23. Sri Caitanya besucht mit Seiner Sankirtana Gruppe den Kazi

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Alle Ehre sei Śrī Caitanya, der ein Ozean aller transzendentalen Vorzüge ist! Alle Ehre sei Ihm, der als Viśvambhara bekannt ist, der der Gesetzesgeber der gesamten materiellen Schöpfung ist! 

Du bist Śrī Nityānanda sehr lieb und das Kronjuwel der brahmanischen Kaste. Alle Ehre sei Deiner geliebten Geweihten. 

Śrī Viśvambhara setzte Seine transzendentalen Aktivitäten in Navadvīpa fort, aber nicht alle konnten sie sehen. Als Śrī Viśvambhara, der Höchste Held von Vaikuṇṭha herabkam, um Seine Spiele zu offenbaren, steigerte sich auch die erhabene Freude der Geweihten. 

Viśvambhara wurde von seinem geliebten Gefährten und Bruder, Nityānanda, überallhin begleitet und zusammen mit all den Geweihten kosteten sie ekstatisch den transzendentalen Geschmack. Der Herr war immer berauscht; Er trank den Nektar Seines eigenen transzendentalen Namens. 

Jede Nacht tauchte Er in das gemeinsame Chanten des Namens des Herrn ein, aber nur mit Seinen Geweihten – den Nicht-Geweihten war es nicht erlaubt an diesen kīrtanas teilzunehmen. Niemand konnte die Kräfte und Aktivitäten des Herrn ergründen. Die missgünstigen Menschen, die nicht an diesen kīrtanas willkommen waren, gingen umher und verbreiteten üble Gerüchte.

Jemand sagte: „Wer kann ein wahrer Vaiṣṇava im Kali-yuga sein? All diese Leute machen das einfach um Essen zu bekommen.“ 

Jemand anderer sagte: „Wenn wir ihre Hände und Füße zusammenbinden und sie in einen Teich werfen würden, dann hätten wir Ruhe und Frieden.“ 

Noch ein anderer sagte: „Eine Sache ist ganz sicher, Freunde, dieser Nimāi Paṇḍita wird dieses Dorf ruinieren.“ 

Diese Schurken versuchten mit verschiedenen Mitteln die kīrtana Halle zu betreten, während der kīrtana im Gange war. Sie verfielen sogar darauf, die Geweihten zu bedrohen, aber da es in ihrem Herz keine Frömmigkeit gab, konnten sie die Geweihten nicht beeinflussen und nicht an den kīrtanas teilnehmen. 

Śrī Caitanya vollführte diese nächtlichen kīrtanas und läuterte dadurch die gesamte materielle Existenz. Viele Stadtleute wünschten es sich sehr, diese kīrtanas zu sehen und beklagten sich bitter über ihren Ausschluss, schrieben dem den Grund ihres großen Unglücks zu. 

Manche näherten sich einem der Geweihten und baten sie, sie zuerst von ihren Sünden zu erlösen und sie dann heimlich in die kīrtana Halle zu schmuggeln. Die Geweihten wussten jedoch, dass der Herr die Allmächtige Überseele ist, und dass Er sofort die Anwesenheit einer nicht autorisierten Person merken würde, also auch aus Angst den Zorn des Herrn einzuladen, lehnten die Geweihten es ab, irgendjemanden mit hinein zu nehmen. 

Einmal wollte ein brahmācāri, ein zölibatärer Student, der sehr friedlich, ehrlich und ohne Fehler war, Bußen einhielt und nur von Milch und Früchten lebte, die kīrtanas des Herrn sehen. Der Herr jedoch schloss persönlich die Türen, damit die Nicht-Geweihten nicht eintreten konnten. Dieser brahmācāri besuchte jeden Tag Śrīvāsa Paṇḍita und sprach wiederholte den Wunsch aus, die Erlaubnis zu bekommen, während dem kīrtana ins Haus zu kommen. Er sagte: „Wenn du so freundlich bist und mich während dem kīrtana in Dein Haus lassen würdest, dann können sich meine Augen an den paṇḍitas, die chanten und tanzen, laben. Ich werde dir dafür ewig dankbar sein.“ 

Letztendlich, eines Tages erwiderte Śrīvāsa Paṇḍita: „Ich kenne dich, als einen guten Menschen, der sein sündloses Leben damit verbringt nur Früchte und Milch zu sich zu nehmen und das Zölibat strikt einhält. Ich denke, dass du geeignet bist, den kīrtana und den Tanz des Herrn zu sehen, aber du musst im Haus verborgen bleiben, da der Befehl des Herrn niemanden erlaubt drinnen zu sein.“ 

Śrīvāsa brachte heimlich den brahmācāri hinein, der sich gleich sorgfältig versteckte. 

Der kīrtana begann und der Herr der vierzehn Welten, Viśvambhara begann zu tanzen. Lord Nityānanda und Gadādhara Paṇḍita tanzten um den Herrn, während Advaita hierhin und dorthin tanzte, auf den Wellen der Freude schwebend. 

Alle waren in den Ozean der Ekstase getaucht und vergaßen die Außenwelt, während der Herr von Vaikuṇṭha, in Sich versunken, singend zu Seinen Geweihten tanzte. Der einzige Klang, den man hören konnte, war die Name des Herrn und derselbe Herr manifestierte nun alle ekstatischen Symptome in grenzenlose Wellen von Nektar. 

Der allmächtige Höchste Herr, Viśvambhara war Sich der Anwesenheit des brahmācāris völlig bewusst, obwohl er sich versteckt hatte. Nach einer kurzen Weile kommentierte der Herr: „Heute spüre Ich während des Tanzens nicht die übliche Ekstase. Kann irgendjemand das erklären? Vielleicht versteckt sich jemand im Haus, bitte sagt Mir die Wahrheit.“ 

Śrīvāsa Paṇḍita bekam große Angst und sagte: „Mein Herr, ich versichere Dir, dass keine Atheisten oder Ungläubige im Haus sind, nur ein brahmācāri, ein voll qualifizierter brāhmaṇa, der ohne Sünde ist, nur Milch trinkt und Früchte isst. Er hatte einen starken Wunsch, Dich tanzen zu sehen. Du hast vollkommen recht, mein Herr, er versteckt sich hier. 

Diese Nachricht erzürnte den Herrn, der sagte: „Genau jetzt, in diesem Augenblick bringst du ihn aus dem Haus. Welchen spirituellen sadhana besitzt er, das ihn befähigt Meinen Tanz zu sehen? Wie kann er Hingabe zu mir entwickeln, indem er einfach Milch trinkt?“ Der Herr hob dramatisch Seine Arme und zeigte mit Seinem Finger, um einen Punkt zu machen. „Nur indem man Milch trinkt, kann man Mich nicht erreichen. Sogar ein Hundeesser aus 

der niedrigsten Kaste kann Mich beanspruchen. Wenn er vollkommene Zuflucht bei Mir sucht, werde Ich ihn akzeptieren.“ 

„Eine Person mag vielleicht ein sannyāsī sein, ein Entsagter ohne jede weltliche Anhaftung, aber wenn er sich Mir nicht hingibt, dann werde Ich Ihn nicht begünstigen. Sage mir, wie haben Gajendra, der Elefant, oder Hanumān, der Affe, oder die gopīs, die einfachen Milchmädchen von Vraja Mich erreicht? Welche großen Entsagungen haben sie ausgeführt? Sogar die Dämonen führen strenge Bußen und Entsagungen aus, aber sie werden getötet, weil sie sich Mir nicht hingeben. Ich möchte hier keine Milchtrinker, die hier alles verunreinigen. Ich werde alles vernichten.“ 

Der brahmācāri zitterte jetzt vor Angst. Er kam aus seinem Versteck hervor und dachte: „Es war mein großes Glück, dass ich das gesehen habe, was ich gesehen habe, aber ich habe auch die angemessene Bestrafung für meine Missetat erhalten. Wie auch immer, wie wundervoll war das Tanzen und Singen, von dem ich einen Blick erhaschen konnte.“ 

Ein Geweihter denkt und fühlt auf diese Weise. Als der Diener des Herrn ist er immer bereit jeden Tadel und Bestrafung vom Herrn anzunehmen. Mit diesen Gedanken, die natürlich der Herr bereits kannte, verließ der brahmācāri das Haus. 

Der gnädigste Herr ließ den brahmācāri zurück zum Haus bringen. Er setzte Seine Lotosfüße auf seinen Kopf und segnete ihn mit den Worten: „Versuche nicht Macht zu erlangen, indem du Entsagungen und Bußen ausübst. Leiste liebenden hingebungsvollen Dienst zum Höchsten Herrn Viṣṇu, Kṛṣṇa, denn dies ist die höchste aller Aktivitäten.“ 

Der brahmācāri dachte dauernd an die grundlose Barmherzigkeit des Herrn, die ihm zuteilwurde und er begann vor Freude zu weinen. Die Geweihten jubilierten und brachten dem Herrn ihre Ehrerbietungen dar, der dann wieder Seinen ekstatischen Tanz aufnahm. 

Wenn man diese wundervollen Geschichten hört, dann wird man sich gewiss mit Lord Caitanya im hingebungsvollen Dienst vereinigen. Ich werfe mich ehrfürchtig zu den Füßen des brahmācāri, der solch ein wunderschönes hingebungsvolles Verständnis zeigte, als er den Tadel des Herrn akzeptierte. 

Die Zeit verging und der Herr fuhr fort Seine nächtlichen kīrtana Veranstaltungen mit Seinen vertrauten Geweihten abzuhalten und verbot allen anderen das Gebäude zu betreten. Die fromme Bevölkerung von Navadvīpa schmerzte es, dass es ihnen verweigert wurde an den kīrtana Spielen des Herrn teilzunehmen und sie machten die Atheisten und Schurken dafür verantwortlich. 

Sie klagten: „Aufgrund dieser kritischen Nicht-Geweihten, können wir die wundervollen kīrtanas nicht sehen, die wie große Feste jeden Abend stattfinden. Die Kritiker kennen nur eine Tätigkeit und das ist, andere zu kritisieren. Als Ergebnis werden wir davon abgehalten, die außergewöhnlichen kīrtana Spielen des Herrn zu sehen. Nimāi Paṇḍita hat deswegen die Türen geschlossen, um diese Unruhestifter und Phrasendrescher draußen zu lassen, aber unglücklicherweise werden auch die guten Menschen daran gehindert zu kommen. 

