9. Die Herrlichkeiten des Sri Advaita Acarya

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Alle Ehre, alle Ehre sei Śrī Kṛṣṇa Caitanya, der geliebte Ehemann der Glücksgöttin, Śrī Rama Devī und das höchste Ziel der Hingabe und Liebe der Vaiṣṇavas! Aller Sieg, aller Sieg sei dem Herrn und Meister von Vaikuṇṭha, der großmütigsten Persönlichkeit! Bitte schenke den Lebewesen Deinen barmherzigen Blick. 

Die Geweihten nutzten eifrig den Vorzug der Gemeinschaft mit dem Herrn und genossen jeden Moment in der Glückseligkeit von saṅkīrtana. Wenn sie aus Bengalen kamen, dann brachten die Geweihten eine Vielfalt von Nahrungsmittel mit, von denen sie wussten, dass es die Lieblingsspeisen des Herrn waren. Sie hatten den Herrn als Jugendlichen gekannt und waren mit den Vorlieben und Abneigungen des Herrn sehr vertraut. Jetzt in Nīlācala, bereitete jede Gruppe der Vaiṣṇavas eine Lieblingsspeise des Herrn zu und sie luden Ihn zum Essen ein. Der Herr war sehr zufrieden mit dieser Regelung, jeden Tag im Heim eines anderen Vaiṣṇava prasādam zu sich zu nehmen und so genoss Er seine Lieblingsspeisen. Die Vaiṣṇavis, die Ehefrauen von erhabenen Vaiṣṇavas waren sachkundige Köchinnen, da sie Teilerweiterungen von Śrīmatī Lakṣmī Devī waren, der Frau von Śrī Nārāyaṇa. Die Vielfalt ihrer Zubereitungen war erstaunlich. Alle Vaiṣṇavas und Vaiṣṇavis waren von der Ekstase durchdrungen, den Heiligen Namen zu singen und dem Herrn zu dienen. Sie weinten ununterbrochen Freudentränen. Sie kochten Seine Lieblingsspeisen und der Herr aß mit großer Begeisterung. Das ist der transzendentale Weg des prema-bhakti – die Geweihten dienten glückselig dem Herrn und der Herr empfing den Dienst Seiner geliebten Geweihten mit großem Vergnügen. 

Eines Tages näherte sich Śrīla Advaita Ācārya dem Herrn und sagte: „Mein lieber Herr, bitte sei so gütig und komm in Mein Haus, um prasādam zu nehmen. Was auch immer ich für eine Kleinigkeit. koche, wenn Du kommst, werde Ich von Deiner Gegenwart gesegnet sein.“ Śrī Kṛṣṇa Caitanya antwortete: „Jeder, der Deine Speisen isst, wird ganz sicher mit kṛṣṇa-bhakti belohnt und zweifellos Śrī Kṛṣṇa erlangen. Mein lieber Ācārya, Deine Speisen geben Mir Leben, weil Lord Kṛṣṇa persönlich Deine Speiseopfer annimmt. Ich würde niemals zögern Dich um prasādam, das von Dir gekocht wurde, zu bitten.“ Nachdem Er diese liebevollen Worte des Herrn hörte, wurde Śrī Advaita in solche Höhen der Ekstase gehoben, dass er keine Worte mehr finden konnte. Übersprudelnd vor Freude, rannte Śrī Advaita nach Hause und Seine Frau und Er beschäftigten sich damit, das Mahl für den Herrn vorzubereiten. Seine Frau ist die Teilerweiterung und Inkarnation von Śrīmatī Lakṣmī Devī. Vollständig ihrem Mann ergeben, tauchte sie in den nektarinen Ozean des hingebungsvollen Dienstes ein. 

All die verschiedenen Lebensmittel, die der Herr am liebsten mochte, hatte sie fleißig in Navadvīpa eingepackt. Nun packte sie alle aus und gab sie ihrem Ehemann. Śrī Advaita Ācārya setzte sich hin um zu kochen und inthronisierte Śrī Kṛṣṇa Caitanya in Seinem Herzen und in Seinem Geist. Advaitas Frau, Śrī Sītādevī brachte das ganze Gemüse und die Gewürze und kümmerte sich um alle anderen Vorbereitungen, während ihr Mann anfing zu kochen. Sie wusste, dass der Herr śāk, Spinat, genoss, also gab sie ihrem Mann zehn verschiedene Sorten von Spinat. Beide waren in einen Ozean von Glückseligkeit eingetaucht, als sie das prasādam für den Herrn zubereiteten. 

Śrī Advaita sagte zu Seiner Frau: „Oh Mutter von Kṛṣṇa dāsa, Sītādevī, wir müssen sicherstellen, dass der Herr jede einzelne Speise probiert, die wir zubereiten. Wenn Er von anderen sannyāsīs und mahāntas begleitet wird, dann weiß Ich, dass Er nicht von jeder Speise nehmen wird. Wir können erwarten, dass diese sannyāsīs sich gemeinsam mit dem Herrn niedersetzen, um mit Ihm zu essen. Sie warten immer und essen mit dem Herrn, weil sie so sehr die Gemeinschaft mit dem Herrn genießen.“ Śrīla Advaita begann dann zu überlegen. „Sollte es eine Gelegenheit geben, an der der Herr allein kommt, kann ich Ihm ein wenig von allem, was ich gekocht habe, geben. Auf diese Weise dachte Śrī Advaita, während Er kochte. 

Inzwischen, nachdem der Höchste Herr, Śrī Gaurasundara das Chanten von einer bestimmten Anzahl von Runden auf Seinen Gebetsperlen beendet hatte, entschied Er Sich Sein tägliches Mittagsritual, wie das gayatri-japa und so weiter, auszuführen. Die sannyāsīs, die normalerweise zusammen mit dem Herrn das prasādam ehrten, entschieden sich ebenfalls ihre Mittagsrituale abzuschließen und gingen fort. Auf Anordnung von Lord Indra braute sich plötzlich ein mächtiger Sturm zusammen, begleitet von sintflutartigen Regenfällen, ausschließlich zugunsten von Śrī Advaita Ācārya. Am Himmel türmten sich Wolken auf, Staubwolken umgaben die Häuser und versetzten sie in Dunkelheit. Hagel wie Schrotkugeln prasselte hernieder. Menschen, die im Sturm gefangen waren, verloren ihren Weg, unfähig, durch den dicht fliegenden Staub hindurch zu sehen. Auf wunderbarer Weise war der Regen und der Sturm dort wo Śrī Advaita lebte, sehr mild und der Ācārya fuhr fort zu kochen. Die sannyāsīs jedoch, die sich vorher wegen ihrer Mittagspflichten getrennt hatten, waren jetzt völlig verloren und wussten nicht, wie sie ihren Weg finden und sich wieder miteinander treffen sollten. 

Unbeirrt beendete Śrī Advaita ein sehr aufwändiges Festmahl - Variationen von Reiszubereitungen, Delikatessen aus saisonalem Gemüse, Ghee, Buttercreme, Joghurt und endlosen köstlichen Süßigkeiten. Auf jede Speise legte Er tulasi manjaris und setzte sich, um die Speise zu opfern. Er begab sich sofort in tiefe Meditation mit der einzigen Absicht Śrī Gaurasundara dazu zu bringen allein zu kommen. Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist unabhängig und Er entschied Sich Śrī Advaitas Wunsch zu erfüllen. Allein und „Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa,“ chantend, erschien Lord Caitanya persönlich vor Śrī Advaita. Mit großer Ehrfurcht brachte Śrī Advaita den Lotosfüßen des Herrn Ehrerbietungen dar und bot Ihm eine Matte an, auf der sich der Herr fröhlich niederließ. 

