By sampradāya-saṁrakṣaka Śrī Śyām Dās Babajī Mahārāja
Gauḍīya Gosthī Pati Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura pflegte zu sagen: „Auch Dämonen können Schriften zitieren“. Es ist eine Tatsache, dass das Falsche attraktiver werden kann als das Ursprüngliche. Wir wissen, dass nicht alles, was glänzt, Gold ist. Wenn ich euch frage, wem werdet ihr den Vorrang geben, deva guru Bṛhaspati oder dem guru der Dämonen - Śukrācārya? Wenn ihr Gottgeweihte seid, dann könnt ihr sicherlich deva guru Bṛhaspati den Vorzug geben, aber wenn ihr törichte Dämonen seid, dann wählt ihr sicherlich Śukrācārya, denn von außen sieht es aus, als würde von ihm eine besondere Kraft ausgehen, die deva guru Bṛhaspati nicht besitzt. In der Tat besitzt der guru der asuras, Śukrācārya, einen höheren Wirkungsgrad als deva guru Bṛhaspati. Śukrācārya ist mit einer besonderen mantra-Energie ausgestattet, mit der man Leben in einen toten Körper zurückbringen kann, was man bei deva guru Bṛhaspati nicht findet. Wen möchtet ihr nun unter Vertrag nehmen?
Solche Verwirrung herrscht überall. Die Menschen sind in großer Verwirrung über bhakti und pratibhā (Besondere Fähigkeit). Gegenwärtig ist aufgrund dieser Art von Irrtum die ganze hingebungsvolle Welt in Verwirrung. Einige Gruppen stellen Ananta Vasudev ji und Sundrananda Ji als große mahāpuruṣas dar, obwohl sie Śrīla Prabhupāda wie Kot und Urin verlassen haben. Sie akzeptierten einen neuen guru. Vielleicht kommt daher der Wunsch, dies als vanchana moye līlā zu bezeichnen!
Man kann eine besondere Genialität bei jemandem finden, aber das ist kein Beweis, dass bei dieser Person bhakti fließt. Das ist eine Tatsache. Śrī Śrīmad Bhakti Prajna Kesava Gosvāmī Mahārāja sagte: „Wir verehren Śrīla Bhakti Siddhānta Sarasvatī Ṭhākura als die Personifizierung der göttlichen Botschaft (vāṇī), und dennoch war Prabhupāda nicht im Geringsten beunruhigt, als einer der wichtigsten Assistenten in seiner vāṇī-vilāsa-līlā (Predigttätigkeit), ein besonders kluger Autor, von einer Schwäche des Herzens überwältigt wurde und plötzlich die Maṭha verließ, um nach Dhaka zu gehen. Andererseits war er äußerst besorgt, wenn einer seiner Diener mit Namen Pancanana und der zufälligerweise Analphabet war, auch nur für einen Moment aus seinem Blickfeld verschwand. Das scheint ziemlich verblüffend und verwirrend, ist es aber in Wirklichkeit nicht, nicht einmal ansatzweise. Diese wechselseitigen Beziehungen offenbaren die Natur der vollkommenen Strömung des bhakti. Unbegrenzt größer als der Dienst an Prabhupāda durch das Bewegen eines Stiftes, der eine Revolution in der Welt bewirkte, ist die Dienstbereitschaft eines Analphabeten, der ihm von Herzen zugetan ist. Die Wurzelfaser der Begabung für bhakti ist die Anhaftung an die Lotosfüße Śrī Gurus.“
Wenn du in Verwirrung geraten bist und einen reinen guru-Vaiṣṇava nicht erkennen kannst, dann ist das ein großes Vergehen. Du solltest dich also sehr genau an diesen Punkt erinnern, um dein bhajan-Leben zu schützen. Manchmal stellt man bei jemandem außergewöhnliche Eigenschaften fest, die man pratibhā nennt, aber man sollte sich immer daran erinnern, dass pratibhā gewiss keine bhakti ist. Manchmal ist man ganz verwundert, wenn man bei jemandem besondere Eigenschaften beobachtet, wie z.B. überdurchschnittliche Redegewandtheit, überdurchschnittliche Schreibfähigkeit, überdurchschnittliches Denkvermögen oder überdurchschnittliche technische Kenntnisse usw. Das kann man am Beispiel von Dig Vijayi Paṇḍita sehen. Gewiss, er genoss die volle kṛpā der materiellen Sarasvatī, aber gegenüber Śrīman Mahāprabhu war er einfach dumm und sprachlos. Warum? Weil aprākṛta Sarasvatī, die vidyā śakti des Höchsten Herrn, immer bei ihrem Swami ist. Wie kann es also für Dig Vijayi Paṇḍita möglich sein, seine eigene vidyā śakti gegenüber Śrīman Mahāprabhu, dem Höchsten Herrn, zu errichten? Śrīla Prabhupāda ist para-vidyā Sarasvatī - ich meine Bhakti Siddhānta Sarasvatī, wie kann man ihm also zuwiderhandeln (ignorieren), um alle neuen achar-vichar und siddhāntas zu etablieren?
