His Holiness

Śrī Śrīmad Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja

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Vollständige Hingabe bedeutet, nichts zurückzulassen

 

Bevor Śrīla Gosvāmī Mahārāja (damals bekannt als Śrī Atulacandra Bandopādhyāya) der maṭha beitrat, arbeitete er bei der indischen Eisenbahn, die ihm einen festen Wohnsitz zur Verfügung stellte. Einmal, Im Jahre 1921 besuchte ihn Śrīla Bhaktisiddhānta Sarasvatī Ṭhākura Prabhupāda dort und blieb für drei Tage. Das Ergebnis dieser göttlichen Gemeinschaft in diesem dreitägigen Besuch, war, dass Śrī Atulacandra Bandopādhyāya, den Beschluss fasste, sein Leben dem Dienst der Lotosfüße von Śrīla Prabhupāda zu widmen.

 

Dem Prinzip des Verses gurum evābhigacchet aus dem Muṇḍaka Upaniṣad (1.2.12) folgend, war ihm klar, dass wenn man sich śrī guru nähert, dann sollte man sich vollständig hingeben und nicht wieder aus irgendwelchen Gründen zurückkehren.

 

Daher packte er seinen ganzen Haushalt, — Tisch, Stuhl, Schreibtisch und so weiter - auf einen Laster und brachte alles zur maṭha.  Er ließ nichts zurück, so, als wollte er sicherstellen, dass er sein Haus nie mehr aufsuchen müsste, um ungeklärte Angelegenheiten zu regeln.

 

Der vertraute Gefährte von Śrīman Mahāprabhu

 

Śrī Atulacandra Bandopādhyāya und Śrī Śrīmad Bhakti Prakāśa Araṇya Gosvāmī Mahārāja besuchten viele Häuser und Büros, um Spenden zu sammeln und um neue Abonnenten für das wöchentliche Magazin der Gauḍīya Maṭha, mit dem Titel Gauḍīya zu gewinnen. Gauḍīya veröffentlichte das Śrīmad-Bhāgavatam in Fortsetzungen, oft geschmückt mit Bildern von Śrīla Prabhupāda, Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura und anderen Vaiṣṇava ācāryas.

Eines Tages wurde Śrīla Araṇya Gosvāmī Mahārāja gefragt: „Es wird gesagt, dass das Śrīmad Bhāgavatam nicht verschieden von Bhagavān ist. Warum haben Sie dann Bilder von sterblichen Menschen auf dieselben Seiten gesetzt?”

Aus welchem Grund auch immer, Śrīla Araṇya Gosvāmī Mahārāja schwieg, und so gab Śrī Atulacandra Bandopādhyāya eine wortgewandte und selbstbewusste Antwort: „Sie haben weder die besonderen göttlichen Charakteristiken von grantha-bhāgavata (Śrīmad-Bhāgavatam) und dem bhakta-bhāgavata (der Geweihte von Bhagavān) verstanden, noch haben Sie die Erläuterungen der vielen essenziellen Verse verstanden, die die Natur der Geweihten beschreiben, wie:

 

sākṣād-haritvena samasta-śāstrair

uktas tathā bhāvyata eva sadbhiḥ

 kintu prabhor yaḥ priya eva tasya

vande guroḥ śrī-caraṇāravindam

Śrīla Viśvanātha Cakravartī

 Śrī Gurvāṣṭakam (7)

 

Die Heiligen Schriften verkünden einstimmig, dass śrī guru sākṣāt-hari ist, direkt Śrī Hari. Dies ist eine Tatsache, die von allen Heiligen bestätigt wird. Gleichzeitig ist śrī guru Bhagavān sehr lieb. Ich verehre die Lotosfüße dieses śrī gurudeva. *

 

„Wie wird es Ihnen dann möglich sein zu begreifen, dass die in der Gauḍīya veröffentlichten Fotografien nicht von gewöhnlichen Menschen stammen, sondern von ganz besonderen, selbstverwirklichten Persönlichkeiten? Außerdem wird es für Sie schwer zu verstehen sein, dass diese befreiten Personen aufgrund ihrer ewigen Beziehung zu Bhagavān nicht von Ihm verschieden sind, genauso wie das Śrīmad-Bhāgavatam nicht von Ihm verschieden ist.

 

Er beendete die Diskussion mit der Bemerkung: „Ich stamme aus einer brāhmaṇa-Familie, die so erhaben ist, dass vierzehn Generationen aus ihrer Familie sich glücklich schätzen würden, wenn nur einer von ihnen zufällig Wasser von dem Ort entnehmen würde, wo ich Urin gelassen habe.   Aber aus irgendeinem Grund stellen Sie den Meister in Frage, dessen Lotosfüße ich meinen Kopf geopfert habe, genauso wie die Magazine, die ich verteilen will.

 

Am Abend erzählte Śrīla Aranya Gosvāmī Mahārāja diese Geschichte Śrīla Prabhupāda. Er sagte zu Śrīla Prabhupāda, dass er selbst diese Frage nicht beantworten konnte, aber Śrī Atulacandra Bandopādhyāya, der relativ neu in der maṭha war, eine passende Antwort hatte. Als Śrīla Prabhupāda das hörte, rannen Tränen aus seinen Augen. Er sagte: „Srīman Mahāprabhu hat einen Seiner engen Gefährten geschickt, um uns zu helfen.”

 

Wir haben gehört, dass Śrīman Mahāprabhu und Seine Gefährten vor Śrīla Prabhupāda erschienen sind und ihm versicherten, dass sie ihn sowohl mit Mittel als auch mit menschlicher Kraft, die erforderlich ist, um śuddha-bhakti unter die Massen zu verteilen, unterstützen werden. Im oben erwähnten Spiel bestätigte, Śrīla Prabhupāda, dass Mahāprabhu Selbst Seinen lieben Gefährten Śrī Śrīmad Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja gesandt hatte.

 

Die beste Art des Spenden Sammelns ist es, damit bei anderen den Glauben an das Echte zu erwecken

 

Wenn Śrī Atulacandra Bandopādhyāya Spenden sammelte, dann trug er immer ein formelles Gewand, bestehend aus einem Mantel und einer Hose. Eines Tages besuchte er das Haus eines seṭhajī, eines wohlhabenden Menschen. Er klingelte an der Tür und der Besitzer persönlich öffnete die Tür.

 

Als Śrī Atulacandra Bandopādhyāya sich als Mitglied der Gauḍīya Maṭha vorstellte, antwortete der seṭhajī: „Ich habe kein Vertrauen in die Gauḍīya Maṭha.”

Śrī Atulacandra Prabhu ignorierte die Worte des Mannes, ging an ihm vorbei und betrat das Haus. Der seṭhajī war irritiert. „Haben Sie mich nicht gehört?” fragte er. „Ich habe gesagt, dass ich kein Vertrauen in die Gauḍīya Maṭha habe!”

Śrī Atulacandra Prabhu setzte sich auf einen Stuhl, der in der Nähe stand und antwortete ihm nicht.

Der seṭhajī, nun wütend, wiederholte: „Ich habe gesagt, dass ich kein Vertrauen in die Gauḍīya Maṭha habe!” Jetzt antwortete Śrī Atulacandra Prabhu: „Ja, Ja! Ich habe Sie gehört. Ich wusste schon bevor ich hereinkam, dass Sie keinen Glauben in die Gauḍīya Maṭha haben, denn sonst hätten Sie sich meinen Besuch nicht entgegengestellt." Śrī Atulacandra Prabhu erläuterte dann fachkundig das Ziel der Gauḍīya Maṭha-Mission und ihre einzigartigen Besonderheiten.

