7. Gadadhara Pandita begegnet Pundarika Vidyanidhi

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Lord Caitanya; der Ozean aller transzendentalen Eigenschaften, ist der anmutigste Tänzer. Er ist cintāmaṇi, der Stein der Weisen; der jedermanns Wunsch durch Sein göttliches Eingreifen erfüllt. Obwohl ich keine Qualifikation besitze, wurde mir der seltenste Edelstein, der hingebungsvolle Dienst zu Seinen Lotosfüßen gegeben. 

Alle Ehre sei Lord Gaurasundara, das am meisten geliebte Objekt der Verehrung von Advaita Ācārya und Lord Nityānanda und das Leben und die Seele eines jeden Lebewesens! Er erhält das Leben von Śrī Jagadānanda Paṇḍita und Śrīgarbha! Alle Ehre sei dem Kronjuwel des Herzens von Puṇḍarīka Vidyānidhi! 

Möge der Höchste Herr, Gauracandra, der der Herr und Meister von Jagadīśa und Gopīnātha ist, gemeinsam mit Seinen lieben Geweihten gerühmt werden! 

Gauracandra setzte Seine ekstatischen Spiele mit Nityānanda in Navadvīpa fort. Alle Vaiṣṇavas begleiteten Advaita Ācārya, der sie zum großen ekstatischen Tanzen und Chanten des Heiligen NamenS von Lord Kṛṣṇas führte. 

Lord Nityānanda Prabhu wohnte im Haus von Śrīvāsa Paṇḍita und zeigte sich immerfort in der Gemütsstimmung eines kleinen Jungen. Wenn Er sich zum Essen niedersetzte, aß Er nicht Selbst sondern verhielt sich wie ein kleiner Junge. Also musste Mālinī, Śrīvāsa Paṇḍitas Frau, Ihn füttern. 

Nun hört von der Ankunft von Puṇḍarīka Vidyānidhi in Navadvīpa. Puṇḍarīka Prabhu war ein sehr vertrauter Geweihter von Śrī Kṛṣṇa. Durch die Fügung des Herrn erschien er in dem Dorf Caṭṭagrāma in Ostbengalen wodurch das Land geläutert wurde. Der Herr jedoch erschien in Navadvīpa. In der Abwesenheit von Puṇḍarīka Vidyānidhi seufzte der Herr schwer und hatte tiefe Trennungsgefühle. 

Eines Tages, nachdem Er ekstatisch getanzt hatte, setzte Sich der Herr hin und rief. „Oh Mein Vater Puṇḍarīka!“ und begann zu weinen. „Oh Puṇḍarīka, Oh Mein Vater, wann werde Dich wiederzusehen können?“ Dies war das Ausmaß der Zuneigung des Herrn für Puṇḍarīka Vidyānidhi. Auf diese Weise, offenbarte Er durch Seine Spiele Seine vertrauten Gefährten. 

All die Geweihten, die den Herrn umgaben, konnten sie den Namen, den Gauracandra unausgesetzt wiederholte, nicht richtig würdigen und sie wussten nicht, warum ununterbrochen Tränen aus Seinen Augen rannen. Sie vermuteten, dass Puṇḍarīka naturgemäß Kṛṣṇa bedeutet und für Vidyānidhi könnte es viele andere Erklärungen geben. Niemand jedoch verstand, dass diese Person ein sehr vertrauter Gefährte des Herrn war. Letztendlich, als der Herr aus Seiner Trance erwachte, fragten die Geweihten: „Lieber Herr, um wen weinst Du? Sei gütig und offenbare uns wer er ist, seine Herkunft und seine Aktivitäten! Sage es uns Herr, so haben wir vielleicht das Glück ihn kennenzulernen.“ 

