8. Die Wasserspiele von Narendra Sarovara

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Alle Ehre, alle Ehre des Höchsten Gottes, Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu! Alle Ehre, alle Ehre sei Śrī Nityānanda Prabhu, dessen Erscheinen alle drei Welten geläutert hat. Aller Sieg für Śrī Gaurāṅga und Seinen Anhängern. Jeder kann bhakti entwickeln, einfach, indem man die Spiele von Śrī Caitanya hört. Nun hört von der Ankunft aller Vaiṣṇavas in Nīlācala, angeführt von Śrī Advaita Ācārya. 

Als das Ratha-yatra, das Wagenfest von Jagannātha näherkam, strömten viele große Vaiṣṇavas nach Śrī Purī-dhāma. Śrī Caitanya hatte Seine Anhänger angewiesen, jedes Jahr zum Ratha Festival zu kommen. Daher kamen in diesem Jahr unter der Leitung von Śrī Advaita Ācārya alle Vaiṣṇavas aus Bengalen. Einige erwähnenswerte Vaiṣṇavas, die kamen, waren: Śrīla Śrīvāsa Ṭhākura, in dessen Heim Śrī Caitanya kīrtana vollführte; Śrī Candraśekhara Ācārya, in dessen Haus der Herr in der Gemütsstimmung von Lakṣmī Devī tanzte; Śrī Gaṅgādāsa Paṇḍita, wenn man sich einfach an ihn erinnert, dann werden alle karmischen Reaktionen vernichtet; Śrī Puṇḍarīka Vidyānidhi jubelte, als er Nīlācala betrat, Śrī Caitanya weint vor Freude, wenn Er nur an ihn denkt; der fachkundige Künstler von kīrtana und Tanz, Śrī Vakreśvara Paṇḍita, war in der Gruppe, der Herr tanzte immer zu seinem ekstatischen kīrtana; die große Seele Śrī Pradyumna Brahmācari kam auch, Lord Nṛsiṁha unterhielt sich oft mit ihm; Śrīla Haridāsa Ṭhākura war in Ekstase, als er in Nīlācala ankam; und der andere Śrī Haridāsa, der an der Küste lebte, kam auch. 

Śrī Vasudeva Datta, der durch den Wunsch des Herrn in der Lage ist Kṛṣṇa zu kaufen, kam auch. Śrī Caitanyas persönlicher Sänger, Śrī Mukunda Datta und Śrī Sivānanda Sena gemeinsam mit seiner Familie und Freunde schlossen sich der fröhlichen Pilgergruppe an. Śrīla Govindānanda war den ganzen Weg über in Glückseligkeit eingetaucht; er ist in der Lage alle Himmelsrichtungen zu reinigen. Śrīla Govinda Datta, der Hauptsänger in der Gruppe des Herrn, jubelte. Der Schreiber Śrī Vijaya dāsa war da; der Herr hatte ihm seinen mit Juwelen geschmückten Arm gezeigt. Śrī Sadāśiva Paṇḍita, der sich immer im reinsten Bewusstsein befand, war gerade in Purī angekommen, Nityānanda hatte sich lange in seinem Heim aufgehalten. Śrī Puruṣottama Sañjaya war glücklich in Nīlācala zu sein, als er noch ein kleines Kind war, hatte ihn Śrī Caitanya gesegnet und er wurde einer Seiner Hauptschüler. Śrī Śrīmān Paṇḍita chantete auf den ganzen Weg, er trug die brennende Fackel, als Śrī Caitanya tanzte. 