„Jeder weiß, dass Nimāi Paṇḍita ein sehr erhabener Geweihter von Kṛṣṇa ist, Sein Herz ist rein und ohne Makel. Wenn wir vollen Glauben und Vertrauen und Hingabe in Ihn haben, dann werden wir in der Tat letztendlich Seinen kīrtana und Tanz sehen. 

Eine der frommen Seelen bemerkte: „Lasst uns gehen und dort sitzen und beten, dass sich unsere Augen eines Tages an Nimāis Tanz ergötzen dürfen. Nimāi Paṇḍita ist in Navadvīpa erschienen, um das gesamte Universum zu erlösen. Ich sage euch, dass Er das gemeinsame Chanten des Heiligen Namen Kṛṣṇas in jedes Haus und in jede Stadt verbreiten wird.“ 

Auf diese Weise vermehrte das fromme Volk sein gutes Schicksal, wogegen die nicht Frommen, durch ihre Kritik an dem Herrn, ihre Leiden einfach vervielfachten. 

Als es langsam dämmerte, trafen alle Geweihten Nimāi Paṇḍita. Alle brachten einige Geschenke für den Herrn; neue Dinge, Bananen, Früchte, Joghurt, geklärte Butter und Blumengirlanden usw. Sobald sie den Herrn sahen, fielen sie zu Boden, um ihre Ehrerbietungen zu erweisen. Der Herr segnete sie: „Möget ihr gesegnet werden Liebe für Kṛṣṇa zu entwickeln. Vertrödelt nicht eure Zeit mit Tratsch, sondern chantet Kṛṣṇas Heiligen Namen. 

Dann unterwies der Herr sie über den Heiligen Namen: „Nun hört das Mahā mantra von Mir: 

„'Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare, Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare.'“ 

„Chantet und wiederholt dieses mantra mehrmals in einer vorgegebener Anzahl.“ 

„Man kann durch dieses Chanten alle Vollkommenheiten erlangen, also wiederholt diese Namen, da dieses Chanten nicht von irgendwelchen Regeln eingeschränkt wird.“ Fünf oder Zehn von euch können sich in einem Haus von euch zusammensetzen und dieses mantra chanten oder singen, begleitet vom Händeklatschen oder vom Schlagen der Zimbeln.“ 

„Wenn ihr zusammen singt, dann singt auch dieses: 'haraye namaḥ, kṛṣṇa yādavāaya namaḥ/ gopāla govinda rāma śrī-madhusūdana.' An diesem gemeinsamen Chanten sollte jeder teilnehmen – Vater, Bruder, Ehefrau, Sohn und Tochter.“ 

Als die Geweihten das mantra und die Unterweisungen für das Chanten vom Herrn erhalten hatten, gingen sie fröhlich zurück in ihr Heim, nachdem sie nochmal dem Herrn ihre Ehrerbietung erwiesen hatten. 

Sie folgten strikt den Unterweisungen des Herrn und chanteten die ganze Zeit Kṛṣṇas Namen und meditierten auf die Lotosfüße des Herrn. Am Ende des Tages versammelten sich alle in ihren Häusern und sangen den Heiligen Namen, klatschten heiter in die Hände und schlugen rhythmisch die Zimbeln. 

Auf diese Weise inspirierte Śrī Caitanya jeden das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens aufzunehmen. Er ermutigte ihren hingebungsvollen Eifer, indem Er umherging, die Geweihten umarmte und seine eigenen Girlanden um sie legte. Auf höchst bescheidene Art und Weise bat Er alle: „Meine lieben Brüder! Bitte dient Kṛṣṇa!“ 

Als die Geweihten den Herrn in dieser Gemütsstimmung als ein Zeichen der Demut sahen, wurden sie von spirituellen Empfindungen überwältigt. Sie begannen zu weinen und sie intensivierten ihr Chanten. Die ganze Stadt wurde nun am gemeinsamen Chanten beteiligt. Die Geweihten holten ihre Trommeln, 

Muschelhörner und Zimbeln heraus, die früher im Allgemeinen dazu verwendet wurden die Göttin Durgā, auf ihren großen Festen zu verehren. 

Jetzt jedoch begannen sie mit freudigen Klängen auf den gleichen Instrumenten in dem kīrtana zu spielen. Die ganze Stadt war von dem transzendentalen Klang des Heiligen Namens des Herrn eingehüllt. 

Śrīdhara, der Verkäufer von Tellern, die er aus Blättern gefertigt hatte, kam zufällig vorbei und sang laut Kṛṣṇas Namen. Als er den lauten kīrtana hörte, begann er in Ekstase zu tanzen. Als die anderen Geweihten sahen, dass dieser liebe Geweihte von Śrī Caitanya tanzte, umringten ihn alle und begannen zu singen. 

Śrīdhara war von spirituellen Gefühlen überwältigt. Er fiel zu Boden und wälzte sich umher, aber er chantete Kṛṣṇas Namen weiter. Als die Nicht Gottgeweihten ihn sahen, machten sie sich über ihn lustig und lachten ihn aus. 

„Schaut ihn an! Dieser Bursche ist ein Vaiṣṇava geworden. Er kann sich weder Kleidung leisten, noch hat er Geld, um zu essen, aber plötzlich zeigt er all diese ekstatischen Symptome, die nur Schau sind. Sie alle leben vom Betteln und jetzt haben sie mit einem Fest zur Unzeit angefangen.“ 

Die Atheisten fuhren fort beleidigende Bemerkungen gegen die Geweihten zu schleudern, aber die frommen Gottgeweihten ließen sich nicht abschrecken und chanteten den Heiligen Namen von Kṛṣṇa. 

Eines Tages kam der muslimische Magistrat, der Kazi, des Weges. Er hörte den Tumult, der aus dem Singen des Namens des Herrn bestand, begleitet von Trommeln, Zimbeln und Muschelhörner. Er erinnerte sich an die Unterweisung in seiner eigenen heiligen Schrift über die Praxis anderer Religionen. Der Kazi rief aus: „Fangt sie alle, lasst uns sehen, was euer Lehrer, Nimāi Paṇḍita, macht, um mich aufzuhalten.“ 

Alle Geweihten flohen aus Angst vor den fanatischen Muslimen. Die Männer des Kazis machten sich daran, die Trommeln zu zerbrechen, die Geweihten zu schlagen und Terror zu verbreiten. Der Kazi sagte: „Es sieht so aus, als gäbe es neuerdings in Nadia einen plötzlichen Ausbruch von religiösen Hindu Aktivitäten. Ich werde die Übeltäter streng bestrafen. Da es aber schon spät ist und dunkel wird, lass ich euch gehen, aber wenn ich das alles nochmal sehe, werde ich euch zum Islam bekehren. 

Jeden Tag sandte der böse Kazi Männer, die in der Stadt patrouillierten, um kīrtanas aufzuspüren. Die Geweihten wurden mutlos und versteckten sich, da sie gewalttätige Vergeltung vom Kazi und seinen Männern fürchteten. 

Die missgünstigen Atheisten waren auf der Seite des Kazis. Sie kommentierten: „Haris Name sollte im Geist gechantet werden. Welche Schriften schreiben vor, dass man ein Geschrei machen soll, wenn man Kṛṣṇas Namen chantet? Sie haben eine passende Strafe dafür erhalten, dass sie die vedischen Verfügungen überschritten haben.“ 

„Scheinbar haben sie keine Angst soziale Normen zu übertreten. Dieser Nimāi Paṇḍita, der sich sehr stolz verhält, wird nun vom Kazi geduckt werden. Und zusätzlich wird dieser Nityānanda, der überall umherstreift, bald das Ende seiner Späße erleben. Sie wagen es, uns Atheisten zu nennen, weil wir die Wahrheit aussprechen, aber jetzt nach langem wird Nadia diese Scharlatane loswerden.“ 

Aus Angst protestierten die Geweihten nicht gegen den Bann des Kazi. Gleichwohl gingen sie zum Herrn und berichteten Ihm: „Wir haben unseren kīrtana aus Furcht vor dem Kazi beendet – überall in Navadvīpa durchsuchen Hunderte seiner Männer die Straßen und unsere Häuser. Wir sind gekommen, Dir zu sagen, dass wir Navadvīpa verlassen und uns irgendwo anders ansiedeln müssen – weg von alldem.“ 

Als Śrī Caitanya hörte, dass jemand versuchte die saṅkīrtana Bewegung aufzuhalten, wurde Er wütend. Er sah furchteinflößend aus, fast wie Lord Śiva zu der Zeit der kosmischen Vernichtung. Wie Donnergrollen brüllte Er laut und als die Geweihten die plötzliche Veränderung im Herrn sahen, bekamen sie Angst und hielten ihre Ohren zu, als würden sie den Herrn für einen Fehler, den sie gar nicht begangen hatten, um Verzeihung bitten. 

Der Herr sagte: „Nityānanda, sei bereit! Geh sofort zu allen Vaiṣṇavas, sie sollen sich alle auf den Straßen versammeln. Ich werde eine kīrtana Gruppe herbeiführen, die ganz Navadvīpa überrollt. Heute werden wir sehen, ob Mir irgendjemand etwas antun kann. Ihr werdet sehen, wie Ich das Haus des Kazis abbrennen werde. Heute werde ich die unablässige Liebe zu Kṛṣṇa auf jeden herabregnen lassen. 

Heute werden die Atheisten ihrer letzte Stunde erleben. Deswegen, Meine Brüder, verschwendet keine Zeit, geht und überbringt allen diese Nachricht. „Sagt jeden, dass, wenn sie den Wunsch haben die mystische Kraft von Kṛṣṇa in Aktion zu sehen, sollen sie brennende Fackeln mit sich bringen. Ich werde den Palast des Kazis zerschmettern und Ich werde kīrtana in jeder Straße von Navadvīpa abhalten. Die gesamte Schöpfung ist voll mit Meinen Geweihten und in Meiner Anwesenheit, was gibt es da zu fürchten? Geht und macht eurem Schmerz ein Ende; kommt und versammelt euch am Nachmittag, nach dem Mittagessen.“ 

Die Geweihten verschwanden sofort, jeder ging in großer Erwartung seiner Wege ohne sich um Essen oder etwas anderes zu kümmern. Aufgeregte Gespräche erfüllten jedes Heim. „Nimāi Paṇḍita wird den saṅkīrtana draußen veranstalten und auf den Straßen von Navadvīpa tanzen.“ 

Für viele Tausende, die sich so lange darüber beklagt hatten, dass sie Nimāi Paṇḍitas Tanz nicht sehen konnten, war diese Nachricht der Quell großer Freude. Deswegen bereiteten alle eine Fackel vor. Auch wenn der Vater eine Fackel hatte, machte der Sohn seine eigene. 