Der Herr erwiderte: „Ihr seid gewiss von Glück begünstigt, weil es euer Wunsch ist, über ihn zu hören. Seine Aktivitäten und sein Charakter sind über allen Maßen wundervoll; die ganze Welt kann geläutert werden, einfach indem man seinen Namen hört. Seine ekstatische Erscheinung ist fast wie das eines gewöhnlichen Menschen, deswegen kann ihn niemand als als einen reinen Geweihten des Herrn erkennen.“ 

„Dieser hochgelehrte brāhmaṇa wurde in Caṭṭagrāma geboren. Er hat die vorgeschriebenen religiösen Prinzipien streng ausgeführt und wird von jedermann respektiert. Er treibt immer auf dem nektarinen Ozean der Liebe zu Kṛṣṇa und sein Körper zeigt immer verschiedene ekstatische Symptome, wie Weinen und gesträubte Haare. Er geht nie in die Gaṅgā, um sich von allen Sünden reinzuwaschen, wie jeder andere. Er will nicht in ihr Wasser steigen, weil er vermeiden will, sie mit den Füßen zu berühren.“ 

„Er kommt jedoch jeden Abend, wenn die wimmelnde Menge gegangen ist, um sie zu sehen und ihr seine Achtung zu erweisen. Er kann nicht ertragen Mutter Gaṅgā missachtet zu sehen und dass sie von Leuten benutzt wird, die auf sie spucken, ihre Münder mit dem heiligen Wasser reinigen und ihre Haare und Schmutzwäsche in ihr waschen. Deswegen zieht er es vor am Abend zu ihr zu kommen, wenn niemand mehr dort ist.“ 

„Eine andere wunderbare Charaktereigenschaft von Puṇḍarīka Vidyānidhi ist, dass er immer Gaṅgā Wasser trinkt, bevor er den Herrn verehrt und all seine täglich vorgeschriebenen religiösen Pflichten ausführt. So demonstriert er all den aufgeblasenen Gelehrten die Größe von Mutter Gaṅgā.“ 

„Er ist gegenwärtig in Caṭṭagrāma, aber er kommt bald nach Navadvīpa, wo er auch ein Haus besitzt. Keiner von euch wird in der Lage sein, ihn zu erkennen, weil man auf den ersten Blick dazu geneigt ist, ihn für eine gewöhnliche materialistische Person zu halten. Ich bin sehr begierig ihn zu sehen, also müsst ihr alle beten und euch darum bemühen, ihn schnell hier her zu bringen.“ 

Das Sprechen über Puṇḍarīka Vidyānidhi, versetzte den Herrn in ekstatische Trance und Er begann zu weinen. „Oh, Mein Vater, Puṇḍarīka.“ Der Herr klagte laut, weil nur Er die Größe eines solch reinen Vaiṣṇava verstehen kann. Nur durch die Barmherzigkeit des Herrn kann die wundervolle und einzigartige Stellung eines reinen Geweihten offenbart werden. 

Wenn die Höchste Persönlichkeit Gottes Selbst ein Lebewesen anziehen möchte, dann muss das Lebewesen antworten. Also hatte Puṇḍarīka Vidyānidhi plötzlich den Wunsch nach Navadvīpa zu gehen. Nachdem er dementsprechende Vorbereitungen getroffen hatte, kam er mit vielen Schülern nach Navadvīpa. In Navadvīpa blieb er unerkannt und alle gewöhnlichen Menschen betrachteten ihn als verschwenderischen Materialisten, angehaftet an ein Leben in Luxus und Sinnenfreuden. 

Mit Ausnahme von Mukunda, wusste niemand unter den Vaiṣṇavas von Puṇḍarīka Vidyānidhis Ankunft in Navadvīpa. Śrī Mukunda war ein āyurvedic brāhmaṇa Doktor, der auch in Caṭṭagrāma geboren wurde, deswegen kannte er die wunderbaren Vaiṣṇava Eigenschaften von Puṇḍarīka Vidyānidhi. Als Mukunda herausfand, dass er in Navadvīpa war, war er so überwältigt, dass es schwer für ihn war, sich zu beherrschen. 

