirituelle Praxis für das gegenwärtige Zeitalter aufrechterhalten; die die Wohltäter der Welt und die Inkarnationen des Mitgefühls sind.
Seine Hingabe zu den Lotosfüßen der Vaiṣṇavas
Einmal führte Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja ein so schweres Krankheits-Spiel durch, dass er sowohl eine Augenoperation als auch eine Bluttransfusion benötigte. Er wurde in das Presidency Government Hospital in Kolkata eingeliefert, das während der britischen Herrschaft nur Offiziere in hohen Positionen behandelte. Nachdem Indien jedoch die Unabhängigkeit erlangte, stand es für jeden offen und Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja wurde in der besten Abteilung des Krankenhauses, der Woodburn-Station, aufgenommen. Als Guru Mahārāja seine Schüler informierte, dass jemand gesucht wird, der für Śrī Giri Gosvāmī Mahārājas Transfusion, Blut spenden konnte, wetteiferten die Gottgeweihten praktisch um diese Chance. Ich war unter den wenigen Gottgeweihten, die ihr Blut testen ließen. Meine Blutgruppe stellte sich als O heraus. Der Arzt sagte: „Diese Blutgruppe kann funktionieren, aber es wäre besser, jemanden mit der gleichen Blutgruppe wie Mahārāja zu finden.“ Als er später entdeckte, dass meine Gottbrüder Śrī Bhakti Vijaya Vāmana Mahārāja und Śrī Madana Prabhu die gleiche Blutgruppe wie Śrī Giri Gosvāmī Mahārāja hatten, gab er Śrīla Mahārāja das Blut von Śrī Vāmana Mahārāja.
Als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja nach seiner Operation und Transfusion zur maṭha zurückkehrte, sagte er: „Meine Sehkraft ist jetzt der in meinen College-Tagen ähnlich. Die Vaiṣṇavas haben mich durchgängig errettet und für mich gesorgt. Die Heiligen Schriften beschreiben die sechs Glieder der Hingabe. Wenn sich diese sechs Glieder der Hingabe zu den Lotosfüßen der Vaiṣṇavas nicht im Herzen eines Menschen manifestiert, kann er sich niemals Bhagavān hingeben. Immer und immer wieder sage ich zu den Vaiṣṇavas: ‘Mārobi rākhobi jo icchā tomāra, nitya dāsa prati tuwā adhikāra—Töte mich, nähre mich oder tu mit mir, was du willst, denn du hast die volle Macht über deinen Diener."
Ein Objekt für die besondere Zuneigung seiner Gottbrüder
Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja und Śrī Śrīmad Bhakti Hṛdaya Vana Gosvāmī Mahārāja teilten eine besondere Vorliebe, auch deswegen, weil Śrīla Prabhupāda ihnen am gleichen Tag sannyāsa zuteilwerden ließ. Zur selben Zeit, als Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja sein Verscheidens-Spiel manifestierte, befand sich Śrīla Vana Gosvāmī Mahārāja in einem Pflegeheim in Āgrā wo er sich einer Behandlung unterzog und deshalb einen Katheter benötigte. Sobald Śrīla Vana Gosvāmī Mahārāja hörte, dass sein Gottbruder ins nitya-līlā eintrat, verließ er, entgegen dem Rat der Ärzte, das Krankenhaus mit dem Katheter in der Hand und machte sich auf den Weg nach Vṛndāvana. Dort überwachte er persönlich alle Einzelheiten der samādhi-Zeremonie für Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja. Ich