Die Logik des blinden Mannes, der sich am Schwanz einer Kuh festhält

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Kapitel 58 des Upākhyāne Upadeśa.

Upākhyāne Upadeśa ist eine Sammlung von Kurzgeschichten mit Erläuterungen, die aus den gesprochenen Vorträgen und anderen Unterweisungen von Śrīla Bhakti Siddhanta Sarasvatī Ṭhākur Prabhupada stammen und von seinem Schüler Śrī Sundarananda Vidyavinode Prabhu zusammengestellt wurden. Es wurde erstmals 1940 veröffentlicht.

Es war einmal ein Blinder, der sich auf dem Weg zum Haus seines Schwiegervaters befand und den Weg mit Hilfe seines Gehstocks suchte. Als er durch ein Feld ging, traf er auf einen Kuhhirtenjungen und fragte: „Oh Bruder, würdest du mir bitte einen Gefallen tun und mich zum Haus meines Schwiegervaters führen?"

Der Kuhhirte antwortete: „Ich bin damit beschäftigt, so viele Kühe zu hüten. Wenn ich dich zum Haus deines Schwiegervaters führe, werden alle Kühe weglaufen. Ich kann dir eine sehr gutmütige und treue Kuh von mir leihen, du kannst dich an ihrem Schwanz festhalten, und sie kann dich sanft zum Haus deines Schwiegervaters führen."

Wie ihm vom Kuhhirten geraten wurde, hielt der Reisende sich an dem Kuhschwanz fest. Die Kuh lief mit dem blinden Mann hinten im Schlepptau los. Nach einer kurzen Weile jedoch, fürchtete sich die Kuh, weil der blinde Mann ihren Schwanz so kräftig festhielt. Sie wurde wütend und begann zu rennen. Sie zerrte den Blinden sehr grob hinter sich her, über Stock und Stein und durch dorniges Gebüsch, während sie ihm immer wieder harte Tritte mit ihren Hinterbeinen versetzte.

Das Ergebnis davon war, dass der Körper des Mannes schwer verwundet wurde und seine Kleidung ganz zerrissen war. Letztendlich erreichte er mitten in der Nacht das Haus seiner Schwiegereltern. Er befand sich in einer elenden Verfassung, sein Körper war voller Schnitte und blauer Flecken und er war vollkommen nackt. Die Diener seiner Schwiegereltern dachten, er sei ein Viehdieb und sie schlugen und ohrfeigten ihn, damit er den Schwanz der Kuh losließ. So litt der Mann endlos.

Erläuterung

Diejenigen, die Hintergedanken haben, suchen Zuflucht bei so genannten gurus anstatt bei einem echten spirituellen Meister (sad-guru) und leiden letztendlich sehr darunter, genau wie der blinde Mann in dieser Geschichte. Nicht jeder Mensch kann einen zur höchsten Wohnstätte Gottes führen, und kein unautorisierter Repräsentant kann uns zu unserem wahren Wohlergehen führen. Deshalb ist es obligatorisch, ohne zu zögern einen tattva-vit-sad-guru - einen echten, Kṛṣṇa bewussten guru – aufzusuchen.

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