Aus dem SREE SAJJANA-TOSHANI
Der HARMONIST
Dezember 1927
Die begrenzte wandelbare Welt der Phänomene ist eine verdrehte Reflexion der absoluten, vollkommenen und ewigen Region, die die Wohnstätte Gottes ist. Die Aussagen der Schriften legen eindeutig dar, dass der Unterschied zwischen der geistigen und der materiellen Welt in der Natur der Sache liegt.
Insofern diese materielle Welt das Spiegelbild der absoluten Wirklichkeit ist, ahmt sie die Schönheit des Originals auf eine höchst verzerrte Weise nach. Ihre Schönheit, jedoch, ist trügerischer und sinnloser als eine Fata Morgana, ist aber nicht weniger fatal für die Unachtsamen, die ihr vertrauen. Die Realität des reflektierten Bildes als reflektiertes Bild muss nicht geleugnet werden. Aber gleichzeitig ist es notwendig, dass man die Tatsache nicht übersieht, dass das reflektierte Bild nur ein Schatten der realen Substanz ist, und kann im Vergleich zu dieser als unrealistisch bezeichnet werden, zumal der Schatten keine eigene unabhängige Existenz besitzt. In der Tat besitzt der Schatten weder die Beständigkeit noch die Realität des Originals. Mit noch so viel Spitzfindigkeiten kann das Bild nicht als identisch mit dem Objekt selbst betrachtet werden und dessen Zweck dienen. Das Bild eines Automobils kann nicht als Transportmittel verwendet werden. Kinder können zwar durch das Bild eines Pferdes dazu verleitet werden, es für das echte Pferd zu halten, aber ihre Bemühungen, das Bild zu reiten, sind dennoch zum Scheitern verurteilt. Ganz ähnlich ist unser Versuch, die Schätze dieser Welt zu genießen. Wir lassen uns ständig von der Fata Morgana täuschen, wollen uns aber nicht von ihrer Unwirklichkeit überzeugen lassen. Wir sind ständig damit beschäftigt, den Vergnügungen dieser Welt nachzujagen, ohne die geringsten Zweifel, dass es nicht nur unser Privileg ist, sondern, dass wir auch autorisiert sind, sie zu genießen. Wir bilden uns ein, dass die Natur eine launische Mätresse ist, deren eigentliche und einzige Aufgabe es ist, der Befriedigung der Sinne von uns, ihren Herren, zu dienen, indem sie uns alle ihre Farben, Geschmäcker, Töne, Berührungen und Gerüche in all ihren groben und feinen Formen kostenlos zu Füßen legt.
Aber die Wahrheit, die die Heiligen Schriften unermüdlich in unseren Ohren erschallen lassen und die nicht völlig verständlich ist, wenn wir nur innehalten würden, um sie mit der Aufmerksamkeit zu betrachten, die sie verdient, ist, dass wir als Resultat dieser uralten Neigung zum selbstsüchtigen Genuss, die unsere Seelen ergriffen hat, weil wir die Lotosfüße Sri Krishnas vergessen haben, in diese seltsame und fremde Welt geschleudert wurden.
In unserem gegenwärtigen gefallenen Zustand haben wir uns vom Moment der Geburt an vollständig in die Maschen dieser physischen Natur verfangen und glauben, dass sie das Nonplusultra ist. Es ist eine Tatsache, dass, wenn wir unsere Entscheidungsfreiheit missbrauchen, unsere wirkliche und ewige Natur in dem Augenblick, in dem wir den Dienst Gottes vergessen, von einer subtilen Hülle bedeckt wird, die ihr von der illusorischen Energie Gottes, der Mutter dieser physischen Welt, übergestülpt wird. Diese Hülle ist ein bloßes materielles Beiwerk und ganz anders als die Seele, die sie verdeckt. Sie besteht aus dem Verstand, der Intelligenz und dem verzerrten Ego. Dieses subtile Gehäuse ist außerdem von einer äußeren Hülle umgeben, die dazu dient, das innere Gehäuse zu schützen und es auch in die Lage zu versetzen, richtig zu funktionieren. Unser ewiges und wirkliches Selbst, die Seele, wird auf diese Weise von diesen beiden Hüllen überlagert, die beide ihrem Wesen fremd sind, nämlich von der inneren, subtilen, bzw. mentalen Hülle und dem äußeren, groben oder physischen Körper. Die äußere Hülle besteht ebenfalls aus denselben fünf Prinzipien der Materie, die die Substanz der mentalen Hülle bilden, und ist ebenfalls nur ein Anhängsel der Seele, das ebenso schwer zu trennen ist.
