Diese weltlichen Sprachen können uns nicht helfen, Vaikuṇṭha- jagad zu erreichen, aber wenn Bhagavān‘s svarūpa śakti in jemanden eingehen kann, dann kann jede Sprache wie Magie wirken, oder, die Sprache ist nicht einmal nötig. (Teil 3)

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Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda Paramahaṁsa Jagad Guru sagte: „Jedes Wort hat einen zweifachen Aspekt; es vermittelt eine Bedeutung, die auf Wissen basiert, und eine Bedeutung, die auf Unwissenheit basiert. Die Aspekte von Worten, die auf etwas anderes als Kṛṣṇa, Viṣṇu oder Śrī Caitanya hinweisen, vermitteln die auf Unwissenheit basierende Bedeutung. Im tatsächlichen Wissen deutet alles auf Kṛṣṇa hin und bedeutet Kṛṣṇa."

In dieser Welt herrschen die feinstofflichen Wesen bzw., Objekte über die grobstofflichen Wesen bzw., Objekte und kontrollieren sie. Aus diesem Grund herrscht der Klang über die ganze Welt und kontrolliert jedes Objekt (vastu). Alle Transaktionen - wie z.B. der Kauf und Verkauf von Grundstücken - und alle Kommunikation - ob von Angesicht zu Angesicht oder aus der Ferne über Technologie - finden allein durch das Medium des Klangs statt. Der Klang dieser Welt ist jedoch lediglich eine Manifestation von Bhagavāns äußerer Energie (aparā-śakti) und kann daher nicht in Vaikuṇṭha, die spirituelle Welt, gelangen. Dieser Klang kann nur innerhalb dieser materiellen Welt oder höchstens innerhalb der Grenzen der vierzehn Planetensysteme reisen und dadurch Kontrolle ausüben, aber nicht darüber hinaus.

In dieser materiellen Welt werden alle Sprachen benutzt, um jaḍa-sabdhā (materielle Klangschwingung) zu vermitteln. Die Grundursache dieser materiellen Klangschwingung ist Unwissenheit (avidyā). Alle gebundenen Seelen (bādha jīvas) befinden sich seit jeher in Unwissenheit (avidyā) und sind daher nicht in der Lage, sich ohne die Hilfe von aprākṛta sabdhā brahma aus dieser materiellen Knechtschaft zu befreien.

anādy-avidyā-yuktasya

puruṣasyātma-vedanam

svato na sambhavād anyas

tattva-jño jñāna-do bhavet                                           

  (ŚB 11.22.10)

Jeder, der von Māyā (Unwissenheit) bedeckt ist, hat eine gewisse Begrenzung, über die er nicht hinausgehen kann. Es muss eine andere Persönlichkeit geben, die in absolutem Wissen über die Absolute Wahrheit verankert ist und die dieses Wissen vermitteln kann.

Wir wissen auch aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛta,

bhrama, pramāda, vipralipsā, karaṇāpāṭava

īśvarera vākye nāhi doṣa ei saba                                        

   (Cc Ādi 2.86)

Diese drei materiellen Mängel, Illusion, Betrügen und fehlerhafte Wahrnehmung existieren nicht in den Worten der Höchsten Persönlichkeit Gottes (und den großen (sādhus).

Śrīla Saranga Gosvāmī Mahārāj (auch bekannt als Aprākṛta Prabhu) pflegte zu sagen:

Irren ist menschlich. Wie gelehrt und intelligent ein Mensch auch sein mag, er ist anfällig für Irrtümer und Böses. Der größte Philosoph sollte sich immer daran erinnern, dass die menschliche Natur dazu neigt, in jedem Augenblick allerlei Fehler zu begehen, besonders wenn wir versuchen, das Spirituelle und Ewige mit unserem empirischen Wissen zu beurteilen. Die Vernunft ist zweifellos die größte aller menschlichen Exzellenzen, aber sie hat ihre eigene Jurisdiktion. Die Natur hat in der Tat einige Menschen mit überlegenen Verstandeskräften begünstigt. Doch unser Verstand ist immer anfällig für Veränderungen. Heute akzeptieren wir eine Theorie und verwerfen sie ein paar Tage später. Jeder macht die Erfahrung, dass Theorien, die von berühmten Männern aufgestellt wurden, falsch sind. Die großen Qualitätsunterschiede, die wir oft zwischen den Werken ein und desselben Menschen wahrnehmen, sollten uns von Dogmatismus abhalten.

