6. Mahaprabhu ruft Advaita Acarya

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Alle Ehre sei dem Mond gleichenden Śrī Kṛṣṇa Caitanyacandra, die vollständig unabhängige Höchste Person, die immer in ewigen transzendentalen Spielen beschäftigt ist! Alle Ehre sei Seinen ewigen reinen Aktivitäten. Er ist der Meister des Universums, der Höchste Kontrollierende aller Kontrollierenden und die direkte Manifestation von Transzendenz. Alle Ehre sei all Seinen vertrauten Dienern und lieben Geweihten! Alle Ehre sei Seinem ekstatischen Tanzen. 

Alle Ehre sei Śrī Gauracandra, das Leben und die Seele des Universums! Bitte gib meinem Herzen deine Lotosfüße als milde Gabe. 

Alle Ehre sei dem all glücksverheißenden Viśvambhara, dem Höchsten Wohltäter des Universums. Alle Ehre sei den Dienern von Śrī Gauracandra! 

Alle Ehre sei dem Leben und Seele von Śrī Paramānanda Purī und dem am meist geliebten Ziel von Svarūpa Dāmodara. 

Alle Ehre sei Śrī Kṛṣṇa Caitanya, der geliebte Meister von Śrī Rūpa, Śrī Sanātana, Jagadiśa und Gopīnātha! 

Alle Ehre sei dem Herrn von Govinda, dem Torwächter, bitte segne das gesamte Universum durch Deinen barmherzigen Blick. 

Auf diese Weise führte Śrī Gauracandra mit Lord Nityānanda Seine Spiele des  gemeinsamen Chantens mit den Geweihten aus. 

Nun im Madhya-khaṇḍa, werde ich Advaita Ācārya Prabhus Begegnung mit Gauracandra im Haus von Śrīvāsa Paṇḍita beschreiben. 

Eines Tages zeigte Lord Caitanya die Gemütsstimmung des Höchsten Herrn. Er befahl dem jüngeren Bruder von Śrīvāsa Paṇḍita: „Rāmāi geh zu Advaita 

Ācāryas Haus und informiere ihn von Meinem Erscheinen. Sag ihm, dass die Person, die er so lange verehrt hat, die Person, um die er geweint hat, die Person für die er gefastet hat, dass dieser selbe Herr nun erschienen ist. Er ist gekommen, um das Wissen des liebenden hingebungsvollen Dienstes zum Höchsten Herrn zu verteilen; deswegen muss er sofort kommen und sich Ihm anschließen. Erzähle ihm auch von Nityānanda Prabhus Ankunft, aber mach das im geheimen und erkläre ihm alles, was du gesehen hast. Sag ihm, dass er sofort zusammen mit seiner Frau kommen soll und dass er alle Paraphernalien für Meine Verehrung mitbringen soll.“ 

Glücklich mit diesem ihm anvertrautem Auftrag machte er sich Rāmāi, versunken in der Erinnerung an den Höchsten Herrn, zum Haus von Advaita Ācārya. Obwohl er den Weg dahin nicht kannte, war er freudvoll; sein einziger Schatz waren Lord Caitanyas Anweisungen. Irgendwie, durch göttliche Führung erreichte er das Haus von Advaita Ācāryas. Als er Advaita Ācārya Prabhu seine Ehrerbietung entgegenbrachte, war er von großer Freude überwältigt und konnte nicht sprechen. 

Advaita Ācārya Prabhu wusste schon alles, was in Navadvīpa geschehen ist. Weil Er Sich auf der Ebene reiner Hingabe befand konnte er es wahrnehmen. Süß sprach er mit Rāmāi Paṇḍita und sagte: „Ich weiß, dass du Anweisung hast, mich nach Navadvīpa zu bringen.“ Rāmāi Paṇḍita faltete seine Hände und sagte: „Du weißt schon alles, also bitte komm schnell mit mir.“ 

Advaita Ācārya Prabhu befand sich zu dieser Zeit in einem vollkommen glückseligen Gemütszustand, transzendental gegenüber all seinen körperlichen Empfindungen. Wer ist in der Lage die transzendentale Natur von Advaita Ācārya Prabhu zu ergründen? Er weiß alles, aber er spricht, als ob er es nicht wüsste. 

