Alle Ehre sei Śrī Śrī Guru and Gauranga
28.07.2024
Von Śrīla Shyam Das Baba
Zuallererst sollten wir die folgenden ślokas bezüglich guru-vaiṣṇava tattva oder bhagavat tattva und jīva tattva betrachten, um unser Herz mit der bereits entstandenen Dissonanz im Hinblick auf guru-vaiṣṇava tattva oder bhagavat tattva und jīva tattva zu versöhnen.
yasya sākṣād bhagavati
jñāna-dīpa-prade gurau
martyāsad-dhīḥ śrutaṁ tasya
sarvaṁ kuñjara-śaucavat
ŚB 7.15.26
Der spirituelle Meister sollte direkt als der Höchste Herr angesehen werden, denn er gibt einem transzendentales Wissen, das zur Erleuchtung führt. Daher schlägt alles fehl, was ein Mensch unternimmt, der die materielle Auffassung beibehält, der spirituelle Meister sei ein gewöhnliches menschliches Wesen. Die Erleuchtung eines solchen Menschen, seine aprākṛta Studien auf dem Pfad von śrauta-panthā sind wie das Bad eines Elefanten.
bhakti-yogena manasi
samyak praṇihite ’male
apaśyat puruṣaṁ pūrṇaṁ
māyāṁ ca tad-apāśrayām
ŚB 1.7.4
Gemäß der Unterweisung von Śrīla Nāradji Mahārāj versuchte er (Vyāsa Deva) sein Bestes, seinen Geist mit allen Sinnen zu konzentrieren, um den absoluten samādhi-Zustand durch die Gemütsstimmung des hingebungsvollen Dienstes (bhakti yoga) ohne eine Spur von Materialismus zu entwickeln. Und so sah er die Absolute Persönlichkeit Gottes mit Seiner Ausstrahlung und Seiner äußeren Energie (Durga), die sich schüchtern hinter dem Höchsten Herrn verneigte.
yayā sammohito jīva
ātmānaṁ tri-guṇātmakam
paro ’pi manute ’narthaṁ
tat-kṛtaṁ cābhipadyate
(ŚB 1.7.5)
Durch den Einfluss der śakti (äußere Energie) befinden sich alle jīvas in einen verwirrten Zustand aufgrund der drei Erscheinungsweisen der Natur von Māyā (Ich meine, sie entwickeln das Gemüt des materiellen Genusses, indem sie den Höchsten Herrn vermeiden.) Obwohl jīvas cinmoye vastu sind, d.h. sie haben überhaupt keine Verbindung mit Māyā, trotzdem, aufgrund von Māyā spüren sie Schmerz und Vergnügen in dieser materiellen Welt.
mamaivāṁśo jīva-loke
jīva-bhūtaḥ sanātanaḥ
manaḥ-ṣaṣṭhānīndriyāṇi
prakṛti-sthāni karṣati
(Bg. 15.7)
Die Lebewesen in dieser bedingten Welt sind Meine ewigen fragmentarische Bestandteile. Durch ihr bedingtes Leben, kämpfen sie schwer mit ihren sechs Sinnen, den Geist miteingeschlossen.
Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrī Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda Paramahaṁsa Jagad Guru schrieb einen Brief an einen sogenannten Schüler: „Jetzt verlässt du den Pfad des ‘praṇipātena paripraśhnena und sevā,’ was können wir also für dich tun, außer große Trauer darüber auszudrücken.“
Aus der Śrīmad Bhagavad-gītā kennen wir folgenden śloka
ajñaś cāśraddadhānaś ca
saṁśayātmā vinaśyati
nāyaṁ loko ’sti na paro
na sukhaṁ saṁśayātmanaḥ
(Bg. 4.40)
Aber unwissende und ungläubige Menschen, die an den offenbarten Schriften zweifeln, erlangen kein Gottesbewusstsein; sie fallen herunter. Für die zweifelnde Seele gibt es weder in dieser noch in der nächsten Welt Glück.
Deshalb sind guru-Vaiṣṇavas immer tief besorgt um uns, obwohl sie selbst überhaupt keine persönlichen Befürchtungen haben. Laut Śrī Caitanya-caritāmṛta können wir feststellen, dass es grundsätzlich zwei Kategorien von jīvas gibt: nittya baddha und nittya mukta. Die nittya mukta jīvas haben Māyā nie gesehen, während die nittya baddha jīvas nie aus Māyā herausgekommen sind. Warum tut Bhagavan so etwas? Eine solche Frage ist absurd. Wir haben kein Recht, eine solche Frage zu stellen, denn der Höchste Herr hat immer ein spielerisches Gemüt, und Er ist selbst ānanda moye, līlā moye, icchā moye und die vollkommen in Seinen sechs Füllen. Er kann sich das Recht vorbehalten, alles und jedes zu tun.
Es ist überhaupt keine Form von Ungleichheit, vielmehr ist Sein Spiel mit allen jīvas in den unendlichen Welten, ein Ausdruck Seiner grundlosen Gnade. Um ein Spiel zu spielen werden zwei Gruppen oder Parteien benötigt, aber eine Gruppe muss gegen die andere antreten – wenn das nicht so ist, dann hat das Spiel keine Würze. Wir können nicht erwarten, dass im Herzen von Bhagavan irgendeine Art von Unzufriedenheit herrscht, weil Er pūrṇa vastu ist, aber dennoch sollten wir uns daran erinnern, dass Bhagavan mit unendlicher Vielfalt geschmückt ist - wo zahllose Kontraste (eine Unterscheidung durch Kontrast) vorhanden sein müssen.
Genau wie in dem Drama-über Rāmāyaṇa. Einer muss die Rolle des Rāvaṇa übernehmen, wogegen jemand anderer die Rolle von Rama einnehmen soll. Wenn es keinen Dieb, Räuber oder Übeltäter gibt, dann wird auch mit Sicherheit kein Polizist gebraucht. Jemand kann laut protestieren, dass er die Rolle von Rāvaṇa nicht spielen will. „Ich möchte die Rolle von Rama haben!“ Das ist aber absurd. Jemand muss in dem Stück Rāvaṇa darstellen. Śrī Bhagavan ist immer in einer enthusiastischen spielerischen Gemütsstimmung. Um es offen zu sagen, wir sind Puppen und hängen an den Ketten unseres vergangenen karma phal, wir haben keine Kontrolle darüber. Wenn wir verwirklichen, dass Bhagavan Śrī Kṛṣṇa mit Sich Selbst spielt (laut advaya-jñāna-tattva), dann können auf der Stelle alle Probleme gelöst werden. Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura hat im Jaiva Dharma geschrieben, dass wir gewollt oder ungewollt (wissentlich oder unwissentlich) verpflichtet sind, in dem endlosen Spiel zwischen Bhagavan und den jīvas teilzunehmen. Wie auch immer, man soll mit Bhagavan in Seinem Spiel kooperieren, ohne irgendwelche Vorbehalte.
Aufgrund Māyās Illusion nehmen wir dieses Spiel ernst und zu guter letzt finden wir heraus das wir uns in große Gefahr befinden, und das alles nur um unser sogennantes Glück um jeden Preis sicher zustellen.Wenn mir die schöne Blume im Garten Freude bereitet, oder eine schöne Frau meine Augen zufriedenstellt, oder wenn schöne Früchte im Feld wachsen, die eine gewisse Begierde in mir auslösen, dann habe ich mit Sicherheit keine Vorstellung von kṛṣṇa-bhajan.
prakṛteḥ kriyamāṇāni
guṇaiḥ karmāṇi sarvaśaḥ
ahaṅkāra-vimūḍhātmā
kartāham iti manyate
(Bg. 3.27)
Die spirituelle Seele ist durch den Einfluss des falschen Egos verwirrt und denkt, dass sie die Handelnde ist, aber in Wirklichkeit wird alles von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur ausgeführt.
