His Holiness

Śrī Śrīmad Bhakti Saurabha Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja

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Den Schutz von Śrīla Prabhupādas Lotusfüßen annehmen

 

Śrī Śrīmad Bhakti Saurabha Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja erschien im Bezirk von Khulna in Ostbengalen (heute Bangladesch) und ihm war der Name Nanda-dulāla gegeben. Er studierte Maschinenbau in der Hochschule von Ravenshaw in Cuttack, wo er in Kontakt mit Śrī Śrīmad Vraja-bihārī dāsa Bābājī Mahārāja kam, der Verantwortliche der ortsansässigen maṭha, die Śrīla Prabhupāda gegründet hatte.

 

Obwohl Śrīla Bābājī Mahārāja nicht sehr gebildet war, gab er täglich Unterricht im Śrī Caitanya-caritāmṛta, so wie es Śrīla Prabhupāda angeordnet hatte. Da er Analphabet war, war seine Art, Vorträge zu halten, nicht besonders gelehrt. Dennoch waren berühmte Akademiker und englische Professoren von seiner Einfachheit so bewegt, dass sie sich der Gauḍīya Maṭha anschlossen und eingeweihte Gottgeweihte wurden. Er sagte seinen Zuhörern oft: „Ich bin nur ein Diener meines gurudeva und Śrī Caitanya Mahāprabhu. Meine Ausführungen mögen unzureichend sein, aber ich gebe immer mein Bestes, um sicherzustellen, dass ihre Botschaft eure Ohren erreicht. Da ihr gelehrt seid, korrigiert bitte alle Fehler, die ich gemacht haben mag."

 

Śrī Nandadulāla, beeindruckt von Śrīla Vraja-bihārī Bābājī Mahārājas Einfachheit, nutzte die Gelegenheit, täglich seine Gemeinschaft in Anspruch zu nehmen. Daraufhin entstand in ihm der starke Wunsch Zuflucht zu den Lotosfüßen von Śrīla Prabhupādas zu nehmen. Durch dieses Spiel lehrte Śrī Nanda-dulāla dass die Redner auf der Ebene des weltlichen Wissens niemals Hingabe in das Herz eines Menschen eingeben können. Obwohl ein artikulierter Politiker in weniger als einer halben Stunde eine bewegende Rede halten kann, ist die Wirkung seiner Rhetorik nur vorübergehend. Umgekehrt ist die unzusammenhängende Rede eines völlig ungebildeten, aber hingegebenen Gottgeweihten so kühn, dass sie in den Herzen derer, die sie hören, Hingabe erweckt, auch wenn sie keinerlei Bezug auf die Schriften hat. Mit Blick auf solche hingebungsvollen Gottgeweihten schrieb Śrīla Prabhupāda in seinem Gedicht Vaiṣṇava Ke? (17), "prāṇa āche tā'ra, se hetu pracāra - er hat Leben, er kann predigen."

 

Als Śrī Nanda-dulāla seinen sehr frommen Eltern seinen Wunsch mitteilte, Zuflucht bei Śrīla Prabhupāda zu nehmen, ermutigte ihn sein Vater der maṭha beizutreten. „Wenn du hari-bhajana ausführen möchtest,” sagte er zu seinem Sohn, „werde ich dich persönlich zu Śrīla Prabhupāda bringen und dich seinen Lotosfüßen darbringen.” Śrī Nanda-dulāla nahm den Vorschlag an und seine Mutter und sein Vater begleiteten ihn zu Śrīdhāma Māyāpura, wo Śrīla Prabhupāda, der den dreien harināma- und dīkṣā-Einweihungen gewährte. Von nun an wurde Śrī Nandadulāla als Śrī Nani-gopāla Brahmacārī bekannt.

 

Nachdem Śrī Nandadulālas Vater seinen Sohn den Lotosfüßen von Śrīla Prabhupāda dargebracht hatte, sagte er zu seinem Sohn: „Ich bin sehr glücklich, dass du dich entschieden hast, dich Śrīla Prabhupāda hinzugeben. Mögest du immer den Lotosfüßen unseres gurudevas dienen. Ich bitte dich mich zu vergessen und niemals wieder nach Hause zurückzukehren. Es würde mich sehr stolz machen, wenn du meinen Anweisungen folgen würdest.“

 

So bewies, dass Śrī Nanda-dulālas Vater wirklich der wahre Beschützer seines Sohnes war:

 

sei se parama-bandhu se pitā-mātā

 śrī-kṛṣṇa-caraṇe jei prema-bhakti-dātā

 Śrī Caitanya-maṅgala (Madhya-khaṇḍa)

 

Derjenige, der dir liebevolle Hingabe zu den Lotosfüßen von Śrī Kṛṣṇa schenkt, ist dein höchster Freund, dein Vater und deine Mutter.