Śrīla Nandana Ācārya kam auch in großer Ekstase, sein Heim war der erste Ort, den Śrī Nityānanda bei seiner Ankunft in Navadvīpa besucht hatte. Śrī Śuklāmbara Brahmacāri befand sich in Glückseligkeit, Śrī Caitanya hatte ihn um prasādam gebeten. Der vollendet entsagte Geweihte von Śrī Kṛṣṇa, Śrīla Śrīdhara war sehr glücklich dort zu sein, Viśvambhara hatte Wasser aus seinem zerbrochenen Krug getrunken. Außerdem war da Śrī Bhagāvan Paṇḍita, in dessen Körper Śrī Kṛṣṇa erschienen ist. Zwei andere Persönlichkeiten, die direkt Kṛṣṇa glichen, Śrī Gopīnātha Paṇḍita und Śrī Śrī Garbha Paṇḍita, waren in der Pilgergruppe. Sie wurden von Śrī Vanamālī Paṇḍita begleitet, der die göttliche Vision eines goldenen Pfluges und Stößel hatte. Zwei große Geweihte von Śrī Kṛṣṇa, Śrī Jagadiśa Paṇḍita und Śrī Hiraṇya Bhagavat genossen auf dieser Pilgerreise durch und durch kṛṣṇa-rasa; in Seiner Kindheit verlangte der Herr aus ihrem Heim Ekādaśī prasādam. Śrī Buddhimanta Khān war eine geachtete Person, er lebte nur dafür, Śrī Caitanyas Befehle auszuführen. Die Person, die Śrī Caitanya liebevoll 'Vater' nennt, Śrī Purandara Ācārya, war auch da. 

Der noble und entsagte Geweihte, Śrī Rāghava Paṇḍita, in dessen Heim Sich der Herr heimlich aufhielt, betrat glücklich Nīlācala. Der Doktor der Seele, Śrī Murāri Gupta, in dem Śrī Caitanya heimlich wohnt, war dort. Śrī Garuḍa Paṇḍita, der unberührt von einem giftigen Schlangenbiss blieb, indem er ununterbrochen 'Harināma' chantete, war dort. Gopinatha Siṁha, den Lord Caitanya 'Akrūra' nannte, kam auch. Zwei andere geliebte Geweihte des Herrn, Śrī Rāma Paṇḍita und Śrī Nārāyaṇa Paṇḍita waren in der Gruppe. Śrī Dāmodara Paṇḍita zollte Śrī Śacīmātā seinen Respekt, bevor er die Reise unternahm. Die Vaiṣṇava Anhänger von Śrī Caitanya sind zahllos und es ist gewiss unmöglich alle ihre Namen zu kennen. Ohne Ausnahme spürten alle großen Jubel, als sie sich Śrī Nīlācala Purī näherten. Vor Beginn der Pilgerreise hatte Śrīla Advaita Ācārya zuerst darśana von Śacīmātā genommen. Nachdem er ihr seine demütige Achtung erwiesen hatte, begab Er sich mit einer großen Gruppe von Geweihten und Familienmitgliedern nach Nīlācala. Er hatte eine Menge Lebensmittel und  

nützliche Dinge bei sich, die von Śrī Caitanya bevorzugt wurden, so wie Er es von seinen vorherigen Besuchen in Purī wusste. Den ganzen Weg über führte Er seine Gruppe mit lauten ekstatischen kīrtana und läuterte so die ganze Atmosphäre des Landes. In der Tat heiligte ihr lautes jubilierendes Singen alle drei Welten. Śrī Advaita wurde von Seiner Frau, Seinen Söhnen, Dienern und Dienerinnen begleitet, die sehr begierig waren Śrī Jagannātha zu sehen und Śrī Caitanya wiederzusehen. Auf dem Weg dorthin, wo immer sie einen Halt einlegten, wurde dieser Platz in Vaikuṇṭha verwandelt. 

Nur Śrī Ananta Śeṣa könnte möglicherweise versuchen diese wundervollen und von glücksverheißenden Aktivitäten der Geweihten auf dieser Pilgerreise zu erzählen. Zahllose Geweihte, in kleinen und großen Gruppen strömten in Richtung Nīlācala. Wenn sie Kamala-pura erreichten, von wo der Tempelturm und die Flagge von Lord Jagannātha zu sehen ist, wurden die Geweihten von Freude überwältigt, brachten Ehrerbietung dar und weinten vor Glückseligkeit. 