 

Da der seṭhajī von dem gelehrten Vortrag von Śrī Atulacandra Prabhu sehr beeindruckt war, bot er ihm dankbar eine große Spende an. Śrī Atulacandra Prabhu lehnte die Spende ab. „Ich bin nicht wegen einer Spende gekommen“, sagte er. „Sie können mir glauben, wenn ich sage, dass ich gekommen bin, um Ihren Glauben in die Gauḍīya Maṭha zu erwecken.”

Mit großem Respekt fuhr der seṭhajī persönlich Śrī Atulacandra zurück in die Gauḍīya Maṭha, wo er darśana von Śrīla Prabhupāda empfing und ihm die Spende direkt anbot. Danach besuchte er die Gauḍīya Maṭha regelmäßig.

 

Erlösung eines Delinquenten

 

Einmal nahm Śrīla Prabhupāda Śrī Atulacandra Bandhopādhyāya und eine Entourage mit nach Kānpura, um zu predigen.  Während Śrī Atulacandra Prabhu für eine kurze Weile in die Stadt ging, Spenden zu sammeln, kam der örtliche Bezirksrichter zu Śrīla Prabhupāda, um ihn zu besuchen. Während ihres Gesprächs machte der Richter eine abfällige Bemerkung zu Śrīla Prabhupāda. Er sagte: „Die meisten von Ihren Anhängern erscheinen hoch gebildet zu sein. Ist es Ihre Mission, gebildete Leute zu Bettlern zu machen? Damit stand der Magistrat plötzlich auf und ging fort.

 

Später als Śrī Atulacandra Prabhu zurückgekehrt war, ging er zu Śrīla Prabhupāda. Śrīla Prabhupāda erzählte ihm von seiner Begegnung mit dem Richter. Śrī Atulacandra Prabhu bemerkte, dass die kritischen Worte des Magistrats Śrīla Prabhupāda unglücklich gemacht hatten. Sofort rief er einen Pferdewagen und fuhr zum Haus des Magistrats.

 

Als er dort ankam sagte er zu ihm: „Śrīla Prabhupāda ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er ist der persönliche Gefährte von Bhagavān. Ihr respektloser Kommentar hat Ihnen Ihren totalen Ruin eingebracht. Sie haben mit dem Feuer gespielt und von jetzt an werden vierzehn Generationen Ihrer Familie in der Hölle schmoren.”

Der Bezirksrichter bekam Angst. Demütig fragte er Śrī Atulacandra Prabhu, was er tun müsste, um es wieder gut zu machen. Śrī Atulacandra Prabhu wies ihn an, Śrīla Prabhupāda um Vergebung zu bitten und dass er ihm irgendwie dienen soll.

Der Magistrat und Śrī Atulacandra Prabhu kehrten sofort in die maṭha zurück, wo Śrī Atulacandra Prabhu Śrīla Prabhupāda anflehte: „Bitte sei gütig zu diesem Mann und erlöse ihn von seinem Vergehen gegen Deine Lotosfüße." Śrīla Prabhupāda sprach daraufhin mit dem Magistrat über viele Themen, und der Magistrat diente ihm, indem er eine Spende von fünfhundert Rupien anbot.

 

Śrī Atulacandra Prabhu nahm eine riesige Verantwortung auf sich, als er beschloss, den Bezirksrichter von dem ernsten Vergehen zu retten. Diese Anekdote demonstriert eine von vielen transzendentalen Eigenschaften von Śrīla Gosvāmī Mahārājas. Er hatte einen festen Glauben in die   Lotosfüße von Śrīla Prabhupāda. Er erkannte das schreckliche Schicksal, das denen bevorstand, die Vergehen gegen Śrīla Prabhupāda begingen, und barmherzig bemühte er sich einen Weg zu finden, wie sie ihre Vergehen sühnen konnten. Auf diese Weise befreite er viele, die Vergehen begangen hatten und tat, wie ein wahrer Wohltäter, alles, was er konnte, um für sie glückverheißende Umstände zu schaffen.

 

Śrīla Prabhupāda und seine Anhänger verteidigen

 

In einem Jahr, als Śrīla Prabhupāda auf dem Weg war, um mit seinen Gefährten Śrī Vraja-maṇḍala parikramā durchzuführen, gab Śrī Halagu Lāla, der Leiter des Verwaltungskomitees des Śrī Bāṅke Bihārī-Tempels, eine Erklärung an fast alle bedeutenden Tempel in Vṛndāvana heraus, in der er ihnen mitteilte, dass Śrī Bhaktisiddhānta Sarasvatī bald mit all seinen Anhängern eintreffen würde.

„Sie sind alle harijanas,“ (1) sagte er. „Ihm und seinen Anhängern ist der Zutritt zu unseren Tempeln untersagt."

 

Als das Śrī Atulacandra Bandhopādhyāya zu Ohren kam, nahm er eine Gruppe seiner Gottbrüder, die als brāhmaṇas-geboren waren, eingeschlossen Śrī Śrīmad Bhakti Rakṣaka Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja, meinen Guru Mahārāja (damals Śrī Hayagrīva Brahmacārī), Śrī Narottamānanda Brahmacārī (später Śrī Śrīmad Bhakti Kamala Madhusūdana Gosvāmī Mahārāja), Śrī Praṇavānanda Brahmacārī (später Śrī Śrīmad Bhakti Pramoda Purī Gosvāmī Mahārāja) und andere mit, um diesen gosāī, Hohepriester des  Śrī Rādhā-Madana-mohana Tempels zu treffen.

 

Im Gespräch mit dem angesehenen gosāī, fragte Śrī Atulacandra Prabhu ihn: „Sehen wir für Sie so aus, als seien wir gefallene Abweichler? Haben wir uns nicht gemäß den Worten der Schriften verhalten als wir uns entschlossen haben, dem Pfad des reinen vaiṣṇava-dharma zu folgen? Śrīla Prabhupāda hat die Prinzipien des daiva varṇāśrama-dharma propagiert. Das bedeutet, dass die soziale Bezeichnung und Stellung von Individuen und deren angeborenen Neigungen nicht abhängig ist von Rasse oder familiärer Abstammung. Wenn Śrīla Prabhupāda weiterhin nach weltlichen Auffassungen beurteilt wird, dann wird das der Welt nur Unglück bringen.

 

“Außerdem darf ich Sie daran erinnern, dass ich Atulacandra Bandhopādhyāya bin. Als die brāhmaṇas Ihrer Familie an unsere Familie herantraten und um die Hand meiner Tochter anhielten, habe ich es verboten. Ich sagte ihnen: 'Wir sind kulīna brāhmaṇas. Wie hätten wir nur in Erwägung ziehen können, unsere Tochter in Ihre Familie einheiraten zu lassen, wenn wir selbst den Gedanken verachten, in Ihrer Nähe zu essen?“

 

"Der gosāī bat um Vergebung und begleitete Śrī Atulacandra Prabhu, weil er zu Śrīla Prabhupāda wollte. Dann brachte er Śrīla Prabhupāda und die ganze parikramā-Gesellschaft zum darśana von Śrī Rādhā-Madana-mohana-jī und zollte Srila Prabhupada großen Respekt. Die Hohepriester aller anderen bekannten Tempel von Vṛndāvana beobachteten das Verhalten des Śrī Madanamohana-jī Tempel gosāī, und erwiesen auch Śrīla Prabhupāda die ihm gebührende Ehre und Achtung.

