Thakur Bhaktivinode

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Ein Artikel aus dem Magazin SREE SAJJANA-TOSHANI oder DER HARMONIST

Editiert von Paramahamsa Paribrajakacharyya Sri Srimad Bhakti Siddhanta Saraswati Goswami Maharaj. Veröffentlicht im Dezember 1931, Band XXIX No.6

Wir nutzen die Gelegenheit, die uns die Jubiläumsfeierlichkeiten zum Erscheinen von Thakur Bhaktivinode bietet, um über die richtige Methode zu reflektieren, wie sich die Menschheit den Nutzen zu Eigen machen kann, der ihr durch die Gnade dieses großen Geweihten Krishnas zugänglich gemacht wurde. Thakur Bhaktivinode war besonders gütig zu jenen Unglücklichen, die sich in geistige Spekulationen aller Art verstricken. Dies ist das vorherrschende Übel des gegenwärtigen Zeitalters. Die anderen Acaryas, die vor Thakur Bhaktivinode erschienen, richteten ihre Reden nicht so direkt an die empirischen Denker. Sie zeigten größere Barmherzigkeit denen gegenüber, die von Natur aus bereit sind, die Predigten über das Absolute zu hören, ohne sich von den fadenscheinigen Argumenten der erklärten Gegner Gottes abbringen zu lassen.

Srila Thakur Bhaktivinode hat sich die Mühe gemacht, sich den verdrehten Argumenten der geistigen Phantasten, durch die überlegene transzendentale Logik der Absoluten Wahrheit entgegenzustellen. So ist es für den durchschnittlichen modernen Leser möglich, von der Lektüre seiner Schriften zu profitieren. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem die kostbaren Bände aus der Feder von Thakur Bhaktivinode von den Empfängern seiner Gnade ehrfürchtig in alle Sprachen der Welt übersetzt werden.

Die Schriften von Thakur Bhaktivinode stellen die goldene Brücke zur Verfügung, über die der geistige Phantast sicher die tobenden Gewässer der fruchtlosen empirischen Kontroversen überqueren kann, der den Frieden derjenigen stört, die sich dafür entschieden haben ihr Vertrauen in diese Schriften zu setzen und durch ihre Führung die Wahrheit zu finden. Sobald der geneigte Leser in der Lage ist, die erstklassige Qualität der Philosophie von Thakur Bhaktivinode zu würdigen, wird sich sein Horizont auf die offenbarte Literatur der Welt automatisch seiner wiedergewonnenen Vision öffnen.

Es sind jedoch jetzt schon ernsthafte Missverständnisse in Bezug auf die richtige Interpretation des Lebens von Srila Thakur Bhaktivinode und seiner Lehren entstanden. Diejenigen, die glauben, die Bedeutung seiner Botschaft zu verstehen, ohne sich der führenden Gnade des Acarya zu versichern, neigen dazu, die Methoden des empirischen Studiums seiner Schriften übermäßig zu bevorzugen. Es gibt Menschen, die fast alles, was er geschrieben hat, auswendig gelernt haben, ohne auch nur das kleinste Teilchen seiner Bedeutung erfassen zu können. Ein solches Studium kann denen nichts nützen, die nicht bereit sind, nach den Anweisungen zu handeln, die durch seine Worte klar und deutlich vermittelt werden.

Es gibt keine echte Möglichkeit, die Warnungen von Thakur Bhaktivinode zu übersehen. Diejenigen, die durch die Lektüre seiner Schriften in die Irre geführt werden, werden daher durch ihre eigene hartnäckige Verdrehtheit in die Irre geführt, indem sie an dem empirischen Kurs festhalten, den sie entgegen seinen ausdrücklichen Warnungen vorziehen. Diese unglücklichen Menschen sollten in ihrem eigenen Herzen genauer nach der Ursache ihres Unglücks suchen.

Der persönliche Dienst des reinen Gottgeweihten ist wesentlich, um die spirituelle Bedeutung der Worte von Thakur Bhaktivinode zu verstehen. Der Herausgeber dieser Zeitschrift, die ursprünglich von Thakur Bhaktivinode ins Leben gerufen wurde, hat versucht, die Aufmerksamkeit aller Anhänger von Thakur Bhaktivinode auf diesen äußerst wichtigen Punkt seiner Lehren zu lenken. Es ist nicht notwendig, dass wir versuchen, uns mit Thakur Bhaktivinode auf eine Stufe zu stellen. Es ist unwahrscheinlich, dass wir von einer mechanischen Nachahmung irgendwelcher Praktiken von Thakur Bhaktivinode profitieren, nur weil es bequem für uns ist opportunistischen Prinzipien zu folgen.