Advaita Ācārya Prabhu befragte dann eindringlich Rāmāi Paṇḍita. „In welcher Heiligen Schrift wird erwähnt, dass der Höchste Herr, Śrī Hari, in menschlicher Form in Navadvīpa erscheinen wird, um die gefallenen bedingten Seelen zu erlösen? Oh Rāmāi, dein älterer Bruder, Śrīvāsa Paṇḍita, kennt mein Maßstab an Hingabe, Entsagung und Selbstverwirklichung.“ 

Rāmāi Paṇḍita war sich der spirituellen Kräfte von Advaita Ācārya Prabhu sehr wohl bewusst, aber er blieb still und lächelte in sich hinein. Advaita Ācārya Prabhus transzendentale Spiele sind unbegrenzt. Für die Frommen sind sie 

eine Quelle der Freude; während sie für sündhaften Menschen unverständlich bleiben. 

Advaita Ācārya Prabhu fragte erneut geduldig: „Oh Rāmāi, bitte sage mir, warum du so plötzlich gekommen bist?“ 

Als Rāmāi Paṇḍita spürte, dass Advaita Ācārya sich beruhigt hatte, begann er zu weinen, während er die Nachricht von Lord Caitanya Mahāprabhu ausrichtete. „Die Höchste Persönlichkeit, für die Du so reichlich geweint hast, die Du ständig verehrt hast und für die Du Gelübde angenommen hast, wie Fasten und Verzicht, diese Höchste Persönlichkeit ist nun erschienen, um kṛṣṇa-prema zu verteilen und Sie hat angewiesen, dass Du so sofort zu Ihr gehen sollst. Bitte bring sowohl Deine Frau mit, als auch die angemessenen Paraphernalien für Seine Verehrung. Lord Nityānanda Prabhu ist ebenfalls erschienen, Er ist nicht verschieden von Lord Caitanya und Er ist Dein Leben und Deine Seele. Du weißt schon alles, was muss ich noch mehr sagen? Wenn ich ausreichend vom Glück begünstigt bin, dann werde ich in der Lage sein, Euch alle zusammen zu sehen. 

Als Rāmāi Paṇḍita diese Nachricht übermittelt hatte, fiel Advaita Ācārya Prabhu in Ekstase, hob Seine Hände und weinte. Plötzlich, zum Erstaunen aller, wurde Er bewusstlos. Nachdem Er Sein äußeres Bewusstsein wiedererlangt hatte, brüllte er laut und sagte immer wieder: „Ich habe Ihn hergebracht, Ich habe Meinen Herrn hergebracht. Der Herr hat Seinen höchsten Wohnort in den Vaikuṇṭha Planeten verlassen und ist hier erschienen, als Antwort auf Meine Gebete.“ Als Er das gesagt hat, fiel Er weinend zu Boden. 

Als die keusche Ehefrau von Advaita Ācārya, Śrī Sītādevī, die als die Mutter des gesamten Universums geachtet wird, die Neuigkeiten von der Ankunft des Herrn erfuhr, begann sie Freudentränen zu weinen. Obwohl Advaita Ācāryas Sohn, Acyutānanda erst ein kleiner Junge war, weinte auch er unausgesetzt. Advaita Ācāryas Haus wurde in eine Wohnstatt der Liebe zu Kṛṣṇa verwandelt, als Mutter und Sohn, umgeben von ihren Freunden und Angehörigen Freudentränen vergossen. 

