Wie kann man sich mit Guru-Vaiṣṇava in Einklang bringen – das ist der wichtigste Punkt in unserem bhajan-Leben. (Teil I)

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Alle Ehre sei  Śrī Śrī Guru and Gaurāṅga

Von Shri Shyam Das Baba

Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrī Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda Paramahaṁsa Guru sagte einmal in einem Brief zu einem seiner sogenannten Geweihten: „Du hast den Pfad des praṇipāt –paripraśna and sevā verlassen, um die Verbindung zur Absoluten Wahrheit zu vermeiden, und du hast jetzt den Pfad des der Logik (tarka path) eingeschlagen um dich für immer im Ozean von Māyā zu verlieren.  Was können wir für dich tun, außer starker Trauer Ausdruck zu verleihen.“ 

Tatsächlich kann uns unser herausforderndes Gemüt, bzw. Dreistigkeit für immer in den Ozean von Māyā werfen. Das ist der einzige Nutzen, den wir davontragen, nichts anderes. Wenn man die dienende Haltung, die Demut verliert, dann ist alles verloren.

Wenn ich in diesem Leben in meinem bhajan erfolgreich sein will, dann muss ich meinen Kopf an die Lotosfüße von Śrī Gurudeva verkaufen. Ich kann keine persönlichen Rechte für mich reservieren. Arjuna sagt zu Śrī Kṛṣṇa: „śiṣyas te ’haṁ śādhi māṁ tvāṁ prapannam,” ich bin Dein Schüler und Deinen Lotosfüßen hingegeben, bitte unterweise mich.“ Aber seine Unterwerfung erschien nicht absolut, weil nach vollständiger Unterwerfung kann es keine logische Interpretation, bzw., tarka geben. Wie auch immer, letztendlich versuchte er sein Bestes, sich Śrī Kṛṣṇa’s Lotosfüßen vollkommen zu unterwerfen, um ein echter Schüler von Ihm zu werden.

Einmal wollte ein reicher Mann auf bestimmte Fehler eines brahmacārī hinweisen. Er bat Śrīla Prabhupāda ihn aus diesem Grund aus der Math zu werfen. Aber Śrīla Prabhupāda erklärte ihm: „Wenn jemand sehr krank ist, wo bringen Sie ihn hin?“ Der Mann antwortete: „In irgendein Krankenhaus." Daraufhin antworte Śrīla Prabhupāda: „Na also! Die Gauḍīya Math ist eine Art von Krankenhaus, wo der brahmacārī schon aufgenommen wurde. Ich kann ihn nicht hinauswerfen, nur weil er einen Fehler begangen hat.  Vielleicht heute oder morgen kann er von seiner Krankheit (bhāva-roga, bzw., materielle Krankheit) geheilt sein. Diejenigen, die zu mir kommen um eine Art von Behandlung von mir zu erfahren, vielleicht sind einige von ihnen nicht vollständig geheilt aufgrund ihrer Unachtsamkeit, wie auch immer, wenn sie dem Behandlungsverlauf aufrichtig folgen (Krsna-Bewusstsein), dann können sie heute oder morgen in ihrem hingebungsvollen Leben erfolgreich sein. Daraufhin sagte der Mann wieder: „So warum gehen Sie dann nicht raus und nehmen all diese materiellen Leute auf und geben ihnen eine Behandlung?“  Śrīla Prabhupāda antwortete: „Ja natürlich kann ich ihnen helfen, wenn sie mit einer unterwürfigen Haltung zu mir kommen und sich selbst zum Patienten erklären.“

Śrīla Prabhupāda hat gesagt: „Guru-pāda-padma ist das transzendentale Medium, wodurch wir alles in der transzendentalen Welt sehen können.” Deswegen ist es unsere höchste Pflicht uns auf die Lotosfüße von Guru-pāda-padma zu konzentrieren, so kommt aller Erfolg automatisch.  Sat guru sevā und kṛṣṇa sevā sind nicht getrennt voneinander, sie sind gleich. Derjenige, der dem Höchsten Herrn vierundzwanzig Stunden am Tag dient, wird ein echter sādhu oder Sat Guru genannt. Der vollkommene Idealismus von Gurudev kann im Herzen eines hingebungsvollen Gottgeweihten dazu inspirieren, dass er eine ununterbrochene Gemütsstimmung für den sevā entwickelt.

