Wahre Religion ist nicht von Menschen gemacht (Teil 2)

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Mehr zu ‚Wahre Religion ist nicht von Menschen gemacht‘ wurde von Swami B.G. Narasingha im Januar 2008 geschrieben. Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von Narasingha Maharajas vorherigem Essay ‚Wahre Religion ist nicht von Menschen gemacht‘ nachdem Mahārāja verschiedene Fragen in Bezug auf Vaiṣṇavismus und Christentum gestellt wurden.

Devotee: Sehr interessanter Artikel, aber er hat bei mir einige Zweifel geweckt. Offenbart Gott seine Lehren nicht an vielen Orten gleichzeitig?

Narasiṅgha Mahārāja: Eine solche Aussage dass Viṣṇu/Kṛṣṇa (Gott) Seine Lehren an vielen Stellen gleichzeitig offenbart, gibt es in den offenbarten Schriften (śāstras) nicht.

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Wenn erwähnt wird, dass die Religion nach Zeit, Ort und Umständen gelehrt wird, dann bezieht sich das auf echte Lehrer der ewigen Religion wie Śrī Rāmānujācārya und Śrī Madhvācārya und nicht auf Emporkömmlinge wie Mohammed, Jesus oder St. Paul.

Madhvacharya - Wikipedia

Es wird jedoch erwähnt dass im Kali-yuga viele falsche Lehren und Religionen auf der ganzen Welt aufkeimen werden. Dies betrifft die falschen Lehren, die in Indien aufkeimen, wie Māyāvāda, Buddhismus, Sahajiyāismus usw. und in westlichen Ländern gehören das Heidentum und die Abrahamitischen Religionen (Judentum, Islam und Christentum) dazu, die als die Religionen der Mlecchas gelten.

Devotee: Ich meine, andere Religionen haben vielleicht nicht die reine Essenz der Vaiṣṇava-Philosophie, aber dennoch haben sie einen Samen von echtem bhakti, der aufkeimen und bis zu einem gewissen Grad wachsen kann.

Narasiṅgha Mahārāja: Wenn sie nicht die reine Essenz“ haben, dann widerspricht es sich zu sagen, dass sie ‚einen Samen von echtem bhakti‘ besitzen. Reine Essenz und der Same des echten bhakti sind synonym. Der ‚Same des echten bhakti‘ ist das innewohnende Wissen darüber, wer Gott und was unsere ewige Beziehung zu Ihm ist. Der wahre Samen von bhakti ist keine verschwommene oder unklare Vorstellung. Da das Christentum und andere-Religionen des Kali-yuga keine klare Vorstellung haben, können sie sich nicht auf eine sinnvolle Art und Weise entwickeln. Gott erscheint auch nicht oder sendet seinen echten Vertreter, um eine verschwommene Vorstellung zu lehren, es sei denn, dies dient der Täuschung der Atheisten, wie im Fall von Śaṅkarācārya. Die Vaiṣṇavas lehnen die Lehren von Śaṅkarācārya als irreligiös ab, obwohl Śaṅkarācārya Śiva (ein großer Gottgeweihter) ist. Selbst als wir Jesus als Repräsentanten Gottes akzeptiert haben, lehnen wir die Lehren des Christentums ab, weil sie vage,unvollkommen und praktisch nicht anwendbar sind. Zum Beispiel war es den Christen in den letzten 2.000 Jahren nicht möglich zu verstehen, wer Gott ist oder auch nur was die Seele ist oder irgendetwas über Reinkarnation usw. Das bedeutet, dass ein Christ, selbst, nachdem er ein Leben lang das Christentum praktiziert hat, immer noch in Unwissenheit stirbt und für seine Sünden in die 'Hölle' geht. Die Auffassung, dass Jesus für seine Sünden gestorben ist und man somit berechtigt ist, in den Himmel zu kommen und das ewige Leben zu leben, ist ein von Menschen gemachtes Konzept, ein Konzept, das von Paulus geschaffen wurde, um leicht Nachfolger zu bekommen. Eine solches Konzept basiert nicht auf die Realität.

Devotee: Die Vorstellung, dass alle Manifestationen der Religion außer dem reinen bhakti nur Schöpfungen des Geistes sind, scheint mir zu radikal.