In Gedanken versunken an den Höchsten Herrn, versuchte Advaita Ācārya Sich zu beherrschen, aber er konnte nicht geduldig bleiben, Er wiegte Seinen Körper langsam hin und her und Er erkundigte Sich erneut bei Rāmāi: „Was hat der Herr über Mich gesagt?“ Rāmāi erwiderte: „Sofort ZU kommen.“ Advaita 

Ācārya sagte: „Höre Rāmāi Paṇḍita, wenn Er wirklich Mein verehrungswürdiger Höchster Herr ist, dann lass Ihn vor Mir erscheinen, um die Wahrheit zu sprechen. Wenn Er Seine höchste Opulenz zeigen kann und Seine Lotosfüße auf Meinen Kopf setzt, dann weiß Ich, dass Er der Herr Meines Herzens ist.“ 

Rāmāi Paṇḍita antwortete: „Oh Herr, welche Macht besitze ich, um etwas zu sagen. Wenn ich gesegnet bin, dann kann ich mit diesen Augen die Spiele des Höchsten Herrn sehen. Der Wunsch des Herrn ist Dein Wunsch und Er hat Sich wegen Dir inkarniert.“ 

Zufrieden mit Rāmāis Antwort, bereitete Sich Advaita Ācārya für die Reise vor. „Mach dich sofort fertig“, sagte Er zu Seiner Frau. „Suche die verschiedenen Paraphernalien für die Verehrung zusammen und lass uns losgehen.“ 

Sītādevī war eine keusche und hingebungsvolle Frau; sie wusste genau, dass die Spiele völlig echt und das Erscheinen von Lord Caitanya völlig wahr waren. Sie suchte für die Verehrung Weihrauch, Girlanden, Duftöle, Gewürznelken, süße verdickte Milch, Joghurt, Sahne, Butter, Kampfer, Betelblatt und Nuß zusammen. 

Advaita Ācārya reiste dann mit Seiner Frau und Rāmāi Paṇḍita ab. Er ermahnte Rāmāi Paṇḍita: „Sage nicht dem Herrn, dass Ich gekommen bin. Ich möchte die Reaktion des Herrn herausfinden, während Ich mich im Haus von Nānandana Ācāryas verstecke.“ 

Lord Viśvambhara ist die Überseele, die in jedem Herzen wohnt; Er wusste sofort von Advaita Ācāryas Plänen. Der Herr erkannte, dass Advaita Ācārya Prabhu in Navadvīpa angekommen war. Er begab sich zum Haus von Śrīvāsa Paṇḍita. Durch die Fügung des Herrn trafen sich alle Geweihten dort. 

Da die Geweihten den Herrn in einer nachdenklichen Stimmung sahen, blieben sie still und beklommen. Plötzlich erhob sich der Herr und brüllte wie ein Löwe. Er setzte Sich auf den Platz von Śrī Viṣṇu, der sich auf dem Altar befand. Er begann zu rufen: „Nāḍā ist gekommen! Nāḍā ist gekommen! Ich weiß, dass Nāḍā prüfen will, ob Ich eigentlich der Höchste Herr bin, die Überseele im Herzen eines jeden.“  

Nityānanda Prabhu verstand alle Gemütsstimmungen von Lord Caitanya, deswegen nahm Er den Schirm und hielt ihn über den Kopf des Herrn. Gadādhara Paṇḍita, der auch die Gemütsstimmungen des Herrn wahrnehmen konnte, brachte Ihm Kampfer und Betelblatt dar. Alle Geweihten folgten dem und verehrten den Herrn mit verschiedenen Paraphernalien. Manche brachten dem Herrn Gebete dar, während andere verschiedene Dienste leisteten. 

Inmitten all dieser Aktivitäten kehrte Rāmāi Paṇḍita zurück. Bevor Rāmāi ein Wort sagen konnte, sagte der Herr: „Nāḍā hat dich geschickt, um Mich zu prüfen.“ Der Herr schüttelte sanft den Kopf und sagte: „Nāḍā ist gekommen. Obwohl Nāḍā Mich gut kennt, versucht Er immer Mich zu prüfen. Er ist hier in Navadvīpa in Nandana Ācāryas Haus und Er hat dich hierhergeschickt, um Mich zu prüfen. Geh schnell und bring Ihn sofort hierher. 

Fröhlich ging Rāmāi zurück zu Advaita Ācārya Prabhu und erzählte Ihm alle Einzelheiten. Advaita Ācārya war im höchsten Maße glückselig, als Er von den Begebenheiten hörte, die sich zugetragen hatten. Er kam in das Haus von Śrīvāsa Paṇḍita und betrachtete Seinen Plan als erfolgreich beendet. Advaita Ācārya wollte, dass die ganze Welt wissen sollte, dass Śrī Caitanya die Überseele und die allmächtige Höchste Persönlichkeit Gottes war. Nun hat der Herr Selbst Seine Vormachtstellung gezeigt. 