 

Nur der gosāī vom Śrī Bāṅke Bihārī Tempel, hatte Vorbehalte den Schülern von Śrīla Prabhupāda zu erlauben seinen Tempel zu betreten, indem er sagte, dass Śrī Bihārī-jī sich vor den tridaṇḍas fürchten würde, die die sannyāsīs trugen. Als Śrīla Prabhupāda das hörte, sagte er: „Gut, wenn das der Fall ist, dann werden wir den Śrī Bāṅke Bihārī Tempel nicht betreten. Wir haben nicht die Absicht Ṭhākura-jī Angst einzujagen.”

 

Kollekte von einem Materialisten

 

Einmal nahm Śrī Atulacandra Bandhopādhyāya seinen Gottbruder Śrī Śrīmad Bhakti Rakṣaka Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja mit, um einen geizigen Geschäftsmann in Madrās (jetzt Chennai) zu besuchen, der nur Tamil sprach, von dem die beiden Gottbrüder kein einziges Wort verstanden. Vor dem Besuch sagte Śrī Atulacandra Prabhu zu Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja: „Ich werde mit ihm nur über Handzeichen kommunizieren. Du musst nur mit deiner tridaṇḍa auf ihn zugehen und dich zurückziehen, wenn ich es dir sage."

“Und warum soll ich mit meinem tridaṇḍa rückwärts and vorwärts rennen?” fragte Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja.

Śrī Atulacandra Prabhu erwiderte: „Entweder wird er glauben, dass ich ihm eine Segnung von Śrī Nārāyaṇa wegnehme, der von deinem tridaṇḍa verkörpert wird, oder dass ich ihn davor beschütze, dass du ihn mit deinem tridaṇḍa zu Asche verbrennst.

 

Als Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja sich mit seinem tridaṇḍa während des Besuches in die Richtung des Geschäftsmannes bewegte, hielt ihm Śrī Atulacandra Prabhu auf und zeigte mit seinen zehn Fingern auf den Geschäftsmann. Der Geschäftsmann hielt im Gegenzug einen Finger hoch. Wieder ging Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja auf den Geschäftsmann zu, bis Śrī Atulacandra Prabhu ihn aufhielt. Zu dem Zeitpunkt hielt Śrī Atulacandra Prabhu neun Finger hoch und der Geschäftsmann zwei. Sie machten so weiter, bis sie schließlich beide fünf Finger hochhielten. Sobald Śrī Atulacandra Prabhu aufstand und bereit war zu gehen, machte der Händler eine Geste, die ihm signalisierte zu bleiben und ging dann in sein Haus.

 

Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja fragte Śrī Atulacandra Prabhu: „Was bedeutet das, fünf Finger hochzuhalten?“

„Mahārāja, ich habe keine Ahnung”, antwortete Śrī Atulacandra Prabhu. „Es könnten fünf Rupien sein, oder fünfzig, fünfhundert oder etwas anderes. Was immer es ist, lass uns abwarten.

Der Kaufmann brachte fünfhundert Rupien heraus und legte sie in die Hände von Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja. Dann bat er ihn, dass er ihn mit seinem tridaṇḍa segnen und seine Stirn berühren möge.  Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja erfüllte ihm den Wunsch.

 

Als sie gingen stampfte Śrī Atulacandra Prabhu vor dem Eingang auf den Boden. Als Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja fragte, warum er das tat, sagte er: „Ich möchte nie wieder mit dieser Art von Menschen zu tun haben, sonst fürchte ich, dass ich ein begehrlicher Materialist (viṣayī) werde. Ich trete diese Gemeinschaft mit diesem Mann mit Füßen, ich trete auf sie mit Verachtung." Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja pflegte oft zu sagen: „Śrī Atulacandra Prabhu war wie ein Radieschen Züchter, dessen Ernte vollständig entwurzelt wird; er ging einmal auf eine Person zu, nahm, was er konnte, und kehrte nie wieder zurück. Andere wiederum waren wie die Auberginenbauern, deren Ernte auch nach der Ernte noch etwas abwirft; sie gingen immer wieder zu derselben Person, um das zu bekommen, was sie brauchten. Keine Methode ist an sich besser als die andere. Sie haben einfach unterschiedliche Ansätze. Die beste Vorgehensweise ist immer die, die am günstigsten für den Dienst zu Śrī Hari ist, gemäß Zeit, Ort und Umstände.

 

Die Spende einer Königin

 

Einmal hielt sich Śrī Atulacandra Bandhopādhyāya in einem Tempel in Orissa auf. Zu dieser Zeit wurden die Dienste des Tempels von einer älteren Königin finanziert, die im Volksmund als Rānī Mātā bekannt war. Eines Tages sandte Rānī Mātā einen Diener zu Śrī Atulacandra Prabhu, um sich zu erkundigen, ob der Aufenthalt von Śrī Atulacandra Prabhu angenehm genug war und ob er irgendwelche Unannehmlichkeiten zu erleiden hätte. Śrī Atulacandra Prabhu antwortete, dass alles in Ordnung sei, außer dass es ihm schwerfalle, ohne Kissen zu schlafen.

 

Rānī Mātā sandte ihm liebenswürdigerweise ein Kissen und sagte ihm, dass er es behalten könnte. Sowie Śrī Atulacandra Prabhu das Kissen erhalten hatte, machte er sich auf den Weg nach Śrīdhāma Māyāpura und nahm es mit. Nach seiner Ankunft in Śrī Yogapīṭha, öffnete er das Kissen und fand zweieinhalbtausend Rupien darin. In der indischen Tradition ist üblich, dass Männer den sādhus Spenden geben und nicht Frauen. Śrī Atulacandra Prabhu war scharfsinnig genug, um zu verstehen, dass Rānī Mātā nach einer Gelegenheit suchte, ihm auf irgendeine Weise zu dienen, indem sie ihren Diener schickte, um sich nach ihm zu erkundigen. Seine Bitte um ein Kissen war eigentlich eine Gelegenheit für sie, ihm heimlich eine Spende zukommen zu lassen. Das war seine wundersame Art, Spenden zu sammeln.

 

Sich als Anwalt in den Diensten der Gauḍīya Maṭha ausgeben

 

Auf Bitten der Königin spendete ein Mann im Bezirk Sītāpura in Naimiṣāraṇya Land für den Bau einer Gauḍīya Maṭha. Einige Zeit später beschwerte sich jedoch ein ausländischer Offizier des indischen Staatsdienstes (Imperial Civil Service), dass die Königin das Land an ihre Untertanen verschenken solle, wenn sie so viel davon habe. Er fragte sich, was die Einheimischen davon hätten, wenn sie Land an Außenstehende aus Bengalen oder sonst woher verschenken würde. Als der Stifter dies hörte, zog er sein Versprechen zurück, den Geweihten das Land für eine Gauḍīya-Maṭha geben.