Narasiṅgha Mahārāja: Das mag eine radikale Vorstellung sein, aber es ist auch eine historische Tatsache. Das Christentum entwickelte sich aus einer jüdischen Häresie und wurde größtenteils von Paulus fabriziert. Das Judentum hatte seine Schriften und Religion von den Persern (Zoroastriern) erhalten und Zoroaster wurde von der vedischen Zivilisation abgelehnt, weil er eine ketzerische Philosophie zusammenbraute (dies wird im Ṛg Veda erwähnt). Beginnend mit Zarathustra brachte ein geistiges Gebräu einfach ein anderes geistiges Gebräu zur Welt und ein Ende solcher geistigen Gebräue ist nirgendwo in Sicht – insbesondere was das Christentum betrifft. Sie erfinden Vorstellungen wie die Erlösung durch Jesus, das Fegefeuer, Jungfrauengeburten, den Himmel, Jesus ist Gott, die Erfindung der Heiligen Schrift usw. Alles ist mehr oder weniger geistiges Gebräu.

Die Geschichte des Christentums liest sich ungefähr so: Jesus war ein Jude, Christen waren jüdische Ketzer. Nachdem alle gnostischen Christen und andere Sekten des Christentums getötet worden waren, gewann die orthodoxe Kirche die Oberhand. Der römische Katholizismus zerschmetterte die orthodoxe Kirche und tötete alle Überreste des alten Christentums und verfolgte die Juden. Protestantische Kirchen waren die Bastarde des Katholizismus, die Mormonen sind ein christlicher Kult unter den Protestanten und Jesus kommt bald!

Devotee: Ich habe einen Artikel von Bhaktivinoda Ṭhākura übersetzt, in dem er auch Anzeichen von bhakti in anderen Religionen respektiert. Laut dem Artikel von Bhakti Gaurava Narasiṅgha Swami Mahārāja können andere Religionen als der Vaiṣṇavismus ihre Adepten nicht zu Gott führen. Bis jetzt dachte ich, dass diese Religionen zwar keinen, zum Beispiel mādhurya-rasa geben können, aber dennoch einen spirituellen Fortschritt ermöglichen, der dieser Person letztendlich die höchste Position verleiht.

Narasiṅgha Mahārāja: Wie weit der Fortschritt in Unwissenheit auch sein mag, er verleiht einem niemals die höchste Position, nicht einmal nach einer Million von Geburten. Ohne eine klare Vorstellung davon, wer Gott ist und wie man Ihm dienen soll, bleibt man verloren im Nebel der Irrtümer und irrt für immer in der materiellen Welt umher.

Devotee: Bhaktivinoda Ṭhākura hat wie folgt geschrieben:

„Sektierertum ist ein natürliches Nebenprodukt der Absoluten Wahrheit. Wenn ācāryas zum ersten Mal die Wahrheit festlegen und lehren, ist sie nicht mit Sektierertum besudelt. Aber die durch die Schülernachfolge erhaltenen Regeln und Regulierungen bezüglich des Ziels und der Methode, es zu erreichen, werden im Laufe der Zeit entsprechend der Mentalität der Leute und dem Ort, an dem sie sich befinden, geändert. Eine Regel, die von einer Gesellschaft befolgt wird, wird nicht unbedingt in einer anderen Gesellschaft akzeptiert. Ist das der Grund, weshalb sich die eine Gemeinschaft von einer anderen unterscheidet? Wenn eine Gemeinschaft zunehmend Ehrfurcht gegenüber ihren eigenen Maßstäben entwickelt, entwickelt sie Hass gegenüber anderen Gemeinschaften und betrachtet deren Maßstäbe als minderwertig. Diese sektiererischen Symptome sind seit jeher in allen Ländern zu beobachten.“

Narasiṅgha Mahārāja: Das ‚Sektierertum‘, von dem Bhaktivinoda spricht, ist das Christentum und der Islam. Die Absolute Wahrheit ist Vaiṣṇavismus. Echter Vaiṣṇavismus ist die von den ācāryas gelehrten Wahrheit. Diese Auffassungen ändern sich allmählich, wie im Fall von Zarathustra, und sie entwickeln sich allmählich zu Doktrinen, die denen des Christentums gleichen und dessen Anhänger andere Gemeinschaften hassen.

