20. Die Herrlichkeiten von Murari Gupta

Geschätzte Lesezeit: 15 minutes

Alle Ehre sei Śrī Gaurāsiṁha, dem Sohn von Mutter Śacī! Der Schatten Deiner Lotosfüße vertreibt alle Not. Du bist das Leben und die Seele von Gadādhara Paṇḍita, sei barmherzig mit mir, damit mein Geist fest bei Deinen Lotosfüßen bleibt. 

Caitanya war nun vollkommen damit beschäftigt Seine wundervollen Spiele mit all Seinen Gefährten auszuüben. Manchmal tanzte Er, manchmal sang Er und dann wieder weinte oder lachte Er, aber all dies waren Symptome für Seine ekstatische Liebe für Kṛṣṇa. 

Eines Tages besuchte Caitanya mit Nityānanda Śrīvāsa Paṇḍitas Haus. Als Sie zusammensaßen, kam Murāri Gupta herein und warf Sich vor die Lotosfüße von Lord Caitanya. Mit leuchtender Ausstrahlung stand Er auf und warf sich noch einmal vor Nityānanda hin. 

Śrī Caitanya war immer mit Murāri Gupta zufrieden, also sprach er offen zu Murāri. „Was du gerade gemacht hast, als du zuerst Mir Ehrerbietung erwiesen hast und dann Nityānanda, ist eine Verletzung der Vaiṣṇava-Etikette. Warum, von allen Leuten, machst gerade du das? Du bist dafür vorgesehen andere zu lehren, die kein Wissen über diese esoterischen Regeln besitzen.“ 

Murāri erwiderte: „Mein Herr, was weiß ich? Du hast die vollständige Kontrolle über mein Herz. Ich habe gemäß Deinem Wunsch gehandelt.“ Der Herr sagte dann: „In Ordnung Murāri, geh jetzt nach Hause. Heute Nacht wirst du alles erfahren und morgen treffen wir uns wieder.“ 

Murāri wurde ernst und zögernd lächelnd ging er nach Hause. Nachts im Traum sah er Śrī Nityānanda, der wie ein königlicher Ringkämpfer gekleidet war, voran gehen. Große Schlangenhauben waren über Seinen Kopf und in Seinen Händen hielt Er die Keule und den Pflug. Śrī Nityānanda sah genauso aus wie Śrī Balarāma. 

Hinter ihm ging Viśvambhara, der lächelte und in seinem Traum sprach „Verstehst du nun, Murāri, Ich bin Junior! Stell nun die richtigen Erwägungen an.“ Dann lächelten die beiden Höchsten Brüder Murāri an. Nachdem sie ihn auf diese Weise unterwiesen hatten, verschwanden Sie. 

Murāri wachte sofort auf und begann Tränen zu vergießen, er atmete schwer und wiederholte ständig Nityānandas Namen. Seine keusche Frau machte sich Sorgen und betete zu Śrī Kṛṣṇa, sie sang laut Seinen Namen. Murāri war nun überzeugt, dass Nityānanda der ältere Bruder war und mit diesem Gedanken eilte er freudig davon, um den Herrn zu treffen. 

Er sah den lotosäugigen Śrī Viśvambhara mit Śrī Nityānanda, zu Seiner Rechten, ein gütiges Lächeln zierte Seine Lippen. Murāri ging zuerst zu Nityānanda, brachte Seinen Lotosfüßen Ehrerbietung dar und dann fiel er zu Viśvambharas Lotosfüßen. 

Der Herr lächelte und erkundigte Sich: „Murāri, warum hast du dich jetzt so verhalten?“ Murāri antwortete: „Mein Herr, ich handelte nach Deinem süßen Willen. Wie ein trockener Grashalm im Wind, handeln alle Lebewesen gemäß Deiner unwiderstehlichen Kraft.“ 

Der Herr sagte wieder: „Murāri, du bist Mir sehr lieb, also habe Ich dir dieses vertrauliche Wissen über Mich offenbart.“ 

Gadādhara, der geliebte Gefährte des Herrn, saß zu Seiner Linken; er bereitete tāmbūla, pan, für den Herrn zu und gab es Ihm. Der Herr sagte: „Murāri, du bist ein Getreuer unter meinen Geweihten.“ Mit diesen Worten gab ihm Śrī Caitanya etwas von dem gekauten pan aus Seinem Lotosmund. Mit großer Achtung empfing Murāri dies mit der offenen Hand und als er dieses prasāda aß, spürte er große Ekstase durch seinen Körper und seine Seele rasen. 