Als Śrī Advaita feststellte, dass der Herr ohne Begleitung war, war er außerordentlich erfreut. Gemeinsam mit Seiner Frau, wusch Er die Lotosfüße des Herrn und dann trug Er Sandeilholzpaste auf den Herrn auf und nachdem Er Ihm eine Weile lang Luft gefächert hatte, bat Er Ihn prasādam anzunehmen. Dann setzte sich der Herr, um zu essen und Śrī Advaita bediente Ihn persönlich. Der Ācārya servierte jede Speise mit größter Sorgfalt, während Er hoch auf den Wolken der Glückseligkeit schwebte. Der Herr genoss jeden Bissen des prasādams, aber er sorgte dafür, dass von jeder Zubereitung auf seinem Teller kleine Überreste zurückblieben. Der Herr fragte lächelnd den Ācārya: „Weißt Du, warum Ich diese Überreste behalte?“ Ich möchte die Art der Zubereitung einer jeden Speise wissen, also behalte ich ein wenig von allem. Sag Mir etwas Ācārya, wo hast Du gelernt so meisterhaft zu kochen? Ich habe noch nie so wunderbare Spinatgerichte in einer solchen Vielfalt gegessen!“ 

Was immer Śrī Advaita servierte, der Herr aß es mit höchster Befriedigung. Der Höchste Herr ist wie ein Wunsch erfüllender Baum, der freudig die Wünsche Seiner Geweihten zufriedenstellt. Advaita Ācārya diente nach Seinem Herzen, und der Herr genoss es nach Seinem Herzen. Während der Herr prasādam einnahm, brachte Śrī Advaita Lord Indra dankbar Gebete dar. Er betete: „Oh Lord Indra, heute habe ich das Ausmaß Deiner Macht und Potenz erkannt. Heute wurde ich davon überzeugt, dass du ein wahrer Vaiṣṇava bist. Von heute an, werde ich dir Blumen und Wasser opfern, weil du mich gekauft hast.“ 

Als Er hörte, wie Śrī Advaita betete, fragte der Herr: "Du bringst plötzlich Lord Indra Gebete und Lobpreisungen dar, was ist der Grund dafür?“ Śrī Advaita antwortete: „Mein Herr, du isst. Bitte fahre fort – es ist nicht Deine Angelegenheit, das zu hören.“ Dazu lächelte der Herr wissend und sagte: „Warum versuchst Du Dich zu verstecken, Ācārya? Dieser plötzliche, nicht in die Jahreszeit passende, prasselnde Regensturm, Hagel und Sturmböen, all das hast Du getan, das weiß ich ganz genau. Ich werde Dir den wahren Grund sagen, warum Du Lord Indra dazu gebracht hast, dieses unfreundliche Wetter loszulassen. Du wusstest, dass Ich kaum etwas essen würde, wenn die sannyāsīs mich hierher begleiten würden, um prasādam einzunehmen. Wenn Ich jedoch alleine kommen würde, dann könntest Du Deinen Herzenswunsch erfüllen und mich füttern, so viel Du willst. Deswegen, um zu verhindern, dass die sannyāsīs kommen, hast Du dieses Chaos geschaffen. Die Tatsache, dass Indra Deine Befehle ausführte, zeigt nicht das wahre Ausmaß Deiner richtigen spirituellen Kraft. Es ist wahrlich Indras gutes Schicksal, dass er Dir dienen konnte. Für jemanden wie Dich, dessen Wünsche auch der Höchste Herr, Śrī Kṛṣṇa, bereitwillig erfüllt und Śrī Krisna persönlich auf dieser Erde erscheinen lässt, und dessen jede Bitte Śrī Kṛṣṇa bereitwillig erfüllt, ist es ein Kinderspiel einen peitschenden Regenschauer zu orchestrieren. Yamarāja, der Herr des Todes und der Zeit sind Deine Befehlsempfänger und große yogis und Weise beten zu Deinen Füßen und jeder kann die Kette der materiellen Knechtschaft brechen, einfach indem er sich an Dich erinnert. Deswegen ist es für Dich eine Kleinigkeit ein bisschen Regen und Sturm zu organisieren. Niemand kennt Deine wahre Identität. Nur allein durch Deine Gnade kann man reine Hingabe entwickeln. 

Śrī Advaita Ācārya erwiderte: „Mein Herr, Du bist ein liebender Wächter Deiner Diener. Dieses Wissen gibt mir Kraft in Körper, Geist und Worten. All die Kraft, die Ich habe, basiert einfach auf die Stärke Meiner Hingabe zu Dir. Deswegen bete Ich immer zu Dir um den Segen, dass Du mich niemals verlassen würdest.“ Auf diese Weise genossen die beiden Höchsten Persönlichkeiten ihre Konversation und der Herr beendete Sein prasādam mit großem Vergnügen. Diese Worte, die von Śrī Advaita gesprochen wurden, waren zweifellos wahrhaftig. Jene Dummköpfe, die nicht erfreut sind, diese Worte zu hören, sind verabscheuungswürdige Emporkömmlinge, die Vergehen begehen und deren Gesichter Śrī Advaita niemals sehen möchte. Das Band der Liebe das zwischen dem Höchsten Herrn Hari und Lord Śiva besteht, ist vollkommen wahr, aber die groben Materialisten verstehen diese Beziehung nicht. Diese Herren, Hari und Śiva werden höchst unzufrieden, wenn einem von Ihnen Respektlosigkeit gezeigt wird. Ähnlich dem liebevollen Umgang zwischen Hari und Śiva ist das Band der Liebe und Hingabe zwischen Śrī Caitanya und Śrī Advaita Ācārya. 

Śrī Advaita Ācārya spricht fortwährend auf diese Art und Weise, weil Er immer in Seinem mitfühlenden Herzen über das Wohlergehen aller bedingten Seelen besorgt ist. Wenn man die Worte von Śrī Advaita versteht, wird man automatisch verstehen, dass es keinen Unterschied gibt, zwischen Ihm und der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Jeder Mensch, der diese Erzählungen über diese Spiele mit Glauben und Vertrauen hört, wird zweifellos reine Hingabe für Śrī Kṛṣṇa entwickeln, der am höchsten Glück verheißende Segen. Also, nachdem der Höchste Herr, Śrī Caitanya Śrī Advaita in jeder Beziehung zufrieden gestellt hatte, kehrte Er nach Hause zurück. Der Herr hat alle Seine Geweihten, wie Śrīla Śrīvāsa Ṭhākura und viele viele andere sehr zufrieden gestellt, indem Er fröhlich in ihren Häusern prasādam einnahm und die übrige Zeit damit verbrachte, Seine Geweihten im gemeinschaftlichen Chanten des Heiligen Namens und in den ekstatischen Tanz anzuführen. 

Als Śrī Dāmodara Paṇḍita in Purī eintraf, wollte der Herr mit ihm vertraulich über Seine Mutter, Śrī Śacīdevī, sprechen, die Śrī Dāmodara Paṇḍita in Navadvīpa vor seiner Reise nach Purī besucht hatte. 

Der Herr fragte: „Lieber Paṇḍita, du warst bei Meiner Mutter in Navadvīpa. Sag Mir aufrichtig, ob Meine Mutter irgendeine Hingabe zum Höchsten Herrn, Śrī Viṣṇu besitzt!“ Śrīla Dāmodara Paṇḍita ist ein großer tapasvī, einer, der viele Bußen und Entbehrungen vollzogen hat und ein unbestechlicher, unvoreingenommenen Geweihter ist. Doch diese Frage machte ihn wütend. Er antwortete: „Oh Herr, hast Du gefragt, ob Mutter Ai irgendeine Hingabe zum Höchsten Herrn besitzt? Was bringt Dich dazu, danach zu fragen? Alle Hingabe, die Du besitzt, kommt von der Gnade von Mutter Ai, Śacīdevī. Durch ihre spirituelle Kraft hast Du Hingabe für Śrī Viṣṇu entwickelt. Das ist zweifellos die Wahrheit. Die transzendentalen körperlichen Transformationen der Ekstase, wie Weinen, Zittern, Schwitzen, Ohnmacht, gesträubtes Haar, Brüllen usw. manifestiert sich in ständigen Wellen auf ihre Person und der Heilige Name ist immer auf ihren Lippen. Mein Herr, du wolltest etwas über die Hingabe von Mutter Ai wissen. Von dem was ich gesehen habe, repräsentiert sie die Hingabe zum Höchsten Herr und sie ist die Verkörperung von viṣṇu-bhakti. Mein Herr, Du weißt all das und trotzdem fragst Du mich, wahrscheinlich um mich zu prüfen. Gewiss, wenn jemand 'Ai' ausspricht, auch wenn man 'Ai' als ein gewöhnliches Wort betrachtet, wird er durch den Einfluss des transzendentalen Klangschwingung von 'Ai' von all seinem Leiden erlöst werden. 