Aus dem oben Gesagten wird deutlich, dass die Substanz unserer Gedanken, bzw. der Verstand, das Instrument, mit dem wir Schlussfolgerungen ziehen, das Prinzip der Intelligenz ist. Das pervertierte Ego, mit dem wir unsere Existenz in dieser Welt erkennen, das Auge, das Ohr, die Nase, die Zunge, die Haut, unsere Sprache, unsere Hände, unsere Füße und alle Sinne, sind hausgemacht von dieser physischen Natur.
In ähnlicher Weise sind alle Objekte, die wir sehen, hören, berühren usw. ebenfalls Produkte von prakriti, d.h. sie alle sind materielle Objekte. Da wir auf diese Weise von allen Seiten von der physischen Natur umgeben sind, uns von ihr ernähren, ihre Schätze genießen und mit ihr durch das Gewebe von Kette (Längsfäden, engl. warp) und Schuss (Querfäden engl. woof) der Methode und des Ziels all unserer Bemühungen verbunden sind, sind wir dem Zwang ausgeliefert, dass unsere ewige, überirdische Natur strikt unterdrückt bleibt. In unserem jetzigen gefallenen Zustand werden wir also von der Vielzahl, der von ihr erhaltenen Eindrücke gründlich beherrscht und sind von dieser materiellen Welt eingehüllt und vollständig in sie vertieft. Der jiva, der Krishna vergessen hat, der jiva der seine ewige Natur vergessen hat und aufgrund dieser Vergesslichkeit Materie mit dem Spirituellen verwechselt, wird mit dem Begriff "Psilanthrop" bezeichnet. Man kann sagen, dass wir alle in unserem gefallenen Zustand, mehr oder weniger Psilanthropisten sind. Die einzigen Ausnahmen sind die Geweihten Gottes, die allein Gottes transzendentale Persönlichkeit und die äußere Existenz der spirituellen Manifestation erkennen.
Es wurde gesagt, dass diese physische Natur die verzerrte Reflexion der ewigen und realen Welt ist. Der ewige Bereich, von dem diese materielle Welt eine verzerrte Spiegelung ist, ist die spirituelle Welt.
In jener Welt ist alles spirituell. In jener Welt gibt es Bäume, Kletterpflanzen, Gras, Erde usw. in ihrem wahren, ewigen Zustand. In der spirituellen Welt gibt es keine Unzulänglichkeiten wie in dieser, unserer Welt. Dort dient die Natur ausschließlich Krishna und nicht dem jiva. Die Erde, Bäume und Pflanzen, Flüsse, Seen und Berge, Wälder und Haine jener Welt sind transzendental. So kann man sagen, dass sie Objekte sind, die jenseits der Reichweite dieser physischen Natur liegen und aufgrund ihres spirituellen, ewig existierenden Charakters, sind sie geeignet, den transzendentalen Aktivitäten Gottes zu dienen, da sie im Gegensatz zu ihren trügerischen Gegenstücken in diesem Universum, Bewusstsein besitzen.
Der überaus wohlwollende Herr erbarmt sich zuweilen und sendet seine Diener, die Bewohner jener gesegneten Region, zu den gottlosen Bewohnern dieser gottlosen Welt. Und manchmal, aufgrund Seiner großen Barmherzigkeit, kommt der Höchste Herr herab in unsere Mitte. Der Herr und Seine gehorsamen Diener kennen allein die wahre Natur der transzendentalen Welt. Jene Seelen, die in die Materie vertieft sind, besitzen kein Wissen über die wahre Natur der spirituellen Region.
Dies ist so geschehen, weil die gefallenen Seelen aufgrund ihrer gottlosen Aktivitäten von der physischen Natur nacheinander mit einer Vielfalt von materiellen Körpern ausgestattet wurden. Dadurch hatten sie sich von Anbeginn von Krishna abgewandt und konnten seit einem unkalkulierbar langen Zeitraum ihren Blick nicht auf Krishna lenken.
Wie können wir dann von ihnen erwarten, dass sie sich erinnern und uns Neuigkeiten aus der transzendenten Welt bringen? Kann jemand, der nie in England gewesen ist, uns richtige Informationen über dieses Land geben?