habe persönlich erlebt, wie namhafte Vaiṣṇavas— wie Guru Mahārāja, Śrī Śrīmad Bhakti Prajñāna Keśava Gosvāmī Mahārāja, Śrī Śrīmad Bhakti Saurabha Bhakti-sāra Gosvāmī Mahārāja, Śrī Śrīmad Bhaktyāloka Paramahaṁsa Mahārāja und andere—ihre große Zuneigung für Śrīla Giri Gosvāmī Mahārāja zum Ausdruck brachten. Dass solch erhabene Gottgeweihte Vertrauen in ihn besaßen, ist ein Zeugnis für seine hervorragenden Vaiṣṇava-Qualitäten
Śrī Śrīmad Bhakti Sarvasva Giri Mahārāja betritt Nitya-līlā
Verfasst unter der Leitung von Śrī Śrīmad Bhakti Pramoda Purī Gosvāmī Mahārāja
Gleichgültig gegenüber weltlichen Gesprächen
Pūjyapāda Giri Mahārāja entstammt einer angesehenen, aristokratischen Familie in der Stadt Ḍhākā, Ostbengalen (heute Bangladesch), und wurde 1899 geboren. Von Kindheit an zeigte er eine eher distanzierte Haltung. Es war ihm gleichgültig, was er aß oder welche Kleidung er trug, und er hatte keine Lust zu spielen. Er war von nüchterner Natur. Er verbrachte einen großen Teil seiner Zeit mit sādhus und frommen Menschen. Als sein Vater und seine Mutter seine Hinwendung zu religiöse Aktivitäten beobachteten, dachten sie, dass vielleicht ein Halbgott ihn kontrollierte oder dass er unter dem Einfluss eines astrologischen Ereignisses stand. Da sie sich Sorgen um seinen Lebensweg machten, beteten sie besorgt zu Śrī Bhagavāns Lotosfüßen um das Wohlergehen ihres Sohnes.
Begegnung mit Śrīla Prabhupāda
In November, 1921, während des Monats Kārtika niyama-sevā, hielt unser höchst verehrungswürdiger Śrīla Prabhupāda Vorträge über das Śrīmad-Bhāgavatam in Ḍhākā im Haus von Śrī Sanātana dāsa Mahāśaya, einem bekannten und wohlhabenden Landbesitzer, der inzwischen verstorben ist. Während dieser Zeit fühlten sich viele gebildete, hochrangige Personen von Śrīla Prabhupāda angezogen, denn sie hatten noch nie zuvor etwas gehört, das seinen Diskursen gleichkam. Śrīla Prabhupādas Schüler parivrājakācārya tridaṇḍi-svāmī Śrīmad Bhakti Pradīpa Tīrtha Mahārāja,der inzwischen diese Welt verlassen hat, hielt auch dort für einige Tage Vorträge über das Śrīmad-Bhāgavatam. Śrīmad Giri Mahārāja, damals als Indu Bābū bekannt, pflegte Śrī Sanātana dāsa Mahāśayas Haus zu besuchen, um Śrīla Prabhupādas hari-kathā zu hören. Später, als er Zuflucht bei paramārādhyatama Śrīla Prabhupāda nahm, wurde er Śrī Gaurendu Brahmacārī, und als er sannyāsa erhielt, gab ihm Śrīla Prabhupāda den Namen tridaṇḍīsvāmī Śrīmad Bhakti Sarvasva Giri Mahārāja.
Ein furchtloser Redner
Von diesem Zeitpunkt an predigte Śrīla Prabhupāda auf Anweisung von Śrīpāda Giri Mahārāja mit Nachdruck an verschiedenen Orten in Indien und erfüllte damit die innersten Wünsche seines gurudeva. Pūjyapāda Giri Mahārāja war ein furchtloser Redner, der die Zuhörer mit seiner donnernden Stimme und der temperamentvollen, fesselnden Sprache, die er in seinen Vorträgen verwendete, in seinen Bann zog. Seine Stimme war sogar so kraftvoll, dass er nie die Hilfe eines Mikrofons benötigte.
