16. Die Herrlichkeiten des Srila Haridasa Thakuras

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Alle Ehre sei Gaurāsundara, der Freund der Sanftmütigen und Armen! 

Alle Ehre sei dem Ehemann von Śrīmatī Lakṣmī Devī! Er ist der allmächtige Höchste Herr, der Bewahrer und Kontrollierende eines jeden und allem. 

Alle Ehre sei Dir, Śrī Gaurā Hari, für Dein barmherziges Erscheinen Zum Schutz Deiner Geweihten! 

Alle Ehre sei Gaurāsundara! Er ist die Personifizierung des Heiligen Namens, der Höchste Freund und die Absolute Wahrheit. 

Alle Ehre sei Lord Gauracandra und Seinen Geweihten! Man wird auf die Ebene des reinen hingebungsvollen Dienstes erhoben, wenn man einfach aufrichtig Seine transzendentalen Spiele hört. 

Die transzendentalen Themen, die im Ādi-khaṇḍa dieses Buches erzählt werden, sind wie ein Strom reinen Nektars, weil sie Lord Gauracandras bezaubernde Spiele beschreiben. Der Höchste Herr der Vaikuṇṭha Planeten lebte in Navadvīpa als ein Haushälter und unterrichtete Seine Studenten. Er ist erschienen, um vorallem den Vorgang des reinen hingebungsvollen Dienstes zum Höchsten Herrn zu offenbaren und zu verbreiten, aber es war Sein Wunsch, dass niemand von Seiner verborgenen Identität wissen sollte. 

Die gesamte menschliche Gesellschaft war vollständig desinteressiert an jeglichen spirituellen Bestrebungen; sie war völlig versunken in pervertierten Vergnügungen des Körpers. Diejenigen die Vorträge über die Bhagavad-gītā und das Śrīmad Bhāgavatam hielten, waren kaum besser, weil sie den Menschen keinerlei Anweisungen über die Essenz dieser Schriften gaben, nämlich über das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens des Herrn. Die Vaiṣṇava Geweihten des Herrn sahen diese hoffnungslose Misere der Lebewesen und trafen sich des Öfteren, fern von den Augen der Öffentlichkeit, um in die Hände zu klatschen und den Heiligen Namen in Ekstase zu chanten. 

Die materialistischen Leute von Nadia kritisierten fortgesetzt die Geweihten mit den Worten: "Welchen Sinn macht es, so laut zu heulen! Schließlich bin ich ein brāhmaṇa und das Absolute wohnt in mir, so warum sollte man zwischen Meister und Diener einen Unterschied machen?" 

Andere sagten zornig: "Sie erbetteln sich das Essen, um ihre Bäuche zu füllen und dann rufen sie auch noch: 'Hari! Hari!' Lasst uns ihre Türen aufbrechen und ihre Häuser zertrümmern!" 

Die Gottgeweihten verloren den Mut bei solchen abfälligen Bemerkungen; und die Tatsache, dass sie niemanden hatten, bei dem sie sich beschweren konnten, vergrößerte ihre Verzweiflung umso mehr. Wo immer sie hinsahen, trafen die Gottgeweihten nur auf Menschen, die keinerlei Hingabe zum Höchsten Herrn besaßen. Das Einzige was sie machen konnten war zu Lord Kṛṣṇa zu rufen und über den schlimmen Zustand der menschlichen Gesellschaft zu klagen. 

Um diese Zeit herum kam Śrīla Haridāsa Ṭhākura nach Navadvīpa. Sein Körper glühte von reiner Hingabe zum Höchsten Herrn. Nun möchte ich die wundervollen Aktivitäten von Śrīla Haridāsa Ṭhākura erzählen. Wer immer diese Erzählung hört, erhält volle Zuflucht bei Lord Kṛṣṇa 

Śrīla Haridāsa Ṭhākura nahm Geburt in einem Dorf mit dem Namen Buḍhana und wegen seiner Anwesenheit wurden dort viele Menschen geläutert und begannen das Chanten des Heiligen Namens. Nach einigen Jahren verließ er sein Dorf und reiste zu einem Ort in der Nähe des Flusses Gaṅgā. Letztendlich ließ er sich in dem Dorf von Phuliyā in der Nähe von Śāntipur nieder. 

Advaita Ācārya Prabhu war überwältigt, Śrīla Haridāsa Ṭhākura in Navadvīpa zu treffen und drückte seine Freude damit aus, dass Er laut brüllte. Haridāsa Ṭhākura wurde in ähnlicher Weise in der transzendentalen Gesellschaft Advaita Ācārya Prabhus von den Wellen des ekstatischen kṛṣṇa-prema davongetragen. Haridāsa Ṭhākura verbrachte seine Zeit damit, an den Ufern der Gaṅgā entlang zu wandern und dabei den Namen des Höchsten Herrn Kṛṣṇa zu chanten. 

Haridāsa hatte absolut keine Anziehung für materielle Vergnügung. Der Heilige Name von Lord Kṛṣṇa vibrierte ständig auf seiner Zunge und schuf eine außergewöhnliche Schönheit. Niemals, nicht für einen Augenblick fühlte er irgendeine Form von Gleichgültigkeit gegenüber seinem Chanten des Heiligen Namen von Kṛṣṇa; er blieb immer vertieft und kostete den Nektar des hingebungsvollen Dienstes. 

Gelegentlich tanzte er in Ekstase oder klagte laut, während er zu anderen Zeiten still in einem Status der Bewusstlosigkeit lag. Manchmal sprach er in geheimnisvollen Sprachen und später erklärte er die Bedeutung seiner Worte. Alle ekstatischen Symptome der Liebe zu Kṛṣṇa waren in ihm manifestiert - übermäßiges Weinen, Sträuben der Haare, Lachen, Ohnmacht und Schweißausbruch usw. Gewöhnlich sah man Śrīla Dāsa Ṭhākura, wie er tanzte, während er die Herrlichkeiten von Lord Kṛṣṇas Namen besang. 

Die Leute versammelten sich um ihn, nur um seine ungebremsten Tränen des kṛṣṇa-prema zu sehen, die im Überfluss aus seinen Augen strömten und seinen ganzen Körper durchnässten. Sogar die strengsten Atheisten waren über sein Verhalten verwundert. Seine gesträubten Haare ließen seinen ganzen Körper, wie tausende blühende Blumen aufquellen und sogar Lord Brahmā und Lord Śiva waren über seine Hingabe erstaunt. 

Im Dorf von Phuliyā waren sogar die ritualistischen brāhmaṇa ernstlich beeindruckt, wenn nicht sogar erstaunt über die spirituelle Ekstase Śrīla Dāsa Ṭhākuras. Die Leute des Dorfes hatten große Achtung vor dem Heiligen und als er ihr Vertrauen gewonnen hatte, lebte er dort ganz friedlich. Er badete täglich in der Gaṅgā und wanderte ungebunden umher, immer den Heiligen Namen des Herrn chantend. 