In solch einem Fall sollten wir uns an die Gebete von Adi Kavi Brahmā erinnern:
tat te ’nukampāṁ su-samīkṣamāṇo
bhuñjāna evātma-kṛtaṁ vipākam
hṛd-vāg-vapurbhir vidadhan namas te
jīveta yo mukti-pade sa dāya-bhāk
(ŚB 10.14.8)
Mein Lieber Herr, jemand der ernsthaft darauf wartet, dass Du ihm Seine grundlose Barmherzigkeit gewährst, während er geduldig die Reaktionen seiner vergangenen Missetaten erleidet und Dir vom Herzen, mit Worten und seinem Körper achtungsvolle Ehrerbietung erweist, ist mit Sicherheit für die Befreiung qualifiziert, da es sein rechtmäßiger Anspruch ist.
Obwohl baddha jīvas ewige baddha (nittya baddha) sind, hat ihnen Bhagavan den freien Willen gegeben, um Māyā verlassen zu können und in die ewige Welt einzugehen um den ewigen sevā zu Bhagavan zu empfangen, der für immer zu ānanda moye jīvan führt. Eigentlich ist im svarūpa des jīva taṭasthā bhāva ewig innewohnend (es ist die innewohnende Natur des jīva), weil die ursprüngliche Quelle des jīvas die taṭasthā śakti von Bhagavans ist. Der freie Wille bedeutet, dass die Wahl beim jīva liegt.
Aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛta kennen wir folgenden śloka—
kṛṣṇa bhuli’ sei jīva anādi-bahirmukha
ataeva māyā tāre deya saṁsāra-duḥkha
(Cc Madhya 20.117)
Weil das Lebewesen Kṛṣṇa vergessen hat, hat es sich Ihm seit undenklichen Zeiten widersetzt. Daher schenkt die illusorische Energie (Māyā) dem Lebewesen in seiner materiellen Existenz alle Arten von Schwierigkeiten.
kṛṣṇa-bahirmukha-doṣe māyā haite bhaya
kṛṣṇonmukha bhakti haite māyā-mukta haya
(Cc Madhya 24.136)
„Wenn der jīva dem Kṛṣṇa Bewusstsein abgeneigt ist, wird es durch den Einfluss von Māyā bedingt. Durch den hingebungsvollen Dienst zur Höchsten Persönlichkeit Gottes, kann der jīva von dem EinflussMāyāsbefreit werden.“
kṛṣṇa-bhakti-janma-mūla haya ‘sādhu-saṅga’
kṛṣṇa-prema janme, teṅho punaḥ mukhya aṅga
(Cc Madhya 22.83)
„Die Wurzel des hingebungsvollen Dienstes zu Lord Kṛṣṇa ist die vollkommene Gemeinschaft mit echten Gottgeweihten. Auch wenn man Liebe zu Kṛṣṇa entwickeln möchte, ist die Gemeinschaft mit Gottgeweihten der wichtigste Faktor.
Seit undenklichen Zeiten sind die jīvas in Māyā gefangen, und es kann kein bestimmter Zeitpunkt des Entstehens (oder Beginns) angegeben werden, daher wird hier der Begriff 'anādi verwendet. Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura hat in seinem Jaiva dharma Kapitel 16 geschrieben, dass sich die bedingten Seelen in fünf verschiedenen Stufen des Bewusstseins befinden:
Bedecktes Bewusstsein, geringes Bewusstsein, knospendes Bewusstsein, aufblühendes Bewusstsein, voll erblühtes Bewusstsein. Aus der Śrīmad Bhagavad-gītā kennen wir den folgenden, von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa gesprochenen śloka:
mamaivāṁśo jīva-loke
jīva-bhūtaḥ sanātanaḥ
manaḥ-ṣaṣṭhānīndriyāṇi
prakṛti-sthāni karṣati
(Bg. 15.7)
Die Lebewesen in dieser bedingten Welt sind Meine ewigen fragmentarischen Teilchen. Durch das bedingte Leben kämpfen sie schwer mit den sechs Sinnen, die den Geist miteinschließen.
‘Mamaivāṁśo’ bedeutet taṭasthā śakti’s aṁśa und nicht svarūpa śakti aṁśa. Laut dem Vedānta-sūtra wissen wir –
‚śakti-śaktimator abhedah‘ – das bedeutet, dass hier kein Unterschied zwischen der Energie und dem Besitzer der Energie besteht.
So gemäß acintya bhedā bheda tattva siddhānta vichar sind all diese winzigen Funken (cit Teilchen) bzw., cinmoye jīvas verschieden und nicht verschieden von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa, darin besteht kein Zweifel. Wir kennen aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛta folgende ślokas—
jīvera ‘svarūpa’ haya — kṛṣṇera ‘nitya-dāsa’
kṛṣṇera ‘taṭasthā-śakti’ ‘bhedābheda-prakāśa’
sūryāṁśa-kiraṇa, yaiche agni-jvālā-caya
svābhāvika kṛṣṇera tina-prakāra ‘śakti’ haya
(Cc Madhya 20.108-109)
Es ist die innewohnende Stellung des Lebewesens, ein ewiger Diener Kṛṣṇas zu sein, weil das Lebewesen die die marginale Energie Kṛṣṇas ist und eine Manifestation, die gleichzeitig eins und verschieden vom Herrn ist, wie ein molekulares Teilchen des Sonnenlichts oder des Feuers. Die Energie Kṛṣṇas hat drei Varianten.
viṣṇu-śaktiḥ parā proktā
kṣetra-jñākhyā tathā parā
avidyā-karma-saṁjñānyā
tṛtīyā śaktir iṣyate
(Cc Ādi 7.119)
„Die Potenz Lord Viṣṇu wird in drei Kategorien zusammengefasst – namentlich, die spirituelle Potenz, die Lebewesen und die Unwissenheit. Die spirituelle Potenz ist voller Wissen; die Lebewesen, obwohl sie zur spirituellen Potenz gehören, sind der Täuschung unterworfen; und die dritte Energie, die voller Unwissenheit ist, wird immer in fruchtbringenden, bzw., Ertrag bringenden Aktivitäten sichtbar.“
Hier steht geschrieben: ‘jīvera ‘svarūpa’ haya — kṛṣṇera ‘nitya-dāsa’ und nicht kṛṣṇera nitya-bhakta’. Die svarūpa śakti Bhagavans ist nicht direkt im jīva, aber die Potenz, bhakti zu erlangen, ist mit Sicherheit im jīva vorhanden. MitHilfe von echtem sādhu saṅga kann bhakti erlangt werden. Natürlich ist Feuer im Holzscheit oder im Benzin vorhanden, aber es muss hinzugefügt werden. Durch die dauerhafte Reibung von zwei trockenen Bäumen, entstehen Funken und ein Waldbrand bricht aus. Ähnlich, durch die echte Gemeinschaft mit sādhu-Vaiṣṇava—kann svarūpa śakti im Herzen erwachen, vorausgesetzt man begeht nicht die Spur von aparādha. Durch die Anwesenheit von svarūpa śakti kann dieser bestimmte jīvattma, tadatmo bhāva (Einssein) entwickeln, das man durch die aprākṛta Aktivitäten des betroffenen jīvas erkennen kann. Indem man Wasser aufschäumt, kann man ganz sicher keine Sahne produzieren, weil diese Potenz nicht im Wasser vorhanden ist, aber wenn man Milch aufschäumt, dann kann man ganz sicher Sahne erhalten, denn die Potenz ist in der Milch vorhanden. Eigentlich sind die Begriffe von Ursache und Wirkung die wichtigsten Dinge in der wissenschaftlichen Forschung.
Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura hat in seinem Kommentar zu dem śloka in der Brahma-saṁhitā 5/44geschrieben: Das Lebewesen ist wie ein winzig kleines cit-Teilchen oder wie ein Feuerfunke. Sobald es (jīva tattva ist śakti tattva) Kṛṣṇa vergisst, fühlt es sich auf der Stelle von der illusionären Energie des Herrn angezogen und wird in die materielle Welt geworfen. Sobald die Seelen herabfallen, werden sie in der materiellen Welt durch die illusionierende Kraft von Durga Devi mit einem grobstofflichen und einem feinstofflichen Körper umhüllt. Der Geist ist der König unter den elf Sinnesorganen, und somit verantwortlich dafür, dass die Seele weiterhin im Kreislauf des karma chakras (dem Rad der fruchtbringenden Tätigkeiten) immer weitere materielle Körper annehmen muss. Das Lebewesen wird fast zu einem Gefangenen und erfährt Schmerz und Vergnügen in seiner Reise durch die vierzehn Welten, auf und ab, gemäß des karma phal (man kommt in den Himmel und in die Hölle usw.) Durga gibt ihm auch in den grobstofflichen Körper einen feinstofflichen Körper, bestehend aus Geist, Intellekt, citta und falsches Ego. Mit Hilfe des feinstofflichen Körpers gibt das Lebewesen einen grobstofflichen Körper auf und nimmt einen anderen an. Das Lebewesen kann den feinstofflichen Körper, der voller Sündeund böser Wünsche ist, nicht loswerden, solange es nicht von Māyā befreit ist und seinen eigenen svarūpa verwirklicht hat. Nachdem es den feinstofflichen Körper losgeworden ist, nimmt es ein Bad im Wasser von viraja (was als die endgültige Reinigung angesehen werden kann) und kann zur Wohnstätte von Śrī Hari aufsteigen. Dies sind die Aufgaben, die Devi Durga in Übereinstimmung mit dem Willen von Śrī Govinda erfüllt.
Im Jaiva Dharma, Kapitel 2/14-15 hat Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura geschrieben, dass das Lebewesen zwei Daseinsstufen hat. Im reinen Zustand ist es ein vollkommenes cit-Teilchen (ohne Beschmutzung durch Māyā) und unberührt von der Materie, bzw. Māyā. Weil es ein winzig kleines Teil und Teilchen des Höchsten Herrn ist, besteht keine Möglichkeit, dass es seine Position verändern kann. Von Natur aus kann Śrī Kṛṣṇa das Höchste Bewusstsein ewig bewahren und verändert niemals Seine Stellung (daher ist Er als Acyuta bekannt). Er ist wahrhaft groß und vollständig in Sich und rein und ewig gegenwärtig. Das Lebewesen ist ein winziges Teil und Teilchen von Śrī Kṛṣṇa (sowie das siddhānta vichar im vorigen Artikel aufzeigt) und es kann das Recht geltend machen, unrein und töricht zu werden (wegen seiner winzigen Existenz).
Aber wesensgemäß kann das Lebewesen seine Größe als ein Gottgeweihter, Vollkommenheit, Reinheit und eine ewig währende Natur aufzeigen. Erst wenn das Lebewesen durch den Kontakt mit Māyā kontaminiert wird, dann fällt es von seiner ursprünglichen Stellung herab. Dann wird es unrein, obdachlos und von Schmerz und Vergnügen (Glück und Unglück) geplagt. Sobald das Lebewesen seine Stellung als ein ewiger sevaka (Diener) von Śrī Kṛṣṇa vergisst, fällt es in die materielle Existenz, bzw., Māyā. Solange das Lebewesen rein bleibt, ist es stolz auf seine wesensgemäße Stellung. Es kann sich stolz als ein Diener Śrī Kṛṣṇas betrachten. Sobald es durch den Kontakt mit Māyā kontaminiert wird, kann es aufgrund des falschen Egos herabfallen. Der reine Zustand des Lebewesens, wird mit den grobstofflichen und feinstofflichen Körpern bedeckt, wenn es in den Kontakt mit Māyā gerät.
pishachi paile yatha moti-channa hoie
māyā badha jiver hoie sei bhāva udoya
(Prema Vivarta, by Śrī Jagadānanda Pandit)
Kultivierung von reinem bhakti, bzw. Liebe zu Gott ist die wesensgemäße Pflicht des Lebewesens. Diese Liebe erscheint in einer deformierten Form im feinstofflichen Körper als Glück, Not, Anhaftung und Entsagung usw. Wenn es immer weiter bedeckt bleibt, dann erscheint die deformierte Form der Liebe im grobstofflichen Körper in der Form von Essen, Trinken oder sexuellen Genuss usw. Wir können daher verstehen, dass die ewigen wesensgemäßen Pflichten eines Lebewesens nur manifest sind, wenn es sich in einem reinen Zustand befindet. Eigenschaften, die im bedingten Zustand des Lebewesens erscheinen sind zeitweilig, innewohnende Pflichten sind ewig, vollständig und rein. Den jīvas wurde ein Edelstein geschenkt mit dem Namen ‚Freier Wille‘, und Bhagavan möchte niemals in diesen Freien Willen, der den jīvas gegeben wurde, eingreifen. Aber die letztendliche Herrschaft liegt in den Händen Bhagavans, denn er ist als der Spender von karma phal bekannt. Nun könnte die Frage aufkommen: „Leidet eine spirituelle Seele in ihrem bedingten Zustand?“ Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura hat in seinem Tattva sutra 23 geschrieben, dass der materielle Körper das Gefängnis des Lebewesens ist. Die spirituelle Seele ist niemals ein begrenztes Objekt (weil attma ist prakash moye), aber aufgrund des materiellen Körpers leidet sie unter Kummer und Trägheit.
Was bedeutet ‘das ewige Vergessen?
Um diese Frage zu beantworten, hat Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura im Jaiva Dharma Kapitel.1/11 - 12 geschrieben, dass der Dienst zu Śrī Kṛṣṇa eine ewige innewohnende Pflicht des Lebewesens ist. Indem es seine Stellung vergisst, wird das Lebewesen von Māyā beherrscht und vergisst Śrī Kṛṣṇa. Wir wissen, dass baddha jīvas ewige nittya baddha sind, da sie seit sie in diese materielle Welt eingetreten sind, Śrī Kṛṣṇa vergessen haben. Es gibt kein historisches Dokument darüber, in welcher materiellen Zeit der Sturz des jīvas stattgefunden hat, deshalb wird dieses Wort 'anādi verwendet und ebenso das Wort ‚ewig vergesslich‘. Seit der Zeit, als die Lebewesen den Herrn vergaßen und in die materielle Welt eintraten, wurde ihre innewohnende Pflicht deformiert.
Durchlaufen die Lebewesen in ihrer spirituellen Existenz Geburt und Tod?
Die Antwort auf diese Frage hat Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura im Harināma Cintāmaṇi Kapitel 1 geschrieben, dass die Geburt ein Akt in der Gemütsstimmung der Leidenschaft ist und der Tod ein Akt in der Gemütsstimmung der Unwissenheit. Die ewige spirituelle Essenz śuddha-sattva wurde nie von Geburt oder Tod berührt.