Der Guru ist kein fehlgeleiteter Sterblicher, dessen Handeln von der fehlbaren Vernunft, der nicht entwickelten Menschlichkeit verstanden werden kann. Es gibt eine ewig unpassierbare Grenze der Trennung zwischen dem Retter und den Geretteten.  Allein diejenigen, die wirklich gerettet wurden wissen das. Thakur Bhaktivinode gehört in die Kategorie der spirituellen Weltenlehrer, die ewig die höchste Stellung besetzen.   

Der gegenwärtige Herausgeber, spürte schon immer, dass es seine vorrangige Pflicht ist, zu versuchen, durch die Methode des demütigen Hörens des Transzendentalen Klanges, aus dem Munde des reinen Gottgeweihten, die Bedeutung des Lebens und die Lehren von Thakur Bhaktivinode zu klären.

Der Guru, der die transzendentale Bedeutung aller Klänge verwirklicht hat, nimmt die Stellung ein, dem Absoluten insofern zu dienen, dass er durch jeden Klang, die Richtung des Absoluten vermittelt.

Der transzendentale Klang ist Gott und der weltliche Klang ist nicht Gott. Jeder Klang hat diese gegensätzlichen Eigenschaften.  Alle Klänge offenbaren dem Gottgeweihten ihr Göttliches Antlitz und nur der illusionäre Aspekt wird dem empirischen Pendant enthüllt. Es scheint, als spricht der Gottgeweihte dieselbe Sprache, wie das verblendete empirische Pendant, der das Vokabular der Heiligen Schrift auswendig gelernt hat. Aber trotz der scheinbaren identischen Darbringung hat er keinen Zugang zur Wirklichkeit, während der Gottgeweihte absolut frei von jeder Täuschung ist.

Diejenigen, die die Lehren von Thakur Bhaktivinode aus dem Gedächtnis hervorrufen, verstehen nicht notwendigerweise die Bedeutung der Worte, die sie mechanisch wiederholen. Diejenigen, die eine empirische Prüfung bezüglich seiner Schriften bestehen können, sind nicht unbedingt auch selbstverwirklichte Seelen. Es kann sein, dass sie die wahre Bedeutung der Worte, die sie durch die Methode des empirischen Studiums gelernt haben, gar nicht kennen. Nehmen wir zum Beispiel den Namen “Krishna”. Jeder, der die Werke von Thakur Bhaktivinode liest, muss sich im Klaren darüber sein, dass der Name Sich Selbst auf den Lippen Seiner dienenden Geweihten manifestiert, obwohl Er für unsere weltlichen Sinne unzugänglich ist. Es ist eine Sache, die Prüfung zu bestehen, indem man diese wahre Schlussfolgerung aus den Schriften von Thakur Bhaktivinode wiedergibt, und eine ganz andere Sache, die Natur des Heiligen Namens Krishnas durch den Prozess zu erkennen, der durch die Worte vermittelt wird.

Thakur Bhaktivinode wollte nicht, dass wir zu einem klugen mechanischen Rezitator der weltlichen Töne gehen, um Zugang zum transzendentalen Namen Krishnas zu erhalten. Eine solche Person mag mit allen niedergeschriebenen Argumenten zur Erklärung der Natur des göttlichen Namens ausgestattet sein. Aber wenn wir all diese Argumente von einer toten Quelle hören, werden die Worte nur unsere Illusion verstärken. Dieselben Worte, die aus dem Munde eines Gottgeweihten kommen, werden den diametral entgegengesetzten Effekt haben. Unser empirisches Urteil kann niemals den Unterschied zwischen zwei Darstellungen begreifen. Der Gottgeweihte hat immer recht. Der Nicht-Gottgeweihte in der Form eines empirischen Pendants ist immer und notwendigerweise im Unrecht.

In dem einen Fall ist immer die substanzielle Wahrheit anwesend und nichts als die Wahrheit. In dem anderen Fall gibt es nur scheinbare, bzw. irreführende Hypothesen und nichts als Unwahrheit. Der Wortlaut mag in beiden Fällen äußerlich gleich sein. Die gleichen Verse der Heiligen Schrift können vom Gottgeweihten und vom Nicht-Gottgeweihten rezitiert werden; sie können vom Gottgeweihten scheinbar falsch zitiert werden, aber das jeweilige Gewicht der beiden Vorgänge bleibt immer kategorisch verschieden. Der Gottgeweihte hat recht, auch wenn er scheinbar falsch zitiert, der Nicht-Gottgeweihte hat unrecht, auch wenn er genau die Worte, Kapitel und Verse der Heiligen Schrift richtig zitiert.