Die ansässige moslemische Autorität des Magistrats, bekannt unter dem Namen Kazi, wurde neidisch auf die Beliebtheit von Haridāsa Ṭhākura und meldete dem Nawab dem herrschenden moslemischen Landbesitzer: "Dieser Mann verhält sich wie ein Hindu. Sperr ihn ein und bestrafe ihn entsprechend!" Diese missgünstigen Worte des sündhaften Kazi entzündeten eine sofortige Erwiderung von Seiten des gleichermaßen sündhaften Nawab und Haridāsa Ṭhākura wurde gefangen genommen und vorgebracht. Dadurch, dass Haridāsa die Barmherzigkeit Lord Kṛṣṇas erlangt hatte, fühlte er weder Furcht vor den moslemischen Autoritäten noch vor dem Tod selbst. Mit dem Namen des Herrn auf seinen Lippen, erschien Haridāsa vor dem Nawab. 

Als die Gottgeweihten und andere fromme Personen in der Gegend, wo der Palast des Nawabs lag, hörten, dass der heilige Haridāsa kommen würde, waren sie äußerst glücklich, aber als sie im Nachhinein erfuhren, dass er als Gefangener des moslemischen Herrschers kam, waren sie entsetzt. Schon vorher waren viele religiöse Leute terrorisiert und von den Moslems ins Gefängnis geworfen. Diese Gefangenen waren glücklich, als sie hörten, dass Haridāsa ihnen vielleicht Gesellschaft leisten würde. Seine Anwesenheit in ihrer erbärmlichen Situation würde gewiss ihr Leiden vernichtet. Die Gefangenen stellten sogar an die Gefängniswärter ein Gesuch, dass sie die Erlaubnis erhielten, ungehinderte Gemeinschaft mit Śrīla Haridāsa haben zu können. 

Als Śrīla Ṭhākura in das Gefängnis gebracht wurde, blickte er mitfühlend auf all die Gefangenen, die sich sofort zu seinen Lotosfüßen niederwarfen. Seine langen anmutigen Arme, die bis zu den Knien reichten, seine Lotosaugen und sein bezauberndes mondgleiches Gesicht, entzückte jeden. Sie brachten ihren aufrichtigen Respekt dem Heiligen entgegen und die Liebe für Kṛṣṇa erwachte in ihren Herzen. Śrīla Haridāsa Ṭhākura war von der außerordentlichen Hingabe, die sich in den Herzen der Gefangenen entwickelt hatte, sehr erfreut und segnete sie: "Bleibt einfach, wie ihr seid." Die unglücklichen Gefangenen konnten die Tiefe seiner Segnung nicht erfassen und sie fühlten sich ziemlich entmutigt. 

Haridāsa erkannte ihr Missverständnis und klärte dies voller Mitgefühl: "Meine Segnung für euch bedeutet, dass ihr so bleiben sollt, wie ihr seid, aber bitte seid nicht entmutigt. Ich könnte euch niemals irgendein Unglück wünschen. Ich habe nur einen Wunsch, dass die Liebe, die ihr jetzt für Kṛṣṇa empfindet, immer so bleiben möge. Von jetzt an, chantet den Namen von Lord Kṛṣṇa, Und erinnert euch ständig an Seine Spiele, inspiriert euch gegenseitig dazu, eure gegenwärtige Hingabe zu Kṛṣṇa zu bewahren." 

"Gewalt und Tyrannei gibt es nicht in der spirituellen Welt, also ruft aufrichtig nach Kṛṣṇas Hilfe und denkt unentwegt an Ihn. Wenn ihr aus dem Gefängnis entlassen werdet, geht weder euren alten materialistischen Wegen nach, noch sucht die Gemeinschaft mit niederen oder sündhaften Menschen, weil man niemals Liebe für den Höchsten Herrn, Kṛṣṇa, entwickeln kann, wenn man ein weltliches Leben führt. Ihr sollt wissen, dass Kṛṣṇa für materialistische Menschen unerreichbar ist." 

"Ein materiell verstrickter Geist wird von ungewollten und boshaften Wünschen geformt. Die Anhaftung an Frau, Kinder, Familie und an andere solche Illusionen, bringt nur absolute Verwirrung. Wenn durch göttliche Fügung, ein Mensch die Ebene der reinen Hingabe zu Kṛṣṇa erlangt, dann dämmern ihm bestimmte Erkenntnisse und er entsagt sich allmählich seinem materialistischen Leben und widmet sich stattdessen der Verehrung des Höchsten Herrn. Wenn diese Person jedoch in sein materialistisches Leben zurückkehrt, dann wird sein Geist mit Sicherheit von kapriziösen und schädlichen Wünschen verunreinigt." 

"Ich möchte gewiss nicht, dass ihr für immer Gefangene bleibt, aber ich bete, dass ihr keinen Geschmack mehr für materielle Vergnügungen entwickelt. Bitte chantet den Heiligen Namen des Herrn. Meine Segnung sollte bedeuten, dass ihr von Eurem momentanen elenden Zustand befreit werdet und ihr sicher sein könnt, dass ihr dann in der Liebe zu Kṛṣṇa glücklich bleiben werdet. Ich sehe alle als gleich an und wünsche allen Lebewesen das Beste. Ich bete, dass ihr entschlossene Hingabe für Kṛṣṇa entwickelt. Seid nicht traurig. -Ihr werdet in zwei oder drei Tagen befreit sein. Das könnt ihr mir glauben. Wenn ihr das Gefängnis verlasst, dann lebt ihr vielleicht im Wald oder vielleicht in eurem Heim, aber denkt immer an Kṛṣṇa und versucht, ein spirituelles Leben zu kultivieren."  

Nachdem Haridāsa seine grenzenlose Barmherzigkeit auf die Gefangenen hatte herabregnen lassen, trat er vor dem Nawab. 

Durch seine Reinheit strahlte Śrīla Haridāsa Ṭhākura einen großen Glanz aus, der selbst dem Navab nicht entgehen konnte. Spontan erhob er sich voller Respekt, als Haridāsa eintrat und bot ihm einen Sitzplatz an. Obwohl er selbst Ziemlich in Verwirrung geraten war, stellte der Nawab Haridāsa folgende Fragen: "Was ist in dich gefahren? Wohl wissend, dass du ein gutes Schicksal gehabt hättest als Muslim, warum benimmst du dich wie ein Hindu? Wir nehmen noch nicht einmal Reis an, der von Hindus berührt wurde. Du jedoch willst deine hohe Geburt verwerfen und ein Hindu von niedriger Kaste werden? Deine Rasse, Land und Religion aufzugeben für etwas anderes ist verkehrt. Wie kannst du erwarten, dass du die befreite Ebene erlangst, wenn du dich auf diese Weise verhältst? Ich habe entschieden, dich zu bestrafen, gemäß den Verfügungen des Korans, damit du von allen Sünden befreit wirst." 