Eine Ursache für Śrīla Prabhupādas grenzenlose Freude
Seine Hingabe an die Wahrheit war so groß, dass er nicht im Geringsten zögerte, die Wahrheit furchtlos vor allen zu sagen, auch vor Gouverneuren und dem Vizekönig. Bei einem persönlichen Treffen mit Generalgouverneur Lord Willingdon, dem Vizekönig von Indien, war Śrīla Mahārāja der erste, der ihm die Botschaft der Wahrheit überbrachte, die aus dem Lotosmund von paramārādhyatama Śrīla Prabhupāda kam. Der Vizekönig war erfreut über Svāmī-jīs kühne Worte und überreichte ihm mehrere Urkunden zur Erinnerung. Die Nachricht hiervon erfreute paramārādhyatama Śrīla Prabhupāda. In einem Brief an einige seiner Schüler, datiert auf den vierundzwanzigsten Tag von Kārtika, 1926 und veröffentlicht im ersten Band seiner gesammelten Briefe, schrieb Śrī Śrīla Prabhupāda über Śrī Giri Mahārājas Reisen in Indien:
Ich war hocherfreut, das Zertifikat zu sehen, das Bhakti Sarvasva Giri von den Engländern erhalten hat. Ich empfinde grenzenlose Freude, wenn ich sehe, wie unsere sannyāsīs und brahmacārīs von Ort zu Ort gehen und die Menschen mit ihrer Kompetenz vertraut machen.
Wir sahen, dass verschiedene andere Gouverneure, Vizekönige und angesehene königliche Persönlichkeiten Śrī Giri Mahārāja viele weitere Briefe geschickt hatten, in denen sie seine Predigten ausgiebig lobten und reichlich Enthusiasmus für die weite Verbreitung von Śrīman Mahāprabhus Religion der göttlichen Liebe zeigten.
Ein Experte in gesprochenen und geschriebenen English
Obwohl Śrīla Prabhupāda viele hochgebildete und englischsprachige Schüler in seiner Śrī Caitanya Maṭha - seiner Haupt-Maṭha in Śrīdhāma Māyāpura - und ihren verschiedenen Gauḍīya Maṭha-Zweigen hatte, der Stil von Giri Mahārāja, sowohl im gesprochenen als auch im geschriebenen Englisch, wurde von besonders qualifizierten Personen, wie Śrī Niśikānta Sannyāl (Śrīman Nārāyaṇa dāsa Bhakti Sudhākara Prabhu), einem Professor für Geschichte am Ravenshaw College in Cuttack, überschwänglich gelobt.
Sein beispielhaftes Verhalten
Pūjyapāda Mahārāja besaß eine erstaunliche Fähigkeit, seine Zuhörer zu fesseln. Da paramārādhyatama Śrīla Prabhupāda und die Vaiṣṇavas unter seiner Führung die natürlichen Eigenschaften eines Menschen über alles andere akzeptieren, liebten sie alle seine Reden. Seine Eigenschaften, - sein reiner, heiliger und makelloser Charakter, seine kindliche Unschuld, seine Zufriedenheit mit allem, was er erhielt, seine beispiellose Überzeugung im Dienst von śrī guru, sein unbezwingbarer Enthusiasmus und seine Hingabe, überall bhāgavat-kathā und kīrtana auszuführen, und seine Fähigkeit, Andersdenkende zu besiegen - waren wahrhaft beispielhaft.
Sein umfangreicher Dienst
Durch seinen Körper, seinen Geist und seine Worte bemühte sich Śrī Giri Mahārāja aufrichtig und von ganzem Herzen, den innersten Wunsch (mano'bhiṣṭa) von paramārādhyatama Śrīla Prabhupāda zu erfüllen, und er predigte dieses mano'bhiṣṭa in den Tempeln und maṭhas, die Śrīla Prabhupāda errichtete, sowie an verschiedenen Orten in ganz Indien. Er verbreitete die heiligen Lehren, die von Śrīman Mahāprabhu praktiziert und gepredigt wurden, indem er Sat-śikṣā Pradarśinī-Ausstellungen in Śrīdhāma Māyāpura, Kolkata, Ḍhākā, Paṭnā, Allahabad, Kurukṣetra und anderen Orten enthüllte. Er verteilte auch Literatur und Zeitschriften über den hingebungsvollen Dienst und leistete umfassende Dienste in Śrī Gauḍa-maṇḍala, Śrī Kṣetra-maṇḍala und Śrī Vraja-maṇḍala. Śrīpāda Giri Mahārājas Bemühungen zu dienen sind in jeder Hinsicht bemerkenswert.