Śrī Viśvambhara sprach zu Murāri: „Murāri, geh und wasch jetzt deine Hände“, aber Murāri wischte sich seine Handflächen auf seinen Kopf ab. Der Herr rief aus: „Nun hast du deine Kaste verloren, du törichter Bursche. Du bist nun verunreinigt, weil du deine Hände, die Meine gekauten Überreste hielten, an deinen Kopf abgewischt hast.“ 

Plötzlich änderte sich die Gemütsstimmung des Herrn. Er wurde wütend und knirschte laut mit den Zähnen; Er begann Seine Höchste Identität zu manifestieren. Er sagte: „Ein sannyāsī mit dem Namen Prakāśānanda, der in Kāśī lebt, besitzt die Dreistigkeit Meiner Person Schmerz zufügen zu wollen.“ 

„Er ist ein Lehrer der Vedānta Philosophie, aber er akzeptiert die Existenz Meiner höchsten Form nicht. Ich habe ihn bestraft, indem Ich ihn mit Lepra anstecken ließ und trotzdem begreift er nicht. Die gesamte unbegrenzte Schöpfung ist eine Manifestation Meiner Energie; und doch ist er so unverschämt, dass er immer noch behauptet, dass diese Manifestation unwahr sei.“ 

„Murāri, du bist Mein vertrauenswürdiger Diener und Ich sage Dir die Wahrheit: Diejenigen, die Meine Form und Persönlichkeit nicht achten, werden unweigerlich umkommen. Das liebste Ziel von Lord Brahmā, Lord Śiva, Lord Ananta und allen Halbgöttern ist den Lotosfüßen des Höchsten Herrn zu dienen. Wenn man den Körper des Herrn einfach nur berührt, kann man von allen Verunreinigungen gereinigt werden und trotzdem verleugnet dieser Schurke die Form des Herrn.“ 

„Wahrlich, Ich erkläre dir, dass Ich, der Höchste Herr, Meine lieben Diener und deren Diener alle Manifestationen der Absoluten Wahrheit sind. Mein transzendentaler Wohnort und Aktivitäten sind die Absolute Realität. Jeder, der ihre Existenz und Wahrhaftigkeit abstreitet, fügt Meinem Körper wahrlich unzählige Wunden zu.“ 

„Indem man einfach die Herrlichkeiten über den Höchsten Herrn hört, wird alle Unwissenheit aufgehoben, aber dieser sündhafte Lehrer des Vedānta sagt, dass solche Herrlichkeiten unwirklich sind.“ 

„Lord Śiva war so berauscht von den nektarinen Herrlichkeiten des Herrn, die er mit seinen Ohren trank, dass er nicht bemerkte, wie er seine Kleidung verlor. Diese große Persönlichkeit, Ananta Śeṣa, Selbst ist für immer darin beschäftigt, die Herrlichkeiten des Herrn zu besingen.“ 

„Śukadeva Gosvāmī, Nārada und andere erhabene Persönlichkeiten wurden vom Geschmack der Herrlichkeiten des Herrn verrückt. Die vier Veden erklären einfach die esoterische Natur der Herrlichkeiten des Herrn. Also, Murāri, jeder der solche höchst vorzüglichen Herrlichkeiten und Aktivitäten des Herrn missachtet, wird niemals die wahre Absicht Meiner Ankunft würdigen können.“ 

Der Herr sprach zu Murāri Gupta und lehrte so der ganzen Welt die grundsätzlichen Wahrheiten über Seine Absolute Natur: Die Form des Herrn, Seine Geweihten, Spiele und Wohnort sind die Absolute Wahrheit und die unglückseligen Ungläubigen werden vernichtet. 