 

Einige Zeit später hörte Śrī Atulacandra Bandhopādhyāya, wie die Gottgeweihten, mit denen er zusammen war, die Angelegenheit am Bahnhof von Sītāpura diskutierten, während sie auf einen Zug nach Kalkutta warteten. Wie das Schicksal es wollte, hatte ihr Zug drei Stunden Verspätung, und so informierte er die Gottgeweihten, dass er dem Mann einen Besuch abstatten würde.

 

Auf dem Weg dorthin, gekleidet mit seinem Mantel, kaufte er ein Notizbuch und steckte es sich unter den Arm, um sich als Jurist auszugeben. Er ging auf den Mann zu, der sein Versprechen zurückgezogen hatte und sagte: „Ich bin der Rechtsberater des Gauḍīya Maṭha, und ich bin hier, um Sie wegen Verleumdung zu verklagen. Als Sie ihnen Land versprachen, druckten sie in vielen Newslettern und Magazinen Anzeigen über die geplante Maṭha in Naimiṣāraṇya. Aber jetzt, da Sie Ihr Wort zurückgenommen haben, wird ihr Name beschmutzt werden.“

 

Der Mann erklärte seine Situation und zeigte Śrī Atulacandra Prabhu was der I.C.S. Beamte geschrieben hatte. Śrī Atulacandra Prabhu schrie den Mann an. „Was weiß dieser Dummkopf! Wir wollen dieses Land nicht um des Nehmens willen, sondern um zu geben. Wir werden dieses Gebiet entwickeln, indem wir Vermögenswerte investieren, die wir anderswo gesammelt haben. In Ihrem gesamten Bundesstaat gibt es niemanden, der dieses Gebiet so entwickeln würde, wie wir es tun. Und selbst wenn sich jemand melden würde, würde es Sie am Ende viel mehr kosten, als er investieren würde. Unsere Investition in dieser Gemeinde hingegen wäre größer - sagen wir, zehnmal größer - als der Wert des Landes, das Sie uns geben würden. Aber das spielt keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass Sie Ihr Versprechen einhalten müssen, sonst habe ich keine andere Wahl, als eine Klage gegen Sie einzureichen.”

 

Als der Mann sich letztendlich einverstanden erklärte, das Land der Gauḍīya Maṭha zu spenden, bestand Śrī Atulacandra Prabhu darauf, dass er zehntausend Rupien Strafe für die Unannehmlichkeiten bezahlen muss, die er verursacht hatte. Schließlich erklärte sich der Mann einverstanden fünftausend Rupien zu bezahlen. Śrī Atulacandra Prabhu sammelte die Strafe ein und kehrte rechtzeitig zum Bahnhof zurück, um seinen Zug zu erreichen.

 

Seine Geistesgegenwart

 

Bevor Śrīla Prabhupāda Śrī Atulacandra Bandhopādhyāya ins Ausland schickte, um zu predigen, fragte er Ernst-Georg Schulze, einen seiner deutschen Schüler, dessen Einweihungsname Sadānanda dāsa war: „Welchen Titel soll ich Atulacandra geben, wenn ich ihn in den Westen schicke, um zu predigen? Ich muss ihm einen Titel geben, der seine Überlegenheit gegenüber allen Predigern, die ich bisher geschickt habe, angemessen zum Ausdruck bringt.”

Śrī Sadānanda Prabhu schlug den Titel ‘Leitender Missionar’ vor, der Śrīla Prabhupāda gefiel. Er gab dann diesen Titel Śrī Atulacandra Prabhu und schickte ihn ins Ausland, um zu predigen.

Śrī Atulacandra Prabhu nahm nicht einmal einen paisā von der maṭha für sein Predigen in Übersee.  Die Spenden, die er im Ausland sammelte, finanzierten das gesamte Unterfangen.

 

Eines Tages teilte ihm die Haushälterin mit: „Ein großer Umschlag mit Ihrem Namen ist gekommen, aber er ist zu groß und passt nicht in den Briefkasten. Er hängt ein Stück heraus. Es ist besser, wenn Sie ihn gleich an sich nehmen. ”

Als Śrī Atulacandra Prabhu den Brief öffnete, fand er darin einen Scheck, ausgestellt auf seinen Namen, den ihm der König von Bardhamāna gesendet hatte. Obwohl er kein englisches Bankkonto besaß, beschloss er, trotzdem zur Bank zu gehen.

In der Bank sagte ihm der Manager: „Wir können Ihren Scheck nur einlösen, wenn wir eine Unterschrift von jemandem bekommen, der Ihre Identität überprüfen kann."

 

Zufälligerweise war an diesem Tag ein Foto von Śrī Atulacandra Prabhu, wie er dem Marquis von Zetland die Hand schüttelte, in der Zeitung veröffentlicht worden. Śrī Atulacandra Prabhu sah eine Zeitung auf dem Schreibtisch des Managers liegen, nahm sie und schlug sie auf der Seite mit seinem Bild auf.

Er zeigte sie dem Manager und fragte ihn: „Wer ist das auf dem Foto?”

Der Manager las den Titel am unteren Rand des Fotos. „Indischer Mönch A.B. Gosvāmī und Marquis of Zetland,” sagte er.

„Bin ich nicht dieselbe Person?” fragte Śrī Atulacandra Prabhu.

Der Manager sah auf das Foto und auf ihn und zurück auf das Foto und so einige Male hin und her. „So?”drängte Śrī Atulacandra Prabhu. „Was sagen Sie?"

„Sie sind es wirklich."

„Dann können Sie selbst meine Identität überprüfen und unterschreiben."

Der Manager tat genau das. So war Śrīla Gosvāmī Mahārājas Geistesgegenwart.

 

Den Glauben in entmutigenden Situationen bewahren

 

Nach dem Verscheiden Śrīla Prabhupādas sah sich die Sārasvata Gauḍīya-Mission mit einer Vielzahl von Störungen konfrontiert. Während dieser Zeit machte eine gewisse angesehene Persönlichkeit die folgende Bemerkung über einen bestimmten Schüler von Śrīla Prabhupāda: „Ich traue ihm nicht, wenn er (ja) sagt, noch traue ich seinem Bruder, wenn er sarkastisch (ja) sagt. Die Münder der Väter derer, die an ihre und glauben, werden voll vom Stuhl dieser beiden Brüder sein. (2) Sie betrügen uns. Wir sollten ihnen eine Lektion erteilen.”

Śrīla Gosvāmī Mahārāja antwortete nicht grimmig, sondern friedvoll, entsprechend seiner gelassenen Natur. Er sagte: „Bhagavān ist allwissend und Er führt und beschützt Seine Geweihten immer. Wenn wir, während wir von den Vaiṣṇavas betrogen werden, dennoch den Glauben an sie aufrechterhalten, selbst um den Preis von Nachteilen, wird dieser Glaube der Ursprung unseres zukünftigen Glücks sein."

 

Erwerb von Grundstücken in Māyāpura

 

Von Anfang hatte Śrīla Gosvāmī Mahārāja kein Interesse daran Land zu erwerben, um eine maṭha in Māyāpura zu bauen. Er sagte immer wieder: „In Śrīdhāma Māyāpura gibt es bereits Śrīla Prabhupādas Śrī Caitanya Maṭha und Śrī Mādhava Mahārājas Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha. Warum soll es vonnöten sein noch eine zu bauen? Ich möchte jedoch, dass meine Gottbrüder so viel Land wie möglich erwerben, denn sonst werden in der Zukunft unerwünschte Leute Niederlassungen gründen und versuchen, die Heiligkeit des dhāma zu beflecken.”