Śrī Gauracandra war von großem Jubel überwältigt, als er von Śrīla Dāmodara Paṇḍita die Herrlichkeiten von Śrī Śacīmātā hörte. Er umarmte Dāmodara Paṇḍita immer wieder. Er sagte: „Lieber Dāmodara, heute hast du mich gekauft, als du Mir deinen Geist offenbart hast. Was immer Ich für Hingabe besitze, sie kommt nur durch Mutter Ai, daran besteht kein Zweifel. Ich bin allein durch ihren Wunsch auf dieser Welt und Ich werde niemals in der Lage sein Meine Schuld an sie zurückzuzahlen. Mein lieber Dāmodara, Ich werde von ihr gefangengehalten. Ich habe immer den Wunsch sie zu sehen.“ Der Herr ließ Seine grundlose Barmherzigkeit auf Paṇḍita Dāmodara herabregnen und ließ ihn mit den anderen Geweihten neben Sich setzen. 

Der wahre Grund, weswegen Śrī Gauracandra nach der Hingabe von Śrī Śacīmātā gefragt hatte, war die menschliche Gesellschaft zu unterweisen. Wenn sich Freunde treffen, stellen sie sich normalerweise gegenseitig Fragen, 'geht es dir gut?'. Um die wahre Bedeutung der Worte "Wohlbefinden" hervorzuheben, stellte der Herr diese Frage, denn die wahre Bedeutung von 'sich wohl zu befinden' ist Hingabe zu besitzen. Wenn man eigentlich bhakti besitzt, dann geht es einem automatisch gut, aber ohne bhakti lebt sogar ein König ein unglückliches und ungesundes Leben. Ein Mensch mag Reichtum, Ruhm, Luxus und alles besitzen, ohne Hingabe jedoch ist alles nichtig und ohne Wert. Jemand mag nichts zu essen haben und dem schlimmsten Mangel ausgesetzt sein, aber wenn man Hingabe zum Höchsten Herrn besitzt, dann ist man in der Tat der reichste Mensch. Wenn jemand den Herrn zum prasādam zu sich nach Hause einlud, dann benutzte der Herr die Einladung als Mittel um alle zu unterweisen. Lächelnd sagte Er dann: „Zuerst müsst ihr ein lakh-pati werden, einer, der einhunderttausend Goldmünzen besitzt, dann werde Ich kommen. Ich nehme Einladungen nur von lakh-patis an.“ Die brāhmaṇas waren sehr beunruhigt. Sie näherten sich dem Herrn und beteten: „Mein Herr, was zu sprechen von einhunderttausend, niemand von uns hat auch nur eintausend! Und wenn du unsere Häuser nicht besuchst, könnten sie auch gerade so gut zu Asche verbrannt werden!“ 

Der Höchste Herr, Śrī Gaurhari sagte dann: „Kennt ihr die wahre Bedeutung von jemanden der eigentlich ein lakh-pati ist? Jemand, der regelmäßig einhunderttausend Namen Kṛṣṇas chanted ist Mir zufolge ein lakh-pati. Derjenige, der regelmäßig einhunderttausend Namen Kṛṣṇas singt, ist für Mich ein lakh-pati. Ich akzeptiere prasādam nur in seinem Haus und nicht in anderen.“ Als die brāhmaṇas diese Aussage von Śrī Gaurahari hörten, waren sie erleichtert und freuten sich. Sie sagten: „Mein Herr, wir werden hunderttausend Namen chanten. Sei gütig und komme in unsere Häuser. Es ist unser immens gutes Schicksal, dass Du uns auf diese Weise unterweist.“ Daraufhin begannen alle brāhmaṇas regelmäßig einhunderttausend Namen von Kṛṣṇa zu chanten, damit der Herr prasādam in ihren Häusern annehmen würde. Der Höchste Herr, der Herr von Vaikuṇṭha inspirierte auf diese Weise jeden, den Pfad des bhakti-yoga zu umarmen, während Er Selbst auf den Ozean des bhakti-rasa trieb. Der Hauptgrund für die Geburt des Höchsten Herrn, Śrī Caitanya, war die Masse der Bevölkerung zu inspirieren, bhakti zu umarmen. Daher hat Śrī Caitanya nie jemanden zu einem Thema befragt, das nichts mit bhakti zu tun hatte. 

Śrī Gaurahari, die Höchste Persönlichkeit Gottes fuhr fort. „Einem Geweihten von Śrī Kṛṣṇa sind Wohlbefinden und Glück ständige Begleiter.“ Der Herr weigerte sich, mit jemandem Gemeinschaft zu haben, der den hingebungsvollen Dienst nicht verherrlichte. Eines Tages stellte Er Seinen guru, Śrī Keśava Bhāratī Fragen über bhakti und jñāna. „Was ist größer, bhakti oder jñāna? Lieber Meister, bitte denke gut nach, bevor Du antwortest und deine Antwort sollte unmissverständlich sein.“ Śrī Bhāratī dachte eine Weile nach und sagte dann: „Nach reiflicher Überlegung kam ich zu der Schlussfolgerung, dass bhakti superior ist.“ Der Herr erwiderte scharf: „Warum sagst du, dass bhakti superior ist? Alle sannyāsīs behaupten, dass jñāna und nicht bhakti superior ist!“ Dazu bemerkte Śrī Bhāratī: „Sie verstehen die Ausführungen in den Schriften nicht. Man muss dem Pfad folgen, den die vorherigen ācāryas und mahājanas, Präzeptoren und die großen hingebungsvollen Autoritäten beschritten haben. Die gesamten vedischen Schriften ermahnen alle den Fußspuren der mahājanas zu folgen, aber die Dummköpfe gehorchen diesen Unterweisungen nicht und gehen auf abweichende Wege. Alle Schriften sind voll von den beispielhaften Leben und hingebungsvollen Lehren der mahājanas wie Brahmā, Śiva Narada, Prahlāda, Śukadeva, Vyāsa, Śanaka und den Kumaras, Yudhiṣṭhira, Priyavrata, Pṛthu, Dhruva, Akrūra, Udhava und so weiter. Diese mahājanas beten immer bei zu Lotosfüßen des Höchsten Herrn und bitten allein um bhakti. Wenn jñāna den beiden superior wäre, warum beten sie dann um bhakti? Sollen wir glauben, dass die mahājanas mukti, Befreiung, ohne angemessene und sorgfältige Überlegung ablehnen und sich irrtümlich für bhakti entscheiden? 

Im Śrīmad Bhāgavatam 10.14.30 entdecken wir den Segen, den sich Lord Brahmā vom Höchsten Herrn Viṣṇu wünscht: 'Mein lieber Höchster Herr, ob als Brahmā, als Vogel oder sogar als eine Bestie, möge ich das Glück haben, als einer deiner Anhänger geboren zu werden, damit ich Deinen Lotosfüßen dienen kann.' So sehen wir, dass die mahājanas ohne Ausnahme darum beten, bhakti zu erlangen. 

„Diese Wahrheit wird im Viṣṇu Purāṇa 1.20.18 untermauert: 'Oh Höchster Herr, Acyuta, Es spielt keine Rolle, in welcher der hundert und tausend verschiedenen Arten von Spezies ich geboren werde, da mein einziger Wunsch bhakti ist. Ein unbeirrter ununterbrochener Dienst zu Dir soll immer auf dem Thron meines Herzens bleiben. Oh, Lord Hṛṣīkeśaḥ, lass mich durch das Ergebnis meines karmas als irgendeine Spezies des Lebens geboren werden. Alles was ich ersehne ist, dass ich in jeder Art des Lebens unerschütterliche Hingabe zu Dir bewahre.' 

„The Mahābhārata Vana-parva 313.117. sagt aus: 'Trockene Argumente sind nicht schlüssig. Ein Denker und Gelehrter, dessen Meinungen und Ansichten sich nicht von anderen unterscheiden, wird nicht als großer Weiser angesehen. Allein durch das Studium der Veden mit ihren zahlreichen Denk- und Wissensschulen ist es unmöglich, den richtigen Weg zu wählen, der zum richtigen Verständnis der wahren religiösen Prinzipien führt. Wahre religiöse Prinzipien sind in den Herzen der neidlosen heiligen Seelen verborgen. Daher fordern die heiligen Schriften alle auf, dem Weg zu folgen, den diese mahājanas, die großen autoritativen hingebungsvollen Persönlichkeiten, befürworten.'“ 

Als Śrī Caitanya von Śrī Keśava Bhāratī hörte, dass bhakti superior war, begann Er laut und in großem Jubel zu chanten 'Hari! Hari!'. Er sagte: „Wahrlich, Ich sage dir, der ganze Zweck, weswegen Ich auf die Erde herabgekommen bin, ist, die Vorherrschaft des bhakti über alles herzustellen. Śrī Bhāratī, wenn du gesagt hättest, dass 'jñāna' superior sei, dann hätte Ich mich tatsächlich in den Ozean gestürzt.“ Mit großer Zufriedenheit in Seinem Herzen, fiel der Herr zu den Füßen Seines guru und umarmte sie. Mit der größten Zuneigung brachte Śrī Keśava Bhāratī auch dem Herrn seine Achtung dar. Dann sagte der Herr: „Wenn man nicht über die Herrlichkeiten des bhakti spricht, den Entbehrungen, den Bußen, das Tragen eines sikhas, und einer heiligen Schnur und der Entsagung, dann ist alles umsonst. Der Herr ist nicht daran interessiert über irgendein anderes Thema zu sprechen, als über bhakti und in dieser Inkarnation ist Śrī Caitanya persönlich die Verkörperung von bhakti. All Sein Sprechen, Seine Gedanken und Aktivitäten sind in bhakti eingetaucht. Die Geweihten sehen Ihn niemals etwas anderes tun als tanzen, kīrtana und lautes Chanten. 