Der Gottgeweihte hat sich nicht die empirische Weisheit zum Ziel gesetzt. Wer die Heiligen Schriften liest, um empirisches Wissen anzusammeln, begibt sich in ein aussichtsloses Unterfangen. Es gibt nicht wenige Dummköpfe, die sich von empirischer Schriftgelehrtheit täuschen lassen. Diese Dummköpfe haben ihre bewundernden Unter-Dummköpfe. Aber die Gesellschaft der gegenseitigen Bewunderung von Dummköpfen entgeht auch trotz ihrer hohen Anzahl nicht dem Unglück, das durch die bewusste Verfolgung des falschen Weges in Einklang mit dem niederen Selbst entsteht.

Was sind die Heiligen Schriften?

Sie sind nichts anderes als die Göttliche Botschaft, die auf den Lippen von reinen Gottgeweihten erschienen ist und von reinen Gottgeweihten aufgezeichnet wurde. Die Botschaft, die von den Gottgeweihten vermittelt wird, ist in allen Zeitaltern dieselbe. Die Worte der Gottgeweihten sind mit den Heiligen Schriften immer identisch. Jede Bedeutung der Heiligen Schrift, die die Funktion des Gottgeweihten, der der ursprüngliche Überbringer der göttlichen Botschaft ist, herabsetzt, widerspricht ihrem eigenen Anspruch, gehört zu werden.

Diejenigen, die glauben, dass die Sanskrit-Sprache in ihrem lexikographischen Sinne die Sprache Gottes ist, sind genauso verblendet wie diejenigen, die meinen, dass die göttliche Botschaft durch andere gesprochene Sprachen vermittelt werden kann. Alle Sprachen drücken gleichzeitig das Absolute aus und verbergen es. Das weltliche Gesicht aller Sprachen verbirgt die Wahrheit. Das transzendentale Gesicht aller Klänge drückt nichts anderes als das Absolute aus. Der reine Gottgeweihte ist der Träger der transzendentalen Sprache. Der transzendentale Klang erscheint auf den Lippen seines reinen Gottgeweihten. Dies ist die direkte, unmissverständliche Erscheinung der Göttlichkeit. Auf den Lippen von Nicht-Geweihten erscheint das Absolute immer in Seinem irreführenden Aspekt. Dem reinen Gottgeweihten offenbart sich das Absolute unter allen Umständen.

Allein die Sprache des reinen Gottgeweihten kann der bedingten Seele das Wissen des Absoluten vermitteln, wenn sie bereit ist, in einem wirklich ergebenen Geist zuzuhören. Die bedingte Seele verwechselt den täuschenden mit dem wahren Aspekt, wenn sie sich entscheidet, dem Nicht-Geweihten ihr Ohr zu leihen. Das ist der Grund, warum die bedingte Seele vor der Verbindung mit Nicht-Geweihten gewarnt wird.

Thakur Bhaktivinode wird von all seinen aufrichtigen Anhängern als jemand anerkannt, der die oben genannten Energien eines reinen Gottgeweihten besitzt. Seine Worte müssen aus dem Munde eines reinen Gottgeweihten aufgenommen werden. Wenn seine Worte von den Lippen eines Nicht-Gottgeweihten gehört werden, dann werden sie sicher in die Irre führen. Wenn seine Werke im Licht der eigenen weltlichen Erfahrungen studiert werden, dann wird sich ihre Bedeutung dem Leser nicht erschließen. Seine Werke gehören zu der Klasse der ewigen Offenbarungsliteratur der Welt und muss zum richtigen Verständnis von einem reinen Gottgeweihten dargelegt werden,

Wenn keine Hilfe von einem reinen Gottgeweihten in Anspruch genommen wird, werden die Werke von Thakur Bhaktivinode von den Lesern grob missverstanden werden. Der aufmerksame Leser dieser Werke wird feststellen, dass er sich stets auf die Gnade des reinen Gottgeweihten verlassen muss, wenn er nicht ungerechtfertigterweise selbstzufrieden mit den trügerischen Ergebnissen seiner falschen Studienmethode enden will.