 

Im selben Jahr, im Jahr 1930, wurde Śrī Nani-gopāla Brahmacārī als Lehrer an das Ṭhākura Bhaktvinoda Institute in Śrīdhāma Māyāpura berufen und trat dem Team der Herausgeber der Tageszeitung der Gauḍīya Maṭhas, Dainika Nadiyā Prakāśa bei. Letztendlich, auf Anweisung von    Śrīla Prabhupāda, predigte er in vielen Städten in Indien.

 

Nach Śrīla Prabhupādas Verscheiden blieb Śrī Nani-gopāla Brahmacārī unter der Begleitung von Śrīla Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja, der ihm sannyāsa verlieh und den Namen Śrīmad Bhakti Saurabha Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja gab. Er wurde der Herausgeber der Śrī Sārasvata Gauḍīya, ein monatliches Journal, das von der Śrī Gauḍīya Saṅgha veröffentlicht wurde, die Institution, die von Śrīla Bhakti Sāraṅga Gosvāmī Mahārāja gegründet wurde. Durch das Verfassen vieler Artikel, die in verschiedenen Gauḍīya Maṭha Zeitschriften gedruckt wurden, trug Śrīla Mahārāja zum Dienst von Śrīla Prabhupādas bṛhat-mṛdaṅga, seiner Druckerei, bei. Außerdem leitete er in Vṛndāvana lange Zeit die Imlitalā maṭha und ist weitgehend für dessen atemberaubend schöne Erhaltung verantwortlich.

 

Wann immer Guru Mahārāja, Śrī Śrīmad Bhakti Dayita Mādhava Gosvāmī Mahārāja, in Vṛndāvana besuchte, dann besuchte er Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja. Ihre Beziehung war sehr süß und respektvoll. Śrīla Mahārāja bestand stets darauf, Guru Mahārāja nach Imlitalā zu bringen, wo er Guru Mahārāja und all seinen Devotees prasāda servieren würde.

 

Nach Śrīla Gosvāmī Mahārājas Verscheiden wurde Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja zum ācārya von der Śrī Gauḍīya Saṅgha ernannt, aber als er auf verschiedene Unruhen stieß, betrachtete er seine Ernennung als ungünstig für seine Praxis des bhakti und trat umgehend zurück. Er überreichte sein Rücktrittsschreiben persönlich an die betroffenen Parteien und bewies damit, dass er weder eingebildet noch selbstsüchtig war. Seine Einfachheit war grenzenlos, und er war völlig niṣkiñcana; er akzeptierte Kṛṣṇa als seinen einzigen Reichtum.

 

Durch sein persönliches Beispiel zeigte Śrīla Mahārāja, dass ein sādhaka alles aufgeben muss, was für die Praxis von bhakti ungünstig ist.  Er war nicht an dem Prestige interessiert, das mit einer hochrangigen Stellung einhergeht. Er war eher daran interessiert Śrī Hari, guru and Vaiṣṇavas zu dienen.

 

Wir sollten uns vor der Schlussfolgerung hüten, dass Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja seinen Dienst einfach aufgegeben hat. Er traf die Entscheidung, diesen Dienst in der Form auszuführen die er für bhakti als günstiger empfand. Nachdem er von seinem Posten als ācārya der Śrī Gauḍīya Saṅgha zurückgetreten war, errichtete er eine maṭha in Siuḍi, Westbengalen, wo er einmal Guru Mahārāja einlud eine Reihe von Vorträgen zu halten.

 

Mit allen Mitteln Śrī Hari, guru and Vaiṣṇavas dienen

 

Śrī Śrīmad Bhaktyāloka Paramahaṁsa Mahārāja spendete die Hälfte seines Eigentums in Śrīdhāma Māyāpura seinem Gottbruder Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja, damit Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja dort eine maṭha errichten konnte. Sobald Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja jedoch begann, das Fundament zu legen, schlugen einige Flüchtlinge aus Bangladesch Zelte auf und begannen, das Land zu besetzen, wobei sie sich auf die Autorität eines bestimmten Polizeibeamten beriefen. Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja war über die Situation nicht beunruhigt. Er sagte seinem Gottbruder Śrīpāda Kṛṣṇa-keśava Brahmacārī: „Ich werde dort nichts bauen. Wer will schon in all diese Probleme verwickelt werden? Ich werde einfach bei einem meiner Gottbrüder bleiben."

