Aus dem “Der Harmonist, Band XXV – Gaudiya Math: Ihre Botschaft und Aktivitäten
Gaudiya Gosthi Pati Sri Srila Bhaktisiddhānta Sarasvatī Thakur Gosvami Prabhupada
Durch die Gnade des Herrn der Gaudiyas ist die Botschaft der Gaudiya Math heute niemandem in ganz Gauda Desh unbekannt, aber nicht allein in Gauda Desh, sondern sie wurde über Naimisharanya, Ayodhya, Prayag, Kasi, Sree Brindaban, Mathura verbreitet, ebenso über Dakshinatya und überall in den Gebieten von Orissa. Die Botschaft der Gaudiya Math, der Hauptzweig der Sree Chaitanya Math, der die Wurzel ist, die in die Erde der Ankunft von Sreeman Mahaprahhu, -Sree Mayapur Navadvipa Dhama, eingepflanzt wurde, war weit und breit wohlverkündet. Auch in Gaudamandala, Kshetramandala und Brajamandala wurde die Botschaft der Gaudiya Math empfangen.
Die Wahrheit (satya) wird auf zweierlei Weise verbreitet, nämlich positiv, bzw., durch die Methode der direkten Unterstützung und negativ, bzw., durch die Methode der Opposition. Es reicht nicht aus, die Wahrheit allein durch die positive Methode bekannt zu machen. Die Verbreitung durch die Methode der Opposition bringt in dieser Welt das Erscheinen der Wahrheit und ihre Verherrlichung noch glänzender zur Geltung als die Darstellung des positiven Aspekts.
Im Satya Yuga verkündete Hiranjakasipu durch die Methode der negativen Verbreitung, stärker als Prahlāda, den Ruhm von Nrisnghadeva .
Im Treta Yuga verkündete Ravana der Welt mehr als Hanumana die Größe Sree Ramachandras.
Im Dwarpara verbreiteten Kansa, Jarasandha, Shishupala und andere Widersacher die Größe Sree Krishnas; mehr als die Pandavas, Yadavas und andere Gottgeweihte.
Im Kali Yuga haben Jagai, Madhai, Chand Kazi, Prakasananda Saraswati- der Professor des Mayavada, Ramchandra Khan - der Vishnu und die Vaishnavas hasste, Ramchandra Puri und in späteren Zeiten die verschiedenen scheinheiligen Sekten, die Größe von Gaur und Nityananda der Welt verkündet, indem sie die feindselige Methode anwandten. Ihre Botschaft war stärker als die Botschaft der Bhaktas von Gaur.
Die Wahrheit ist, dass in allen Zeitaltern die Wahrheit durch die positive und negative Methode verbreitet wurde. Die wahre Botschaft der Sree Gaudiya Math wurde und wird auf diese Weise in der Welt verkündet.
Es mag die Frage gestellt werden: „Was macht die Gaudiya Math?”
Ist die Gaudiya Math nur eine weitere Vereinigung wie die Tausenden von Sekten, die es auf dieser Welt gibt? Oder ist die Gaudiya Math eine der vielen Wohlfahrtsgesellschaften in dieser Welt? Oder ist die Gaudiya Math eine der vielen unheilvollen Organisationen, die ihre Aktivitäten in dieser Welt ausüben? Welches Werk vollbringt die Gaudiya Math zum Wohle dieser Welt? Ist die Gaudiya Math liebevoll wie eine Mutter, ein Beschützer wie ein Vater oder ein Helfer wie ein Bruder? Welchen Nutzen hat die Gaudiya Math für die Welt, welche Art von Wohlergehen der Gesellschaft strebt sie an, welchen unbedeutenden Dienst leistet sie der Menschheit, dass die Welt, die zivilisierte Welt oder die gesamte Menschheit ihrer Botschaft Gehör schenken sollte?' - Viele solcher Fragen mögen in unseren Köpfen entstehen.
Die Gaudiya Math ist keine Vereinigung wie Tausende von Sekten. Die Gaudiya Math hat kein Interesse am Wohlergehen oder Nicht-Wohlergehen der Welt, wie andere Gesellschaften, die Nutzen oder Nutzloses stiften. Die Gaudiya Math verrichtet kein Werk, das im Hinblick auf weltliche Genüsse nützlich oder schädlich ist. Die Gaudiya Math ist weder liebevoll noch grausam wie eine weltliche Mutter, weder Beschützer noch Vernichter wie ein weltlicher Vater, weder Helfer noch Feind wie ein weltlicher Bruder. Was ist also diese Gaudiya Math, dass die Welt auf ihre Worte hören sollte?