Śrīla Haridāsa Ṭhākura hörte geduldig den Drohungen und Anklagen des Nawab zu und erkannte dessen Worte als die illusorische Energie des Höchsten Herrn, Viṣṇu. Unvoreingenommen lächelte Haridāsa dem Nawab zu und sprach in einer süßen und besänftigenden Stimme: "Mein lieber Herr, es gibt nur einen Gott für alle Lebewesen. Der Unterschied zwischen dem moslemischen Gott und dem Hindu Gott ist nur der Name. Gemäß den gelehrten Hindus und Muslimen und gemäß jeder heiligen Schrift, sei es der Koran oder die purāṇa, gibt es nur einen Gott. Er ist die nicht-duale, ewige, transzendentale Absolute Wahrheit, unfehlbar, vollständig und ganz; mit diesen Eigenschaften wohnt Er im Herzen eines jeden." 

"Der allmächtige Herr ist der Höchste Kontrollierende von allem. Das Lebewesen wird durch den Wunsch des Höchsten Herrn bewegt und das Lebewesen handelt und arbeitet nur nach dem Plan des Herrn. Die transzendentalen Namen, Aktivitäten, Eigenschaften, Beigesellten und das Reich des Höchsten Herrn werden auf verschiedene Weise in den unterschiedlichen Religionen verherrlicht. Nichtsdestoweniger, ungeachtet der Methode, mit welcher der Herr verehrt wird, der Herr nimmt Jedermanns individuelle Gemütsstimmung der Hingabe zu Ihm an. Wenn jedoch ein Lebewesen Hass oder Neid einem anderen gegenüber empfinden, dann ist das letztendlich die Reflexion Seiner Beziehung zum Höchsten Herrn und der Herr duldet niemals, dass ein Lebewesen einem anderen gegenüber Transgressionen verursacht. Jemand das Unrecht zufügt, wird gewiss bestraft." 

"Was immer du von meinen Aktivitäten und mir siehst, das sind die Manifestationen des Herrn, der mich von innen herleitet. Eine Person mag in einer Familie von brāhmaṇas geboren sein, aber sie wird vielleicht ein Muslim werden. Was sollen die Hindus mit so einer Person machen? Soll er bestraft werden? Handelt er nicht einfach nur aufgrund der inneren Anweisung des Herrn zur Erfüllung seiner persönlichen Wünsche und wird er nicht letztendlich seine Ergebnisse dementsprechend erhalten? Ist es sinnvoll, jemanden umzubringen, der sowieso schon tot ist? Mein lieber respektierter Herr, bitte denkt ernsthaft über diese Punkte nach, und wenn Ihr mich immer noch für schuldig haltet, dann bestraft mich." 

Die moslemischen Höflinge waren ernstlich von der Reinheit der Worte und der Präsenz von Haridāsa Ṭhākura bewegt. Seine Weisheit konnte jedoch nicht das neidische und sündhafte Herz des Kazi durchdringen. Er wendete sich an den Nawab und wies ihn an: "Du musst diesen Mann bestrafen. Er ist böse und ungehorsam. Andere werden unter seinen Einfluss geraten und werden genauso sündhaft. Er wird Schande über unsere muslimische Religion und Gemeinschaft bringen. Deswegen muss er angemessen bestraft werden. Wenn er jedoch Ablass haben möchte, dann lass ihn mittels seiner eigenen Schriften (Koran - Anm. d. Übers.) sprechen." Der Nawab versuchte es noch einmal: "Mein Freund, erkläre mittels deiner eigenen Schriften, (Koran, s.o. Anm. d. Übers.) dass du bereust und den wahren Pfad akzeptierst, dann hast du nichts zu befürchten. Sonst wird der Kazi, der hier gegenwärtig, mich zwingen, dich zu bestrafen. Sie werden dich schmähen und beleidigen. Warum willst du das geschehen lassen?“ 

"Was immer der Höchste Herr wünscht, das wird geschehen, niemand kann das aufhalten", erwiderte Haridāsa. "Jeder von uns leidet gemäß dem Grad seiner früheren Vergehen; alles ist vom Herrn getan. Auch wenn mein Körper in Einzelteile gehackt wird und ich mein Leben verliere, ich werde niemals das Chanten des Heiligen Namens des Herrn aufgeben. 

Der Nawab hörte die furchtlose Antwort von Śrīla Haridāsa Ṭhākura und wendete sich zum Kazi: "Nun, was hast du entschieden?" 

„Lass ihn an zweiundzwanzig Marktplätzen auspeitschen, bis er stirbt", erwiderte der missgünstige Kazi. „Es gibt kein anderes Urteil, das ich als angemessen empfinde. Wenn er trotz der Bestrafung lebt, dann ziehe ich die Schlussfolgerung, dass unser großer Gelehrter die Wahrheit gesprochen hat." 

Die Wachsoldaten wurden hereingerufen und der Befehl hinaus gedröhnt: „Peitscht ihn, peitscht ihn, bis er den letzten Atemzug getan hat! Die Sünde, die sich ein Muslim auflädt, wenn er ein Hindu wird, kann nur mit dem Tod bestraft werden!" 

Die missgünstige Haltung des Kazis hatte das Herz des Nawab befruchtet und Śrīla Haridāsa wurde von den Wachsoldaten davon geschleppt. Von einem Marktplatz zum nächsten schlugen sie ihn erbarmungslos, mit ihren schwarzen Herzen, verzehrt vom Hass gegen den reinen Geweihten des Herrn. Nichtsdestoweniger, Haridāsa war eine reine Seele und vollständig dem Herrn hingegeben, also chantete er vertrauensvoll Kṛṣṇas Heiligen Namen. Er war so vertieft im inbrünstigen Chanten, dass er keine Schmerzen spürte. 

Die Menschen, die fromm waren und ein gutes Herz hatten, konnten diese Folter einer unschuldigen Person nicht ertragen. Manche baten die Wachsoldaten doch aufzuhören, während andere voraussagten: "Wenn sie fortfahren, diesen guten Mann zu foltern, wird das ganze Königreich ruiniert". Viele von ihnen wünschten dem König den Tod, während andere versuchten, die Wachsoldaten handgreiflich aufzuhalten. Eine Person warf sich zu den Füßen der Wachsoldaten und bat: "Ich gebe Euch jegliche Belohnung, die Ihr wollt, wenn Ihr dieses erbarmungslose Schlagen beendet." Keine dieser Proteste jedoch erweckte die leiseste Barmherzigkeit in den Wachsoldaten, die fortfuhren Śrīla Haridāsa Ṭhākura von einem Marktplatz zum nächsten zu schleppen, um ihn in unbarmherziger Weise zu schlagen. 

Durch Lord Kṛṣṇas Gnade spürte Haridāsa in seinem Körper keine Schmerzen. Genau wie Prahlāda im Śrīmad Bhāgavatam, der von Dämonen gefoltert wurde, litt Haridāsa überhaupt nicht.Es ist nicht nur Haridāsa, der von seinen Schmerzen befreit war, sondern wer auch immer sich an diese Geschichte mit Śrīla Haridāsa erinnert, wird ebenfalls vom Leid des Lebens gerettet. Während der ganzen Prüfung, hatte Haridāsa nur ein Gefühl, nämlich das des Mitleids für die Wachsoldaten: "Oh Kṛṣṇa, bitte sei diesen armen Seelen barmherzig, dass sie nicht wegen mir bestraft werden." 