Als Śrī Caitanya feststellte, dass die Geweihten eintrafen, spürte Er den starken Drang sie schon zu treffen, bevor sie nach Purī kamen. Als die Neuigkeit der bevorstehenden Ankunft von Śrī Advaita Ācārya den Herrn erreichte, schickte Er sofort mahā-prasadām, um die Gruppe in Kataka zu begrüßen. Sie göttliche Liebe von Śrī Caitanya und Śrī Advaita füreinander ist außerordentlich wundervoll und grenzenlos. Es wurde oft gehört, dass der Herr sagte: „Ich war in Meinem mystischen Schlaf auf dem Milchozean, als ich von dem lauten Ruf von Nāḍā, Śrī Advaita, geweckt wurde. Meine gegenwärtige Inkarnation ist hauptsächlich Ihm zu verdanken. Aus diesem Grund, wird Śrī AdvaitaĀcārya von den erhabenen spirituellen Präzeptoren hochgeachtet. 

So, als die Neuigkeiten Mahāprabhu erreichten, dass sich Śrī Advaita und Seine Gruppe Nīlācala näherten, machte Er sich sofort gemeinsam mit seinen geliebten Geweihten auf den Weg sie zu begrüßen. Begleitet wurde der Herr von Śrī Nityānanda Prabhu, Śrī Gadādhara Pandit, Śrī Purī Gosvāmī, Śrīla Sarvabhauma, Śrī Jagadānanda Paṇḍita, Śrī Kāśī Miśra, Śrīla Svarūpa Dāmodara, Śrī Śaṅkara Paṇḍita, Śrī Kāśīśvara Paṇḍita, Śrī Bhagavan Ācārya, Śrī Pradyumna Miśra, Śrī Paramānanda Patra, Śrīla Ramanada Raya, der Diener von Māhaprabhu Śrī Govinda, Śrī Brahmānanda Bhāratī, Śrīla Rūpa Gosvāmī, Śrīla Sanātana Gosvāmī, Śrī Raghunātha Vaidya, Śrī Sivānanda Sena, Śrī Nārāyaṇa Paṇḍita; der älteste Sohn von Śrī Advaita, Śrī Acyutānanda; Śrī Vāṇīnātha, Śrī Śikhi Māhiti und eine endlose Anzahl von Diener von Śrī Caitanya. Jeder, groß oder klein, trieb auf den Wellen der Ekstase, gleichgültig gegenüber der äußeren Welt, als sie Śrī Caitanya begleiteten. 

Śrī Advaita Ācāryas Schar traf Śrī Caitanyas Gruppe bei Āṭhāranālā. Sobald Śrī Caitanya den Narendra Sarovara überquert hatte, sah Er in der Entfernung Advaitas sich nähernde Gruppe. Die Vaiṣṇavas beider Gruppen fielen zu Boden und brachten sich gegenseitig Ehrerbietung dar. Der Herr, als Er Śrī Advaita sah, konnte Seine aufsteigenden Tränen, die zu Boden strömten, nicht kontrollieren. Er fiel flach auf den Boden. Śrī Advaita sah von fern den Herrn Seines Herzens und brachte immer wieder Ehrerbietung dar. Ekstatische Symptome, wie reichliches Weinen, Zittern, Blässe, Ohnmacht, gesträubtes Haar, Brüllen und so weiter, manifestierten sich in den Vaiṣṇavas, als sie sich niederwarfen und wiederholt Ehrerbietung darbrachten. Alle waren vollständig in den Ozean des caitanya-rasa eingetaucht und alle ohne Ausnahme, chanteten den Heiligen Namen und brachten Ehrerbietung dar. So wie alle anderen warfen sich der Höchste Herr, Śrī Gaurasundara, Śrī Nityānanda und Śrī Advaita immer wieder zu Boden und brachten Ehrerbietung dar. Der Himmel erschallte von ihrem ekstatischen Gesang und freudigem Weinen. Es ist nicht menschenmöglich diese außergewöhnliche Szene zu beschreiben. Nur Śrīla Vedavyasa und Śrī Ananta Śeṣa sind in der Lage dieses Ereignis in allen Einzelheiten zu beschreiben. 