Ist der Höchste Herr dafür verantwortlich, wenn der freie Wille, der den jīvas geschenkt wurde, missbraucht wird?
Um diese Frage zu beantworten hat Śrīla Saccidānanda Bhaktivinod Ṭhākura im Tattva sūtra geschrieben: „Man kann nicht sagen, dass Gott Schwierigkeiten verursacht, und das Lebewesen dadurch Leiden erduldet. Es leidet, weil es seinen freien Willen missbraucht. Der Höchste Herr ist in keiner Weise zu tadeln. Er, Bhagavan, ist nicht verantwortlich für die Leiden der Lebewesen, weil sie die Regeln und Regulierungen, die vom Herrn in den verschiedenen śāstras gegeben wurden, übertreten. Hätte der Höchste Herr die Lebewesen gewaltsam gezwungen, anarthas zu akzeptieren, dann könnte hier eine Möglichkeit des Protests gegen den Höchsten Herrn bestehen. Von Seiten des Höchsten Herrn, kann es keine ungleiche Behandlung geben. Wenn die Lebewesen jedoch ihren freien Willen dazu genutzt hätten, ihre spirituelle Anhaftung zu stärken, dann hätten sie ihren eigenen Ruhm erhöht. Wenn sie keinen freien Willen hätten, dann hätten sie keine Gelegenheit ihre eigene Herrlichkeit zu vermehren. Wir sollten wissen, dass der Höchste Herr, den Lebewesen Barmherzigkeit erwiesen hat indem er den Lebewesen einen so wunderbaren freien Willen (einen großen, unschätzbaren Schatz) gegeben hat, und dass die Erniedrigung, die durch den Missbrauch des freien Willens verursacht wurde, dazu dient, die Lebewesen zu korrigieren und zu befreien.
Aus der Śrīmad Bhagavad-gītā kennen wir folgenden śloka, gesprochen von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa zu Arjuna
nādatte kasyacit pāpaṁ
na caiva sukṛtaṁ vibhuḥ
ajñānenāvṛtaṁ jñānaṁ
tena muhyanti jantavaḥ
(Bg. 5.15)
Der Höchste Herr betrachtet weder die sündhaften noch die frommen Handlungen von irgendjemanden. Verkörperte Wesen jedoch sind verwirrt, aufgrund von Unwissenheit, die ihr wahres Wissen bedeckt.
Offen gesagt – es gibt keine reale Existenz von materiellem Schmerz und Vergnügen. Attma ist chinmoye, jñāna moye, ānanda moye and auch prakash moye, genau wie sac-cit-ānanda moye vigraha Bhagavan. Die innewohnende Eigenschaft der jīvattma ist die Gleiche wie die von Bhagavan. Woher kann also die Frage nach materiellem Leiden des cinmoye jīvattma überhaupt kommen? Aus den folgenden ślokas, entnommen aus der Śrīmad Bhagavad-gītā, bekommen wir die Beweise die das oben aufgeführte siddhānta vichar unterstützen:
dehino ’smin yathā dehe
kaumāraṁ yauvanaṁ jarā
tathā dehāntara-prāptir
dhīras tatra na muhyati
(Bg. 2.13)
So wie die verkörperte Seele in diesem Körper fortgesetzt von Knabenzeit zu Jugend und Alter wandert, so geht die Seele beim Tod in ähnlicher Weise in einen anderen Körper ein. Die selbstverwirklichte Seele ist durch einen solchen Wechsel nicht verwirrt.
mātrā-sparśās tu kaunteya
śītoṣṇa-sukha-duḥkha-dāḥ
āgamāpāyino ’nityās
tāṁs titikṣasva bhārata
(Bg. 2.14)
Oh Sohn Kuntīs, das zeitweilige Erscheinen von Glück und Leid und ihr Verschwinden zu gegebener Zeit sind wie das Kommen und Gehen von Winter- und Sommer. Sie entstehen durch Sinneswahrnehmung, oh Nachkomme von Bharata, und man muss lernen, sie zu tolerieren, ohne davon gestört zu sein.
antavanta ime dehā
nityasyoktāḥ śarīriṇaḥ
anāśino ’prameyasya
tasmād yudhyasva bhārata
(Bg. 2.18)
Der materielle Körper des unzerstörbaren, unermesslichen und ewigen Lebewesens kommt mit Sicherheit zu einem Ende, daher, kämpfe, Oh Nachkomme Bhāratas.
ya enaṁ vetti hantāraṁ
yaś cainaṁ manyate hatam
ubhau tau na vijānīto
nāyaṁ hanti na hanyate
(Bg. 2.19)
Wer glaubt, das Lebewesen töte oder werde getötet, befindet sich in Unwissenheit. Wer in Wissen gründet, weiß, dass das Lebewesen weder tötet noch getötet wird.
na jāyate mriyate vā kadācin
nāyaṁ bhūtvā bhavitā vā na bhūyaḥ
ajo nityaḥ śāśvato ’yaṁ purāṇo
na hanyate hanyamāne śarīre
(Bg. 2.20)
Für die Seele gibt es weder Geburt noch Tod. Auch hört sie, da sie einmal war, niemals auf zu sein. Sie ist ungeboren, ewig, immerwährend, unsterblich und uranfänglich. Sie wird nicht getötet, wenn der Körper getötet wird.
Auf dem Hintergrund von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, kann der Schmerz und die Freude, das von den baddha jīva erfahren wird, eigentlich nicht beständig sein, alles ist zeitweilig, nichts weiter. Von den strömenden ślokas der Śrīmad Bhagavad-gītā sehen wir:
dhyāyato viṣayān puṁsaḥ
saṅgas teṣūpajāyate
saṅgāt sañjāyate kāmaḥ
kāmāt krodho ’bhijāyate
(Bg. 2.62)
Beim Betrachten der Sinnesobjekte, entwickelt der Mensch Anhaftung an sie und von solcher Anhaftung, entsteht Begierde und aus Begierde entsteht Zorn.
krodhād bhavati sammohaḥ
sammohāt smṛti-vibhramaḥ
smṛti-bhraṁśād buddhi-nāśo
buddhi-nāśāt praṇaśyati
(Bg. 2.63)
Aus Zorn entsteht Illusion und von Illusion gerät das Gedächtnis in Verwirrung. Wenn das Gedächtnis verwirrt ist, geht die Intelligenz verloren und wenn Intelligenz verloren ist, dann fällt man wieder in den materiellen Sumpf zurück.
ye hi saṁsparśa-jā bhogā
duḥkha-yonaya eva te
ādy-antavantaḥ kaunteya
na teṣu ramate budhaḥ
(Bg. 5.22)
Ein intelligenter Mensch nimmt an den Quellen des Leides nicht teil, die aus der Berührung mit den materiellen Sinnen entstehen. O Sohn Kuntīs, solche Freuden haben einen Anfang und ein Ende, und daher erfreut sich der Weise nicht an ihnen.
Was schmerzhaft für dich ist, ist vielleicht ein Vergnügen für mich, oder, was für dich Vergnügen ist, kann vielleicht schmerzhaft für mich sein. Das ist der Zustand von Schmerz und Vergnügen – sie kommen und gehen, ich meine, es gibt keine Beständigkeit. Jene, die wirklich weise sind, laufen den Sinnesfreuden oder Vergnügungen nicht hinterher. Also ist es schon bewiesen, dass Schmerz und Vergnügen zwei vollständig falsche Begriffe sind.