Die Schriften von Thakur Bhaktivinode sind wertvoll, weil sie alle empirischen Einwände zerstören, die sich gegen die einzige Methode wenden, wie man sich dem Absoluten auf die richtige Weise nähert. Die Schriften können keinen Zugang zum Absoluten ohne die Hilfe eines reinen Geweihten Krishnas bieten und waren auch nie dazu gedacht. Wie alle offenbarten Schriften verweisen sie den aufrichtig nach der Wahrheit Suchenden an den reinen Gottgeweihten Krishnas, um etwas über Ihn, Krishna, zu erfahren, indem er sich bereit erklärt, mit offenem Geist auf den transzendentalen Klang zu hören, der auf Seinen Lippen erscheint.

Bevor wir eines der Bücher aus der Feder von Thakur Bhaktivinode aufschlagen, tun wir gut daran, ein wenig über die Haltung nachzudenken, mit der wir an das Studium herangehen sollten, was eine unabdingbare Voraussetzung ist. Indem die empirischen Pendants dieses Grundprinzip vernachlässigen, ist ihr Bemühen vergeblich, die Aussagen der verschiedenen Texte der Heiligen Schrift miteinander in Einklang zu bringen und sie unterliegen einer hoffnungslosen Verwirrung.

Die gleiche Schwierigkeit überkommt viele der sogenannten Anhänger von Thakur Bhaktivinode und zwar aus dem gleichen Grund.

Nur derjenige, dem der Acarya seine Kraft zu übertragen bereit ist, ist in der Lage, die göttliche Botschaft zu vermitteln.

Dies ist das grundlegende Prinzip der Nachfolge der spirituellen Lehrer. Der so bevollmächtigte Acarya hat keine andere Aufgabe als die, die von allen seinen Vorgängern erhaltene Botschaft unverfälscht weiterzugeben. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Äußerungen des einen Acarya und des anderen. Sie alle sind vollkommene Medien für das Erscheinen des Göttlichen in der Form des Transzendentalen Namens, der mit Seiner Form, Eigenschaften, Aktivität und Paraphernalien identisch ist.

Das Göttliche ist Absolutes Wissen. Absolutes Wissen hat den Charakter einer unteilbaren Einheit. Ein Teilchen des Absoluten Wissens ist in der Lage, die ganze Kraft des Göttlichen zu offenbaren. Diejenigen, die den Inhalt der Bände mit der Methode des Stück für Stück Sammelns verstehen wollen, das auf irreführendes Wissen anwendbar ist, das dem Verstand auf der weltlichen Ebene zur Verfügung steht, werden sich zwangsläufig selbst täuschen.

Die einzigen, die geeignet sind Ihn zu finden, sind diejenigen, die wahrhaftig mit der richtigen Methode, nach der Wahrheit suchen.

Um auf die Spur des Absoluten zu kommen, ist es unbedingt notwendig, die Worte des reinen Gottgeweihten zu hören. Das gesprochene Wort des Absoluten ist das Absolute. Nur das Absolute kann sich den Elementen seiner Macht offenbaren. Das Absolute manifestiert sich dem lauschenden Ohr der bedingten Seele in der Form des Namens auf den Lippen des Sadhus. Dies ist der Schlüssel der gesamten Situation. Die Worte von Thakur Bhaktivinode weisen den empirischen Pendants an, seine verkehrte Methode und Einstellung auf der Schwelle zur wahren Suche nach dem Absoluten abzulegen. Wenn das Pendant sich immer noch dafür entscheidet, seine Irrtümer in das Reich der absoluten Wahrheit zu tragen, marschiert er durch sein arrogantes Studium der Schriften nur auf einem trügerischen Seitenweg in die Regionen dunklerer Unwissenheit.

Die von Thakur Bhaktivinode angebotene Methode ist identisch mit dem Objekt der Erforschung. Die Methode kann nicht wirklich verstanden werden, außer durch die Gnade des reinen Gottgeweihten.

In der Tat, dies sind die Argumente. Sie können das Wort der lebendigen Quelle der Wahrheit, die niemand anderer ist als Krishnas reiner Gottgeweihte, dem konkreten Persönlichen Absoluten, nur bekräftigen, aber niemals ersetzen.

Thakur Bhaktivinodes größtes Geschenk an die Welt besteht darin, dass er das Erscheinen jener reinen Gottgeweihten bewirkt hat, die gegenwärtig die Bewegung der reinen Hingabe zu den Füßen Shree Krishnas durch ihren ununterbrochenen spirituellen Dienst weiterführen.