Die Analogie von dieser materiellen Welt lässt sich natürlich nicht uneingeschränkt auf den Fall des Überweltlichen anwenden. In dieser Welt kann zum Beispiel jemand, der noch nie in England war, die Informationen, die er von anderen erhält, die das Land besucht haben, verstehen und auch an andere weiterzugeben. Das ist möglich, weil Bengalen und England zufällig Länder sind, die beide innerhalb der Grenzen dieses physischen Universums liegen, und das eine Land dem anderen materiell ähnelt; und deshalb ist es für eine Person, die mit den Bedingungen des einen Landes vertraut ist, möglich, die Beschreibung des anderen aus der Feder oder aus dem Munde einer Person zu verstehen, die zufällig wie sie selbst ein Bewohner ihres gemeinsamen Universums ist. Aber die spirituelle Welt ist ganz anders als diese physische Welt. Die beiden zentrieren sich in der Tat um entgegengesetzte Pole.
Daher ist es durchaus nicht verwunderlich, dass wir, die darin vertieft sind, diese Welt zu erfahren, darin versagen, die wirkliche Bedeutung der Schilderungen der spirituellen Welt zu verstehen, die zu unserem Nutzen von jenen geschrieben oder verkündet wurden, die das Privileg des wahren Wissens über diese transzendentale Region besitzen; dies ist umso mehr der Fall, als die Instrumente, mit deren Hilfe wir, die gefallenen Seelen, diese Berichte studieren müssen, selbst die Querfäden in dem Gewebe sind, das uns an diese Welt bindet.
Diejenigen, die der Meinung sind, dass es mit Hilfe dieses materiellen Verstandes, der Intelligenz und des verzerrten Egos möglich ist, das spirituelle Königreich zu erforschen und andere Menschen darüber zu erleuchten, dass es mit Hilfe eines solchen Verstandes möglich ist, die Natur der spirituellen Welt durch das Studium der Werke der Seher zu verstehen und sie anderen zu erklären, sind Psilanthropen in dem Sinne, in dem dieser Begriff von den Geweihten Gottes verwendet wurde.
Die Psilanthropen existieren in zahlreichen Sekten und Gruppierungen, die über die ganze Welt verstreut sind, und der Psilanthropismus hat eine große Vielfalt an Formen angenommen. In dieser Abhandlung wurde der Versuch unternommen, einige dieser Gruppen mit Hilfe von Tests zu identifizieren, die von jenen Schriften geliefert werden, die von reiner Hingabe handeln.
Der psilanthropisch veranlagte Mensch mag jedoch einwenden, dass, wenn der gewöhnliche Leser nicht in der Lage ist, die von den großen Sehern verfassten Werke der Hingabe zu verstehen, es weder nötig ist diese Werke in dieser Welt zu veröffentlichen, noch ist es überhaupt möglich zu verstehen, für welche Klasse von Menschen sie überhaupt bestimmt gewesen sein könnten. In Erwartung solcher Einwände erklären die Gottgeweihten, dass denjenigen, die sich der Erforschung des transzendentalen Namens, der Form, der Eigenschaften und der Taten Gottes mit Hilfe ihres weltlichen Intellekts nähern, diese spirituellen Wahrheiten nicht offenbart werden. Mit den Worten des Sri Chaitanya Charitamrita: „Spirituelle Wahrheiten können von Nicht-Spirituellen nicht erkannt werden - dies wird immer in den Veden und Puranas erklärt.
Diese spirituellen Werke, bzw. Botschaften aus der spirituellen Welt wurden für Menschen verfasst, die durch die Gnade der wahren Gottgeweihten bereits in gewissem Maße für den Dienst an der transzendentalen Wirklichkeit bereit sind. Das Erscheinen der Geweihten Gottes in dieser Welt hat den Zweck, spirituelle Erleuchtung zu vermitteln, bzw. das Bewusstsein des spirituellen Selbst in den weltlich gesinnten Menschen zu wecken, nachdem sie sie aus dem Sumpf des Materialismus gerettet haben. Im Bhagabatam heißt es: „Die Gottgeweihten bleiben, selbst wenn sie in dieser Welt erscheinen, von der Macht der Weltlichkeit unberührt, und diese Immunität ist es, die die Göttlichkeit ihrer Natur ausmacht.“
Die Superiorität Gottes gegenüber den jivas ist an der Tatsache erkennbar, dass der Höchste Herr selbst dann, wenn er in dieser materiellen Welt erscheint, sich immer noch jenseits ihrer Gerichtsbarkeit befindet. Wenn sich der Intellekt des jivas bedingungslos der Führung Gottes unterwirft, entgeht er dem Einfluss der Eigenschaften dieser materiellen Welt, obwohl der jiva mit ihr in Kontakt steht.