Wir hassen Christen nicht, wir hassen Unwissenheit und um Unwissenheit zu besiegen, predigen wir die Wahrheit. Auf der anderen Seite hat das Christentum eine schrecklich blutbefleckte Geschichte des Tötens von allem und jedem, was es nicht versteht. Das Christentum ist daher sektiererisch, während Vaiṣṇavismus oder sanatāna-dharma die ewige Funktion und Aufgabe der Seele (jaiva-dharma) ist. Ein kaniṣṭha-adhikārī , ein Vaisnava in der Anfängerstufe, kann zwischen echten religiösen Prinzipien und māyā (Illusion) nicht richtig unterscheiden. Es ist eine Tatsache, dass heutzutage viele Geweihte der Bewegung des Kṛṣṇa-Bewusstseins auf der Stufe des kaniṣṭha-adhikārīs- stecken geblieben sind und keinen richtigen Fortschritt machen. Wenn man sich jedoch auf der Stufe des madhyama-adhikārīs befindet, kann man durch richtige Gemeinschaft und Begleitung zwischen ewigen religiösen Prinzipien und Sektierertum wie dem Christentum unterscheiden.

Text und Kommentar aus dem Tattva-viveka von Bhakivinoda wie folgt:

Devotee: Bhaktivinoda fährt wie folgt fort:

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„Die von Mohammad und Jesus Christus gelehrten religiösen Prinzipien ähneln den religiösen Prinzipien, die von Vaiṣṇava-Sekten gelehrt werden. Buddhismus und Jainismus sind dem śaiva-dharma ähnlich. Dies ist eine wissenschaftliche Betrachtung von Wahrheiten in Bezug auf religiöse Prinzipien. Diejenigen, die ihre eigenen religiösen Prinzipien als echtes dharma und die  religiösen Prinzipien von anderen als Irreligion oder Sub-religion betrachten, können die Wahrheit aufgrund von Vorurteilen nicht feststellen. Tatsächlich sind religiösen Prinzipien, denen die Menschen im Allgemeinen folgen, nur aufgrund der unterschiedlichen Qualifikationen der Praktizierenden verschieden, aber die konstitutionellen religiösen Prinzipien aller Lebewesen sind eins.“

Narasiṅgha Mahārāja: Bhakivinoda spricht in einer Art und  Weise, die die Anhänger von sektiererischen Doktrinen wie die des Christentums und des Islams ermutigen soll, ihre begrenzten Konzepte aufzugeben und das echte dharma (Vaiṣṇavismus) anzuerkennen. Bhaktivinoda verurteilt die Anhänger des Vaiṣṇava-dharma nicht als sektiererisch, nur weil sie erkannt haben, dass Vaiṣṇava-dharma die ewige Funktion  und Bestimmung der Seele ist. Vergiss nicht dass Bhaktivinoda Thakura wie im  imTattva-viveka dargelegt die Meinung vertritt, dass kein intelligenter Mensch die Auffassung der Erlösung durch die Geburt, Tod und Auferstehung Jesu akzeptieren wird, wie es vom Christentum nahelegt wird.

Text und Kommentar aus dem Tattva-viveka von Srila Bhaktivinoda Thakura wie folgt:

Text 1,25

ādi-jāvāparādhād vai sarveṣāṁ bandhanaṁ dhruvam

tathānya-jīva-bhūtasya vibhor daṇḍena niṣkṛtiḥ

„Einige sagen, dass aufgrund der Sünde, die das erste Lebewesen begangen hat, alle anderen Lebewesen in der materiellen Welt gefangen sind. So nimmt Gott die Bestrafung auf sich, um die Lebewesen zu befreien.“

Kommentar

Angesichts der Tugenden und Laster dieser Welt kamen einige moralistische Monotheisten zu dem Schluss, dass diese Welt kein Ort des reinen Vergnügens ist. Tatsächlich überwiegen die Leiden den Freuden. Sie kamen zu dem Schluss, dass diese Welt ein Gefängnis ist, um die jīvas zu bestrafen. Wenn es eine Strafe gibt, muss auch ein Verbrechen vorliegen. Wenn es kein Verbrechen gibt, warum sollte es dann bestraft werden? Welches Verbrechen haben die jīvas begangen? Unfähig, diese Frage richtig zu beantworten, brachten einige Männer mit geringer Intelligenz eine sehr wilde Idee hervor. Sie sagten, dass Gott den ersten jīva erschuf und ihn mit seiner Frau in einem schönen  vergnüglichen Garten ließ. Es war ihm verboten, die Früchte des Baumes der Erkenntnis zu essen. Dem bösen Rat eines gottlosen Lebewesen folgend, aßen die ersten Wesen die Frucht vom Baum der Erkenntnis und missachteten so Gottes Anweisungen. Dann fielen sie von dort herab in die Welt voller Elend. Aufgrund ihres Vergehens sind alle Lebewesen vom Zeitpunkt ihrer Geburt an auch Delinquenten. Da Gott keinen anderen Weg sah, dieses Vergehen zu beseitigen, wurde Er Selbst unter den Menschen geboren, nahm alle Sünden jener jīvas auf Sich, die bei ihm Zuflucht suchten, und dann starb er. Diejenigen, die ihm nicht folgen, werden ewig in der Hölle schmoren. So bestraft Gott Sich Selbst, um die jīvas zu befreien. Ein intelligenter Mensch kann nichts davon verstehen (ei matati sahaja-buddhite ayatvā karā yāya nā).