Dennoch konnte nichts die gefühllosen Wachsoldaten aufhalten, die entschlossen waren, ihren Auftrag bis zum tödlichen Ende auszufüllen. Trotz all ihres Schlagens zeigte Haridāsa keine Zeichen von Qual, da er darin vertieft war, sich an den Heiligen Namen von Lord Kṛṣṇa zu erinnern. Zum Schluss mussten die Wachsoldaten erstaunt aufhören. "Wie kann ein Mensch solch brutale Schläge überleben? Jeder gewöhnliche Mensch wäre von den Schlägen, die wir an den ersten zwei oder drei Marktplätzen gegeben haben, gestorben. Wir haben ihn ohne Unterbrechung auf zweiundzwanzig Marktplätzen ausgepeitscht und er zeigt immer noch keine Zeichen von Schmerzen oder Tod. Gelegentlich schaut er hoch und lächelt uns an." Sie zogen die Schlussfolgerung, dass er gewiss ein Heiliger sein mußte. 

"Oh, Haridāsa", jammerten sie. "In Anbetracht deiner Situation, werden wir gewiss bestraft werden. Wenn der Kazi sieht, dass du, trotz unserer Schläge, immer noch lebst, wird er uns stattdessen umbringen.“ "Wenn mein Überleben solch schreckliches Unglück über euch bringt“, erwiderte Haridāsa, "dann werde ich auf jeden Fall meinen Körper aufgeben. Nun seht, wie ich sterbe." 

Sofort fiel Śrīla Dāsa Ṭhākura in Trance. Ein reiner Geweihter des Höchsten Herrn besitzt alle mystischen Kräfte, in derselben Weise fiel Śrīla Haridāsa ohne zu zögern leblos zu Boden, ohne die geringste Spur von Atem. Die muslimischen Wachsoldaten waren zuerst erstaunt, aber erleichtert brachten sie den Körper von Śrīla Haridāsa zu dem Nawab. Als der Nawab den Wachsoldaten befahl, ihn zu begraben, protestierte der Kazi: "Nein, wenn er beerdigt ist, dann wird er gerettet und erlangt letztendlich Eingang in den Himmel. Obwohl er als ein Moslem von hoher Geburt war, hat er sich wie ein niedriger Hindu benommen; deswegen ist es für ihn angemessen, in die Gaṅgā geworfen zu werden und ewig zu leiden, wie die anderen verlorenen Hindus. Wenn er begraben würde, kann er erhoben und von seinen Sünden befreit werden." 

Auf Befehl des Kazis, hoben die Wachsoldaten den Körper von Haridāsa Ṭhākura auf und trugen ihn zur Gaṅgā. Haridāsa verblieb in seiner todesähnlichen Trance und meditierte auf die Höchste Persönlichkeit Gottes. Der Geist von Kṛṣṇa kam herab, trat in den Körper von Śrīla Ṭhākura ein, der daraufhin so schwer wurde, dass es unmöglich war, ihn zu bewegen. Die stärksten Wachsoldaten kamen, um ihn ins Wasser zu  

stoßen, aber er blieb in der tiefen Trance und konnte nicht bewegt werden. Haridāsa war schon im Ozean der Liebe zu Kṛṣṇa ertrunken und er hatte keine Wahrnehmung von DER Welt um ihn herum. Er wusste nicht, ob er noch verkörpert war, oder ob er irgendwo im Universum umherwanderte, oder im tiefen Wasser der Gaṅgā. Genau wie Prahlāda Mahārāja, hatte Haridāsa Ṭhākura dieselbe spirituelle Fähigkeit, immerfort den Höchsten Herrn in Erinnerung zu bewahren. Solche außergewöhnliche Fähigkeit war nicht überraschend, denn das Herz von Haridāsa war der permanente Wohnort von Gauracandra. 

Diese gesamte Episode mit Śrīla Haridāsa Ṭhākura ist eine Kopie der Heldentaten von Śrī Hanumān in Śrī Laṅkā. Indrajit, Rāvaṇas Sohn, hatte das brahmāstra, eine Waffe, geschickt, die ihm von Brahmā gegeben wurde, um Hanumān zu fangen. Hanumān wäre dem leicht entkommen, aber um der Macht von Brahmā Respekt zu zeigen, erlaubte es sich Hanumān, von dem brahmāstra gefesselt zu werden. In ähnlicher Weise hätte Śrīla Haridāsa Ṭhākura der Bestrafung durch die Moslems leicht entkommen können, aber weil er ihnen erlaubte, ihn zu foltern, lehrte er der Welt eine Lektion: Auch wenn man in höchster Not ist, soll man das Chanten des Heiligen Namen Kṛṣṇas nie aufgeben. 

Der Höchste Lord Kṛṣṇa, Govinda, beschützte Haridāsa Ṭhākura persönlich, wer könnte ihm deshalb Schaden zufügen? Wenn man sich einfach an den Namen von Haridāsa erinnert, - was zu sprechen von der schrecklichen Marter durch die Hände der Moslems - wird man vom eigenen Schmerz und Leid befreit. Ganz sicher war Śrīla Haridāsa Ṭhākura einer der engsten und wichtigsten Gefährten der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Śrī Caitanyacandra. 

Haridāsa trieb den Fluss hinunter auf den Strömungen der Gaṅgā und nach einer gewissen Zeit erlangte er auf Wunsch des Herrn, sein Bewusstsein wieder. Völlig wacht und überwältigt von Ekstase, kletterte er an das Ufer der Gaṅgā und begab sich in Richtung Phuliyā, laut den Namen Kṛṣṇas singend, während er so dahin ging. Als die Moslems Śrīla Haridāsa sahen, waren sie überzeugt, dass er außergewöhnliche mystische Kräfte besaß. Reine und fröhliche Gefühle ersetzten den Neid und Hass in ihren Herzen. Sie brachten ihm Ehrerbietung dar und verehrten ihn als einen Heiligen. Durch diese Verehrung wurden die Moslems von der materiellen Verstrickung befreit. 

Später, in der Gegenwart des Nawab, lächelte Haridāsa dem moslemischen Herrscher voller Mitgefühl zu, der reumütig mit gefalteten Händen, mit großer Achtung und Ehrerbietung vor ihm stand. Der Nawab sagte mit einer demütigen und milden Stimme: "Nun kann ich verstehen, dass du wahrhaftig ein Heiliger bist. Du hast die Absolute Wahrheit verwirklicht und du kannst den einen Höchsten Herrn überall und in jedem sehen. Du bist eine vervollkommnete Seele und du hast in der Tat das absolute Wissen und die Befreiung erlangt, womit die mystischen yogis und Philosophen in stolzer und fälschlicher Weise prahlen. Ich bin gekommen, um dich einfach um Vergebung zu bitten. Vergib mir gütiger Weise meine Vergehen, die ich gegen dich begangen habe. Du siehst jeden als ebenbürtig an und hast weder Freunde noch Feinde. Es gibt niemand in der ganzen Welt, der deine außergewöhnliche Stellung einnehmen könnte. Du bist in jeder Hinsicht ein freier Mann. Du kannst in einer einsamen Hütte oder in einer Höhle an dem Ufer des Flusses Gaṅgā Leben, oder wo immer du möchtest. Von jetzt an kannst du überall bleiben und tun, was immer du willst. Bitte sei jedoch barmherzig mit denjenigen von uns, die dieses große Vergehen gegen dich begangen haben." 