Eines Tages sagte Śrī Advaita Ācārya, der in göttliche Glückseligkeit eingetaucht war, zu allen Geweihten: „Meine lieben Vaiṣṇava Brüder, lasst uns heute nur über Śrī Kṛṣṇa Caitanya singen, da er die Quelle aller Inkarnationen ist. Heute wollen wir nicht über irgendeine andere Inkarnation Gottes singen. Er hat das ganze Universum erlöst und ist nur unsertwillen erschienen. Heute werden wir Gottgeweihte geachtet, weil Śrī Gaurāṅga persönlich das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens, den wertvollsten Schatz aller drei Welten verbreitet hat. Ihr alle besingt Seine Herrlichkeiten und Ich werde tanzen. Wenn ihr Furcht habt, dass der Herr es herausfinden wird, dann singt lauter, um eure Ängste zu übertönen.“ 

Śrī Caitanya versuchte immer Seine wahre Identität zu verbergen, also hatten die Geweihten Angst über Ihn als den Höchsten Herrn zu singen, damit Er es nicht herausfinden würde. Sie konnten jedoch nicht die Anweisung von Śrī Advaita missachten. Deswegen begannen sie über Śrī Gaurāṅga zu singen, während Śrī Advaita mit sprudelnder Beschwingtheit tanzte. Die Geweihten erfuhren unbändige Freude, als sie über die ewig neue und einzigartige Inkarnation Gottes, Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu sangen. 

Śrī Advaita übernahm dann selbst die Führung und sang Seine eigene Komposition. Er sang: „Śrī Caitanya ist niemand anderer als Nārāyaṇa, der Ozean der Barmherzigkeit, Freund der Bekümmerten und Leidenden, bitte Oh Herr, sei gütig zu Mir.“ Andere Geweihte, von Ihm angeführt, sangen: „Alle Ehre, alle Ehre sei Śacīnanandana, den Sohn von Śrī Śacīmātā. Alle Ehre sei Śrī Gauracandra, dem Höchsten Herrn von Vaikuṇṭha. Alle Ehre sei Gaura-gopalā, der saṅkīrtana liebt, der der Geliebte der Geweihten und der personifizierte Tod für die atheistischen Dämonen ist.“ Śrī Advaita tanzte, während Er die äußere Welt nicht wahrnahm und die Geweihten verherrlichten die transzendentalen Eigenschaften und Aktivitäten von Śrī Caitanya: 

„Oh seht wie Śrī Caitanya, der Höchste Gott jubelnd singt und Sich im Staub der Ekstase wälzt.“ 

„Er ist der Herr von Vaikuṇṭha, aber Er hat sich als brāhmaṇa inkarniert, um saṅkīrtana zu verbreiten und zu genießen.“ 

„Sein körperlicher Glanz beschämt die Brillanz des Goldes. Seine Schönheit ist ein unvergleichlicher Anblick. Seine Hände reichen bis hinunter zu den Knien.“ 

„Er trägt die Robe eines Entsagten und wird trunken vom Ambrosia Seines eigenen göttlichen Selbst. Wie kunstvoll Er tanzt.“ 

Dann begann Śrī Advaita eine andere Seiner Kompositionen zu singen: „Siegreich sei Śrī Gaurasundara, der ewig erweiternde Ozean des Mitgefühls.“ 

„Alle Ehre sei dem Prinzen vom Vṛndāvana, der jetzt als der Held von Navadvīpa erschienen ist.“ 

„Bitte sei gütig und biete Mir den kühlenden Schatten Deiner Lotosfüße.“ 

„Nach und nach nahm der kīrtana an Fahrt auf, während die Geweihten zunehmende Freude erfuhren und Śrī Advaita tanzte unermüdlich und dachte nur an die Lotosfüße von Śrī Caitanya.“ Die Kompositionen waren den Geweihten neu und so genossen sie den kīrtana sogar noch mehr. Die Ekstase, die in den Geweihten aufstieg ist unbeschreiblich. Nur Śrī Nityānanda kann dieses wunderbare Geschehnis vollständig beschreiben. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya, das Kronjuwel aller sannyāsīs, hörte laut und deutlich den kīrtana, der aus vollen Kehlen gesungen wurde, als Er zum Ort des Geschehens kam. Der Herr blickte auf eine großartige Szene, in der die Geweihten mit göttlicher Glückseligkeit strahlten, während Śrī Advaita in Ekstase tanzte. Die Geweihten spürten keine Furcht, als sie laut und öffentlich Seine Herrlichkeiten besangen, als Er persönlich vor ihnen stand. Śrī Caitanya hatte immer eine demütige Haltung gegenüber dem Höchsten Herrn bewahrt: „Ich bin der Diener von Lord Śrī Kṛṣṇa.“ Niemand hat es jemals gewagt Ihn in Seiner Gegenwart als den Höchsten Herrn zu bezeichnen. Jetzt jedoch, aufgrund der Kraft und Stellung von Śrī Advaita, sangen die Geweihten furchtlos und verherrlichten Śrī Caitanya als die Höchste Persönlichkeit Gottes. Als Er eine kurze Zeit Seiner eigenen Verherrlichung zuhörte, schien Er sich zu schämen. Der Höchste Herr ist der ursprüngliche siksa-guru, der unterweisende spirituelle Meister des Universums und und deshalb verließ Er leise den Veranstaltungsort, um jedem die richtige Etikette beizubringen. Dies hinderte die Anhänger jedoch nicht daran, die Herrlichkeit von Śrī Caitanya noch lauter zu besingen. 

Die Geweihten waren so tief in kīrtana-rasa eingetaucht, dass sie sich vollkommen vergaßen. Jeder sah Śrī Caitanya wie Er unter ihnen weilte und am kīrtana teilnahm. Sie wurden wie Wahnsinnige, die berauscht waren von der Ambrosia der Herrlichkeit Śrī Gaurasundaras. Die Frommen waren überglücklich von den Herrlichkeiten des Herrn zu hören, aber aus Missgunst waren die Gottlosen verärgert. Die Dummköpfe und Schurken, auch wenn einige von ihnen große brahmācāris und sannyāsīs sind, die nicht erfreut sind von den göttlichen Vorzügen Śrī Caitanyas zu hören, was nützt ihnen dieses selten erlangte menschliche Leben? Auf diese Weise waren die Geweihten die ganze Zeit in saṅkīrtana-rasa eingetaucht. Wer diese Erzählungen von ekstatischen hingebungsvollen Aktivitäten hört oder liest, dem wird tatsächlich die Gelegenheit gegeben, im Geiste inmitten dieser wundervollen Spiele zu sein. 

Nach einem langen und enthusiastischen kīrtana, gingen die Geweihten zu Śrī Gaurahari, um darśana zu nehmen. Der Herr jedoch, nachdem Er vom kīrtana, wo Er verherrlicht wurde, nachhause zurückgekehrt war, hatte sich niedergelegt und schien verärgert zu sein. Śrī Govinda, der Diener des Herrn, kam und informierte den Herrn, dass alle Vaiṣṇavas vor der Tür warteten, in der Hoffnung Ihn zu sehen. Der Herr wies Śrī Govinda an, alle hereinzulassen. Der Herr blieb liegen und sah niemanden an und so wurden die Geweihten ziemlich nervös und ängstlich und sie begannen zu beten, still die Lotosfüße des Herrn erinnernd. 