Sie konkurrierten miteinander, wer die größte Fackel herstellen konnte. Riesige Mengen Öl wurden bereitgehalten. In jenen Tagen, war Navadvīpa sehr dicht besiedelt. Ein konstanter Strom von Leuten, die Fackeln hielten, kamen aus den Häusern hinaus auf die Straßen. Wer konnte die Millionen von Fackeln zählen? Die Frauen, Kinder und alte Männer waren von großer Vorfreude erregt. Langsam bewegten sich Scharen von Geweihten in Richtung Nimāi Paṇḍitas Haus. 

Als Lord Caitanya hörte, dass alle Vaiṣṇavas sich auf Sein Geheiß hin an Seiner Türschwelle versammelt hatten, ging Er zu ihnen und teilte sie in Gruppen ein. Advaita Ācārya führte sie an und war der führende Tänzer einer Gruppe und wurde von einer kīrtana Gruppe unterstützt. In einer anderen Gruppe war Haridāsa der Anführer und Tänzer; er wurde auch von einer kīrtana Gruppe unterstützt. Dann wurde noch eine andere Gruppe angeführt von Śrīvāsa Paṇḍita, der dort der Haupttänzer war. 

Das Auge des Herrn fiel auf Nityānanda, der sofort sagte: „Ich werde nicht von Deiner Seite gehen, Mein Herr. Meine einzige Pflicht ist es Dir immer nahe zu sein. Ich kann niemals Deine Lotosfüße verlassen, sie sind in Meinem Herzen eingeschlossen. Welche Macht besitze Ich entfernt und unabhängig von Dir zu tanzen? Mein hingebungsvoller Dienst zu Dir ist, dass Ich immer bei Dir bin.“ 

Als Śrī Caitanya sah, wie die Ströme der Ekstase aus Nityānandas Augen flossen, umarmte Er Ihn und behielt Ihn nahe bei Sich. Auf diese Weise wurden die Wünsche eines jeden erfüllt. Manche gingen mit ihrer Gruppe davon, andere blieben nahe beim Herrn, tanzend und singend. 

Nun hört bitte aufmerksam die Beschreibung von diesem 'nagara-kīrtana', weil dadurch die Fesseln der karmischen Reaktionen entzweigeschnitten werden. Hier ist die Liste von einigen wichtigen Geweihten, die gekommen waren: Gadādhara Paṇḍita, Vakreśvara, Murāri, Śrīvāsa Paṇḍita, Gopīnātha, Jagadīśa, Vipra Gaṅgādāsa, Ramāi, Govindānanda, Candraśekhara, Vasudeva, Śrīgarbha, Mukunda, Śrīdhara, Govinda, Jagadānanda, Nandana Ācārya und Śuklāmbara. 

Die Geweihten von Lord Caitanya sind unzählig und ich kenne nicht alle ihre Namen, Vedavyāsa wird in der Zukunft alle ihre Namen in den Purāṇas offenbaren. Welcher Mensch hat die Fähigkeit den Tanz des Herrn mit Seinen unendlichen Gefährten, Dienern, Waffen und vertrauten Begleitern zu beschreiben? 

Die saṅkīrtana Spiele des Herrn sind einzigartig. Niemals zuvor, in keiner anderen Inkarnation, wurden solche Spiele offenbart. Als der kīrtana Schwung aufnahm, steigerte sich auch die Freude des Herrn. Die Geweihten wurden auf Wellen der höchsten Freude davongetragen. 

Der Herr und Ehemann der Glücksgöttin tanzte auf den Straßen von Navadvīpa und jeder, der Ihn sah, wurde von allen Sorgen frei. Bald setzte die Dämmerung ein, aber die Geweihten waren vollkommen im kīrtana vertieft, sie nahmen das materielle Reich nicht wahr. 

Millionen von Männern, Frauen und Kindern standen an den Hauseingängen und säumten die Straßen um die sich voran bewegende Masse von Menschen zu sehen, die tumultartig die Heiligen Namen des Herrn widerhallen ließen und den Kosmos erfüllten. Über diesem Tumult ertönte laut und klar die donnernde Stimme des Herrn. Die Geweihten antworteten mit gleicher 

Begeisterung und chanteten den Namen des Herrn, Hari. Dann, magisch, wie nach vorheriger Absprache zum selben Zeitpunkt entfacht.  

Millionen von brennenden Fackeln erleuchteten den sich verdunkelnden Himmel, nur die Millionen von der Freude der erhabenen Glückseligkeit entzündeten Herzen kamen ihnen gleich. Worte können den prächtigen Anblick nicht beschreiben. Man konnte leicht verwirrt sein und sich fragen, ob es eine Vollmondnacht war, vielleicht Tageslicht, oder vielleicht hatte sogar Kṛṣṇa Selbst Seine brahmajyoti manifestiert! 

Der Herr rief wiederholt den Namen Śrī Hari und die Geweihten wurden aufmerksam. Sie umringten mit der kīrtana Gruppe den Herrn. Alle Geweihten waren mit Blumengirlanden geschmückt und ihre Körper waren mit Sandeilholzpaste und duftenden Zinnoberpuder beschmiert. Sie hatten verschiedene Musikinstrumente in ihren Händen und sahen mächtiger aus, als Tausende von Löwen. 

Der Herr sah um Sich um Seine hingegebenen Geweihten anzusehen, die eifrig darauf warteten, ihm einen Dienst zu erweisen. Er begann zu tanzen und erhob die Geweihten in die Höhen der Ekstase. Jeder chantete laut und wer immer das dem Mond gleichende schöne Gesicht des Herrn sah, war von den glühenden Schmerzen der materiellen Existenz erlöst. 

Das entzückende Aussehen des Herrn, stellte die Attraktivität Millionen von Liebesgöttern in den Schatten. Ich weiß nicht, wie ich einen angemessenen Vergleich finden kann, um die Schönheit des Herrn zu beschreiben, trotzdem werde ich es durch Seine alleinige Barmherzigkeit versuchen. Wer würde es sonst wagen solch eine unmögliche Aufgabe auf sich zu nehmen? 

Er glühte wie ein Berg aus Gold. Sein Körper, der mit Sandeilholzpaste eingeschmiert war, sah manchmal wie ein aufgehender Vollmond aus. Seine lockigen dunklen Locken waren mit duftenden mālatī Girlanden geschmückt; ein süßes Lächeln schmiegte sich vertraulich an Seine Lippen, das gewiss die Herzen aller Musen gewinnen konnte. Sandeilholz tilaka mit einem roten Punkt aus Zinnober verzierte klar Seine schöne breite Stirn. 

Er chantete den Namen von Hari und hob Seine Arme in den Himmel und tanzte. Die knielange Blumengirlande um Seinen Nacken schaukelte mit jeder Bewegung. Seine erhobenen Arme glitzerten wie feine sich nach oben verjüngende Säulen aus Gold und Sein Körper wurde vom unablässigen Fluss ekstatischer Tränen aus Seinen Lotosblütenaugen durchnässt. Als sich die ekstatischen Gefühle steigerten, stellten sich Seine Körperhaare auf wie die immer frische kadamba Blume. 

Seine feuchten geröteten Lippen waren so erlesen. Wenn sie sich trennten, dann enthüllten sie ein symmetrisches Paar weißer Zähne, die Perlen glichen. Die langen gebogenen Augenbrauen schmachteten fast den ganzen Weg bis hin zum Anfang Seiner Ohren. Seine starken Schultern beschämten den König der Elefanten und Seine Brust war breit und voll. Das Brahmanenschnur hing lose und quer über Seine Brust. Lakṣmī Devī und Tulasī Devī beten immer um Zuflucht zu Seinen Lotosfüßen. 

Der Höchste Herr trägt Seine feine und saubere Kleidung sehr künstlerisch. Die hohe Nase ist aristokratisch und Sein sehniger Nacken gab den Eindruck, er sei der Nacken des Königs des Waldes ist, stark und kraftvoll. Er überragt alle, Sein langer Körper, wohlgeformt und wunderschön proportioniert, glänzte wie ein Berg aus Gold. Jeder, der Ihn ansah, kommentierte Seine göttliche und schöne Anwesenheit. 

Die Millionen, die an diesem bedeutsamen Anlass umherliefen, waren sehr von Glück begünstigt, trotz ihrer großen Zahl, empfingen sie alle die Segnung des Herrn, weil sie das erlesene transzendentale Gesicht des Herrn sehen konnten. Sie starrten Ihn einfach an, unwiderstehlich hingezogen zu Seiner Schönheit und spontan riefen sie laut den Namen des Herrn, als unkontrollierbare Emotionen in ihre Herzen aufstiegen. 

Die Einwohner hatten ihre Eingangstüren schön mit Bananenbäumen, Wasserkrügen, Mangoblätter und grünen Kokosnüssen dekoriert. Eine Gheelampe flackerte in jedem Haus und ein Opferteller, gefüllt mit Joghurt, Getreide und dūrvā Gras lag auf den Altären. 

All dies geschah, als hätte eine unsichtbare Stimme es befohlen. Draußen auf den Straßen strömten Männer, Frauen und Kinder, um der Kongregation zu folgen. Alle waren von erhabener Freude berauscht, gleichgültig gegenüber allem anderen. Ein Dieb, der sah, wie die sorglosen Bürger ihre unbewachten Häuser verließen, dachte bei sich: „Dies ist eine gute Gelegenheit für mich an die Habseligkeiten der Leute zu gelangen.“ 

Als die Zeit jedoch voranschritt und das Chanten, das seine Ohren erreichte, Wirkung tat, verlor der Dieb seine diebischen Tendenzen und gesellte sich zu den anderen, die freudig des Herrn Haris süßen transzendentalen Namen sangen. 

Die Straßen waren mit Puffreis bestreut und mit Münzen, die von den Bürgen geworfen wurden, als sie die vorüberziehende singende Prozession beobachteten. Später gesellten sie sich selber zu der Prozession und der Marsch schwoll weiter an

Man sollte diese Beschreibungen nicht als Übertreibungen betrachten. Solche Veranstaltungen sind alltäglich, wenn der Höchste Herr anwesend ist. Also beschreibt das Śrīmad Bhāgavatam, als Lord Kṛṣṇa in Dvārakā war, dass er mit einem Augenzwinkern, neunhundert tausend Paläste erscheinen ließ, die alle mit Juwelen und Marmor geschmückt waren. 