Es muss kein Mangel an Harmonie zwischen der Gaudiya-Math und der ganzen Welt bestehen, da die einzige Disharmonie durch ein kleines Wort verursacht wird. Die Gaudiya Math sagt, dass die Harmonie zwischen ihr und der ganzen Welt durch ein einziges Wort hergestellt werden kann, bzw., dass die Pflicht aller Jivas ausschließlich darin besteht, Adhokshaja (des Transzendenten) zu dienen. Die Mehrheit der Menschen in dieser Welt sagt, dass der Dienst zu Akshaja (dem Phänomenalen) die Pflicht eines jeden Jivas ist. Auch wenn dies nicht wortwörtlich gesagt wird, wird es in der Praxis immer so gemacht. Die Gaudiya Math sagt, das, was das Ziel unserer Aktivitäten (sadhya) ist, sollte gleichzeitig selbst das einzige Mittel (sadhan) sein, um das Ziel zu erreichen. Nach Meinung der Mehrheit der Menschen in der Welt sind sadhya und sadhan zwei verschiedene Dinge, die nicht zusammengehören. Die Gaudiya Math sagt, dass Worte wie 'Einheit', 'universelle Liebe' usw., nur Geräusche sind, solange man unter dem Einfluss des physischen und mentalen dharma steht, wie z.B. die Worte akash- kusum (Luftblume) usw. Harmonie ist nur möglich, wenn man einen festen Stand im dharma (Funktion) der Seele erreicht hat.
Hier muss klar unterschieden werden. Adhokshaja zu dienen bedeutet dem transzendentalen Gott zu dienen. Das, was der Befriedigung des Körpers oder des Geistes dient, oder dieser Befriedigung im Weg steht, dient nicht Adhokshajas, sondern dient Akshaja. Der Körper wird durch den Genuss frischer Luft und durch den Blick zum offenen Himmel, befriedigt. Der verdrießliche Geist findet Zufriedenheit, wenn man ihm erlaubt, wie ein ungezügeltes Pferd nach Belieben umherzustreifen, in den Schönheiten der Natur zu schwelgen und Honig zu sammeln aus der vielfarbigen Blütenpracht der Haine der Poesie. Im Gegensatz dazu beruht der Standpunkt des Neutralisten auf die Ablehnung jeglicher Befriedigung. Mit keinem von beiden wird Adhokshaja gedient - beide stehen im Dienst des Akshaja.
Schmerz erzeugendes Wohlwollen und tatsächliches Wohlwollen
Die Mehrheit der Menschen in der Welt, obwohl sie sich als Positivisten (oder Optimisten – Anm. d. Übers.) bekennen, übersehen das größte aller Phänomene, obwohl es ganz offensichtlich ist. Jedenfalls vergessen sie es in der Praxis, auch wenn sie es zu kennen glauben. Der größte Optimist wie Charvaka hat dieses größte aller Phänomene zwar beobachtet, aber nicht zur Kenntnis genommen; dieses große Phänomen ist allgemein unter dem Namen ‚Tod‘ bekannt.
Wenn wir die Erinnerung an dieses große Ereignis im Geiste halten, dann werden wir uns mit Sicherheit um die Erlangung von 'amrita' (Unsterblichkeit) bemühen. Die sruti sagt, dass wir alle Kinder des 'amrita' sind - Erben des 'amrita' – 'Hört alle zu, Ihr Kinder des amrita'.
srnvantu visve amrtasya putrah
Hört alle zu, Ihr Kinder des amrita'. (Svetasvatara Upanishad 2.5)
In dieser Welt gibt es zwei Arten von Bestrebungen, dieses ‚amrita‘ zu erlangen. Wie es in den historischen Epochen aufgezeichnet wurde, versuchen einige, den Thron ihres Vaters durch Verrat zu besteigen; andererseits betrachten loyale Söhne, den ständigen Dienst als Mittel und Ziel, den gutherzigen und liebevollen Vaters zu beerben. Die Gaudiya Math betrachtet die letztgenannte Methode als die angemessene und ewige Methode. Warum ist sie angemessen? Weil -
śṛṇvatāṁ sva-kathāḥ kṛṣṇaḥ
puṇya-śravaṇa-kīrtanaḥ
hṛdy antaḥ stho hy abhadrāṇi
vidhunoti suhṛt satam
(ŚB 1.2.17)
Sree Krishna, dessen Botschaft alle heiligt, die sie hören oder singen, der Wohltäter aller Heiligen, Sree Krishna, der in den Herzen derer erscheint, die die Kunde über Ihn hören, vernichtet das Übel in ihren Herzen und entwurzelt es.