 

Er pflegte auch zu sagen: „Ich werde meinen Gottbrüdern so viel Geld zur Verfügung stellen, wie sie für den Erwerb und die Erschließung von Land benötigen. Aber damit müssen sie auch die Verantwortung für die ordnungsgemäße Instandhaltung ihrer Einrichtungen übernehmen.”

 

Śrīla Gosvāmī Mahārāja besaß unglaubliche Weitsicht; Heute haben sich viele unerwünschte Gruppierungen in Śrīdhāma Māyāpura angesiedelt und beschäftigen sich in Aktivitäten, die der Kultivierung von bhakti entgegenstehen. Śrī Śrīmad Bhakti Rakṣaka Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja bestand darauf, dass Śrīla Gosvāmī Mahārāja eine maṭha in Śrīdhāma Māyāpura gründen sollte, und so gab Śrīla Gosvāmī Mahārāja, dem Wunsch seines Gottbruders nach und erwarb dort ein Grundstück. An dem Tag, an dem das Fundament durch eine glücksverheißende Grundsteinlegungszeremonie im Schatten einer Akazie eingeweiht werden sollte, führte Śrīla Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja die Zeremonie nicht selbst durch, sondern ließ sie von Śrīla Śrīdhara Gosvāmī Mahārāja vornehmen. Unsere Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha stellte die mṛdaṅgas, karatālas und āsanas für diese Zeremonie zur Verfügung.

 

Ich betrachte mich selbst als höchst von Glück begünstigt und gesegnet, die von Herzen kommenden kīrtanas, die von denen gesungen wurden, die bei Śrīla Prabhupāda Zuflucht gesucht hatten, ihre vorbildlichen und vorzüglichen Gespräche und den tiefgründigen hari-kathā, den sie an diesem Tag sprachen, miterlebt und gehört zu haben.

 

Danach verteilten die Gottgeweihten nichts weiter als eine leichte, innen hohle Süßigkeit aus Zucker, namens batāsā als prasāda, aber niemand war deswegen enttäuscht; alle waren recht zufrieden. Das einfache Ende des großen Festes erinnerte mich an einen Vers, den ich als Kind gelernt hatte:

 

ajā-yuddhe ṛṣi-śrāddhe

prabhāte meghā’mburā

 dāmpatye kalahe caiva

babhārambhe laghu-kriyā

 

Das Scheren der Schafböcke, der Dienst der Heiligen, der Donner am Morgen und der Streit zwischen Mann und Frau sind am Anfang laut und am Ende leise und werden schließlich durch die kleinsten Gesten vollendet.

 

Obwohl ich immer das Gefühl hatte, dass dieses Gedicht nicht in die moderne Zeit passt, habe Ich erkannt, dass es mit Sicherheit auf das Fest von Śrīla Gosvāmī Mahārājas Fest an diesem Tag zutraf.

 

Ein Beispiel seiner Demut

 

Während sich die maṭha von Śrīla Gosvāmī Mahārāja in Śrīdhāma Māyāpura im Bau befand, blieb er im bhajana-kuṭīra von Guru Mahārāja in unserer Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha. Er war außerordentlich pünktlich. Er war sehr pünktlich und kam und ging jeden Tag genau zur gleichen Zeit. Eines Tages kam er, aus irgendeinem Grund, fünf Minuten früher in unsere maṭha, als sonst.  Bevor er Guru Maharajas bhajana-kuṭīra betrat, fragte er uns in aller Ernsthaftigkeit: „Prabhus, heute bin ich fünf Minuten zu früh gekommen. Darf ich in die maṭha kommen, oder soll ich meine Unpünktlichkeit sühnen, indem ich draußen warte?"

 

Nur die Dienste annehmen, die man auch bewältigen kann.

 

Wenn Śrīla Gosvāmī Mahārāja Feste in seiner maṭha veranstaltete, dann lud er nur ein oder zwei Geweihte aus jeder maṭha ein. Er erklärte dann: „Durch sein eigenes Beispiel lehrte Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura, dass, so wie es die Etikette vorschreibt, wir nur so viele Vaiṣṇavas einladen sollten, wie wir auf einmal bedienen können, ohne dabei eine respektvolle Haltung zu verlieren. Wenn wir zu viele Geweihte einladen, dann gehen wir das Risiko ein, Vergehen zu begehen, weil wir unfähig sind jedem einzelnen aufmerksam und in angemessener Weise zu dienen.”

 

Sein tiefer Respekt vor dem dhāma

 

Wenn Śrīla Gosvāmī Mahārāja von der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha zu seiner maṭha ging, dann unterstützen sein Diener Śrī Gaura dāsa Prabhu und ich ihn jeweils von links und rechts. Eines Tages, als wir gerade die Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha verließen, sahen wir Nīlu, den Wächter des Generatoren Raums in Śrī Yogapīṭha’, auf einer neuen Fahrrad-rikśāw, ein Fahrzeug, das erst vor kurzem in Śrīdhāma Māyāpura Einzug gehalten hatte. Als Śrī Gaura dāsa Prabhu das sah, fragte er Śrīla Gosvāmī Mahārāja: „Mahārāja-jī, würdest du gerne mit der rikśaw fahren?”

 

Śrīla Gosvāmī Mahārāja antworte feierlich: „Ich, auf einer rikśaw im heiligen dhāma? Niemals. Das wird niemals geschehen. Ich weiß sehr genau, dass Ihr in der Zukunft alle in Autos fahren werdet, aber ihr werdet von mir dafür keine Lizenz bekommen.“

Es ist eine Tatsache, dass er im heiligen dhāma in seinem ganzen Leben niemals in einer rikśaw oder einem Auto saß. Wenn er zum dhāma in einem Auto oder einer rikśaw fuhr, dann würde an der Grenze zum dhāma anhalten und laufen.

Śrī Gaura dāsa Prabhu sagte: „Mahārāja, wir haben Angst, dass du vielleicht hinfällst und dich verletzt, wenn du die ganze Zeit zu Fuß gehst.”

Śrīla Gosvāmī Mahārāja scherzte: „Ah, das ist euer Problem, nicht meins.”

Später dann, wenn er seine maṭha erreichte, rief er laut einen anderen seiner lieben Diener, Śrī Vana-bihārī Bābā. „Oh Vana Bābā! Dieser Gaura hat mich heute fast umgebracht. Er hat mich heute den ganzen Weg hierher zu Fuß gehen lassen. Ich bin so ausgelaugt!” Seine Beziehung zu seinen Schülern war immer süß und humorvoll.

 

Alles ist für den Dienst gerechtfertigt

 

Einmal kamen Śrīla Gosvāmī Mahārāja und sein Diener Śrī Gaura dāsa Prabhu in unsere Zweigstelle   der Śrī Caitanya Gauḍīya Maṭha in Māyāpura um den gośālā zu besuchen, den ich in jenen Tagen verwaltete.  Śrīla Mahārāja sah zwei gesunde und glückliche Kälber dort und fragte mich: „Wie alt sind diese Kälber?“

„Mahārāja-jī, sie sind ungefähr ein Jahr alt,“ antwortete ich.

Ohne zu zögern, gab er mir diesen Rat: „Wenn du sie zu Ochsen machst (3), wirst du eine Menge Arbeit aus ihnen herausholen können."