Der Zustand des menschlichen Körpers variiert je nach Zeit und Wetter und unterliegt mehr Veränderungen als der Mond; so muss auch der Geisteszustand steigen und fallen wie Quecksilber in einer Röhre. In einer Stunde ist der Geist so rein wie Äther, und im nächsten Augenblick ist er so garstig wie der dickste Nebel. Wo ist also die Zuverlässigkeit des menschlichen Intellekts? Wo ist der Grund, sich seiner Fähigkeiten zu rühmen? Diese Wankelmütigkeit des menschlichen Körpers, diese Unbeständigkeit der menschlichen Weisheit sollte uns Demut lehren und unseren Stolz zügeln. Dieser Punkt wird von vielen Philosophen übersehen, von denen die meisten zugunsten ihrer bevorzugten Meinungen voreingenommen sind. Das Vorurteil oder die Vorliebe steht im Allgemeinen wie ein Stolperstein auf dem Weg der Gerechtigkeit und erlaubt unserer Vernunft nicht, darüber hinwegzusehen. Es ist diese fatale Neigung, die unser Urteilsvermögen auf schändliche Weise in die Irre führt. Um zu vermeiden, dass wir durch einen solch gefährlichen Irrtum in die Irre geführt werden, müssen wir sehr darauf achten, uns von erworbenen Vorurteilen zu befreien und unvoreingenommen zu hören, bevor wir eine pauschale Bemerkung zu irgendeinem Thema machen. Es ist unbestritten, dass die Kräfte des Geistes von den Organen des Körpers abhängen, die sich im Laufe der Zeit verändern. Da der Geist untrennbar mit der Materie verbunden ist, kann er sich nicht über materielle Phänomene hinwegsetzen. Er hat daher keinen Zugang zur spirituellen Welt, deren Tür für alle verschlossen ist, die mit ihren Vorurteilen oder dem schwachen Licht weltlicher Weisheit eintreten wollen."

Es ist in allen authentischen śāstras offensichtlich, dass es ohne kṛpā und Führung eines reinen guru-Vaiṣṇava unmöglich ist, etwas über die Absolute Wahrheit zu erkennen, ich meine in Bezug auf den Höchsten Herrn und Seine Gottgeweihten. Ganz zu schweigen davon, dass man ohne kṛpā eines mahāt (eines großen sādhu) nicht einmal in der Lage ist, sich von den Fesseln der materiellen Existenz zu befreien, um etwas über die Absolute Wahrheit zu erfahren.

mahat-kṛpā vinā kona karme 'bhakti' naya

kṛṣṇa-bhakti dūre rahu, saṁsāra nahe kṣaya

(Cc Madhya 22.51)

Solange man nicht die Gunst eines reinen Gottgeweihten erlangt, kann er oder sie die Ebene des aprākṛta sevā nicht erreichen. Ganz zu schweigen von kṛṣṇa-bhakti, man kann nicht einmal aus den Fesseln von Maya (materielle Existenz) erlöst werden.

Śrīla Bhakti Vijñāna Bhāratī Gosvāmī Mahārāja pflegte die außerordentlichen Besonderheiten śabda-brahmas wie folgt zu beschreiben:

Jenseits des materiellen Klanges existiert eine andere Art von Klang, genannt śabda-brahmas, der die Manifestation Bhagavāns in der Form von Klang ist. Dieses śabda-brahma ist der Klang Vaikuṇṭhas und ist das feinstofflichste Objekt in diesem Reich.

Der Name ‘Kṛṣṇa’ ist die subtilste aller transzendentalen Klänge. In Kaṭhpaniṣad (1.2.20), wird Kṛṣṇa aṇor anīyān, beschrieben, bzw., subtiler als das subtilste. Kṛṣṇa ist die subtilste Persönlichkeit und der Klang Seines Namens ist der subtilste transzendentale Klang. So ist also kṛṣṇa-nāma das Mächtigste und in der Lage alles zu beherrschen.

Der gewöhnliche Klang dieser materiellen Welt ist leblos, wogegen śabda-brahma Bewusstsein besitzt. Materieller Klang benötigt ein Medium, sei es persönlich oder mechanisch, um ihn von einem Ort zu einem anderen Ort zu transportieren, aber śabda-brahma ist so mächtig, dass er aus Seinem eigenen unabhängigen freien Willen reisen kann. Materieller Klang hat keine Form, wogegen śabda-brahma eine extrem schöne transzendentale Form besitzt.

Jedes Wort des śabda-brahma besitzt eine eigene unabhängige Form. Kṛṣṇa-nāma hat auch eine sehr schöne Form (svarūpa); Sie hat Ohren, eine Nase, einen Mund, Augen, Füße, Arme, einen Kopf und so weiter. Sie isst, geht, pflegt Austausch, ruht, gibt anderen Freude und kostet Freude, und Gottgeweihte beziehen sich daher auf kṛṣṇa-nāma als eine Persönlichkeit: Śrī Nāma Prabhu. Mit diesem Verständnis pflegte einer unserer guru-vargas, Śrī Bhagavān dāsa Bābājī Mahārāja aus Kālna, Śrī Nāma Prabhu wie einer Gottheit (vigraha) zu dienen, indem er bhoga opferte, pūjā darbrachte, Ihn schlafen legte und so weiter.

Dies sind nur einige der vielen Gründe, weshalb kṛṣṇa-nāma nicht von Śrī Kṛṣṇa verschieden ist. Wenn wir diese Wahrheit hören, dann können wir die Vorrangstellung von kṛṣṇa-nāma verstehen und weshalb śrī kṛṣṇa-nāma-saṅkīrtana die bedeutendste unter allen Formen von kīrtana ist.

(entnommen aus dem Caitanya Vani Band 1 von Śrīla Bhakti Vijñāna Bharati Gosvāmī Mahārāj)

… Fortsetzung folgt

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