Eine treibende Kraft in Śrīla Prabhupādas Mission
Während der körperlichen Anwesenheit von Śrīla Prabhupāda war Śrīmad Giri Mahārāja die treibende Kraft bei der Gründung einer Gauḍīya Maṭha in Rangun, Brahmadeśa (Burma), wo später aufgrund seiner unermüdlichen Bemühungen Bildgestalten errichtet wurden. Um das von Śrī Prabhupāda in Lucknow errichtete Śrī Gauḍīya Maṭha-Zentrum in eine dauerhafte maṭha umzuwandeln, bezog er 1938 ein großes zweistöckiges Haus und erwarb Bildgestalten. Pūjyapāda Giri Mahārāja war hauptverantwortlich für die Beschaffung des Landes für die Śrī Sārasvata Gauḍīya Maṭha in Haridvāra, und er überwachte auch den Bau der Wohnquartiere. Außerdem widmete er einen Großteil seiner Lebensenergie dem Dienst des Śrī Paramahaṁsa Maṭha in Naimṣāraṇya.
Sein spezieller Beitrag
Nachdem Rāya-Bāhādura Śrī Madana-gopāla Sardānā Mahodaya, der damalige Oberingenieur für Bewässerung in Uttar Pradesh, hari-kathā aus dem verehrungswürdigen Lotosmund von Śrīla Giri Mahārāj gehört hatte, hatte er das Glück, den Schutz von Śrīla Prabhupādas Lotusfüßen anzunehmen. Pūjyapāda Mahārāja vermittelte sogar Rāya-Bāhādura J.N. Rāya, dem inzwischen verstorbenen Bezirks- und Sitzungsrichter von Lucknow, sowie anderen bedeutenden Persönlichkeiten in Uttar Pradesh die Botschaft von Śrī Śrī Guru-Gaurāṅga. Durch diese Persönlichkeiten leistete Śrī Giri Mahārāja einen enormen Dienst für śrī maṭha.
Sein edler Enthusiasmus und seine strikte Hingabe
Nach dem Verscheiden von paramārādhyatama Śrīla Prabhupāda am 1. Januar 1937 versammelten sich seine angesehenen Schüler in Śrī Bāgbāzār Gauḍīya Maṭha, um ein Leitungsgremium zu bilden, das die Instandhaltung der von ihm errichteten maṭhas und Tempel überwachen sollte. Für eine gewisse Zeit diente Śrīpāda Giri Mahārāja als Mitglied dieses Leitungsgremiums und leistete śrī maṭha mit edlem Enthusiasmus und strikter Hingabe an die Wahrheit einen großen Dienst.
Seine Beziehung zur Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha
Pūjyapāda Mādhava Mahārāja, der Aufseher von Śrī Caitanya Gauḍīya. Maṭha, teilte ein echtes Band der Freundschaft mit Śrīla Mahārāja. Śrīmad Giri Mahārāja war ein prominentes Mitglied des Verwaltungskomitees der Sanskrit-Schule, die Śrīpāda Mādhava Mahārāja in Īśodhyāna, Śrīdhāma
Māyāpura etablierte. Auch bei der jährlichen Versammlung der Śrī Gaura Janmotsava, benannte Śrī Mādhava Mahārāha ihn zum Vorsitzenden der Śrī Caitanya-vāṇī Pracāriṇī Sabhā, die von Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha in Śrīdhāma Māyāpura veranstaltet wurde.
Sein letztes Gebet
Śrīla Giri Mahārāja verließ diese Welt, als er der Rezitation der Śrīmad Bhagavad-gītā lauschte, während die Gottgeweihten der maṭha den mahā-mantra kīrtana durchführten. Śrīla Mahārāja war bis zum letzten Augenblick seiner manifesten Anwesenheit, bis er den Staub von Vraja erreichte, bei vollem Bewusstsein und konnte zusammenhängend denken. Früher an diesem Tag weinte er verzweifelt, als er sich an seinen śrī gurupāda-padma erinnerte und mit großer Dringlichkeit rief: „Prabhupāda! Bitte beschütze mich. Habe Erbarmen mit mir. Bitte vergib mir alle meine Vergehen und gib mir einen Platz an deinen verehrten Lotosfüßen."