Auch im Harivaṁśa wird beschrieben, dass, als Lord Kṛṣṇa Wasserspiele mit den Yadus im Salzwasser-Ozean, der Dvārakā umgibt, genoss, der gesamte Ozean in einen Augenblick nektarin süß wurde. Nun war derselbe Höchste Herr in Navadvīpa anwesend, fast bewusstlos in höchster Glückseligkeit, tanzend und singend. Ganz natürlich ereigneten sich alles Glückes verheißenden Geschehnisse. 

Das Meer der Menschen trieb nun in langsamer, fließender Bewegung vorwärts wie die Strömung der Gaṅgā, die neben ihnen floss. Sie alle tanzten und sangen um die tanzende goldene Gestalt des Herrn. Advaita Ācārya, Haridāsa Ṭhākura, Śrīvāsa Paṇḍita und andere hochrangige Gefährten des Herrn führten riesige Gruppen von tanzenden und singenden Geweihten an, jeder frohlockte glückselig in der Anwesenheit des Herrn. Diejenigen, die vorher nicht singen konnten, sangen nun mit den süßesten melodiösen Stimmen. 

Die besten Sänger umgaben den Herrn; Murāri, Mukunda Datta, Rāmāi, Govinda, Vakreśvara und Vasudeva. Lord Nityānanda und Gadādhara Paṇḍita tanzten jeweils auf einer Seite des Herrn, vollkommen in göttlicher Glückseligkeit eingetaucht. Die goldene Gestalt des Herrn brachte in die Herzen aller Verwunderung und Heiterkeit hervor, die Ihn feierlich und tanzend sahen. 

Die Tänzer bewegten sich rhythmisch vorwärts, gleichzeitig bewegten sich auch Millionen von brennenden Fackeln und ihre züngelnden Flammen regten an, leidenschaftlichen zu tanzen. Dies war ein prächtiger Anblick. Es war Nacht, aber die tanzende Gestalt des Herrn war klar zu sehen, als wäre Er gebadet im Licht des herbstlichen Vollmondes. Manchmal, war Sein Körper mit glänzenden Staubpartikeln bedeckt und andere Male badete Er Seine transzendentale Form in Seine strömenden Tränen der Ekstase. 

Die unterschiedlichen ekstatischen Symptome erschienen auf Seinem Körper: manchmal Zittern; manchmal starkes Schwitzen und wieder ein anderes Mal sträubten sich Seine Haare. Sie änderten sich wie die Jahreszeiten. Der Klang des Namens des Herrn erschallte durch das Universum, „... haraye namaḥ, kṛṣṇa yādavāya namaḥ / gopāla govinda rāma śrī-madhūsudana ...“ Einige Geweihte tanzten allein, aber es gab viele große Gruppen von Geweihten, die zusammen tanzten und rhythmisch in die Hände klatschten. Ein anderer wundervoller Anblick war die zahllosen Geweihten, die alle Fackeln und Ölbehälter trugen. 

Navadvīpa erschallte in den Klängen des erhabenen Jubels, als wäre der spirituelle Wohnort des Herrn, Vaikuṇṭha, herabgekommen. Nun erwarben die Bewohner von Navadvīpa dieselben Charakteristiken wie die Bewohner von Vaikuṇṭha. Sie alle manifestierten vier Arme, aber weil sie so in Ekstase des Chantens und Tanzens eingetaucht waren, bemerkten sie nicht einmal diese göttliche Veränderung ihrer Person. All verschlingend war die stetig zunehmende Glückseligkeit von Vaikuṇṭha. 

Als sie am Ufer der Gaṅgā vorüber kamen, sah der tanzende Śrī Caitana in der Mitte aus wie Kṛṣṇa, der Sohn von Nanda Mahārāja. Er hatte eine Flöte in Seiner Hand und eine Girlande aus wilden Blumen schaukelte um Seinen Hals. 

Die Geweihten hatten noch nie die Ekstase eines solch gewaltigen gemeinsamen Chantens erfahren. Sie vergaßen ihre körperliche Identität und ihren Kummer. Sie sangen, tanzten und wälzten sich auf den Boden. Viele Menschen wurden mutig und brachten ihre Ansichten öffentlich zu Gehör. Einer sagte: „Wo ist dieser Schuft Kazi hingegangen? Wenn ich ihn jetzt erwische, dann werde ich seinen Kopf abschneiden.“ 

Andere riefen die Namen bestimmter atheistischer Personen und schlugen auf den Boden, als würden sie ihr Schicksal mit einem Schlag besiegeln. Andere 

rannten Hals über Kopf umher und versuchten sie ausfindig zu machen. Es war nicht möglich die Anzahl der Leute, die sangen zu zählen, oder derjenigen, die die mṛdaṅga Trommeln spielten. Navadvīpa war mit den nektarinen Regen des kṛṣṇa-prema überflutet, so sehr, dass sich sogar die ewigen Bewohner von Vaikuṇṭha nach dieser Glückseligkeit sehnten. Sogar Lord Ananta, Lord Śiva und Lord Brahmā erfuhren nur selten diese Art von Freude. 

Erhabene Glückseligkeit kam auf dem gesamten Planeten herab, als der Herr mit Seinen Gefährten und Geweihten tanzte. Irgendetwas Unglücksverheißendes oder Unreines fand keinen Platz. Das war der erste Haupt nagara-saṅkīrtana des Herrn. 

Die Prozession bewegte sich voran, aber eigentlich wusste niemand wo sie hingingen. Da war nur ein widerhallender, all durchdringender Donner des Lord Haris Namen, der die Bedeckungen der materiellen Welt durchdrang. 

Die Halbgötter mit ihren Gefährten kamen, um vom Herrn darśana zu nehmen. Als sie Gaurāṅga sahen, wurden sie, genauso wie die Menschen, von transzendentaler Freude überwältigt. Um nicht erkannt zu werden, waren sie wie Menschen gekleidet und mischten sich unter die Menge und mit Begeisterung beteiligten sie sich am Singen und Tanzen. 

Alle Halbgötter waren anwesend: Lord Brahmā, Lord Śiva, Varuṇa, Kuvera, Indra, Yamarāja, Soma usw. Da sie sich bewusst waren, dass alle Anwesenden transzendentale Ekstase erfuhren, begleiteten sie die Geweihten und wollten mehr und mehr die Gemeinschaft des Herrn. Die Menschen und die Halbgötter chanteten gemeinsam den Heiligen Namen des Herrn. 

Als die Prozession an den schön geschmückten und zahllosen Häusern, Marktplätzen und großen Plätzen vorüberzog, konnte man verstehen, dass Navadvīpa eine sehr gut bevölkerte und opulente Stadt war. Es war unmöglich die Leute zu zählen, die dort lebten. Es sah so aus, da der Höchste Herr dort erschienen war, dass Er für viele, viele Leute es so gefügt hatte, dass sie dort leben konnten um an Seiner saṅkīrtana Bewegung teilzunehmen. Sogar die Frauen, die chanteten, waren so zahlreich, dass es zwecklos war, sie zu zählen. 

Jeder, der den Herrn wie ein goldener Lichtstrahl tanzen und chanten sah, konnte sein Herz und seine Emotionen nicht zügeln. Sogar solche, die Herzen aus Stein besaßen, waren zu Tränen gerührt und fielen auf den Boden, um die grundlose Barmherzigkeit des Herrn auf sich hernieder regnen zu lassen und um die Seufzer und das Schluchzen der erhabenen Ekstase von Seinen Geweihten zu hören. Als der Herr tanzte und ständig Lord Haris Namen wiederholte, schaukelten wild die Blumengirlanden um Seinen Hals. 

Seine Schönheit war atemberaubend, die Art, wie seine Brahmanenschnur achtlos über Seine Schulter hing, den dhotī schön gefaltet und ordentlich zusammengesteckt und Seine goldene Gestalt, die mit feinen glitzernden Staub bedeckt war. Tränen rannen ungehindert aus Seinen Lotosaugen wie der träge Fluss der Mandākinī Gaṅgā Seiner himmlischen Planeten. 

Wen interessiert der Mond, nachdem man das blühende Lotosgesicht des Herrn gesehen hat? Einiger der Tränen schmiegten sich an das Grübchen Seiner feinen Nase und schien wie ein Band weißer Perlen. Seine glänzenden schwarzen Locken, mit den ineinander geschlungene Girlanden um Seinen Kopf, gaben einen herrlichen Anblick. 

Die Geweihten beteten: „Oh Herr, bitte gewähre uns diesen einen Wunsch, dass wir dieses Spiel in unserem Herzen bewahren, Leben für Leben.“ Auf diese Weise erbaten die Geweihten Segen vom Herrn, als der Herr, umgeben von Seinen vertrauten Gefährten, Sein außergewöhnliches Spiel des Tanzens fortsetzte. Der Herr wusste, wie man die Geweihten inspirieren konnte, um mitzumachen und Er tanzte in Erwiderung der Gemütsstimmung und Bewegung der Geweihten. Der Herr von Vaikuṇṭha tanzte, während die Geweihten sangen. „Kommt alle und singt, 'Hari, Hari!' Legt die Angst ab, da euch der Heilige Name, auch wenn man ihn nicht rein chantet, von Leben und Tod erlösen wird.“ 

Demütig beschreibt der Autor, poetisch, wie Lord Caitanya tanzte. 

Lord Viśvambhara, der Herr des Universums, tanzte am Ufer der Gaṅgā. Die Geweihten bedeckten sich eifrig mit der Erde, die die Abdrücke Seiner Lotosfüße trug. Wundervolle ekstatische Symptome manifestierten sich an Seiner Person und Tränen von Nektar strömte aus Seinen Augen. Mit einer Stimme wie Donnergrollen, chantete Er den Namen des Lord Hari. Süß lächelnd hob Er Seine Arme und sang. 

Seine goldene Gestalt war viel bezaubernder als die des Liebesgottes. Er war bezaubernd gekleidet und Seine schwarzen lockigen Haare waren mit frischen und duftenden Blumengirlanden geschmückt. Nachdem man solch eine Schönheit gesehen hat, taumelt der Geist, als wäre er von den fünf Liebespfeilen des Liebesgottes getroffen worden. In vollkommener Glückseligkeit bewegte Sich Viśvambhara in einen rastlosen Tanz, berauscht von dem Heiligen Namen. Die Formen Seines Körpers und Gliedmaßen waren vollkommen und ihre Schönheit wurde von der schmückenden Sandeilholzpaste betont. 