Mukunda jedoch enthüllte niemandem Puṇḍarīka Vidyānidhis Identität. Dadurch blieb Puṇḍarīka in den Augen der gewöhnlichen Leute ein materialistischer Sinnesgenießer. Nur Mukunda und sein Bruder Vāsudeva Datta wussten wie intensiv Puṇḍarīkas Liebe für Kṛṣṇa war. 

Gadādhara Paṇḍita und Mukunda waren sehr enge Freunde und sie waren immer zusammen. Deswegen sagte Mukunda zu Gadādhara Paṇḍita: „Höre gut zu Gadādhara, ein sehr großer Geweihter ist nach Navadvīpa gekommen. Du hast dich sehr nach der Gemeinschaft mit reinen Vaiṣṇavas gesehnt und heute wird dein Wunsch in Erfüllung gehen. Ich nehme dich mit, damit du einen wundervollen Vaiṣṇava Geweihten sehen wirst. Als Gegenleistung dafür möchte ich, dass du mich als deinen lieben Diener betrachtest.“ 

Der aufgeregte und glückliche Gadādhara Paṇḍita rief den Namen von Kṛṣṇa, als er sich zusammen mit Mukunda zur Wohnstätte des großen Vaiṣṇavas begab. Als sie dort ankamen, fanden sie Puṇḍarīka Vidyānidhi vor, wie er es sich gerade bequem gemacht hatte. Gadādhara brachte seine Ehrerbietungen dar und es wurde ihm respektvoll ein Platz angeboten. 

Vidyānidhi erkundigte sich über Mukunda: „Was ist sein Name und aus welchem Dorf kommt er? Ich kann sehen, dass sein Körper durch den hingebungsvollen Dienst an den Höchsten Herrn Viṣṇu strahlt; beides, seine Gestalt und sein Benehmen sind außerordentlich wundervoll. 

„Sein Name ist Śrī Gadādhara“, erwiderte Mukunda. Er ist sehr von Glück begünstigt, weil er von früher Kindheit an dem Familienleben vollkommenen entsagt hat. In seiner äußeren materiellen Identität ist er der Sohn des brāhmaṇa Śrī Madhva Miśra. Seit er im hingebungsvollen Dienst vertieft ist, hat er nur noch Gemeinschaft mit Vaiṣṇavas und er ist allen Geweihten sehr lieb. Als er von dir hörte, war er sehr begierig, dich zu sehen.“ 

Nachdem Vidyānidhi von den wundervollen Eigenschaften von Gadādhara Paṇḍita gehört hatte, war er sehr erfreut ihn zu treffen. Die große Persönlichkeit Puṇḍarīka Vidyānidhi saß da wie ein Prinz. Sein schönes Bett war aus Holz, bedeckt mit komplizierten Messing- und rötlichen Steinintarsien. Darüber waren drei Reihen mit Dekorvorhängen aufgehängt, die aus glitzerndem Brokat hergestellt waren. Er saß auf einer weichen Matratze, die mit sauberen und teuren Laken bedeckt war und in seinem Rücken waren seidene Kissen platziert. 

An einer Seite von ihm standen in Reichweite viele kleine und große Wassertöpfe und auch schöne glänzende Messingplatten auf denen Betelpan reinlich zubereitet lag. Zwei große verzierte Spiegel hingen an jeder Seite von ihm, in denen er ständig hineinblickte, während er mit seinen, vom Kauen des Betelpan rot gefärbten Lippen, lächelte. Er trug ein tilaka-Zeichen aus Sandeilholzpaste auf seiner Stirn und sein Gesicht war verziert mit Punkten, die aus einer Mischung von Sandeilholz und Parfüm bestanden. Auch sein Haar war sehr gepflegt und glänzte von erlesenem parfümiertem Haaröl. 