Ein Sat Guru hat das Recht Strenge zu zeigen, ansonsten kann das ganze System von ānugatya zusammenbrechen. Die meisten Menschen haben die schwere Gemütsstimmung von Śrīla Prabhupāda missverstanden, sein Herz war so sanft, das können wir uns nicht einmal im Traum vorstellen, aber um uns die absolute Führung zu geben, musste er sehr hart zu uns sprechen. Wir kennen den folgenden śloka, der das oben beschriebene vichar unterstreicht:

vajraadapi kathoraani mrudooni kusumaadapi

lokottaraanaam chetaamsi ko hi vigyaatumarhati

Erlauchte und edle Menschen werden fest wie der 'Vajra', die Waffe des Gottes Indra, und sehr sanft wie eine Blume, je nach der vorherrschenden Situation.  Sie sind berühmt wegen dieser besonderen Eigenschaft in ihnen. Wer kann ihre ungewöhnlichen Aktivitäten erkennen.

Der Befehl von Śrīla Prabhupāda war so mächtig, daß niemand sich ihm entziehen konnte. Die jīvas wandern in den vierzehn Welten für unendlich lange Zeit auf und ab, und die Lösung kann in den śāstra gefunden werden, wie man sich davon befreien kann.

brahmāṇḍa bhramite kona bhāgyavān jīva

guru-kṛṣṇa-prasāde pāya bhakti-latā-bīja

(Cc Madhya 19.151)

 „Gemäß ihrem karma wandeln alle Lebewesen durch das ganze Universum. Einige von ihnen werden zu den oberen Planetarischen Systemen erhoben und einige gehen hinunter in die niederen planetarischen Systeme. Von den vielen Millionen umherwandelnder Lebewesen erhält einer, der sehr von Glück begünstigt ist, durch die Gnade von Kṛṣṇa die Gelegenheit, mit einem echten spirituellen Meister Gemeinschaft zu haben. Durch die Gnade sowohl von Kṛṣṇa als auch des spirituellen Meisters erhält eine solche Person den Samen der Kletterpflanze des hingebungsvollen Dienstes.“

Śrīla Bhaktivedanta Vaman Gosvāmī Mahārāj pflegte zu sagen: „Sanfte Bestrafungen und Tadel von guru und den Vaiṣṇavas sind für ihre Schüler und Bediensteten von großem Nutzen. Die Entschlossenheit, Disziplin zu akzeptieren, findet ihren Erfolg in dem Titel „Schüler“.

Obwohl ich der Schüler von Śrī Gurudeva geworden bin, der äußerst barmherzig ist, finde ich es völlig inakzeptabel, wenn er mich aus seiner grundlosen Barmherzigkeit und mit der Entschlossenheit, alle Hindernisse auf dem Weg meiner hingebungsvollen Praxis zu beseitigen, mild tadelt. Zu diesem Zeitpunkt bin ich sogar so dreist, zu behaupten, dass er herzlos ist, dass es ihm an Zuneigung mangelt und dass er voreingenommen, unintelligent und so weiter ist. Ich bin bereit, mich hunderte Male von Māyā demütigen, zurechtweisen und schwer schlagen zu lassen, aber ich kann den liebevollen, transzendentalen Tadel von Śrī Gurudeva nicht akzeptieren oder tolerieren. Folglich gebe ich den hingebungsvollen Dienst zu Kṛṣṇa für immer auf und begehe somit spirituellen Selbstmord.“