Jene vollkommenen Wesen, die selbst die Natur des transzendentalen Selbst verwirklicht haben, sind immer bestrebt, den gefallenen jivas das Wissen des Spirituellen zu vermitteln, mit anderen Worten, das Bewusstsein des Transzendentalen zu erwecken, da sie Mitleid mit den gefallenen Seelen haben, die im Gefängnis der Zauberin, nämlich dieser materiellen Natur, leiden. Dieser Prozess wird in unseren sastras mit dem Wort „diksha" bezeichnet, das mit einer unbefriedigenden englischen Entsprechung als „Einweihung" wiedergegeben werden kann.
Eine gefallene Seele wird für den Empfang von dikhsa fähig, sobald sie wahrhaftig nach solcher Hilfe sucht und bereit ist, sich vorbehaltlos einem Präzeptor zu Füßen zu werfen, der mit der Natur des spirituellen Selbst vertraut und daher frei von allen weltlichen Ambitionen ist. Zu der Zeit von diksha gibt die Seele alle weltlichen Eitelkeiten auf und gibt sich vollständig mit Geist, Körper und Rede‘ den Heiligen Füßen von Sree Gurudeva hin.
Daraufhin macht der Präzeptor den Schüler, nachdem er ihn zunächst von allen Sünden gereinigt, d.h. von allen irdischen Schwächen befreit hat, für den Dienst an Krishna brauchbar. Körper und Geist der Person, die auf diese Weise begünstigt wird, verliert jegliche Neigung nach weltlichen Objekten zu streben; und mit dem Verschwinden von allem Nicht-Spirituellem wird das transzendentale Wissen oder die wahre Natur des jivas spontan manifestiert. Der Gottgeweihte, von Sünde befreit und weiter spirituell erleuchtet, wird befähigt, sich mit Hilfe seiner Seele, die selbst reine Intelligenz und ungetrübte Glückseligkeit ist, in den Dienst Krishnas zu stellen. Der Geist eines solchen jiva ist nicht mehr länger ein materieller Geist, sondern der reine Geist, der Krishnas Persönlicher Wohnsitz.
Nur der reine Geist kann den Namen, die Form, die Eigenschaften und die Taten Sri Krishnas erkennen. Mit dem materiellen Geist, d.h. mit dem Geist, der in materielle Farben, Geschmack, Geruch, Berührung, Klang usw. vertieft ist, kann der transzendentale Name, die Form, die Eigenschaften und die Taten Sri Krishnas niemals verwirklicht werden. Mit den Worten des Gebetes von Thakur Narottam-das’:
“Oh, wann wird der Geist geläutert sein und alle weltlichen Wünsche aufgeben! Wann werde ich das heilige Brindaban erblicken!"
Um mögliche Missverständnisse der Psilanthropen, wie wir es sind, auszuräumen, erklärt Sri Gaursundar: Das Herz weltlicher Menschen ist durch ihre enge Verbindung mit den Aktivitäten des materiellen Verstandes verunreinigt und fühlt sich fest dieser Welt zugehörig und an sie gebunden; mein Geist hingegen ist völlig frei von jeglichem irdischen Makel und unterscheidet sich daher vollkommen von den der weltlichen Menschen: Mein Geist ist der geheiligte Spielplatz des transzendentalen Gottes, und es gibt keinen Unterschied zwischen Meinem Geist und Brindaban. Sri Krishnas Pastimes werden nur im transzendentalen Brindaban manifestiert, die weltliche Ebene ist für die Spiele Sri Krishnas nicht geeignet. Lass in Meinem spirituellen Geist Deine Lotosfüße erscheinen, Oh Herr.
„Es sind die Psilanthropisten, die selbst nachdem ihnen das seltene Glück zuteilwurde, diese Worte von Sri Gaursundar gehört zu haben, eine Schau daraus machen, mit diesem weltlichen Geist über den Namen, Gestalt, Taten usw. Von Sri Radha-Govinda zu meditieren. Radha-Govinda, dem nur durch den reinen Geist, der vollständig frei von aller Sünde ist, mit anderen Worten allein durch die Fähigkeiten der unbefleckten Seele, gedient werden kann.