Dieser Same der Sünde oder des sündigen Verlangens oder der Unwissenheit ist die Ursache für den weltlichen Aufenthalt des Jiva. Warum ist die Methode ewig? Weil -
bhejire munayo ’thāgre bhagavantam adhokṣajam
(ŚB 1.2.25)
Am Anfang verehrten die ‘Munis', bzw. 'Weisen’, Adhokshaja Bhagabana (den transzendentalen Gott in Seiner Fülle) auf diese Weise.
Diejenige Art von Wohlwollen, die nicht zum ‚Bösen‘ führt, wird wie folgt beschrieben: Wenn zum Beispiel einem Kranken erlaubt wird, Tamarinde zu essen, oder wenn ein Betrunkener darin unterstützt wird, einen Schnapsladen aufzusuchen, wird zwar wohlwollende Herzensgüte an den Tag gelegt, aber in der Folge stellt sich heraus, dass dieser Person, die diese Wohltat empfangen hat, Schaden zufügt wurde. Wenn der Kranke gegen seinen Willen und entgegen seiner unheilvollen Neigung medizinisch behandelt wird, wenn der Trunkenbold vor seinem üblen Treiben bewahrt wird, dann wird 'nicht-schädliches Wohlwollen' bekundet. Überschwemmungen und Hungersnöte verhindern, Kranke pflegen, irgendjemanden erfreuen oder missfallen, oder das Bewusstseinsvermögen von irgendjemandem vermindern - all das ist ein Fall von 'schadensverursachendem Wohlwollen'.
Der Mensch kann es nicht verstehen, solange er seine wahre Stellung nicht erkannt hat. Durch solche Aktivitäten ist dem Jiva nicht wirklich gedient. Das Elend zu entwurzeln bedeutet, anderen wirklich Gutes zu tun; die Behandlung, die den Wundbrand der sinnlichen Begierden bestehen lässt, tut dem Patienten nicht wirklich gut, und es ist auch kein Beweis großer Weisheit, den Kranken trotz dem Wundbrand der sinnlichen Begierden hängen zu lassen und ihm die Aussicht auf Vernichtung als vollständige und dauerhafte Heilung in Aussicht zu stellen.
svayaṁ niḥśreyasaṁ vidvān
na vakty ajñāya karma hi
na rāti rogiṇo ’pathyaṁ
vāñchato ’pi bhiṣaktamaḥ
(ŚB 6.9.50)
„So wie der beste Arzt es nicht zulässt, wenn der Patient ein Verlangen nach ungesunder Nahrung ausdrückt, so rät auch derjenige, der sich selbst des 'höchsten Gutes' bewusst ist, einem Unwissenden niemals zu einer Arbeit, die seinem eigenen Interesse dient."
Zurück zu Gott und zurück nach Hause ist die Botschaft der Gaudiya Math
Die Sruti sagen:
avidyāyaṃ bahudhā vartamānā vayaṃ kṛtārthā ityabhimanyanti bālāḥ |
yatkarmiṇo na pravedayanti rāgāttenāturāḥ kṣīṇalokāścyavante || 9 ||
(Mundaka Upanishad 1.2.9)
Unwissende Menschen, die sich selbst inmitten vielfältiger ‘Irrtümer' befinden, denken so: „Wir haben erreicht, was wir wollten.”
Weil sie für ihr eigenes Interesse arbeiten, haben sie aufgrund ihrer Anhaftung an diese Arbeit keine Erfahrung mit der Wahrheit, der Realität. Mit großer Mühe gewinnen sie wenig als Ergebnis ihrer Aktivitäten. Nach einer gewissen Zeit fallen sie von dieser Position.
Des Weiteren sagen die Sruti:
avidyāyāmantare vartamānāḥ svayaṁ dhīrāḥ paṇḍitaṃ manyamānāḥ
jaṅghanyamānāḥ pariyanti mūḍhā andhenaiva nīyamānā yathāndhāḥ
(Mundaka Upanishad 1.2.8)
Diejenigen, die inmitten der Unwissenheit verharren, halten sich selbst für verantwortungsbewusst und aufgeklärt - solche verwirrten und unwissenden Menschen fallen ins Verderben wie Blinde, die von Blinden geführt werden. Die meisten Menschen dieser Welt, die unter dem Bann der Zauberin ihre eigene Heimat vergessen haben, rennen kopflos in die entgegengesetzte Richtung – aber selbst dann sind ihr Rausch, ihr Eifer, ihre Konzentration und ihre feste Entschlossenheit so intensiv, dass sie in der Tat nur wenig Gelegenheit haben, an ihre Heimat zu denken. Aber die Stimme der Gaudiya Math, das fliegende, rot gefärbte Banner der Gaudiya Math, der das Ohr und das Auge aller Menschen einfängt, verkündet immer wieder -
krsna bolo, sange calo, ei -matra bhiksa cai
Sag 'Krishna', komm mit; das ist das einzige Almosen, um das wir bitten. Zurück zu Gott und zurück nach Hause ist die Botschaft der Gaudiya Math.