Advaita Ācārya und Seine Frau näherten Sich dem Herrn, aber brachten aus großer Entfernung wiederholt Ehrerbietung dar, während sie Hymnen zum Lobe des Herrn sangen. Advaita Ācārya Prabhu war nun vollständig zufriedengestellt, als Er die furchtlosen Lotosfüße Seines geliebten Herrn sah, der schönsten Persönlichkeit in der gesamten Schöpfung. 

Die Schönheit von Millionen über Millionen von Liebesgöttern erscheint blass und gewöhnlich neben der Schönheit des Herrn. Seine goldene Hauttönung strahlte und Sein glückseliges Gesicht leuchtete wie Millionen glühender Vollmonde. Der Herr schaute mit großer Zuneigung auf Advaita Ācārya herab.  Goldene Säulen konnten sich mit den anmutigen und kraftvollen Armen des Herrn nicht messen und das Geschmeide, das Seine Arme schmückte, ließ jeden Edelstein erblassen. 

Seine Brust war mit dem Śrīvatsa Zeichen gezeichnet und der große Kaustubha Stein hing locker von Seinem Hals. Von Seinen Ohren schaukelten Ringe in der Form eines Fisches und um Seinen Hals schwang sich die Vaijayantī Girlande. Seine unerschöpfliche allmächtige Kraft und Sein Strahlen stellt eine Million Sonnen in den Schatten. Rāma, die Glücksgöttin dient immer Seinen Lotosfüßen und Ananta Śeṣa hält den Schirm über Seinen Kopf. Man kommt in Verlegenheit, wenn man unterscheiden sollte zwischen den Nägeln des Herrn und strahlenden Edelsteinen. Er spielte die Flöte in einer erlesenen Haltung, an drei Stellen gebogen und ein bezauberndes Lächeln spielte um Seine Lippen. 

Advaita Ācārya Prabhu sah, dass alles um den Herrn erglühte. Der Herr, Seine Geweihten und der schöne Schmuck, der die transzendentale Gestalt des Herrn schmückte, leuchtete hell. Er sah auch den vierköpfigen Lord Brahmā, den fünfköpfigen Lord Śiva und den sechsköpfigen Lord Kārtikeya, die dem Herrn Ehrerbietung darbrachten, während Nārada Muni und Śukadeva Gosvāmī andächtig Gebete rezitierten. 

Eine außerordentlich schöne Frau, Gaṅgā Devī, brachte dem Herrn, der auf einem Triumphwagen saß, Ehrerbietung dar. Ringsum brachten die Halbgötter dem Herrn Lobeshymnen und Gebete dar. Als Er Sich umdrehte, sah Er, dass über Hunderte und Hunderte von Halbgötter, die flach auf dem Boden lagen, ihre Ehrerbietung darbrachten und den Namen Lord Kṛṣṇas wiederholten. 

Bei diesem wundervollen Anblick erhob sich Advaita Ācārya überwältigt von Achtung und Ehrerbietung. Riesige vielköpfige Schlangen, die aufrecht standen und ihre vielen Hauben hoch erhoben hielten, brachten dem Herrn Hymnen und Gebete dar. In einer anderen Richtung sah Er viele Triumphwagen, Pferde, Elefanten und Schwäne, die Träger der Halbgötter. Mit Tränen in den Augen brachten unzählige Frauen der Halbgötter dem Herrn Lobpreisungen dar und chanteten Lord Kṛṣṇas Namen. Es war kein leerer Platz mehr übrig, weder im Himmel noch auf der Erde. In einer anderen Richtung brachten all die großen Weisen dem Herrn keusche Gebete dar. Überwältigt und sprachlos standen Advaita Ācārya und Seine Frau da. 