Die Girlande um Seinen Hals stimmte mit Seinen von Liebe angeregten Bewegungen überein. Seine hochgezogenen Augenbrauen waren wie der Bogen des Liebesgottes, mit dem er Pfeile der Verzauberung abschießt. Seine Zähne glitzerten rein und weiß wie Perlen. Auf Sein gütiges Gesicht lag ein Ozean der Barmherzigkeit. 

Wie kann man die vielen Hundert ekstatischen Emotionen beschreiben, die der Herr manifestierte? Manchmal zitterte Er, manchmal schwitzte Er und manchmal fielen Tränen wie Regen aus Seinen Augen. Dann wieder bog Er Seinen Körper an drei Stellen wie Kṛṣṇa und es schien, als spielte Er mit Seinen Fingern. 

Er bewegte sich wie ein verrückter Elefant, der Anziehungspunkt eines jeden Auges. Seine Brahmanen Schnur schmückte Seine breite Brust, als hätte Ananta Śeṣa diese sehr dünne Form angenommen, um den Herrn zu dienen. Lord Nityānanda, Gadādhara Paṇḍita und all die vertrauten Geweihten tanzten neben Ihm und jedes Mal, wenn sie den Herrn anblickten, sahen sie, wie der Herr sie anlächelte. 

Durch das Chanten Seines Namens, wurde Lord Śiva verrückt und vergaß sich selbst, er taumelte nackt umher. Lord Caitanya tanzte auf den Straßen von Navadvīpa und vollführte das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens. 

Lakṣmī Devī, die Glücksgöttin, bezaubert von Seiner schönen Kleidung und Erscheinung, sehnte sich dauernd danach die schwarzen Locken des Höchsten Herrn, der Sich jetzt, vertieft im Singen und Tanzen ekstatisch im Staub wälzte, zu berühren und zu frisieren. Seine Geweihten folgten Ihm nach; sie trugen Millionen von brennenden Fackeln, die die Welt wie der Vollmond erhellten; nicht eine Seele konnte sich dem Singen vom Heiligen Namen des Herrn entziehen. Dieses Wunder von Navadvīpa hatte noch nie jemand gesehen – die Bewohner schauten einfach einander an und chanteten, „Hari! Hari!“ 

Lord Nityānanda war immer an der Seite von Viśvambhara und da Er jede Gemütsstimmung des Herrn kannte, würde den Herrn immer mit Seinen Armen auffangen um Ihn zu stützen, wann immer Er in der Ekstase ohnmächtig wurde. Einmal, als Nityānanda Ihn hielt, setzte Sich Viśvambhara langsam nieder und in einer meditativen Haltung klatschte Er glühend in Seine Hände und begann laut zu chanten, „Hari! Hari!“ 

Dann begann Er mit kindlicher Unschuld zu sprechen: „Ich bin der Höchste Herr, Nārāyaṇa, Ich tötete den Dämon Kaṁsa und Ich betrog Bali Mahārāja. Ich baute die Brücke über den Ozean zu Śrī Laṅkā und tötete den Dämon Rāvaṇa, Ich bin Lord Rāmacandra.“ 

Auf diese Weise offenbarte Er Seine eigentliche Höchste Identität. Nicht jeder kann diese unvorstellbare esoterische Wahrheit verstehen, weil sie dem menschlichen Geist unbegreiflich ist. Dennoch, im nächsten Moment steigerte Er die Verwirrung der Leute, als der Herr Seine Gemütsstimmung vollständig änderte und in tiefster Demut und sanftmütig sagte: „Oh Herr, bitte gewähre Mir Hingabe zu Deinen Lotosfüßen.“ 

Selbst wenn Er Seinen Zeh in den Mund steckte, wie auch immer sich der Herr verhielt, es raubte einen den Verstand. Der Herr von Vaikuṇṭha, Viśvambhara tanzte durch die Stadt von Navadvīpa. Eigentlich ist diese Stadt das Svetadvīpa der spirituellen Welt – in den Veden wird das erklärt. Inmitten der zahllosen mṛdaṅga Trommeln, Muschelhörner, Zimbeln und dem Chanten des Heiligen Namen, tanzte der Herr wie das Kronjuwel einer Krone. 

Alle Ehre sei dem gemeinsamen Chanten! Alle Ehre sei Śrī Viśvambhara! Alle Ehre sei den Geweihten des Herrn! Wo immer ich hinschaue, ich sehe Śrī Viśvambhara, wie er jeden in den Nektarozean des kṛṣṇa-prema überflutet. 

Die Prozession bewegte sich manchmal schnell, manchmal viel langsamer. Es hing davon ab, wie lange der Herr an einem Platz tanzte. Das Chanten war jubilierend und erschallte bis zum spirituellen Wohnort von Vaikuṇṭha. Der Herr, der Anziehungspunkt eines jeden, bewegte sich wie ein verrückter Löwe, berauscht mit dem Heiligen Namen. Die Prozession kam an vielen Badeplätzen 

vorbei und setzte sich Richtung Simuliyā fort. Niemand war müde, Millionen sangen und tanzten und bei einer Million brennender Fackeln konnte man schwer unterscheiden, ob es Nacht oder Tag war. 

Die Leute begrüßten die Prozession mit Blumen und geschmückten Hauseingängen. An jedem Haus, an dem sie vorbeikamen, ließen die Halbgötter Konfetti und duftende Blumen herabregnen. 

Mutter Erde war durchdrungen von Ekstase, als der Herr einherschritt und auf ihr tanzte. Sie wollte, dass der Herr auf die weichsten Oberflächen wandeln sollte, also sah es so aus, als hätte sie Blumen gesammelt und ausgestreut, um die Hauptverkehrswege so zu bedecken, dass sie ihrer zartesten Haut gleichkamen. 

Śrīvāsa, Advaita und Haridāsa tanzten vorneweg in ihren eigenen Gruppen. Sie waren Lord Viśvambhara voraus. Sowie die Prozession in eine neue Gegend kam, verließen die Leute ihre Häuser und rannten, um den Herrn zu sehen. In ihrem Eifer vergaßen sie ihre Familienmitglieder und all die anderen Pflichten, um das glückselige, dem Mond gleichende Gesicht der Höchsten Seele der gesamten Schöpfung zu sehen. Ohne es bewusst zu erkennen, wurden sie alle automatisch in das gemeinsame Chanten miteinbezogen. 

Praktisch, ohne es zu merken, wurden sie alle von dem Heiligen Namen Kṛṣṇas berauscht. Sie begannen Symptome der überirdischen Freude zu manifestieren. Sie wälzten sich auf den Boden, machten mit ihren Mündern Geräusche, als würden sie Musikinstrumente spielen und andere umarmten jeden, den sie trafen. Sie waren durch das Chanten und Tanzen so betrunken, dass sie viele Male sich niederwarfen und Ehrerbietung erwiesen, wie die Stöcke fielen sie zu Boden. Andere, weinend in Ekstase, fingen die Füße der Geweihten,. 

Man konnte von verschiedenen Leuten viele Kommentare hören. 

Einer sagte: „Ich bin dieser Nimāi Paṇḍita. Ich wurde berufen, die ganze Welt zu erlösen.“ 

Ein anderer kommentierte: „Ich bin ein Vaiṣṇava aus Svetadvīpa.“ Wieder ein anderer bemerkte: „Ich bin ein ewiger Bewohner von Vaikuṇṭha.“ 

Noch ein anderer sagte: „Wo ist dieser Schuft, Kazi? Ich würde seinen Kopf zerquetschen, wenn ich ihn finden würde.“ 

Angespornt von solchen Bemerkungen rannten manche los, um einen Atheisten zu fangen. Sie kletterten auf Bäume und sprangen dann herunter, zornig rufend: „Ich bin der Tod für ein Dutzend Atheisten!“ 

Ein anderer sagte: „Kannst du mich hören, Oh Gott des Todes? Sage mir, wo dein Sohn, der Sonnengott ist? Der Herr von Vaikuṇṭha, der als der Sohn von Śacī erschien, war gerade hier, singend und tanzend. Er hat die Schleusentore des Heiligen Namens aufgestoßen.“ 

Der Heilige Name, der dem Gott des Todes, Yamarāja, den Namen Dharmarāja verliehen hat, der die religiösen Prinzipien aufrecht erhält; der Heilige Name, der den Schlimmsten der Sünder, Ajāmīla, aus den Klauen des Verhängnisses gerettet hat, wurde nun vom Herrn Selbst frei verteilt. Außerdem, sogar diejenigen, die den Heiligen Namen nicht chanteten, konnten ihn jetzt, immerhin hören und so den grenzenlosen transzendentalen Nutzen ernten. 

Citragupta, der die guten und bösen Taten eines Menschen im Leben zusammenfasst, sollte sofort informiert werden, dass seine Aufzeichnungen weggeworfen werden können. Wenn er nicht gehorcht, dann müssen strenge Maßnahmen gegen ihn verhängt werden, da jetzt jedes Lebewesen befreit und erlöst ist. 

Vārāṇāsī wurde zu einer der wichtigsten Pilgerorte, weil dort Lord Śiva ständig den Heiligen Namen von Kṛṣṇa chantet. Die reinsten der Geweihten, die ewigen Bewohner des spirituellen Wohnortes chanten immer den Heiligen Namen. Lord Śiva wurde von den Halbgöttern und Menschen verehrungswürdig befunden, weil er in jedem Augenblick darin beschäftigt ist, den süßen Nektar des Heiligen Namens zu kosten. 

Der Name wurde nun von jedem Lebewesen gehört. Davon inspiriert warnten die Geweihten alle Atheisten, dass sie ihre bösen Wege aufgeben und dass sie die Verehrung von Lord Viśvambhara und das Chanten des Heiligen Namens aufnehmen sollten. Wenn sie sich weigerten, würden sie vernichtet werden. Die Geweihten forderten nun lautstark die Atheisten auf, nach vorne zu treten und sich zu trauen, ihren Gesang von Kṛṣṇas heiligem Namen Einhalt zu 

gebieten. Sie schlugen mit der Faust kräftig auf die Erde, als würden sie einen Atheisten zu einer breiigen Masse zermalmen. Die Wirkung des Chanten des Heiligen Namens hat sie so göttlich verrückt gemacht, dass sie sich ihrer Worte und Taten nicht bewusst waren. 

Als die Atheisten sahen, dass die Bürger von Navadvīpa verrückt vor Ekstase geworden waren, badeten sie in Hass und Missgunst. Sie kamen zusammen und bildeten eine Verschwörung. „Wenn der Kazi jetzt sofort kommen würde, dann möchte ich gerne wissen, wohin dieser Nimāi Paṇḍita rennen würde.  

