Alle Ehre sei Śrī Śrī Guru and Gaurāṅga
Von Shri Shyam Das Baba
Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda Paramahaṁsa Jagad guru hat gesagt: „Wenn wir unser Herz mit guru und Vaiṣṇava in Einklang bringen, dann können wir im wahren Sinne glücklich werden. Was auch immer von guru und Vaiṣṇava arrangiert wird, sollten wir mit Freude und ohne Einwände akzeptieren. Ein intelligenter Mensch weiß, dass er den Anordnungen und Lehren (vāṇī) großer Persönlichkeiten folgen sollte. Allein dadurch werden alle von ihm gehegten spirituellen Wünsche erfüllt. Nur diejenigen, die Śrī Guru mit dieser Gesinnung dienen, können selbst die schwierigste Prüfung bestehen, die die Welt ihnen auferlegt. Alle tiefen und geheimen Wahrheiten der Schriften manifestieren sich allein in ihren Herzen und bleiben für immer auf dem Pfad ihres Gedächtnisses! Allein durch die Gnade von Śrī Gurudeva wird die höchste Verheißung - der Dienst an Śrī Kṛṣṇa - erlangt.“
Mein śikṣā-guru Śrīla Bhakti Vijnana Bharati Gosvāmī Maharaj pflegte zu sagen: „Eine Person, die mit einem gänzlich unabhängigen Gemüt Dienst leistet, ohne irgendeine Unterweisung anzunehmen, leistet keinen wahren Dienst für die Vaiṣṇavas oder Bhagavān; vielmehr bemüht sie sich nur, ihre eigenen Sinne zu befriedigen. Solch eine Person ist als svecchācāri bekannt, oder eine Person, die nur nach ihren eigenen Wünschen handelt. Bevor man einen Dienst beginnt, muss man das Gemüt und die Wünsche des sevya (Ziel, bzw., Objekt des Dienstes) verstehen. Erst wenn man das versteht, kann der eigene Dienst den sevya wirklich erfreuen und sogar sevā genannt werden. Ansonsten ist der eigene Dienst einfach svecchācāritā (ein Akt der Unabhängigkeit). Es wird oft beobachtet, dass eine Person wiederholt darauf besteht, dass ihr Dienst von einem Vaiṣṇava akzeptiert wird. Obwohl der Dienst dieser Person dem Vaiṣṇava nicht erfreut, erlaubt der Vaiṣṇava dieser Person, ihn weiterhin zu verrichten, damit sie ihren Wunsch erfüllen kann und der Vaiṣṇava keine weitere Störung erfährt. Die Person mag ein gewisses Gefühl der Akzeptanz erlangen und die Möglichkeit haben, ihre gewünschte Tätigkeit auszuführen, aber diese Tätigkeit kann niemals als wahrer Dienst angesehen werden.“
Wie erkannt man einen sat śiṣya?
Wir können einen sat śiṣya, daranerkennen, wenn all die göttlichen Eigenschaften von Sri Guru-pāda-padma im Herzen des Schülers manifestiert sind. Wenn sich ein Schüler vollständig den Lotosfüßen von Sri Guru-pāda-padma hingegeben hat, dann kann er niemals ein Geheimnis vor ihm verbergen. In der Tat, vor einem snigdha śiṣya kann Sri Gurudeva alle mystischen Geheimnisse, die in Beziehung zu seinem tiefem hari-bhajana stehen, enthüllen.
śṛṇuṣvāvahito rājann
api guhyaṁ vadāmi te
brūyuḥ snigdhasya śiṣyasya
guravo guhyam apy uta
(ŚB 10.13.3)
Oh König, bitte höre mich mit größter Aufmerksamkeit an. Obwohl die Taten des Höchsten Herrn sehr vertraulich sind, kein gewöhnlicher Mensch ist in der Lage sie zu verstehen, werde ich jetzt zu dir davon sprechen, da ein spiritueller Meister einem hingegebenen Schüler sogar Themen erläutert, die sehr vertraulich und schwer zu verstehen sind.