Text 1.26

janmato jīva-sambhāvo maraṇānte na janma vai

yat-kṛtaṁ saṁsṛtau tena jīvasya caramaṁ phalam

„Sie behaupten, dass das Leben des jīvas mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Nach dem Tod wird er nicht wiedergeboren. Welche Aktivitäten auch immer dieser jīva ausgeführt hat, am Ende wird er die Ergebnisse erlangen.“

Kommentar

Um Vertrauen in diese verworrene Religion zu entwickeln, muss man zunächst an diese ziemlich unlogischen Auffassungen glauben: Das Leben des Lebewesens beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Vor der Geburt existierte der jīva nicht, und nach dem Tod wird sich der jīva nicht länger im Bereich der materiellen Aktivitäten aufhalten. Auch können sich mit der Auffassung, dass nur Menschen Bewusstsein besitzen und andere Lebewesen nicht, nur diejenigen mit geringer Intelligenz abfinden (ei viśvasati nitanta saṅkīrṇa prajñār paricaya). Der jīva ist von Natur aus nicht spirituell. Durch Seinen eigenen Willen erschuf das Höchste Wesen die jīvas aus stumpfer Materie.

Warum erscheinen jīvas in sehr ungleichen Verhältnissen? Diese Leute haben keine Antwort. Warum wird ein jīva in ein Haus voller Elend geboren und ein anderer jīva in ein Haus voller Glück? Warum wird ein anderer jīva im Haus eines Gottgeweihten und ein anderes Lebewesen in das Haus eines dämonischen Atheisten geboren? Warum wird ein jīva an einem Ort geboren, an dem er dazu neigt, gute Taten zu vollbringen und fromm zu werden? Warum wird ein anderer jīva an einem Ort geboren, an dem er zu sündigen Handlungen ermutigt und böse wird? Sie haben keine Antworten. Auf diese Weise scheint Gott irrational zu sein (īśvarake avivecaka balite haya).

Warum glauben sie, dass Tiere kein Bewusstsein haben? Warum haben Vögel und Tiere kein Bewusstsein wie Menschen? Warum hat der Mensch nur ein Leben und muss aufgrund seiner Handlungen in diesem Leben den ewigen Himmel oder die ewige Hölle erreichen? Jemand, der an einen mitfühlenden Gott glaubt, wird dieses System völlig inakzeptabel finden (e viśvas udayamaya īśvarānugata lokera pakṣe nitasta agrāhya)

Devotee: Ich habe das Gefühl, dass Religion verschiedene Ebenen hat und alles nur in Schwarz auf Weiß darzustellen überzeugt mich nicht. Ich hoffe, dass mich niemand kreuzigen wird, wenn ich schreibe, dass es in anderen Traditionen viele wirklich erhabene und weise Personen gab, wie den Heiligen Franziskus, Tolstoi und viele andere.

Narasiṅgha Mahārāja: Wenn Sie den heiligen Franziskus oder Tolstoi als ‚wirklich erhaben‘ betrachten, müssen Sie bereit sein zu erkennen, dass es in Indien Millionen solcher erhabenen Personen gibt. Tatsächlich sind sogar die Rikscha-Fahrer in Vṛndāvana, Māyāpura und Jagannātha Purī tausendmal fortgeschrittener als der heilige Franziskus oder Tolstoi. Es gibt Millionen und Abermillionen von Menschen in Indien, die wissen, dass Kṛṣṇa Gott ist. Sie haben Erkenntnisse über Reinkarnation, Vegetarismus, karma und anderes vedisches Wissen.