Nach einer Weile erwachte Śrī Viśvambhara aus Seiner Trance und wurde zu Seinem üblichen bescheidenen Selbst. Er umarmte liebevoll Murāri, nannte ihn Bruder und sprach süß mit ihm. „Murāri, in der Tat, du bist Mein reiner Geweihter und deshalb konntest du die transzendentale Natur und Stellung von Śrī Nityānanda wahrnehmen. Eine Person mag behaupten, ein Geweihter zu sein, aber wenn er den leisesten Groll gegen Śrī Nityānanda hegt, dann werde ich ihn nicht begünstigen. Nun geh nach Hause Murāri, du hast Mich gänzlich gekauft.“ 

Hanumān war der einzige Geweihte des Herrn, der solche grundlose Barmherzigkeit, wie Murāri empfing. Murāri Gupta, der nun vollständig in einen Ozean der Glückseligkeit eingetaucht war, ging nach Hause und legte die Kostabarkeiten Nityānanda und Viśvambhara in die innerste Nische seines Herzens. 

Murāri nahm den Nektar in sich auf und sein Verhalten wurde widersprüchlich. Er sagte eine Sache, aber machte etwas ganz anderes und lachte laut zu sich selbst. Überschwänglich rief er nach seiner keuschen Frau, ihm Essen zu bringen und sie brachte ihm rasch seinen Teller. 

Murāri Gupta, der ganz berauscht war von der Liebe zu Kṛṣṇa, mischte den Reis mit Ghee. Er rief aus: „Kṛṣṇa, komm essen! Komm essen!“ Er nahm den gemischten Reis in seine Hand und nahm ihn so, als wollte er ihn jemanden geben, aber dann verstreute er den Reis überall auf den Boden. 

Seine keusche Frau beobachtete das und lachte, aber brachte ihrem Ehemann immer wieder frischen Reis. Sie wusste sehr gut, dass ihr Ehemann ein erhabener Geweihter des Herrn war und rief Kṛṣṇas Namen um ihn daran zu erinnern, vorsichtig zu sein. 

Śrī Caitanya, der stets auf die Wünsche Seiner Geweihten achtete, nahm alle Speisen an, die Ihm von Murāri dargebracht wurden und hielt Sein Wort. Am nächsten Morgen, in der Frühe, kam der Herr persönlich in Murāris Haus. Murāri chantete ständig Kṛṣṇas Heiligen Namen und sobald der Herr kam, brachte er Ihm Ehrerbietung dar und mit großer Liebe bot er dem Herrn an, sich zu setzen. 

Nachdem der Herr es sich bequem gemacht hatte, fragte Murāri: „Was bringt mir der Herr?“ Śrī Caitanya erwiderte: „Ich bin gekommen, um mich wegen Verdauungsbeschwerden behandeln zu lassen.“ 

Murāri fragte: „Was hat diese Verdauungsbeschwerden verursacht? Was hast Du gestern gegessen?“ Der Herr sagte: „Mein lieber Freund! Weißt du es nicht? Ich habe alles genommen, was du Mir gestern dargebracht hast. Du hast das Essen auf den Boden geworfen und du sagtest 'Iss! Iss!' 

„Du hast vergessen, dass deine Frau alles weiß. Da du Mir den Reis darbrachtest, wie konnte Ich ablehnen? Nun kannst du Mich dafür behandeln, dass ich deinen Reis gegessen habe und ihn nicht verdauen kann. Es ist eine Tatsache, dass ich unter Verdauungsbeschwerden leide, weil ich deinen Reis gegessen habe.“ 

„Ich weiß, ausreichendes Wasser zu trinken, ist ein sehr gutes Heilmittel und da Ich deinen Reis gegessen habe und davon krank wurde, ist dein Wasser Meine Medizin. Ich werde jetzt dein Wasser trinken!“ 

Als Er das sagte, nahm der Herr Murāris Glas und trank das Wasser. Der Herr drückte Seine volle Zufriedenheit aus, nachdem Er getrunken hatte, als wäre das Wasser der Nektar der reinen Hingabe Seiner Geweihten. 

Als Murāri die unendliche Barmherzigkeit des Herrn sah, war er so überwältigt, dass er bewusstlos nieder fiel. Alle Diener und Verwandten Murāris begannen in göttlichem Hochgefühl zu weinen. Alles war so wundervoll, der Herr, die ekstatischen hingebungsvollen Gefühle und die reinen Geweihten des Herrn. Solche hingebungsvollen Geschmacksrichtungen konnten nur allein durch Lord Caitanyas grundlose Barmherzigkeit manifestiert werden. 