Manchmal kann man feststellen, dass einige unserer guru-varga keine ausreichende materielle Bildung besitzen. Aber sie sind mit Gewissheit verwirklichte Seelen. Trotzdem sieht man, dass sie die Hilfe von irgendeinem materiellen pratibhā ban (Genie) in Anspruch nehmen. Und warum? Ganz einfach, weil sie eine besondere Eigenschaft für die Sache von guru- und gaurāṅga- sevā einsetzen wollen. Dies ist die grundlose Gnade der guru-varga für sie. Wir sollten uns daran erinnern, dass - „Bhakti die natürliche Funktion unserer Seele ist“ - was uns gegenüber immer wieder von Śrīla Prabhupāda bestätigt wird. Aprākṛta divya-jñāna kann man nur bei den verwirklichten sādhu-guru- Vaiṣṇavas finden. Spezielles pratibhā in Form von materiellem Wissen oder Fähigkeiten kann nicht für lange Zeit bei gebundenen Seelen verbleiben. Aber wenn guru-varga irgendwie die besondere pratibhā eines jīvattma für den aprākṛta sevā nutzen kann, dann kann dieser jīvattma absolut davon profitieren, wo ist das Problem? In diesem Fall sollten wir nicht die falsche Vorstellung haben, dass der pratibhā ban (Genius) wichtiger ist als guru-Vaiṣṇava. Selbst die yogis und jñānis müssen irgendwie die Hilfe von Bhakti Devī in Anspruch nehmen, um in ihrer Linie des bhajan Erfolg zu haben. Ansonsten kann man niemals erfolgreich sein. Das ist die ausgezeichnete und einzigartige göttliche Herrlichkeit von Bhakti Devī.
Es ist wahr, dass Śrīla Advaita Prabhu einige sogenannte Söhne und Schüler hatte, die unabhängig waren, aber Śrīla Acutyānanda Prabhu war ein echter Vaiṣṇava ācārya. Es ist auch wahr, dass einige sogenannte Schüler von Śrī Vīrabhadra Prabhu unabhängig wurden und die Neḍā-Neḍī sampradāya gründeten, aber es wird in der Vaiṣṇava-Geschichte auch beobachtet, dass Śrī Vīrabhadra Prabhu auch einige Schüler hatte, die mahā-bhāgavatas und Gosvāmīs waren. Rāmacandra Purī, der sogenannte Schüler von Śrīla Mādhavendra Purīpāda, war ein Unpersönlichkeitsanhänger und er war immer gegen Hari-guru-Vaiṣṇava, aber Śrīla Īśvara Purīpāda hat durch die absolute Barmherzigkeit seines Gurudeva Śrīla Mādhavendra Purīpāda die Aufgabe eines ācāryas ausgeübt.
Allein durch den Wunsch von Śrīla Prabhupāda wird die Erweiterung der hingebungsvollen Dynastie und die Strömung von Bhaktivinoda (bhaktivinoda-dhārā) niemals aussterben. Außer einem mahānta-guru, der von Kṛṣṇa ermächtigt ist, gibt es keine andere Möglichkeit, die hingebungsvolle Dynastie zu vergrößern - dies entspricht der śāstra und dem sadācāra (richtige Etikette). Dies wird von Śrīla Bhakti Rakshak Śrīdhar Dev Gosvāmī Maharaj bestätigt.