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Heilige Orte wie Haridvāra, Hṛṣīkeśa und Badarinātha haben Tausende von heiligen Persönlichkeiten hervorgebracht, die gleich und größer sind als Jesus oder Johannes der Täufer, aber der einzige Unterschied besteht darin, dass ihre Anhänger sie nicht verlassen und gekreuzigt haben. Sogar ein durchschnittlicher ‚guter Hindu‘ ist hundertmal größer als Jesus und was zu sprechen von Vaiṣṇavas wie Vāsudeva Datta, die als tausendmal größer und großmütiger als Jesus angesehen werden. Warum also werden dann eine kleine Handvoll Personen aus den westlichen Mleccha-Zivilisationen, die nur ein geringes Wissen über Gott und den Sinn des Lebens haben, als wirklich erhaben angesehen? Die Antwort liegt darin, dass es für manche Gottgeweihte schwierig ist, ihre früheren Irrtümer und religiösen Vorurteile aufzugeben, selbst nachdem sie mit dem Vaiṣṇavismus in Kontakt gekommen sind.

Devotee: Natürlich waren sie nicht auf der Ebene von Haridāsa Ṭhākura, aber es gibt so etwas wie einen allmählichen Fortschritt und sie waren auf einem hohen moralischen und ethischen Niveau und dachten viel über Gott nach, somit wird es in ihren zukünftigen Leben vielleicht einfacher sein, dieses hohe Niveau von bhakti erreichen.

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Narasiṅgha Mahārāja: Sie waren nicht nur nicht auf dem Niveau von Haridāsa Ṭhākura, sie waren nicht einmal auf dem Niveau einer durchschnittlichen hinduistischen Hausfrau, die sich streng vegetarisch ernährt, Ekādaśī folgt und jeden Tag Bala-Kṛṣṇa verehrt. Unter den Mlecchas waren der Heilige Franziskus und Tolstoi vergleichsweise überdurchschnittlich, verglichen mit den spirituellen Standards in Indien jedoch weit unter dem Durchschnitt. Wenn man darüber nachdenkt, wussten in der Ära des Heiligen Franziskus und Tolstoi selbst die sogenannten gebildeten Menschen in Europa nicht, wie man sich nach dem Stuhlgang den Hintern reinigt oder ein tägliches Bad nimmt.

Devotee: Obwohl der Artikel von Narasiṅgha Mahārāja interessant ist, ist mein Herz viel mehr von diesem Dialog eines Christen mit Śrīdhara Mahārāja bewegt: 'Jenseits des Christentums' aus dem Buch 'Śrī Kṛṣṇa, Reality the Beautiful'. Im folgenden Gespräch vergleicht Śrīla Śrīdhara Mahārāja theistische Überzeugungen mit einigen christlichen Studenten aus Amerika.

Christian: Können Sie die Sichtweise von Vaiṣṇavas auf das Christentum erklären?

Śrīla Śrīdhara Mahārāja: Das Christentum ist unvollständiger Vaiṣṇavismus; nicht vollwertig, aber die Grundlage des hingebungsvollen Theismus. Wir finden dort bis zu einem gewissen Grad das Prinzip 'Die to live' (Sterben, um zu leben) vor, zumindest physisch. Die Christen sagen, dass das von Jesus gezeigte Ideal die Selbstaufopferung ist. Das ist in unserer Betrachtung jedoch kein vollwertiger Theismus, sondern nur die Grundlage. Es ist eine unklare, vage Vorstellung von Gott: „Wir sind für Ihn“. Aber wieviel? Und in welcher Form, in welcher Haltung? All diese Dinge sind im Christentum unerklärt und unklar. Alles ist verschwommen, wie von weitem gesehen. Es nimmt keine richtige Form an. Die Bedeckung ist nicht vollständig entfernt, so dass wir nicht von Angesicht zu Angesicht vor dem Objekt unseres  Dienstes treten können. Das Konzept des Dienstes für Gott ist vorhanden und auch ein starker Impuls dies zu erreichen, daher ist das Fundament gut, aber die Struktur über dem Fundament ist unklar, vage und unvollkommen.“

Narasiṅgha Mahārāja: Ja, das Christentum ist unvollkommen, vage und unklar, wie es Śrīdhara Mahārāja erwähnt hat. Wenn Sie Śrīdhara Mahārāja kannten, dann wissen Sie auch, dass, wenn etwas unklar, vage und unvollkommen ist, es nicht zur Vollkommenheit führen kann. Śrīdhara Mahārāja sagte auch gern:

„Kein Maß an Unwissenheit kann Wissen hervorbringen. Kein Maß an Dunkelheit kann Licht erzeugen.“

Nur reines bhakti kann reines bhakti geben, deshalb muss man alle betrügerischen, von Menschen gemachten Religionen als adharma oder schädlich für die Kultivierung des Kṛṣṇa-Bewusstseins aufgeben und vollständig Zuflucht im Jaiva-Dharma, der ewigen Religion, nehmen.

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