Zwei Personen standen hinter ihm und fächelten ihm sanft mit langen Pfauenfedern und vor ihm hing eine schön vorbereitete Hängematte. Da er dem Leben des reinen hingebungsvollen Dienstes folgte, sah er so bezaubernd aus wie der Liebesgott persönlich. Diejenigen, die ihn nicht kannten, betrachteten ihn als einen Prinzen, weil alles an ihm und um ihn den Eindruck vermittelte, dass er ein Mann des leichten und komfortablen Lebens war und dass er allein zum Vergnügen lebte. 

Als Gadādhara Paṇḍita diese luxuriösen Gegenstände und eine generelle Atmosphäre von materialistischen Leben sah, wurde er misstrauisch. Da Gadādhara seit seiner frühen Kindheit eine vollkommen entsagte Seele war, traten auf natürliche Weise Zweifel über den Charakter von Puṇḍarīka Vidyānidhi in sein Herz. Er dachte: „Welche Art Vaiṣṇava ist er, umgeben von so viel Pracht und verschwenderischen Leben? Als ich von seiner hingebungsvollen Gemütsstimmung hörte, entwickelte ich großen Respekt für diese Person, aber jetzt, wo ich ihn sehe, weicht er allmählich dem Zweifel und Verdacht.“ 

Mukunda verstand den Geist und das Herz von Gadādhara Paṇḍita, also nahm er es auf sich, die wahre Natur von Puṇḍarīka Vidyānidhi zu offenbaren. Durch die besondere Barmherzigkeit von Lord Kṛṣṇa, würde Gadādhara Paṇḍita erlaubt alles wahrzunehmen; nichts würde ihm unbekannt bleiben. 

Mit einer sehr süßen Stimme, begann Mukunda einen Vers aus dem Śrīmad Bhāgavatam zu singen, der die Herrlichkeiten des hingebungsvollen Dienstes beschreibt. „Oh weh, wie soll ich zu jemanden Zuflucht nehmen, der barmherziger ist, als Er, der der Dämonin Pūtanā die Stellung einer Mutter gewährte? Pūtanā besaß kein Vertrauen und trachtete immer nach dem Blut von menschlichen Kindern. Mit diesem Wunsch im Geist bereitete sie das tödliche Gift zu, das von ihrer Brust gesaugt werden sollte und sie kam, um Kṛṣṇa zu töten, aber weil sie ihre Brüste dem Herrn darbot, erlangte sie die höchste Vollendung.“ 

Sobald diese Worte, die den hingebungsvollen Dienst betreffen, die Ohren Puṇḍarīka Vidyānidhis erreichten, begann er zu weinen. Tränen der ekstatischen Liebe sprudelten aus seinen Augen, rollten so reichlich an seinem Gesicht herab, wie die Ströme der Gaṅgā. Gleichzeitig manifestierten sich auf seine Person alle Symptome der Ekstase. Er weinte, zitterte, wälzte sich, sein Haar sträubte sich, er brüllte und fiel letztendlich in einen bewusstlosen Zustand der Ekstase. 

Dann erlangte er plötzlich sein Bewusstsein wieder und sagte mit lauter Stimme: „Sprich! Sprich!“ und fiel wieder auf den Boden. Aufgewühlt mit spirituellen Emotionen, trat er gegen alles was in seiner Nähe war und alle luxuriösen Paraphernalien fielen schmetternd auf den Boden. Die glänzenden Messingtöpfe mit Wasser, der Behälter mit Betelpan, Kissen, Bettlaken, alles geriet zu einem verworrenem Durcheinander. Er begann seine feine Kleidung zu zerreißen und sein gepflegtes Haar geriet völlig durcheinander, als er weinte und sich im Staub wälzte. 

Er rief aus: „Oh Kṛṣṇa, Mein Herr, Meine Seele, Mein Leben, Du hast mich hart wie ein Stein gemacht!“ Er klagte laut und jämmerlich rief er aus: „Ich bin der Gemeinschaft des Herrn in seiner barmherzigsten Inkarnation beraubt!“ Er rollte sich umher und stürzte zu Boden. Alle hatten Angst, dass er sich die Knochen brechen könnte. 