Einmal stellte Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda all seinen Schülern die Frage, welche Art sevā sie bevorzugen würden. Dann begann jeder einzelne über seine Gemütsstimmung ihres sevā zu sprechen. Aber Śrīla Haiyagriva Brahmacari (Śrīla Bhakti Daitya Madhava Gosvāmī Mahārāj) antwortete demütig: — “Jeden sevā, welchen auch immer du mir befiehlst, werde ich sofort und ohne zu zögern und zu fragen, ausführen, unabhängig davon welchen sevā du mir auferlegst.” Deshalb wurde ihm von seinem Gurudeva Śrīla Prabhupāda der Spitzname „Vulkanische Energie” gegeben.
Der Vorgang des Predigens von Śrīla Bhakti Daitya Madhava Gosvāmī Mahārāj war in seiner Natur so erlesen, dass es für uns nicht einmal im Traum möglich ist, das zu begreifen. Er pflegte all diese abgelegenen Orte zu besuchen, in Assam, die Gegenden, die von Māyāvādīs in Panjab-Hariyana-Jammu befallen waren, oder abgelegene Orte in Südindien, wo niemand hinging, um zu predigen, aber er reiste dorthin um zu predigen und diese gefallenen Seelen zu befreien – aus seiner außerordentlich grundlosen Barmherzigkeit, wie Śrīla Prabhupāda.
Wir haben auch aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛta von der höchst vertraulichen Beziehung zwischen Śrīla Rūpa Gosvāmī and Caitanya Mahāprabhu erfahren:
śrī-caitanya-mano-’bhīṣṭaṁ sthāpitaṁ yena bhū-tale
svayaṁ rūpaḥ kadā mahyaṁ dadāti sva-padāntikam
Wann wird mir Śrīla Rūpa Gosvāmīpada, der in dieser materiellen Welt die Mission auf sich genommen hat, den Wunsch Lord Caitanyas zu erfüllen, Zuflucht bei seinen Lotosfüßen gewähren?
Während der Dauer des Ratha-yātrā, besonders in dem Jahr, als sich Śrīla Rūpa Gosvāmī dort im Śrī Nilachal Dham aufhielt, begann Śrī Caitanya Mahāprabhu einen śloka aus dem Kāvya-prakāśa zu singen, der von der Beziehung eines Helden und einer Heldin handelte. Die verwirrten Menschen, die Seine Gemütsstimmung nicht verstehen konnten, dachten: ‘Warum singt ein sannyāsī ein weltliches Gedicht, das von einem gewöhnlichen Jungen und einem Mädchen handelt?’ Niemand konnte das Herz von Śrīman Mahāprabhu verstehen. „Warum fängt Er an so zu singen? Svarūpa Dāmodara Gosvāmī war der Einzige, der Mahāprabhus Gemüt verstehen konnte und begann auch zu singen, gemäß dem bhava von Śrīman Mahāprabhu.
Śrīla Rūpa Gosvāmī erkannte das Herz von Śrīman Mahāprabhu, als Er das Lied vor Śrī Jagannath Ratha sang, und war in der Lage einen anderen śloka zu komponieren, der dem bhava von Śrīman Mahāprabhu sehr ähnlich war. Nachdem Śrī Rūpa den Vers auf einem Palmblatt geschrieben hatte, legte er es auf das Dach seiner Hütte (heute Siddha-Bakula) zum Trocknen. Danach nahm er ein Bad im Ozean. Wie es Seine Gewohnheit war, besuchte Śrī Caitanya Mahāprabhu jeden Tag die Geweihten von Siddha Bakula, nachdem Er sein Bad im Ozean genommen hatte. An dem Tag, als Śrī Caitanya Mahāprabhu dort ankam, sah er das Palmblatt auf dem Strohdach. Er nahm es und las die Komposition von Śrīla Rūpa Gosvāmī, und lobpreiste es sehr.
Als Śrīla Rūpa Gosvāmī vom Bad zurückkam, gab ihm Mahāprabhu einen liebevollen Klapps auf den Rücken. Er fragte Svarūpa Dāmodara Gosvāmī: „Wie kommt es, dass Rūpa Mein Herz kennt?” Svarūpa Dāmodara Gosvāmī antwortete: „Es ist für jeden unmöglich Dein Herz zu kennen, außer Du lässt dieser Person Deine Barmherzigkeit zuteilwerden.”