Jeder - ob erhaben oder erbärmlich - vergisst automatisch das weltliche Leben, wenn er die Lotosfüße von Śrīla Haridāsa Ṭhākura sieht. Die Muslime waren so ärgerlich, dass sie ihn umbringen wollten, aber sie wandelten sich, verehrten seine Lotosfüße und nahmen ihn als heiligen Mann an. Nachdem er ihnen vergeben und sie gesegnet hatte, ging Haridāsa nach Phuliyā. 

Der Heilige Name erschallte von seinen Lippen, als er auf eine Versammlung von brāhmaṇas, nahe Phuliyā traf. Die brāhmaṇas waren über seine Ankunft sehr beglückt und sie schlossen sich seinem dröhnenden kīrtana an. Als er in ihrer Mitte tanzte, spürte er wie ekstatische Freude durch seinen Körper strömte. Weinend und am ganzen Körper zitternd, lachend, ohnmächtig, mit gesträubten Haaren und lautem Brüllen fiel er zum Boden, vollkommen in der Liebe zu Kṛṣṇa verankert. Die brāhmaṇas konnten ihre unendliche Freude nicht beherrschen. 

Nach einer gewissen Zeit beruhigte sich Śrīla Haridāsa und sprach zu den brāhmaṇas, die um ihn herum saßen: "Meine lieben brāhmaṇa Freunde, seid nicht traurig wegen dem, was mir geschah. Diese Bestrafung war gewiss rechtmäßig. Ich stand vor Gericht und hörte die Moslems über  

meinen Herrn lästern - dafür hat der Herr mich angemessen bestraft. Ich bin eigentlich sehr froh, denn meine Bestrafung hätte strenger sein sollen. Der Herr ließ mich leicht davonkommen. Man geht zur Hölle, wenn man die Blasphemie über die Höchste Persönlichkeit Gottes still anhört. Meine sündhaften Ohren waren mit solcher Blasphemie gefüllt, dass der Herr mir die angemessene Bestrafung gab, damit ich dieses Vergehen nicht noch einmal begehe." 

Śrīla Haridāsa verbrachte seine Zeit damit, den Nektar des Heiligen Namens zu kosten und den brāhmaṇas seine erleuchtende Gemeinschaft zu geben. Die Moslems, die Dāsa Ṭhākura gefoltert hatten und ihre Familien wurden letztendlich vernichtet. Haridāsa verließ das Dorf und zog in eine Höhle an den Ufern des Flusses Gaṅgā, wo er sein Leben mit der Süße des Heiligen Namens und der Erinnerung an die Spiele des Höchsten Herrn, aufrecht erhielt. 

Jeden Tag chantete er ein Minimum von dreihunderttausend Namen Kṛṣṇas und durch die heilige Anwesenheit von Śrīla Haridāsa Ṭhākura, wurde die Höhle in einen Vaikuṇṭha Planeten des spirituellen Himmels verwandelt. 

In Haridāsas Höhle lebte eine große giftige Schlange, die so starke Ausdünstungen abgab, dass keine Seele es länger als einen Augenblick in dieser Höhle aushalten konnte. Die Leute aus dem Dorf kamen jeden Tag, um Haridāsa zu besuchen, aber sie konnten es nicht lange genug aushalten, um mit ihm zu sprechen. Obwohl die Besucher alle von der giftigen Luft davon getrieben wurden, nahm Haridāsa keine Notiz von der Anwesenheit der Schlange. 

Die brāhmaṇas berieten sich über die faule Luft in der Höhle und dann diskutierten sie diese Sache mit einigen ayurvedischen Ärzten in Phuliyā.  

Am Ende ihrer Nachforschung stellten sie fest, dass tatsächlich eine giftige Schlange ihr Heim in Haridās' Höhle gebaut hatte. 

Die Ärzte waren entschieden der Meinung, dass Haridāsa seine Höhle verlassen sollte, da es nicht richtig sei mit solch einer Schlange zusammenzuleben. Gemeinsam mit den brāhmaṇas näherten sie sich Haridāsa, um ihm die Situation zu erklären: „Aufgrund der Ausdünstungen einer giftigen Schlange, die in deiner Höhle lebt, kann sich niemand hier aufhalten", erklärten sie. „Auch Du solltest diese Höhle verlassen und eine passendere Höhle suchen, um darin zu leben." 

„Ich lebe nun schon eine lange Zeit in dieser Höhle und ich fühlte mich noch nie von den Ausdünstungen belästigt, von denen ihr sprecht“, entgegnete Haridāsa. „Wenn es jedoch niemand von euch hier in der Höhle aushalten kann und es euch solche Unannehmlichkeiten bereitet, dann werde ich morgen gehen. Wenn es wahr ist, dass eine Schlange hier lebt und sie bis morgen nicht gegangen ist, dann werde ich gewiss gehen. Ich versichere euch, dass einer von uns beiden die Höhle morgen verlassen wird. Bitte macht euch über dieses Problem weiter keine Sorgen mehr. Ich befürchte, dass ihr all eure Zeit mit nutzlosen weltlichen Gesprächen verschwendet. Jeder Augenblick sollte dafür verwendet werden, Themen des Kṛṣṇa-Bewusstseins zu diskutieren." 

Im Verlauf dieser Diskussion geschah ein Wunder. Der Abend war allmählich über Haridāsa und den brāhmaṇas herabgesunken, als die Schlange aus ihrem Loch glitt. Ihr riesiger furchterregender Körper von strahlenden roten, gelben und blauen Streifen durchkreuzt, gekrönt mit einem glänzenden Edelstein, glitt still an den brāhmaṇas vorbei und verließ die Höhle für immer. 

Ihr Erscheinen war beides, furchteinflößend und bewundernswert und als sie an den brāhmaṇas vorbeiglitt, klammerten sie sich im Geiste an Kṛṣṇa als ihre einzige Zuflucht. Als die Schlange gegangen war, verschwand auch dieser brennende Geruch der vergifteten Luft und alle brāhmaṇas waren zufriedengestellt. Ihr Glauben an die außergewöhnliche spirituelle Kraft von Haridāsa Ṭhākura wuchs zunehmend, als ihnen klar wurde, dass die Schlange gegangen war, wegen dem Versprechen, das Haridāsa seinen Besuchern gegeben hatte. Einfach der Anblick von Haridāsa löst die innewohnende Unwissenheit und materiellen Verstrickungen auf. Wegen seiner Liebe zu Haridāsa, minimiert oder vernachlässigt der Höchste Herr niemals dessen Worte. 