Die Reinheit der Seele kann mit den Mitteln der weltlichen Sprache nur analog beschrieben werden. Das höchste Ideal der empirischen Moral ist nicht besser als die gröbste Verderbtheit im Vergleich zur transzendentalen, vollkommenen Reinheit des aufrichtigen Geweihten des Absoluten.

Das Wort 'Moral' selbst ist eine mutwillige Verkennung, wenn es auf irgendeine Eigenschaft der bedingten Seele angewendet wird. Die heuchlerische Behaglichkeit mit einer negativen Einstellung ist ein wesentlicher Bestandteil des Prinzips der reinen Unmoral.

Diejenigen, die vorgeben, die göttliche Mission von Thakur Bhaktivinode anzuerkennen, ohne den bedingungslosen Dienst jener reinen Seelen anzustreben, die wirklich den Lehren des Thakur nach der Methode folgen, die von den Schriften empfohlen und von Thakur Bhaktivinode in einer Weise erklärt wird, die den Anforderungen der kultivierten Mentalität des gegenwärtigen Zeitalters so gut entspricht, täuschen nur sich selbst und ihre willigen Opfer durch ihre heuchlerischen Bekenntnisse und Auftritte. Diese Personen dürfen nicht mit den ehrlichen Mitgliedern der Herde verwechselt werden.

Thakur Bhaktivinode hat die Vollendung der religiösen Einheit der Welt durch das Erscheinen der einzigen universellen Kirche vorausgesagt, die die ewige Bezeichnung Brahma Sampradaya trägt. Er hat der Menschheit das gesegnete Versprechen gegeben, dass alle theistischen Kirchen durch die Gnade des Höchsten Herrn Shree Krishna Chaitanya in Kürze, in der einen ewigen spirituellen Gemeinschaft aufgehen werden.

Die spirituelle Gemeinschaft ist nicht durch die Bedingungen von Zeit und Raum, Rasse und Nationalität begrenzt. Die Menschheit hat sich nach diesem fernen göttlichen Ereignis über lange Zeitalter hinweg gesehnt. Thakur Bhaktivinode hat dieses Konzept in seiner praktikablen spirituellen Form dem aufgeschlossenen Empiriker zugänglich gemacht, der bereit ist, den Prozess der Erleuchtung zu durchlaufen.

Der Grundstein des Domes ist gelegt, der allen erwachten Lebewesen den nötigen Schutz unter seinen weiten, umschließenden Armen bieten wird. Diejenigen, die gedankenlos zulassen, dass ihr hohler Rassenstolz, ihr Pseudowissen oder ihre Pseudotugend dieser lang erhofften Vollendung im Wege stehen, müssen sich bei sich selbst bedanken, dass sie nicht in die spirituelle Gesellschaft aller reinen Seelen miteinbezogen werden.

Diese klaren Worte müssen nicht von arroganten Menschen, die von eitler empirischer Unwissenheit erfüllt sind, als Ausdruck aggressiven Sektierertums missverstanden werden. Die kämpferische Verkündigung der konkreten Wahrheit ist die zwingende Notwendigkeit des Augenblicks, um die aggressive Propaganda spezifischer Unwahrheiten zum Schweigen zu bringen, die überall auf der Welt von den Predigern empirischer Machenschaften zur Verbesserung des harten Loses der bedingten Seelen betrieben wird.

Die empirische Propaganda kleidet sich in die Sprache der negativen Abstraktion, um diejenigen zu täuschen, die in das egoistische Streben nach weltlichem Vergnügen vertieft sind.

Aber es gibt eine positive und konkrete Funktion der reinen Seele, die nicht widernatürlich mit irgendeiner nutzbringenden Form weltlicher Aktivität verwechselt werden darf. Die Menschheit braucht diese positive spirituelle Funktion, die den heuchlerischen Unpersönlichkeitsanhängern völlig unbekannt ist. Die positive Funktion der Seele bringt die Ansprüche der extremen Selbstsucht mit denen der extremen Selbstaufgabe in der Gesellschaft der reinen Seelen auch in dieser irdischen Welt in Einklang. In ihrer konkret realisierbaren Form ist die Funktion der Seele dem empirischen Verstand vollkommen unzugänglich.

Das Studium der Schriften durch das unvollkommene und irreführende Konzept der Empiriker ist nur für die bedingte Seele verfügbar, die der grundlosen Gnade der reinen Geweihten Gottes nicht zuteilwird.

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