Diese verblendeten Menschen sind so töricht, dass sie die einfache Wahrheit nicht verstehen, dass es nicht möglich ist, mit diesem materiellen Körper und Geist ein Bewohner des spirituellen Braja zu sein. Da sie die Bedeutung der Worte und Taten transzendentaler Gottgeweihter nicht begreifen, bilden sie sich ein, dass das Verweilen in Braja dasselbe ist wie das Verweilen am geografischen Ort des Namens mit diesem Körper, der immer nach der Befriedigung seiner Sinne sucht.
Diejenigen unter ihnen, die zugeben, dass es nicht möglich ist, mit dem physischen Körper in „Braja zu verweilen” gehen eifrig den vertrauten häuslichen Pflichten nach, offensichtlich in der Annahme, dass dies die praktische Art ist, mit dem Geist in Braja zu leben, und ahnen nicht, dass es unmöglich ist, mit dem materiellen Geist „in Braja zu verweilen.“ Diejenigen, die annehmen, dass das Annehmen des Heiligen Namens mit Vergehen mit dem Annehmen des Heiligen Namens selbst identisch ist, das heißt, die der Meinung sind, dass es möglich ist, den Namen anzunehmen und damit die Form, Eigenschaften usw. Gottes durch die materiellen Sinnesorgane zu verwirklichen – sind Psilanthropen.
Sie sind Psilanthropen –
… die glauben, dass es möglich ist Hingabe zu Krishna zu erlangen, die das letztendliche Ziel aller spirituellen Bemühungen ist, und den transzendentalen Namen, Form, Eigenschaften usw. Gottes zu erkennen, auch wenn sie aufgrund von Unkenntnis über ihre Beziehung zu Krishna, mit widernatürlicher Hartnäckigkeit an falschen Schlussfolgerungen festhalten oder überhaupt keine Schlussfolgerungen haben.
… die glauben, dass sich Beharrlichkeit auszahlt, wenn man den Namen mit Vergehen aufnimmt, und nach und nach ganz selbstverständlich zur Erkenntnis des Heiligen Namens selbst und zur Liebe zu Gott führt.
… die sich bereit erklären, ihren Schülern gegen eine Geldsumme ihre besonderen Methoden der spirituellen Verwirklichung mitzuteilen, wie auch Schüler, die sich noch im Zustand der Sündhaftigkeit befinden und ihren Präzeptor um Unterweisung in den Grundsätzen der spirituellen Liebe bitten, wobei sie diese im weltlichen Sinne der Fleischlichkeit verstehen.
… die glauben, dass es möglich ist auch im sündhaften Zustand den Namen Krishnas aufzunehmen und so Seine Form, Eigenschaften usw. zu erkennen und Ihm auch zu dienen.
… die glauben, dass durch bloßes, beharrliches Hören (selbst im Zustand der Sündhaftigkeit) des Namens, der Schönheit, der Eigenschaften und der Taten Sri Krishnas Liebe für den Heiligen Namen geweckt wird.
… die denken, dass der Heilige Name Sich Selbst manifestiert, indem man die Botschaften der Taten Gottes hört.
… die behaupten, dass das Gefühl der spirituellen Liebe (rasa) dem Glauben (sraddha) oder der spirituellen Zuneigung (rati) vorausgeht, oder dass die spirituelle Zuneigung dem Glauben vorausgeht.
… die der Meinung sind, dass es im sündhaften Zustand möglich ist, die transzendentale Form Gottes zu sehen, den transzendentalen Namen aufzunehmen, – dem Rezital der transzendentalen Aktivitäten zuzuhören, – oder die fünf Kapitel über die rasa (amouröse Pastimes Sri Krishnas mit den gopis) des Srimad Bhagabatam oder das Lied der gopis oder Govindalilamrita oder Ujjala Nilmani oder Gopalachampu, Muktacharita, Bidagdha Madhaba, Lalita Madhaba, Dankeli Koumudi, Jaydevas Gitagovinda, Billvamangals Krishna-karnamrita, Chandidas, Bidyapatis hingebungsvolle Lieder, die amourösen Lieder über Rai-Kanu usw. zu verstehen – oder dass es möglich ist, auf dem Marktplatz die Göttliche Liebe zu besingen, – oder erlaubt, seine besonderen hingebungsvollen Methoden an jedem Ort gegen Entgelt auszupacken.