Einmal versammelten sich viele Schüler von Śrīla Prabhupāda und richteten durch seinen persönlichen Assistenten, Śrī Paramānanda Prabhu, eine Anfrage an ihn: „Unter den vielen Gottgeweihten in der Maṭha, die, nachdem sie den Schutz deiner Lotusfüße angenommen haben, aufrichtig und unaufhörlich, Tag und Nacht verschiedene Arten von Diensten zu Deiner göttlichen Freude ausüben, welchen Dienst hältst Du für den höchsten?“
Śrīla Prabhupāda antwortete auf eine solch tiefgründige Frage mit einfachen Worten: „Die Größe des Dienstes eines Menschen für die Vaiṣṇavas ist direkt proportional zu dem Maß an Liebe und Zuneigung, das er in seinem Herzen für diese Vaiṣṇavas entwickelt hat; je größer die Zuneigung, desto größer der Dienst.“
Als Śrīla Bhaktī Rakshak Śridhar Dev Gosvami Mahārāja gefragt wurde: „All jene sannyāsī, vāṇaprastha, gṛhastha oder brahmacāri-Prediger, durch die Śrīla Prabhupāda seine Unterweisungen in verschiedenen Ländern verkündete, wurden durch die Kraft ihrer Rede, ihrer Führung der Mission etc. sogar während Śrīla Prabhupādas manifestem Erscheinen berühmt und weithin anerkannt - haben sie mehr bhakti und sind sie die Führer der Mission?
Seine Antwort war: „Die Überlegung, dass nur diejenigen mehr bhakti besitzen, die während der manifestierten Anwesenheit von Śrīla Prabhupāda berühmt und weithin akzeptiert wurden, oder als die Führer der Mission angesehen wurden - kann nicht in allen Fällen richtig sein. An einigen Stellen wiederum kann sie gerechtfertigt sein. Der höchst verehrungswürdige Śrīla Prabhupāda hat im vorigen Jahr in Darjeeling in einem Brief an den höchst verehrungswürdigen Bhakti Vaibhava Sāgara Mahārāja seine barmherzigen Segnungen an ihn gerichtet. Bei zahlreichen Gelegenheiten hat Śrila Prabhupāda vor vielen Schülern über Śrīpāda Sāgara Mahārāja gesagt: „Er ist ein jīvan-mukta mahā-puruṣa.“
Die materiell gesinnte Gruppe oder die Menschen, die ihre eigenen Sinne befriedigen wollen, täuschen sich, weil sie nur die äußere Form von Śrīpāda Sāgara Mahārāja sehen. Sie sagen: „Er ist kein sehr großer Mann - er hat keine Gestalt, die unsere Augen erfreut, sein Name wurde in den Kreisen des Klatsches nicht viel erwähnt. Die Menschen dieser Welt kennen ihn nicht. Er hat kein praktisches Wissen und keine Erfahrung, was das Predigen angeht. Daher ist er auch kein großer Mann.“
Ist diese Überlegung also richtig? Wer wird der Leiter der Mission werden? Jemand, der sich korrekt verhält, oder jemand, der ein Missetäter ist? Wenn Śrīla Sāgara Mahārāja nicht die Kraft der eloquenten Rede hat, um die Ohren der Öffentlichkeit zu erfreuen, kann er dann nicht der Leiter der Mission werden? Als Antwort darauf werden materiell gesinnte Menschen sicherlich sagen: „Er kann es nicht!“ Das liegt daran, dass sie Fachwissen nur in materiellen Fähigkeiten erkennen. Sie blenden den Artikel 'Baḍa Āmī o Bhāla Āmi' ('Das große Ich und das gute Ich') aus, der von Śrīla Prabhupāda selbst geschrieben wurde. Sie wollen die Meister von der Königin der Kalkulation werden, und sie halten die sevāka-sampradāya von Śrīmati Rādhārāṇī für sehr minderwertig. Ihr einziger Maßstab, um bhakti zu messen, ist die Kompetenz in materiellen Fertigkeiten.