Lord Viśvambhara, die all-barmherzige Höchste Gottheit blickte auf Advaita Ācārya Prabhu. „Ich bin auf diese Erde herabgekommen, aufgrund Deines Gelübdes, Deines stetigen hingebungsvollen Dienstes und Deiner Verehrung. Ich ruhte auf dem Milchozean und Dein Brüllen hat Mich aufgeweckt. Du bist so barmherzig. Deshalb konntest Du das Leiden der Menschheit nicht ertragen und so hast Du Mich hierher gebracht, um ihr Leiden zu lindern. All diese Halbgötter, Weisen, Geweihte und Gefährten, die Mich umgeben, sind als Antwort Deiner Gebete hier erschienen. Du hast es allen Lebewesen ermöglicht, dass sie diese großen Geweihten, an die sogar Lord Brahmā ständig denkt, sehen können.“ 

Als Advaita Ācārya diese wundervollen Worte aus dem Mund des Herrn hörte, erhob Er Seine Arme und weinte gemeinsam mit Seiner Frau. „Heute wurde Mein Leben erfolgreich“, sagte Er. „All Meine Träume und Wünsche sind in Erfüllung gegangen. Da Ich jetzt Deine Lotosfüße sehen kann, haben Meine Geburt und all Meine Aktivitäten an Bedeutung gewonnen. Durch grenzenloses gutes Schicksal bin ich in der Lage, selbst, diese Persönlichkeit zu sehen, die sogar die Veden nie gesehen haben und Sie trotzdem mit gewählten Worten beschreiben. Oh Herr, ich bin zu nichts fähig. Alles geschieht durch Deine Barmherzigkeit. Wer, wenn nicht Du, ist in der Lage die Lebewesen zu befreien?“ Tränen liefen an Ācāryas Gesicht herab, als Er sprach. 

„Nun führe Meine Verehrung aus“, sagte der Herr. Nachdem Advaita Ācārya Prabhu diese Anweisung erhalten hatte, begann Er in großer Ekstase die Lotosfüße des Herrn zu verehren. Zuerst wusch Er Seine Füße mit Parfüm und bedeckte Sie mit stark duftenden Öl. Er tauchte tulasī maṅjarīs in Sandeilholzpaste und legte sie auf die Lotosfüße des Herrn. Dann als die Tränen der Liebe ungehindert aus Seinen Augen flossen, begann Er Blumen, Parfüm, Räucherwerk, Weihrauch und Lampen zu opfern. 

Danach opferte Er eine Lampe mit fünf Flammen, während Er Gebete chantete, verherrlichte jeder jubilierend damit den Herrn. Er fuhr fort den Herrn streng nach den Anweisungen der Heiligen Schriften zu verehren und opferte die sechzehn verschiedenen Arten von Paraphernalien, wie Blumengirlanden, Kleidung und Geschmeide. Dann verherrlichte Er den Herrn. “Oh Mein Herr, Du bist der Wohlmeinende Freund der Kühe und der brāhmaṇas und Du bist der Wohlmeinende der gesamten menschlichen Gesellschaft und der Welt.“ 

Advaita Ācārya Prabhu brachte Seine Verehrung mit diesem Vers dar und dann begann Er Verse aus den Schriften zu rezitieren, die den Höchsten Herrn lobpreisten. Alle Ehre, alle Ehre sei dem Herrn eines jeden Herzens, Lord Viśvambhara. Alle Ehre sei Lord Gauracandra, dem Ozean der Barmherzigkeit! Alle Ehre sei Lord Caitanya Māhaprabhu, die Quelle aller Inkarnationen! Er kommt, um zu bestätigen, dass Seine Geweihten immer recht haben. Alle Ehre sei Ihm, der große Freude beim Anblick der erlesenen Schönheit Lakṣmī Devīs erfährt! Alle Ehre sei dem Herrn, der mit dem Zeichen des Śrīvatsa und mit dem Kausthaba Juwel geschmückt ist!“ 