‚Die schädliche Strömung aufzuhalten und sie zur Ewigen Quelle umzulenken, ist die scheinbar unangenehme Aufgabe der Gaudiya Math.‘
Die Gaudiya Math sagt:
Alle Menschen in dieser Welt, ohne Ausnahme sind unsere Verwandten - alle Vögel und Tiere, Gras und Sträucher. Jedes bewusste Wesen, wo auch immer es existiert, gehört zu unserem Höchsten Herrn; wir werden unsere Verwandten aus dem Bannkreis der Zauberin in Richtung Heimat führen. Wir werden vorläufig denen, die sich in die Schlingen der Zauberin verfangen haben, kein süßes Mitleid zeigen, indem wir ihnen ermöglichen, sich noch tiefer darin zu verstricken. Selbst wenn sie unter dem Bann der Zauberin Himmel und Erde mit lautstarken Protesten überziehen, die sich gegen unsere Bemühungen richten, werden wir ihnen dennoch die Botschaft des ‚amrita‘ verkünden. Selbst wenn es dem Gedankenstrom der religiösen oder religiös gesinnten Menschen, so wie dieser Begriff von der Welt verstanden wird, zuwiderläuft oder ihnen merkwürdig oder wunderbar erscheint, werden wir dennoch für immer jene religiösen Werke, das von Gott geschaffene 'sanatan dharma', praktizieren und verkünden. Die Botschaft des sanatan-dharma ist keinem der Rishis bekannt, das dharma, das, obwohl es verborgen, rein und schwer zu verstehen ist, allein uns befähigt, das ‚amrita‘ zu erlangen, das dharma, das das höchste dharma des Jivas ist, das dharma, auf das alle Jivas ohne Ausnahme Anspruch haben, das dharma, dessen Erbe jeder im Universum werden kann. Dieses dharma ist sowohl das Ziel als auch die Methode unseres Strebens.”
Der Strom, der die Welt überflutet, die Flut, auf der die Welt dahintreibt, die bedrängende Hungersnot, der Mangel, die Angst, der Kummer, die Verblendung, von der die Welt beherrscht, unterdrückt und gequält wird, kann verhindert werden, kann an der Wurzel ausgerissen werden, durch die Methode, nach Hause zu gehen, durch unsere Hingabe zu den heiligen Füßen des sorglosen und furchtlosen "amrita". Solange wir in der Fremde bleiben - je größer die Entfernung ist, je größer die Geschwindigkeit, mit der wir in die Fremde rennen und weg von der Richtung, die uns in die Heimat führt -, so lange und in gleichem Maße werden Kummer, Angst und Verblendung uns nicht verlassen; sie werden uns im Gegenteil wie das trügerische Reh durch ihre weitere und stetige Zunahme verhöhnen.
Bhakti ist wie Feuer
Die Sruti sagen:
dvitiyad vai bhayam bhavati (Brihad-aranyaka Upanishad)
Die Furcht muss aus der Wahrnehmung einer zweiten, von Gott verschiedenen Wesenheit resultieren.'
Der Tod kann in dieser irdischen Welt nicht abgeschafft werden. Durch keine noch so große Anstrengung durch die vereinten Jivas im gesamten Universum kann das dreifache Elend auf die Andamanen verbannt werden. Niemand kann das Feuer von Ravanas Scheiterhaufen löschen - allein das kühlende Wasser, der Füße Sree Ramchandras, hat die Macht, das Feuer zu löschen. Wenn sich die Welt sich erst einmal richtig in die Flut des Heiligen Namens eingeschifft hat, dann zieht sich der unbedeutende weltliche Strom sofort zurück; wenn die Almosen in Form der Verherrlichung der Lieder Haris leicht erhältlich sind, werden die kleinen Hungersnöte als bloße Begleiterscheinung für immer von uns weichen.
Mit dem Auftreten des Kummer-Verblendung und Angst-tötenden bhakti (hingebungsvoller Glaube und Vertrauen), wird avidya (Unwissenheit), die Wurzel jeder Form von Leiden des Jiva, zerstört und die Seele ist außerordentlich zufriedengestellt. Bhakti' ist wie Feuer. Nichts anderes kann Gold so reinigen wie das Feuer. Ohne Bhaktiyoga (Gemeinschaft mit Bhakti) sind andere Formen von Bestrebungen so bedeutungslos, wie der Versuch, Gold durch Tamarinde, Erde oder Asche zu verfeinern.