Nach kurzer Zeit stand der Herr, der liebende Wächter seiner Geweihten, auf. Er fragte: „Edler Śrīvāsa Paṇḍita und Meine lieben Vaiṣṇavas! Abgesehen vom Gesang des Namens und der Herrlichkeit Śrī Kṛṣṇas, wen habt ihr heute als avatāra gewählt? Was habt ihr heute gesungen? Könnt ihr Mir das erklären? 

Śrī Śrīvāsa Paṇḍita antwortete mit großem rednerischem Geschick: „Mein Herr, die jivas sind keine unabhängigen Lebewesen. Wie Puppen handeln und sprechen sie nur so, wie der Höchste Kontrollierende es wünscht. Das ist heute der Fall. Wir haben das gesungen, was der Höchste Kontrollierende wollte.“ 

Der Herr erwiderte scharf: „Du und die anderen seid Gelehrte, warum entlarvt ihr das, was ein Geheimnis bleiben soll?“ Śrī Śrīvāsa Paṇḍita mimte, indem er seine Hände zum Himmel hob, als ob er versuchte, seine Augen vor dem Glanz der Sonne abzuschirmen; er schien in sich hinein zu lächeln. 

Der Herr fragte darauf: „Lieber Śrīvāsa Paṇḍita, was bedeutet deine Pantomime kannst du das erklären?“ Śrīvāsa Paṇḍita entgegnete: „Ich versuche deutlich die Sonne mit meinen Händen zu bedecken. Ist es jedoch möglich die Sonne mit der Handfläche zu bedecken? Ähnlich, ist es möglich Deinen Ruhm zu verbergen? Selbst wenn die Sonne mit der Handfläche bedeckt ist, ist es nicht möglich, dass Du Dich verstecken kannst. Die Höchste Persönlichkeit, die nicht im Milchmeer verborgen bleiben konnte, wie kann man Sie inmitten einer wimmelnden Masse verbergen? Vom Himalaja zu Rāmeśvaram und zu den Grenzen der Welt, Dein Ruhm und Deine Herrlichkeit sind so offensichtlich wie die Sonne. In der Tat, in Satyaloka, der Wohnstätte von Lord Brahmā, widerhallen die kīrtanas, die Dich verherrlichen. Wie viele von uns wirst du dafür bestrafen?“ 

Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist berühmt dafür, für Seine geliebten Anhänger zu kämpfen, und genau da geschah ein herrliches Wunder. Tausende Besucher, die gekommen sind um Lord Jagannātha zu sehen, waren nun auf der Türschwelle von Śrī Gauraharis Heim, sehr bestrebt Ihn zu sehen. Sie alle waren aus verschiedenen Teilen des Landes gekommen. Einige stammten aus Tripura, andere aus Caṭṭagrāma, eine Gruppe aus Śrīhaṭṭa, viele aus Bengalen und so weiter. Tausende von Stimmen besangen die Herrlichkeiten von Śrī Caitanya: 

„Alle Ehre! Alle Ehre sei Śrī Kṛṣṇa Caitanya, der Hüter des Waldes der Hingabe. Der Höchste, der hingebungsvollen Dienst zu Sich Selbst genießt!“ 

„Siegreich sei der Höchste Herr, der die Robe eines Entsagten angelegt hat! Er ist Murāri, Kṛṣṇa persönlich und jetzt ist Er süchtig nach konstantem und ekstatischen kīrtana!“ 

„Siegreich seist Du! Der König der zweimal geborenen brāhmaṇas, der Held von Vaikuṇṭha, der Höchste Wohltäter in diesem Universum!“ 

„Alle Ehre sei Dir, Oh Śrī Kṛṣṇa Caitanya, der Sohn von Śrī Śacīmātā!“ Tausende sangen und tanzten in Ekstase. 

Śrīvāsa Paṇḍita sagte dann zum Herrn: „Mein Herr, was wirst Du jetzt tun? Wo willst Du Dich verstecken? Die ganze Welt besingt Deine Herrlichkeiten, wie wir es jetzt gerade gehört haben. Mein Herr, obwohl Du unsichtbar bist, nicht wahrnehmbar und nicht manifestiert, dennoch, durch Deine grundlose Barmherzigkeit, bist Du persönlich erschienen. Du verbirgst Dich und dann, durch Deinen Willen allein, manifestierst Du Dich. Nur diejenigen, die Deine göttliche Gnade empfangen, sind in der Lage diese Wahrheit zu erkennen.“ Śrī Gaurasundara erwiderte: „Du Śrīvāsa, hast deine spirituelle Kraft gezeigt, als Du die Leute hast kīrtana singen lassen und so bin Ich von Dir besiegt worden. Wahrlich, Du bist mit der vollständigen Kraft des bhakti ermächtigt.“ 

Es ist wohlbekannt, dass die Höchste Persönlichkeit Gottes immer bestrebt ist den Ruhm und den Einfluss Seiner Geweihten zu vermehren. Dies ist Seine natürliche Veranlagung, so wie es im Śrīmad Bhāgavatam bestätigt wird und in der Tat, in allen Veden. Śrī Caitanya verabschiedete sich dann von allen Vaiṣṇavas mit einem glückseligen Lächeln auf Seinem Antlitz. Der Herr ist voller väterlicher Liebe für Seine Geweihten und Er ist ihr Beschützer. Alle Geweihten verherrlichen Ihn als Śrī Kṛṣṇa. Alle getreuen Vaiṣṇavas, wie Śrī Nityānanda Prabhu, Śrī Advaita Ācārya und andere bestätigen einstimmig, dass Śrī Kṛṣṇa Caitanya die Höchste Persönlichkeit Gottes ist. Doch die unglückliche und ignorante Öffentlichkeit beachtet nicht die Worte dieser hohen Persönlichkeiten, sondern verkündet fälschlicherweise sterbliche jivas als Inkarnationen Śrī Kṛṣṇas. 

Die göttlichen Symptome, die nur den Höchsten Herrn verschönern: 

Er liegt auf dem Bett von Śrī Ananta-Sesa; Er wird von der Glücksgöttin Śrī Lakṣmī bedient; Seine Brust ist mit dem Śrīvatsa-Zeichen gekennzeichnet; der Kaustubha-Juwel schmückt Seine Halskette; Śrī Garuḍa ist Sein Träger und Śrī Gaṅgā devī entströmt Seinen Lotosfüßen. Alle offenbarten Schriften und heiligen Vaiṣṇavas erklären einstimmig, dass niemand anderer als allein der Höchste Herr, Śrī Caitanya diese göttlichen Symbole besitzt. Alle die mit gutem Glauben diese Unterweisungen der Vaiṣṇavas annehmen, werden zweifellos mit einem Rundherum-Sieg und Erfolg gesegnet. Śrī Kṛṣṇa Caitanya gab immer allen Vaiṣṇavas Seine transzendentale Gemeinschaft und weil Er die ganze Zeit von reinen Gottgeweihten umgeben war, wurde Śrī Caitanya wie der strahlende Mond, der auf allen Seiten von hellen Sternen flankiert wurde. Die Geweihten saßen im Kreis um Ihn und Lord Caitanya von Vaikuṇṭha, saß in ihrer Mitte als das Kronjuwel des sannyāsa-Ordens, den Namen Kṛṣṇas unaufhörlich singend. 

Zwei große und von Glück begünstigte Seelen erschienen plötzlich in dieser Versammlung und stellten sich dem Herrn vor. Sie waren Geschwister, Dabira Khāsa und Sākara Mallika. 