Minus zwanzig Grad mag für Leute in Sibirien normal sein, aber für euch kann es zu einer Todesfalle werden. Bitte vergesst alles, außer das unmittelbare Gefühl für bhagavad sevā – was am praktischsten ist. Wenn mir die schöne Blume im Garten Freude bereitet, oder die schönen Kleider der deitys im Tempel stellen meinen materiellen Geist zufrieden, oder die Mangos am Baum vor dem Tempel, die mein Verlangen steigern, sie zu genießen, oder irgendein schönes Mädchen, das meinen materiellen Augen Freude verschafft, dann bin ich sicherlich nicht besser als ein Tier.
Vasiṣṭha Muni hat gesagt:
āhāra-nidrā-bhaya-maithunaṁ ca
sāmānyam etat paśubhir narāṇām
dharmo hi teṣām adhiko viśeṣo
dharmeṇa hīnāḥ paśubhiḥ samānāḥ
(Vaneparvat Mahābhārata)
Essen, Schlafen, Sex und sich verteidigen – diese vier Prinzipien sind sowohl den Menschen als auch den Tieren gemeinsam. Der grundlegende Unterschied zwischen dem menschlichen und dem tierischen Leben ist Jñāna" (Rationalität)
Menschen besitzen die Fähigkeit zu fragen: „Wer bin ich? Wer ist Gott? Was ist diese Welt? Warum leide ich? “ Das können die Tiere nicht.
Diejenigen, die Haribhajan ausführen, verursachen niemals Angst oder Schmerz bei irgendjemanden. Im Śrī Caitanya-caritāmṛta Sanātan Śikṣā von Śrīman Mahāprabhu finden wir folgenden śloka :
vadanti tat tattva-vidas
tattvaṁ yaj jñānam advayam
brahmeti paramātmeti
bhagavān iti śabdyate
(Cc Madhya 24.273)
“Oh Jäger, es ist überhaupt nicht erstaunlich, dass du gute Eigenschaften, wie Gewaltlosigkeit usw., entwickelt hast, da jene, die im hingebungsvollen Dienst des Herrn beschäftigt sind, nicht geneigt sind, aufgrund von Neid, anderen Schmerz zuzufügen.“
Das Leben eines echten Gottgeweihten ist vollkommen der völligen Zufriedenstellung des Höchsten Herrn Śrī Kṛṣṇa hingegeben, der einzige Genießer von allem und jedem ist. Sowie ich aber meinen Anteil an Sinnesgenuß einfordere, dann und dort werde ich zum Gefangenen im Gefängnis on Māyā Devis – das ist die Tragödie.
Der folgende śloka aus dem Śrīmad-Bhāgavatam gibt uns eine klare Vorstellung von advaya-jñāna-tattva—
vadanti tat tattva-vidas
tattvaṁ yaj jñānam advayam
brahmeti paramātmeti
bhagavān iti śabdyate
(ŚB 1.2.11)
Jene tattva vidas, die die Absolute Wahrheit kennen, bezeichnen die nonduale Substanz Brahman, Paramātmā oder Bhagavān.
Dieses advaya-jñāna-tattva impliziert, dass es kein anderes tattva gibt, außer den Höchsten Herrn Śrī Kṛṣṇa (der bekannt ist, als advaya-jñāna-tattva) was vom ersten śloka in der Brahma-saṁhitā 5. Kapitel unterstützt wird.
īśvaraḥ paramaḥ kṛṣṇaḥ
sac-cid-ānanda-vigrahaḥ
anādir ādir govindaḥ
sarva-kāraṇa-kāraṇam
(Śrī Brahma-saṁhitā 5.1)
Wenn überhaupt ein anderes separates tattva gefunden werden kann - das ist auch gemäß acintya bedhābedha tattva, ich meine gleichzeitig verschieden und nicht verschieden vom advaya-jñāna-tattva. Wenn man durch Zufall überhaupt das geheimste siddhānta vichar erkennen kann, dass Paratpara Akileshwara Svayam Rupa Bhagavan Śrī Kṛṣṇa für immer allein mit sich selbst spielt, dann können wir von allen Zweifeln und Verdächtigungen oder Komplikationen befreit werden. Dasselbe hat ein berühmter muslimischer Dichter, Kavi Nazrul Islam, in seinem Gedicht geschrieben.
‘E viswa loye virat sisu anmone kheli cho’
Das bedeutet: Oh, das große alldurchdringende allmächtige Baby (Die Absolute Persönlichkeit Gottes), Du spielst für immer gleichmütig mit der unendlichen Welt.
Im Śrīmad-Bhāgavatam finden wir auch folgenden śloka zugunsten des oben genannten siddhānta vichar –
evaṁ pariṣvaṅga-karābhimarśa-
snigdhekṣaṇoddāma-vilāsa-hāsaiḥ
reme rameśo vraja-sundarībhir
yathārbhakaḥ sva-pratibimba-vibhramaḥ
(ŚB 10.33.16)
Auf diese Weise vergnügte sich Lord Kṛṣṇa, der ursprüngliche Lord Nārāyaṇa, der Herr der Glücksgöttin, in der Gesellschaft der jungen Frauen von Vraja indem Er sie umarmte, liebkoste und sie liebevoll, breit und spielerisch anlächelte. Es war genauso, als wenn ein Kind mit der eigenen Spiegelung spielt.
Wirklich, wenn wir durch den zehnten Kanto der Śrīmad Bhagavad-gītā gehen, dann können wir sicher sein, dass, außer advaya tattva, nichts anderes übrigbleibt. Unser Unglaube an guru-Vaiṣṇava-Bhagavan und auch unsere logische Interpretation kann uns letztlich aus dem bhajan werfen oder uns gar nicht erlauben, in Haribhajan einzutreten. Denn wir kennen aus der Śrīmad Bhagavad-gītā den folgenden śloka.
ajñaś cāśraddadhānaś ca
saṁśayātmā vinaśyati
nāyaṁ loko ’sti na paro
na sukhaṁ saṁśayātmanaḥ
(Bg. 4.40)
Aber unwissende und ungläubige Menschen, die die offenbarten Schriften anzweifeln, können Gottesbewusstsein nicht erlangen; sie fallen. Die zweifelnde Seele erlebt weder in dieser noch in der nächsten Welt Freude.
Wir wissen, ‚Irren ist menschlich‘, aber wir müssen sehr vorsichtig sein, weil wir unseren bhajan ohne jeden Fehler fortsetzen wollen. Jedenfalls sind Vergehen sehr gefährlich. Aus dem Śrīmad-Bhāgavatam 11. Kanto, /16. Kapitel /11. śloka wissen wir, dass Bhagavan Śrī Kṛṣṇa mit Uddhave über Seine vielfältige Form Seines vibhuti sprach:
guṇinām apy ahaṁ sūtraṁ
mahatāṁ ca mahān aham
sūkṣmāṇām apy ahaṁ jīvo
durjayānām ahaṁ manaḥ
(ŚB 11.16.11)
Unter den Dingen, die Eigenschaften besitzen, bin ich die erste Manifestation der Natur und unter den großen Dingen bin ich die vollständige materielle Schöpfung. Unter den feinstofflichen Dingen bin ich die spirituelle Seele (jīvattma), unter den Dingen, die man schwer überwinden kann, bin ich der Geist.
Grenzenlose Vielfalt und Kontraste sind in diesem advaya-jñāna-tattvaenthalten, welches das absolute tattva ist. Einheit und Vielfalt, und Vielfalt in Einheit verursachen in diesem advaya-jñāna-tattva, niemals Störungen, weil in diesem tattva die absolute Harmonie herrscht. Bhagavan ist Ananta Rupi, Bhagavan kann Sich als das unendliche kleine cit-Teilchen jīvattma identifizieren. Aus dem Śrī Caitanya-caritāmṛta, Antya līlā 4. Kapitel. śloka 176, wissen wir:
‘dvaite’ bhadrābhadra-jñāna, saba — ‘manodharma’
‘ei bhāla, ei manda’, — ei saba ‘bhrama’
(Cc Antya 4.176)
“In der materiellen Welt sind die Vorstellungen von Gut und Schlecht mentale Spekulationen. Daher, wenn man sagt: „Das ist gut“, oder „Das ist schlecht“, dann ist das nur Verwirrung.
Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrī Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Paramahaṁsa Jagd Guru hat gesagt: „Advaya-jñāna-tattva Brajendrānandana ist die ewige Wahrheit, die sich niemals ändert. Aufgrund von dwitiya abinivesha (Ich will sagen, wenn das dualistische Konzept mein Herz kontaminiert, und mein Geist vom advaya-jñāna-tattva abweicht) dann werden die jīvas zwangsläufig, von Māyā gefangen genommen, um ihr scheinbares maṅgala oder amaṅgala (beide Begriffe sind eigentlich falsch) usw. entgegenzunehmen, gemäß dem saṅkalpa und vikalpa mano dharma. Weil der --jīva seine eigene svarūpa und Śrī Kṛṣṇa’s svarūpavergessen hat, wird er jetzt in einen verwirrten Zustand versetzt, in dem er sich als Genießer dieser materiellen Welt entdeckt und sich immer auf akṣaya jñāna konzentriert, was ihn zu verschiedenen Fehlschlüssen in Bezug auf Gut und Böse verleiten kann.
Aus dem Śrīmad Bhagavad-gītā kennen wir folgenden śloka
nāsato vidyate bhāvo
nābhāvo vidyate sataḥ
ubhayor api dṛṣṭo ’ntas
tv anayos tattva-darśibhiḥ
(Bg. 2.16)
Das Unwirkliche hat keine Existenz, und das Wirkliche hört nie auf zu sein; die Realität beider wurde von den Sehern der Wahrheit so wahrgenommen.
Śrīla Prabhupāda hat gesagt: „Das nächstliegende Äquivalent des Begriffs ‚a-sat‘ (Bengali) ist die nicht-permanente Existenz. Es ist möglich, Lebewesen in real existierend, bzw., 'sat' und in nicht real existierend, bzw., a-sat zu klassifizieren. Die Seele gehört zu der Kategorie der realen Existenz, bzw., 'sat'. Der Geist und der physische Körper besitzen keine reale Existenz. In dieser Welt sucht die verblendete Seele mit dem Körper und nicht mit dem Geist nach allen Arten von Beziehungen. Aber die Seele kann mit beiden keine wirkliche Beziehung eingehen. Diese fehlgeleitete Affinität der irregeführten Seele zur nicht-substanziellen Existenz ist die Ursache allen Leidens und Übels, das jeden in dieser Welt heimsucht. Wenn es unser Ziel ist, körperliches und geistiges Leiden zu verringern, müssen wir eine Methode finden, um diese Verblendung zu beseitigen, die die Ursache für dieses Leiden ist.
Vergnügen und Schmerz sind nicht absolut, bzw., sie existieren relativ (a-sat). Keines von beiden kann die Seele zufriedenstellen. Die Seele existiert ewig. Weder Vergnügen noch Schmerz kann ewig existieren. Auf der anderen Seite sind sie die beiden Koordinaten der illusionären Erfahrung. Das gleiche gilt für alle anderen ähnlichen Paare, die aus den Aktivitäten des materiellen Geistes entstehen. Richtig und falsch, Gut und Schlecht unterscheiden sich substanziell nicht voneinander. Aber alle sind substanziell und ewig verschieden von der absoluten Existenz, bzw. dem sat.
Die gleiche Unterweisung gab Śrī Kṛṣṇa Uddhava über baddha, den mukta-Zustand des jiva.
śrī-bhagavān uvāca
baddho mukta iti vyākhyā
guṇato me na vastutaḥ
guṇasya māyā-mūlatvān
na me mokṣo na bandhanam
(ŚB 11.11.1)
Die Höchste Persönlichkeit Gottes hat gesagt: Mein lieber Uddhava, aufgrund des Einflusses der materiellen Erscheinungsweisen der Natur, die unter Meiner Herrschaft stehen, sind die Lebewesen manchmal bedingt und manchmal befreit. In der Tat, die Seele ist niemals wirklich gebunden oder befreit, und da Ich der Höchste Herr bin, und der Herr über Māyā, die die Ursache der Erscheinungsweisen der Natur ist, werde Ich auch nie als befreit oder gebunden angesehen.
śoka-mohau sukhaṁ duḥkhaṁ
dehāpattiś ca māyayā
svapno yathātmanaḥ khyātiḥ
saṁsṛtir na tu vāstavī
(ŚB 11.11.2)
So wie ein Traum nur die Schöpfung der eigenen Intelligenz ist, aber keine eigentliche Substanz besitzt, genauso werden materielle Klagen, Illusion, Glück, Leiden und die Akzeptanz des materiellen Körpers unter dem Einfluss von Māyā von Meiner illusionären Energie erschaffen. Mit anderen Worten, materielle Existenz hat keine grundlegende Realität.
vidyāvidye mama tanū
viddhy uddhava śarīriṇām
mokṣa-bandha-karī ādye
māyayā me vinirmite
ŚB 11.11.3
Oh, Uddhava, sowohl Wissen, als auch Unwissenheit, Produkte Māyās, sind die Erweiterungen Meiner Energie. Beides, sowohl Wissen, als auch Unwissenheit sind ohne Anfang und Ende sie verleihen den verkörperten Lebewesen immer wieder Befreiung und Knechtschaft.
ekasyaiva mamāṁśasya
jīvasyaiva mahā-mate
bandho ’syāvidyayānādir
vidyayā ca tathetaraḥ
ŚB 11.11.4
Oh, höchst intelligenter Uddhava, das Lebewesen, genannt jīva, ist ein Teil und Teilchen von Mir, aber aufgrund von Unwissenheit, leidet es seit undenklichen Zeiten unter der materiellen Knechtschaft. Mit Wissen kann es jedoch befreit werden.
atha baddhasya muktasya
vailakṣaṇyaṁ vadāmi te
viruddha-dharmiṇos tāta
sthitayor eka-dharmiṇi
ŚB 11.11.5
Daher Mein lieber Uddhava finden wir in demselben materiellen Körper, entgegengesetzte Charakteristiken, wie großes Glück und Kummer. Das liegt daran, dass sich beide, sowohl die Höchste Persönlichkeit Gottes, die ewig befreit ist, als auch die bedingte Seele im selben Körper befinden. Ich werde jetzt über ihre verschiedenen Charakteristiken sprechen.
suparṇāv etau sadṛśau sakhāyau
yadṛcchayaitau kṛta-nīḍau ca vṛkṣe
ekas tayoḥ khādati pippalānnam
anyo niranno ’pi balena bhūyān
ŚB 11.11.6
Durch Zufall haben sich zwei Vögel im selben Baum ein Nest gebaut. Die zwei Vögel sind Freunde und von ähnlicher Natur. Einer von ihnen isst jedoch die Früchte des Baumes, wogegen der andere der die Früchte nicht isst, eine höhere Position innehat.
ātmānam anyaṁ ca sa veda vidvān
apippalādo na tu pippalādaḥ
yo ’vidyayā yuk sa tu nitya-baddho
vidyā-mayo yaḥ sa tu nitya-muktaḥ
ŚB 11.11.7
Der Vogel, der die Früchte des Baumes nicht isst, ist die Höchste Persönlichkeit Gottes, der durch Seine Allwissenheit perfekt Seine eigene Stellung und die des bedingten Lebewesens, repräsentiert durch den essenden Vogel, versteht.
deha-stho ’pi na deha-stho
vidvān svapnād yathotthitaḥ
adeha-stho ’pi deha-sthaḥ
kumatiḥ svapna-dṛg yathā
ŚB 11.11.8
Wer in der Selbstverwirklichung erleuchtet ist, obwohl im materiellen Körper lebend, erkennt sich als transzendental bezüglich des Körpers, genauso wie jemand, der aus einem Traum erwacht und die Identifikation mit dem Traumkörper ablegt. Eine törichte Person jedoch, obwohl nicht identisch mit dem materiellen Körper, sondern transzendental zu ihm, glaubt, sich im Körper zu befinden, so wie jemand, der träumt und glaubt, dass er in dem imaginären Körper sei.
indriyair indriyārtheṣu
guṇair api guṇeṣu ca
gṛhyamāṇeṣv ahaṁ kuryān
na vidvān yas tv avikriyaḥ
ŚB 11.11.9
Ein Mensch, der erleuchtet und frei von der Verunreinigung materieller Begierden ist, sieht sich nicht als derjenige, der die körperlichen Aktivitäten ausführt; vielmehr weiß er, dass sich in all solchen Aktivitäten nur die Sinne, geboren aus den Erscheinungsweisen der Natur, mit den Sinnesobjekten verbinden, die aus denselben Erscheinungsweisen der Natur geboren wurden.
daivādhīne śarīre ’smin
guṇa-bhāvyena karmaṇā
vartamāno ’budhas tatra
kartāsmīti nibadhyate
ŚB 11.11.10
Eine unintelligente Person, die in dem Körper wohnt, der aus den vorangegangenen fruchtbringenden Tätigkeiten entstanden ist, denkt: „Ich führe die Handlungen aus.“ Verwirrt vom falschen Ego, wird daher so eine törichte Person durch ihre fruchtbringenden Handlungen versklavt, die in der Tat von den Erscheinungsweisen der Natur ausgeführt werden.
evaṁ viraktaḥ śayana
āsanāṭana-majjane
darśana-sparśana-ghrāṇa-
bhojana-śravaṇādiṣu
na tathā badhyate vidvān
tatra tatrādayan guṇān
ŚB 11.11.11
Ein erleuchteter Mensch, in der Loslösung verankert, beschäftigt seinen Körper darin, sich hinzulegen, zu sitzen, gehen, baden, sehen, berühren, riechen, essen, hören und so weiter, aber er ist niemals in diese Handlungen verstrickt. In der Tat, er bleibt ein Zeuge seiner körperlichen Funktionen und er beschäftigt seine körperlichen Sinne nur sehr wenig mit ihren Objekten. Er verstrickt sich nicht darin, wie eine unintelligente Person.
prakṛti-stho ’py asaṁsakto
yathā khaṁ savitānilaḥ
vaiśāradyekṣayāsaṅga-
śitayā chinna-saṁśayaḥ
pratibuddha iva svapnān
nānātvād vinivartate
ŚB 11.11.12-13
Obwohl der Himmel, oder Raum, der Ruheort von allem ist, vermischt sich der Himmel mit nichts, noch verstrickt er sich mit irgendetwas. Ähnlich ist die Sonne überhaupt nicht an den unzähligen Gewässern angehaftet, in denen sie sich spiegelt und der mächtige Wind bläst überallhin und lässt sich von den zahllosen Aromen und Atmosphären, die er durchläuft, nicht berühren. Genauso ist eine selbstverwirklichte Seele vollkommen losgelöst vom materiellen Körper und der materiellen Welt um sie herum. Sie ist wie ein Mensch, der aus einem Traum erwacht und auferstanden ist. Mit sachkundigem Wissen, geschärft durch Entsagung, schneidet die selbstverwirklichte Seele alle Zweifel durch das Wissen des Selbst in Stücke und zieht ihr Bewusstsein aus der erweiterten materiellen Vielfalt zurück.
yasya syur vīta-saṅkalpāḥ
prāṇendriya-mano-dhiyām
vṛttayaḥ sa vinirmukto
deha-stho ’pi hi tad-guṇaiḥ
ŚB 11.11.14
Ein Mensch wird als vollkommen befreit von den groben und feinstofflichen Körpern angesehen,
wenn alle Funktionen seiner Lebensenergie, Sinne, Geist und Intelligenz ohne materielle Begierde eingesetzt werden. Solch ein Mensch, obwohl in seinem Körper, ist nicht verstrickt.
yasyātmā hiṁsyate hiṁsrair
yena kiñcid yadṛcchayā
arcyate vā kvacit tatra
na vyatikriyate budhaḥ
ŚB 11.11.15
Manchmal wird der eigene Körper ohne ersichtlichen Grund, von grausamen Leuten oder gewalttätigen Tieren angegriffen. Zu anderen Zeiten und an anderen Orten wird einem plötzlich großen Respekt oder Verehrung entgegengebracht. Jemand, der weder wütend wird, wenn er angegriffen wird, noch zufrieden ist, wenn er verehrt wird, ist tatsächlich intelligent.
Nektar und Gift, Gottgeweihter oder Nicht-Gottgeweihter oder baddha und mukta, oder Tag und Nacht, oder Gut oder Schlecht und fromm und nicht fromm, oder reich und arm… All diese gegensätzlichen Begriffe gibt es um den Kontrast zwischen gut und schlecht (beides ist unbeständig und können als fiktive Begriffe behandelt werden), ähnlich Bhagavan möchte all diese gegensätzlichen Punkte für die logische Betrachtung der jīvas bewahren. Jetzt wird dem jīva die Wahl überlassen. Wenn es keine Nacht geben würde, wie könnten wir dann den Tag wahrnehmen (oder wertschätzen). Wenn es keine unehrlichen Leute gibt, wie können wir sonst die Herrlichkeit der ehrlichen Menschen erkennen? Wenn es keinen Dieb, keinen Schurken, keinen Raufbold, keine Verbrechen begangen würden, dann brauchte man auch keine Polizei. Wenn es niemanden gibt, der das Gesetz und Regeln unserer Gesellschaft (oder Land) bricht, dann gibt es keinen Bedarf von Gerichten oder Richter oder Gefängnisse usw. In der nepalesischen Sprache kann man das Wort „Dieb“ nicht finden, weil man sich nicht einmal im Traum vorstellen kann, dass jemand etwas stehlen könnte.
