Sadananda Vani

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Der Mensch als solcher ist zum seva nicht fähig

Svami Sadananda Dasa

Seva ist am höchsten, wenn der bhakta sein eigen Selbst vergisst, während er den Herrn und Seine ewigen Gefährten (parishad) durch seinen seva zufriedenstellt. Der Mensch will bestenfalls Frieden, ewige Glückseligkeit. – Der Mensch als solcher kann niemals seva ausführen. Das atma verlangt Gottes eigene Kraft des Wissens und Glückseligkeit um in der Lage zu sein Ihm zu dienen. Diese Kraft ist überall – immer – aber sie manifestiert sich durch Guru und Shastram. Die westliche, bzw. christliche Konzeption der Welt und des Menschen kann nicht die Basis sein, auf der man bhakti verstehen kann. Die Anwesenheit des Kosmos schließt die all-anwesende Präsens Gottes, Sein Reich und Seine Kraft nicht aus – aber die Erfahrung des Kosmos schließt die Erfahrung Gottes aus. Gott als Ursprung, Erhalter, usw., des Universums ist nur ¼ Gottes, von dem wie Er wirklich ist, aber sogar dieses ¼ ist alldurchdringend und allgegenwärtig. Um die Welt erfahren zu können, benötigt das atma das falsche Ego in Beziehung zum guna-maya Geist und Körper. Tugend und Sünde sind relative Begriffe in Bezug auf das falsche Ego des Menschen. Das atma gehört von Natur aus zum cit-Reich, aber da es nur ein Atom von cit ist, benötigt er cit-shakti, um Seine und seine eigene Natur zu erkennen. Bhakti ist die shakti des Wissens und der Liebe. Sobald dieses Shakti gegeben ist, wird der Atma zu mukta im ursprünglichen Sinne des Wortes. Dann tut er alles aus Seiner Sicht, nicht aus der Sicht des Atma und schon gar nicht aus der Sicht des gegenwärtigen Egos.

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Hören – gehorchen – dienen

Swami Sadananda Dasa

Man muss eine wahrhaft echte Liebe zu Gott haben, den Willen zu dienen, und nur dann, und in dem Maße, wie man diese Liebe hat, wird man fähig, die geheime Bedeutung der Lila zu verstehen; folglich ist dies das genaue Gegenteil von bloßem romantischem Schwelgen in Emotionen, bei dem man versucht, Gott und Seine Lila zum Zwecke der eigenen Freude auszunutzen. Es ist offensichtlich, dass dieser ekstatische, liebevolle Dienst vollkommen spirituell ist [cit], denn Krishna hat bereits gesagt, dass die allererste Stufe des Willens zu dienen, shraddha, die feste Überzeugung, dass der Gottes Dienst der ewige Sinn des Lebens und transzendent ist.
Man kann das Bhagavatam oder die Werke der Gosvamis nicht einfach wie ein weltliches Gedicht lesen, mit derselben mayischen, egoistischen Haltung – mit dem einzigen Unterschied, dass Gott das Thema ist. Es ist mehr als ein Zufall, dass das Wort „sushrushu” die folgenden zwei Bedeutungen hat: „Bereit sein zuzuhören und zu dienen”. Zuhören heißt nicht zuhören, sondern zu gehorchen-dienen; beides ist untrennbar miteinander verbunden. Aber alles was ihr hören wollt, ist – nicht gehorchen, nicht von den Shastram unterwiesen zu werden, nicht das beiseitelegen, was ihr von Gott der Welt und bhakti usw., denkt. Ihr wollt das anheften, was ihr fühlt und denkt, auf der Basis was ihr in eurem mayic Herzen festhaltet. Daran wollt ihr euch klammern! Warum hat Krishna Uddhava und Arjuna verboten, die Unterweisungen, die sie erhalten haben an Nicht-Geweihte, diejenigen, die nicht dienen wollen, weiterzugeben? Aus selbstsüchtigen Gründen? – Nein, weil jene, die nicht dienen wollen, nicht fähig sind, das zu verstehen was gesagt wird … eigentlich können sie, das was gesagt wird gar nicht hören.

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Wie Vögel, die einen brennenden Wald verlassen

(Swami Sadananda Dasa, Brief aus Kalkutta 1952)

Hätte ich bemerkt, dass Caitanyadevas Erscheinungstag heute im Herzen der umgebenden Welt gefeiert worden wäre, wäre ich, wenn auch nur ein wenig, so dankbar gewesen. Es scheint, als richte sich die Feindseligkeit im Herzen der Welt, selbst die unbewusste, gegen Caitanyadeva und Krishna, ohne sie zu berühren – während sie die Körper der unglücklichen Bhaktas durchbohrt, die noch immer in dieser Welt ausharren. Krishna und Caitanya, die alles ablehnen, alles, was der Mensch schätzt, haben in dieser Welt keinen Raum, und der Hass der Welt muss sich gegen den Bhakta richten, auch wenn er schweigt. Die Reichen und die Armen spüren beide den Vorwurf in den Augen des Bhakta; seine bloße Anwesenheit lässt sie fliehen, wie Vögel aus einem brennenden Wald.

