Man sollte sich selbst nicht als diksita (eingeweiht) betrachten, wenn divya jnana (transzendentales Wissen) sich noch nicht gänzlich im Herzen manifestiert hat.
Jemand mag zu 50% tendieren, jemand zu 70%, jemand zu 90%, jemand sogar zu 99%, aber es fehlt immer noch 1%, das ist die Arrangierung von maya. Diksa ist ein sehr langer Vorgang. Man sollte nicht denken, dass alles getan ist, wenn man das mantra von Gurudeva bekommen hat. Wenn man diksa bekommt, mag man eine gewisse Inklination zeigen, aber das ist unvollständiges saranagati. Es ist nicht so leicht für eine gebundene Seele, alles in Bezug zum Körper zu ignorieren. Man kann viel über dieses Thema philosophieren, aber ich möchte ein Beispiel geben, das sehr gut verdeutlicht, was ich sagen will. Nehmen wir an, in einem Dorf ist ein Damm gebrochen, und das Wasser beginnt die ganze Umgebung zu überfluten. Angenommen alle schlafen, und plötzlich bemerken sie, dass sie alle in der starken Strömung des Wassers treiben. In diesem Moment wird jeder versuchen sich selbst zu retten. Niemand wird die Zeit haben an andere zu denken. Sogar die Mutter wird ihr kleines Kind ignorieren, der Vater wird seinen Sohn ignorieren, und der Mann wird seine Frau ignorieren. Was kann man schon tun in solch einer schlimmen Situation? Schließlich jedoch erreichte jemand durch die Barmherzigkeit des Höchsten Herrn den Ast eines Banyan-Baumes, während er von der starken Strömung davongetragen wurde; in diesem Fall wäre das die innere Haltung wirklicher Saranagati. Denn jetzt versucht er, auf Leben und Tod, mit all seiner Kraft bei diesem Banyan-Baum Zuflucht zu nehmen. Irgendwie nimmt er mit aller Kraft Zuflucht bei diesem Banyan-Baum um sich zu retten.
Jetzt können wir verwirklichen, dass saranagati bedeutet, vollständig bei Guru und Vaishnavas Lotusfüßen Zuflucht zu suchen, welche uns von der starken Strömung des Maya Flusses retten können. Wir werden in dieser riesigen, kosmischen Schöpfung verloren gehen. Wer wird uns retten?
Manchmal kann man beobachten, dass während eines Krieges Menschen eines Landes in einem anderen Land Zuflucht suchen. Das ist auch eine Art zeitweiliges saranagati, nicht permanent. Den sobald der Krieg vorbei ist können alle wieder zu ihrem jeweiligen Platz zurückkehren, wenn die Situation es verlangt. Auch nach einer Hochzeit wird die Frau Zuflucht bei ihrem Mann suchen, und ein neu geborenes Baby wird Zuflucht bei der Mutter suchen. OK, aber die Definition von echtem saranagati ist völlig verschieden von den als letztes oben genannten Beispielen.