Was würde mit all ihren Fanfaren, Tanzen und Singen geschehen? Wo wollen sie ihre Bananenbäume, Mango Blätter und den ganzen Rest ihrer Dekoration verstecken? Sobald der Kazi von ihrem großen Lärm erfährt und ihre brennenden Fackeln sieht, wird er sofort kommen und sie werden in den Ganges springen, um seinem Zorn zu entkommen.“ 

Einer von ihnen sagte: „Dann werde ich mich in die Nähe einer Gruppe stellen und während ihrer wilden Flucht, werde ich ihre Hälse zusammenbinden.“ Ein anderer sagte: „Dann lasst uns gehen und dem Kazi die Nachricht bringen.“ Einige erhoben Einwände und sagten: „Ich sehe keine Logik darin, das zu tun.“ Ein anderer vertrat eindringlich seinen Standpunkt: „Ich kann nur eine logische Sache sehen. Lasst uns alle zu diesen Sentimentalisten gehen und laut rufen, 'der Kazi und seine Männer sind hier!' Dann werden sie schnell verschwinden.“ Auf diese Weise brannten die missgünstigen Herzen der Atheisten, während die Geweihten auf Wolken von ekstatischem Gesang und Tanz schwebten. 

Die Geweihten sahen so strahlend aus, geschmückt mit Sandeilholzpaste und Blumengirlanden. Sie waren vollständig in den Heiligen Namen vertieft, so dass sie allem gegenüber gleichgültig wurden, als der saṅkīrtana sich Richtung Simuliyā fortsetzte. 

Als die Geweihten chanteten und tanzten, chantete auch der Herr und tanzte genau in ihrer Mitte. Die Aktivitäten der Geweihten vergrößerten die Ekstase des Herrn. Niemand konnte ermessen, wie viel Wasser die Lotosaugen des Herrn enthielten. 

Unablässig strömten Bäche von Tränen aus reinen nektarinen Wasser herab. Manchmal überkam dem Herrn ein Zittern, so dass Er auf dem Boden lag und niemand konnte ihn bändigen. Sogar Nityānanda Prabhu klagte, dass Er ihn nicht stillhalten konnte. Als der Herr auf dem Höhepunkt Seiner Ekstase in die 

Bewusstlosigkeit fiel, dann, für eine lange Zeit, konnte kein Lebenszeichen in Ihm gefunden werden. Dies war das Wunder der Wunder. 

Aufgeregte Gespräche machten unter den Bürgern die Runde. Sie sagten: „Diese Person muss der Höchste Herr, Nārāyaṇa, Selbst sein.“ Ein anderer sprach: „Er ist Nārada oder Prahlāda oder sogar Śukadeva Gosvāmī sehr ähnlich.“ Ein anderer antwortete: „Wer immer Er ist, Er ist gewiss kein gewöhnlicher Mensch.“ Die eher kritischen und analytischen sagten: „Er ist in der Tat ein großer Geweihter.“ Jeder kommentierte gemäß der Ebene seines Verständnisses. 

Nimāi war allem gegenüber gleichgültig. Er war in die Ekstase des Heiligen Namens versunken, als er seine Arme hob und 'Hari! Hari' rief. Jeder um Ihn herum, der der Herrn hörte, fühlte sich unwiderstehlich zu Ihm hingezogen und sie alle ließen laut des Namen des Herrn erschallen. Welche Richtung der Herr auch immer wählte, die ganze Versammlung bewegte sich dahin. Der Herr bewegte Sich nun in die Richtung, wo sich das Haus des Kazis befand. Der tumultartige Klang des Chantens und der Festlichkeit konnte nun sehr deutlich von den Bewohnern im Palast des Kazis gehört werden. 

Als der Kazi das laute Toben des Chantens hörte, erkundigte er sich danach. „Könnt ihr diese lauten Klänge aus Musik und Singen hören? Ist das eine Hochzeitsfeier oder ist es eine seltsame Inkarnation von merkwürdigen Wesen. Haben sie meinen Befehlen keine Folge geleistet und wieder ihre Hindu Praktiken auf den Straßen aufgenommen? Geht schnell und findet alle Einzelheiten heraus, nachdem ihr mit allen Informationen zurückgekehrt seid, werde ich persönlich zu ihnen gehen.“ 

Die Spione des Kazis verließen sofort das Haus und kamen auf den Schauplatz des gewaltigen gemeinsamen kīrtanas. Sie waren beim Anblick der riesigen Menge von Leuten, die 'tötet den Kazi!' schrien, von Ehrfurcht ergriffen. Zu ihrem Schutz murmelten sie Verse aus dem Koran und flüchteten vor Entsetzen. 

Sie kamen schnell zum Kazi gerannt und sprachen hastig in abgerissenen Worten. „Was machen wir hier, lass uns schnell entkommen. Dieser Nimāi Ācārya kommt mit Tausenden und Tausenden von Menschen. Sie tragen Tausende und Tausende von brennenden Fackeln, alle singen den Namen von ihrem Hindu Gott. Die Bürger haben ihre Häuser und Eingangstüren geschmückt, um diese ungeheure und unglaubliche Prozession willkommen zu heißen. Die Straßen sind mit Blütenblättern und Puffereis bedeckt. Der Klang ihres Singens ist so laut, dass ich Angst hatte, dass meine Trommelfelle platzen könnten. 

„Ich habe so etwas noch nie gesehen. Sogar die Ankunft unseres königlichen Monarchen bringt keine solch unglaubliche Menge zusammen. Nimāi ist ihr Anführer. Er tanzt in der Mitte und jeder folgt Ihm einfach. Die Sänger, die wir letztens angriffen, waren auch da. Sie alle schrien 'tötet den Kazi!'. Nimāi ist der Anführer der Bande. Er wiegelt alle auf. Ich frage mich, warum dieser brāhmaṇa Bursche Nimāi so viel weint. Die Tränen spritzen wie zwei Flüsse.“ 

Der andere Spion berichtete: „Ich glaube, Er hat einen Verwandten, der irgendwo weit weg wohnt, vielleicht weint er weil Er von ihm getrennt ist.“ Der andere erwiderte: „Ich habe sogar Angst ihn anzusehen, Er sieht aus, als würde Er uns verschlingen.“ Der Kazi sagte: „Ist das wirklich Nimāi Paṇḍita? Vielleicht wird Er heiraten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand meine Befehle missachtet. Wenn sie das tun, dann werde ich sie zum Islam bekehren.“ Während sie diskutierten, kam der Klang des kīrtana näher und näher. 

Die riesige Kongregation kam in die Nähe des Palastes des Kazis. Das Kronjuwel unter ihnen, Lord Viśvambhara, führte sie an, während Er tanzte. Der Klang von ihrem Chanten dröhnte durch das ganze Universum und hallte in den Gewölben des Himmels, der Erde und der Hölle wider. Das Chanten wurde unerträglich laut für den Kazi und seine Männer und sie beeilten sich zu flüchten, weil sie das schlimmste für sich befürchteten. Sie waren wie Mäuse, die aus dem Maul einer Schlange um ihr Leben rannten. Wie auch immer, in dem Gewühl und der Aufregung waren sie verwirrt und sie verliefen sich. 

Viele der Männer des Kazis rollten ihre Kopfbedeckungen auf und verbargen sich darunter, damit sie nicht erkannt wurden. Sie mischten sich unter die Tanzenden, aber mit ängstlichen klopfenden Herzen. Die bärtigen Landsmänner des Kazi ließen ihre Köpfe hängen, damit ihre verräterischen Bärte unentdeckt blieben. 

Da gab so viele Menschen, dass es für alle unmöglich war, jedes Gesicht zu kennen und außerdem waren die Leute so aufgeregt, dass sie sich nicht einmal der eigenen Person bewusst waren. Jeder hatte sich vollständig im Singen und Tanzen verloren. 

Lord Viśvambhara stand vor den Palasttüren des Kazis und mit sichtbar aufsteigenden Zorn sprach Er mit einer donnernden Stimme: „Wo ist dieser boshafte Aufrührer, der Kazi! Bringt ihn sofort zu Mir und Ich werde seinen Kopf abschneiden. Ich werde die gesamte yavana Rasse von der Erdoberfläche vertilgen, so wie Ich es schon früher getan habe. Brecht die Türen auf und zerschlagt alles. Brecht ein! Brecht ein!“

Das waren die Befehle des Höchsten Herrn. Wer könnte ihnen nicht gehorchen? Die Kongregation war mitgerissen und berauscht durch die Gemeinschaft mit Lord Caitanya und dem Heiligen Namen, also wurde so ein Befehl des Herrn sofort mit großem Enthusiasmus ausgeführt. 

Die Kongregation durchwühlte das gesamte Anwesen. Sie gingen durch das Haus und ohne zu unterscheiden brachen sie alles entzwei, was auf ihrem Weg lag. Der Garten lag welk und verwüstet da, wie nach einem Hurrikan. Bananenbäume lagen entwurzelt, gebrochene Äste hingen von den Mangobäumen, der Blumengarten war zu Boden getrampelt. 

Lakhs und lakhs von Leuten überrannten das Gelände und die Palasträume. Während der gesamten Unternehmung wurde gechantet: „Hari! Hari!“ Der Heilige Name war ständiger Begleiter. Sie unterstrichen jede Bewegung mit Lord Haris Namen. 

Lord Viśvambhara sagte dann: „Brennt nun alles nieder. Setzt das Haus in Flammen; lasst den Kazi und all seine Männer zu Tode verbrennen. Ich möchte sehen, was sein König mir antun kann. Ich möchte auch sehen, wer die Kühnheit besitzt, mich daran zu hindern. Die Götter der Zeit und des Todes sind meine hingegebenen Diener. Sie wurden von Meinem Blick, der über die materielle Natur schweifte, erschaffen. Das gemeinsame Singen des Heiligen Namens zu verbreiten ist der Hauptzweck Meiner Ankunft. Sollte jemand versuchen dies zu verhindern, werde Ich ihn vernichten. 