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Flight from Responsibility

Svami Sadananda Dasa

 The Indian people have never separated religion and the theory of knowledge (philosophy). Philosophy is a method to experience: What is real? Prayers motivated by the gunas [sattva, rajah, tamah] never reach Him, because He is nirguna [beyond the gunas]. God does not have a central telephone control office for man’s contradictory prayers. The Indian concept of God is free from all kinds of sentimentality. Man experiences “bhunjana sva-krita-vipaka”, he experiences what he has prepared for himself. (Bha. 10.14.8; Brahma-stuti) God lets the atma go his own ways. Puppets controlled by strings, could God love them? – To love out of freedom. God will never deprive man of this freedom. We sully our own clothes, and then we want God to wash them for us. Is this flight from responsibility love for God? Bhakti is not piety of the heart, not love for God. Bhakti is a method to consciously share in what God is. As long as the atma has a covering of Maya, bhakti is correct knowledge of the nature of the atma, God and the world. Later, in His realm, bhakti in the form of prema is direct service.

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Flucht vor der Verantwortung

Svami Sadananda Dasa

Das indische Volk hat Religion und Wissenstheorie (Philosophie) nie getrennt. Die Philosophie ist eine Methode der Erfahrung: Was ist wirklich? Gebete, die von den gunas (sattva, rajah, tamah) hervorgerufen werden, erreichen Ihn nie, denn Er ist nirguna (jenseits der gunas). Gott hat kein zentrales Telefonkontrollbüro für die widersprüchlichen Gebete der Menschen. Das indische Konzept von Gott ist frei von jeglicher Art von Sentimentalität. Der Mensch erfährt „bunjana sva-krita-vipaka“, er erfährt das, was er für sich selbst zubereitet hat. (Bha. 10.14.8; Brahma-stuti)

Gott lässt atma seine eigenen Wege gehen. Könnte Gott Marionetten lieben, die an Fäden hängen und geführt werden? - Aus der Freiheit heraus zu lieben.- Gott wird dem Menschen diese Freiheit Ihn zu lieben niemals nehmen. Wir besudeln unsere eigenen Kleider, und dann wollen wir, dass Gott sie für uns wäscht? Ist diese Flucht vor der Verantwortung Liebe zu Gott? Bhakti ist nicht Frömmigkeit des Herzens, nicht Liebe zu Gott. Bhakti ist eine Methode zur bewussten Teilhabe an dem, was Gott ist. Solange der atma von Maya umhüllt ist, bedeutet bhakti richtiges Wissen über die Natur des atma, Gott und die Welt. Später, in Seinem Reich, ist bhakti in Form von prema direkter Dienst.

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Encountering opposition

Svami Sadananda Dasa

As a matter of fact, there can be no opposition against Krishna and those who want to serve Him, but opponents are deputed by Him to give us the chance to serve Him. Outwardly I might be degraded to an outcaste, but all the denial of cult and food cannot put out the fire of Divine Prema in my heart; it is rather increasing. All possible opposition from all quarters, simply to exhaust all the possibilities to obstruct my serving temper, serve to give me the chance [to prove], that a mleccha [outcaste]-bhakta of Gurudeva never stops and never gives up His service.

(Notes, internment camp in India)

Gegnerschaft erfahren

Svami Sadananda Dasa


In der Tat kann es keine Opposition gegen Krishna und diejenigen, die Ihm dienen wollen, geben, sondern die Opponenten werden von Ihm eingesetzt, um uns die Möglichkeit zu geben, Ihm zu dienen. Äußerlich mag ich zu einem Ausgestoßenen degradiert sein, aber Kult und Nahrung zu verweigern kann das Feuer des göttlichen prema in meinem Herzen nicht auslöschen; es nimmt vielmehr zu. Alle möglichen Widerstände von allen Seiten, die alle Mittel ausschöpfen, um meine Gemütsstimmung des Dienens zu beeinträchtigen, geben mir die Chance [zu beweisen], dass ein mleccha [Ausgestoßener]-bhakta von Gurudeva niemals aufhört und niemals Seinen Dienst aufgibt.