Er zitterte so heftig, dass ihn drei Personen nicht festhalten konnten. Er trat gegen alles, was ihm im Wege war. Seine Schüler waren hilflos und unfähig ihn zu kontrollieren. Auf diese Weise, dauerte der Sturm der ekstatischen Liebe an, bis er letztendlich abklang und Puṇḍarīka Vidyānidhi in einen Zustand der Glückseligkeit fiel. Er lag da ohne zu atmen, vollkommen in den Ozean der spirituellen Ekstase eingegangen. 

Erstaunt über das, wovon er gerade Zeuge war, begann Gadādhara Paṇḍita sich Sorgen zu machen. Er dachte: „welch unglücklicher Umstand ist über mich gekommen, dass ich in solch beleidigender Weise über diese große Persönlichkeit gedacht habe?“ Er umarmte Mukunda und war sehr zufrieden mit ihm. Er durchnässte ihn mit seinen Tränen der Liebe. „Mukunda, du hast dich wie ein wahrer Freund verhalten, du hast mir einen reinen Geweihten des Herrn gezeigt. Es wäre schwer irgendwo in der gesamten Schöpfung einen zweiten reinen Vaiṣṇava wie ihn zu finden. 

Man kann sich durch die Beobachtung seiner hingebungsvollen Haltung vollständig läutern. Weil du heute bei mir warst, war ich in der Lage eine große Katastrophe zu vermeiden. Als ich all diese luxuriösen Paraphernalien sah, die Puṇḍarīka Vidyānidhi umgaben, war ich überzeugt, dass er ein materialistischer Vaiṣṇava ist, der sich den Vergnügungen des Lebens hingibt.“ 

„Du konntest meine Gedanken lesen und weil du eine große edelmütige Seele bist, hast du selbst die unbegrenzte Erweiterung von Puṇḍarīka Vidyānidhis Liebe zu Kṛṣṇa gezeigt. Heute jedoch habe ich Vergehen begangen und das Ausmaß meines Vergehens kann nur durch deine Barmherzigkeit gemildert werden. Du musst barmherzig zu mir sein und mein Herz läutern.“ 

„Alle Geweihten, die sich durch den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes dem Herrn ergeben haben, nahmen die Zuflucht und Unterweisungen eines Begleiters an. Ich habe noch keinen solchen Unterweisenden, also habe ich mich entschieden Zuflucht zu Puṇḍarīka Vidyānidhi zu nehmen und folge unter seiner Begleitung den hingebungsvollen Dienst. Ich möchte all meinen Vergehen entgegenwirken, indem ich sein Schüler werde.“ 

Auf diese Weise enthüllte Gadādhara Paṇḍita Mukunda seinen Wunsch ein Schüler von Puṇḍarīka Vidyānidhi zu werden. Mukunda war mit dieser Entscheidung sehr zufrieden und klopfte ihm auf den Rücken. „Sehr gut, sehr gut.“ 

Śrī Puṇḍarīka Vidyānidhi blieb sechs Stunden in diesem Zustand der ekstatischen Selbstvergessenheit. Allmählich kehrte er in seine normale Verfassung zurück und setzte sich still hin. Es war unmöglich für Gadādhara seine Tränen der Freude zurückzuhalten, die reichlich auf seinem Gesicht herabrollten und seinen ganzen Körper durchnässten. Als Śrī Vidyānidhi das sah, umarmte er Gadādhara Paṇḍita und hielt ihn nah an seinem Herzen. Überwältigt von Puṇḍarīka Vidyānidhis ekstatischer Hingabe, war Gadādhara nicht fähig zu sprechen. 