… wer nicht begreift, dass der transzendentale Name sich nicht auf der Zunge manifestiert, solange der Bruchteil eines Vergehens die beiden trennt, - dass die Form, die Eigenschaften, die Taten und das wahre Wesen Gottes sich dem materiellen Verstand nicht offenbaren, sondern nur die verzerrte Karikatur davon, geformt durch sinnliche Emotionen, die aus den poetischen oder prosaischen Werken der Fiktion stammen, die unsere Leidenschaften für die Vergnügungen dieser Welt schildern.
… die vorgeben, über die göttlichen Spiele der Liebe zu referieren und damit die sentimentalen Menschen, die nicht in der Lage sind, diese Wahrheiten zu begreifen, oder die Neulinge auf dem Pfad der Hingabe oder die Ungeeigneten ansprechen wollen.
… diejenigen, die keinen, wie auch immer gearteten spirituellen Geschmack (rati) besitzen, als Gottgeweihte bezeichnen, die die innewohnende Liebe zu Gott durch ihre spirituelle Neigung verankert haben, - oder diejenigen als Gottgeweihte bezeichnen, die behaupten, dass sie voll und ganz im Besitz des Gefühls spiritueller Liebe sind, obwohl sie kaum das Stadium des Noviziats auf dem Pfad einer solchen liebenden Hingabe betreten haben, - oder jemanden als spirituell veranlagt zu bezeichnen, der nur aufrichtige Überzeugungen jeglicher Art besitzt.
... diejenigen, die behaupten, dass die Manifestation der spirituellen Neigung möglich ist, während bei ihnen noch Verlangen nach materiellen Objekten besteht, - oder dass es möglich ist, dass jemand, der nicht völlig von solchen materiellen Vorlieben befreit ist, ein amouröser Geweihter sein kann, - oder dass die allerersten Anzeichen spiritueller Liebe schon vor Beginn des Noviziats auftreten können, - oder dass spirituelle Liebe unabhängig von spiritueller Anhaftung erreichbar ist, - oder mit einem Wort, dass es nicht widernatürlich ist, das Pferd beim Schwanz aufzuzäumen.
… die behaupten, dass es möglich ist, mit unserem verzerrten Verstand und verzerrter Intelligenz dramatische Werke wie das Sakuntala, Raghuvamsa, Sahityadarpan, Poesie, Rhetorik usw. usw. wertzuschätzen, und dass es daher ebenso möglich ist, Werke wie Lalita Madhaba, Bidagdha Madhaba, Rasapanchadhyaya, Ujjala Nilamani usw. zu verstehen.
… diejenigen, die der Meinung sind, dass Huren, die ihrem Gewerbe nachgehen, geeignet sind, den Heiligen Namen Krishnas mit ihrem Mund auszusprechen, die spirituelle Lieder über Rai-Kanu singen, die von Sri Chandidas und Vidyapati komponiert wurden, - und dass durch das Anhören dieser Lieder aus solch einem Mund auch andere Personen spirituelle Neigung und sogar Liebe für Radha-Krishna nach der Art von Billvamangal erlangen können, dessen Liebe für Radha-Krishna durch seine Verbindung mit Chintamani geweckt wurde.
… wer glaubt, dass die Eigenschaft von Vaishnavismus in seinem Blut enthalten ist, – dass die besonderen Eigenschaften eines Gosvamin, eines Nityananda, eines Advaita, eines Acharyya (spiritueller Lehrer) durch das Medium des Blutes in Übereinstimmung mit dem Prinzip der Vererbung übertragbar sind.
… wer denkt, dass ein Vaishnava weltliche Eltern hat, – der an der Ansicht festhält, dass der Vaishnava einer weltlichen Kaste, Gesellschaft oder Religion angehören kann, das heißt, dass der Vaishnava ein 'pashandi Hindu' ist, - oder dass der Vaishnava ein Mitglied einer der Gemeinschaften Brahman, Kshatriya, Vaisya, Sudra, Chandala, Yavana, Pukkasha, Abhira, Sumbha, Khasa, etc. ist.