Die Vorstellung von "arthabada" in Bezug auf den Heiligen Namen oder, mit anderen Worten, sich vorzustellen, dass die Verherrlichung des Namens übertriebene Lobpreisung sei, ist jene gottlose intellektuelle Haltung, die unseren Glauben zu anderen konkreten Formen von Handlungen führt.
Wir glauben, dass das Werk den Namen Hari zu verherrlichen und zu verkündigen, dem allgemeinen Wohl nicht förderlich sei. Oder wir denken manchmal, dass sich die Verherrlichung und Verkündigung des Namens auf derselben Stufe mit anderen Arten von Unterfangen befinden. Das erste ist ‚arthabad‘ in Bezug auf den Namen, das zweite ist der "aparadha", das ‚Vergehen‘, den Namen als gleichwertig mit anderen guten Werken zu betrachten. Der Glaube an den Heiligen Namen ist so selten, dass wir ihn vielleicht außer Acht lassen können; wenn wir nur Vertrauen zum 'Namabhasa (den am diffusesten wahrnehmbaren Namen) hätten, dann hätten wir nie gesagt, dass die Hilfe für die Opfer von Überschwemmungen besser sei als kirtan und prachar (Singen und die Botschaft Gottes), dass die Befreiung des Landes von Hungersnöten und die Eröffnung von Krankenhäusern besser sei, als die Verkündigung der Hingabe zu Gott. Hunderte von Hungersnöten können beseitigt werden, nicht nur durch 'Namabhasa, sondern sogar durch Namaparadha (In anstößiger Weise den Namen aufnehmen und so ein Vergehen begehen). 'mukti', das nicht in Hunderten von Leben durch 'Brahma-jnana - Wissen von Brahman' erreicht wird, kann durch ein einziges 'Namabhasa' erlangt werden. Dies ist keine Übertreibung, dies allein ist die einzig wahre Botschaft.
Sree Gaursundar, der Retter-des-Kalijuga-'Avatar', die Quelle der Inkarnationen, hat dies durch den "Namacharya" (den Lehrer des Namens durch sein eigenes Beispiel) Sree Thakur Haridas bezeugt. Wenn man die Sichtweise von jnana- annimmt, die durch die üble Logik der Überbringer gemeiner Nachrichten verschlimmert wird, hatten es weder Chaitanyadeva noch irgendeiner Seiner Geweihten jemals eilig, Überschwemmungen oder Hungersnöte zu verhindern oder Krankenhäuser zu gründen, noch gaben sie einen anderen Rat, als allen Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten zu sagen:
nāma vinu kali-kāle nāhi āradharma (Cc.1.7.74)
'Im Kaliyuga gibt es kein anderes dharma, außer den Namen Krishnas zu singen'
khāite śuite yathā tathā nāma laya
kāla-deśa-niyama nāhi, sarva siddhi haya
(Cc. 3.20.18)
'Der Name kann überall angenommen werden, beim Essen oder beim Schlafen, unabhängig von Zeit, Ort und Person - alles ist erfüllt.'
yāre dekha, tāre kaha ‘kṛṣṇa’-upadeśa
āmāra ājñāya guru hañā tāra’ ei deśa
(Cc. 2.7.128)
'Wen auch immer du triffst, unterweise ihn über Krishna. Auf meinen Befehl hin, werde auf diese Weise ein spiritueller Meister und befreie jeden in diesem Land.'
ucca saṅkīrtana tāte karilā pracāra
sthira-cara jīvera saba khaṇḍāilā saṁsāra
(Cc. 3.3.76)
'So, verkündige den erhabenen Sankirtann und beende den weltlichen Lauf der sich bewegenden und nicht bewegenden Jivas'
bhārata-bhūmite haila manuṣya janma yāra janma sārthaka kari’ kara para-upakāra
(Cc. 1.9.41)
'Ihr, die ihr als Menschen im Land Bharata geboren seid und die Bedeutung des menschlichen Lebens erlangt habt, seid anderen zum Wohle.'