„Jedoch, wenn der niedrigste Sünder am Chanten des Namens des Herrn teilnimmt, werde Ich Mich an ihn erinnern und ihn erretten. Auf der anderen Seite, auch wenn Leute Bußen, Entsagung, vedische Studien und yoga praktizieren, aber nicht an der saṅkīrtana Bewegung teilnehmen, werden sie gewiss untergehen. So nun fürchtet euch nicht und setzt das Haus in Brand. Ich werde bewirken, dass ganze Kaste der Yavanas vollständig vernichtet wird.“ 

Als die Geweihten den Zorn des Herrn sahen, fielen sie auf ihre Knie und beteten mit erhobenen Armen zu Ihm. „Eine Deiner Haupt-Erweiterungen ist Lord Saṅkarṣaṇa, Sein Zorn wird niemals vorzeitig manifestiert. Wenn die Zeit für die Zerstörung der materiellen Welt da ist, dann erscheint Rudra als Erweiterung und Inkarnation von Lord Saṅkarṣaṇa. Nachdem Rudra das Werk der Vernichtung, pralaya, vollbracht hat, dann kehrt er in Deinen transzendentalen Körper zurück.“ 

„Das Werk der Vernichtung wird von der Erweiterung Deiner Erweiterung ausgeführt. Wenn Du also wütend bist, wer kann Deinen Zorn, kontrollieren? Die Veden verherrlichen Dich als 'ohne Zorn und ewig glückselig', unsere Herzen können nicht sehen, wie Du die vedischen Unterweisungen herabsetzt. Sogar Lord Brahmā zieht niemals deinen Ingrimm an. Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung der materiellen Welt sind einfach Deine transzendentalen Spiele.“ 

„Heute hast Du hinreichend den Kazi bestraft und wenn er wieder etwas gegen Dich unternimmt, dann kannst Du ihn vernichten. Alle Ehre sei Lord Viśvambhara, der Höchste Herr aller Herren! Alle Ehre sei Lord Gaurasundara, der Herr des Universums und der Herr von Lakṣmī Devī, die an den Füßen von Lord Ananta Śeṣa ruht!“ 

Lord Caitanya lächelte, nachdem er ihren ausgesuchten Gebeten zugehört hatte und sagte dann 'Hari! Hari! Hari!'. Er begann wieder mit allen zu tanzen und zu chanten. Der Kazi wurde gerecht behandelt und der Herr war beruhigt, da Er wusste, dass das gemeinsame Chanten fortgeführt werden würde. Er führte nun die Prozession zurück zur Stadt. 

So wie zuvor begann das Chanten und Tanzen wieder mit Jubel und Überschwang. Die Atmosphäre war wieder mit Freude gefüllt. Die Geweihten waren nun frei von Angst und Scheu. Sie konnten ihren geliebten Namen Lord Kṛṣṇa zu jeder Zeit und an jedem Ort singen. 

Die Atheisten waren nun besiegt, ihr Geist gebrochen. Auf der anderen Seite waren die Geweihten siegreich und überglücklich. Sie tauchten wieder in die Ekstase des Chantens und Tanzens ein. Nun gingen alle Geweihten tanzend und singend voraus und der Herr kam zum Schluss. Lord Brahmā, Lord Śiva, Lord Ananata und alle anderen Halbgötter vergnügten sich, als sie an dem gemeinsamen Chanten teilnahmen. 

Die Prozession kam die Gegend der Händler, die Muschelhörner und andere solche Dinge verkauften. Alle Einwohner kamen in ihren besten Kleidern heraus und hießen die Kongregation mit den notwendigen vedischen Ritualen, bekannt als 'pūrṇa kumbha' willkommen. Auf den Straßen wurden Blumen gestreut und Lampen wurden in jedem Haus entfacht. 

Dann kam die Kongregation in die Gegend der Weber. Ein großartiger Klang von Jubel und Singen des Namens des Herrn begrüßte die sich nähernde saṅkīrtana Schar. Überall wo sie hinkamen waren die Leute verrückt vor Freude. Sie kosteten ihren wohlverdienten Sieg über den Despotismus. Lord Caitanya war sehr glücklich zu sehen, wie alle den Heiligen Namen des Herrn chanteten. 

In verrückter Ekstase tanzend, ging Lord Caitanya zum Haus von Śrīdhara, der in einer kleinen beschädigten Hütte lebte und praktisch nichts besaß. Vor seiner Tür stand ein alter verbeulter Wassertopf, der Śrīdhara gehörte. Der Topf war so oft repariert, dass sogar ein Dieb nicht daran dachte, ihn mitzunehmen. Der Herr tanzte vor dem Haus von Śrīdhara, als Er sah, dass der alte Topf mit Wasser gefüllt war. Der Höchste Herr, Viśvambhara wollte der menschlichen Gesellschaft lehren, wie sehr Er Seine Geweihten liebt und sich um sie sorgt. Er hob Śrīdharas ausgedienten alten Wassertopf hoch und setzte mit großem Vergnügen an, daraus zu trinken. Auch wenn jemand den Herrn hätte aufhalten wollen, wer hätte das tun können? Als Śrīdhara sah, was Viśvambhara tat, kam er angerannt und rief aus, „Oh Tod, ich bin erledigt! Du bist in mein Haus gekommen, um mich zu zerstören!“ Mit diesen Worten fiel Śrīdhara, die frömmste Persönlichkeit, aufgrund großer spiritueller Beunruhigung ohnmächtig zu Boden. 

Viśvambhara sagte mit äußerster Zufriedenheit: „Mein ganzes Sein wurde jetzt geläutert. Heute habe Ich letztendlich Hingabe zu den Lotosfüßen von Lord Kṛṣṇa erlangt, einfach indem Ich Wasser aus dem Topf von Śrīdhara getrunken habe.“ Als der Herr dies sagte: vergoss Er Tränen der göttlichen Ekstase. 

Mit diesem Spiel lehrte der Herr die Welt, dass man sofort die reine Anhaftung zu den Lotosfüßen Lord Kṛṣṇas entwickelt, wenn man aus dem Wassertopf eines reinen Geweihten trinkt. 

In den Padma Purāṇa, Adi-khaṇḍa 31.112. wird dargelegt: „Der weise Geweihte, der den Wunsch hat sich von allen sündhaften Reaktionen zu reinigen, sollte sich ausdrücklich einen reinen Vaiṣṇava nähern und ihn um seine Essensreste bitten. Wenn diese nicht zur Verfügung stehen, dann sollte er um seine Wasserreste bitten oder das Wasser trinken, in dem er seine Füße gewaschen hat.“ 

Die Geweihten begannen aus Freude zu weinen, als sie gesehen hatten, wie der Höchste Herr solche Barmherzigkeit und besondere Zuneigung zu Seinem  

Geweihten manifestierte. Nityānanda, Gadādhara, Advaita und Śrīvāsa fielen zu Boden und begannen sich mit Tränen umher zu wälzen. Haridāsa, Vakreśvara, Candraśekhara, Jagadānanda und zahllose andere enge Gefährten des Herrn waren nicht fähig ihre spirituellen Emotionen zu zurückzuhalten. Sie brachen in Tränen des Jubels aus; sie riefen Kṛṣṇas süßen Namen. 

Das Haus von Śrīdhara wurde der gesegnete Schauplatz für die höchste Form der spirituellen Ekstase in kṛṣṇa-prema. Das ganze Universum frohlockte mit dem Chanten des Heiligen Namen Kṛṣṇas. Gauracandra lächelte gütig – Seine Mission war erfüllt. 

Betrachte nur die Herrlichkeit von Śrīdharas Hingabe und wie der Höchste Herr sie mit Seiner vollen Barmherzigkeit erwiderte. Der Herr trank mit unendlichem Vergnügen das Wasser aus Śrīdharas Wassertopf, der aus einfachem Metall gemacht war. Der Topf war voller Ausbesserungen und Beulen, ein Topf, der für viele Zwecke benutzt wurde. 

Der Herr jedoch genoss es, aus diesem Topf zu trinken, weil Er Śrīdharas transzendentale Hingabe trank und so wurde die gewöhnliche Flüssigkeit Wasser sofort in göttliches Ambrosia verwandelt. So lehrte der Herr, dass alles was in Beziehung zu einem reinen Geweihten steht, transzendental ist. 

Auf der anderen Seite ignoriert der Höchste Herr den wertvollen, mit Edelsteinen besetzten Wassertopf eines unverschämten Materialisten. Er nimmt jedes Opfer von Seinem hingegebenen Geweihten an, unabhängig von Regeln und Regulierungen im Vorgang des opferns. Wenn Sein Geweihter wenig oder gewöhnliches Essen hat, dann nimmt Er es mit Gewalt von ihm, so wie Er es in Dvārakā mit Sudāmā Vipra zeigte. So sehen wir, wie der Herr Sich an Seine Geweihten verkauft. 

Als die Pāṇḍavas in den Wald verbannt wurden, genoss Lord Kṛṣṇa ein einfaches Blattgemüse, das Ihm von Yudhiṣṭhira Mahārāja dargebracht wurde. Die reinen Geweihten sind Kṛṣṇas Vater, Mutter, Ehefrau und Bruder. Lord Kṛṣṇa sieht Seine hingegebenen Geweihten als Seine eigenen Freunde und Verwandten und als nicht verschieden von Ihm Selbst. Lord Kṛṣṇa manifestiert Sich gemäß den Wünschen und des Geschmacks Seines reinen Geweihten. Er wird ihr Eigentum und dadurch erlaubt Er Sich nur von ihnen gekauft und verkauft zu werden. 

Alle Schriften haben diese wundervolle Eigenschaft von Lord Kṛṣṇa beschrieben: Er begünstigt besonders Seine reinen Geweihten und beschützt sie immer vor allem Unheil. 

Man sollte die edelmütige Stellung eines reinen Geweihten sehen und davon inspiriert werden, spirituelle Anhaftung an Kṛṣṇa zu entwickeln. Die Stellung eines Dieners von Lord Kṛṣṇa sollte nie missbilligend betrachtet werden. Lord Kṛṣṇa, die Höchste Persönlichkeit Gottes akzeptiert niemals eine Person mit kleinem spirituellen Kaliber als Seinen Diener. 

Ein Mensch, der für viele Millionen von Leben seine vorgeschriebenen Pflichten ausgeführt hat, ein frommes Leben von Gewaltlosigkeit und Demut führt, ständig und wahrhaftig zu dem Höchsten Herrn betet, wird zum Zeitpunkt des Todes mit der Gelegenheit belohnt Gaṅgā Wasser zu nippen und den Heiligen Namen von Nārāyaṇa zu chanten. Dies wird ihm gewiss Befreiung von allen materiellen Fesseln ermöglichen und erst dann wird er damit gesegnet, ein Diener von Kṛṣṇa zu werden. 