.. wer glaubt, dass mahaprasad nur in Puri-dhama aufgrund der Heiligkeit des Ortes Schutz vor Unreinheit bietet, - die annehmen, dass vegetarische Ernährung mit mahaprasad identisch ist, – wer glaubt, dass das salagrama, nichts anderes, als Geröll von der Straße ist und der Stein der Weisen zur selben Art von materiellen Objekten zählt, wie gewöhnliche Steine; – die denken, dass das heilige Bild durch Berührung verunreinigt werden kann, - die sich einbilden, dass durch die Verehrung von Stein Gott verehrt wird, - oder dass (unter der Führung vertrauter häuslicher Instinkte) durch die Verehrung von Vater und Mutter, Ehemann und Ehefrau, dieser Welt, Laksmi und Narayana verehrt werden, - die denken, dass durch den Dienst an den Armen Narayana gedient wird, - die denken, dass durch die Verehrung irgendeines Namens oder die vom Geist erdachte Form, als Gott verehrt wird.
… die der Meinung sind, dass der Heilige Name und das mantra für eine Summe Geldes verkauft werden kann, – die glauben, dass der transzendentale Name, Form, Eigenschaften und Taten Gottes aus dem Mund eines bezahlten Lesers, oder Sprecher gechantet werden kann, und dass, wenn man solche Lesungen oder Predigten hört, etwas Gutes herauskommt.
… Wer glaubt, dass dieser materielle Körper als sakhi (spirituelle weibliche Gefährtin) oder gopi (spirituelle Kuh-Magd) gekleidet werden kann, oder dass dieser sündhafte Körper den transzendentalen sakhis dienen kann; - wer denkt, dass es möglich ist, unkonventionelle spirituelle Liebe mit diesem physischen Körper kosten zu können, – wer glaubt, dass die Wahrheit der unkonventionellen Liebe mit diesem materiellen Geist, der süchtig nach Sinnesvergnügen ist, verwirklicht werden kann.
… der glaubt, dass es möglich ist Gaur unabhängig von Krishna zu verehren; - der denkt, dass Vishnupriya verehrt werden kann, indem man sich von Sri Rupa zurückzieht, - die glauben, dass man durch die Annahme materialistischer Interpretationen der Theosophie oder Metaphysik eine moralische Erklärung für die obszönen Taten Sri Krishnas erhalten kann, – wer denkt, dass die Liebe zu Gaur mit Geist-ism verbunden werden kann, - wer vermutet, dass Gott vor den Sterblichen erscheint, indem er mit weltlichen Eigenschaften verunreinigt wird, - die denken, dass es möglich ist, den transzendentalen Gaursundar als Objekt unseres sinnlichen Vergnügens oder als einen amourösen Helden zu behandeln, der unseren Sinnen schmeichelt.
… sie nehmen an, dass es mit diesem physischen Körper, dem materiellen Geist und der empirischen Art des Denkens, der Anschauung und der Verwirklichung möglich ist, durch den einfachen Kauf eines Eisenbahntickets in das transzendentale Brindaban und Nabadvipa zu reisen, bequem sitzend in einem gemütlichen, kleinen Eisenbahnabteil, und dass es auch möglich ist, dort in erträglichem Komfort zu wohnen, indem man ein geräumiges Haus aus Stein oder Ziegeln und Mörtel baut, und dass dort auf diese Weise zu leben, bedeutet, im Reich der Transzendenz zu wohnen.
… wer der Meinung ist, dass es möglich ist, dass man mit ein und demselben Geist zur ein und derselben Zeit, dieser Welt, der Ehefrau und den Kindern, Huren usw. und Gott dienen kann; - die glauben, dass mit demselben Körper gleichzeitig die Körper von Ehefrauen, Kindern, Huren - und die der Gottgeweihten - berührt werden können; - die glauben, dass es möglich ist, gleichzeitig Betel, Tabak, Ganja, Bhang, Wein usw. zu genießen und den Nektar des Krishna-Gesprächs zu schlürfen, - solche, die erklären, dass sie tatsächlich die Süße der Krishna-Hingabe genießen, obwohl sie zugeben, dass sie sich materiellen Vergnügungen hingeben müssen, - die sich einbilden, dass man selbst bei völliger Versenkung in den Heiligen Namen Krishnas nicht auf die Notwendigkeit oder die Neigung zu Rauschmitteln wie Tabak, Ganja usw. verzichten kann.
… die glauben, dass es möglich ist, Krishna zu dienen und dass man zur selben Zeit Fisch, Fleisch, Ehefrau, Karten usw. genießen kann – die glauben, wenn sie nur einen professionellen guru oder sogar einen großen Sünder, der in der Kneipe verkehrt, oder einen, der dem Alkohol, der Sexualität, der Häuslichkeit, dem Handel usw. zugetan ist, von ganzem Herzen als spirituellen Führer akzeptieren, und die die Ansicht vertreten, dass man Hingabe an Krishna allein durch die Kraft des blinden Glaubens an einen solchen guru erlangen kann, indem man es einfach vermeidet, die Mängel dieses gurus zu diskutieren.