Die Barmherzigkeit und Segnungen, die die Diener von Murāri Gupta vom Herrn empfingen, wurde von den sogenannten Brahmanen Gelehrten in Nadia, weder wahrgenommen noch jemals wertgeschätzt. Materielles Wissen, Reichtum und Auszeichnungen sind sinnlos, aber wenn man ein Diener des Dieners des Herrn wird, dann wird man mit der größten Segnung ausgezeichnet, die liebende Hingabe zum Herrn. 

Die Diener der Vaiṣṇava Geweihten sind nicht einfach irgendwer. Die vedischen Schriften beschreiben sie als, 'die erhabensten Seelen'; so waren die außergewöhnlichen Aktivitäten von Murāri Gupta. Der Herr ließ Seine Segnungen ständig auf Murāri herabregnen. Wer immer diese transzendentalen Aktivitäten des reinen Geweihten, Murāri, hört, wird in der Tat göttliche Liebe erfahren. 

Bei einer anderen Gelegenheit hielt Sich Śrī Caitanya im Haus von Śrīvāsa Paṇḍita auf. Plötzlich manifestierte der Herr Seine wahre Form als Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī Viṣṇu, mit vier Armen die das Muschelhorn, die Scheibe, die Keule und den Lotos hielten. Er fing an laut 'Garuḍa! Garuḍa!' zu rufen. 

Genau in dem Moment kam Murāri Gupta zu Śrīvāsas Haus gerannt und brüllte laut in hingebungsvoller Trance. Seine Person war von der Gemütsstimmung Garuḍas übermannt. „Ich bin Garuḍa, der große Geweihte!“ 

Als der Herr noch einmal nach Garuḍa rief, erwiderte Murāri Gupta: „Ich bin hier, mein Herr, Dein Diener.“ Der Herr sagte: „Ja, du bist Mein Träger,“ und Murāri sagte: „Ja, ja mein Herr.“ 

Murāri Gupta fuhr fort: „Hast Du vergessen, mein Herr, dass ich Dich zu den himmlischen Wohnstätten brachte und Du den Pārijāta Baum herab brachtest. Ein anderes Mal trug ich Dich nach Vana-pura, wo ich Skandas Papagei in Stücke riss. Hier sind wieder meine Schultern; ich stehe Dir zu Diensten. Sei gütig und klettere auf mich und befiel mir zu welchem Planeten ich gehen soll!“ 

Der Herr kletterte auf den Rücken von Murāri und jeder schrie auf vor Freude. Als der Herr der Glücksgöttin rittlings auf Murāris Schultern saß, erschallte in Śrīvāsas Haus die Verherrlichung des Herrn und Seines Geweihten. 

Ein glückseliger Murāri rannte mit großer Geschwindigkeit um Śrīvāsas Anwesen. Die Frauen gaben besondere Töne von sich, als sie ihre Zungen bewegten und alle Geweihten wurden auf die Wellen der ekstatischen Freude emporgehoben. 

Sie sangen die Namen von Śrī Hari und manche bemerkten: „Ich bete, dass ich diese Szene niemals vergessen werde.“ Manche von ihnen klatschten in ihre Hände und auf die Schenkel und andere lachten herzhaft. „Was für einen wundervollen Höchsten Herrn wir haben!“ Sie alle verherrlichten den Herrn. „Alle Ehre sei Śrī Viśvambhara und Seinem Träger Murāri!“ 

So viele dieser außergewöhnlichen Spiele wurden in Navadvīpa dargestellt, aber Personen, die zu sehr an sündhafte Tätigkeiten angehaftet waren, konnten diese Spiele von Śrī Caitanya nicht sehen. Der Höchste Herr ist außer Reichweite für diejenigen, die von Reichtum, Luxus, Macht und Stellung berauscht sind. 

Śrī Caitanya kann nur vom reinen hingebungsvollen Dienst gekauft werden. Diese von Glück begünstigten und frommen Seelen, die den Herrn seit vielen Leben verehrt haben, beobachteten nun all diese transzendentalen Aktivitäten, als Seine Gefährten und Diener. 