Der Herr hieß sie willkommen und ließ Seinen barmherzigen Blick Segen auf sie herabregnen. Aus einem gewissen Abstand brachten die Brüder mit großer Demut Ehrerbietung dar, indem sie sich niederwarfen und Stroh zwischen den Zähnen hielten. Sie brachten dem Herrn dieses Gebet dar: „Alle Ehre, alle Ehre sei Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu, dessen Barmherzigkeit das gesamte Universum segnet. Siegreich seist Du! Oh, Beschützer der Armen und Gefallenen. Oh Wohltäter der Welt! Nachdem Er die Gewänder der Entsagung angenommen hat, ist Er jetzt der größte sannyāsī. Du bist immer vom unaufhörlichen kīrtana verzaubert und Du bist der Anfang, die Mitte und das Ende von allem. In dieser Inkarnation hast Du als Dein göttliches Spiel, die Rolle eines reinen Vaiṣṇava Geweihten angenommen und indem Du den strahlenden Pfad des reinen bhakti verbreitest, erlöst Du die gesamte Schöpfung. Dennoch, unser Herr, warum sind wir nicht gerettet worden? Sind wir nicht ein Teil dieser Schöpfung? Von Geburt an waren wir geblendet vom Illusorischen Sinnengenuss. Deshalb haben wir es versäumt Deine Lotosfüße zu verehren und damit haben wir uns selbst von allem gutem Schicksal beraubt. Wir haben weder die Gemeinschaft mit Deinen Geweihten gesucht, noch haben wir uns daran beteiligt, von Deinen Herrlichkeiten zu hören und sie zu besingen.“ 

„Du, unser Herr, hast uns betrogen, indem Du uns hohe Regierungsposten und königliche Gunst gegeben hast. Warum hast Du uns dann diese menschliche Geburt geschenkt? Die menschliche Geburt ist sogar den Halbgöttern am allerliebsten, jedoch, trotz dieser menschlichen Geburt, hast Du uns beraubt. Jetzt, unser Herr sei gütig und lass Deine grundlose Barmherzigkeit auf uns herniederregnen, dass wir einfach unter den Bäumen leben und Deinen Heiligen Namen singen können. Wir stehen an Deiner Tür, gewähre uns den Wunsch, dass wir die Überreste Deiner reinen Geweihten erhalten und damit den Rest unseres Lebens verbringen“ Auf diese Weise beteten die beiden Brüder Śrīla Rūpa und Śrīla Sanātana und beschworen die Barmherzigkeit des Herrn herauf. Der Herr hörte ihren ernsten Anliegen zu und überschüttete sie mit den Segnungen seines barmherzigen Blickes. 

Śrī Caitanya sagte zu ihnen: „Ihr beiden Brüder seid wahrlich von Glück begünstigt, da ihr in der Lage wart die Ketten zu durchtrennen, die einen an das Familienleben und der materiellen Existenz binden. Die ganz Welt ist vom Familienleben und den weltlichen Beziehungen in Ketten gelegt und ihr wart erfolgreich, euch von allem zu lösen. Nun, wenn ihr ernsthaft mit dem spirituellen Leben beginnen und prema-bhakti erlangen wollt, dann fallt zu den Lotosfüßen von Śrī Advaita Ācārya und haltet sie fest. Śrī Ācārya ist der Hüter von bhakti und durch Seine Gnade, bekommt man Hingabe zum Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa.“ Als die beiden großen Seelen dies hörten, fielen sie Śrī Ācārya zu Füßen und beteten: „Alle Ehre sei Śrī Advaita Ācārya, der Erlöser der gefallenen Seelen. Sei gütig und rette diese gefallenen erbärmlichen Seelen.“ 

Śrī Gaurasundara sagte: „Mein lieber Ācārya, höre bitte zu. Nur selten wirst Du solche entsagten und frommen Seelen im Kali-yuga finden. Sie kehrten dem königlichen Komfort und Vergnügen den Rücken zu und nahmen den Wassertopf und die Decke des wandernden sadhus, des heiligen Mannes, auf. Sie leben jetzt in Mathura, Vṛndāvana und chanten ununterbrochen Śrī Kṛṣṇas Heiligen Namen. Ohne zu zögern, überschwemmen sie ihre Herzen mit kṛṣṇa bhakti, so dass sie niemals Śrī Kṛṣṇa vergessen, Leben für Leben. Du beaufsichtigst die Schatzkammer des bhakti und wenn du bhakti nicht verleihst, wer kann dann kṛṣṇa-bhakti erhalten, die Gemeinschaft mit den Geweihten von Krisna und sogar Kṛṣṇa Selbst?“ 

Śrī Advaita antwortete: „Mein Herr, Du bist es, der der großzügigste Wohltäter dieser Welt bist. Sobald Du befielst, werde Ich sofort geben. Ich bewahre nur Deinen Schatz des bhakti auf und Meine Pflicht ist es Deine Anweisungen auszuführen, denen ich mit Meinem Körper, Geist und Worten folge. Deswegen wünsche Ich, dass diese beiden von Glück begünstigten Seelen in den Nektar des Ozeans des prema-bhakti gehüllt werden.“ Als der Höchste Herr, Śrī Gaurahari dies hörte, war Er überglücklich und Er begann laut den Heiligen Namen zu chanten. 

Der Herr sprach dann zu Dabira Khāsa, Śrīla Rūpa: „Jetzt habt ihr kṛṣṇa-prema bhakti erhalten denn wenn Śrī Advaita jemanden segnet, dann erlangt diese Person sofort kṛṣṇa-bhakti. Śrī Advaita ist mit der vollständigen Kraft von Śrī Kṛṣṇa ausgestattet. Bleibt ein paar Tage hier und nehmt darśana vom wunderschönen Lotos gleichen Angesicht Lord Jagannāthas, und dann kehrt nach Mathura zurück und lebt weiterhin dort. Wirkt dem Einfluss von Leidenschaft und Ignoranz im Westen entgegen, indem bhakti rasa an alle Seelen verteilt wird. Ich werde Mathura auch bald besuchen, also findet einen einsamen Ort, an dem ich bleiben kann.“ 

Der Herr änderte den Namen von Sākara Mallika zu Śrī Sanātana und Dabira Khāsa zu Śrī Rūpa. Durch die Gnade von Śrī Caitanya, der immer bestrebt ist den Ruhm und die Herrlichkeit Seiner Geweihten zu steigern, sind sogar heute noch diese beiden Brüder Śrīla Rūpa und Śrīla Sanātana, auf der ganzen Welt berühmt. Ob das Thema die esoterische Stellung von Śrī Nityānanda, Śrī Advaita oder eines anderen Geweihten ist, Śrī Caitanya verbreitet mit großer Befriedigung und Vergnügen die Wahrheit über Seine geliebten Geweihten. Der Herr offenbart mit Bedacht die transzendentalen Wahrheiten über die Inkarnationen und Erweiterungen Seiner Geweihten, wie man einen Vaiṣṇava verehrt und die Wahrheit über die reinen Vaiṣṇavis. 

Eines Tages saß der Herr umgeben von Seinen Geweihten, Śrī Advaita, Śrī Śrīvāsa und anderen. Der Herr befragte Śrīla Śrīvāsa Ṭhākura über Śrī Advaita Ācārya: „Sage Mir, Paṇḍita Śrīvāsa, welche Art von Vaiṣṇava ist Śrī Advaita deiner Überlegung nach?“ Śrī Śrīvāsa dachte eine Weile nach und erwiderte: „Meiner Meinung nach ist Er wie Śrīla Śukadeva Gosvāmī oder Śrī Prahlāda Mahārāja.“ 

Als der Herr hörte, dass Śrī Advaita mit Śukadeva und Prahlāda verglichen wurde, schlug Er wütend Śrīvāsa Paṇḍita. Genau wie ein Vater seinen Sohn liebevoll einen Klaps gibt, um ihm eine Lektion zu lehren, hatte der Herr dasselbe mit Śrīvāsa Paṇḍita gemacht. 

Der Herr rief aus: „Was hast du gesagt Śrīvāsa! Was hast du gesagt! Mein Nāḍā, Advaita ist Śukadeva oder Prahlāda? Du behauptest, dass Śukadeva eine vollständig befreite Seele ist, aber im Vergleich zu meinem Nāḍā ist er nur ein kleines Kind. Solch eine abfällige Aussage über meinen geliebten Nāḍā, die von dir kommt, Śrīvāsa Paṇḍita, bricht mir wirklich das Herz. 