„Alle Ehre sei Lord Viśvambhara, der das Chanten des Mahā-mantras verbreitet: Hare Kṛṣṇa Hare Kṛṣṇa Kṛṣṇa Kṛṣṇa Hare Hare Hare Rāma Hare Rāma Rāma Rāma Hare Hare. Alle Ehre sei Ihm, da Er die Spiele eines reinen Geweihten manifestiert, nur um den Lebewesen den Vorgang des sich ergebenen, hingebungsvollen Dienst zu Ihm, zu lehren.“ 

„Alle Ehre sei Śrī Mahāprabhu, der auf dem Bett von Ananta Śeṣa ruht. Alle Ehre, alle Ehre, sei der einzigsten Höchsten Zuflucht aller Lebewesen. Oh mein Herr, Du bist Lord Viṣṇu. Du bist Kṛṣṇa und Du bist Nārāyaṇa. Du bist ewig und Du bist als Matsya, Kūrma, Varāha und Vāmana erschienen. In jedem yuga beschützt und erhältst Du die vedischen Prinzipien. Du bist Lord Rāmacandra, das Leben von Mutter Jānaki und der Vernichter aller Dämonen. Du gabst Caṇḍāla Guhaka eine Segnung und Du befreitest Mutter Devahūti.“ 

„Du erschienst als Lord Nṛsiṁhadeva nur um Deinen geliebten Geweihten Prāhlada Mahārāja zu beschützen und in dieser Inkarnation hast Du seinen Vater, Hiraṇyakaśipu erschlagen. Du bist der kostbarste Edelstein der Veden und der beste der brāhmaṇas. Du bist in Nīlācala in Deiner Form als Bildgestalt erschienen, um die Verehrung aller Lebewesen zu empfangen.“ 

„Die vier Veden suchen nach Dir und obwohl Du Dich vor den Veden versteckt hältst, bist Du barmherziger Weise hier in Navadvīpa erschienen. Oh Herr, Du bist meisterhaft darin, Dich Selbst zu verbergen, aber Deine reinen Geweihten sind genauso meisterhaft darin, Dich zu finden und zu enthüllen. Du bist gekommen, um das gemeinsame Chanten des Heiligen Namen von Kṛṣṇa zu verbreiten. Das ist in der gesamten Schöpfung noch nie vorgekommen, es gibt niemand, der Dir gleichkommt.“ 

„Der Nektar von Deinen beiden Lotosfüßen sättigt und berauscht Lord Śiva und Pārvatī. Ramā und die Glücksgöttin, dienen immerwährend und mit großer Aufmerksamkeit Deinen Lotosfüßen und die großen Weisen singen und lobpreisen unaufhörlich Deine Lotosfüße.“ 

„Lord Brahmā verehrt Dich mit großer Achtung und Ehrerbietung und all die Śruti, Smṛti und Puṛāṇic śāstras verherrlichen Deine Lotosfüße. Als Lord Vāmana hast Du das gesamte Universum bis zu Satyaloka mit Deinen Lotosfüßen bedeckt und Bali Mahārāja gab Sein Leben und Seine Seele hin und legte seinen Kopf zu Deinen Füßen.“ 

Die heilige Gaṅgā entspringt von Deinen Lotosfüßen und Lord Śiva fühlt sich sehr von Glück begünstigt, wenn er ihr Wasser auf seinem Kopf hält .“ 

Advaita Ācāryas Intelligenz ist eine Million Mal größer als die von Bṛhaspati. Er war sich vollkommen der absoluten und transzendentalen Stellung von Lord Caitanya bewusst. Von den eigenen Tränen durchnässt, verherrlichte Advaita Ācārya Prabhu den Herrn. Er warf Sich vor Ihm nieder, und suchte Zuflucht bei Seinen Lotosfüßen. 

Lord Gaurāṅga ist die Höchste Persönlichkeit Gottes, die Überseele, die im Herzen eines jeden Lebewesens weilt. Er hob Seine Lotosfüße und setzte sie auf den Kopf von Advaita Ācārya Prabhu. Als die Geweihten dies sahen, verherrlichten sie den Herrn mit jubilierenden Klängen des Sieges. Sie vielen vor Freude in Ohnmacht und füllten die Luft mit dem Klang des Heiligen Namens des Herrn 'Hari! Hari!'. 