Da ist kein anderes dharma des Jivas, außer kirtan (Lobpreisung Gottes)
In dem Ausmaß, in dem man nicht an die Hingabe des bhakti, glaubt, wie sie durch kirtan oder den Heiligen Namen zum Ausdruck kommt - mit anderen Worten, diejenigen, die der Meinung sind, dass durch kirtan nicht alle Bedürfnisse erfüllt werden können - in dem Maße sind solche Menschen als 'nastik' oder atheistisch anzusehen. Den Grad der Mitwirkung in der Verbreitung von bhakti im Sinne des kirtan, ist das einzige Maß für den eigenen Glauben an Gott. Andererseits ist ein Mensch in dem Maße ein 'nastik', 'Ungläubiger', in dem er den kirtan behindert. Da der Name in jedem Augenblick mit uns sein soll, sogar beim Essen oder Schlafen, da bhakti, durch kirtan zum Ausdruck kommt und das einzige dharma des Jivas ist, da es kein anderes dharma außer diesem gibt, wo bleibt dann die Zeit, sich von Überschwemmungen oder Hungersnot zu befreien oder Krankenhäuser zu gründen? Diejenigen, die behaupten, Optimisten zu sein, vergessen die größte aller Tatsachen, nämlich den Tod, - jene die gefallen sind, wie der Blinde, der vom Blinden geführt wird unter dem Bann der Zauberin, und wie Reisende ohne Ziel umherirren, - solche Leute verbringen ihre Zeit mit anderen Dingen als mit Hari-kirtan (Hari besingen). Alle anderen Bemühungen, mit Ausnahme von Hari-kirtan, sind die Ursache für 'sansar', dem weltlichen Aufenthalt - die Straße, die nicht in den Osten, sondern in die entgegengesetzte Richtung führt; andererseits bedeutet Hari-kirtan die Abkehr von allen Richtungen, um sich nur dem Osten zuzuwenden und nach Hause zu reisen.
Die Gaudiya Math ist der Missionar des All-Zeit- kirtan. Die Gaudiya Math fordert nicht dazu auf, alle Anstrengung dieser Welt zu unterlassen, sondern sie bittet darum, dass die Welt die Richtung ihrer Bemühung umleiten möge. Die Gaudiya Math bittet jeden von uns, alles Krishna darzubringen. Das 'Tam Tam', der Pomp und die Zurschaustellung der Gaudiya Math dienen einzig und allein dem Zweck, alle Bemühungen der Welt auf ‚Krishnapara' zu lenken, d.h. Krishna als Ziel zu haben. Zuerst wird Krishna Opfer dargebracht und nachdem die Opfergabe erfolgt ist, beginnt bhakti. die Gaudiya Math sagt: „Bring Krishna zuerst das Opfer dar und dann bekenne dich ein 'bhakta', ein 'Gottgeweihter' zu sein.“
Die Gaudiya Math sagt: Imitiert nicht den kirtan-kari (Jemand, der kirtan ausführt). Dhang, 'Burlesque' ist ein anderer Name für 'anukaran' – Imitation. Indem man sich in der Falle eines 'Dhang' oder 'Shang' – 'Harlekin' herausputzt, können die Menschen betrogen werden, aber damit tut man sich selbst nicht gutes oder anderen. Es sind diejenigen, die den kirtan-kari folgen, die wirklich ihre eigenen Wohltäter sind oder ihre eigenen Interessen richtig wahrnehmen und auch Wohltäter anderer sind oder sich der Interessen anderer bewusst sind. Sie sind weder geblendet von Überlegungen unrechtmäßiger persönlicher Vorteile, noch betrügen sie andere, und sind daher wahrhaftig desinteressiert. Allein durch kirtan werden die Ansprüche auf Selbstinteresse, die Interessen anderer und Interesselosigkeit gleichzeitig zufriedengestellt.
'Bhog' 'Genuss' oder 'Mukti' 'frei vom Leiden' in der Form von Vermeidung von Hungersnöten usw. wird durch 'Namaparadha' 'die Aufnahme des Namens durch Vergehen' oder durch 'Namabhasa' 'den schwach wahrgenommenen Namen erlangt. Der 'Sree Nama', der 'Heilige Name', den die Gaudiya Math umsonst weiterzugeben versucht, ist das, was ein Vielfaches an ewigem Gut hervorbringt - wodurch der Lotos des ewigen Wohlergehens des Jivas erblüht. Sie bemühen sich ernsthaft, Krishna Persönlich zu verschenken.
Wir entfernen uns von unserem Zuhause
In dieser Welt gibt es viele Menschen, die unheilsame Lehren verbreiten, nachdem sie ihre Absicht kundgetan haben, gute Ratschläge erteilen zu wollen, aber die meisten Menschen sind von der Idee getäuscht, dass die eigentlich vergnügliche Erfahrung des Augenblicks, ‚das Gute' sei. Im Sanatan-Siksha (Einführung in Sanatan) -
‘ke āmi’, ‘kene āmāya jāre tāpa-traya’
ihā nāhi jāni — ‘kemane hita haya’
(Cc Madhya 20.102)
Wer bin ich, warum werde ich vom dreifachen Leiden bedrängt? Ich weiß nicht, was das Gute ist.