Mit diesen Worten stand der Herr auf, nahm einen Stock und stürzte auf Śrīvāsa zu, um ihn zu schlagen und wegzujagen. Gerade dann sprang Śrīla Advaita Ācārya auf und mit dem größten Respekt hielt Er die Hand von Śrī Gaurahari fest und sagte sehr demütig: „Ein Vater lehrt den Sohn mit Liebe und Mitgefühl. Also wer in all den drei Welten ist der Empfänger Deines Zornes?“ 

Śrī Advaitas Worte beruhigten den Zorn des Herrn und dann begann der Herr zu sprechen und Śrī Advaita in Ekstase zu verherrlichen. „Ihr alle seid wie Meine Kinder, deswegen kann ich nicht sehr lange zornig mit euch sein. Wer ist da, der wirklich Meinen Nāḍā, Śrī Advaita kennt? Er erweckte Mich aus Meinem mystischen Schlaf und erwirkte Mein Erscheinen auf der Erde. Mein Nāḍā ist sehr demütig, aber eigentlich sind Śukadeva, Prahlāda und andere alle Seine Kinder. Vergiss niemals, Oh Śrīvāsa Paṇḍita, dass ich Mich wegen Śrī Advaita inkarniert habe. Seine dröhnende Stimme klingt Mir immer noch in den Ohren, als Er mich aufweckte, während Ich auf dem Milchozean im mystischen Schlaf des yoga-nidrā lag.“ 

Śrīla Śrīvāsa Paṇḍita hatte Śrī Advaita Ācārya sehr gern und als er die Lobpreisungen des Herrn über Śrī Advaita hörte, war er sehr glücklich. Dann sagte Śrīvāsa Paṇḍita mit höchstem Respekt und Bedauern: „Oh Herr, sei gütig und vergib mir meine Vergehen. Du allein kennst die ganze Wahrheit über Deinen Advaita und nur wenn Du diese Wahrheit den anderen Geweihten und mir selbst offenbarst, können wir die wahre Identität von Śrī Advaita verstehen. Heute bin ich durch Deine Gnade außerordentlich von Glück begünstigt, weil Du mir gelehrt hast, dass Śrī Advaita Ācārya viṣṇu-tattva ist und kein jiva, ein marginales Lebewesen. Dies gibt mir immense Energie und spirituelle Kraft. Von heute an, das schwöre ich in Deiner Gegenwart, sollte ich jemals Śrī Advaita sehen, wie Er mit Frauen niederer Herkunft verkehrt oder sogar Alkohol trinkt, ich werde Ihm immer dienen und respektieren. Wahrhaftig, das sage ich Dir.“ Der Herr war vollständig zufriedengestellt mit den Worten von Śrīvāsa Paṇḍita und bald war die Versammlung so fröhlich und sorglos wie zuvor. 

Diese vertraulichen transzendentalen Erzählungen sind voller esoterischer Wahrheiten und wenn man sie hört, kann man sicher sein, dass man die Lotosfüße von Śrī Kṛṣṇa erlangt. Die Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī Gaurahari, ist allwissend, allmächtig und das Behältnis aller Hingabe. Die Seelen, die Seine höchste Stellung richtig verstehen, verehrten Ihn aufrichtig mit vollständiger Hingabe und sind so in der Lage diese esoterischen Wahrheiten tief zu verwirklichen. 

Die Veden erklären, dass die Wahrheit über den Höchsten Herrn und Seine viṣṇu-tattva-Erweiterungen für das menschliche Verständnis unerreichbar sind. In der gleichen Weise liegen die Eigenschaften und Persönlichkeiten Seiner Vaiṣṇava Geweihten außerhalb des Fassungsvermögens eines gewöhnlichen Sterblichen. Im allgemeinen, werden die manchmal extremen und sogar anscheinend schroffen Aktivitäten von erhabenen und selbstverwirklichten Vaiṣṇavas von den gewöhnlichen Menschen nicht verstanden, aber wenn sie die erhabenen Vaiṣṇavas aufgrund von Unwissenheit oder Missgunst kritisieren, dann ebenen solche Missetäter ihren Weg zur Hölle. 

Deshalb, betrachtet die manchmal scheinbar schroffe Aktivität eines vollkommenen Vaiṣṇavas immer als seine ausdrucksvollste Lehre. Viele solcher außergewöhnlichen Aktivitäten von vollkommenen Vaiṣṇavas sind im Śrīmad Bhāgavatam aufgeführt. Der große Weise, Bhṛgu, der Sohn von Lord Brahmā meditiert immer auf die Lotosfüße von Lord Śrī Kṛṣṇa. Obwohl er den Herrn auf die Brust trat, wird der Weise immer noch als ein großer Vaiṣṇava angesehen. In diesem Zusammenhang möchte ich nun dieses Spiel erzählen, das im Śrīmad Bhāgavatam beschrieben wird. 

In alten Zeiten lesen wir, dass viele große Weise sich am Ufer des heiligen Sarasvatī Flusses versammelt hatten, um das Opfer des Hörens der Purāṇas auszuüben. Jeder einzelne von ihnen war sehr gelehrt und sehr bewandert in den Schriften und sie diskutierten transzendentale Themen. Bei ihrem Treffen beschlossen sie, herauszufinden, wer von den drei Gottheiten, Brahmā, Śiva und Viṣṇu das Oberhaupt und der Höchste über alle ist. Manche sagten Brahmā ist der Höchste, andere sagten Maheśvara, Śiva, und andere behaupteten, dass Viṣṇu der Herr aller Herren ist. 

Die verschiedenen Purāṇas schlugen anscheinend vor, dass jeder dieser drei Hauptgötter der Höchste sei. Das war natürlich verwirrend, und so baten sie den Weisen Bhṛgu Muni um Hilfe, um das Problem zu lösen. Da er der Sohn Brahmās war, geboren aus seinem Geist, der älteste und fachkundigste unter den Weisen, war Bhṛgu die richtige Wahl, um das herauszufinden. Die Weisen waren sich einig, dass sie die Entscheidung von Bhṛgu Muni, einstimmig akzeptieren würden, nachdem er persönlich jeden der Gottheiten geprüft hatte. Nachdem Bhṛgu ihre Bitte erhört hatte, begab er sich nach Brahmāloka, der Wohnstätte von Lord Brahmā. 

Śrī Bhṛgu Muni betrat den Hof von Lord Brahmā und stand vor Lord Brahmā. Lord Brahmā war sehr glücklich seinen Sohn zu sehen und fragte ihn nach seinem Wohlergehen. Da der Weise gekommen war, um seinen Vater zu prüfen, schenkte er den Worten Lord Brahmās keine große Beachtung, sondern verhielt sich herablassend. Weder brachte er seinem Vater Achtung entgegen, noch liebenswerte Worte, so wie es sich einem Sohn gegenüber seinem Vater gehört. Als Lord Brahmā das schlechte Betragen und ungehobelte Benehmen seines Sohnes bemerkte, wurde er fuchsteufelswild. Als der Weise die glühenden Augen seines Vaters sah, die ihn ganz schnell zu Asche verbrennen konnten, entfloh er rasch dem Schauplatz. Andere im Hof von Lord Brahmā begannen Lord Brahmā zu beruhigen und sagten: „Unser Herr, trotz alledem ist er dein Sohn. Wie kannst du als sein Vater so zornig mit deinem Sohn sein?“ Überwältigt von väterlicher Zuneigung legte er seinen Ärger beiseite. Die Worte der Höflinge wirkten wie Wasser auf Feuer. Der Weise Bhṛgu kehrte dann zurück, um Lord Brahmā alles zu erklären und begab sich zum Berg Kailāsa um Lord Śiva zu prüfen. 

Als Lord Śiva Bhṛgu Muni sah, wurde er sehr fröhlich und zusammen mit seiner Frau, Śrī Pārvatī Devī, stand er auf, um ihn zu begrüßen. Der Weise war sein älterer Bruder, also näherte er sich dem Weisen sehr respektvoll und wollte ihn umarmen. Der Weise sagte: „Oh Maheśa, berühre mich nicht! Du kleidest dich immer wie ein unzivilisierter Barbar. Du bist auch immer von unreinen und ungehobelten Geistern, Kobolden und was nicht noch umgeben – alles Unberührbare. Dein Benehmen ist unvorhersehbar und ungezogen und welche Schrift empfiehlt, dass man Asche über den ganzen Körper schmieren soll? Wenn du mich berührst, muss ich ein Bad nehmen, also bleib mir fern!“ 

Der Weise Bhṛgu sagte all diese Worte nur, um Śrī Maheśvara zu prüfen, aber sonst ist kein kritisches Wort über Lord Śiva über seine Lippen gekommen. Jetzt jedoch war Lord Śiva so wütend auf den Weisen Bhṛgu, dass er vergaß, dass er der ältere Bruder war. Er hob seinen Dreizack und sah aus, als wollte er die drei Welten vernichten. Als er auf den Weisen losstürmte, trat Śrī Pārvatī dazwischen und erfasste die Hand ihres Ehemanns. Sie fiel zu seinen Füßen und bat ihn: „Mein Herr, ist es angemessen mit dem älteren Bruder ärgerlich zu sein?“ Das weise Flehen seiner Frau beruhigte Lord Śiva und er schämte sich für seinen Ausbruch. Von dort aus ging der Weise zu Vaikuṇṭha um Śrī Kṛṣṇa zu prüfen. 