Dann bestätigte Śrī Caitanya Mahāprabhu: „Als ich Rūpa in Prayāga begegnete, wohl wissend, dass er qualifiziert ist, schenkte Ich ihm Meine Barmherzigkeit.“ Hier ist der Beweis, dass was immer Rūpa Gosvāmī geschrieben hat, direkt aus dem Herzen Śrī Caitanya Mahāprabhus gekommen ist. Deswegen sind die Schriften für die Anhänger von Śrī Caitanya Mahāprabhu entscheidend und unverzichtbar.
Wir kennen aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛta folgendes śloka:
priya-svarūpe dayita-svarūpe
prema-svarūpe sahajābhirūpe
nijānurūpe prabhur eka-rūpe
tatāna rūpe sva-vilāsa-rūpe
(Cc Madhya 19.121)
„In der Tat, der savarūpa von Śrīla Rūpa Gosvāmī war Śrīman Mahāprabhu sehr lieb und er war die exakte Replika von Śrī Caitanya Mahāprabhu; er war dem Herrn sehr sehr lieb. Śrīla Rūpa Gosvāmī, die Verkörperung von Śrī Caitanya Mahāprabhus ekstatischer Liebe, war natürlich sehr schön. Er befolgte sehr sorgfältig die vom Herrn verkündeten Prinzipien, und er war die kompetente Person, um die Taten von Lord Kṛṣṇa richtig zu erläutern. Śrī Caitanya Mahāprabhu erweiterte Seine Barmherzigkeit auf Śrīla Rūpa Gosvāmī nur aus dem einen Grund, damit er diese Art von besonderem absolutem Dienst, das Schreiben von transzendentaler Literatur, vollbringen konnte.“
Als Der Prabhupāda gefragt wurde: „Wer ist ein echter Schüler?“, antwortete er: „Nur derjenige ist ein echter Schüler, der sich vollständig den Lotosfüßen von Śrī Gurudeva unterwirft, dem der Höchste Herr Śrī Kṛṣṇa, die volle Verantwortung für das Wohlergehen des Schülers übertragen hat. Die Aufgabe ist mir übertragen, unterwürfig alles anzunehmen, was immer Śrī Gurudeva für Verfügungen trifft, die für mein Wohlergehen sorgen. Das ist die wahre Haltung eines echten Schülers. Ohne das, kann man Unglück nicht vermeiden. Echte Schüler sind jene, die ununterbrochen unter der Führung des spirituellen Meisters, dem Höchsten Herrn dienen, ohne zum Genießer zu werden – das bedeutet, ohne ihre Sinne auszuprobieren, um die Sinnesobjekte zu genießen. Alles in dieser Welt ist ein Instrument, um Śrī Guru zu dienen; alles ist für Kṛṣṇas Dienst bestimmt.
Wenn man den Wunsch hat diese Instrumente im Dienst zu Śrī Guru zu genießen, wird man niemals irgendwie Glück erlangen. Wenn wir guru nicht in allem sehen können, ist Unglück für uns unvermeidbar. Ein echter Schüler sieht die gewöhnlichen Dinge dieser Welt nicht so wie die einfachen Menschen sie sehen. Er hat guru-darśana in allem was er macht und was er sieht. Jemand der keinen guru-darśana besitzt, sieht die materielle Realität mit dem Sinnesgemüt des Genusses. Außerdem bedeutet guru-darśana, dass man alles als höher betrachtet, als man selbst und dass es für Kṛṣṇas Dienst bestimmt ist. Ein echter Schüler erkennt das in den Tiefen seines Herzens und dient dem spirituellen Meister und Śrī Kṛṣṇa ununterbrochen, dem einzigen Ziel seines Lebens. Ein echter Schüler hat ununterbrochen guru-darśana, sowohl innerlich, als auch äußerlich. Obwohl er sich selbst als klein und unbedeutend (laghu) ansieht, ist seine Vision groß und tiefgründig, weil er keine Beziehung zu seinem eigenen Genuss aufbaut.
