14. Yamaraja vollführt sankirtana

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Oh, Lord Gaurāṅga, Deine erlesene Gestalt sprudelt mit dem Nektar des kṛṣṇa prema über, wenn Du innerlich mit Dir Selbst tanzt. 

Lord Śiva, Lord Brahmā und die anderen Halbgötter kamen regelmäßig, um Lord Caitanya zu dienen, aber ohne die Zustimmung des Herrn, konnte niemand sie sehen. 

Jeden Tag waren sie Zeuge der verschiedenen Spiele des Herrn und wenn der Herr sich für die Nacht schlafen legte, verschwanden sie, nur um am nächsten Tag wiederzukommen, bereit dem Herrn jeden Dienst zu erweisen. Sie waren Zeuge, wie Jagāi und Mādhāi erlöst wurden und nun kehrten sie in einer jubilierenden Gemütsstimmung zurück. 

Sie diskutierten untereinander: „Der Herr hat so uneingeschränktes Mitgefühl mit den gefallenen Seelen, dass Er sogar diese beiden abscheulichsten Charakter befreit hat. Das hat mich mit großer Hoffnung durchdrungen, dass ich gewiss eines Tages diesen Ozean der Unwissenheit durchqueren werde.“ 

Yamarāja, der Gott des Todes, war auch ein täglicher Besucher und war Zeuge von Lord Caitanyas Spielen. Er erkundigte sich bei seinem Assistenten, Citragupta, der die tugendhaften und sündhaften Aktivitäten der Menschen ordnet und berechnet. „Wie hoch ist das Ausmaß der Sünde, die diese beiden Personen begangen haben und was bedeutet es sie zu freizusprechen?“ Citragupta antwortete: „Oh Yamarāja, warum sollen wir dieser Sache nachgehen? Glaube mir, das ist umsonst.“ 

„Wenn meine Hilfsschreiber sich hinsetzen und die Sünden dieser beiden berechnen, dann kommen sie sogar nach einem Monat zu keiner Schlussfolgerung. Wenn du jedoch von ihren vielen Millionen von Sünden hören möchtest, dann ist das dein Vorrecht. Immerfort haben alle meine Boten den Schreibern in solch einem Ausmaß Rechenschaft über ihre Sünden abgelegt, dass die Schreiber sich schikaniert und unfähig fühlten mit der voluminösen Berechnung der Sünden fertig zu werden.“ 

Citragupta fuhr fort: „Die Menge der Sünden, die sie begingen und über die wir Buch führten zwang uns an den Rand der vollständigen Erschöpfung. Die Grube ohne Boden, in der diese Aufzeichnungen aufbewahrt werden, ist Zeuge unserer Misere. Diese beiden ließen uns Schreiber weinen. Wie auch immer, jetzt ist alles ganz leicht, Lord Caitanya hat ihre zahllosen Sünden an sich genommen. Nun erlaube mir die Liste auf den Meeresboden zu werfen.“ 

Yamarāja hatte noch nie zuvor solch einen Ausdruck von Mitgefühl von jemanden für einen anderen erlebt. Yamarāja war ein erhabener Vaiṣṇava; er ist die Verkörperung der religiösen Prinzipien, sehr vertraut mit den Verfügungen des Śrīmad Bhāgavatam. Als er Citragupta hörte, verfiel er in eine Trance der Liebe zu Kṛṣṇa. Er fiel in seinem Streitwagen bewusstlos nieder. Beunruhigt versuchten Citragupta und sein Assistent ihn aufzuheben. Sie waren unfähig ihren Tränenfluss zu kontrollieren. 

Die zurückgekehrten Halbgötter, die jubilierend kīrtana ausführten, sahen, dass der Streitwagen von Yamarāja zum Stillstand gekommen war, mit Yamarāja, der bewusstlos im Inneren des Wagens lag. Durch die Verherrlichung, Diskussion und Betrachtung Lord Caitanyas grenzenlosen Großmut für die beiden, die als die schlimmsten der Sünder betrachtet wurden, und deren Erlösung, erfuhren Lord Śiva, Lord Brahmā, Ananta Śeṣa, Nārada Muni und die anderen Halbgötter eine neuen Zustand des Glücks. 