Im advaya-jñāna-tattva müssen all diese vielfältigen und widersprüchlichen Themen vorhanden sein, ohne die Harmonie des Einsseins zu stören. Eigentlich ist unser Leben eine Art Musikinstrument, wie es von Śrī Rāya Rāmānanda (bitte konsultiere Rāya Rāmānanda Samvad im Śrī Caitanya-caritāmṛta) zu Śrīman Mahaprabhu gesprochen hat. Wir müssen das Tonblatt oder den Klang des Musikinstruments so einstellen, dass es genau mit dem ursprünglichen Lied übereinstimmt, das vom Höchsten Herrn gesungen wird. Eigentlich ist unser bhajan nichts anderes, als dass wir unseren Lebensmittelpunkt mit unserem ursprünglichen Mittelpunkt, der des Höchsten Herrn, in Einklang bringen, um die vollkommene Zufriedenheit des Höchsten Herrn zu erlangen, ohne irgendeine Spur von Eigennutz. Aber wir sollten nie vergessen, dass die bedingungslose Hingabe die wichtigste Grundlage unseres bhajan-Lebens ist. Aus dem Śrīmad-Bhāgavatam kennen wir den folgenden śloka-
sa vai puṁsāṁ paro dharmo
yato bhaktir adhokṣaje
ahaituky apratihatā
yayātmā suprasīdati
(ŚB 1.2.6)
Die höchste Beschäftigung [dharma] für die gesamte Menschheit ist diejenige, durch die die Menschen zu liebevollem hingebungsvollem Dienst an dem transzendenten Herrn gelangen können. Solcher hingebungsvolle Dienst muss unmotiviert und ununterbrochen sein, um die vollständige Befriedigung des Selbst zu erlangen.
Wenn Brahmā nicht diesen Fehler begangen hätte, die Kuhhirtenjungen und Kälber zu entführen, wie hätten wir sonst von diesem līlā von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa lernen können? Gemäß dem Wunsch von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa, war Brahmā eigentlich gezwungen diesen Fehler zu begehen, um den Wunsch der Braja gopikās (oder Mutter Kühe) zu erfüllen, die alle Śrī Kṛṣṇa, als ihren eigenen Jungen lieben wollten. Wenn Indra Mahārāj nicht einen solchen Fehler begangen hätte, indem er Bhagavan Śrī Kṛṣṇa gegenüber seiner Dreistigkeit zum Ausdruck gebracht hat, wie hätten wir dann Goverdhan dharan līlā bekommen? Durch den Wunsch von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa war Indra Mahārāj verpflichtet, den Wunsch aller Brajavasis (einschließlich aller go-mātās) zu erfüllen: Sie wollten mit Śrī Kṛṣṇa den ganzen Tag und die ganze Nacht ununterbrochen zusammenbleiben. Wenn Jaya-Vijaya, die beiden Vaikuṇṭha-parsadas, nicht den Fehler gemacht hätten, den freien Eintritt von Chatursthana in Vaikuṇṭha zu unterbinden, woher wäre dann varaha-līlā, rama-līlā oder kṛṣṇa-līlā gekommen!
Wenn Arjuna der Busenfreund von Śrī Kṛṣṇa, nicht so großeIrritation bezüglich seiner Pflicht zu kämpfen zum Ausdruck gebracht hätte, (Ich meine das Dilemma, in dem er steckte – zu kämpfen oder nicht zu kämpfen), wie könnten wir sonst die Gītā Upaniṣad Unterweisung aus dem Lotosmund von Bhagavan Śrī Kṛṣṇa erlangen? Wir sollten über all die oben genannten Punkte immer und immer wieder nachdenken, um den absoluten Wunsch des Höchsten Herrn zu erkennen, uns mit dem ewigen Spiel, das von Ihm gespielt wird, in Einklang zu bringen.
Alle astrologischen Vorhersagen sind gar nicht bedeutungslos. Sie sind eine Art von mathematischer Berechnung der Positionen verschiedener Sterne. Wir stellen fest, dass diese großen großen Astrologen oder Wahrsager alles, was in der Zukunft geschehen wird, vorhersagen können. Auf Anfrage von jemandem sagte unser Prabhupāda Bimal Prasad Sarasvatī in seinem Knabenalter genau den Zeitpunkt seines Todes voraus. Das bedeutet nicht, dass karma phal völlig nutzlos (falsch) ist usw. Eine übernatürliche Kraft kann jemanden wie Nostradamus oder den blinden Baba Banga usw. dazu bringen, die Zukunft zu sehen. In unserem Land (Bharat Varsha) haben viele große astrologische Persönlichkeiten bereits so viele Dinge vorhergesagt, die in der Zukunft geschehen werden. Das karma phal eines jeden jīva kann entsprechend der Sternenposition im Leben dieses jīvattma vorhergesagt werden - vorausgesetzt, die astrologische Berechnung ist perfekt, aber diese Vaiṣṇavas sind jenseits jeder materiellen Einschätzung.
Wenn man in einem Land lebt, das von einem König regiert wird, dann muss man allen Regeln und Regulierungen folgen, die von ihm gesetzt wurden, ansonsten besteht die Möglichkeit, dass man von dem König bestraft wird und man mit Sicherheit in diesem Land nicht in Frieden leben kann. Ähnlich ist es, wenn man in der kosmischen Schöpfung des Höchsten Herrn lebt, dann hat man den Regeln und Regulierungen zu folgen, die von dem Höchsten Herrn gesetzt wurden, ansonsten wird man bestraft und man muss leiden, wenn man diese Regeln und Regulierungen übertritt.
Beim Haribhajan besteht das erste Problem darin, dass wir nicht sicher sind, welches Ziel unser bhajan verfolgt, von dem unsere guru-varga spricht (versichert), wie können wir dann inspiriert werden, bhajan abzuhalten? Auf diese Weise kann unbewusst Hoffnungslosigkeit unser Herz berühren, auch aufgrund von unbewusstem aparādha. Selbst wenn wir diese großartigen früheren mahājanas (unseren göttliche guru-varga) und ihren absoluten Idealismus betrachten, können wir dennoch keine Inspiration im Haribhajan bekommen, weil wir früher oder kürzlich Vergehen begangen haben. Mehr oder weniger sind wir wie Geschäftsleute. Wir möchten unsere Gewinn- und Verlustrechnung sehen, bevor wir unseren bhajan beginnen, sonst können wir unserem guru-varga und seinem Versprechen über den göttlichen Erfolg unseres bhajans nicht vertrauen. So sind wir natürlich beraubt, wen soll man dann beschuldigen!
Unser geliebter guru-varga Śrīla Sadānanda Svami hat das Folgende geschrieben.
“Wir möchten ernsthafte Menschen, die die wahre Fähigkeit besitzen, zu forschen, zu verstehen und zu glauben. Am Anfang müssen wahrscheinlich alle möglichen neurotischen Charaktere bei deinen Vorträgen auftauchen - je schneller sie verschwinden, desto besser. Bhakti ist für diejenigen, deren atma zerrüttet ist (im unbedeckten Zustand ist atma rein, aber aufgrund der durch den Einfluss von Māyā entwickelten dualistischen Konzept wird die Reinheit verzerrt), für diejenigen, denen es an Wissen über atma und Paramātmā mangelt, weil sie Bhagavan nicht dienen können, für diejenigen, die verstanden haben, dass alle Arten von Ausbeutung nichts als Illusion ist – es ist nicht für diejenigen, die geistig gestört sind und Menschen, die zuerst einen Psychiater aufsuchen sollten, um anständige, normale Menschen zu werden, damit sie sich später nach bhakti sehnen können. [...]“
Als Schlussfolgerung können wir sagen, dass es sicherlich nicht ausreicht, sich in der Nähe von Tempeln, Bildgestalten, heiligen Büchern aufzuhalten, vielmehr ist der einzige Weg die Absolute Wahrheit zu erkennen, die Hingabe zu den Lotosfüßen von tattva vit sādhu-guru-vaiṣṇava
Auf dem Hintergrund dieser unendlichen Welt (sowohl prākṛta als auch aprākṛta ), fühlen wir Ehrfurcht, wenn wir unsere unendlich kleine Existenz spüren.
Gaura Hari Hari Bol