Artikel aus "The Harmonist" (Sree Sajjanatoshani) Bd. XXXI, 12. June 1935, Nr. 4
Als Sree Rupa und Sanatana Sree Krishna Chaitanya in Ramkeli trafen, verhielten sich die beiden Brüder sehr demütig. Sie sagten zu Ihm, dass sie schlimmer seien als alle anderen. Sie waren nicht nur süchtig nach bösen Taten, sondern nahmen die üble Position der Diener eines tyrannischen Königs an, der ein Feind der wahren Religion des Landes war.
Jagai und Madhai, die von Sree Krishna Chaitanya befreit wurden, waren viel besser als sie. Jagai und Madhai waren der Kaste nach Brahmanen, sie lebten in Nabadwip und sie waren nicht die Sklaven gottloser Feinde ihrer Religion. Der einzige Mangel war, dass sie süchtig nach Lastern waren. Aber wir stehen außerhalb des Varnasrama Dharma und sind Helfer derer, die sich daran erfreuen Brahmanen zu verfolgen. Sie flehten Ihn an, sie als Seine Diener anzunehmen, indem Er sie von ihrem schändlichen Zustand befreit. Sree Krishna Chaitanya sagte, dass Er ihre Herzen kenne. Ihre Demut war für Ihn höchst quälend. Und dann teilte ihnen der Herr mit, dass Er ein Couplet verfasst habe welches Er ihnen bereits zu ihrem Trost und ihrer Belehrung gesandt hat. Es hörte sich folgendermaßen an:
Die Ehefrau, die sich leidenschaftlich an andere, als ihren Ehemann bindet, während sie mit offensichtlicher Treue und Eifer alle ihre häuslichen Pflichten verrichtet, ist in der Lage geistig ihrer Leidenschaft für ihre Geliebten nachzugeben (Ch. Ch. Madhya 1/2/11)."
Es ist möglich Gott inmitten dieser abschreckenden Umgebung dieser Welt zu dienen. Es ist nicht notwendig, dass man die Welt ins Vertrauen zieht. Diese Welt ist grundsätzlich gegen den Dienst Gottes. Daher muss das äußerliche Verhalten eines reinen Gottgeweihten niemals seinen wahren Gefühlen entsprechen. Nur wenn die transzendentale Liebe zu Gott in der reinen Erkenntnis eines Menschen hinlänglich geweckt wird, kann er all seine Schwierigkeiten überwinden und wirklich Nutzen daraus ziehen. Die Beziehung zu Gott ist das Einzige, was notwendig ist. Das Srimad Bhagabata informiert uns, dass Gott Adhokshaja ist. Mit anderen Worten-- Er hat sich das Recht vorbehalten, den menschlichen Sinnen nicht ausgesetzt zu sein.
Sree Rupa und Sanatana wurden von Sree Krishna Chaitanya angewiesen, sich dem Dienst des Transzendentalen Liebhabers und derer, die Ihm dienen, widmen. Sie konnten das tun, obwohl sie äußerlich die Diener eines Königs waren, der gegen die von den Vaishnavas praktizierten Religion der Liebe eingestellt war. Solange man nicht aus der Situation des Schlaf- und Wachzustandes befreit ist, kann man das Wesen der weltlichen Täuschungen nicht verstehen. Spirituell erleuchtet zu sein hat nichts mit dem Wachzustand dieses Lebens zu tun. In dieser Welt erkennt ein Mensch sobald er aufwacht die Trivialität (Nichtigkeit) des Vergnügens des Schlafes. Aber im Wachzustand ist er nicht weniger Albträumen in Form von Schwierigkeiten dieser Welt ausgesetzt, die so unwirklich sind wie die Albträume seines unruhigen Traums.
Allein durch die spirituelle Erleuchtung wird er tatsächlich von diesen Schwierigkeiten befreit. Rupa und Sanatana befanden sich außerhalb der Reichweite der Schwierigkeiten dieser Welt. Sie betrachteten die Aktivitäten ihres äußerlichen Lebens nie als ihre eigentliche Aufgabe. Das scheinbare Gesicht der Dinge trübte ihren Blick für die Wahrheit nicht. Ihre externen Aktivitäten kollidierten nicht mit ihren eigentlichen Aufgaben. Eine bedingte Seele kann keine Vorstellung von der Aufgabe ihrer Seele haben.