Als sie bemerkten, dass Yamarājas Streitwagen zum Stillstand gekommen war, kamen sie heran und sie sahen wie Yamarāja bewusstlos darinnen lag. Sie waren überrascht ihn in diesem Zustand zu sehen; sie kannten die Ursache für den Verlust seines Bewusstseins nicht. Citragupta erklärte den Grund für seinen gegenwärtigen Zustand und sofort konnten Lord Śiva und Lord Brahmā die Symptome der Ekstase der Liebe zu Kṛṣṇa wahrnehmen. Daraufhin begannen sie einen lauten kīrtana und sangen in die Ohren von Yamarāja. 

Der kīrtana erweckte Yamarājas wieder zu Bewusstsein und als er wieder zu sich kam, stand er schnell auf und begann wie ein Verrückter zu tanzen. Der kīrtana erreichte einen Crescendo und Yamarāja, der Sohn des Sonnengottes, harmonierte ihn mit seinem wilden Tanz. Yamarājas Tanz war ansteckend und bald schlossen sich ihm die Halbgötter an. Lord Śiva, Nārada Muni und alle anderen wurden in die Gemütsstimmung des kṛṣṇa-prema mit hineingezogen. Diese Dinge sind sehr vertraulich und eines Tages werden die Veden diese Aktivitäten der Halbgötter offenbaren. 

Dharmarāja, der nun von allen Gefühlen der Verlegenheit befreit und mit Liebe für Kṛṣṇa berauscht war, verlor sich in den Bewegungen des Tanzes. Als er sich wieder an die Spiele von Lord Caitanya erinnerte, rief er aus. „Geheiligt sei der Herr, der freigebigste Herr, der Freund aller gefallenen Seelen.“ 

Seine Körperbewegungen wurden von den ekstatischen Symptomen begleitet: Heftige Schreie, am ganzen Körper gesträubtes Haar und ein ständiger Fluss der ekstatischen Gefühle, wenn er weinte, als er an den Herrn dachte. Die Assistenten und Begleiter von Dharmarāja, waren überwältigt von Freude, als sie ihn in Ekstase sahen. Citragupta war ein Geweihter, der tief an die Lotosfüße von Kṛṣṇa angehaftet war. Er gesellte sich mit ungezügelter lauter und liebenswürdiger Wertschätzung dazu und bald wälzten sich alle auf dem Boden. 

Lord Śiva tanzte auch mit außerordentlicher Begeisterung, ohne wahrzunehmen, dass seine Kleidung überall umhergestreut wurde. Nackt tollte er in der Liebe zu Kṛṣṇa umher. Er, ein höchst erhabener Vaiṣṇava Geweihter, segnete mit Seinem ekstatischen Chanten des heiligen Namens von Lord Kṛṣṇa die Welt. Seine verfilzten Locken fielen herab und blähten sich mit jeder Aufwärtsbewegung des Körpers nach oben. Als Gaṇeśa und Kārtikeya ihren Meister in solcher Verzückung sahen, gesellten sie sich auch zu Lord Śaṅkara, da sich alle der grenzenlosen Barmherzigkeit erinnerten, die gerade von Śrī Caitanya gezeigt wurde. 

Der vierköpfige Lord Brahmā, dessen Leben und Seele hingebungsvoller Dienst zum Höchsten Herrn ist, begann auch in der Gesellschaft seiner Familienmitglieder zu tanzen. Kaśyapa Muni, Kardama Muni, Prajāpati Dakṣa, Manu und Bhṛgu Muni, alle schlossen sich Lord Brahmā an. Sie waren alle Getreue im Reich des hingebungsvollen Dienstes und Experten darin die spirituellen Geschmacksrichtungen mit Lord Kṛṣṇa zu kosten. Sie weinten und tanzten, umkreisten Lord Brahmā und entließen Seufzer hingebungsvoller Gefühle. 

Devarṣi Nārada tanzte auch in der Nähe von Lord Brahmā, Tränen der Liebe flossen ihm in Strömen herab. Er vergaß seine vīṇā, als er die Herrlichkeiten des Herrn und Seinen Heiligen Namen kostete. Śukadeva Gosvāmī, der die Wissenschaft der Hingabe genau kennt, ist ein geliebter Geweihter von Lord Caitanya; er nahm auch an dem Tanz teil. Er wälzte sich in den Staub, wiederholte die Namen von Jagāi und Mādhāi und brachte dem Herrn Ehrerbietung dar. 

Indra, der König der Halbgötter, der durch seine 'Donnerwaffe' fast unbesiegbar ist, fühlte Reue. Tränen rannen ständig wie Bäche aus seinen tausend Augen. Nun waren seine tausend Augen, die er durch einen Fluch von Gautama Muni erhalten hatte, in der Lage zum ersten Mal die glorreichen Spiele von Lord Caitanya zu sehen. Indra dachte nun, dass dieser Fluch eine verborgene Segnung war. Er erfuhr solch große Freude, dass er sich auf den Boden wälzte, ohne sich um seine königliche Stellung zu kümmern. Seine Waffen waren unbrauchbar geworden und sein unbezahlbares und opulent beschlagenes Halsband lag schlapp und vernachlässigt da. Dies sind die Symptome, vollständig den Einfluss der Liebe zu Kṛṣṇa anzeigen. 

Nachdem sie gerade durch ihre Augen den Nektar der Liebe zu Kṛṣṇa in der Form von Lord Caitanyas Spiele getrunken hatten, tanzten, gründlich berauscht, Candra, Sūrya, Kuvera, Varuṇa und all die dienenden Halbgötter von Lord Kṛṣṇa. Sie rempelten sich ungezwungen an, gleichgültig gegenüber den hohen oder niederen Stellungen. Sie waren total betrunken und glückselig. 

Lord Ananta Śeṣa tanzte in Begleitung von Garuḍa. Lord Śeṣa hält die gesamte Schöpfung auf einen seiner Hauben, aber jetzt war er vollkommen vertieft in die Liebe zu Lord Kṛṣṇa. Lord Śiva, Lord Brahmā und andere umkreisten Ihn, als Er tanzte. Mit Seinen tausend Hauben, sang er über die unvergleichlichen Spiele von Lord Gauracandra, in denen Er die schlimmsten Sünder erlöst. 

Alle befanden sich unter der Herrschaft der spirituellen Ekstase, manche weinten, andere lachten und manche lagen bewusstlos auf dem Boden. Manche riefen aus: „Wie wundervoll es ist, die Spiele von Lord Caitanya zu sehen! Oh wie gesegnet sind Jagāi und Mādhāi!“ Das grenzenlose azurblaue Himmelsgewölbe hallte von dem freudigen Tumult wider und läuterte die gesamte kosmische Manifestation mit der Lobpreisung von Kṛṣṇa. Sie vertrieben die Dunkelheit des Unheils. 

Der all-glücksverheißende Klang von Gaurā-līlā durchdrang die weiten Bedeckungen der materiellen Welt, vom höchsten Planeten, Satyaloka, herab zu dem niedrigsten Planeten Pātāla-loka. Überall widerhallten die Spiele von Lord Gaurāṅgas Erlösung der beiden Sünder, Jagāi und Mādhāi. Jetzt, als sie einmal den Nektar der Spiele Gaurāṅgas genossen haben, fuhren die Halbgötter fort Lord Caitanya zu verherrlichen, als sie zu ihren Wohnorten zurückkehrten. 

Alle Ehre sei Lord Gauracandra, der in der materiellen Welt erschienen ist um die bedingten Seelen zu segnen, weil Er der Herr aller Lebewesen ist, der Herr des Universums. Lord Gauracandra, genauso wie Du so freigiebig diese beiden höchst gefallenen Sünder erlöst hast, sei so gütig und lass Deine Barmherzigkeit auf jeden einzelnen von uns herabregnen. Oh Herr! Du bist am gnädigsten, da Du gekommen bist um die gefallenen Seelen zu retten. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Śrī Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich Vṛndāvana dāsa knüpfe eine Girlande aus Liedern zu Ihrer Lobpreisung und bringe sie Ihren Lotosfüßen dar.

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