Ein wahrhaftiger Schüler ist sich immer vollkommen bewusst, dass ihm neben seinem spirituellen Meister, nichts gehört. Ein echter Schüler ist immer in seiner Identität eines Dieners seines spirituellen Meisters (guru-dāsa) verankert, den er als nicht verschieden vom Höchsten Herrn ansieht. Er hat immer tiefes Vertrauen zu seinem spirituellen Meister und natürliche Liebe für ihn. Ein wahrer Schüler schätzt den spirituellen Meister als seinen Seelenverwandten, als ewig verehrungswürdig und als sein Leben und seine Seele. Ein echter Schüler weiß, dass Śrī Gurudeva gleichzeitig der Inbegriff von bhakti und eine Verkörperung des Höchsten Herrn ist. Śrī Gurudeva ist Śrī Kṛṣṇa lieber, als sein eigenes Leben und Śrī Gurudeva ist Seine nicht-verschiedene Manifestation (prakāśa-vigraha). Es gibt keine Möglichkeit den Dienst zu Śrī Kṛṣṇa zu erlangen, ohne der Hilfe von den Dienern, die den Lotosfüßen von Śrī Gurudeva dienen. Nur diejenigen, die Śrī Guru dienen, sind echte Vaiṣṇavas, bzw. echte Schüler. Außer ihnen sind alle anderen ahaṅkāra-vimūḍhātmā, 'vom falschen Ego verwirrt'. Mit einfachen Worten, sie wollen Genießer werden.“
Śrīla Bhakti Rakshak Śrīdhar Dev Gosvāmī sagte: „Sevā muss von oben kommen. Wenn wir etwas einer höheren Autorität aufdrängen, dann ist das karma-kāṇḍa. Der Ursprung unserer Motivation darf nicht von innen kommen. Sie muss von Hari, guru und Vaiṣṇava kommen. Und wir müssen sie ausüben. Wir sollten nicht die Schöpfer der Befehlswelle sein. Wir müssen die Nachrichten ausführen, die durch die Welle von oben kommen, von Hari, guru - Vaiṣṇava. Wir sollen nur Befehle ausführen und nicht selbst einen solchen Befehl geben.“
Weiter sagte er:
viracaya mayi daṇḍaṁ dīna-bandho dayāmī vā
gatir iha na bhavattaḥ kācid anyā mamāsti
nipatatu śata-koṭi-nirbharaṁ vā navāmbhaḥ
tad api kila-payodaḥ stūyate cātakena
“ Der als ‚caṭaka‘ bekannte Vogel sucht immer oben nach Regenwasser, und er wird niemals Wasser vom Boden aufnehmen, selbst wenn es dort im Überfluss zur Verfügung steht. Er wartet nur darauf, dass Wasser von oben kommt. Ausreichend Regen mag kommen, oder vielleicht kommt nur Donner, aber er wird nicht einen einzigen Tropfen von der Erde aufnehmen. So sollte unsere Haltung sein. Wir müssen den, was immer für Anweisungen und Richtungen folgen, die von oben kommen, und niemals versuchen einen Plan zu erfüllen, der aus der materiellen Welt stammt. Der Regisseur, der Meister, der Herr oben – ich bin mit Ihm verbunden.“
„Diese Form der Praxis ist förderlich. Wir mögen den Namen chanten, den musikalischen kīrtana usw., hören, aber das eigentliche Leben wird nur in dem Maße vorhanden sein, wie unsere Tätigkeit auf die von der höheren Ebene herabkommende Anweisung ausgerichtet ist und wie diese Anweisung von uns ernsthaft ausgeführt wird. Auf diese Weise können wir erhoben werden. Wir können in die höhere Ebene aufsteigen, indem wir darauf vorbereitet sind, den Befehl von oben auszuführen, ohne ihn zu hinterfragen. Wenn wir sicher sind, dass der Befehl von der höheren Ebene kommt, sollten wir uns fraglos unterordnen. Indem wir uns dem Höheren zur Verfügung stellen, lernen wir den selbstlosen Dienst zum Höheren, der aus einer nicht weltlichen Quelle stammt. Dies ist unsere Aufgabe: vaiṣṇava-sevā und guru-sevā - Dienst am Vaiṣṇava und guru.“
„Allein durch guru-bhakti – Hingabe zum Dienst zu Śrī Gurudeva – werden alle wünschenswerten Ziele auf einen Streich vollendet. (etat sarvaṁ gurau bhaktyā puruṣo hy añjasā jayet, Bha: 7.15.25). Es gibt viele Symptome, die einen echten guru auszeichnen. Wenn wir der Richtung des Höheren gehorchen, können wir zum Höheren fortschreiten; wir hoffen vielleicht, dass wir von dem Höheren auserwählt werden und auf diese Ebene gebracht werden, wenn wir als ausreichend qualifiziert angesehen werden. Diese Haltung wird das Wichtigste in unserem Leben sein, wenn wir zu der hohen, überbewussten Region gehen wollen.“
Sehr oft können wir feststellen, dass einige Leute launenhafte Entscheidungen treffen, indem sie andere belehren wollen, oder sie wollen Tempel bauen oder sie wollen Bücher schreiben oder sie wollen in das offene Predigerfeld eintreten, aber sie versuchen niemals die Wünsche von guru-Vaiṣṇava-Bhagavān zu verstehen, wie man ihnen auf exakte Art und Weise dienen kann. Wenn wir nicht durch guru-Vaiṣṇava autorisiert sind, einen bestimmten sevā auszuführen, dann kann das mit Sicherheit nicht als sevā anerkannt werden, es wird eher zu karma. Wir müssen mit dem Wunsch von Śrī Guru eins werden. Was ist die beste Form um uns an guru- Vaiṣṇava anzupassen, dass ist die Hauptsache.
Śrī Gurudeva ist das Zentrum in unserem bhajan-Leben und es ist unsere Pflicht uns mit diesem Zentrum in Einklang zu bringen. Je näher wir dem Zentrum sind, desto erfolgreicher sind wir im bhajan-Feld. Vollkommene Harmonie mit Guru-pāda-padma kann unseren vollständigen Erfolg in unserem bhajan beweisen.
Viele von uns haben eine harmonische Wellenformation beobachtet, wenn man Steine an dieselbe Stelle der Wasseroberfläche eines Sees wirft. Aber wenn die Steine auf verschiede Stellen der Wasseroberfläche treffen, dann werden sich diese Wellenformation überschneiden und es entsteht Disharmonie.
Eigentlich ist unser Leben eine Art von Musikinstrument, so wie es von Śrī Rāya Rāmānanda beschrieben wurde (bitte nachlesen, Rāya Rāmānanda Samvad im Śrī Caitanya-caritāmṛta) im Angesicht von Śrīman Mahāprabhu. Wir müssen das Rohrblatt oder die Melodie des Musikinstruments so einstellen, dass es genau mit dem ursprünglichen Lied übereinstimmt, das vom Höchsten Herrn gesungen wird. In Wirklichkeit ist unser bhajan nichts anderes als eine ehrliche Bemühung, unseren Lebensmittelpunkt mit dem ursprünglichen gemeinsamen Mittelpunkt des Höchsten Herrn in Einklang zu bringen, um die vollständige Zufriedenheit des Höchsten Herrn zu erreichen, ohne einen Anflug von Eigennutz.
Śrīla Bhakti Rakshak Śrīdhar Dev Gosvāmī hat gesagt: „Während wir flach zu seinen heiligen Füßen fallen, geben wir uns hin. Wenn wir das nicht tun, dann führen wir den Krieg gegen das Absolute weiter. Diese Welt der Erfahrungen, in der ich lebe, bedeutet: „Ich befinde mich im Krieg mit der Absoluten Schwingung, indem ich verschiedene Formen von Schwingungen verursache, entgegen der absoluten Schwingung.“ Diese Schwingungen kommen miteinander in Kontakt, und werden zerschlagen und lösen sich im Nichts auf, sie können nicht standhalten. Wenn man auf die Absolute Schwingung trifft, dann wird alles und jedes zur Asche.“ Des Weiteren sagt er: „Angst entsteht nur, wenn wir unser Zentrum verlieren. Wenn es getrennte Interessen gibt, dann erschaffen sie Disharmonie und aus der Disharmonie entsteht Angst.“
Im Śrīmad-Bhāgavatam finden wir folgenden śloka:
bhayaṁ dvitīyābhiniveśataḥ syād
īśād apetasya viparyayo ’smṛtiḥ
tan-māyayāto budha ābhajet taṁ
bhaktyaikayeśaṁ guru-devatātmā
(ŚB 11.2.37)
Angst entsteht, wenn sich ein Lebewesen mit dem materiellen Körper identifiziert, weil es sich in die äußere illusionäre Energie des Herrn vertieft. Wenn sich das Lebewesen vom Höchsten Herrn abwendet, dann vergisst es auch seine eigene innewohnende Stellung als Diener des Herrn. Dieser verwirrende und angstvolle Zustand ist von der Kraft der Illusion beeinflusst, und wird Māyā genannt. Deshalb sollte sich ein intelligenter Mensch unbeirrt in den reinen hingebungsvollen Dienst des Herrn unter der Führung eines echten spirituellen Meisters beschäftigen, den er als seine verehrungswürdige Gottheit, als sein Leben und seine Seele akzeptiert.
In dieser materiellen Welt will jeder alle anderen beherrschen, aber wir wollen von guru-Vaiṣṇava-Bhagavān beherrscht werden. Wenn unsere Ohren nicht mehr mit unserem schmutzigen materiellen Geist kooperieren, wenn unsere Augen nicht mehr mit unserem schmutzigen materiellen Geist kooperieren, in dem Fall können wir den Spielraum für hari-bhajan bekommen. Es ist unser böses Gemüt, das uns immer in Schwierigkeiten bringt. Wir können uns nicht auf bhajan konzentrieren, wenn wir unseren Kopf nicht an guru-Vaiṣṇava verkaufen. Wir hören aus dem Śrīmad-Bhāgavatam, dass es zwei Arten von Geist gibt, einer ist sati māṭi (keuscher Geist) und der andere ist der Geist einer Prostituierten (asati māṭi)
Ein keuscher Geist wird im Śrīmad-Bhāgavatam erklärt. Gemäß dem folgenden śloka aus dem Śrīmad-Bhāgavatam erhalten wir eine klare Vorstellung über dieses vichar.
yatrottamaśloka-guṇānuvādaḥ
prastūyate grāmya-kathā-vighātaḥ
niṣevyamāṇo ’nudinaṁ mumukṣor
matiṁ satīṁ yacchati vāsudeve
(ŚB 5.12.13)
Wer sind die reinen Gottgeweihten, die hier erwähnt werden? In einer Versammlung von reinen Gottgeweihten stellt sich die Frage nicht, ob sie materielle Themen, wie Politik und Soziologie diskutieren. In einer Versammlung reiner Gottgeweihter, existiert nur die Diskussion über die Eigenschaften, Formen und Pastimes der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Er wird mit ganzer Aufmerksamkeit verherrlicht und verehrt. Wenn eine Person, die in die Existenz der Absoluten Wahrheit eingehen wollte, in der Gemeinschaft reiner Gottgeweihter, ununterbrochen respektvoll solche Themen hört, dann wird sie diese Idee der Verschmelzung aufgeben. Ich will sagen, dass der keusche Geist allmählich an den Dienst zu Vāsudeva angehaftet wird.