Aus diesem Grund ist es für die bedingte Seele notwendig sich an den Guru zu wenden der die Macht hat, ihre wahre Vision wiederherzustellen die in ihrem Fall schlummert. Aber im erleuchteten Zustand ist es immer noch notwendig die äußeren Bedingungen dieser Welt anzuerkennen. Es ist notwendig anzuerkennen, dass es richtig ist ein ethisches Leben zu führen und dass die altruistische Theorie wahr ist. Diese soziale Einstellung kann die Bedürfnisse der Seele nicht befriedigen, aber dennoch sollte sie im äußeren Umgang nicht außer Acht gelassen werden. Solche äußeren Praktiken werden eine Person nicht daran hindern, dem transzendentalen Gott zu dienen. Die wirkliche Schwierigkeit, vor der wir uns hüten müssen ist die unaufrichtige Haltung wenn wir uns an den transzendentalen Lehrer wenden um ihn um Rat zu fragen. Es ist nicht notwendig, dass wir unsere weltlichen Gedanken und Überzeugungen zu einer solchen Person tragen.
Der wahre spirituelle Lehrer zeigt sich nicht einverstanden, uns in die Irre zu führen. Er wird auch nicht unseren Eitelkeiten schmeicheln, und er nimmt niemals irgendwelche weltlichen Reichtümer von seinen Schülern an. Sein Verhalten und seine Worte können jedoch von den unwissenden Menschen dieser Welt nicht verstanden werden. Es ist möglich unmoralische Personen durch den Handel mit der Religion zu täuschen. Die Pseudo-Gurus haben armselige Hütten aus Ziegeln errichtet, die sie fälschlicherweise als Tempel Gottes bezeichnen, indem sie sich den Reichtum ihrer Schüler unterschlagen. Gott wohnt nicht in einem Tempel, der von Menschenhand gebaut wurde. Aurangzeb zerstörte auch den steinernen Tempel, den er und die Menschen für den Tempel von Govinda hielten. Das scheinbare Gesicht wurde sowohl von Aurangzeb als auch von anderen bedingten Seelen fälschlicherweise für den Tempel von Govinda gehalten. Auf diese Weise führen Menschen, die den Vergnügungen der Welt verfallen sind einen ewigen Krieg gegen den transzendentale Gott. Ihre Siege über das scheinbare Antlitz Gottes wurde von Govinda ersonnen. Durch Seinen Willen versetzt er diejenigen in Illusion, die nicht bereit sind die transzendentale Natur der Verehrung Gottes und Seiner Persönlichkeit einzugestehen. Sree Krishna spielte auf die gleiche Weise die Rolle eines Menschen, der durch den Pfeil eines Vogelfängers getötet wird, aber der Körper von Sree Krishna kann nicht zerstört werden. Der echte Präzeptor kann schwerlich in dieser Welt beliebt sein. Weltliche Menschen, die ihn um Belehrung bitten sind enttäuscht weil sie von ihm nicht das bekommen was sie wollen. Bei gewissen Anlässen mögen sich solche Enttäuschten aktiv gegen die Verkündigung der Wahrheit stellen.
Aber trotz ihrer scheinbaren Erfolge ist es ihnen niemals möglich sich dem Willen Gottes zu widersetzen. Als Babu Sakhicharan Roy in seinem Heimatdorf den Wunsch hegte einen Tempel für den Dienst an Govinda zu stiften, widersetzte sich Seine Göttliche Gnade Srila Bhakti Siddhanta Saraswati Goswami Maharaj seinem Vorschlag.
Aber derselbe Gentleman durfte mit Zustimmung des Acharya den großen Tempel Gottes in Sreedham Mayapur bauen. Es gibt offensichtlich keinen Unterschied zwischen dem Bau eines Tempels in Sreedham Mayapur unter der Leitung des Acharya und dem Bau desselben Tempels an einem anderen Ort, jedoch unabhängig von einer solchen Sanktion. Es ist sehr einfach durch die Manipulation des scheinbaren Gesichts der Verehrung, den Ruf eines großen Heiligen von den gedankenlosen Menschen dieser Welt zu erlangen. Aber man muss sich vor solchen Versuchungen sehr hüten, und man darf niemals auf das scheinbare Gesicht der Dinge vertrauen.