Als Antwort auf die Frage, „Wie kann es Gutes geben?", überliefert uns Gaurasundar, der Verkünder des “Sanatan dharma'- 'Traditionelle Religion' - bezüglich des Guten, dass das einzige Mittel das 'Gute' zu erlangen, über unsere Ohren erfolgt. Erst dann werden wir 'bhakti', das durch kirtan gekennzeichnet ist, nicht als schwach und andere Methoden als stark ansehen. Wenn wir unser Gesicht nicht von der Richtung abgewandt hätten, in der der Schatz leicht zu finden ist, dann wären wir nicht nach Süden geeilt, um uns von Wespen stechen zu lassen, nach Westen, um den Schrecken des Yaksha (des Dämons, der die weltlichen Reichtümer bewacht) zu erleiden, und nach Norden, um unser Leben den Zähnen der schwarzen Schlange zu opfern.
Unsere Heimat liegt ostwärts, aber wir entfernen uns mit großer Geschwindigkeit weg vom Osten und rennen in die anderen Himmelsrichtungen; und wenn die Menschen des Ostens uns zur Umkehr auffordern, sagen wir, irregeleitet von der Fata Morgana: „Wir werden nicht auf euch hören! Seht, welch schöne Seen voll reinsten Wassers dort vor uns liegen.“ Indem wir so sprechen und nach und nach in das verliebt sind, was unseren Sinnen vorgegaukelt wird, bewegen wir uns immer weiter weg von der Heimat hin zu fremden Ländern. Unter diesen Umständen erscheint es uns und unseren Gleichgesinnten, dass die Aktivitäten der Gaudiya Math unseren Vorstellungen konträr liegen. Das ist verständlich und braucht uns nicht zu überraschen; aber nichtsdestotrotz trägt die Gaudiya Math ihre Botschaft mit leuchtender Flagge, auf der die Worte prangen, die unsere Ohren und Augen auf sich ziehen.
Es notwendig gleichzeitig zu praktizieren und zu predigen
neha yat karma dharmāya
na virāgāya kalpate
na tīrtha-pada-sevāyai
jīvann api mṛto hi saḥ
evaṁ nṛṇāṁ kriyā-yogāḥ
sarve saṁsṛti-hetavaḥ
ta evātma-vināśāya
kalpante kalpitāḥ pare
yad atra kriyate karma
bhagavat-paritoṣaṇam
jñānaṁ yat tad adhīnaṁ hi
bhakti-yoga-samanvitam
(Sb. 3.23.56, 1.5.34-35)
'Das Werk, das nicht um des 'dharma' willen getan wird; das 'dharma', das nicht zum Ziel des ‘virag' 'Entsagung/der 'vairagya' 'Entsagung' führt, das Werk, das nicht im Dienste Vishnus steht, solches Werk, 'dharma' bzw. 'vairagya, wer immer das praktiziert, ist tot im Leben. Die naimittic ‚bedingten Kamya- Karmas' ‚fruchtbringenden Werke' sind die Ursache für 'Sansar-bandhan' ‚der Knechtschaft an dieser Welt' auch 'Yoni-bhramana' 'Geburtsreisen' genannt. Aber genau diese Werke, wenn sie dem Wohle Gottes dienen, haben die Macht, die Gottlosigkeit zu zerstören. Die 'bhagavat jnanam 'Göttliches Wissen' in Verbindung mit 'bhakti 'Hingabe', die durch sraban, kirtan usw. (Hören, Singen usw.) bezeichnet wird, ist mit Gewissheit die unentwegte Frucht, des tätigen Wirkens in dieser Welt zum Wohlgefallen Gottes.
Dies ist das Thema der Propaganda der Sree Gaudiya Math. Die Sree Gaudiya Math verkündet durch ihre Praktizieren, dass ohne die Zufriedenstellung der Sinne Gottes, indem man anstatt dessen die Sinne des Jivas befriedigt, nicht wirklich Gutes entstehen kann, weder für sich noch für andere. Durch die Anrufung von 'mukti' bzw., 'Vernichtung', was bedeutet, dass der Jiva Sinnenfreuden ablehnt, wird Gott nicht gedient. Es gibt viele heuchlerische Sekten, die 'bhakti', 'Hingabe', konterkarieren, indem sie die Paraphernalien des falschen Gottgeweihten annehmen, sich aber nicht bewusst sind, dass 'bhakti' ein Impuls der Seele ist. Einige von denen wollen ihre Bäuche füllen, andere ein träges Leben führen und wieder andere imitieren vermeintliche Ziele, um die Menschen zu täuschen.