Wenn der Geist in Richtung des Ehemannes (der Absolute Ehemann Bhagavān Śrī Kṛṣṇa) rennt, dann wird er der keusche Geist genannt, weil eine keusche Frau immer an ihren Ehemann denkt, und nicht an einen anderen Mann oder an irgendeinen Genuss. Śrīla Prabhupāda hat gesagt, wenn unsere Sinnesorgane in die Richtung des Höchsten Herrn rennen, durch die kṛpā von Sad Guru, dann wird es bhakti genannt. Und wenn unser Geist in die Richtung von materieller Form und Design (materielle Objekte) rennt, dann wird das Māyā (materieller Genuss) genannt. Māyā versorgt uns mit glitzerndem Spielzeug um unsere Keuschheit zu testen und solange wir uns zu diesen Dingen hingezogen fühlen, sind wir nicht mehr als Prostituierte, die ihren Ehemann (Śrī Kṛṣṇa) betrügen.
„Um aus dieser materiellen illusionären Energie herauszukommen, sind zwei Dinge außerordentlich notwendig. Śrīla Bhakti Hridoy Bon Gosvāmī Mahārāj hat gesagt: „Die Seele erwacht, wenn sie ihren genusssüchtigen und entsagenden Charakter aufgibt und unterwürfig die Göttliche Welt hört, die mit Gott identisch ist.“ Transzendentale Worte, die in das Ohr eintreten, regulieren den dominierenden Geist und andere körperliche Sinne und entfernen die Hürden und Hemmnisse, die dem Erwachen im Wege stehen.“
Wenn dieses reine und transzendentale śabda-brahma in das Ohr eintritt und es beginnt unseren Geist und unsere physischen Sinne zu dominieren und zu regulieren, dann werden früher oder später die Wellen, oder Vibrationen der materiellen Energie weggespült und das ist das grüne Licht für uns, der Weg ist jetzt frei.
Deshalb hat Śrīla Narottama dāsa Ṭhākura in seinem Guru Vandana geschrieben
guru-mukha-padma-vākya, cittete kariyā aikya, āra nā kariha mane āśā
Narottama dāsa Ṭhākura unterweist jeden, bei dem Prinzip zu bleiben, den Anweisungen des spirituellen Meisten zu folgen. Man sollte nichts anderes begehren. Wenn alle Regeln und Regulierungen des spirituellen Meisters perfekt ausführt werden, dann wird sich der Geist allmählich anpassen, so dass letztendlich nichts anderes übrigbleibt, als der Wunsch Śrī Kṛṣṇa zu dienen. Diese Ausrichtung ist die Vollkommenheit des Lebens.
Eigentlich sollten neue Gottgeweihte, die keine Vorstellung von guru-tattva haben, am Anfang unter der Führung eines solchen großen Gottgeweihten stehen, der alle Einzelheiten des guru-tattva erläutern kann, so dass sie niemals irgendein Vergehen (aparādha) begehen können; sie sollten erst einmal eine gewisse Distanz von Śrī Gurudev einhalten, aber letztendlich sollten sie das Gemüt von Gurudev-attma entwickeln.
Śrīla Prabhupāda hat gesagt: „Bei den Lotosfüßen von Śrī Guru sucht man in anderen Menschen nicht nach Fehlern. Und doch hat die Unterwerfung zu den Lotosfüßen des Śrī Guru keine andere Funktion, als sich ständig meiner hunderttausend Fehler bewusst zu werden und ständig vor jedem Übel gewarnt zu werden, das mir wahrscheinlich widerfahren wird. Mögen wir nicht des Ideals beraubt werden, bei den Lotosfüßen von Śrī Guru zu sitzen.
Weiterhin sagte Śrīla Prabhupāda: „Solange jemand der Mentalität anhängt, dass er sich völlig auf seine Kraft und Fähigkeiten, seinem Selbstbewusstsein und sein eigenes Verständnis verlassen kann, ist er unfähig sich den Lotosfüßen von Śrī Bhagavān hinzugeben. Und er wird der Argumentation und Logik (ārohavāda) größte Wertschätzung zollen, solange die Auffassung der Hingabe sich nicht in seinem Herzen manifestiert hat. Erst wenn er erkannt hat, wie bedeutungslos die Fähigkeit ist, sich selbst zu helfen, die Wertlosigkeit seines stolzen Selbstbildes und die Unwirksamkeit seiner Unternehmungen, kann er sich hingeben und den Pfad folgen, Hilfe von oben (avarohavāda) anzunehmen.
Gaura Hari Hari Bol