 

Eines Tages, als Śrīpāda Kṛṣṇa-keśava Brahmacārī mich zum ghāṭa begleitete, weil ich ein Boot nach Kṛṣṇanagara nehmen wollte, zeigte er mir das Land von Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja  und sagte: „Sieh hier! Einige Leute zelten hier mit der Erlaubnis der Polizei und Śrīla Bhaktisāra Mahārāja ist nicht sehr motiviert sich mit dieser Sache zu beschäftigen. Kannst du in dieser Angelegenheit helfen?”

Gewiss", sagte ich. „Es dauert nicht mehr als eine halbe Stunde, all diese Leute zu vertreiben. Schicke eine Nachricht an den Vater dieses Polizisten. Teile ihm mit, dass Bhāratī Mahārāja sagt: 'Wenn Ihr Sohn seinen Job behalten will, sollte dieser Platz geräumt sein, wenn ich nach Māyāpura zurückkehre. Andernfalls müssen Sie Ihrem Sohn eine Lektion erteilen, indem Sie eine rechtmäßige Beschwerde gegen ihn einreichen."

 

Śrīpāda Kṛṣṇa Keśava Prabhu tat, wie ich es ihm auftrug, und die Landbesetzer verließen am nächsten Tag den Ort, als sie eine kleine Entschädigung für die Kosten ihrer Zelte erhalten hatten.

 

Nachdem sein Land von allen Flüchtlingen geräumt war, sagte Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja zu mir: „Weil mein Gottbruder Śrī Kṛṣṇa Keśava Brahmacārī um mich besorgt war, hast du dem Vater dieses Polizisten eine harsche Nachricht überbracht. Im Allgemeinen ist es für jemanden, der das Gewand eines sādhu trägt, unangebracht, auf diese Weise zu sprechen. Es ist jedoch deine Pflicht, so weit wie nötig zu gehen, um śrī guru, den Vaiṣṇavas und Bhagavān zu dienen. Es ist kein Fehler, wenn dieser Dienst erfordert, dass du zu dem Mittel einer Drohung greifst."

 

Ein offener Vorwurf

 

Guru Mahārāja hielt regelmäßig religiöse Versammlungen an vielen Orten ab, inklusive Kolkata, Purī und Vṛndāvana. Auf den Einladungskarten nahm er immer die Namen der eingeladenen Gottbrüder auf, zusammen mit einer kurzen Vorstellung zur Person eines jeden. Einmal, wurde einer der Gottbrüder von Guru Mahārāja sehr zornig, als er feststellte, dass ihn Guru Mahārāja   neben seinem Namen nicht vorgestellt hat. Er sagte zu einigen seiner Gottbrüder: „Warum hat Mādhava Mahārāja mich auf der Einladungskarte nicht vorgestellt? Er hat sich selbst und seinen anderen Gottbruder als Gründer-ācāryas ihre jeweiligen Institutionen vorgestellt, aber mich hat er nicht weiter erwähnt. Das ist nicht in Ordnung.

 

Daraufhin antwortete Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja, sehr geradlinig und nicht boshaft: „Du hast erst vor kurzem eine kleine Wohnung mit zwei Räumen erworben. Du hast kein Einweihungsfest abgehalten, also, woher soll Śrīpāda Mādhava Mahārāja wissen, wo du wohnst? Bist du ein sādhu? Wenn ja, dann musst du immer bescheiden bleiben. Spiegelt deine Gesinnung die Bedeutung von tṛṇādapi sunīcetā wider, die Eigenschaft, bescheidener als ein Grashalm zu sein? In der Vergangenheit hat Śrīpāda Mādhava Mahārāja dir großen Respekt entgegengebracht, obwohl du sein Junior bist. Warum bist du dann so wütend? Du kannst dir nicht einmal vorstellen, wie tief Śrī Hayagrīva Brahmacārī das innerste im Herzen von Śrīla Prabhupāda kennt. Achte nicht auf all diese Nebensächlichkeiten und beraube dich nicht selbst um das Wesentliche: Mit den sādhus Gemeinschaft pflegen und ihnen dienen."