(Notizen, Internierungslager in Indien)

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Eroticism is God's and His Shaktis' Monopoly

Svami Sadananda Dasa

The earthly couple constitutes the disastrous maya-distorsion in the realm of absolute aversion to God, the polarity or state of opposition to the Divine Couple of the cit realm. What is the secret indicated in the temples? That the earthly couple is the shadow of the Divine Couple? – No, what one finds is Mahadeva’s and Parvati’s eternal love play, or a representation of Krishna and the gopis. Eroticism is God’s and His shaktis’ monopoly, and the person who wants to come to God and serve Him in the temple must leave the disgusting eroticism of the maya-world outside; he has no right to eroticism when he wants to come to God, because in our world eroticism is the climax of mutual selfish exploitation for the sake of one’s own sensual pleasure.

Erotik ist das Monopol Gottes und Seiner shaktis

Svami Sadananda Dasa

Das irdische Paar verkörpert die unselige Distorsion im Reich von Maya, und befindet sich im Bereich der absoluten Gottesabkehr und in der Polarität bzw., der Opposition zum Göttlichen Paar des cit-Bereichs. Was ist das Geheimnis, das in den Tempeln angedeutet wird? Dass das irdische Paar der Schatten des göttlichen Paares ist? - Nein, was man findet, ist das ewige Liebesspiel von Mahadeva und Parvati, oder eine Darstellung von Krishna und den gopis. Erotik ist das Monopol Gottes und Seiner shaktis, und der Mensch, der zu Gott kommen und Ihm im Tempel dienen will, muss die abstoßende Erotik der Welt von Maya draußen lassen; er hat kein Recht auf Erotik, wenn er zu Gott kommen will, denn in unserer Welt ist Erotik der Höhepunkt gegenseitiger selbstsüchtiger Ausbeutung um des eigenen sinnlichen Vergnügens willen.

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I may find two or three persons in a whole continent who can understand what rasa

Svami Sadananda Dasa

“Neither God nor the avatara ever wanted to turn the world or even India into a paradise, but they wanted society to be set up in such a way that it would be possible for man to rise above the beast [in him]. People, however, prefer to remain beasts and consequently the society is not arranged according to God’s principles. God, the avatara and the bhaktas taught and practised true love for God, which only one or two among millions can have. Teaching about the Absolute for those who want to remain beast is like casting pearls before swine." (Svami Sadananda dasa, Letter 1955)

“……Mr. E. is of the opinion that “Sweden is too small for Sadananda”. – Tell him that the world is too small for me. I may find two or three persons in a whole continent who can understand what rasa is and who are able to appreciate a work of rasika as the Bhagavatam or Caitanya-Caritamrita. Here in India there may be two or three persons? To me it is as for Angira Muni in Bhagavatam 6. He came to Citraketu and wanted to offer him the highest gift there is – but found him longing for descendants. Everyone longs for something else – not for inner freedom. Everyone wants to remain a slave, just a change of clothes and chains; no one wants to cast them aside." (Svami Sadananda dasa, Letter 1960)

Ich finde vielleicht zwei oder drei Personen auf einem ganzen Kontinent, die verstehen können, was rasa ist

Svami Sadananda Dasa

"Weder Gott noch die avatara wollten jemals die Welt oder gar Indien in ein Paradies verwandeln, sondern sie wollten die Gesellschaft so gestalten, dass es dem Menschen möglich ist, sich über die Bestie [in ihm] zu erheben. Die Menschen ziehen es jedoch vor, Bestien zu bleiben, und folglich ist die Gesellschaft nicht nach Gottes Prinzipien gestaltet. Gott, der avatara und die bhaktas lehrten und praktizierten wahre Liebe zu Gott, die nur ein oder zwei unter Millionen erfahren können. Über das Absolute zu predigen, ist für diejenigen, die eine Bestie bleiben wollen, wie Perlen vor die Säue werfen".." (Svami Sadananda dasa, Brief 1955)

„……Herr E. ist der Meinung, dass “Schweden zu klein für Sadananda ist". - Sagen Sie ihm, dass die Welt zu klein für mich ist. Ich finde vielleicht zwei oder drei Personen auf einem ganzen Kontinent, die verstehen können, was rasa ist, und die in der Lage sind, ein Werk von rasika wie das Bhagavatam oder das Caitanya-Caritamrita wertzuschätzen. Hier in Indien gibt es vielleicht zwei oder drei Personen? Für mich ist es wie bei Angira Muni im Bhagavatam 6. Er kam zu Citraketu und wollte ihm das erhabenste Geschenk überbringen, - aber er sehnte sich nach Nachkommenschaft. Jeder sehnt sich nach etwas anderem - nur nicht nach innerer Freiheit. Jeder will ein Sklave bleiben und ist nur bereit für einen Kleiderwechsel und neuen Ketten; niemand will sie ablegen."


(Svami Sadananda dasa, Brief 1960)

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