Die Höchste Persönlichkeit Gottes lehnte auf Seinem von Edelsteinen besetztes Bett, während die Glücksgöttin, Śrī Lakṣmī Devī Seine Lotosfüße massierte. Plötzlich erschien Bhṛgu Muni wie aus dem Nichts und trat dem Herrn gegen die Brust. Als der Höchste Herr Bhṛgu sah, stand Er sofort auf und brachte ihm mit gefalteten Händen Achtung dar und war sehr erfreut. Zusammen mit Seiner Frau, Śrī Lakṣmī devī badete der Höchste Herr die Füße des Weisen und bot ihm den schönsten Sitzplatz an. Mit Seinen eigenen Händen schmierte der Herr Sandeilholzpaste auf den Körper des Weisen. Der Herr verhielt sich so, als sei er ein Missetäter, der sich von seinen Vergehen zu befreien versuchte. 

Lord Viṣṇu sagte zu dem Weisen: „Ich war mir Deiner glücksverheißenden Ankunft nicht bewusst, bitte sei so gütig und vergib Mir Meine Übertretung der Etikette. Das heilige Wasser von deinem Fußbad reinigt alle Pilgerorte. Heute hat es alle Könige und Eroberer der zahllosen brahmāṇḍas, Universen, die in Meiner persönlichen Form wohnen, geläutert. Möge dein Charakter und Persönlichkeit für immer unbefleckt und ungeschmälert bleiben. 

Der Staub von deinem Fuß werde ich mit großer Freude auf meine Brust prägen, an dem Ort, wo meine geliebte Frau Śrī Lakṣmī Devī wohnt. Lass die Veden meinen Namen verkündigen: 'Śrīvatsa-lāñchana' – der, der mit dem Zeichen des Śrīvatsa gezeichnet ist.' Der Weise, als er die Worte gehört hatte und Zeuge von Seinem demütigen Betragen wurde, das frei von Lust, Gier, Zorn und Illusion war, war wirklich erstaunt. Er war sehr beschämt, ließ den Kopf hängen und blieb so für eine lange Zeit. 

Die Aktivitäten von Bhṛgu Muni waren nicht wirklich auf ihn selbst zurückzuführen. Ganz gewiss handelte er unter eine Art Zwang, wie unter einem Bann. Als er aus diesem Bann herauskam, war er von Freude und Ehrerbietung für den Höchsten Herrn überwältigt. Angefüllt mit Ambrosia des bhakti-rasa, fing er an zu tanzen, lachen, zittern, schwitzen, seine Haare sträubten sich und er wurde ohnmächtig, alles zur selben Zeit. Während er tanzte, begann er freudig zu singen: „Lord Kṛṣṇa ist der Höchste Herr aller, das Leben eines jeden Lebewesens!“ 

Der Sohn von Lord Brahmā, der große Weise Bhṛgu Muni erkannte durch seine Beobachtung das sanfte und demütige Benehmen von Śrī Kṛṣṇa, die liebende Hingabe. Prema-bhakti konnte nur in Śrī Kṛṣṇa ruhen und in niemand anderen. Der Weise vergoss in großer Ekstase reichlich Freudentränen und wurde fast träge wie eine Säule. Er gab sich den Lotosfüßen des Höchsten Herrn vollkommen hin und kehrte zurück in die Versammlung der Weisen am Ufer des Flusses Sarasvatī. 

Die Weisen waren über die Rückkehr von Bhṛgu überglücklich. Sie sagten zu ihm: „Also, sei so gütig und erzähle uns, was du erlebt hast. Deine Entscheidung wird einstimmig akzeptiert werden.“ Śrī Bhṛgu erzählte alles was geschehen war, wie Lord Brahmā, Lord Śiva und dann Lord Viṣṇu ihn empfangen und sich verhalten hatten. Zum Abschluss seiner Erzählung sagte der Weise: „Wahrlich, Ich sage euch, dass der Herr von Vaikuṇṭha, Śrī Nārāyaṇa zweifellos der Höchste ist. Er ist der Höchste Kontrollierende eines jeden, der Vater und Erhalter. Sogar Lord Brahmā und Lord Śiva akzeptieren Seine Autorität. Śrī Nārāyaṇa ist der Herr, Meister und Schutzherr aller Lebewesen. Deswegen, verehrt Seine Lotosfüße ohne zu zweifeln oder zu zögern. Religiosität, Wissen, wundervolle fromme Aktivitäten, Opulenz, Entsagung, Selbsterkenntnis und so weiter – all die verschiedenen Energien werden von Lord Kṛṣṇa ausgestrahlt, daran besteht kein Zweifel. Deswegen verehrt und verherrlicht allein den Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa. 

Derselbe Höchste Gott, Śrī Kṛṣṇa, ist jetzt als Śrī Kṛṣṇa Caitanya erschienen, um das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens einzuführen. Nachdem alle Weisen den Urteilsspruch von Bhṛgu Muni gehört hatten, dass der Höchste Herr, Śrī Nārāyaṇa der beste und höchste von allen ist, verherrlichten sie zuerst Bhṛgu und dann zogen sie einstimmig die Schlussfolgerung: „Oh großer Weise Bhṛgu, du hast unsere Zweifel zerstreut und unsere geistige Unentschiedenheit geheilt.“ Sie umarmten mit Entschlossenheit fest den Pfad der Hingabe zu Śrī Kṛṣṇa und fuhren fort Lord Śiva und Lord Brahmā zu verehren, aber als erhabene Geweihte des Höchsten Herrn. 

Die Schriften bestätigen, dass manchmal die Aktivitäten eines erhabenen und vollkommenen Vaiṣṇavas extrem und dadurch für die gewöhnlichen Menschen unbegreiflich sind. Um den Herrn zu prüfen, standen viele andere Möglichkeiten zur Verfügung, aber der Weise entschied sich, den Herrn zu treten. Ohne die Gnade des Höchsten Herrn hätte der Weise niemals die Kühnheit besessen, auf die Brust des Herrn zu treten. Deswegen lautet die Schlussfolgerung der Schriften, dass die Aktivitäten einer göttlichen Persönlichkeit jenseits vom Verständnis eines gewöhnlichen Menschen liegen. 

Die Wahrheit ist, dass der Höchste Herr, Śrī Kṛṣṇa, in den Körper von Śrī Bhṛgu Muni eingegangen ist und diese Taten ausgeführt hat, um die Herrlichkeit von bhakti, reine Hingabe, zu verbreiten. Solange Bhṛgu gegenüber dem Herrn eine Haltung der Scheu und Ehrfurcht beibehielt, hätte er es niemals gewagt so etwas zu tun, aber der Höchste Herr, Śrī Kṛṣṇa, fördert immer die Vorzüge Seiner Geweihten. Lord Śiva und Lord Brahmā zeigten Ärger gegenüber dem Weisen Bhṛgu, so dass die Herrlichkeiten des Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa für alle offensichtlich wurde. 

So wie die Geweihten ständig und ewig darin bemüht sind, das göttliche Mysterium Śrī Kṛṣṇas zu verherrlichen, in ähnlicher Weise erweitert der Höchste Herr immer den Namen und Ruhm seiner reinen Gottgeweihten. Deswegen, diejenigen, die einen erhabenen Vaiṣṇava kritisieren, aber seine Aktivitäten nicht verstehen, sind auf ewig verdammt. Manchmal handeln die erhabensten Vaiṣṇavas wie gefallene Menschen aus niedriger Klasse, aber nur durch die Gnade des Höchsten Herrn kann man den wahren Zweck dieses ungewöhnlichen Verhaltens verstehen und so jegliche Kritik und das daraus resultierende Vergehen vermeiden. 

Der sicherste Weg, sich zu verhalten und Vergehen zu vermeiden, ist, demütig und allen gegenüber respektvoll zu sein. Nehmt vollständig Zuflucht bei den Lotosfüßen von Śrī Kṛṣṇa und achtet auf die Worte, die von heiligen Seelen und erhabenen Präzeptoren gesprochen werden. Dies wird die Gnade von Śrī Kṛṣṇa in Form von guter Intelligenz anziehen, die dann immer vor allem Schaden schützt und alle Hindernisse auf dem spirituellen Pfad beseitigt. 

Diejenigen, die diese Erzählungen über Śrī Kṛṣṇa Caitanya mit Liebe und Hingabe hören, werden mit Freude gesegnet und letztendlich von allen Leiden erlöst werden. 

Ich Vṛndāvana dāsa, bringe dieses Lied den Lotosfüßen von Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Śrī Nityānanda Prabhu dar, die mein Herz und meine Seele sind.

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