Wie kann man erkennen, wer der eigentliche guru-sevāk ist?

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vettha tvaṁ saumya tat sarvaṁ

tattvatas tad-anugrahāt

brūyuḥ snigdhasya śiṣyasya

guravo guhyam apy uta (ŚB 1.1.8)

Und weil du demütig bist, haben dich deine spirituellen Meister mit allen Gunstbezeugungen ausgestattet, die einem sanften Schüler zuteilwerden. Deshalb kannst du uns alles erzählen, was du von ihnen wissenschaftlich gelernt hast.

Gauḍīya Goṣṭhī Pati Śrīla Bhakti Siddhanta Sarasvatī Gosvāmī Ṭhākura Prabhupāda hat gesagt: „Derjenige, der sein Herz gänzlich mit guru-padapadma in Einklang bringen kann, ist im wahren Sinne ein 'snigdha-śiṣya'. Wenn wir das gleiche acharan (Etikette) und siddhanta-vichar (das absolute Urteil über das Absolute) von Sad Gurudeva im Leben eines Schülers finden können, dann können wir sicher erkennen, dass er ein 'snigdha-śiṣya' von Sad Gurudeva ist.”

All unser Verhalten und unsere Aktivitäten, ich meine acharan, sollten von unserem paramahaṁsa-gauḍīya-guru-varga wie Śrī Svarup Gosāi, Śrīla Sanātan Gosāi, Śrīla Rūpa Gosāi, Śrīla Raguṇath Gosāi oder Śrīla Bhaktivinod Ṭhākura gutgeheißen werden, dann brauchen wir die vaiṣṇavi pratiṣṭhā unseres Sad Gurudeva nicht auszunutzen, um uns vor der Öffentlichkeit zu identifizieren und unrechtmäßiges pratiṣṭhā zu erhaschen. Vielmehr sollten die Menschen neugierig werden, wer ihr Gurudeva ist, indem sie den perfekten acharan und siddhanta-vichar eines snigdha-śiṣya beobachten.

Das immer frische Beispiel der vollständigen Hingabe von Śrī Kuresh zu den Lotosfüßen von Śrī Rāmānuja Ācārya, dem großen guru, sollte zu unserem absoluten Nutzen diskutiert werden. Er nahm das Risiko auf sich, vor Vidwad Jan Kolahal, dem berüchtigten Dämonenkönig von Madhuri, in der Gestalt von Śrī Rāmānuja Ācārya zu treten, um Gurudeva aus der Gefahr zu retten, denn er war immer bereit, sein eigenes Leben für Gurudeva zu opfern. Diese Art von Idealismus ist wirklich sehr, sehr selten.

Das gestohlene Bodayan Bashya über das Vedānta-sūtra wurde von diesen Sankara Māyāvadis heimlich in der Saradha Māthā, in den Bergen des Himalayas in Richtung Bhadrinath, aufbewahrt, jedenfalls wurde es von Śrīla Rāmānuja Ācārya und Kuresh durch die Gnade von Śrī Narasiṃhadeva aus diesem āśrama gerettet. Aber es war wirklich sehr bedauerlich, dass das bashya gewaltsam von einigen Holligans wieder gestohlen wurde, die von diesen Māyāvadis aus der Saradha Māthā von Śrī Rāmānuja Ācārya angeheuert worden waren. Śrīla Rāmānuja Ācārya war nach diesem Vorfall sehr bedrückt, aber Kuresh, der große guru-sevāk, konnte den gesamten Bodhayan bhasya innerhalb dieser Zeitspanne, in der das Werk in ihrem Besitz war, auswendig lernen und das ganze Buch neu als guru-sevā schreiben, denn Śrīla Rāmānuja Ācārya hatte vor ein Bhasya über das Vedānta-sūtra auf der Grundlage dieses Bodhayan bhasya* zu schreiben. Der ideale guru-sevā von Kuresh ist ein seltenes Beispiel für uns alle.

*Bhashya (Sanskrit: भाष्य, Bhāṣya) ist ein ‘Kommentar' oder 'Exposè' über erste oder sekundäre Texte der spirituellen Literatur – Anm. d. Übersetz.).

Wir sind immer verwirrt, wenn es darum geht, einen echten guru-sevāk oder sādhu zu erkennen.  Logische Interpretationen können dieser Absoluten Wahrheit nicht im Wege stehen, aber wir vergessen diesen wichtigen Punkt immer. Äußerlich betrachtet können wir nicht erkennen, daß Śrīla Prabhupāda damit beschäftigt war, seinem Gurudeva (Śrīla Gaura Kishore das Babaji Maharaj) zu dienen, und dennoch war sein Gurudeva wegen seiner guru-gaura-vani-sevā hochzufrieden mit ihm, wohingegen die äußere Zurschaustellung von guru-sevā durch jemanden, um lābha-pūjā-pratiṣṭhā zu sammeln, zum Scheitern verurteilt sein kann, auch wenn er sich materieller Beliebtheit in der ganzen Welt erfreuen mag.

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