Noch ein ähnlicher Vorfall geschah in Verbindung mit einem Schlangenbeschwörer. Eines Tages führte ein Schlangenbeschwörer einen Schlangentanz im Hof des Hauses eines reichen Mannes auf. Er chantete ein besonderes mantra in Begleitung von Musikern, die die mṛdaṅga und mandira spielten. Haridāsa kam gerade vorbei, stellte sich auf eine Seite und schaute dem Schlangentanz zu. Obwohl der Schlangenbeschwörer ein gewöhnlicher Mensch war, konnte er durch den Einfluss eines mantras tanzen, als sei er von dem Geist des Königs der Schlangen, Ananta Śeṣa, besessen. Mit einer bezaubernden Melodie besang er das Spiel Kṛṣṇas, wo der Herr in einem See, genannt Kāliya-daha, eine böse Schlange mit dem Namen Kāliya besiegt hatte. 

Haridāsa hörte intensiv dem Spiel seines geliebten Lord Kṛṣṇa zu und plötzlich war er so von Ekstase bewegt, dass er bewusstlos zu Boden fiel. Als er sein Bewusstsein wiedererlangte, sprang er auf seine Füße und brüllte wie ein Löwe, tanzte ekstatisch und stammelte voller Freude. Der Schlangenbeschwörer war von der Manifestation der ekstatischen Symptome auf dem Körper von Haridāsa beeindruckt und trat respektvoll beiseite. 

Als die verschiedenen Symptome wie, Sträuben der Haare, Weinen und Zittern Haridāsas' Körper überkam, wälzte er sich im Staub und weinte aus Liebe zu Kṛṣṇa. Er erinnerte sich, wie sein geliebter Herr die Schlange Kaliya barmherziger weise gerettet hat und als er in ekstatischer Trance schwebte, zeigten die Leute um ihn herum ihre Dankbarkeit, indem sie Lieder über das wundervolle Spiel des Herrn sangen. Der Schlangenbeschwörer trat einfach beiseite, überwältigt von Achtung und Ehrerbietung vor Haridāsa. Als die Ekstase nachließ, ging Haridāsa davon und der Schlangenbeschwörer nahm seine Vorstellung wieder auf. 

Alle, die Zeugen dieser Ekstase von Haridāsa waren, fühlten sich beschwingt und sie schmierten sich den Staub seiner Füße auf ihre Körper. In der Menge war jedoch ein listiger und betrügerischer brāhmaṇa, der sich entschloss, die Leute zu täuschen. „Ich werde hier auch tanzen", sagte er sich. "Ich sehe, dass die Leute nicht sehr intelligent sind. Sie bringen diesem niedrig geborenen Haridāsa so viel Respekt dar, nur weil er tanzt und weint. Wenn ich, ein brāhmaṇa, auch tanze und weine, dann werden sie mich genauso verehren." 

Der brāhmaṇa warf sich zu Boden und heuchelte Bewusstlosigkeit, so als wäre er In Trance gefallen. Sobald er jedoch den Boden berührte, wurde der tanzende Schlangenbeschwörer wütend, nahm einen Stock und begann, den brāhmaṇa unbarmherzig zu schlagen. Er schlug ihm wiederholt auf jeden Teil des Körpers, bis der brāhmaṇa, heulend in Agonie, aufsprang und davonrannte, um sein Leben zu retten. Der Schlangenbeschwörer, nahm seinen Tanz wieder auf und die gesamte  

Menge war verblüfft. Zum Schluss bat ein Mann, bescheiden mit gefalteten Händen, den Schlangenbeschwörer um eine Erklärung, weshalb der Schlangenbeschwörer respektvoll beiseitetrat, als Haridāsa tanzte und warum er den brāhmaṇa schlug, obwohl es so aussah, als ob er dasselbe tat. 

Der Geist von Ananta Śeṣa, der in dem Schlangenbeschwörer weilte, sprach in Verherrlichung von Haridāsa Ṭhākura. „Der Gegenstand deiner Frage ist sehr vertraulich. Obwohl solch ein Thema wegen seiner hoch esoterischen Natur, nur selten diskutiert wird, werde ich nichtsdestoweniger diese Frage beantworten. Als Śrīla Dāsa Ṭhākura in ekstatischer Trance tanzte, fühlte jeder von uns, wie unser Respekt und unsere Zuneigung für ihn spontan zunahmen. Der betrügerische brāhmaṇa jedoch, wollte einfach Haridāsa imitieren, um billige Bewunderung von der Menge zu ernten.“ Nicht aus Liebe zu Kṛṣṇa, sondern aus Neid gegenüber einem reinen Gottgeweihten, warf sich der brāhmaṇa auf den Boden und heuchelte Ekstase. Des Weiteren unterbrach er meinen Tanz. Weil er mich störte und weil er versuchte einen reinen Gottgeweihten zu imitieren, bestrafte ich ihn hart. 

"Dieser arrogante und betrügerische brāhmaṇa hat keine Liebe für Kṛṣṇa. Um die Zuflucht des hingebungsvollen Dienstes zu den Lotosfüßen Kṛṣṇas zu erhalten, muss man geläutert und frei von Betrügereien werden. Wenn man Śrīla Haridāsa Ṭhākura tanzen sieht, dann wird man von den materiellen Bindungen frei. Sogar der Höchste Herr, Lord Kṛṣṇa Selbst, tanzt, wenn Er Śrīla Haridāsa Ṭhākura tanzen sieht. Das gesamte Universum wird gereinigt von allen sündhaften Reaktionen, nur, indem man den Tanz von Haridāsa Ṭhākura ansieht. Er ist wahrhaftig seines Namens würdig, Haridāsa Ṭhākura, der Diener des Höchsten Herrn, Hari Kṛṣṇa, der ewig wie ein Vollmond im Herzen Seines Geweihten leuchtet" 

"Haridāsa ist allen Lebewesen gegenüber liebevoll zugeneigt und voller Mitgefühl, und er kommt als ewiger Diener des Höchsten Herrn in jeder Seiner Inkarnationen, herab. Er ist frei von allen Fehlern oder Vergehen gegenüber dem Höchsten Herrn oder Seinen Geweihten. Selbst in seinen Träumen begeht er nie ein Vergehen. Ein Augenblick in Gemeinschaft mit Haridāsa kann jedes Lebewesen läutern und ihm die ewige Zuflucht zu Kṛṣṇas Lotosfüße garantieren. Sogar Lord Brahmā und Lord Śiva wünschen sich dauernd seine Gemeinschaft. 

„Haridāsa erschien, auf Geheiß des Höchsten Herrn, in einer niedrigen Moslem-Familie, nur um der menschlichen Gesellschaft zu lehren, dass alle materielle Bezeichnungen wie Kaste, Glaubensbekenntnis, Geburtsstatus und Familienstand illusorisch sind, und dass es zwecklos ist, sie beibehalten zu wollen. Wenn ein reiner Geweihter des Herrn in einer Familie von niedriger Klasse Geburt nimmt, ist er deshalb nicht weniger wert, verehrt zu werden. Dies ist eine Verfügung in den Schriften. Wenn auf der anderen Seite jemand in einer gehobenen Familie geboren wird, aber nicht die Lotosfüße von Śrī Kṛṣṇa verehrt, dann ist seine hohe Geburt nutzlos, weil er genau wie ein Bewohner der Hölle lebt." 