Mukunda rückte mit der Sprache heraus und enthüllte Gadādhara Paṇḍitas Gedanken. „Zweifel sind in Gadādhara aufgetaucht, als er am Anfang deine extravagante Erscheinung und Umgebung sah, aber nun bereut er und möchte Einweihung von dir annehmen. Er ist ein entsagter Geweihter des Herrn. Obwohl er jung ist, ist er in der spirituellen Verwirklichung reif und er kommt aus der sehr guten Familie von Śrī Madhava Miśra. Von früher Kindheit an war er angehaftet an den Höchsten Herrn. Ich glaube das passt sehr gut, ein höchst erhabener spiritueller Meister, wie Puṇḍarīka Vidyānidhi hat einen ebenso fähigen Schüler wie Gadhadara Paṇḍita. Bitte erwäge diese Punkte und wähle einen glücksverheißenden Tag und weihe ihn mit deinem dīkśā mantra ein.“ 

Puṇḍarīka Vidyānidhi lächelte und sagte: „Sei versichert, dass ich es so mache, wie du es wünscht; es ist mein großes Glück eine Person, die wie ein wertvoller Edelstein ist, zu treffen. Solch ein Schüler wird nur als Ergebnis von vielen Leben frommer Aktivitäten gefunden. Der bevorstehende zwölfte Tag des zunehmenden Mondes ist sehr glücksverheißend, komm dann zu mir und dein Vorhaben wird erfolgreich durchgeführt werden.“ Überglücklich brachte Gadādhara Paṇḍita seine Ehrerbietung dar und verabschiedete sich von Puṇḍarīka Vidyānidhi. Mukunda und Gadādhara gingen geradewegs zu Lord Gauracandra, der freudig die Neuigkeit von der Ankunft Puṇḍarīka Vidyānidhis aufnahm. 

Während der Nacht, ohne von irgendjemanden gesehen zu werden, ließ Puṇḍarīka alle Gefährten zurück und kam zu Lord Gauracandra. Sobald er den Herrn sah, fiel er nieder wie ein Stock; er brachte dem Herrn Ehrerbietung dar. Überwältigt von ekstatischer Trance, lag er auf dem Boden und empfand Wellen der Freude. Kurz darauf erlangte er sein äußeres Bewusstsein wieder und brüllte laut. Dann, indem er Verachtung über sich ausgoss, begann er zu weinen. „Oh mein lieber Kṛṣṇa, Du bist mein Herr und Vater. Ich bin ein großer Sünder. Bitte bestrafe diesen Jämmerling. Oh Herr, Du hast jeden in dieser Welt befreit, nur ich bin eines solchen guten Schicksals beraubt.“ 

Nachdem alle versammelten Vaiṣṇavas, die Puṇḍarīka Vidyānidhi sofort als großen und erhabenen Vaiṣṇava erkannt haben, diese Wehklagen hörten, spürten sie große Schmerzen und begannen zu weinen. 

Die Höchste Persönlichkeit Gottes, Lord Caitanya ist Seinen reinen Geweihten besonders zugeneigt; deswegen, als Er seinen geliebten Geweihten sah, stand Er auf und umarmte ihn. Weinend sagte der Herr: „Oh Mein Vater Puṇḍarīka, letztendlich kann Ich dich heute noch zu sehen.“ 

Die Vaiṣṇavas waren überglücklich in der Gemeinschaft von solch einem erhabenen Geweihten wie Puṇḍarīka Vidyānidhi zu sein und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Diese Szene war so wundervoll, dass kein Stift sie beschreiben könnte. 