Er sagte weiter: „Es gibt einen großen Unterschied zwischen den wahren Schülern von Śrīla Prabhupāda und den Pseudo-Schülern, die von der betrügerischen Mentalität getrieben wurden, übersinnliches göttliches Wissen zu missbrauchen und eine bestimmte Haltung vorgaben, um formale Einweihung von Śrīla Prabhupāda zu erhalten. Ein Teil ist künstlich, ein anderer Teil ist echt. Der eine Teil ist der Nārada der Drama-Partei, und der andere Teil sind die Anhänger des guru-pāda-padma, des unablässigen Sängers von hari-kīrtana, der von der Personifikation Nāradas nicht verschieden ist.
Außerdem gibt es auch Unterschiede in der Qualifikation derjenigen, die wirklich Schüler von Śrīla Prabhupāda sind.
Das siddhānta und das Denken der wahren Gottgeweihten, die Zuflucht bei Śrīla Prabhupādas Füßen genommen haben, sind an einem Faden aufgereiht. Genauso wie die Schlussfolgerungen der Sechs Gosvāmīs oder von Śrī Śrīnivāsācārya, Thākura Narottama, Śrī Śyāmānanda und anderen ācāryas - jeder einzelne von ihnen ist von gleicher Bedeutung. Mit anderen Worten, sie sind in einer Linie mit dem siddhānta von Śrīman Mahāprabhu. Es ist nicht so, dass es in einigen Bereichen scheinbare Ähnlichkeiten und in einigen Bereichen scheinbare Unterschiede zwischen den wahren Schülern von Śrīla Prabhupāda gibt. Das siddhānta und das Denken von Personen, die sich in der wahren philosophischen Strömung innerhalb der Linie von Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura (śrī-bhaktivinoda-dhārā) befinden, ist eindeutig im Einklang mit jedem Praktizierenden in der Strömung der Linie von Śrīla Mādhavendra Purī.“
Śrīla Bhakti Rakshak Śrīdhar Goswami Maharaj pflegte weiter zu sagen: „Śrīla Prabhupāda hat Menschen getadelt, die das Gewand eines Predigers angenommen haben, aber aufgrund von Fehlern durch Schwachheit, vaiṣṇava aparādha und materiellen Wünschen usw. auf verschiedene Weise vom Weg abgekommen sind. Diese Zurechtweisungen äußerte er manchmal in einer Versammlung, manchmal indem er ihnen Briefe schrieb und indem er auf verschiedene Weise im hari-kathā zu ihnen sprach. Briefe, Artikel und Abhandlungen von Śrīla Prabhupāda legen Zeugnis davon ab. Śrīla Prabhupāda, der den Wunsch eines solchen eminenten Predigers erkannte, verfasste einen Aufsatz zum Nutzen dieses Predigers im Gauḍīya mit dem Titel Baḍa Āmi o Bhāla Āmi, und als der sannyāsī-Prediger sich in Dhaka aufhielt, teilte er ihm in einem Brief mit: „Dieser Aufsatz ist für dich geschrieben worden. Du solltest ihn sorgfältig lesen.“
Zu seinem Nutzen und anderen, die ihm ähnlich sind veröffentlichte Śrīla Prabhupāda erneut einen Artikel mit dem Titel Ālekhya ('Gemälde') im Gauḍīya. Als Śrīla Prabhupāda das Ölgemälde des angesehenen Predigers im Haus eines Haushälters in Kalkutta sah, drückte er seinen Ärger am 16. Mai (1935) in einen Brief aus, den er an die Śrī Gauḍīya Maṭha in Dhaka sendete. Seine Worte werden im Folgenden zitiert:
„Es ist besser, keine Ölgemälde von uns selbst in den Häusern von Gottgeweihten zu haben oder aufzubewahren. Man sollte immer bedenken, dass der Wunsch nach Ruhm wie der Stuhl eines Schweins ist. Wenn unser Foto zu Lebzeiten verehrt wird, werden wir erniedrigt. Es gibt zwei Wege - śreyaḥ (der Weg der Entsagung) und preyaḥ (der Weg des Genusses). Die Reisenden auf dem Weg des bhakti sind die Anhänger von śreyaḥ. Die Gesellschaft von materiellen Genießern ist nachteilig für uns.“ (Śrīla Prabhupāda's Briefe, Band 3, Seite 51 und 52)
Gaura Hari Hari Bol