Śrīla Mādhava Mahārājas Fürsorge für ihn
Als Śrīla Bhakti Dayita Mādhava Gosvāmī Mahārāja die Nachricht von Śrīla Mahārājas Krankheit erhielt, gab er den sevakas von der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha in Śrīdhāma Vṛndāvana sowohl per Telegramm als auch per Brief genaue Anweisungen, ihm mit allen Mitteln zu dienen und für seine Behandlung zu sorgen. Bhakta Śrī Nitai dāsa blieb Tag und Nacht bei Śrī Giri Mahārāja, und er war unermüdlich und lächelnd damit beschäftigt, ihm auf jede Weise zu dienen. Zufrieden über Śrī Nitai dāsas aufrichtigen Dienst, segnete Śrīla Giri Mahārāja ihn ausgiebig
Die Folgen seiner Abwesenheit
Die Abwesenheit eines reinen Vaiṣṇavas, wie Mahārāja überwältigt das Herz eines jeden mit Schmerz. Vielleicht wusste er durch seine göttlichen Fähigkeiten, dass er nicht lange in dieser Welt bleiben würde, so dass er inspiriert wurde, die Verantwortung von Śrī Vinoda-vāṇī Gauḍīya Maṭha an Śrīpāda Mādhava Mahārāja zu übergeben, obwohl er sannyāsī-Schüler hatte, denen er diesen Dienst hätte erweisen können.
Die größte Sorge
Śrī Śrīman Mahāprabhu fragte seinen führenden Gefährten, Śrīla Rāya Rāmānanda, “duhkha madhye kona duhkha haya gurutara— von allen Sorgen, welche Sorge ist die schwerwiegendste?” Śrī Rāya erwiderte: „kṛṣṇa bhakta-viraha vinā duhkha nāhi dekhi para—Ich sehe keinen größeren Kummer als den, den man bei der Trennung von Kṛṣṇas Geweihten erfährt."
Unter den 8,400,000 Arten des Lebens, ist es in der Tat sehr selten die Form des menschlichen Lebens zu erlangen. Obwohl es in einem Moment zu Ende sein kann, ist es besonders für das bhagavad-bhajana vorteilhaft. Sogar die Halbgötter des Himmels lobpreisen überschwänglich die Erlangung dieser spirituell vorteilhaften menschlichen Geburt im Land Indien, das als der Hof von Vaikuṇṭha, dem spirituellen Reich, betrachtet wird. Es wird jedoch gesagt: „tatrāpi durlabham manye vaikuṇṭha-priya-darśanam— unter den verkörperten Formen des Lebens, ist es selten, einen Blick auf eine unbeständige menschliche Gestalt zu werfen, aber noch seltener ist es, einen Blick auf einen Gottgeweihten zu erhaschen, der dem Höchsten Herrn lieb ist.” welch größere Sorge kann es geben, als der Gemeinschaft eines reinen Geweihten beraubt zu sein, der sich einem echten guru hingegeben hat und sich dem Dienst zu Śrī Hari, guru, und den Vaiṣṇavas geweiht hat?
kāhāra nikaṭe gele pāpa dure ĵāya
emôna dayālu prabhu kebā kothā pāy
Wo kann man solch eine Persönlichkeit finden, durch dessen einfache Nähe die eigenen Sünden weit fortgehen?
Sein einziges Ziel
Die göttliche Botschaft, die aus Śrī Giri Mahārājas verehrungswürdigen Lotosmund kam, befreite hunderte über hunderte Seelen von der Knechtschaft der materiellen Existenz und inspirierte sie den Weg zur endgültigen Befreiung einzuschlagen. Sein heiliges Leben war vollständig dem reinen bhakti gewidmet und er besaß eine aufrichtige Zuneigung zu Kṛṣṇa und Kṛṣṇas Gefährten und Geweihten. Beim Anblick seiner süßen, strahlenden, mondähnlichen Form, durch das Hören seines hari-kathā und sich seiner zu erinnern heiligte das eigene Herz und weckte die Sehnsucht bhagavad-bhajana mit Körper, Geist und Worten auszuführen. Sein śrī gurupāda-padma zeigte ihm gegenüber großes Mitgefühl und verlieh ihm den Namen ‘Bhakti Sarvasva,’ was so viel bedeutet ‘derjenige, dessen Alles in Allem bhakti ist'. Bis zu seinem allerletzten Moment seiner verkörperten Anwesenheit, machte er diesem Namen alle Ehre, indem er ein makelloses, beispielhaftes Leben höchster Heiligkeit führte, mit dem einzigen Ziel des krsna-bhajana.