 

Als Śrī Gaura dāsa Prabhu das hörte, sagte er: „Mahārāja! Hättest du es gewagt, so etwas auch nur vorzuschlagen, geschweige denn, es zu tun, wenn du noch mit deiner Familie zusammen wärst?”

„Nein,” antwortete Śrīla Gosvāmī Mahārāja. „Ich wäre zu einem Ausgestoßenen erklärt und aus unserer Gesellschaft entfernt worden. Aber ich bin kein brāhmaṇa mehr; ich bin ein transzendentaler mleccha, eine Art göttlicher Außenseiter. Wenn eine Tätigkeit, die einem mleccha angemessen ist, mit der Absicht ausgeführt wird, śrī guru, den Vaiṣṇavas und Bhagavān zu dienen, wird sie als spirituell und nicht als weltlich angesehen. Alles ist im Dienst gerechtfertigt."

Śrī Kṛṣṇa und Seine Gefährten in allen Lebensumständen erinnern

 

Einmal fragte mich Śrīla Gosvāmī Mahārāja: „Wie ist dein Name?”

„Narottama dāsa Brahmacārī,” antwortete ich.

Als er das hörte, wurde er an Śrīla Narottama dāsa Ṭhākura erinnert. Er sagte: „Dein Name ist Narottama? Dann bist du mein Meister, mein Prabhu.”

 

Im Śrī Caitanya-caritāmṛta (Ādi-līlā 4.85), hat Śrīla Kavirāja Gosvāmī erwähnt: „Ĵahā ĵahā netra paḓe tāhā kṛṣṇa sphure,” was bedeutet, wenn es auf diese Situation bezogen wird: „Worauf auch immer eine vollendete Persönlichkeit ihren Blick ruhen lässt, dort manifestiert sich Kṛṣṇa." Das Wort Kṛṣṇa in diesem Vers bezieht sich auf Śrī Kṛṣṇa, der von Seinen Gefährten begleitet wird. Als Śrīla Gosvāmī Mahārāja hörte, dass mein Name Narottama war, vertiefte er sich daher sofort in die Erinnerung an Śrī Kṛṣṇas vertrauten Gefährten, Śrīla Narottama dāsa Ṭhākura. Das ist die Besonderheit der Vaiṣṇavas. Gewöhnliche Menschen können sich niemals vorstellen, nicht einmal im Traum, in welchem transzendentaleren Bewusstsein die Vaiṣṇavas verweilen.

 

Alles prasāda mit gleicher Ehrfurcht ehren

 

Wenn Śrīla Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja sich niederließ, um prasāda zu ehren, dann mischte er auf seinem Teller zuerst alles Zubereitungen zusammen – alles vom karelā (Bittermelone) bis zum süßen Reis. Ich sah das zum ersten Mal, als ich gerade neu in der maṭha war und noch kein Verständnis für vaiṣṇava-siddhānta hatte. Ich sagte zu ihm: „Mahārāja, du wirst den ursprünglichen, individuellen Geschmack dieser Zubereitungen nicht genießen können, wenn du sie alle zusammen mischst.”

 

Śrīla Gosvāmī Mahārāja antwortete: „Warum sollte ich den Begierden dieser lasterhaften und belanglosen Zunge nachgeben, die nur zweieinhalb Zoll groß ist? Rezitierst du nicht diesen Vers, bevor du prasāda annimmst?

mahā-prasāde govinde

nāma-brahmaṇi vaiṣṇave

svalpa-puṇyavatāṁ rājan

 viśvāso naiva jāyate

Skanda Purāṇa (Utkala-khaṇḍa)

 

Diejenigen, die nur sehr wenige fromme Aktivitäten vorzuweisen haben, können niemals Vertrauen und Glauben in das mahā-prasāda entwickeln, in Śrī Govinda, in den Heiligen Namen des Herrn, oder den Vaiṣṇavas. *

 

„Und was hat Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura über mahā-prasāda geschrieben?

 

śarīra avidyā-jāla, jaḓendriya tāhe kāla,

 jīve phele viṣaya-sāgare

 tā’ra madhye jihvā ati, lobhamaya sudurmati,

tā’ke ĵetā kaṭhina saṁsāre

 

Oh Brüder! Der materielle Körper ist ein Gespinst aus Unwissenheit und seine innewohnenden Sinne sind die Ursache seines Ruins, weil sie die Seele in den Ozean des materiellen Genusses werfen. Unter den Sinnen ist die Zunge die gierigste und niederträchtigste, es ist sehr schwer sie in dieser Welt zu besiegen.

 

kṛṣṇa baḓô dayāmaya,  kôribāre jihvā jaya,

sva-prasād-anna dilā bhāi

 sei annāmṛta pāo, rādhā-kṛṣṇa-guṇa gāo,

preme ḍākô caitanya-nitāi

 

Kṛṣṇa hat so viel Erbarmen, dass Er uns Sein eigenes Essen gegeben hat, Überreste, die uns helfen, die Zunge zu besiegen, Oh Brüder. Ehrt dieses nektarine Essen, besingt die Herrlichkeiten von Rādhā and Kṛṣṇa, und ruft mit prema: „Caitanya! Nitāi!”

 

„Mit anderen Worten,” erklärte er, „śrī kṛṣṇa-prasāda ist genau wie Nektar. Es ist nicht richtig zwischen den Zubereitungen zu unterscheiden. Wir sollten nicht denken, 'Ich möchte weniger karelā und mehr süßen Reis, ’ oder, ‘Ich möchte nicht dieses, bitte gib mir mehr von jenem.' ”

 

Dann zitierte er Śrī Caitanya Mahāprabhu, der gesagt hat:

 

dvaite bhadrābhadra-jñāna, saba manodharma

ei bhālô, ei manda—ei saba bhrama

 

 Śrī Caitanya-caritāmṛta (Antya-līlā 4.176)

 

In dieser Welt der Dualität, Vorstellungen von ‘verheißungsvoll’ und ‘nicht verheißungsvoll’ sind Funktionen des Geistes. Es ist eine Illusion zu glauben 'das ist gut und das ist schlecht.'

 

Śrīla Gosvāmī Mahārāja schloss seine Ausführungen mit den Worten: „Deshalb ist es besser für uns die Dinge auf unserem Teller mit gleicher Ehrerbietung zu würdigen und sie alle als prasāda zu betrachten.”

 

Wenn ihn jemand fragte, ob er das prasāda mochte, das ihm serviert wurde, dann gab er immer die Antwort: „Es war sehr gut. Sie haben es sehr gut zubereitet.” Aber wenn er hörte, dass ein Geweihter sich beschwerte, dass die Mahlzeit nicht gut gewesen sei, dann sagte er: „Geh und rufe sofort den Koch. Er muss bestraft werden für sein unaufmerksamen Dienst zu Bhagavān. Er sollte für zwei oder drei Tage vom Dienst suspendiert und angewiesen werden, für sein Vergehen zu büßen, indem er ununterbrochen weint und harināma chantet. Bring ihn sofort hierher damit ich ihn tadeln kann."

 

Seine Worte waren nicht nur ein Lippenbekenntnis; er schuf einen Präzedenzfall, indem er diejenigen, die in ihrem Dienst unaufmerksam waren, tatsächlich bestrafte.