Außerdem erzählten diejenigen, die diese Spiele sahen, sie aus Mitgefühl weiter, aber die Agnostiker und sündhaften Personen können diese transzendentalen Aktivitäten nicht glauben. 

Im Madhya-khaṇḍa dieses Buches finden wir Erzählungen über den Höchsten Śrī Viśvambhara, wie Er Sich auf den Schultern von Murāri Gupta hernieder lässt. Murāri jedoch, ist ein ewiger Diener des Herrn und er ist in jeder Inkarnation des Herrn als Sein Diener anwesend. Diese Spiele haben keinen Anfang und kein Ende. Laut den Veden werden sie manifestiert und dann verschwinden sie wieder. 

Śrī Gaurasundara erwachte aus Seiner Trance und kletterte von Murāris Schultern herab. Murāri zog sich auch aus der Gemütsstimmung Garuḍas zurück. Die vertraulichen Spiele sind zu esoterisch, um von allen verstanden zu werden. 

Die anwesenden Vaiṣṇavas, die die grundlose Barmherzigkeit sahen, die von Murāri Gupta empfangen wurde, begannen ihn zu lobpreisen. Murāri ist wahrhaftig gesegnet, dass er in den überirdischen Aktivitäten des Herrn als Sein Träger teilnimmt. Seine Hingabe zu dem Höchsten Herrn wurde so mit Erfolg gekrönt. Diese Geschichten, die von Murāris Aktivitäten erzählen, sind völlig spirituell und ohne Ende. 

Eines Tages dachte Murāri Gupta in seinem Herzen über die Aktivitäten der verschiedenen Inkarnationen des Höchsten Herrn nach. „Ich kann bestimmte Dinge nicht verstehen, die der Herr in Seinen Aktivitäten macht. Manchmal ist Er beschützend und zur selben Zeit ist Er vernichtend.“ 

„So lange, wie der Herr gemeinsam mit Seinen Gefährten und Dienern anwesend ist, muss ich wohl besser an meine eigene Beseitigung denken. Zum Beispiel vernichtete der Herr Rāvaṇa und seine gesamte Dynastie und brachte Seine Frau Sītādevī zurück, aber dann später, hat Er sie abgelehnt. Welche Logik kann solche Handlung bestimmen?“ 

„Dann in einer anderen Inkarnation, sah Er wie die Yadu Dynastie, die Seine lieben Freunde und Verwandten waren, vernichtet wurden, aber Er hat es einfach geschehen lassen. Deswegen, jetzt, wo der Herr noch anwesend ist, muss ich mich darauf vorbereiten, meinen Körper zu verlassen. Die Zeit ist reif und der Herr ist immer noch da. 

Beeinflusst von solch launischen Gedanken, kaufte Murāri eine sehr scharfkantige Klinge aus Kokosnussschale und versteckte sie in seinem Haus. „Heute, werde ich mit Vergnügen diesen Körper aufgeben.“ 

In der Zwischenzeit erfuhr Śrī Viśvambhara, der die Überseele ist, die in jedem Herzen wohnt, von dem Wunsch Murāri Guptas. Er kam sofort zu Murāris Haus. Murāri begrüßte den Herrn mit großer Achtung, betete zu Seinen Lotosfüßen und bot Ihm an Sich zu setzen. Der Herr setzte Sich und sprach ausführlich über die transzendentalen Aktivitäten von Śrī Kṛṣṇa. Murāri Guptas Freude darüber war unbeschreiblich. 

Der Herr sagte: „Murāri, möchtest Du Mir eine Bitte erfüllen?“ Gupta erwiderte: „Herr, dieser Körper und diese Seele gehören Dir.“ Der Herr fragte: „Ist das wirklich wahr?“ Murāri antwortete: „in der Tat, mein Herr.“ 

Der Herr flüsterte dann in seine Ohren: „Gib mir diese Klinge, die du gekauft hast, um deinem Leben ein Ende zu setzen und die du in deinem Haus versteckt hast. Bring sie mir.“ 

