15. Sri Nimai heiratet Sri Visnupriya

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Alle Ehre sei Gaurancandra und Alle Ehre sei Nityānanda! Herr, sei so gütig und gib mir Deine Lotosfüße, damit ich sie fest im innersten verborgenen Winkel meines Herzens halten kann. Alle Ehre sei Gaurāṅga und Seinen Gefährten! Man erlangt hingebungsvollen Dienst zum Höchsten Herrn, indem man einfach die wundervollen Spiele von Śrī Caitanya hört. 

Der Herr fuhr fort, Seine Spiele als Gelehrter auszuführen, ohne jemanden Seine Absolute Identität entdecken zu lassen. Er stand früh am Morgen auf, führte Seine täglichen religiösen Pflichten aus, brachte Seiner Mutter Ehrerbietung dar und ging, um Seine Studenten zu unterrichten. 

Mukunda Sañjaya war ein ewiger Diener des Herrn und sein Sohn war Puruṣottama dāsa. Mukunda Sañjaya war sehr vom Glück begünstigt, weil der Herr jeden Tag in sein Haus kam, um zu unterrichten. Nimāi saß allein im Hof vor dem Tempel von Durgā und allmählich versammelten sich Seine Studenten. Gelegentlich vergaß manch einer der Studenten, seine Stirn mit ūrdhva-puṇḍra tilaka zu markieren. Als der Verbreiter und Bewahrer des sanātana-dharma sah sich Nimāi gezwungen, die bedingten Seelen davor zu bewahren, vom Pfad der Religion abzuweichen. Deswegen versäumte Er es nie, Seine Studenten, wenn nötig, zu korrigieren. Oft schalt Er den vergesslichen Jungen in solchem Maße, dass der Student beschämt seinen Fehler eingestand und sicher nie mehr vergessen würde, sein tilaka aufzutragen. 

„Mein lieber Junge, Ich sehe, dass du keinen tilaka aufgetragen hast. Was ist der Grund dafür?“ forderte Nimāi. „Die vedische Literatur sagt, dass die Stirn, die nicht das tilaka-Zeichen trägt, so gut wie ein Krematorium ist. Ich kann auch aus deinem Versehen schließen, dass all deine brahmanischen Tätigkeiten nutzlos geworden sind. Geh nach Hause und übe deine brahmanischen Pflichten noch einmal aus und dann, mit tilaka auf deiner Stirn, kannst du zurück zur Schule kommen.“ 

Auf diese Weise lehrte Er all Seinen Studenten, die angemessenen Richtlinien der brahmanischen und religiösen Praxis aufrechtzuerhalten. Der Herr modifizierte weder Seinen Herrscher Geist, noch sparte Er Seine Pflicht zur Kritik an irgendjemandem. Wer immer sich fahrlässig verhielt, war ein rechtmäßiger Kandidat für die strikte Zurechtweisung des Herrn. Nimāis Charakter war immer beispielhaft. Er machte nie Witze oder lachte in der Gemeinschaft mit Frauen. Er hielt immer Seine Distanz und vermied jegliches Treffen mit ihnen. 

Nimāi liebte es, die Einwohner von Śrīhaṭṭa zu ärgern und Fehler in ihnen zu suchen, indem Er ihre sonderbare Aussprache imitierte. Die wütenden Bewohner von Śrīhaṭṭa erwiderten schlagfertig: "Oh Herr, und aus welchem Land stammst Du? Sag uns, wo Dein Vater, deine Mutter und Ihre Ahnen herkommen. Wer von ihnen wurde nicht in Śrīhaṭṭa geboren? Warum machst Du Dich so lustig über uns?" 

Je mehr sie versuchten, den Herrn zu schelten, umso mehr machte es Ihm Spaß ihre Aussprache zu imitieren und sich auf ihre Kosten lustig zu machen. Die kleinste Provokation machte sie immer weiter wütend und gelegentlich verfolgte einer von ihnen den Herrn mit feigen Absichten. Die Verfolgung war in der Regel vergeblich, weil man den Herrn nicht so leicht fangen konnte. und letztendlich stampfte der zornige Geselle wegen seiner Frustration mit den Füßen auf den Boden auf, schrie und schimpfte. Gelegentlich schaffte es jemand, Nimāi zu fangen und schleppte Ihn zu dem örtlichen muslimischen Magistrat, um eine Beschwerde registrieren zu lassen. Seine Freunde kamen rechtzeitig, um die zornigen Parteien zu beruhigen und eine gegenseitige Einigung zu erzielen. 