 

Welcher Dienst ist der höchste Dienst?

 

Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja erzählte mir einmal, dass er seinen Gottbrüdern eine Frage gestellt hatte: „Gemäß ihrer jeweiligen Kapazität, sind die vielen sannyāsīs und brahmacārīs der maṭha sehr fleißig von morgens bis abends mit verschiedenen Diensten beschäftigt. Śrīla Prabhupādas gṛhastha und vānaprasthī Schüler beschäftigen sich auch in vielen verschiedenen Diensten. Ist es angebracht die Dienste als niedrig oder höher zu betrachten? Wenn ja, welcher Dienst wird als der erhabenste angesehen und welcher Dienst steht an erster Stelle?

 

Nach einer ausführlichen Diskussion konnten sie zu keiner soliden Schlussfolgerung kommen und so leiteten sie die Frage via Śrī Paramānanda Prabhu zu Śrīla Prabhupāda. Śrīla Prabhupāda antwortete mit einem Satz: „Je mehr Liebe einer für die Vaiṣṇavas hat, desto erhabener ist sein Dienst.” Mit anderen Worten, es gibt keinen großen oder kleinen Dienst. Vielmehr ist es die Gemütsstimmung, die seinen Dienst zur ersten, zweiten oder dritten Klasse macht.

 

Fünf Unterweisungen

 

Eines Tages, als er seinen Schülern darśana gab, sagte Śrīla Bhaktisāra Gosvāmī Mahārāja: „Ich habe über viele Dinge gesprochen, und ihr alle habt so viel gehört. Bleibt in spirituellen Aktivitäten beschäftigt und so werdet ihr weiterkommen und eines Tages das erhalten, was ihr sucht."

 

Nachdem er so viel gesprochen hatte, wurde er still. Nach ein paar Augenblicken stand er von seinem Stuhl auf und als er in sein Zimmer ging, forderte er einen seiner Schüler auf hari-kathā zu sprechen. Sein Schüler sprach über das ziemlich unbegrenzte Thema, das sein śrī gurudeva gerade in nur wenigen Worten vermittelt hatte.

 

'Ich habe über viele Dinge gesprochen! ‘Trotz seines hohen Alters hat Śrīla Guru Mahārāja unermüdlich und wiederholt in großer Ausführlichkeit und auf einfache Weise die Wahrheit der Heiligen Schriften über bhajana-sādhana und den Vorgang, die Lotosfüße von Śrī Hari zu erlangen, erklärt.

 

Ihr habt alle schon so viel gehört. Hier sagt Śrīla Guru Mahārāja: 'Tag für Tag, morgens, mittags und abends, habe ich unermüdlich hari-kathā gesprochen, manchmal zu einfachen Themen, manchmal zu schwierigen Themen. Ihr habt alle so viel gehört und etwas begriffen, einige mehr als andere. Aufgrund eures umfassenden Hörens wird euer Weg zum letzten Ziel des Lebens ohne Schwierigkeiten sein.'

 

Bleibt den spirituellen Aktivitäten treu. Nun, da ihr viele tiefgründige Konzepte bezüglich des spirituellen Lebens verstanden habt, geht vorwärts und folgt diesen Lehren richtig mit fester Überzeugung und gemäß der Anleitung, die euch die Schriften geben. “

 

So werdet Ihr etwas erreichen. Wenn Ihr täglich und achtsam dient —das bedeutet, die Bildgestalten verehren und Sie betrachten, die Heiligen Schriften studieren, kīrtana abhalten, die japa chanten und meditieren — unter der Führung von śrī guru and Vaiṣṇavas, dann wird der Tag sicher kommen, wenn Ihr euer Höchstes Objekt erlangt.

 

Ihr werdet eines Tages finden was ihr sucht. Wenn ihr die vorangegangenen vier Anweisungen befolgt, dann werdet ihr sicher auf dieser fünften Stufe die selten erreichte und ewig verehrte Göttlichkeit, Śrī Śrī Rādhā-Kṛṣṇa erlangen. Ihr werdet dieses zeitweilige niedrige irdische Reich hinter euch lassen und Śrī Goloka Vṛndāvana erreichen, wo alle in einem ewigen, glückseligen Frühling verweilen. Dann wird euer Leben erfolgreich sein. Ihr werdet glücklich, friedlich, unsterblich und für immer befreit sein, auf ewig voll von Süße und Lachen.

 

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