 Niedergeschlagen rief Murāri aus: „Oh weh! Oh weh! Wer hat Dir solch eine Lüge erzählt?“ Der Herr sagte: „Murāri, Ich sehe, dass du sehr naiv bist. Du sagst, dass jemand anderer Mich davon informiert hat. Ich weiß alles, Ich weiß, wer diese Klinge gemacht hat und sogar wo sie jetzt versteckt ist.“ 

Nichts ist dem allmächtigen Höchsten Herrn unbekannt; Er ging ins Innere des Hauses und brachte die Klinge. Der Herr sagte: „Murāri, bedenke wie du Dich Mir gegenüber verhältst! Was habe Ich getan, dass du Mich verlassen und weggehen willst? Wenn du gehst, wer wird dann Mein Partner in Meinen Spielen sein? Wo hast du diese Gedanken aufgesammelt, die du jetzt hast? Ich bitte dich deswegen um folgendes: Du musst Mir versprechen, dass du niemals solche Launen und Ideen verfolgst.“ 

Lord Caitanya umarmte Murāri, nahm seine Hand und legte sie auf Seinen Kopf. „Es ist besser, wenn du Meinen Kopf erledigst, als nochmal den Wunsch verfolgst deinen Körper zu verlassen.“ 

Hastig warf sich Murāri mit Tränen der Liebe zu Boden und wusch des Herrn Lotosfüße. Murāri hielt die Füße des Herrn fest umklammert, aber der Herr hob ihn auf und nahm ihn fest in die Arme. Er weinte aus Liebe zu Seinem reinen Geweihten. 

Es ist unmöglich das Ausmaß der Barmherzigkeit zu berechnen, die Murāri vom Herrn empfing, sogar Lakṣmī Devī , Lord Brahmā, Lord Ananta, Lord Śiva und andere verlangen danach. 

Diese Halbgötter sind von dem Höchsten Herrn Caitanya nicht verschieden, die Veden äußern sich deutlich über dieses absolute Einssein. In der Tat, Lord Caitanya erweitert Sich und wird Śrī Ananta Śeṣa um die gesamte materielle Natur zu erhalten. Dann wieder erweitert Er sich zu Lord Brahmā, um dieses Universum zu erschaffen. 

Eine andere Erweiterung, Lord Śiva, vollbringt das Werk diese kosmische Manifestation zu vernichten. Als Śrī Śeṣa, verherrlicht Er Seine eigenen grenzenlose Spiele. All diese Halbgötter sind die Manifestationen der Energie des Herrn und sie sind daher nicht verschieden von Ihm. Sie alle dienen Lord Caitanyas Lotosfüßen. 

Die Kraft des Namens von Śrī Caitanya ist unbegrenzt. Wenn sogar ein Vogel Seinen Heiligen Namen singt, dann geht dieser Vogel direkt zur höchsten spirituellen Wohnstätte, den von Śrī Caitanya. Wogegen, wenn ein sannyāsī, obwohl er das Gelübde des Zölibates und der Enthaltsamkeit angenommen hat, aber Śrī Caitanya nicht akzeptiert, dann wird er Leben für Leben in vollständiger Unwissenheit geboren werden. Diese Art von sannyāsī ist faktisch ein Schurke in der Kleidung eines Entsagten, weil seine Aktivitäten von niedriger Natur sind. Die Veden definieren ihn als 'heimtückisch'. Die Schriften verurteilen solch arglistige Mentalität. 

Im Padma Purāṇa wird gesagt: „Ein leicht zu erkennender und schamloser Sünder ist in vielen Aspekten besser, weil er allein in die Tiefen der Verderbtheit herabrutscht, wogegen ein sündhafter Mensch, der als Heiliger posiert viel schlimmer ist, weil er sich selbst, aber auch all seine Anhänger in die dunkelste Hölle schleppt.“ 

Und noch einmal: „Banditen fangen ihre Opfer an einsamen Orten und plündern sie aus, indem sie sie mit Waffen bedrohen oder sie üben andere Formen der Betrügereien aus, aber der heuchlerische heilige Mann benutzt süße Worte und reißt an den Gefühlen der Leute. Das verwirrt die Leute und sie werden allmählich ihres Reichtums beraubt.“ 