Eine Sache von höchster Freude und Stolz
Heute hat der Schmerz, nicht mehr in der Lage zu sein, kṛṣṇa-priya-darśana zu haben - die heilige Audienz dessen, der den innersten Wunsch seines śrī gurupādapadma, des Geliebten von Śrī Kṛṣṇa, erfüllte -, wahrlich das Innerste unserer Herzen getroffen. Doch selbst inmitten dieses großen Kummers ist es eine Angelegenheit höchster Freude und Stolzes, dass er nicht nur den ewigen Schutz von Śrī Śrī Rādha-Madanamohana-jiu (2) - der vorsitzenden Gottheit von sambandha-tattva (dem Prinzip der göttlichen Beziehung) und dem Leben von Śrī Sanātana Gosvāmī selbst - erlangt hat, sondern auch seines śrī gurupāda-padma, dessen ewige Identität durch den Namen Śrī Vārṣabhānavī Dayita dāsa vermittelt wird - der Diener der Geliebten von Śrī Rādhā, der Tochter von Śrī Vṛṣabhānu Mahārāja - und der Śrī Rādhās nayana-maṇi ist, das Juwel ihrer Augen. Solch großes Glück ist niemals ein Hinweis auf gewöhnliche spirituelle Verdienste.
ĵatô dekhô vaiṣṇavera vyavahāra-duhkha
niścaya jāniha sei parānanda sukha
Śrī Caitanya-caritāmṛta (Madhya-līlā 9.240)
Wisse mit Sicherheit, dass alle Leiden, die man bei einem Vaiṣṇava beobachtet, in Wirklichkeit die größte ekstatische Freude sind.
Śrīla Mahārājas Auftreten von Krankheit war ein großartiges Beispiel für diese Worte, die von unseren erhabenen Vorgängern verkündet wurden.
Srī guru zu dienen war sein Leben
Pūjyapāda Mahārāja verwendete nie auch nur einen einzigen paisā der Spenden, die er erhielt, für seinen eigenen Gebrauch. Vielmehr opferte er alles der maṭha und dem Tempel für den Dienst von Śrī Hari, guru und den Vaiṣṇavas und wurde so dem Titel 'Bhakti Sarvasva' gerecht. Welches steinerne Herz würde nicht schmelzen, wenn es einen solchen Seelenverwandten verlieren würde, einen parama-bhāgavata-Geweihten, dessen Leben und Seele der Dienst an Kṛṣṇa und kaṛṣṇā, denen, die zu Kṛṣṇa gehören, war. Den innersten Wünschen von Śrīla Prabhupāda zu dienen, war sein ganzes Leben. Prabhupāda, der höchst mitfühlend ist, gewährte ihm, seinem lieben Gefährten, daher die ewige Eigenschaft, als Diener des Dieners der wunderschönen Lotosfüße von Śrī Vārṣabhānavī-dayita Śrī Madana-mohana zu dienen. Śrī Madana-mohana-jī inspirierte die Herzen Seiner Gosvāmī-Diener und des ehrenwerten Bürgermeisters von Śrī Vṛndāvana dazu, ihm wohlwollend zugeneigt zu sein. Auf diese Weise gab Er Seinem lieben Gefährten einen Platz in der Nähe Seiner Lotosfüße und verlieh ihm damit die ewige Qualifikation, Ihm zu dienen. Gesegnet ist bhakta-vatsala Bhagavāns Zuneigung zu Seinem Geweihten.
Eine universale Wahrheit
Nach der Geburt seines Sohnes reiste Śrī Nanda Mahārāja nach Mathurā, um dem regierenden König von Mathurā, Kaṁsa, seine jährlichen Steuern abzuliefern, um ihn zufriedenzustellen. Nachdem er seine Steuern abgeliefert hatte, traf er sich mit seinem Busenfreund Śrī Vasudeva. Während ihrer Unterhaltung sagte Śrī Nanda Mahārāja:
naikatra priya-saṁvāsaḥ
suhṛdāṁ citra-karmaṇām
oghena vyūhya-mānānāṁ
plavānāṁ srotaso yathā
Śrīmad-Bhāgavatam (10. 5.25)
So wie es unwahrscheinlich ist, dass die Holzstäbchen, die in einem Bach fließen, sich treffen oder zusammenbleiben, ist es selten möglich, dass Freunde, deren Schicksale auseinandergehen, zusammenbleiben.
Diese Wahrheit gilt sicherlich auch für uns alle.
kṛpā kôri' kṛṣṇa more diyāchila saṅga
svatantra kṛṣṇera icchā hôilô saṅga-bhaṅga
Śrī Caitanya-caritāmṛta (Antya-līlā 11.94)
Gnädigerweise gab mir Kṛṣṇa seine Gemeinschaft. Durch Kṛṣṇas unabhängigen Willen ist unser Austausch beendet.
Herzzerreißende Umstände
Pūjyapāda Giri Mahārāja war die Verkörperung der Demut. Erinnerungen an sein unschuldiges, süß lächelndes Gesicht tauchen heute in meinem Geist auf und stürzen mein Herz in ein Loch der Verzweiflung. Erinnerungen an sein Leben in der maṭha, von Anfang bis Ende, lassen mich erst vor Freude dahinschmelzen und stürzen mich dann in einen Ozean der Trauer. Nur wenige Tage, bevor er diese Welt verließ, erschien er mir im Traum und sah erholt und gesund aus. Das erfüllte mein Herz mit großer Hoffnung. Aber ach! Alle meine Hoffnungen haben sich zerschlagen. Es bricht mir das Herz zu erkennen, dass ich nie wieder in diesem Leben sein darśana haben werde.
Unsere unzertrennliche Beziehung
Śrī gurupāda-padma ist unser ewiger Meister, Geburt für Geburt, und ebenso werden seine vertrauten Gefährten, die ihm ihr Leben geopfert haben, für immer unsere engsten Freunde bleiben. Wir bleiben auf ewig in einer untrennbaren Beziehung zu ihnen verwurzelt, Leben für Leben. Nur durch gurur-avajña, das schwere Vergehen, dem spirituellen Meister nicht zu gehorchen, wird das Herz eines Menschen hartherzig, weicht von diesem Wissen um unsere ewigen Beziehungen ab, wird zum Diener von māyā und wird dadurch von den Ketten weltlicher Begierden gebunden.
Ein klägliches Gebet zu seinen Lotusfüßen
Pūjyapāda Giri Mahārāja hat den ewigen Schutz und die Führung seines śrī gurupāda-padma erlangt, dem Kronjuwel der āśraya-vigrahas (der Aufbewahrungsorte der Hingabe), der nun zu Füßen von Śrī Govardhana-Giririrāja ruht, dem wichtigsten viṣaya-vigraha (Objekt der Hingabe) in Śrī Vraja-dhāma. Es heißt: "vaiṣṇavera kṛpā ĵāhe sarva-siddhi - alle Vollkommenheiten werden durch die Gnade der Vaiṣṇavas erlangt." Deshalb lege ich dieses klägliche Gebet zu seinen Lotosfüßen nieder: Möge er uns die Qualifikation gewähren, den gleichen Weg nach Vraja zu beschreiten.
(1) Lit. ‘die Versammlung zur Verkündigung der Botschaft von Śrī Caitanya;' eine jährliche Konferenz, die von Śrī Śrīmad Bhakti Dayita Mādhava Gosvāmī Mahārāja gegründet wurde.
(2) Śrī Vinoda-vāṇī Gauḍīya Maṭha liegt in derselben Gasse, ungefähr 200 Meter südlich vom Śrī Śrī Rādhā-Madana-mohanas Tempel in Vṛndāvana .