Die Geweihten verloren die Kontrolle über sich. Manche wälzten sich auf den Boden, manche schlugen sich gegenseitig völlig ausgelassen, während sich andere umarmten und andere schrien lau. Advaita Ācārya und Seine Frau spürten, dass nun alle ihre Wünsche erfüllt waren, weil Lord Caitanya Seine Lotosfüße auf den Kopf Advaitas gelegt hatte. 

Lord Caitanya unterwies Advaita Ācārya Prabhu. „Oh Nāḍā! Besinge Meine Herrlichkeiten und tanze im kīrtana.“ Advaita Ācārya Prabhu begann mit Freude und mit großer Hingabe zu tanzen. Jemand begann einen süßen, melodiösen kīrtana und Advaita Ācārya Prabhu tanzte immer weiter in ekstatischer Weise vor Lord Caitanya. Zeitweise tanzte Er wie ein Kobold und zu anderen Zeiten tanzte Er anmutig, mit zierlichen Bewegungen. 

Zeitweise fühlte Er Sich sehr demütig und er bewegte Sich mit einem  96

Strohhalm im Mund umher. Manchmal drehte Er sich im Kreis und sprang hoch in die Luft und fiel auf den Boden, vorwärts und rückwärts rollend. Zu anderen Zeiten atmete Er tief und schnell und fiel bewusstlos in Ekstase. 

Eine Vielfalt an hingebungsvollen Gemütsstimmungen überkam Ihn als Er ekstatisch tanzte, und spontan erwiderte Er mit der Gemütsstimmung des kīrtanas. Letztendlich ließ Er Sich still als ergebener Diener des Herrn nieder. Es ist unmöglich, die unvorstellbaren und transzendentalen Spiele mitzuteilen. 

Advaita Ācārya Prabhu rannte dann an die Seite Lord Caitanyas. Als Er Lord Nityānanda sah, hob Er Seine Augenbrauen und Nityānanda Prabhu begann zu lachen. Advaita Ācārya Prabhu sagte: „Es ist wundervoll, dass Du hier bist, Nitāi. Seit langer Zeit habe ich keine Spur von Dir gesehen. Wenn Du Jetzt versuchst irgendwo hinzugehen, werde ich Dich anbinden.“ Manchmal sprach Advaita Nityānanda mit 'Prabhu' an und manchmal mit 'Trunkenbold'. 

Lord Nityānanda lachte über Advaita Ācārya Prabhus Benehmen. Obgleich Sie im caitanya-līlā, in zwei verschiedenen Formen erschienen sind, in den Spielen von Śrī Kṛṣṇa sind Sie dieselbe Persönlichkeit. Ich habe schon früher erörtert, wie Nityānanda mit großer Freude, auf vielerlei Weise Caitanya dient. 

Aus diesem Grund erweiterte Er sich in viele Formen. In manchen Formen beschreibt Er die Herrlichkeiten des Herrn. In anderen Formen meditiert Er in Seinem Herzen über den Herrn. Manchmal manifestiert Er Sich als des Herrn Schirm und Bett, während Er in einer anderen Form den Heiligen Namen des Herrn süß besingt. 

Nur die Glücklichen können verstehen, dass in dieser Inkarnation Nityānanda Prabhu und Advaita Ācārya Prabhu nicht verschieden sind. Welche Argumente oder Meinungsverschiedenheiten sie im Verlauf Ihrer Spiele auch untereinander hatten, alles ist das unvorstellbare und transzendentale Verhalten des Höchsten Herrn. Die Art und Weise in welcher Sie Lord Caitanya mit großer Ekstase dienten ist ähnlich der Gemütsstimmung des Dienstes von Lord Ananta Śeṣa und Lord Śiva. Diese Unwissenden, die den Sinn ihrer Auseinandersetzungen nicht verstehen und Partei ergreifen, die eine kritisieren und die andere loben, sind dazu bestimmt, unterzugehen. 