Das Śrīmad Bhāgavatam 12.3.38 sagt: „Im Kali-yuga werden unkultivierte Menschen Wohltaten im Namen des Herrn ausführen und sie werden ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie die Kleidung eines Bettelmönches tragen und eine Schau der Entsagung darstellen. Diejenigen, die sich in den Schriften und im spirituellen Wissen nicht auskennen, werden auf dem vyāsāsana sitzen und sich anmaßen zu den Leuten über religiöse Prinzipien zu sprechen.“ 

Die Leute hören bereitwillig spirituelle Unterweisungen von einem Mann, den sie nur nach seiner Erscheinung beurteilen. Unwissentlich hören sie von dem Betrüger beleidigende Worte, die gegen wahrhaftig fromme Personen gerichtet sind und durch dieses Vergehen, tauchen sie in die Hölle ein. 

Die Veden beschreiben deutlich, dass, wenn man Kritik über einen Vaiṣṇava Geweihten des Herrn hört, man alle angesammelte Frömmigkeit verliert und dass man Leben für Leben in abscheuliche Umstände geworfen wird. 

Der Schurke erleidet nur ein einziges Leben in der Hölle, wogegen derjenige, der Vaiṣṇavas beleidigt, durch endloses Elend geht. Deswegen ist der Bandit viel besser dran als einer, der Vergehen gegen die Vaiṣṇavas und dadurch auch gegen Viṣṇu begeht. 

Jeder, vom höchsten bis zum niedrigsten Lebewesen ist eine Manifestation der Energie Śrī Kṛṣṇas. Daher, kann Kṛṣṇa Gewalt oder Angriffe, die gegen irgendjemand verübt werden, nicht dulden. Zusätzlich, wenn jemand den Namen Kṛṣṇas ohne Vergehen chantet, wird gewiss sehr bald von den materiellen Fesseln befreit werden. 

Wenn eine Person in allen vier Veden sehr versiert ist, aber immer noch eine beleidigende Haltung gegenüber den Vaiṣṇavas beibehält, dann wird er für immer zur schlimmsten Hölle verdammt. 

Eine Person möge das Śrīmad Bhāgavatam für den Zweck der Sinnesbefriedigung studieren und lehren. So wird seine Intelligenz zerstört und er wird in die Irre geführt, er begeht Vergehen gegen die heiligen Füße von Śrī Nityānanda. Daher bringt er großes Unglück über sich selbst. 

Voller Barmherzigkeit offenbarte Śrī Caitanya Seine transzendentalen Spiele in Navadvīpa, doch haben diejenigen, die Vergehen begehen, nicht sehr viel Glück, weil sie sie nicht verstehen oder an sie glauben. 

Die Gemeinschaft mit denjenigen, die von den Lotosfüßen von Śrī Caitanya angezogen sind, ist außerordentlich wünschenswert. Im selben Maße ist die Gemeinschaft mit yogis, den Meister der acht Vollkommenheiten, nicht wünschenswert, wenn sie es ablehnen, sich Śrī Caitanyas Lotosfüßen hinzugeben. 

Lord Caitanya hat Murāri Gupta letztendlich beruhigt und zufrieden gestellt und glücklich ging Er nach Hause. 

Auf diese Weise genoss Murāri Gupta die Gemeinschaft des Herrn und Seine Spiele. Murāri Guptas Erfahrung und gutes Schicksal sind so wundervoll, dass ich immer noch nicht in der Lage bin sie vollständig zu beschreiben. Allein durch Śrī Nityānandas Barmherzigkeit habe ich von den Herrlichkeiten eines solchen Vaiṣṇavas wie Murāri Gupta gehört und ein wenig verstanden. 

Möge Śrī Nityānanda mein ewiger Meister sein; durch Seine Gnade bin ich fähig Anhaftung an Śrī Caitanya zu entwickeln. 

Alle Ehre sei Śrī Caitanya, der Sohn von Jagannātha Miśra! Möge Dein geliebter Nityānanda als das Kronjuwel auf den Thron meines Herzens gesetzt werden. 

Meine größte Meditation ist, dass Śrī Viśvambhara der kostbarste Schatz meines geliebten Nityānanda Prabhu ist. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Śrī Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa, bringe dieses Lied demütig Ihren Lotosfüßen dar.

©
derharmonist.de
2024
Top magnifiercross linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram