Alle Ehre sei ŚrīŚrī Guru-Gaurāṅga
Date 01.05.2025
Der Hauptpunkt ist, dass die Menschen weniger daran interessiert sind, den Unterschied zwischen reinen Vaiṣṇavas und so genannten Vaiṣṇavas zu verstehen - karmīs-jñānīs in der Verkleidung von Vaiṣṇavas. Das ist zurzeit das gefährlichste Problem. „Vaiṣṇava“ bedeutet ‚personifizierte Form der reinen Hingabe. „Hingabe“ bedeutet, dass man sein Bestes für die vollständige Zufriedenstellung Kṛṣṇas versucht. Reines bhakti ist sehr, sehr selten, so selten, dass es jenseits unserer Erkenntnis, jenseits des menschlichen Fassungsvermögens liegt.

Svāmī Sadananda Mahārāja pflegte zu sagen: „Diejenigen, die andere Wege als den Pfad des prema gehen, d.h. ohne eine Gegenleistung für ihre spirituellen Bemühungen zu erwarten, sind viel schlimmer als Atheisten, denn Gott so zu behandeln, als ob Er gar nicht existierte, ist weniger gefährlich als geschäftliche Beziehungen mit Ihm zu unterhalten. Wir sind selbstsüchtig genug, aber wir brauchen Ihn nicht zu einem Objekt unserer selbstsüchtigen Erwartung von Frieden oder Ruhe oder Glück zu degradieren. Natürlich, eines ist sicher: Es gibt nur wenige Menschen die den hohen Standard von reinem prema, das frei von Selbstsucht ist, erreichen können - und wenn sie es erreichen, dann nicht, weil das Selbst [ātmā] erwacht ist, sondern weil man mit der Energie Seiner Gnade in Berührung gekommen ist, die allein dazu befähigt, Ihn zu lieben.“
Im dem Bhakti-rasāmṛta-sindhu finden wir folgende Definition von reinem bhakti:
anyābhilāṣitā-śūnyaṁ
jñāna-karmādy-anāvṛtam
ānukūlyena kṛṣṇānu-
śīlanaṁ bhaktir uttamā
(Cc Madhya 19.167) auch im Bhakti-rasāmṛta-sindhu (1.1.11)
[Wenn sich erstklassiger hingebungsvoller Dienst entwickelt, muss man frei sein von allen materiellen Begierden, von all dem Wissen, das man bisher durch monistische Philosophie erlangt hat und von den Resultaten der bisherigen fruchtbringenden Tätigkeiten. Der Gottgeweihte muss Kṛṣṇa ständig wohlwollend dienen, so wie Kṛṣṇa es wünscht."]
Bhagavān kann sicherlich keine Form von unreinem bhakti (jede Art von Verunreinigung in der hingebungsvollen Praxis) akzeptieren. Angenommen, jemand kocht schönen paramānna [süßen Reis], sehr geschmackvoll, mit indischem Ghee (von einer indischen Kuh, Desi Ghee). Sehr geschmackvoll, sehr schön. Paramānna ist so köstlich - ihr könnt es euch gar nicht vorstellen! Aber danach, wenn jemand diese Zubereitung den Vaiṣṇavas serviert, und wenn sie anfangen, paramānna zu sich zu nehmen, dann machen sie vielleicht eine schockierende Erfahrung. Sie finden darin sehr feine weiße Steinsplitter, die genau wie paramānna-Reis aussehen. Obwohl die paramānna-Zubereitung sehr gut, sehr schön, sehr schmackhaft ist, konnte guru-Vaiṣṇava-Bhagavān sie dennoch nicht zu sich nehmen, weil eine Verunreinigung in der paramānna enthalten war. In ähnlicher Weise können alle verschiedenen Arten von anarthas, alle verschiedenen Arten von anyābhilāṣa in unserem Herzen eine Verunreinigung verursachen, so dass Bhagavān diesen sevā nicht annehmen kann.

Śrīla Bhaktivinoda Ṭhākura pflegte oft zu sagen: „Mache keinen Fehler, wenn du einen reinen Vaiṣṇava von diesen Betrügern in der Gestalt von sādhus unterscheiden möchtest.“ Wenn wir in dieser Angelegenheit einen Fehler machen, können wir unser hingebungsvolles Leben ruinieren. Billige Gefühle sollten unserem hingebungsvollen Leben nicht im Wege stehen, denn Prabhupāda pflegte zu sagen: „Wenn ich den Pfad suche, der zum Pfad der absoluten maṅgala führt, dann muss ich die unzähligen Stimmen der Volksweisheit ignorieren und nur auf die der verwirklichten Seele hören.“
Gaura Hari Hari Bol