Alle Kommentatoren des Bhāgavatams haben eindeutig darauf hingewiesen, dass die befreiten Seelen dem Höchsten Herrn, dem Darsteller der transzendentalen Spiele, vollkommenen hingebungsvollen Dienst entgegenbringen können. Deswegen ist die Stellung eines Gottgeweihten fast dieselbe wie die des Herrn Selbst und der Herr betrachtet Seine Geweihten immer in einer höheren Stellung, als Sich Selbst. 

Die zahllosen Lobpreisungen, die seit undenklichen Zeiten über die göttlichen Vorzüge eines reinen Geweihten verfasst wurden, sind unzulängliche Beschreibungen. Lord Śiva und Lord Brahmā sind sehr glücklich darüber, als Diener von Lord Kṛṣṇa bezeichnet zu werden und Ananta Śeṣa ist immer bestrebt Ihm zu dienen. Obwohl die reinen Gottgeweihten fast dem Herrn gleichgestellt sind, sehnen sie sich immer wegen ihrer liebenden Anhaftung danach, Ihm zu dienen. 

Advaita Ācārya ist solch ein erhabener Gottgeweihter. Viele Menschen kennen Seine wahre Gemütsstimmung und Stellung nicht, und deshalb sind sie unzufrieden, wenn Er als Geweihter von Lord Caitanya verherrlicht wird. Sogar Lord Kṛṣṇa Selbst ist sehr erfreut, wenn Ihn jemand einen 'Geweihten' nennen sollte; wer sonst als der Herr kennt so genau die Herrlichkeit eines reinen Gottgeweihten. 

Die abscheulichsten aller Sünder rufen sich selbst als 'Gott' aus, in der Hoffnung, dass ihr Bauch regelmäßig gefüllt wird. Der Hochstapler umgibt sich mit einer Masse von dämlichen Schülern und posiert als der Herr des Universums. Obwohl der Körper eines solchen Betrügers nur für die Mahlzeit eines Hundes gut ist, wird er von der externen Energie von Lord Viṣṇu verwirrt und glaubt, dass er der Höchste Kontrollierende ist. 

Nun betrachtet die Opulenz des Herrn aller Herren, Lord Gauracandra. Allein durch sein Verlangen versammelten sich Millionen von Menschen mit Millionen brennender Fackeln, um einen historischen Marsch gegen die Unterdrückung zu beginnen. Den ganzen Weg entlang wurden sie mit geschmückten Türeingängen und mit einem Regen aus Blumenkonfetti von den himmlischen Bewohnern begrüßt. 

Die Verwandlung, die im Herrn stattfand, als Er das Wasser aus Śrīdharas Wassertopf trank ist schwer zu verstehen. Alle Geweihten begannen Tränen der Freude zu vergießen, als sie die besondere Barmherzigkeit des Höchsten Herrn sahen, die Er auf Seinen reinen Geweihten herabregnen ließ. 

Śrīdhara war wie vom Donner gerührt, in seinen Augen schwammen Tränen und mit äußerster Demut hielt er Stroh zwischen seinen Zähnen, als der vor dem Herrn kniete und Seinen Heiligen Namen chantete. „Was hast Du getan mein Herr, was für ein Wasser hast Du getrunken?“ 

Nichtsdestoweniger, Viśvambharas Glückseligkeit war ungezügelt, nachdem Er Wasser aus dem Wassergefäß Seines Geweihten getrunken hatte. Er tanzte in Ekstase, gemeinsam mit Seinen Geweihten, die Ihn singend und tanzend umgaben. Nityānanda Prabhu und Gadādhara Paṇḍita waren immer wie zwei Edelsteine, die den Herrn auf beiden Seiten schmückten. 

Das Glück von Śrīdhara ist in der Tat so groß, dass sogar Lord Śiva und Lord Brahmā zu Tränen der Freude und Anerkennung gerührt sind. Der Höchste Herr, Śrī Caitanya ist unerreichbar von Reichtum, Ruhm und Gelehrsamkeit, wird aber von reiner Hingabe gefangen genommen. Nach dem Spiel des Wasser trinkens, bewegte sich der Herr von Śrīdharas Wohnung in Richtung Stadt. 

Navadvīpa wurde der am meisten geheiligte Ort in der gesamten Schöpfung, als Lord Caitanya und Seine Gefährten in Ekstase des Heiligen Namens tanzten und sangen. In den konkaven Erweiterungen des Universums erschallte der Klang des Heiligen Namens wieder. 

Der göttliche Jubel, der von Śukadeva Gosvāmī, Nārada Muni, Lord Śiva und anderen erfahren wird, wenn sie den Heiligen Namen hören, wurde nun von den Einwohnern von Navadvīpa erlebt, als sie durch die verschiedenen Gegenden der Stadt kamen. Obwohl der kīrtana die ganze Nacht lang dauerte, sollte man nicht davon ausgehen, dass er nur eine Nacht dauerte. Eher, unbekannt für alle, gingen mehrere yugas in dieser einzigen Nacht vorüber. 

Für Lord Caitanya, dem Höchsten Herrn ist nichts unmöglich zu vollbringen. Ein einziges Anheben Seiner Augenbrauen vernichtet das gesamte Universum. Nur die am meisten von Glück begünstigten und frommen Seelen können solche esoterischen Wahrheiten über das Absolute begreifen. Natürlich, ein trockener geistiger Spekulant ist niemals geeignet solche Offenbarungen zu empfangen. 

Die Stadtleute gaben laute donnernde Rufe der Freude von sich. Sie waren jenseits eines jeden Vorstellungsvermögens entrückt von Lord Caitanyas wunderschönen Tanz und der heftigen Strömung des göttlichen Nektars durch das Chanten des Heiligen Namens. 

Die Leute dankten Mutter Śacī, dass sie solch ein Kind wie Viśvambhara in ihrem Leib getragen hat und sie segneten Jagannātha Miśra dafür, dass er dem Herrn so ein guter Vater war. Für das gute Schicksal, das auf sie, die Einwohner 

von Navadvīpa herabgekommen war, waren sie mehr als dankbar. Sie alle wünschten, dass diese Nacht niemals enden würde und dass der Herr Seine Spiele für viele yugas fortführen würde. 

Diese Spiele des Herrn haben weder einen Anfang noch ein Ende. Sie erscheinen und nach einer gewissen Zeit verschwinden sie. Der Herr manifestiert Sich vor Seinem Geweihten, gemäß dem Wunsch und der Gemütsstimmung des Geweihten. 

Das Śrīmad Bhāgavatam 3.9.11 sagt: „Oh Höchster Herr, der in ausgewählten Versen verherrlicht wird! Du bist so barmherzig zu Deinen Geweihten, dass Du Dich in der bestimmten ewigen Form der Transzendenz manifestierst, an die sie immer an Dich denken.“ 

Bis heute vollführt Śrī Caitanya Seine ewigen Spiele und diejenigen, die reinen Herzens sind, können sie sehen. Der Herr kommt nur herab, um Seine Geweihten zu erfreuen. Man möge Bußen und Entsagungen für Millionen von Leben ausführen, aber ohne hingebungsvollen Dienst sind all diese Tätigkeiten umsonst. Reiner hingebungsvoller Dienst bedeutet, den reinen Geweihten des Herrn zu dienen, dies ist das Urteil aller Heiligen Schriften. 

Ich bringe meine Ehrerbietung Śrī Nityānanda dar. Alle Ehre sei Ihm, weil man nur durch Seine Barmherzigkeit Śrī Caitanya verherrlichen kann. Viele Menschen sehen Nityānanda auf verschiedene Weise. Manche sagen, dass Er Balarāma sei, dass Er Śrī Caitanya sehr lieb ist oder dass Er die Erweiterung des allmächtigen Herrn ist. Viele sagen, dass sie nicht wissen oder verstehen, wer Er wirklich ist. 

Jeder einzelne sieht Śrī Nityānanda gemäß seiner eigenen besonderen Verwirklichung. Wer immer Nityānanda sein mag, Er ist für Śrī Caitanya etwas ganz Besonderes und seine Lotosfüße mögen der einzige Schatz meines Herzens sein. 

Alle Atheistin, die Śrī Nityānanda kritisieren, sollen sehr vorsichtig sein, damit sie nicht auf den Kopf getreten werden. Ich bringe meine Ehrerbietung den Füßen den geliebtesten Geweihten von Lord Caitanya dar, möge Er ewig mein Herr und Meister sein. 

Ich kann Śrī Nityānanda nur durch die Barmherzigkeit von Śrī Caitanya erkennen und Ich kann Śrī Caitanya nur erkennen, wenn Śrī Nityānanda Ihn mir offenbart. 

Caitanya ist Rāma und Nityānanda ist Lakṣmaṇa. Caitanya ist Kṛṣṇa und Nityānanda ist Saṅkarṣaṇa. 

Nityānanda besitzt die Macht mit Seinem transzendentalen Dienst Śrī Caitanya vollständig zufrieden zu stellen und die intimen Gefährten von Śrī Caitanya besitzen das vollständige Wissen über die außergewöhnliche Stellung von Nityānanda, aber manchmal sieht man, dass ein gewisser erhabener Geweihter mit anderen Geweihten uneins ist und sich mit ihnen streiten kann. Das ist transzendental und geschieht durch den Wunsch von Śrī Kṛṣṇa. 

Da sie alle höchst erhabene Vaiṣṇavas sind, sollte sich niemand auf eine Seite stellen, dann wird man gewiss einige Vergehen gegen einen Vaiṣṇava begehen. 

Man kann nur ein wahrer Vaiṣṇava werden, wenn man Kṛṣṇa dient und andere nicht kritisiert. 

Ich bringe meine Ehrerbietungen den Lotosfüßen von Advaita Ācārya dar, möge ich Seiner lieben Dienerschaft angehaftet bleiben. Alle Ehre sei Śrī Caitanya, gemeinsam mit all Seinen Gefährten. Diese Erzählungen über Seine Spiele belohnen einen mit der höchsten hingebungsvollen Gemütsstimmung. 

Wenn man sich auf die Seite von Advaita gegen Gadādhara Paṇḍita stellt, dann wird man durch diese schwachsinnige Handlung keine Erlaubnis erhalten, Zuflucht bei Advaita Ācārya als Sein Geweihter zu finden. 

Die transzendentalen Spiele von Śrī Caitanya sind die reinste Form von göttlichen Ambrosia. Ich bete, dass diese unbegrenzten Spiele zunehmend in den Geist aller Lebewesen erscheinen. Jemand, der Freude hat, diese Erzählungen zu hören, wird gewiss direkt das schöne Gesicht von Lord Caitanya sehen. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Śrī Nityānanda sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa, bringe dieses Lied Ihren Lotosfüßen dar.

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