Der Tanz von Advaita Ācārya Prabhu hypnotisierte alle Geweihten und erfüllte ihr Herz mit ekstatischer Freude. Als Lord Caitanya Advaita Ācārya Prabhu anwies, mit dem Tanz aufzuhören, setzte Er Sich sofort hin und nahm des Herrn Unterweisungen mit der größten Achtung entgegen. Lord Caitanya hängte Advaita Ācārya Seine eigene Girlande um und lächelte Ihn an. „Wünsch Dir eine Segnung, Advaita Ācārya.“ 

Advaita Ācārya Prabhu blieb still, doch Lord Viśvambhara bestand darauf, dass Er um eine Segnung bitten sollte. Advaita Ācārya erwiderte: „Um welche Segnung soll ich noch bitten?“ 

„Das was Ich wollte, habe ich schon erhalten. Seit Du persönlich Meinem Tanz zugesehen hast, ist Mein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. Was könnte ich Mir noch mehr von Meinem Herrn wünschen? Ich habe Dich persönlich gesehen – das ist alles was zählt. Du weißt alles; Du hast alles mit Deiner transzendentalen Opulenz gesehen. Du weißt was Ich will und was Ich nicht will.“ 

Den Kopf auf eine Seite geneigt, sagte Lord Viśvambhara: „Ich bin wegen Dir erschienen und Ich werde das Chanten des Heiligen Namens in jedem Heim verbreiten, so dass das gesamte Universum tanzen und meine Herrlichkeiten besingen möge. Ich verspreche, dass ich an jeden kṛṣṇa-prema verteilen werde. Dieser hingebungsvolle Dienst, der von Lord Brahmā, Lord Śiva und Nārada Muni ersehnt und verehrt wird und auf den sie meditieren, wird nun frei verteilt.“ 

Advaita Ācārya Prabhu sagte: „Wenn Du kṛṣṇa-prema verteilst, dann gib es auch den Frauen, den śūdras, den Gefallenen und den Unwissenden. Die sündhaften Menschen jedoch, die vom materiellen Wissen, Reichtum, Familie usw. berauscht sind und schließlich Deine Geweihten oder den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zu Dir nicht achten, sollen im Feuer der Hölle brennen. Lass jeden anderen, die caṅḍālas miteingeschlossen, in Ekstase tanzen und Deinen Heiligen Namen chanten.“ 

Der Herr würdigte die Worte Advaita Ācāryas und brüllte laut. „Alles was Du gesagt hast entspricht der Wahrheit. Lass die ganze Welt Zeuge Deiner Barmherzigkeit für die unwissenden und gefallenen Seelen sein.“ 

Während die niedrige Klasse der caṅḍālas in Ekstase tanzt und den Namen des Herrn chantet, kritisieren die brāhmaṇa Gelehrten wie die Bhaṭṭas, Miśras und Cakravartīs und andere nichts anderes zu tun, als Lord Caitanya zu kritisieren. 

Diese atheistischen Gelehrten haben aufmerksam die Heiligen Schriften studiert und sind sehr stolz darauf. Sie glauben sie haben sie gemeistert, aber ihr Stolz hat eigentlich ihre wahre Intelligenz und ihr Verständnis der Veden vernichtet. Diese Leute kritisieren Lord Nityānanda, ohne dass sie Seine transzendentalen Spiele verstehen; so laden sie ihr eigenes Verhängnis ein. 

Ich habe in diesem Kapitel beschrieben, wie das gesamte Universum kṛṣṇa prema erhielt – nämlich einzig und allein durch die Barmherzigkeit von Śrī Advaita Ācārya Prabhu. Die esoterische Diskussion zwischen Lord Caitanya, Lord Nityānanda und Advaita Ācārya Prabhu ist Śrī Sarasvatī, der Göttin der Gelehrsamkeit bekannt. Sie erscheint im Mund aller reinen Geweihten des Herrn und singt die grenzenlosen Herrlichkeiten und Spiele des Herrn. 

Ich bringe meine Ehrerbietungen den Lotosfüßen aller Vaiṣṇavas dar, damit ich von allen Sünden und Vergehen gereinigt werden möge. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Lord Nityānanda sind mein Leben und meine Seele. Ich Vṛndāvana dāsa, bringe demütig dieses Lied Ihren Lotosfüßen dar.

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