Śrī Caitanya eilte zu Śrī Advaita und nahm Ihn fest in die Arme, als Freudentränen Seinen Körper durchnässten. Śrī Advaita sprach strahlend vor Glück ununterbrochen Verse, die den Herrn verherrlichen. Er vergaß alle Sachen und Nahrungsmittel, die Seine Gruppe mitgebracht hatte. Wie Donnergrollen wiederholte Er einfach: „Ich habe gebracht! Ich habe gebracht!“ Die Geweihten chanteten laut den Heiligen Namen, der in alle Richtungen widerhallte. Was zu sprechen von den Vaiṣṇavas, sogar andere, die gekommen waren, um zu sehen, was geschehen ist, wurden so inspiriert, dass sie laut sangen 'Hari! Hari!', und sie weinten in uneingeschränkter Freude. Die Vaiṣṇavas umarmten einander, als sie weinten und sangen. Jeder Vaiṣṇava brachte Śrī Advaita Ehrerbietungen dar, da sie wussten, dass Er die Ursache für die Ankunft Śrī Caitanyas war. Währenddessen begann die ganze Versammlung der Vaiṣṇavas einen gewaltigen saṅkīrtana. Geweihte sangen und tanzten überall. Einige Geweihte wälzten sich im Staub, unfähig ihre ekstatischen Gefühle zu beherrschen. Śrī Caitanya kam in ihre Mitte und schloss Sich dem jubelnden Tanz an. 

Nityānanda und Advaita waren in einen langer liebevollen Umarmung umschlungen. Bald begannen sie wie berauschte Löwen zu tanzen. Śrī Caitanya ging umher und umarmte die Vaiṣṇavas mit großem Jubel. Śrī Gaurasundara, der Herr und Meister der Geweihten, der Gefangene Seiner Geweihten, das Leben und die Seele Seiner Geweihten, weinte nun wie ein Kind und hing mit Seinen Armen am Hals seiner Geweihten. In diesem Augenblick, wurde auf die Anordnung von Lord Jagannātha, Hunderte von prasadi Blumengirlanden und eine Menge Sandeilholzpaste zu Śrī Caitanya gebracht. Śrī Gaurasundara war überwältigt und Er brachte die erste Girlande Śrī Advaita Prabhu dar und legte sie um Seinen Hals. Dann ging Er herum und legte all den Vaiṣṇavas persönlich Girlanden um ihren Hals und schmierte Jagannāthas Sandeilholzpaste auf die verschiedenen Teile der Geweihten Oberkörper. 

Die Geweihten waren so bewegt von dem Mitgefühl und der Demut von Śrī Gaurahari, dass sie ihre Arme erhoben und laut den Heiligen Namen des Herrn sangen, während sie vor Freude weinten. Sie fielen eifrig betend bei den Lotosfüßen von Śrī Caitanya: „Oh Herr, den einzigen Segen, den wir von Dir erbitten ist, dass wir niemals Deine Lotosfüße Leben für Leben vergessen, ob wir als Menschen, Tiere oder sogar Vögel geboren werden.“ Währenddessen beobachteten die weiblichen Vaiṣṇavas aus einiger Entfernung das ekstatische Ereignis und sie weinten glückselig. Unaufhörlich flossen ihre Tränen des prema, da sie alle Verkörperungen der Vaiṣṇavai-bhakti, hingebungsvoller Kraft, des Herrn waren. Śrī Caitanya äußerte persönlich, dass in den Dingen des spirituellen Wissens und bhakti-yoga die weiblichen Vaiṣṇavas ihren Ehemännern gleichgestellt sind. 

Immer noch im saṅkīrtana tanzend, folgten die Vaiṣṇavas Śrī Caitanya, als Er sie in die Stadt führte. Wer immer sie sah, war spontan von ihnen angezogen und erfuhr Freude unter dem Einfluss von prema-bhakti, das von jedem Vaiṣṇava verströmt wurde. Sie waren erst eine kurze Strecke von Aṭhāranālā gelaufen, als sie Narendra Sarovara erreichten. Genau zu diesem Zeitpunkt erreichte die festliche Prozession, anlässlich des Candana-yatra von Jagannātha und Baladeva, den Narendra Sarovara See an. Zwischen lautem Singen, dem Blasen der Muschelhörner, dem rhythmischen Schlagen der mṛdaṅga Trommeln, den klingenden Zimbeln und den schrillen Klängen von Rohrblattinstrumenten hielt die Prozession an den Ufern des Sees. Hunderte von bunten Girlanden und Fahnen flatterten im Wind. Viele Priester fächelten der Bildgestalt von Madana-Mohana mit cāmara und Pfauenfedern Luft zu. Der einzige Klang, den man hören konnte, war das Zusammenspiel vieler Instrumente und laute Stimmen, die das Creszendo erreichten, als die Gruppe von Śrī Madana 

Mohana sich mit der saṅkīrtana Gruppe von Śrī Gaurasundara vermischten. Nun schwoll die saṅkīrtana Gruppe an, als alle in das jubilierende Singen mit einstimmten. Die Aufregung und Ekstase war spürbar, als ob die Glückseligkeit persönlich aus Vaikuṇṭha herab gebracht worden wäre. All das geschah einfach durch die transzendentale Anordnung durch Śrī Caitanya Mahāprabhu. Śrī Madana-Mohana, die Fest-Gottheit von Jagannātha und Śrī Baladeva, wurden auf das Boot gesetzt, während die Geweihten sie mit cāmaras fächelten. Die Höchste Persönlichkeit, Śrī Kṛṣṇa Caitanya, war äußerst zufrieden, als Er die Bootspiele von Śrī Madana-Mohana und Śrī Baladeva beobachtete. Der Herr tauchte dann mit Seinen vielen Geweihten im Narendra See. Nun hört aufmerksam, wie die Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī Gaurasundara, im Wasser von Narendra Sarovara herumtollte. Gerade so, wie Er in Seiner vorangegangen Inkarnation als Śrī Kṛṣṇa, dem Höchsten Herrn. Genau wie in Seiner vorherigen Inkarnation als Śrī Kṛṣṇa, hatte der Höchste Herr als Kind mit seinen kleinen Freunden in den Gewässern des Flusses Yamunā gespielt, indem sie sich bei den Händen hielten und Kreise bildeten; in ähnlicher Weise hielten sich der Herr und alle Vaiṣṇavas bei den Händen und bildeten Kreise im Narendra Sarovara. 

In Bengalen spielen die Leute im Wasser ein bestimmtes Spiel, bekannt als 'Kāya' und das war das erste Spiel, das die Vaiṣṇavas spielten. Sie riefen aus: 'Kāya! Kāya!' während sie mit den Händen auf die Wasseroberfläche klatschten; dies klang wie ein Musikinstrument. Die Vaiṣṇavas wurden von der spirituellen Gemütsstimmung der kleinen Kuhhirtenjungen von Gokula übermannt und der Herr war ihr Meister, der Prinz von Gokula, Gopāla. 

Alle Vaiṣṇavas erfuhren große Ekstase und sie nahmen die äußere Welt nicht mehr wahr. Ohne Furcht und Hemmung begannen sie Wasser auf den Höchsten Herrn zu bespritzen. Dann stand eine Wasserschlacht zwischen dem Herrn und Śrī Advaita im Mittelpunkt. Jeder spritzte mit großer Kraft Wasser in das Gesicht des anderen. Manchmal schien es, als wäre der Herr besser als Sein Widersacher, zu anderen Zeiten schien Śrī Advaita die Oberhand zu behalten. Bald weitete sich die Schlacht aus! Śrī Nityānanda, Śrī Gadādhara Paṇḍita und Śrī Purī Gosvāmī; dieser Dreier war in eine furchterregende Wasserschlacht verwickelt. Śrīla Mukunda Datta duellierte sich mit Śrī Murāri Gupta, beide brüllten im Jubel wie Löwen. Die beiden vertrauten Freunde, Śrī Paṇḍita Vidyānidhi und Śrīla Svarūpa Dāmodara lachten und bespritzten sich eher gemächlicher mit Wasser als die anderen. Śrīla Śrīvāsa Ṭhākura, Śrī Rāma Paṇḍita, Śrīla Haridāsa Ṭhākura, Śrī Vakreśvara Paṇḍita, Śrī Gaṅgādāsa Paṇḍita, Śrī Gopinatha Vaiṣṇava, Śrī Candrasekhara Vaiṣṇava und so weiter, waren alle mit caitanya-rasa berauscht und schlossen sich bald an. 

Hunderte und Tausende von Menschen feierten die Vergnügungsfahrt von Śrī Mādana-Mohana und Śrī Baladeva auf Ihrem Boot und betraten das Wasser mit großem Jubel. Die Haushälter, sannyāsīs und brahmacāris, alles vermischte sich und sie genossen die Wasserspiele im Narendra Sarovara. Der Einfluss von māyā, die täuschende Energie des Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa Caitanya, war jedoch so, dass unqualifizierte Personen nicht erlaubt wurde den Kreis der Vaiṣṇavas zu betreten, noch konnten sie die transzendentalen Aktivitäten der Vaiṣṇavas sehen. 

Diejenigen, mit unzureichender Frömmigkeit und unzureichend gutem Schicksal sind nicht berechtigt, in die Gesellschaft der Anhänger von Śrī Caitanya einzutreten. Der Herr wird nur von ungeteilter Hingabe gefangen genommen und ohne bhakti kann nichts von Wert erreicht werden. Materielle Bildung, Gelehrtheit, Bußen, Entsagung usw. führen unvermeidlich zu noch mehr Leiden. Der Höchste Herr, Śrī Kṛṣṇa Caitanya, vollführte Seine saṅkīrtana Spiele mit dem größten göttlichen Vergnügen, offen vor den Augen aller in Nīlācala, aber nicht alle konnten ihre transzendentale Natur erkennen. 

Viele sannyāsīs, die als 'mahājanas', große Seelen, geachtet wurden, hatten nicht das Glück, den Herrn zu erkennen. Einige mayavadi sannyāsīs und so genannte Entsagte kritisierten den Herrn. Sie sagten: „Was macht dieser Caitanya! Er verlässt das vedische Studium und verschwendet einfach Zeit, um lärmendes kīrtana zu machen. Er sollte lieber der Disziplin des prāṇāyāma der sannyāsīs usw. folgen, stattdessen tanzt und weint Er usw.“ Die eher fortgeschrittenen dieser sannyāsīs sagten: „Śrī Kṛṣṇa Caitanya ist eine große Seele!“ „Er ist sehr gelehrt und kenntnisreich.“ „Ohne Zweifel ist er ein erhabener Geweihter!“, und andere lobpreisten Ihn in ähnlicher Weise. Ungestört setzte der Herr Seine Wasserspiele fort. 

In der Vergangenheit, in Seinen früheren Inkarnationen, hatte der Höchste Herr mit Seinen Geweihten im Fluss Yamunā und Jāhnavī Gaṅgā Wasserspiele ausgeführt, und dadurch diese Flüsse mit großer Barmherzigkeit belohnt. Nun war Narendra Sarovara an der Reihe, dieselbe unbegrenzte Barmherzigkeit zu empfangen. Die barmherzige Höchste Persönlichkeit führte unzählige ähnliche transzendentale Spiele für die Befreiung der bedingten Seelen aus. Wenn man diese Spiele hört und erzählt, dann wird man von den Fesseln der fruchtbringenden Ergebnisse befreit. 

Śrī Gaurasundara versammelte nach den Wasserspielen alle Vaiṣṇavas und sie begaben sich zusammen zum Tempel von Lord Jagannātha, um darśana zu nehmen. Śrī Gaurasundara und die Geweihten begannen hemmungslos Freudentränen zu vergießen, als sie darśana von Lord Jagannātha nahmen und die neu angekommene Gruppe mit Śrīla Advaita war außer sich vor spiritueller Freude. Die Geweihten warfen sich zu Boden und brachten dem 'bewegungslosen Jagannātha' in Seiner Form der Bildgestalt auf der einen Seite und dem ' sich bewegenden Jagannātha', Śrī Kṛṣṇa Caitanya, auf der anderen Seite, Ehrerbietungen dar. Śrī Kāśi Misra brachte dann die prasadi, Blumengirlanden von Lord Jagannātha und gab sie Śrī Gaurasundara, der sie mit größter Hingabe und Respekt entgegennahm. Er tat dies, um alle nach seinem eigenen Vorbild zu unterrichten und zu lehren. Er der Höchste Herr befand Sich nun in Seinem līlā, dem Lebensstand der Entsagung. Er allein kennt die spirituelle Bedeutung der Vaiṣṇavas. Er allein kennt wahrhaftig die spirituelle Bedeutung der Vaiṣṇavas, Tulasī, der Gaṅgā und die Dinge, die prasādam sind und die Notwendigkeit, diese Dinge mit absoluter Hingabe zu respektieren. Er zeigte jedem die einzigartige spirituelle Position der Vaiṣṇavas, indem er ihnen direkt Seine unterwürfigen Ehrerbietungen darbrachte, obwohl Er sich in der höchst respektierten Stellung von sannyāsa, des Lebensstandes der Entsagung befand. 

Der religiöse Lebensstand von sannyāsa ist der erhabenste in der menschlichen Gesellschaft. In der Tat, der Vater eines Sohnes, der ein sannyāsī ist, muss seinem eigenem Sohn Respekt darbringen. Ein sannyāsī, der der höchsten gesellschaftlichen Ordnung angehört, wird im Allgemeinen nur einem anderen sannyāsī Ehrerbietung erweisen. Das ist die vedische Etikette. Um jedoch der Welt die erhabene Stellung der Vaiṣṇavas zu lehren, umarmte der Höchste Herr, Śrī Kṛṣṇa, in Seiner Inkarnation als Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu, den Lebensstand der Entsagung des sannyāsa und brachte den Vaiṣṇavas respektvoll Ehrerbietungen dar. So erfüllte der Herr seine Rolle als der ursprüngliche siksa-guru, unterweisende spirituelle Meister, durch Sein persönliches Beispiel. 

Nun hört aufmerksam, wie der Herr in Seinen göttlichen Spielen Tulasī devī Respekt zeigte. Einmal füllte der Herr einen kleinen Topf mit Erde und schien Tulasī in diesem Topf zu sehen und sagte: „Ich fühle mich niedergeschlagen, wie ein Fisch ohne Wasser, wenn ich Tulasī nicht sehe." Wenn Er während des Gehens Seine vorgeschriebenen Runden auf den Gebetsperlen chantete, trug jemand den Tulasī-Topf vor ihm her und Er ging hinterher, damit er unablässig darśana von Tulasī nehmen konnte. Tränen der Ekstase ergossen sich über seine Wangen, und wenn Er sich hinsetzte, um zu chanten, wurde der Tulasī Topf immer direkt neben ihm platziert. Während Er seine vorgeschriebenen Runden chantete, nahm Er darśana von Tulasī. Wer kann die Spiele des Höchsten Herrn in Seiner Gemütsstimmung und Ausübung von bhakti-yoga verstehen? Wenn er Seine vorgeschriebenen Runden des Chantens beendet hatte, wurde Tulasī immer vor Ihm hergetragen. Jene aufrichtigen Seelen, die sich der Führung des Höchsten Herrn als den höchsten anweisenden spirituellen Meister zu Herzen nehmen, werden immer unter allen Umständen geschützt sein. 

Nachdem Śrī Gaurahari und die Geweihten Lord Jagannātha Ehrerbietungen erwiesen hatten, kehrten sie zu ihren Wohnstätten zurück. Der Herr erfüllt die Wünsche von all Seinen Geweihten; Er kümmerte sich um sie wie ein Vater um den Sohn und die Geweihten blieben stets an der Seite des Herrn. Alle Geweihten aus Bengalen und Nīlācala wollten die Gesellschaft des Herrn nicht aufgeben, da sie in Seiner Gemeinschaft die höchste Ebene des Kṛṣṇa Bewusstseins erfahren hatten. Durch die Gnade des Herrn konnte jeder die Vaiṣṇavas aus der spirituellen Welt von Svetadvipa sehen. Śrī Advaita kommentierte wiederholt: „Diese erhabenen Vaiṣṇavas können nicht einmal von den Halbgöttern gesehen werden, aber Durch Deine Gnade haben wir das Glück, sie zu sehen.“ Dann weinend vor Dankbarkeit, fiel Advaita zu den Lotosfüßen des Herrn. 

Diese Vaiṣṇavas sind zweifellos Inkarnationen aus der spirituellen Welt, die durch die Anordnung des Herrn vor Seinem Erscheinen auf diese Erde herabgestiegen sind. Saṅkarṣaṇa, Aniruddha und Pradyumna inkarnierten als Lakṣamaṇa, Bharata und Śatrughna um den Herrn in Seinen irdischen Spielen als Lord Rāma zu assistieren; ähnlich haben sich diese Vaiṣṇavas auf Anweisung des Herrn aus der spirituellen Welt inkarniert, um Śrī Caitanya zu assistieren.  

Daher unterliegen sie nicht dem Kreislauf von Geburt und Tod wie gewöhnliche Sterbliche. Sie inkarnieren gemeinsam mit dem Herrn und dann verschwinden sie, wenn der Herr Seine irdischen Spiele zurückzieht. Das Padma Purāṇa Uttara-khaṇḍa 257.57/58 bestätigt, dass sie gegenüber den Regeln der Religiosität und dem Gesetz des karmas transzendental sind: 

„Genau wie Sumitras Sohn, Bharata, Lakṣamaṇa, Saṅkarṣaṇa und andere Formen des Höchsten Gottes durch ihren eigenen süßen unabhängigen Willen auf der Erde inkarnieren, in ähnlicher Weise inkarnieren die ewigen Gefährten des Herrn, die Vaiṣṇavas, auf der Erde zusammen mit dem Herrn. Wenn der Höchste Herr zu Seiner höchsten ewigen Wohnstatt zurückkehrt, kehren auch die Vaiṣṇavas zurück, wenn sie ihre Pflichten vollbracht haben. Zweifellos unterliegen der Höchste Herr Viṣṇu und Seine ewigen Gefährten, die Vaiṣṇavas, nicht Geburt, Tod, Alter und Krankheit aufgrund karmischer Reaktion. 

In der Gemeinschaft des Herrn erfuhren die Geweihten immer die Ekstase von kṛṣṇa-prema. Für die frommen Seelen, die diese Erzählungen mit Hingabe hören, wird sichergestellt, dass sie die Gemeinschaft des Herrn und Seine Anhänger zu erlangen. 

Ich Vṛndāvana dāsa, bringe dieses Lied den Lotosfüßen von Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Śrī Nityānanda dar, die mein Herz und meine Seele sind.

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derharmonist.de
2021
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