„Nur um die Wahrheit dieser Schriften zu beweisen, nahm Śrīla Haridāsa Geburt in einer Familie von niederer Kaste an. Prahlāda Mahārāja, einer der größten Geweihten des Herrn, erschien zuvor in einer Familie von Dämonen und Hanumān, der größte Geweihte von Rāmacandra, nahm Geburt in der Gattung der Affen. 

„Die Halbgötter begehren die reine und transzendentale Form von Śrīla Haridāsa Ṭhākura zu berühren und Gaṅgāmātā betet auch, dass ihr Wasser von seiner Gegenwart geheiligt werde. Es ist jedoch nicht nötig, Śrīla Haridāsa Ṭhākura zu berühren. Man ist schon automatisch von dem ewigen Kreislauf von Geburt und Tod befreit, wenn man ihn nur sieht. Außerdem, wenn man einen Gottgeweihten sieht, der Zuflucht zu den Lotosfüßen von Haridāsa Ṭhākura genommen hat, dem wird auch Freiheit von der materiellen Bindung gewährleistet, 

„Weder eintausend Münder noch eintausend Ohren würden ausreichend sein, um die wundervollen Eigenschaften von Śrīla Haridāsa zu beschreiben und zu hören. Du bist eine von Glück begünstigte Seele, denn deine Frage hat mir die Gelegenheit gegeben, den reinen Gottgeweihten zu verherrlichen und dir die Gelegenheit, dieses transzendentale Thema zu hören. Von dem Zeitpunkt an, wenn eine Person den Namen von Śrīla Haridāsa Ṭhākura ausspricht, ist es gewährleistet, dass er zu dem höchsten Reich Lord Kṛṣṇas aufsteigen wird." 

Nāga-rāja, der Schlangenbeschwörer wurde still. Die versammelten brāhmaṇas und frommen Herren fühlten sich von seiner Verherrlichung von Śrīla Haridāsa äußerst zufriedengestellt. Natürlich ist Ananta Śeṣa ein reiner Vaiṣṇava Geweihter des Höchsten Herrn und immer darin beschäftigt, den Herrn und Seine Geweihten zu verherrlichen - das war nicht seine erste Gelegenheit, die außergewöhnlichen Eigenschaften von Haridāsa zu beschreiben. Die Versammlung nahm des Nāga-rājas Lobpreisung von Haridāsa an und die Liebe, die jeder für Haridāsa spürte, wuchs immer mehr. 

Śrīla Haridāsa war ein reiner Geweihter von Caitanya und obwohl Śrī Gauracandra noch den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes zu dem Höchsten Herrn offenbaren sollte, fuhr Haridāsa fort seine Liebe zu Kṛṣṇa zu zeigen. Die Leute im Allgemeinen waren an dem Vorgang des hingebungsvollen Dienstes nicht interessiert und sie konnten den Zweck des Chantens des Heiligen Namen Kṛṣṇas nicht erkennen. Aufgrund der generellen Abneigung gegenüber dem Heiligen Namen, fehlte in der Gesellschaft jegliche Neigung für den hingebungsvollen Dienst. Die Leute stichelten und verspotteten die Vaiṣṇavas, die kīrtana machten. Deshalb versammelten sich die frommen Gottgeweihten an einem ruhigen Ort, fern von jedermann, wo sie ungestört singen und tanzen konnten. Selbst dann verdammten die atheistischen Leute sie ärgerlich: „Diese degradierten brāhmaṇas werden dieses ganze Land vollständig zerstören“, beklagten sie sich. „All dieses laute, sentimentale Singen und Tanzen wird wahrscheinlich eine Hungersnot über dieses Land bringen. Diese Gefühlsdusler singen nur deswegen, um ihre Bäuche zu füllen und verstehen nicht, dass Lord Viṣṇu Sich während der vier Monate Regenzeit zur Ruhe begibt. Sie werden ihn nur stören und irritiert irgendeine Naturkatastrophe schicken. Können diese Dummköpfe denn nicht verstehen, welches Unheil sie anrichten können?“

Ein anderer Mann drohte: „sollte es eine Preiserhöhung im Getreide geben, dann werde ich einen nach dem anderen fangen und sie gründlich verdreschen.“ 

„Es mag ja angemessen sein, dass man in der Nacht von Ekādaśī laut chantet, aber was ist der Nutzen der tagtäglichen Rezitationen von Govindas Namen?", fragte ein anderer irritierter Atheist. 

Die Gottgeweihten fühlten echtes Mitgefühl für die atheistischen Menschen, und trotz derer störenden Verfolgungen setzten die Gottgeweihten die kīrtanas fort. Śrīla Haridāsa war einer der ernsthaften Gottgeweihten, denen es leid tat zu sehen, dass die Mehrheit der  

Menschen in der Gesellschaft nicht im Geringsten dem hingebungsvollen Dienst zugeneigt waren. Er fuhr fort, Kṛṣṇas Heiligen Namen laut zu chanten, was die äußerst sündhaften Menschen in der Gesellschaft unerträglich fanden. 

Eines Tages in einem Dorf mit dem Namen Harīnadi, beleidigte ein arroganter brāhmaṇa Śrīla Haridāsa. Er schrie zornig: „Hey Haridāsa, warum benimmst du dich so? Warum musst du so laut chanten? Die eigentliche Anordnung ist, leise im Geist zu chanten. Welche Schriften geben dir die Unterweisung laut zu chanten? Wer hat dir diese Art der religiösen Praxis gelehrt? Hier ist eine Versammlung von Gelehrten, du kannst sie über die korrekte Methode der Verehrung fragen.“ 

Śrīla Haridāsa antwortete bescheiden: „Ich kenne die Schlussfolgerungen der Schriften über die Herrlichkeiten des Heiligen Namens Kṛṣṇas nicht. Du weißt sicher mehr als ich. Ich kann nur wiederholen, was ich von Gelehrten, wie dir, gehört habe. Die grundsätzliche Wirkung des lauten Chantens des Namen Kṛṣṇas ist die, dass es die Seele eintausendmal mehr läutert als jede andere Form der Verehrung. Nirgendwo in den Heiligen Schriften wird das laute Chanten des Heiligen Namens verurteilt. Im Gegenteil, an vielen Stellen werden hervorragende Vorteile beschrieben. In einer Schrift wird gesagt, 'das laute Chanten des Namens Kṛṣṇa ist eintausendmal besser als stilles Chanten.'" 

„Warum ist das Ergebnis tausendmal größer als jeder anderer Vorgang?" forderte der brāhmaṇa. „Mein lieber Herr, bitte höre die Schlussfolgerungen der Veden und des Śrīmad Bhāgavatam“ Als Śrīla Haridāsa sprach, trieb er in einem Ozean der Liebe Kṛṣṇas und in seinen Erläuterungen verkapselte er die Essenz aller Heiligen Schriften. „Oh brāhmaṇa, bitte versuche zu verstehen, dass wenn eine Lebewesen - sei es ein Mensch, ein Tier, ein Insekt oder Vogel - hört, wie ein reiner Geweihter des Herrn den Heiligen Namen chanted, dann geht dieses Lebewesen direkt in die spirituelle Welt, Vaikuṇṭha, nachdem es den Körper verlassen hat.“ 

"Das Śrīmad Bhāgavatam 10.34.18 erklärt: 'Oh Herr, wenn Dein Name von einem reinen Geweihten gechantet wird, der von der Berührung Deiner Lotosfüße geläutert worden ist, auch wenn der Heilige Name nur einmal von einem Lebewesen gehört wird, dann können beide, der Chanter sowie auch der Zuhörer, sofort geläutert werden.' Im Falle eines reinen Geweihten ist es unstrittig, dass er andere Lebewesen läutern kann. Niedrige Spezies, die nicht die Fähigkeit besitzen den Namen des Herrn zu chanten, können befreit werden, indem sie einfach den Namen, gechantet von einem reinen Geweihten, hören." 