Lord Gaurasundara hielt Puṇḍarīka Vidyānidhi in liebender Umarmung und durchnässte ihn mit Seinen Tränen. Die Geweihten verstanden sofort, wie nah Puṇḍarīka dem Herrn war und sie spürten sofort Zuneigung, Respekt und ein Band der engen Verwandtschaft mit ihm. Der Herr fuhr fort Puṇḍarīka Vidyānidhi festzuhalten, als wollte Er Seinen Körper mit dem seinigen verschmelzen. Drei Stunden lang war der Herr, wie eine Statue, nicht in der Lage sich zu bewegen. Er hielt Puṇḍarīka Vidyānidhi in enger Umarmung. Als der Herr aus seiner Trance erwachte, begann Er den Namen Hari zu chanten. „Heute war Kṛṣṇa sehr barmherzig mit Mir. Er hat mir alle Meine Wünsche erfüllt, weil ich der Person meines Herzenswunsches begegnet bin.“ 

Puṇḍarīka Vidyānidhi begrüßte liebevoll alle Vaiṣṇavas und sie begannen alle zusammen den Heiligen Namen zu chanten. Der Herr stellte dann Puṇḍarīka vor. „Sein Name ist Puṇḍarīka Vidyānidhi, der Herr hat ihn besonders erschaffen, damit er kṛṣṇa-prema verteilt.“ 

Als die Geweihten das hörten, hoben sie die Arme und chanteten 'Hari! Hari!' Der Herr sagte: „Heute ist ein besonderer Tag, etwas wunderbares ist geschehen. Ich bin aus dem Schlaf erwacht und Meine Augen erblickten den Ozean des kṛṣṇa-prema, direkt in Person.“ 

All dies geschah, als Puṇḍarīka Vidyānidhi vertieft in ekstatischer Trance und sich der unmittelbaren äußeren Umgebung nicht bewusst war. 

Bald darauf erwachte er aus Seiner Trance und wurde sich der Geweihten um ihn herum bewusst. Sofort brachte er dem Herrn noch einmal Ehrerbietungen dar, danach zu Advaita Ācārya Prabhu und tauschte Liebe und Hingabe mit allen Vaiṣṇavas aus. 

Es war ein glorreicher Schauplatz, als alle Geweihten auf den Wellen der Ekstase trieben, durchdrungen von der Begegnung mit Puṇḍarīka Vidyānidhi, der ein Ozean von kṛṣṇa-prema ist. Nur eine außerordentlich fromme und von Glück begünstigte Person ist befähigt diese wunderbare Szene zu beschreiben. 

Gadādhara Paṇḍita holte sich von Śrī Viśvambharas die Erlaubnis, die Einweihung von Puṇḍarīka Vidyānidhi anzunehmen. Gadādhara sagte: „Ich konnte das ungewöhnliche Verhalten dieser großen Persönlichkeit nicht verstehen und wurde respektlos. Deshalb, um mich von dieser Sünde zu reinigen, möchte ich sein Schüler werden. Er wird mir als mein spiritueller Meister sicher verzeihen.“ 

Der Herr würdigte Gadādhara Paṇḍitas Gemütsstimmung. „Ja, vollzieht schnell die Einweihung.“ So akzeptierte Gadādhara Paṇḍita mit großer Zufriedenheit formal die Einweihung von Puṇḍarīka Vidyānidhi, dem Ozean ekstatischer liebenden Hingabe. 

Welche Fähigkeit habe ich, um über die wundervollen Eigenschaften von Śrī Puṇḍarīka Vidyānidhi zu sprechen, ein so erhabener Vaiṣṇava, dass sogar Gadādhara Paṇḍita sein Schüler wurde. 

Ich habe dieses wunderbare Spiel von Puṇḍarīka Vidyānidhi nur kurz erzählt. Ich ersehne und hoffe, dass ich eines Tages in der Lage sein werde, ihn zu sehen und in seiner Gemeinschaft zu sein. Puṇḍarīka Vidyānidhi und Gadādhara waren der ideale spirituelle Meister und Schüler und beide wurden sehr von dem Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa Caitanya geliebt. Wer immer von dieser Begegnung zwischen Gadādhara Paṇḍita und Puṇḍarīka Vidyānidhi hört, wird allmählich die höchste Ekstase des kṛṣṇa-prema erfahren. Lord Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Lord Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich Vṛndāvana dāsa, bringe demütig dieses Lied Ihren Lotosfüßen dar.

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