 

Bewertung des vaiṣṇava-sevā gegenüber bhagavad-sevā

 

Śrīla Gosvāmī Mahārāja bemerkte oft: „Ich bin nicht in die maṭha gekommen, um Bhagavān zu dienen; ich bin gekommen, um den Vaiṣṇavas zu dienen. Auf dieser Welt, erhalten wir viele Gelegenheiten Bhagavān zu dienen, aber die Möglichkeit den Vaiṣṇavas zu dienen ist äußerst selten. Es ist spirituell viel günstiger den Vaiṣṇavas zu dienen als Bhagavān, denn dadurch lernt man, wie man Bhagavān richtig dient und entwickelt allmählich einen wahren, dauerhaften Geschmack für diesen Dienst. Wenn man sich auf den direkten Dienst zu Bhagavān einlässt, ohne vorher den Vaiṣṇavas zu dienen, ist der eigene spirituelle Nutzen nicht gewährleistet."

 

Alle Vaiṣṇavas als seine Meister betrachten

 

Als Śrīla Gosvāmī Mahārāja ein Krankheits-Spiel manifestierte, kaufte ich ihm einen tragbaren Nachtstuhl aus Schilfrohr, wie sie damals in Navadvīpa und Kṛṣṇanagara erhältlich waren.  Als Śrīla Gosvāmī Mahārāja ihn sah, sagte er zu mir: „Ich werde ihn niemals benutzen. Ein Vaiṣṇava müsste ihn jedes Mal reinigen, wenn ich ihn benutze. Ich kann den Gedanken daran nicht ertragen. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie einen Vaiṣṇava als meinen Diener betrachtet. Ich habe immer alle, ob Neuankömmlinge oder Senioren, für würdig angesehen, ihnen zu dienen.

 

Egal, was ich ihm sagte, ich konnte ihn nicht davon überzeugen, ihn zu benutzen. Schließlich baute ich mit meinen eigenen Händen einen Nachtstuhl aus Ziegelsteinen, den er freudig annahm.

 

Die Notwendigkeit eine Erklärung abzugeben, weshalb man neue Maṭhas baut und neue Bildgestalten installiert

 

Einmal fragte jemand Śrīla Gosvāmī Mahārāja während einer seiner Predigtreisen: „Wozu braucht man neue Tempel und maṭhas in Indien, wenn es doch schon so viele davon gibt? Und warum soll man neue Bildgestalten installieren, wenn zurzeit so viele Bildgestalten vernachlässigt werden?“

 

Śrīla Gosvāmī Mahārāja erwiderte: „Die eigentliche Ursache für die Schwierigkeiten in Indien ist die Überbevölkerung. Das zeigt sich daran, dass die Regierung verschiedene Initiativen ergriffen hat, um die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Diejenigen, die weniger Kinder haben, zum Beispiel, erhalten von der Regierung großzügige Unterstützung. Wenn Überbevölkerung eine nationale Krise ist, warum versuchen dann kinderlose Paare eigene Kinder zu bekommen?  Wären sie nicht auch zufriedengestellt, wenn sie ein Waisenkind adoptieren würden? Nein, das wären sie nicht. Der Grad der Zuneigung für das Kind eines anderen, kann niemals dieselbe Zuneigung sein, die man für sein eigenes Kind empfinden würde. In ähnlicher Weise wird die Verbindung zu einem anderen Tempel, maṭha oder Bildgestalt von der Anhaftung an das eigene weit übertroffen.

 

Die Spiele der Vaiṣṇavas erstrecken sich über das Externe hinaus

 

Einmal wurde Śrīla Gosvāmī Mahārāja in Śrīdhāma Māyāpura krank und musste zur medizinischen Behandlung nach Kolkata gebracht werden. Ich begleitete ihn und die Gottgeweihten, die in seinem persönlichen Dienst standen, auf den ersten Teil der Reise. Zuerst transportierten wir ihn mit einem Boot über die Gaṅgā nach Svarūpa Gañja, und dann bestiegen wir einen Bus bis Kṛṣṇanagara, wo ich dafür sorgte, dass sie einen Zug nach Kolkata nehmen konnten. Ich erklärte auch seinen sevakas wie sie Dr. N.R. Sena Gupta finden würden, ein angesehener Arzt in Kolkata.

 

Nachdem Śrīla Gosvāmī Mahārāja genesen und nach Śrīdhāma Māyāpura zurückgekehrt war, sagte er zu mir: „Ich war die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein, als ihr mich vom ghāṭa nach Svarūpa Gañja transportiert habt und dann nach Kṛṣṇanagara. Aber ich bin still gewesen, weil ich dachte, dass es das Beste ist, wenn die Vaiṣṇavas das tun, was sie für richtig befinden.” Ich war erstaunt, als Śrīla Gosvāmī Mahārāja fortfuhr, die Ereignisse des Tages in solch genauen Details zu schildern. Ich wurde an Śrīla Vṛndāvana dāsa Ṭhākuras Worte im Śrī Caitanya-bhāgavata (Madhya-khaṇḍa 9.240:) erinnert:

ĵatô dekhô vaiṣṇavera vyavahāra-duḥkha

 niścaya hi jānihô sei parānanda-sukha

 

Wisse, dass jedes Leiden, das ein Vaiṣṇava zu erfahren scheint, in Wirklichkeit
spirituelles Glück ist.

 

Ich war erstaunt: Obwohl er äußerlich sehr unwohl aussah, war er innerlich bei vollem Bewusstsein. Vielleicht beziehen sich die Schriften auf solche Fälle, wenn sie sagen: „vaiṣṇava cinite nāre devera śakati - selbst die Halbgötter sind nicht in der Lage, die göttlichen Gewohnheiten und Aktivitäten der Vaiṣṇavas zu verstehen."

 

Seine erstaunlichen Lebensweisheiten

 

Wir haben folgende Lehren aus dem beispielhaften Leben von Śrīla Gosvāmī Mahārāja empfangen:

 

  1. Gottgeweihte brauchen sich weder zu sorgen, wenn sie auf Widerstand stoßen, noch sollten sie sich wegen widriger Umstände Sorgen machen. Bhagavān sorgt wie liebevolle Eltern für Seine Geweihten. Er beschützt sie immer.
  2. Der Vorgang von bhajana kann sich nicht entwickeln, wenn er durch die Neigung zur Sinnesbefriedigung korrumpiert wird. Ein Mensch, der daran angehaftet ist, seine Sinne zu befriedigen, erreicht niemals Wohlbefinden. Nur wenn wir höchst zufrieden sind mit dem prasada, was immer Bhagavān voller Barmherzigkeit für uns arrangiert, werden wir Vollkommenheit in unserem sādhana
  3. Wachsamer und aufmerksamer hingebungsvoller Dienst für Śrī Hari, guru und den Vaiṣṇavas ist der wahre Ausdruck tief verwurzelter Liebe zu ihnen.

 

 

Das Verscheiden von Pūjyapāda Gosvāmī Mahārāja

Verfasst unter der Redaktion von Śrī Śrīmad Bhakti Pramoda Purī Gosvāmī Mahārāja

 

 

Der Stützpfeiler von Śrīla Prabhupādas Predigt-Mission 

 

Tridaṇḍi-svāmī Śrīmad Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja, war einer der wichtigsten Säulen von Śrī Śrīmad Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Prabhupādas Mission des Predigens, die das Ziel hatte, die Botschaft von Śrī Caitanya Mahaprabhu auf der ganzen Welt zu verbreiten. So erfüllte er den sehnlichsten Wunsch seines geliebten śrī gurupāda-padma.

 

Ein Vorbild der Demut und ein furchtloser guru-sevaka

 

Pūjyapāda Gosvāṃī Mahārāja war ein prominentes Mitglied der Śrī Viśva Vaiṣṇava Rāja Sabhā (4), der Vorsitzende des Redaktionsausschusses der Wochenzeitschrift Gauḍīya. Er war ein Vorbild an Bescheidenheit in guru-sevā und der größte aller Redner. Jetzt hat er die ewige Zuflucht der sanften Lotosfüße seines śrī guru erlangt, der in der ganzen Welt die Herrlichkeiten des heiligen Wohnorts von Śrī Gaura, Seinen Namen, und Seinen sehnlichsten Wunsch verbreitet hat. Durch sein göttliches Benehmen demonstrierte pūjyapāda Mahārāja bis zum letzten Moment seiner körperlichen Anwesenheit ein furchtloses Beispiel des Dienstes zu śrī guru. Wenn wir das Glück erlangen ihm zu folgen, auch wenn es nur ein Bruchteil ist, dann wird unser Leben über alles Glück hinaus gesegnet sein.

 

Sein unprätentiöser, aufrichtiger und vorbildlicher Charakter

 

Pūjyapāda Gosvāmī Mahārāja war der bedeutendste Assistent von śrī gaurakaruṇā-śakti—Śrīla Prabhupāda, der die Potenz von Śrī Gauras Barmherzigkeit war —bei der Erfüllung des am meisten gehegten Wunsches von Śrī Gaura. Durch den Wunsch von Gaurasundara erschien dieser große Diener von śrī guru in dieser Welt als Edelmann, der den unprätentiösesten, echten und vorbildlichsten Charakter besaß. Heute hat er sein großartiges Gelübde des Dienstes erfüllt und sich aus der materiellen Welt verabschiedet.

 

kṛpā kôri’ kṛṣṇa more diyāchilô sāṅga

svatantra kṛṣṇera icchā, hôilô saṅga-bhaṅga

 

Voller Gnade gab Kṛṣṇa mir seine Gemeinschaft. Durch den unabhängigen Willen Kṛṣṇas endete unser Austausch.

 

Auszüge aus Artikeln, die in

Śrī Caitanya-Vāṇī (Jahr 4, Band 4

 

 

 

  1. Lit, ‘Leute des Hari.’ 1. Mahātma Gandhī verwendete diesen Begriff, um Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (Wäscher, Kanalreiniger, Straßenkehrer, Lederarbeiter usw.) zu bezeichnen, die im Allgemeinen als unberührbare Ausgestoßene gelten.
  2. Mit anderen Worten: Der Umgang der beiden Brüder ist so schädlich, dass er nicht nur den Menschen beeinträchtigt, der mit ihnen Umgang hat, sondern auch dessen Vater. So wie ein guter Umgang die Vorfahren befreit, wirkt sich ein schlechter Umgang nachteilig auf sie aus.
  3. Kastrierte Bullen werden als Arbeitstiere dressiert
  4. Eine informelle, weltweite Organisation, die von Śrīla Jīva Gosvāmī gegründet wurde. Die Worte viṣva-vaiṣṇava-rāja beziehen sich auf Śrī Caitanya Mahāprabhu, und sabhā auf Gottgeweihte, die Seinen Lehren folgen.

 

 

Eine Verherrlichung von Goswami Maharaja, geschrieben 1929 von Śrī Bhakti Siddhanta Saravati Thakura mit dem Titel „Ein echter Gosvāmī“:

 

Wer kennt im großen Land Bhārata vom fernen Kaschmir nahe den hohen Gipfeln des Himalaya bis zu den Ufern des Indischen Ozeans, nicht Bhakti Saranga Prabhu?

Śrī Bhakti Saranga Prabhu ist das strahlendste Juwel in der Linie von  Śrī Nityananda Prabhu. Seine Losgelöstheit ist die vollkommene Manifestation des von Śrī Nityananda gepredigten Pfades. Obwohl er sich an die in den Schriften vorgeschriebenen Pflichten eines Haushälters hält, ist er ein echter Gosvāmī und von Natur aus von allem losgelöst, was nichts mit Krsna zu tun hat. Jeder Diener in der Śrī Caitanya maṭha und den achtundzwanzig primären maṭhas der  Śrī Gauḍīyā Maṭha, der gute Eigenschaften wertschätzt  hat großen Respekt vor ihm.

Jeder Gauḍīyā-Prediger und die zahlreichen Unterstützer der tridaṇḍi-Prediger vom Ozean bis zum Himalaya im ganzen Land der Arier und des Südens wissen um  Śrī Bhakti Saranga Prabhus Eloquenz und Fähigkeiten in Sanskrit, Englisch und Bengali.

Fast jeder einzelne Bewohner von Gauda hatte das Glück, mehr oder weniger seinen heiligen Charakter, die Ekstase seines reinen Herzens, seine Ernsthaftigkeit für Krsna und seine tiefe Liebe zu  Śrī Gaurasundara  zu erblicken.

Mit seinem Fleiß, seinem ständigen, allseitigen Bemühen vom Morgengrauen bis  Mitternacht zum Wohle der Gesellschaft der Gauḍīyā Vaiṣṇavas, seinem beispiellosen Geist der Hingabe zu Krsna und Seinen Geweihten, macht er seinem Namen 'Atula' ['unvergleichlich'] alle Ehre.

Er hat die Unvollkommenheiten des Mondes weggewischt und sie ersetzt durch das gewaltige Licht des Mondes von krsna-prema, dem einzigen Pfad. Indem er sogar den angenehmen, leuchtenden Mond tadelte, wurde seine Stellung als der unvergleichliche Mond ('atula-candra') allein unter Gauracandras Anhängern verwirklicht.

Er ist der Lehrer ('upādhyāya') der verehrungswürdigen ('vandya') Vaiṣṇavas. Er ist der einzige, der die Gesetze der  rsis reformiert hat. Seine vom Herzen kommenden Bemühungen sind die belebende Energie des Instituts für spirituelle Erziehung (Para-vidyapitha) der Śrī Caitanya Math. Er ist ein Genie unter den Gosvāmīs, und er selbst ist ein echter Gosvāmī. Die reinen Gottgeweihten haben gehört, dass er aufgrund seines Fachwissens und seiner Exzellenz in der Hingabe als 'Bhakti-Saranga' ('die Verkörperung der Essenz der Hingabe') bekannt ist. Wenn sie die Schönheit der heiligen Lotusfüße dieses großen Transzendentalisten sehen, ist die Welt der reinen Vaiṣṇavas verzaubert.

Er ist der Sekretär der  Śrī Visva Vaiṣṇava Raja Sabha. Er ist einer der Herausgeber des  Śrīmad Bhāgavatam der  Śrī Gauḍīyā Maṭha. Er ist ein Vorbild in der Welt der reinen Vaiṣṇavas, ein Anhänger der  Śrī Rūpānuga Vaiṣṇavas, und somit für die Welt verehrungswürdig.

 

(Übersetzt aus dem bengalischen Artikel, der in der Ausgabe am 7.Februar 1929 der Daily-Nadia-Prakasa erschienen ist.)

 

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