Der Herr wählte manchmal auch das Haus einer Person aus Ostbengalen aus, brach dort ein, vernichtete die Nahrungsmittel und rannte dann lachend in gespielter Angst davon. Er verursachte auf diese Weise ein Chaos in Navadvīpa, aber es gab nie einen Vorfall, in dem Frauen verwickelt waren. Er sah Frauen nicht einmal an. 

In dieser Inkarnation hörte der Höchste Herr nicht einmal das Wort 'Frau'. Diese selbstverwirklichten Seelen, die in den Schlussfolgerungen der Schriften verankert sind, verherrlichen Lord Caitanya deshalb niemals als 'Gaurāṅga Nāgara', der Herr in der Gemütsstimmung eines Liebhabers. Obwohl jede Form der Lobpreisung für den Herrn zutreffend ist, bieten kenntnisreiche reine Geweihte nur Verherrlichung dar, die im Einklang mit der Natur stehen, in der der Herr sich in einer bestimmten Inkarnation manifestiert. 

In Navadvīpa, war Nimāi Paṇḍita, die Höchste Persönlichkeit Gottes, der Gelehrte. Der Herr der Vaikuṇṭha Planeten, und Er genoss Seine transzendentalen Aktivitäten als Lehrer im Haus von Śrī Mukunda Sañjaya. Alle Studenten saßen um Ihn herum und Er lehrte sie mit großem Vergnügen. Manchmal gab Er vor, Kopfschmerzen zu haben und ordnete eine Kopfmassage mit medizinischen ÖL an. Dann fuhr Er fort in Seiner Diskussion, wieder vertieft in Seine innewohnende Spiritualität. 

Vom frühen Morgen bis zum Nachmittag unterrichtete Er Seine Studenten und dann ging er zur Gaṅgā, um ein Bad zu nehmen. Dann wieder, von frühem Abend bis zum späten Abend setzte Er Seine Diskussionen und Seinen Unterricht fort. Wenn ein Student ein Jahr unter Nimāi studierte, dann verließ Derjenige Seine Lehre als vollwertiger Gelehrter, gut versiert in den Schlussfolgerungen der Schriften. 

Während der Herr in Seinen Aktivitäten vertieft war, dachte Śacīmātā dauernd an eine Wiederverheiratung des Herrn. Sie suchte überall in Navadvīpa nach einer passenden Schwiegertochter für ihren Nimāi. Śrī Sanātana Miśra war ein frommer und wohltätiger brāhmaṇa, ein wohlmeinender herzensreiner Geweihter Lord Viṣṇus. Er lebte in Navadvīpa und war darin beschäftigt, Gäste zu bewirten und Menschen zu unterstützen, die weniger von Glück begünstigt waren. Er war In einer edlen Familie geboren, und war wahrhaftig und selbstbeherrscht. Als ein Gelehrter hatte er sich den Titel 'Raja Pandita' verdient und als ein wohlhabender Gentleman in Navadvīpa, kümmerte er sich persönlich um den Lebensunterhalt vieler bedürftiger Leute. 

Sanātana Miśras Tochter glich Śrī Lakṣmī Devī in Schönheit und Charakter. Sobald Śacīmātā sie sah, war sie überzeugt, dass dieses Mädchen die beste Wahl war, die Ehefrau ihres Sohnes zu sein. Von früher Kindheit an badete das Mädchen regelmäßig zwei oder dreimal am Tag in der Gaṅgā. Sie war ihren Eltern hingegeben und gehorsam; und sie hatte keine anderen Interessen, außer Hingabe zu Kṛṣṇa. Jeden Tag, wenn sie Śacīmātā am Bade-ghāṭa an der Gaṅgā sah, brachte sie ihr demütig Achtung entgegen. Śacīmātā erwiderte es und segnete sie mit den Worten: "Möge dich Kṛṣṇa mit einem passenden Ehemann segnen." 

Als Śacīmātā badete, dachte sie jedoch: "Dieses Mädchen sollte meinen Sohn heiraten." Śrī Sanātana Miśra und all seine nahen Verwandten waren gleichsam begierig, den Herrn als Schwiegersohn zu bekommen. Eines Tages ließ Śacīmātā den Kāśīnātha Paṇḍita holen und sagte ihm: "Mein lieber Herr, ich habe einen Vorschlag. Gehe und sage Raja Paṇḍita, wenn er es wünscht, dann möge er meinem Sohn die Hand seiner Tochter zur Heirat anbieten." Kāśīnātha Paṇḍita ging sofort zu Śrī Sanātana Miśras Haus und wiederholte den Namen des Herrn in stiller Freude. Als der Raja Paṇḍita Kāśīnātha Paṇḍita an seiner Tür sah, bot er ihm sofort respektvoll einen Platz an. "Was bringt dich hierher, mein lieber Herr?", fragte Śrī Miśra. „Ich komme mit einem Antrag und wenn du es wünschst, werde ich ihn dir enthüllen. Du solltest Deine Tochter Viṣṇupriyā zur Heirat mit Viśvambhara Paṇḍita GEBEN. Ich glaube, es ist eine perfekte Verbindung. Er ist eine göttliche Persönlichkeit und passt in jeder Hinsicht zu deiner Tochter. Deine Tochter, die Keuschheit in Person, wird die Beste für Ihn sein. Viṣṇupriyā und Nimāi Paṇḍita erinnern mich an das Heilige Paar, Kṛṣṇa und Rukmiṇī, so gut passen sie zueinander." 

Raja Paṇḍita eröffnete diese Neuigkeiten seiner Frau und engen Verwandten und wartete auf deren Ratschlag und Kommentare. Einmütig stimmten sie zu: "Was ist der Nutzen von weiteren Diskussionen? Das ist ein perfekter Antrag. Trefft schnell alle notwendigen Vorbereitungen." Fröhlich erwiderte Raja Paṇḍita dem Kāśīnātha Paṇḍita: "Ich habe beschlossen, meine Tochter mit Viśvambhara Paṇḍita zu vermählen, trefft sogleich alle Vorbereitungen. Wenn der Höchste Herr es wünscht, werden meine Familie und Ahnen durch diese Vermählung meiner Tochter besonders gesegnet. Geh freundlicherweise zu ihrem Haus und informiere sie über alles; ich bin mit dieser Vermählung völlig einverstanden."Śrī Kāśīnātha Paṇḍita war außerordentlich zufrieden mit dem Ergebnis seiner Mission und sofort erzählte er Śacīmātā alles was geschehen ist. Śacīmātā war erleichtert, dass alles glatt gegangen war. Ohne noch länger Zeit zu verschwenden, begann sie mit den Vorbereitungen. 

Nimāis Studenten jubelten, als sie die Nachricht seiner Vermählung erreichte. Ein reicher Herr mit dem Namen Buddhimanta Khān bot sofort an: "Ich werde die Kosten der gesamten Hochzeit übernehmen." Mukunda Sañjaya jedoch erhob einen Einwand: "Mein lieber Bruder und Freund, wenn du alle Verantwortlichkeiten übernimmst, was bleibt dann für mich zu tun?" 

"Höre, mein lieber Freund", sagte Buddhimanta Khān, "ich werde nicht erlauben, dass diese Vermählung noch einmal eine armselige brāhmaṇa Hochzeit wird. Ich werde solche Vorbereitungen für Nimāi Paṇḍitas Vermählung treffen, dass jeder glaubt, ein Prinz heiratet." 

Adhivāsa, eine wichtige Zeremonie vor dem Tag der Vermählung, wurde zu einer glücksverheißenden Zeit inmitten großer Freude und Festlichkeit abgehalten. Der Bereich, der für die eigentliche Hochzeitszeremonie reserviert war, wurde mit farbenfrohen Wandbehängen an den Seiten und an der Decke geschmückt. Wassertöpfe mit komplizierten Mustern, Ghee lampen, Getreide, Joghurt und Streifen von jungen Mangoblättern wurden außen herum gelegt. Verschiedene glücksverheißende Zutaten, die für so ein Ereignis nötig waren, wurden auf den Boden gestellt, der wunderschön mit farbiger Reispaste gestaltet war. 

Die Vaiṣṇava-Geweihten de Herrn, die brāhmaṇas und all die Herren von Navadvīpa nahmen an dem glücksverheißenden Ereignis teil. Die Einladungen waren an sie alle ausgesandt worden mit der Bitte am Abend des Adhivāsa-Tages an dem Festessen teilzunehmen. Am frühen Nachmittag waren die Musiker bereits angekommen und begannen zu spielen. Laute und melodiöse Klänge der mṛdaṅga und anderer Trommeln, shenai und Zimbeln schallten in alle Richtungen. Die Priester begannen die vedischen mantras zu chanten und die Frauen trillerten und trugen so zu der festlichen Stimmung bei. 

Das Kronjuwel der brāhmaṇa-Kaste, Nimāi Paṇḍita, setzte Sich mitten unter die mantren-rezitierenden Priester. Die Priester und brāhmaṇas um  

Ihn herum fühlten sich in Seiner Anwesenheit von Freude überflutet. Verschiedene Gegenstände, die benötigt waren, um die Gäste zu empfangen, wurden zu Nimāi gebracht. Er schmückte die respektablen Herren mit Blumengirlanden, tupfte ihnen Sandelholzpaste auf die Stirn und bot jedem von ihnen Betelnuss und -blätter an, entsprechend dem Brauch jener Zeit. 

Die brāhmaṇa-Bevölkerung in Navadvīpa war in jenen Tagen sehr groß, also kamen und gingen zahllose Herren und niemand hielt einen Überblick. Unter ihnen gab es welche, die sehr gierig waren und wiederholt zurückkehrten, sich unter die Menge mischten und vorgaben, gerade angekommen zu sein, um noch mehr Geschenke zu bekommen. Die Leute kamen aus verschiedenen entfernteren Bezirken, nachdem sie die Einladung erhalten hatten und sie kannten einander nicht, aber ungeachtet dieser Anonymität gab es einen starken festlichen Geist. Der Herr war in freudiger Stimmung und spielte den perfekten Gastgeber. 

Niemand unter den vielen Gästen wusste, dass die Blumengirlanden, Sandelholzpaste und Betelblätter, die sie erhalten hatten, eigentlich die Erweiterungen von Ananta Śeṣa waren, der Seinem Meister, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Nimāi Paṇḍita, diente. Während der freigiebigen Verteilung der Geschenke, fielen viele Blumen, Sandelholzpaste und Betelblätter auf den Boden und die Menge dieser Überreste währen für fünf opulente Hochzeiten ausreichend gewesen, nicht gezählt die Geschenke, die von den Gästen nach Hause genommen wurden. Jeder Besucher war von dieser Ausstattung beeindruckt und beim Verlassen der Hochzeit lobpreiste jeder die Opulenz der Zeremonie. Sogar die reichsten Männer von Navadvīpa waren beeindruckt, weil ihre Väter bei ihren Hochzeiten nicht so verschwenderisch waren. Solch ein Überfluss an Blumen, Sandelholzpaste, Betelblätter, Betelnüsse und anderen Geschenken war in Navadvīpa noch niemals zuvor gesehen worden. 

Raja Paṇḍita, Śrī Sanātana Miśra, war äußerst glücklich. Er und seine nahen Verwandten hatten an dem Adhivāsa teilgenommen und sie waren mit wertvollen Geschenken beladen worden. Während eines glücksverheißenden Augenblicks zeichnete er freudig tilaka auf die Stirn des Herrn, genauso wie es die Veden empfehlen. Das laute Chanten des  Namens des Herrn, begleitet von den Musikern und dem Trillern der Frauen erhöhte die Spannung des Moments. 

Nachdem Raja Paṇḍita alle seine zeremoniellen Pflichten erfüllt hatte, kehrte er nach Hause zurück. Die Verwandten von Nimāi Paṇḍita gingen in das Haus von Raja Paṇḍita um dieselbe Adhivāsa-Zeremonie im Haus von Viṣṇupriyā auszuführen. Was immer in jenen Tagen für eine Vermählung Brauch war, wurde inmitten der großen Festlichkeit ausgeführt. 

Am nächsten Tag früh morgens, nahm der Herr Sein Bad in der Gaṅgā und während Seines Rückwegs ging Er direkt in den Tempel, um den Höchsten Herrn Viṣṇu zu verehren. Danach saß Er mit Seinen nahen Verwandten zusammen, um den Vorfahren Ehrerbietung zu ihrer Zufriedenstellung zu erweisen. Die Musiker, Tänzer und Sänger spielten laut genug, damit es jeder hören konnte, um die festliche Stimmung zu erhalten. 

Jede Ecke im Haus war geschmückt; es gab wundervolle Verzierungen auf dem Boden, Wassertöpfe, Getreide und Joghurt, Lampen und Streifen von glücksverheißenden Mangoblättern hingen überall. Farbige Girlanden flatterten wie Fahnen im Wind und die Luft war mit festlicher Aufregung gefüllt. Die keuschen Frauen von Navadvīpa begleiteten Śacīmātā, während sie all die üblichen und traditionellen Rituale vollzogen. Zuerst gingen sie zur Gaṅgā um ihr Bad zu nehmen und dann, gefolgt von den Musikern, besuchten sie ihre Bildgestalt, die Gottheit Saṣṭhī, die sie um ihre Segnung baten. Vom Tempel aus besuchten sie das Zuhause von verschiedenen Verwandten und danach gingen sie nach Hause. Sie verteilte khoi, Bananen, Öl, Betelnüsse, Betelblätter und Zinnober Puder für die Frauen, die sie begleitet hatten und stellte sie damit in jeder Hinsicht zufrieden. Durch den Willen des allmächtigen Höchsten Herrn gab es keinen Mangel an irgendetwas, also verteilte Śacīmātā großzügig mehre Male ihre Geschenke an die Frauen. Nicht eine einzige Frau blieb unzufrieden zurück. Fröhlich rieben sie sich Öl auf ihre Körper und nahmen ein Bad. 

Lakṣmī Devīs Haus befand sich auch in einem Zustand großer Aufregung; ihre Mutter eilte freudig hin und her. Gefangen in den Wellen der Ekstase, spendierte Raja Paṇḍita großzügig mit beiden Händen und übergab seine Tochter mit ganzen Herzen Gaurasundara.

Nachdem Er alle Rituale vollendet hatte, setzte Sich der Herr Zum Ausruhen nieder und von diesem Platz aus verteilte Er in demütiger Weise Essen und Kleidung an die versammelten brāhmaṇas. Er erwies jede  

Achtung, der jeweiligen Stellung einer Person angemessen und gab Spenden, um die Bedürfnisse eines jeden zufrieden zu stellen. Die brāhmaṇas segneten den Herrn und kehrten völlig zufriedengestellt nach Hause zurück. 

Am Nachmittag kamen die Verwandten, um den Herrn für Seine Vermählung an diesem Abend zu kleiden. Sie verzierten Seinen ganzen Körper mit Sandelholzpaste und trugen duftendes Parfüm an verschiedenen Teilen Seines Körpers auf. Auf Seiner Stirn zeichneten sie mit Sandelholzpaste einen Halbmond förmigen tilaka, setzten eine schöne Krone sanft auf Seinen Kopf und legten um Seinen Hals eine duftende Blumengirlande. Ein feiner, teurer Seiden-dhotī wurde fachkundig um Seine Hüften geknotet; er leuchtete goldgelb wie die untergehende Sonne. Seine rosa Lotos-förmigen Augen wurden mit kajjala Balsam bemalt, schwarz wie die Hummel. Er hielt den dreifach gefiederten glücksverheißenden Grashalm und das Mark eines Bananenstrauchs, während auserlesene, kostbare goldene Ohrringe von Seinen Ohren schaukelten und anderes wertvolles Geschmeide Seine Oberarme und Seinen Hals zierte. Jeder Seiner Angehörigen schmückte den Herrn, gemäß ihrem eigenen Geschmack und hängten unterschiedlichen Schmuck an verschiedene Stellen Seines Körpers. Beide, Männer und Frauen, bestaunten die außergewöhnliche Schönheit des Herrn. Sie vergaßen sich selbst, so sehr waren sie wie benommen von der Schönheit der Höchsten Persönlichkeit Gottes. 

Beinahe eine Stunde vor der festgesetzten Zeit der Vermählung, entschieden die Angehörigen, dass der Herr sich zum Haus der Braut begeben sollte. "Lasst uns die Reise beginnen", verkündeten sie. "Eine Stunde lang wird der Bräutigam durch die Stadt In einer wunderschönen Sänfte getragen, bevor Er das Haus der Braut erreicht.“ Buddhimanta Khan erschien plötzlich mit einer wunderschönen Sänfte. Die Musiker spielten erneut und die Priester begannen die vedischen mantras zu chanten. Sänger, Tänzer und Gäste schlossen sich alle der jubilierenden Festlichkeit an. Der Herr umkreiste zuerst Śacīmātā und erwies ihr alle Achtung, dann erwies Er den brāhmaṇas Respekt und saß in Seiner Sänfte inmitten dem freudigen Durcheinander, das das Trillern der Frauen miteinbezog.. 

Es war am frühen Abend, dass sich die Hochzeitsprozession zuerst zu dem Ufer des Flusses Gaṅgā aufmachte. Der zunehmende Mond hing fast  

direkt über ihren Köpfen und schimmerte im Wasser der Gaṅgā. Hunderte von Lampen wurden entfacht und die Musik spielte mit nicht enden wollender Begeisterung immer weiter. Vor der Sänfte des Herrn liefen in zwei langen Reihen die Angestellten von Śrī Buddhimanta Kahn, gefolgt von den Girlanden Trägern, die farbige Fahnen trugen. In ihrer Mitte waren die Narren. Sie lachten und brachten andere zum Lachen. Da gab es eine Vielfalt von Tänzern, die alle im ganz verschiedenen Stil tanzten, während die zahllosen Musiker mindestens fünf Arten von Trommeln, Zimbeln, Muschelhörner, Flöten, Glocken, Kesseltrommeln und eine Vielfalt von Hörnern spielten. Aufgeregte kleine Kinder tanzten zwischen den Musikanten und waren von der festlichen Atmosphäre eingefangen. Sogar ältere Leute legten ihre Reserviertheit ab und schlossen sich den Kindern an, während der Herr fröhlich über diesen Anblick lächelte. Die Prozession hielt für eine Weile an dem Ufer der Gaṅgā an, singend, tanzend und fröhlich ihre Instrumente spielend, bevor sie sich zu dem Haus der Braut weiterbewegte. Nachdem der Mutter Gaṅgā Blumen geopfert waren, kehrte die ganze Prozession zurück in Richtung Stadt. 

Wer immer Zeuge dieser Parade war, wurde durch ihre Pracht in Erstaunen versetzt. "Ich habe viele herausragende Hochzeiten gesehen, aber ich war noch nie zuvor Zeuge von so etwas", sagte eine Person. Die Einwohner von Navadvīpa waren so von Glück begünstigt, die Höchste Persönlichkeit Gottes persönlich zu sehen, als Er in der Sänfte an ihnen vorbei schwebte. 

Die brāhmaṇas, die alle schöne unverheiratete Töchter zu Hause hatten, klagten: "Es ist sehr schade und sicher mein Unglück, dass ich meine Tochter nicht mit diesem gutaussehenden jungen Mann verheiraten konnte. Was kann ich machen?" Ich bringe meine Ehrerbietung den Füßen aller Einwohner von Navadvīpa dar, die dieses transzendentale freudvolle Spiel des Herrn bezeugten. 

Nachdem die Prozession durch alle verschiedenen Örtlichkeiten In Navadvīpa gekommen war, trafen sie am Haus von Śrī Sanātana Miśra,  dem Raja Paṇḍita, ein. Alle kamen aus dem Haus, sie trillerten und gaben verschiedene andere laute Töne von sich, um die Prozession willkommen zu heißen. Raja Paṇḍita kam, um den Herrn an der Sänfte zu empfangen. Er half Ihm beim Heraussteigen und führte ihn in das Haus, wo ein Sitz für Ihn vorbereitet war. Die Freude, die Raja Paṇḍita fühlte, war unbeschreiblich und die Liebe und den Respekt, den er für den Herrn verspürte, war deutlich auf seinem Gesicht zu sehen, als er Nimāi Paṇḍita in sein Haus begleitete. Er ließ als Willkommen und zur Segnung Blumen, auf den Herrn herabregnen. 

Die Empfangsgruppe von der auf Seite der Braut, bestand aus Verwandten und Priestern, die mit feiner Kleidung, Schmuck und anderen wertvollen Geschenken für den Herrn aufwarteten. Die Mutter der Braut legte das glücksverheißende durbaa-Gras auf den Kopf des Herrn und verehrte Ihn mit einer Gheelampe, die sieben Dochte hatte. Zu diesem Zeitpunkt, nahm Śrī Viṣṇupriya devī, die außerordentlich schön gekleidet war, ihren Platz ein. 

Die Angehörigen von Nimāi Paṇḍita waren sowohl beeindruckt als auch zufrieden, sobald sie diese wunderschöne Braut sahen. Sie hoben den Herrn auf Seinen Platz, so wie es das Hochzeitsritual vorschrieb. Sie zogen einen Vorhang um den Herrn und Viṣṇupriyā umkreiste Śrī Gaurasundara sieben mal. 

Dann blickte sie Ihn mit gefalteten Händen an und brachte ihre achtungsvolle Ehrerbietung dar. Die Angehörigen warfen Blumen über das Paar und die Luft war mit lauter Musik und Trillern der Frauen gefüllt. Viṣṇupriyā legte eine Blumengirlande an die Lotosfüße ihres Herrn und brachte Ihm ihr Leben und ihre Seele dar. 

Der Herr nahm die Blumengirlande auf, lächelte süß und legte sie um ihren Hals. Wieder wurde das Paar in einen Regen von Blütenblättern getaucht. Unsichtbar für die gewöhnlichen Menschen, kamen die Halbgötter, angeführt von Lord Brahmā und ließen auch Blumen über Śrī Viṣṇupriyā und Śrī Gaurasundara herabregnen. Gaurasundaras Gruppe konkurrierte mit der Gruppe von Śrī Viṣṇupriyā darin, Blumen herabzuregnen und freudige Töne von sich zu geben. 

Vertieft im Wettkampf, vergaß jeder die eigenen Sorgen und Nöte. Manchmal schien es, als wäre die Seite des Herrn siegreich, und dann  219

wieder erschien es, als wäre die Seite von Viṣṇupriyā noch mehr begeistert. Der Herr war erfreut zu sehen, wie sich jeder auf solch eine wundervolle Weise amüsierte. 

Tausende von Lampen verbreiteten überall Licht und die lauten und freudigen Klänge von Liedern und Instrumenten füllten den Himmel. Als der Moment kam, für die Braut und den Bräutigam, Blicke auszutauschen, schien es, als würde das Universum mit tumultartigen und freudigen Klängen überflutet. Dann setzte sich das göttliche Paar. Raja Paṇḍita saß bei Ihnen, um seine Tochter nun offiziell Lord Gaurasundara zu übergeben. Inmitten aller Rituale und dem Chanten der mantras, begann die Vermählung damit, dass Raja Paṇḍita seine Tochter dem Herrn übergab, betend, dass sie ihm Freude bringen möge. 

Zusammen mit seiner Tochter gab Raja Paṇḍita auch schöne Kühe, mit viel Milch, sehr viel Land und Grundbesitz, Betten und Möbel, Dienstmädchen und Diener und andere wertvolle Geschenke. Viṣṇupriyā saß zur Linken des Herrn, als die brāhmaṇa das Feuer entfachten und mit dem 'Homa', dem Feueropfer, begannen. Nachdem all die Bräuche befolgt und die traditionellen Rituale vollendet waren, gingen die Braut und der Bräutigam in einen schön dekorierten Empfangsraum. 

Raja Paṇḍitas Haus war verwandelt in Vaikuṇṭha und die Gäste kamen herein, um das prächtige Festessen zu genießen. Zahllose Leute kamen und alle gingen vollständig zufriedengestellt nach Hause. Das frischvermählte Brautpaar verbrachte die Nacht inmitten großer Freude in Viṣṇupriyās Haus. 

Die Glückseligkeit, die Sanātana Paṇḍita verspürte, kann nicht beschrieben werden. Er schwelgte in demselben unfassbaren Glück, das großen Weisen, wie Nāgajit, Janaka, Bhīṣma und Jāmbavān zuteil worden war, als sie auch Schwiegerväter von Lord Kṛṣṇa oder Lord Rāmacandra wurden. 

Das göttliche Paar verbrachte die Nacht und den darauffolgenden Morgen bis mittags im Haus von Sanātana Miśra. Dann verabschiedeten sich Raja Paṇḍita und seine Verwandtschaft von Gaurāsundara und Viṣṇupriyā. Inmitten der Musik, kīrtana, den Segnungen der brāhmaṇas und dem Chanten der mantras, die für solch eine Reise angemessen waren, brachte Nimāi, den älteren Mitgliedern Seiner Schwiegerfamilie Ehrerbietung entgegen und machte Sich in einer Sänfte gemeinsam mit Viṣṇupriyā auf den Weg zu Śacīmātās Haus. 

Alle Leute, denen sie unterwegs begegneten, gratulierten und segneten sie. Die Frauen sprachen respektvoll von dem guten Schicksal der Braut mit den Worten: "Sie ist sehr von Glück begünstigt, sie muss Lakṣmī Devī seit vielen vielen Leben verehrt haben." 

Andere bemerkten: "Dieses Paar ist wie Gauri und Lord Śiva." Wieder andere sagten: "Sie müssen Śrī Lakṣmī und Śrī Hari sein." 

"Sie sind der Liebesgott und Rati oder Indra und Śaci oder sie müssen Rāmacandra und Sītā Devī sein." 

Wahrhaftig, das gute Schicksal der Einwohner von Navadvīpa ist unergründlich, weil sie in der Lage waren, den Höchsten Herrn und Seine ewige Gefährtin zu sehen; soweit reichte ihre Frömmigkeit. Ganz Nadia war gesegnet und die Bewohner erfuhren grenzenlose Freude, weil sie in der Lage waren, Viṣṇupriyā, Lakṣmī Devī, und Lord Gaurāsundara, Nārāyaṇa, zu sehen. 

Letztendlich erreichte das göttliche Paar das Haus von Śacīmātā. Begleitet von anderen Frauen, kam Śacīmātā jubilierend heraus, um das göttliche Paar in ihrem Haus willkommen zu heißen, und bot Ihnen Ihre Sitzplätze an inmitten der freudigen Klänge und Musik. Wie kann jemand die Freude von Śacīmātā und allen anderen in Worten ausdrücken, die sie in der Anwesenheit von Viṣṇupriyā und Gaurāhari empfanden? 

Der Höchste Herr ist so großmütig, dass man vollkommen von allen sündhaften Aktivitäten und ihren Reaktionen befreit wird, einfach indem man die transzendentale Ausstrahlung des Herrn ansieht. Überdies wird man berechtigt, die Vaikuṇṭha Planeten des spirituellen Himmels zu betreten. Die Menschen Aller Gesellschaftsschichten konnte den Herrn und Seine spirituelle Ausstrahlung sehen. Deswegen wurde er als der Besitzer höchsten Mitgefühls, der Herr und Freund aller gefallenen Seelen bezeichnet. 

Nimāi Paṇḍita verteilte großzügig Kleidung und Geschenke an alle Darsteller, Tänzer und Bettler, die in das Haus von Śacīmātā gekommen waren. Für die Verwandten und Freunde der brāhmaṇas gab Er ausreichend Geschenke, um sie zufriedenzustellen und er fühlte auch große Zufriedenheit mit Sich Selbst. Der Herr gab Buddhimanta Khān eine feste und liebevolle Umarmung und ließ Buddhimanta Khān in unbeschreiblicher Ekstase zurück. 

Der vedischen Literatur zufolge gibt es für die transzendentalen Spiele des Herrn kein Ende. Hunderte und Hunderte von Jahre, in denen Diskurse über die göttlichen Aktivitäten geführt wurden, können nicht beschreiben was sich in den wenigen Stunden der Hochzeitszeremonie ereignet hat. Was mich betrifft, ich kann einfach nur eine kurze Beschreibung geben, und das nur durch die Gnade des Herrn. Ich bin unfähig Seine wundervollen Spiele vollständig zu beschreiben. 

Wer immer von diesen transzendentalen Aktivitäten des Höchsten Herrn hört oder liest, kann gewiss in der ewigen Gemeinschaft mit Gauracandra leben. 

Śrī Kṛṣṇa Caitanya und Nityānanda Prabhu sind mein Leben und meine Seele. Ich, Vṛndāvana dāsa, bringe demütig dieses Lied ihren Lotosfüßen dar.

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