Auch Śrīla Bhakti Daitya Madhava Gosvāmī Mahārāj pflegte zu sagen: „Ein Schüler bedeutet, diszipliniert zu werden (engl., disciple means to be disciplined - Anm. d. Übers.) bzw., kontrolliert oder beherrscht. Wenn jemand äußerlich die Zuflucht von Sri Guru akzeptiert aber arrogant seine Haltung beibehält indem er vorgibt zu wissen, was am besten für sein spirituelles Leben ist, dann ist er ein Betrüger, betrügt sowohl sich selbst als auch andere.  Reine Gauḍīya Vaiṣṇavas sind äußerst großmütig und schenken die höchste Glücks-verheißung. Wenn wir in der Lage sind, auch nur einen einzigen Aspekt ihres vorbildlichen Lebens zu verstehen, werden wir uns mit Freude dem sādhana-bhajana widmen.“

Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrī Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī  Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda hat gesagt: „Ich war gezwungen, strenge Worte an Euch zu richten, deshalb haben mich viele von euch, als euren Feind missverstanden. Um euch im reinen hari-bhajan zu beschäftigen, war ich gezwungen so zu sprechen. Vielleicht werdet Ihr eines Tages diese Tatsache erkennen.”

Diejenigen, die das folgende Zitat aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛtakāya mano-vākye kare udvega na diba“ (körperlich, geistig oder verbal sollte man anderen keinen Schmerz zufügen) ungebührlich ausnutzen wollen, um zu vermeiden, alles über die Absolute Wahrheit, den absoluten Weg, zu sagen, dann betrügen sie sicherlich die ganze Welt. Echtes hari-kathā aus einer echten Quelle erweckt den Eindruck als sei es bittere Medizin, aber letztlich kann sie uns vor dem Verderben bewahren. Hari-kathā ist eigentlich eine Art von Operation. Eine Operation, egal welche Art, ist niemals süß; wenn wir Süße erwarten, dann sind wir sicherlich verrückt.

Im Śrīmad-Bhāgavatam finden wir folgenden śloka, gesprochen von Śrī Kṛṣṇa zu Uddhava ji Mahārāj:

eṣā buddhimatāṁ buddhir

manīṣā ca manīṣiṇām

yat satyam anṛteneha

martyenāpnoti māmṛtam                                     

(ŚB 11.29.22)

Er ist wirklich intelligent unter all den intelligenten Menschen, er hat eine absolute Wahrnehmung unter all jenen Monishis (einer, der eine hohe Wahrnehmung besitzt), er ist jemand, der im Herzen erkennt, dass wir durch die Hilfe dieses unbeständigen Körpers die Absolute Wahrheit erlangen können, amṛta.

Gebundene jīvas haben keine Ahnung was gut oder schlecht für sie ist, deshalb wollen sie immer einen Streit beginnen. Ein Junge hat in seiner Prüfung ein sehr gutes Ergebnis erzielt, also waren sein Vater, seine Mutter und seine Verwandten natürlich begeistert, ein Fest deswegen zu veranstalten. Der Junge wollte mit dem Motorroller seines Vaters fahren, um einen seiner Freunde zu besuchen, aber der Vater war dazu überhaupt nicht bereit es ihm zu geben, weil der Junge überhaupt kein geübter Fahrer war. Die Mutter fing an, zugunsten des Jungen zu sprechen: „Wenn du deinen Sohn liebst, warum überlässt du ihm dann nicht für kurze Zeit den Motorroller?“ Der Vater befand sich in einem Dilemma und war schließlich gezwungen, dem Jungen das Moped zu geben. Der Junge nahm also den Motorroller, um schnell an sein Ziel zu kommen, und das Endergebnis war, dass er die Kontrolle über das Moped verlor und mit einem großen Lastwagen zusammenstieß und von dem Lastwagen überfahren wurde.

Das ist das letztendliche Ergebnis unserer Argumentation mit sādhu-guru-vaiṣṇava. Wir sollten mit dem, was immer sie vorschlagen, zufrieden sein und wir sollten uns immer daran erinnern, dass es vom Höchsten Herrn arrangiert wurde. Um mich zu korrigieren, hat Bhagavan mich in diese Situation gebracht. Bhagavan ist sarva mangal moye.  Alles, was er tut, ist für mein höchstes Wohl.  Diese Überzeugung müssen wir in unserem Leben entwickeln.

Gaura Hari Hari Bol

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