Die Gaudiya Math sagt, dass es im Namen von dharma nicht angemessen ist, Handel zu treiben. Wir dürfen Hari nicht benutzen, um unseren eigenen Vergnügungen zu dienen, sondern unsere Pflicht ist es, nur 'Sree Hari' zu dienen.
Die Gaudiya Math sagt, wenn man dem Gottgeweihten von Hari imitiert oder das Gewand von Narad anzieht, wie in einer Theateraufführung, dann ist man weit davon entfernt, dem Gottgeweihten von Hari oder Narad wahrhaftig zu folgen.
Die reizvolle Melodie, der Takt und die Kadenz allein machen den hari-kirtana der Gaudiya Math nicht aus; diese finden sich auch in den Darbietungen des Grammophons oder im Auftritt einer Hure. ‚Chetanata‘, ‚Bewusstsein‘, ist notwendig, das feurige Leben ist notwendig, gleichzeitig ist es notwendig zu Praktizieren und zu Predigen.
Die Gaudiya Math sagt, dass derjenige, der keinen reinen Charakter besitzt, nicht einmal geeignet ist, als Mensch bezeichnet zu werden, ganz zu schweigen davon, als religiös angesehen zu werden. die Gaudiya Math hält sich von den fünf 'Kali-sthanas', den 'Stätten der Zwietracht', fern.
Die 'Kali-sthanas' sind nach einem Text aus dem Bhagabata wie folgt: (1) ausschweifende Spiele wie Karten, Würfel usw.; Handel oder der Beruf eines Händlers im Namen von dharma; (2) Genuss von Luxusgütern wie Betel, Tabak, Wein usw. (3) unangemessener Umgang mit Frauen oder ungewöhnliche Abhängigkeit von der eigenen Frau; (4) das Schlachten von Tieren; den Menschen nicht die Wahrheit zu verkünden, sondern sie durch Unwahrheit zu täuschen; dem Jiva nicht Harikatha, 'das Wort Gottes', zu predigen; anstelle von Harikatha andere Arten von Ratschlägen zu geben; (5) Menschen zu betrügen oder Geld anzunehmen, das durch die Arbeit der Menschen im Allgemeinen verdient wird, um diesen Reichtum für den Unterhalt von Frau und Kindern zu verwenden oder den Umfang des eigenen Vergnügens zu vergrößern; nicht alles, was Körper, Geist und Sprache des Jiva ist - Leben, Reichtum und Intellekt - in den Dienst von Sree Vishnu zu stellen, der der Eigentümer aller Dinge und der Höchste Herr allen Reichtums ist.
Die shastra sagt, dass von allen Dingen der menschliche Körper Gott am liebsten ist; der menschliche Körper ist der Spender des 'paramartha', des höchsten Gutes, und es ist sehr schwer, zu erlangen; und deshalb ist es unsere Pflicht, solange dieser Körper besteht, ohne in irgendetwas anderes vertieft zu sein, dass wir nicht der Selbsttäuschung erliegen zu glauben, dass es irgendeine andere Methode außer des Kummer-Lähmung-Furcht-tötenden 'bhakti' geben könnte, das Gutes hervorbringt. Es ist unsere Pflicht unaufhörlich Hingabe zu praktizieren.
Andere Formen der Hingabe an Gott sind schwach, die Hingabe, die durch kirtan ausgedrückt wird, ist stark. Sobald der Schutz des starken 'bhakti' sichergestellt ist, gibt sie den Jivas das höchste Gut, ohne dass sie sich ihrerseits sehr anstrengen müssen. Daher ist es die wahre universelle Liebe, die wahre Hilfe für andere, die wahre Wohltat und Güte und die wahre Pflicht des Lebens, zu allen Zeiten die Botschaft des kirtan zu verkünden, um die gesamten jivas durch das Recht der höchsten Verwandtschaft dazu zu bringen, sich nach Hause zu wenden. Die Gaudiya Math, die ausnahmslos alle Bewohner des Universums umfasst, ruft betrübt alle auf, ihr Antlitz Gott zuzuwenden und dieses bhakti, ausgedrückt durch kirtan überall zu verbreiten.
he sadhava sakalam eva vihaya durac
caitanya-candra-carane kurutanuragam
(Caitanya -Candramritam)
„Oh, tugendhafte und heilige Seelen! Gebt alles auf und gebt die Hingabe eurer Herzen den Lotosfüßen von Chaitanyachandra dar.“
Schreibweise des Sanskrit und kursiv dem Original nachempfunden