... die denken, dass sie jede Chance haben davon zu profitieren, wenn sie glauben, dass sich die Qualität des Heiligen Namens oder mantras nicht durch den fehlerhaften Charakter des spirituellen Begleiters ändern kann, obwohl der Pseudo-guru als mantra eine bloße Folge bestimmter Buchstaben des Alphabets, die dem mantra ähneln, dem Schüler mitteilt oder als Heiligen Namen gegen den Namen überreicht.
… Wer denkt, dass sich die Qualität des heiligen Namens oder mantras nicht durch den mangelhaften Charakter des spirituellen Führers ändern kann, deshalb, obwohl der Pseudo-guru als mantra eine bloße Kette bestimmter Buchstaben des Alphabets vermittelt, die dem mantra ähneln oder als den Heiligen Namen, den Heiligen Namen mit Vergehen anbietet, und man glaubt, dass man jede Chance hat von einem solchen mantra oder einem Vergehen gegen den Namen zu profitieren.
..… die diesen zerbrechlichen, materiellen Körper verkleiden, um Gott oder Seine Inkarnation darzustellen, - diejenigen, die ihre Schüler dazu veranlassen, dass Tulasiblätter, die dem Dienst Krishnas geweiht sind, ihren eigenen fleischigen Füßen, die geeignet sind, von Hunden und Schakalen gefressen zu werden, geopfert werden – die den Heiligen Namen „Hare Krishna" aufgeben, der von den sastras und den Acharyyas als einziger Erlöser des Kali-Zeitalters und als Wohltäter der Welt gelehrt wird, oder, die Zweifel an den sastras und den Gottgeweihten in dem Sinne haben, dass sie glauben, dass allein der Name "Hare Krishna" allen Zwecken dient, in der Hoffnung auf irdischen Ruhm, um als Inkarnationen anerkannt zu werden, die ein neues Zeitalter ankündigen, neue Formeln erfinden und verbreiten, die dem Wesen der sastras widersprechen und die mit grotesker Sentimentalität behaftet sind.
… die, während sie Betel mit scharlachroten Lippen kauen, auf die Khole (zweiseitige Trommel in Bengalen, Anm. d. Übers.) schlagen, um ihre Sinne zu befriedigen, die die amouröse Beziehung des göttlichen Paares besingen und, um das weibliche Volk zu täuschen, mit ihren Köpfen und deren sorgfältig gestutzten Locken den Boden berühren und sich mit ihren elefantenartigen "hingebungsvollen" Rüssel, gemästet für sinnliche Genüsse, auf der nackten Erde wälzen, Speichel aus den Mündern tropfend, Krokodilstränen vergießend mit ihren verdrehten und zuckenden Körper, – und auf der anderen Seite, zeigen sie gleichzeitig alle Symptome der größten Besorgnis für solche Kleinigkeiten wie eine Rupie oder eine Viertel Rupie, einen Schal oder einen Lendenschurz, oder sie rauchen Ganja, überreden die Frauen und geben all dies als kirtan, Bhaba und die acht sattvischen Beunruhigungen von Mahaprabhu Sri Chaitanya aus, um törichte Menschen zu täuschen.
All diese Leute und deren Unterstützer sind – Psilanthropen.
In der Tat sind all jene, von ihren Prinzipien her Psilanthropen, die sich bei der Erörterung der transzendentalen Wirklichkeit auf ihre empirischen Vorstellungen stützen, sich der Absoluten Wirklichkeit gegenüber so verhalten, wie zu den weltlichen Objekten, sich heuchlerischen Symptomen hingeben, die spirituelle Wahrheit erkannt zu haben, obwohl sie völlig im weltlichen Sumpf versunken sind. Solange man nicht das Glück hatte, von einem spirituellen Präzeptor spirituelle Erleuchtung zu erlangen, indem man sich seinen heiligen Füßen mit dem aufrichtigen Ziel hingegeben hat, um vom Materialismus befreit zu werden, kann man die wahre natürliche (d.h. transzendentale) Bestimmung nicht erlangen, nämlich die reine, unablässige, grundlose, angeborene Funktion der Seele in Form des Dienstes des transzendentalen Sri Krishna.