„Wenn man den Heiligen Namen nur zu sich selber chantet, dann befreit man sich nur selbst, aber wenn man den Namen des Herrn laut chantet, dann befreit man jeden, der ihn hört. Der Klang des Namens des Herrn ist für jeden von Vorteil. Deswegen behaupten alle Schriften, dass das laute Chanten des Namens des Herrn eintausend mal mehr effektiv ist, als jeder andere religiöse Vorgang.“ 

„Gibt es in dem Nāradīya Purāṇa ein Zitat von Prahlāda Mahārāja: 'Ich kann eine überzeugende Logik in der Tatsache sehen, dass eine Person, die den Heiligen Namen des Herrn laut chantet, eintausend Mal frommer ist, als die Person, die nur zu sich selbst chanted. Wenn man leise chantet, dann befreit man nur sich selbst, aber wenn man laut chantet, dann befreit man sich selbst und jedes andere Lebewesen, das es hört.' " 

„Oh brāhmaṇa, höre genau zu. Es ist leicht zu verstehen, dass eine Person, die für den Vorteil der gesamten Gesellschaft, inklusive der niederen Tiere, handelt, gewiss auf einer höheren religiösen Ebene steht, als eine Person, die einfach nur um die eigene Befreiung besorgt ist. Nur der Mensch ist mit der Fähigkeit ausgestattet, den Namen des Herrn von sich zu geben; ein Tier kann das nicht.“ 

„Wenn lautes Chanten diese unglücklichen Tiere befreien kann, die ansonsten keine Hoffnung auf Befreiung haben, was ist dann der Schaden laut zu chanten? Eine selbstsüchtige Person ist an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert, aber ein selbstloser Gottgeweihter ist um das Wohlergehen eines jeden bemüht. Wenn du das verstehst, dann kannst du leicht entscheiden, wer sich auf der höheren Ebene befindet. Ich muss betonen, dass das laute Chanten des Heiligen Namens des Herrn die wirksamste Form des Chantens ist.“ 

Der törichte brāhmaṇa wurde von den eindeutigen Unterweisungen von Śrīla Haridāsa noch wütender. Zornig erwiderte er scharf: "Oh Haridāsa, du bist nun der Meister der Veden geworden. Es scheint, als ob Du die siebte philosophische Denkweise dargelegt hast; da die anderen sechs im  

Laufe der Zeit vernichtet worden waren. Es wurde in den Veden prophezeit, dass am Ende des Kali-yugas ein niedrig geborener sudra die Veden propagieren wird. Ich sehe es jedoch schon jetzt vor meinen Augen. Was ist die Notwendigkeit auf das Ende des Kali-yugas zu warten? Du betrügst jeden, indem du dich wie ein heiliger Mann benimmst, aber alles was du machst, ist, dass du die Häuser der Haushälter besuchst und deinen Bauch füllst. Wenn ich herausfinde, dass gemäß der śāstra deine Erläuterungen unautorisiert und unwahr sind, dann werde ich deine Ohren und Nase abschneiden." 

Vollkommen ausgeglichen lächelte Haridāsa einfach über die rauen und rachsüchtigen Worte des gefallenen brāhmaṇa. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, ging er davon und chantete laut den Heiligen Namen des Herrn. Die Gelehrten in der Versammlung waren genauso sündhaft, wie dieser bösartiger brāhmaṇa, weil sie weder die korrekte bona fide Erläuterung von Śrīla Ṭhākura akzeptierten noch verurteilten sie die beleidigenden Worte des erbärmlichen brāhmaṇas. Diese Männer waren nur dem Namen nach brāhmaṇas, während sie eigentlich Dämonen waren. Ihr Wohnort war die Hölle und sie würden unsägliche Leiden in den Händen von Yamarāja, dem Gott des Todes, erdulden müssen. Im Kali yuga werden die Dämonen als brāhmaṇas geboren, die fromme Menschen belästigen und beleidigen. 

Die Varāha Purāṇa sagt: „Im Kali-yuga finden die Dämonen Zuflucht in brāhmaṇa-Familien und foltern die Transzendentalisten, die seltenen Seelen sind. Alle Schriften haben uns strikt verboten, solche Personen zu berühren, hören oder zu verehren, die in der Verkleidung eines brāhmaṇa leben. man wird einfach durch den Kontakt zu ihnen verschmutzt. In Padma Purāṇa wird erwähnt: „Es ist nicht nötig, eine Erklärung in allen Einzelheiten zu geben. Die brāhmaṇas, die keine Geweihten des Herrn sind, sollten weder geachtet noch von irgendjemand berührt werden. Einen Nicht-Gottgeweihten brāhmaṇa zu treffen, ist ebenso verunreinigend, wie einem niedrigen Hundeesser zu begegnen. Auf der anderen Seite kann ein reiner Geweihter des Herrn, der in irgendeiner Familie oder Klasse geboren ist, das gesamte Universum läutern." 

Ein paar Tage nach diesem Vorfall mit Śrīla Haridāsa, entwickelte der gefallene brāhmaṇa eine solch heftige Form von Pocken, dass seine Nase abfiel. Er war mit Recht von Kṛṣṇa für seine Vergehen gegen einen  

Vaiṣṇava Heiligen bestraft worden. Betrübt seufzte Haridāsa in tiefer Sorge über den traurigen Zustand der menschlichen Gesellschaft, die in weltlichem Leben verstrickt war. 

Seit langer Zeit sehnte er sich nach der Gemeinschaft anderer reiner Geweihter, also ging er nach Navadvīpa, wo die Vaiṣṇavas überglücklich waren, ihn zu sehen. Śrī Advaita Ācārya Prabhu zog ihn in liebevoller Umarmung an Seine Brust und die anderen Gottgeweihten ließen ihre Zuneigung auf ihn herabregnen; ihn ähnlicher Weise erwiderte er ihre Gefühle. 

Die Atheisten setzten ihre beleidigende Kritik an die Gottgeweihten fort, während die Vaiṣṇavas ihre transzendentale Diskussion über die Bhagavad-gītā und das Śrīmad Bhāgavatam fortführten. 

Jeder, der mit Vertrauen und Hingabe diesen Erzählungen zuhört, wird ewige Zuflucht bei den Lotosfüßen des Höchsten Herrn, Śrī Gauracandra, finden. Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa, bringe demütig dieses Lied ihren Lotosfüßen dar.

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